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Stockholmsyndrom

[vorzeitig abgebrochen da ich einiges umgestellt habe. Ausserdem hab' ich kaum Zeit zum schreiben. :/]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich hocke ehrlich gesagt schon seit Wochen am ersten Kapitel. Anfänge sind einfach nicht mein Ding. Deswegen verzeiht mir, dass es etwas holprig ist. Komplett anzeigen

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Beeindruckt hob Rachel den Kopf um das Gebäude vor sich besser zu betrachten. Vor ihr erhob sich das große, gräuliche Gebäude. Der Vorgarten war ungepflegt, überall wuchs Unkraut. Das Haus an sich wirkte heruntergekommen und durch das fahle Mondlicht und die Äste in ihrem Blickfeld, die das Haus leicht umarmten hatte es einen absolut unheimliche Aura.

Rachel schluckte und war insgeheim dankbar dass zwischen ihnen und dem Spukhaus ein, wenn auch angerostetes, Eisentor hervorragte.

Das laute Rascheln der Eisenketten die das Tor zusammenhielt ließ sie aufschrecken.
 

„Was machst du denn da?“ zischte Rachel panisch als Chris die Hände von der Kette nahm. Ihr Freund betrachtete sie beleidigt. „Ich dachte es würde aufgehen. So verrostet das is‘.“ Er zuckte mit den Schultern. „Dann muss ich dich wohl rüber heben. Hop hop.“

„Bitte was?“ sie wusste nicht warum sie leise sprach, Sie hatte einfach den Eindruck, dass sie keiner hören sollte. „Mich bringen keine zehn Pferde auch nur‘n Meter näher an dieses Gruselschloss. Reicht es nicht, wenn ich’n Bild von dir mit dem Teil im Hintergrund mache?“

Chris Gesicht wurde bei jedem von Rachels Worten beleidigter. „Denkst du ich will dass mich meine Kumpels für’n Feigling halten?“

Rachel massierte sich ihre Schläfen. Manchmal fragte sie sich wirklich, wie sie es mit ihm aushielt.

„Chris, du bist 23 Jahre alt. Seit ihr Typen nicht’n bisschen zu alt für Mutproben? Mal davon abgesehen, dass ein zukünftiger Jurist wissen sollte, dass das was er hier vor hat’n verdammter Hausfriedensbruch ist.“
 

Wie ein kleines Kind verschränkte Chris die Arme, dreht sich wieder dem Eisentor zu und begann an den Eisenstangen hochzuklettern. Rachel beobachtete ihn die ganze Zeit still. Zugleich geschockt von seiner kindischen Dickköpfigkeit zum Anderen war sie auch beeindruckt von seiner Fähigkeit das Eisentor zu bezwingen.

Als Chris oben ankam stockte er kurz ehe er die Augen schloss und auf die andere Seite sprang.

Er klopfte sich kurz die Kleidung am und zupfte sie zurecht, dann wandt er sich seiner Freundin zu die ihn mit einer Mischung aus Ärger und Verwunderung ansah.
 

„Dann musst du halt hier warten.“ Bei seinen Worten zuckte Rachel leicht zusammen und ihre Augen huschten nervös von rechts nach links.

Es war nicht so, dass sie Angst im Dunkel hatte doch wenn du dich in einem abgelegenem Sumpfgebiete befändest und um dich herum immer wieder merkwürdige Laute zu hören waren, wurdest du doch leicht paranoid.

Sie hatte nun die Wahl: entweder sie begann mit Chris einen Hausfriedensbruch oder sie musste alleine draußen warten. In Rachels Kopf befand sich die Antwort, doch anstatt auf ihren Verstand zu hören, siegte ihre Angst.
 

„Helf‘ mir rüber.“ Rachel wich Chris‘ Blick aus und verschränkte leicht beleidigt die Arme. Sie hasste es. Sie hasste es nach zu geben. Sie hasste es Angst zu haben. Hoffentlich würden die Weiber mit denen sie sich eine Zelle im Gefängnis teilen musste, wenigstens etwas nett zu ihr sein.

Als Rachel den Kopf hob grinste ihr ihr Freund triumphierend entgegen.

„Ich versprech‘ dir auch wir sind in 10- maximal 20 Minuten wieder draußen.“
 

Zu Rachels Missfallen dauerte es bereits 10 Minuten bis Chris ein Fenster zum durchsteigen fand das nicht mit Brettern vernagelt war.

„Ich mach schnell das Foto.“ Schlug sie vor als sie sich im Flur des Hauses befanden. Chris jedoch war schon weitergelaufen und schaute sich neugierig um. „Oder ich nehm‘ mir einfach was mit? Ich mein, vermissen wird’s hier keiner. So wie’s hier aussieht.“ Chris trat leicht gegen einige Kisten die am Ende des Flures lagen.

„Mitne- Chris! Diebstahl!?“ Rachel schlug die Arme über dem Kopf zusammen. War das denn wahr? Und mit so einem Kindskopf war sie zusammen?!

Chris lachte leicht auf und packte sich einen Bilderrahmen der auf einem kleinen Tisch stand. Schnell griff Rachel das Objekt und stellte es lautstark zurück auf den Tisch.

„Wir nehmen hier Nichts mit, klar? Ich mach’n Foto und dann sind wir hier wieder raus! Das is‘ so unheimlich hier…“ nervös blickte sie sich um.

„Ja ja.“ Chris murrte leicht und reichte Rachel sein Handy. „Und benutzt das Blitzlicht. Es is‘ hier scheisse dunkel.“

Natürlich würde Sie das Blitzlicht benutzen, hielt er Sie für bescheuert?

Rachel öffnete die Kamera auf Chris‘ Handy und richtete es auf ihn als er plötzlich aus seiner vorher ausgewählten Pose aufsprang und auf eine große Doppeltür zustürmte.

„Aber erst gucken wir uns noch um! Ich meine, ich will ja auch’n gutes Foto rausbekommen wenn ich mir schon soviel Aufwand mache hier her zu kommen.“ Damit öffnete er die Türen und betrat das sich dahinter befindende Zimmer. Rachel folgte ihm, wenn auch mit einem ungutem Gefühl.
 

Im Mittelpunkt des Zimmers stand ein mit leeren Flaschen und Chipstüten übersähten Wohnzimmertisch. Zwischen all dem Unrat konnte man einen einsamen kleinen Ventilator erkennen der leise vor sich hin schnurrte. Warte, was?

„Chris!“ zischte Rachel und griff nach der Hand ihres Freundes. „Der Ventilator. Er läuft.“

Chris lachte auf. „Ach? Wohin denn?“

„Chris das is’ nicht lustig. Hier wohnen noch Leute. Gott, Chris, wir sind eingebrochen.“

„Ach was“ Chris schaltete das Gerät aus und lief neugierig um Zimmer umher. „Hast du dich mal hier umgesehen? Hier wohnt doch kein Mensch. Und die Bakers oder wie sie auch immer hießen werden seit fast drei Jahren vermisst. Hier wohnt keiner mehr. Also piss‘ dich nicht ein.“

„Chris, bitte lass uns schnell raus hier. Ich hab keine Lust, dass mich meine Eltern zusammenstauchen nur weil ich wegen dir ins Gefängnis muss.“ Als Antwort murrte Chris genervt und lehnte sich an eine Standuhr. „Dann mach‘ das Foto. Weißt du eigentlich was du für ne Spielverderberin bist?“

Spielverderberin sag er. Rachel murmelte etwas in sich hinein als sie in ihrer Hosentasche nach Chris‘ Handy fischte. Sie war doch diejenige die ihn immer aus jedem Blödsinn rausboxen musste nur weil er den Verstand eines Kleinkindes hatte. Er war kindisch und dachte nie nach. Es nervte.
 

„Okay…“ Rachel wählte die App auf dem Bildschirm aus. „Bitte schön lächeln, nicht zu dämlich.“ Sie richtete das Gerät auf Chris der sie schräg und falsch angrinste. Sie kicherte leise. Und wollte gerade auf den Auslöser tippen als hinter Chris eine Gestalt auftauchte. Diese schwang den rechten Arm in die Luft und kurz darauf grub sich eine Axt in Chris‘ Kopf. Sein Blut spritze durch den Raum.
 

Rachel stand der Mund offen. An ihrem Gesicht floss das Blut ihres Freundes herunter. Ihre Hände mit dem Handy zitterten genauso wie ihre Beine. Ihre Augen verfolgten Chris‘ Körper der leblos zur Seite kippte.

Die ganze Szenerie war absolut unreal. Das konnte nicht-

Ihr Kopf richtete sich schnell auf den Mann der mit einem Ruck die Axt aus dem Kopf seines Opfers zog. Sein Mund verzog sich zu einem Grinsen, eines, dass man normalerweise nur aus Horrorfilmen kannte.

Rachels Verstand setzte aus. Ehe Sie auch nur einen Gedanken fassen konnte rannte sie die Treppe hoch. Sie riss eine Tür auf und rannte blind drauf los.

Hinter sich hörte Sie wie jemand die Treppe hochging. Kurz darauf hörte sie Holz bersten.

„Hör‘ mal, haben euch eure Eltern nicht beigebracht nicht in fremder Leute Häuser zu gehen?“

Die Stimme des Mannes hallte durch die Flure und ließen Rachel zusammenzucken. Sie schluchzte auf und riss die nächstsbeste Tür auf. Ein Badezimmer. Gerade wollte sie sich umdrehen als die schweren Schritte des Mannes näher kamen.

Ohne nachzudenken schloss Rachel die Tür und duckte sich hinter die Tür. Vielleicht, ja würde er sie nicht sehen. Sie war schnell, sie konnte schnell laufen wenn es drauf ankam.
 

Einige Minuten verstrichen, es kam Rachel vor wie Stunden, doch niemand öffnete die Tür.

Sie atmete immernoch schwer, ihr Herz raste wie verrückt. Sie legte de Kopf in ihre Hände und schluchzte auf.

„Oh Gott Chris…“ unbeholfen rannten ihr die Tränen die Wangen entlang. Er konnte doch nicht… Chris konnte nicht…

Sie vergrub ihr Gesicht in ihre über ihre Knie gelegten Beine. Das war doch ein Scherz. Das musste ein gottverdammter Scherz sein. Ja, jeden Moment würde Chris und dieser dämliche Idiot Taylor aus der nächsten Ecke springen, rufen „Reingefallen!“ und würden lachen.

Und sie, ja sie würde endgültig mit Chris Schluss machen. Dieser dumme, kindische…-

Sie wartete, bewegte keinen einzigen Muskel, doch es kam niemand. Es war still, es war viel zu still. Alles was sie hören konnte war ihr Herzschlag der sich, wenn auch nur etwas, beruhig hatte.

„Chris…“ sie flüsterte energisch. Ihre Zähne knirschten. „Chris komm raus du Arschloch!“

Zu laut. Sie war zu laut. Das war nicht richtig.

Ihr Kopf drehte sich. Es war zuviel für sie. Sie wollte heulen, aber ihr Körper war wie gelähmt.

Sie wollte nicht sterben, nicht wie Chris.
 

„Willst du zu meiner Familie gehören?“
 

Rachel hob den Kopf. Vor ihr stand ein kleines Mädchen, blass und ihre Haare wirkten irgendwie feucht. Sie wirkte wie ein Geist. Ihr Kopf musste ihr einen Streich spielen.

„Meine alte Schwester mag ich nicht mehr.“ Das Mädchen legte den Kopf schief. „Alsooo?“

Was hatte Rachel noch zu verlieren?

Sie nickte.

„Bitte lasst mich nur am leben…!“

Danach wurde alles um Sie herum stockduster und alles was sie noch spürte war ihr auf dem kalten Badezimmerboden liegender Kopf.



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