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Ich will nur Dich!

von

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Warum Regen einander näher bringt...

Gemütlich liefen sie nebeneinander her. Beide hatten einen nicht gerade kurzen Heimweg, wohnten beide schließlich in Appartements mitten in der Innenstadt. Allerdings hatten beide beschlossen, zu Fuß nach Hause zu gehen. Unauffällig schielte Zorro zu Robin herüber und entdeckte dabei ihre Gänsehaut. Abrupt blieb er stehen und kramte in seiner Sporttasche. Als Robin dies bemerkte, stoppte sie ebenfalls. "Suchst du was?" fragte Robin neugierig. Zorro antwortete nicht, da er schon gefunden hatte, was er suchte. Er zog einen Pullover aus seiner Sporttasche, den er eingepackt hatte, da er am Vormittag noch etwas joggen war, diesen aber aufgrund des schönen Wetters nicht benötigte. Mit einem schiefen Grinsen im Gesicht überreichte er Robin seinen Pullover. "Hier, zieh den an! Damit du nicht mehr frierst!" erklärte er und deutete ihr, sich den Pullover über zu ziehen. Robin lächelte. "Danke! Wie süß von dir!". Sie nahm den Pullover entgegen und zog ihn sich über. Natürlich war er ihr um Längen zu groß, allerdings wärmte er und das war die Hauptsache. "Ich wusste gar nicht, dass in dir ein kleiner Gentleman steckt!" neckte sie ihn und zwinkerte. Zorro zuckte nur mit den Schultern. "Es gibt Vieles, was du nicht über mich weißt!" sagte er und grinste schief. Robin sah ihn amüsiert an. "Und was wäre das?" hakte sie nach. Es gefiel ihr, wie sich das Gespräch entwickelte, konnte sie so vielleicht etwas mehr über ihn erfahren. "Tja, das musst du wohl selbst herausfinden!" antwortete er keck. Nun war sie neugierig. Flirtete er gerade tatsächlich mit ihr? "Oh ok!" sagte sie grinsend. "Du bist gut!" grinste sie und versuchte, den Spieß umzudrehen. Zorro blickte irritiert zu ihr rüber. "Gut worin? Was meinst du?" fragte er. "Tja...!" begann sie. "Das musst du wohl selbst herausfinden!" grinste sie frech und kicherte leise.

Auch Zorro gefiel dieses 'Spielchen', hatte er das Gefühl, ihr noch nie so nahe gewesen zu sein, auch wenn sie nur miteinander sprachen und sich gegenseitig neckten. "Tja, dass muss ich dann wohl!" erwiderte er frech und sah grinsend geradeaus. Robin musterte sein Seitenprofil. Es gab eine Frage, die ihr auf der Seele brannte. Zwar haderte sie mit sich, stellte die Frage aber trotzdem. "Zorro?" sagte sie leise. "Mh?" "Darf ich dich mal was fragen?" hakte sie vorsichtig nach. "Klar!" sagte er und drehte fragend seinen Kopf in ihre Richtung. Sie wirkte etwas nervös, was ihn leicht verunsicherte, wusste er nicht, was jetzt auf ihn zu kommen würde. "Warum bist du noch immer Single?" Es fiel ihr sichtlich schwer, Zorro diese persönliche Frage zu stellen, trotz allem wollte sie es wissen. Zorro lachte kurz laut auf. "Das ist eine wirklich gute Frage!" "Ich weiß!" antwortete Robin grinsend. "Aber sie liegt mir schon so lange auf der Zunge!" fügte sie ehrlich hinzu. Zorro sah sie aus überraschten Augen an. "Wieso?" fragte er nach und beobachtete, wie Robin nervös an ihren Fingernägeln knibbelte. "Naja...!" druckste sie. "Ich meine... ich habe bisher noch keine Frau an deiner Seite gesehen und... also... es... es muss doch einen Grund dafür geben!" vollendete sie ihr Gestammel und sah gespannt zu ihm rüber. Zorro lachte laut. "Fragst du mich gerade ob ich schwul bin?" fragte er amüsiert. Mit geweiteten Augen sah sie ihn an. "N...Nein natürlich nicht!" kam es wie aus der Pistole geschossen. Sie blickte kurz beschämt auf den Boden und anschließend wieder zu ihm. "Bist du doch nicht... oder?" hakte sie unsicher und im leisen Ton nach. Wieder lachte Zorro laut auf, allerdings eher aufgrund Robins Gesichtsfarbe, die nun einer Tomate Konkurrenz machen konnte. "Nein, ganz sicher nicht!" versicherte er, woraufhin Robin nur kurz nickte und stur geradeaus blickte. Dass das Gespräch so eine peinliche Wende nahm, war ihrerseits definitiv nicht beabsichtigt, weshalb sie sich dazu entschloss, nicht weiter nach zu fragen, obwohl sie nun nicht wirklich schlauer war als vorher.

Eine Zeit lang liefen sie schweigend nebeneinander her. Immer mal wieder schielte Zorro zu Robin rüber, die den Anschein machte, sofort im Boden versinken zu wollen. Er fand es unheimlich lustig, Robin so peinlich berührt zu sehen, war sie doch sonst nie so. Er gab sich einen Ruck. "Viele Frauen halten mich für ein mürrisches Arschloch!" sagte er plötzlich, um die aufgekommene und unangenehme Stille zu unterbinden. Irritiert drehte sie ihren Kopf in seine Richtung. "Was?" Sie warf ihm einen fragenden Blick zu. "Na... Die Antwort... Auf deine Frage!" erwiderte er und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Achso!" Sie dachte kurz über seine Worte nach. "Aber nein, dass kann doch nicht sein...!" begann sie. "Ich meine... Wenn es da jemanden gäbe, für den dein Herz schlägt, dann würdest du doch alles dafür tun, um diese Person vom Gegenteil zu überzeugen oder?" hinterfragte sie. "...und du bist absolut kein mürrisches Arschloch!" fügte sie noch mit einem aufrichtigen Lächeln hinzu. "Naja, vielleicht hast du recht!" erklärte er. "Also?" fragte sie erwartungsvoll. "Also... was?" war seine Gegenfrage. "Willst du mir jetzt ernsthaft erzählen, dass es noch nie jemanden gab, den du vom Gegenteil überzeugen wolltest?" fragte sie ungläubig und lächelte sanft. "Nein, bisher nicht!". Grinsend hob er eine Augenbraue. "Du findest also nicht, dass ich ein Arschloch bin?" fragte er sie mit einem schelmischen Grinsen. "Nein... überhaupt nicht!" antwortete sie ehrlich und schüttelte den Kopf. "Mehr muss ich nicht wissen!" stellte er klar und grinste in sich hinein.
 

Einige Minuten vergingen und es wurde immer dunkler. "Es zieht sich ganz schön zu!" stellte Robin fest, als sie in den Himmel blickte. Der Wind nahm etwas zu und es roch nach Regen. Auch Zorro riskierte einen Blick nach oben. "Ja, wir sollten uns wohl lieber beeilen!" stimmte er zu und begann, etwas schneller zu laufen.

Beide erhöhten ihr Lauftempo, in der Hoffnung, trocken nach Hause zu gelangen, sah es wirklich nach Regen aus. Aufs Nass werden konnten beide wirklich verzichten. Doch alles Hoffen brachte nichts, denn von jetzt auf gleich fing es an, wie aus Eimern zu schütten. Quietschend rannte Robin los, dicht gefolgt von Zorro, der sich schützend seine Tasche über den Kopf hielt. "Hier lang!" rief Zorro Robin zu und steuerte auf ein geschlossenes Ladenlokal zu, dessen Markise noch ausgefahren war. Da Robin ihn nicht gehört hatte, lief sie einfach weiter. "Robin, hierher!" rief er erneut, woraufhin sie abrupt stehen blieb und sich nach ihm umsah. Im nächsten Moment spürte sie warme Hände um ihre Beine, was sie kurz erschrocken aufkreischen ließ. Sekunden später fand sie sich auf Zorros Armen wieder, da er sie kurzerhand über seine breite Schulter geworfen hatte, und schnell zum Ladenlokal zurück rannte, wo sie Schutz vor dem starken Regenguss fanden. Viel Platz hatten sie dort allerdings nicht, weshalb sie eng beieinander stehen mussten, um nicht noch nasser zu werden, als sie ohnehin schon waren.

Langsam ließ Zorro sie an seinem Körper heruntergleiten.

Vorsichtig setzte er sie zurück auf die Beine und zog sie näher zu sich, damit der Regen nicht auf ihren Rücken prasselte.

Einige Sekunden standen sie sich unmittelbar sehr nah gegenüber und sahen sich in die Augen. Die Haare und Klamotten durchnässt vom Regen, begann Robin zu frieren. "So ein Mistwetter!" fluchte sie leise. Sachte drückte er sie enger an seinen Oberkörper, der eine, wie Robin feststellte, wohlige Wärme ausstrahlte.

"Danke!" sagte sie leise und lächelte. "Nichts zu danken! Wir haben beide was davon!" grinste er und schluckte im nächsten Moment, trennten ihn nun nur noch wenige Zentimeter von ihrem Gesicht und somit von ihren Lippen. Ihr nasses Haar klebte ihr im Gesicht, was sie, seiner Meinung nach, nur noch schöner und attraktiver erscheinen ließ. Sein Puls raste, als er bemerkte, dass sie ihre Hände sachte auf seiner Brust ablegte. Sie zitterte unentwegt, was nicht wirklich verwunderlich war, hatte sie zwar Zorros Pullover an, unterhalb allerdings nur eine knappe Hotpants, die weder den Regen noch die Kälte abhielt. Schützend legte er seine Arme auf ihren Rücken und rieb sanft darüber. "Sorry!" sagte sie entschuldigend. "Ich kann nichts dagegen machen!" sagte sie lächelnd und erklärte damit ihr unaufhörliches Zittern. "Schon okay!" erwiderte er verständnisvoll und drückte sie fester an sich, um sie so zusätzlich zu wärmen.
 

Nach einer Weile lehnte Robin ihren Kopf gegen seine Brust und schloss die Augen. Es war das erste Mal für sie, Zorro so nahe zu sein. Auch wenn es regnete und sie bitterlich fror, konnte sie diesem Moment sogar ein wenig Romantik abverlangen. Zufrieden lächelte sie in sich hinein, nahm den Duft seines verführerischen Aftershaves in sich auf und genoss einfach nur den Moment, in seinen Armen zu verweilen. Auch Zorro genoss diesen einmaligen Moment. Nie hätte er gedacht, dass es sich so toll anfühlen würde, Robin in seinen Armen zu halten, sie so nahe bei sich zu haben, sie zu umsorgen. Eine so lange Zeit schon war er in sie verliebt und hatte sich insgeheim gewünscht, sie irgendwann einmal in seinen Armen halten zu können. Er lächelte zufrieden und beschloss, den Regen ab dem heutigen Tag zu mögen, war es nämlich dieser, der ihm seinen Wunsch, Robin in seinen Armen halten zu können, erfüllte, wenn auch nur aus reinem Zufall.

Nach einer Weile ließ der Regen etwas nach, zumindest so, dass es den beiden möglich war, den Heimweg fortzusetzen. "Robin?" fragte Zorro und unterbrach somit die mittlerweile eingetretene, aber keineswegs unangenehme Stille. "Mhm?" murmelte sie und hob fragend ihren Kopf, der bis zu diesem Zeitpunkt noch immer an seiner Brust verweilte. "Der Regen hat etwas nachgelassen! Wollen wir weiter, bevor du mir hier noch erfrierst?" fragte er lächelnd und ärgerte sich insgeheim darüber, dass der Regen nachgelassen hatte, musste er sich somit von Robin losreißen. Prüfend drehte sie ihren Kopf zur Seite und sah sie in eine Pfütze auf der Straße, in der nur noch vereinzelte Tropfen niederprasselten. "Ja lass uns weiter, nasser können wir ja eh nicht mehr werden!" erwiderte sie. Nur widerwillig löste sie sich von ihm, wäre sie viel lieber in seinen starken warmen Armen verblieben.

Zorro schnappte sich seine Tasche und warf einen prüfenden Blick zu Robin. "Kann es los gehen?" hakte er schief grinsend nach. "Auf geht's!" kommentierte Robin und so liefen sie gleichzeitig los, hinein in den Regen.
 

An Zorros Wohnhaus kamen sie zuerst an. Robins Wohnung lag zwei Straßen weiter. Vor seiner Wohnung hielt Robin an. "Ähm Zorro, du wohnst hier!" sagte sie und kicherte leise, da Zorro einfach kommentarlos weiter gelaufen war. Wissend drehte er sich zu ihr um. "Das ist mir durchaus bewusst!" antwortete er lachend. "Ich lasse dich aber ganz bestimmt nicht alleine nach Hause laufen!" stellte er klar und setzte seinen Weg fort. "Okay!" lächelte sie sanft und folgte ihm. "Das ist wirklich nett von dir!" gab sie dankbar von sich. "Tja!" grinste er. "Man staune, ich kann auch nett sein!" sagte er und zwinkerte ihr zu, was Robin mit einem strahlendem Lächeln quittierte.
 

Vor Robins Wohnung hielten sie an. Unsicher sahen sie sich an, wussten beide nicht so recht, wie sie sich voneinander verabschieden sollten. Zorro räusperte sich kurz und begann sodann zu sprechen. "Ich...ähm... Ich hole dich dann morgen um 15:00 Uhr ab... wenn es dir passt!" stammelte er und kratzte sich leicht unsicher am Hinterkopf. "Das passt mir!" antwortete sie lächelnd. "Gut, dann... bis morgen!" erklärte er und wollte gerade loslaufen, als Robin ihm entgegenlief und ihn zum Abschied umarmte. Kurzzeitig war er überfordert, erwiderte die Umarmung allerdings sofort. "Bis morgen! Und danke, dass du mich nach Hause begleitet hast!" bedankte sie sich, löste sich langsam von ihm und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Hitze stieg in ihm auf. "Gern geschehen!" murmelte er verlegen und ging zwei Schritte, als Robin ihn erneut aufhielt und er sich zu ihr umdrehte. "Zorro! Warte! Dein Pullover!" rief sie und war gerade im Begriff, diesen auszuziehen. "Schon ok! Gib ihn mir einfach bei der nächsten Gelegenheit zurück!" winkte er ab und lächelte ihr freundlich zu. Robin nickte und lächelte dankbar. Ein letztes Mal winkte sie ihm zu, bevor sie sich umdrehte und hinter der Haustür verschwand...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Stoechbiene
2017-04-11T16:40:01+00:00 11.04.2017 18:40
Es war eine sehr romantische Situation, in einem nicht romantischen Umfeld. Die Charas haben ihre Umwelt für einen kurzen Moment einfach vergessen. Das war schön!

Besonders gefiel mir, dass du den Geruch von Regen beschrieben hast. Gerüche werden leider häufig vergessen, dabei tragen sie viel dazu bei, dass man sich in die Story hineinversetzen kann.

Robin hatte also die Befürchtung, Zorro könnte schwul sein *g*. Da musste ich schmunzeln. Wie sie ihn so indirekt direkt danach gefragt hat.
Ich lese weiter!
Antwort von:  Kathili
11.04.2017 19:09
Dass Robin die Befürchtung hatte, Zorro könnte schwul sein, kam mir im Laufe des Kapitels in den Sinn. Von daher musste ich es einfach einbauen. Ich selbst musste auch schmunzeln, auch wenn es vielleicht ein wenig eingebildet klingt *g*


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