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Der Saphir der Halbblüter

von

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Etwa eine Woche ist nun vergangen, seit ich Mel vorgeworfen habe, wir wären weder Freunde noch Bekannte. Es ist nicht so, dass ich mich gern mit ihr versöhnen würde, aber das tägliche Weinen, was ich von meinem Nachbarzimmer aus höre, macht mich fertig und bereitet mir schlaflose Nächte. Doch sobald ich mir selbst mal in den Arsch trete und Mel abfangen will, um mit ihr zu reden, geht sie an mir vorbei und würdigt mich keines Blickes.

Nur einmal hat sie mich angesehen. Mit einem Blick voller Enttäuschung, wenn nicht sogar einem Hauch von Hass. Aber ich kann es ihr nicht verübeln. Doch schmerzten ihre Worte fast noch mehr.

„Du sagtest wir sind keine Freunde! Dann belasse es dabei und lass mich ein für alle Mal in Ruhe! Mehr, als mit dir wohnen zu müssen, will ich nicht mehr mit dir zu tun haben!“, hatte sie gesagt.

Immer und immer wieder laufen mir diese Worte durch den Kopf. Sorgen dafür, dass ich schlaflose Nächte verbringe und langsam nicht mehr weiß, wie ich das alles machen soll.

Dadurch, dass sie Abstand zu mir hält, sie mir nicht mal mehr die Chance gibt ihr näher zu kommen – was im übrigen eigentlich gut sein sollte – vermisse ich sie. Nicht ihren Aufenthalt in meiner Nähe, sondern die freundschaftliche Liebe, die sie mir von der ersten Sekunde an geschenkt hatte, als sie eingezogen ist. Ich vermisse das Leuchten in ihren Augen, die Fröhlichkeit in Ihrer Stimme. Die gute Laune und immer diese kleinen Anmerkungen, wenn ich ihr gegenüber nicht wirklich freundlich war. Aber jetzt war ich nicht nur unfreundlich. Nein, ich war ihr gegenüber ein egozentrisches Arschloch und habe sie behandelt, wie sie es auf keinen Fall verdient hat.

Durch ihre Distanz ist mir – Wohl oder Übel – bewusst geworden, welchen Einfluss sie auf mich hat. Allein durch ihre Nähe habe ich das Gefühl, ich kann nicht mehr atmen. Mein Puls verdreifacht sich und meine Gedanken kreisen um nichts anderes mehr, als den Wunsch, ihr ununterbrochen in die Augen sehen und ihre Lippen kosten zu können.

 

Ich stehe in der Küche, so wie jeden Morgen der letzten Tage. Der Bacon brutzelt in der Pfanne, während die Waffeln im Waffeleisen vor sich her garen. Ein süßlicher angenehmer Duft erfüllt den Raum und wieder hoffen ich, dass Mel davon angezogen wird. Nachdem nun alles fertig ist, richte ich den Tisch. Teller, Messer und Gabel, die Waffeln, Rührei und natürlich der knusprig angebratene Bacon.

Mit einem letzten Blick überprüfe ich, ob alles hergerichtet ist und nicke dann minimal zufrieden.

Ich warte noch ein paar Sekunden, höre, dass es in der oberen Etage still bleibt und gehe dann leise die Treppen hoch, um mich in mein Zimmer zu verziehen.

So in etwa läuft es gerade täglich, aber mir ist schon auch bewusst, dass es mit einem einfachen Frühstück nicht ungeschehen gemacht werden kann. Aber ich will ihr trotzdem zeigen, dass ich sie nicht vergessen habe und ich sie schätze.

 

Ich höre, wie sich Mels Türe öffnet und wie kurz darauf das Wasser im Bad angemacht wird. Ich stelle mich an die geschlossene Tür, natürlich an die Tür meines Zimmers und nicht die, des Badezimmers. Ich lausche nach jedem Atemzug, den sie von sich gibt. Höre danach, was sie gerade macht und versuche ein weiteres leises Schluchzen nicht an mich heran zu lassen.

Dann geht sie die Treppe runter. Ganz leise öffne ich die Tür, damit ich hören kann, was genau sie vorhat. Die Kühlschranktüre wird geöffnet, also muss sie in der Küche sein. Dann muss sie auch mein Frühstück gesehen haben. Kurz klimpern ein paar Flaschen, danach wird die Tür auch schon wieder geschlossen. Es dauert einen Moment, bis ich wieder ein Geräusch wahrnehme. Allerdings, ist das das einzige Geräusch, was ich nicht hören wollte. Es war die Haustür. Die offensichtlich von außen geschlossen wurde. Na toll.

 

Niedergeschlagen stapfe ich die Treppe runter und sehe entmutigend, dass immer noch alles genauso da steht, wie zuvor. Immer noch die gleiche Anzahl an Baconstreifen. Der Waffelturm beträgt die gleiche Höhe und nicht mal eine winziger Teil des Rühreis wurde angerührt. Super. Seit einer Woche spielen wir dieses Spiel. Müsste meine Entschuldigung nicht langsam angekommen sein?

Bevor wieder alles in den Müll geworfen wird, mache ich mich selbst an die Arbeit, mein preisgekröntes Frühstück zu verputzen. Durch die Wolfs DNA könnte ich 24h am Tag essen. Ziemlich nervig und auch ziemlich teuer, wenn man es auf lange Sicht sieht.

 

Tja. So schnell wird Mel wohl nicht zurück kommen. Ich weiß nicht einmal wo sie ist. Ob sie ein Fotoshooting hat, ob sie Freunde gefunden hat und zu ihnen geht, ob sie einfach spazieren geht. Keine Ahnung.

Und das beunruhigt mich. Wenn ich wenigstens wüsste, was sie macht und ich weiß, dass es ihr dort besser geht, als bei mir, wäre das schon sehr hilfreich.

Ich streiche wieder als schneeweißer Wolf durch die Wälder. Seit dem Angriff auf das Dorf, bin ich weder dorthin zurückgekehrt, noch habe ich meinen Bruder gesehen. Dementsprechend war ich selbstverständlich auch nicht auf der Beerdigungszeremonie. Und ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass ich da auch nicht hätte hingehen sollen.

Ich machen mich wieder zum See, habe irgendwie das Gefühl, dort auf meinen Bruder zu treffen. Weniger gehe ich dorthin, um ausgerechnet ihn zu sehen, aber die Kleinen machen mir doch ein bisschen Sorgen.

Doch als ich ankomme, kann ich niemanden entdecken. Keine Menschenseele, keinen Wolf, keinen Halbblüter, niemand.

Vermutlich sind sie immer noch damit beschäftigt das Dorf wieder aufzubauen.

 

Ich liebe diese Stille, atme die frische Waldluft ein und habe das Gefühl für einen Moment einfach ich selbst sein zu können. Ich muss mich meinem Bruder gegenüber nicht erklären, muss keine Fassade aufrecht erhalten, wenn Mel vor mir steht. Ich gehe ein paar Schritte auf den See zu, bis ich direkt am Ufer stehe und mein Spiegelbild betrachten kann. Der Kratzer ist nicht mehr zu sehen. Nur wenn man genau hinschaut, ist eine blasse Narbe zu erkennen, die aber von genug Fell gut verdeckt wird. Immerhin ist das erledigt.

Ich lehne mich näher zum Wasser, um etwas trinken zu können. Das Wasser ist eiskalt, aber das Brennen in meinem Hals, was ich deshalb spüre, ignoriere ich gekonnt.

Mein Kopf schellt in die Höhe und meine Ohre spitze ich, als ich das Knacken eines Astes höre.

Ich bleibe wie angewurzelt stehen, bewege mich keinen Millimeter. Ich rechne schon damit, dass das Militär um die Ecke schellt und ich Pistolenschüsse höre.

Aber was ich sehe, ist nicht das Militär. Nein, ganz und gar nicht.

Ich sehe sie. Melody. Und sie sieht mich. Mir bleibt das Herz stehen und würde ich jetzt eine Hose tragen, hätte ich gesagt, mein Herz ist mir gerade herein gerutscht. Ich stehe immer noch da, sehe sie von der Ferne an. Uns trennen etwa zehn Meter, aber niemand von uns bewegt sich, wir schauen uns nur an.

Ich befürchte, ob sie weiß, wer ich bin. Ob mich meine bernsteinfarbenen Augen verraten? Aber dazu ist die Distanz wohl doch zu groß.

 

Ich beobachte sie ganz genau, was sie jetzt macht. Es ist das erste mal seit Tagen, dass ich sie ansehen kann, ohne, dass sie mich mit einem verachtenden Blick anschaut. Doch kann ich ihre Verletzlichkeit genau erkennen. Ihre Augen sind gerötet, ihr wunderschönes langes, blondes Haar ist etwas zerzaust und ihre Wangen haben jegliche Farbe verloren. Dunkle Ringe zieren ihre Augen und ich meine sogar zu erkennen, dass sie ein wenig zittert.

In ihrer Hand hält sie ein Bild, leider sehe ich nur die Rückseite. Doch kann ich genau erkennen, dass die Ränder leicht schwarz und eine Ecke sogar abgerissen ist, wenn nicht sogar abgebrannt ist. Jedoch nur ein kleiner Teil, so als ob man es sich anders überlegt hätte und das Feuer gerade noch rechtzeitig gelöscht wurde.

Wie gern würde ich jetzt zu ihr gehen. Mich leicht an sie schmiegen, um sie zu wärmen. Ihr Geborgenheit zu geben und mich bei ihr entschuldigen. Auch dieses Bild macht mich neugierig. Sie hält es in den Händen, als wäre es ein wertvoller Schatz und kein Geld der Welt könnte dem gerecht werden.

 

Immer noch treffen unsere Blicke aufeinander, keiner wendet Seinen ab. Ich mache einen kleinen Schritt auf sie zu, werde aber aus meiner Trance gerissen, als ich ein Stück hinter mir, das Knacken mehrere Äste höre. Sofort schellt mein Blick zur Seite. Etwas entfernt sehe ich, wie sich ein Welpe, hinter einem Baum hervor schleicht. Es ist Tick. Oder Trick. Oder Track. Wie auch immer. Jedenfalls, einer von diesen Dreien.

Als ich jedoch wieder in Mels Richtung schaue, ist sie verschwunden. Wo ist sie hin?

 

„... Daemon...“, höre ich Andrew leise sagen. Jedoch ist es keine Begrüßung. Es ist mehr eine Bemerkung, dass er mich gesehen hat. Die drei kommen zu mir, springen um meine Pfoten. Sie freuen sich wie kleine Kinder. Gut, sie sind Kinder, doch kann ich damit nicht umgehen.

Wer weiß, ob ich je mit Kindern umgehen konnte? Es ist letzten Endes auch unwichtig. Fakt ist, es geht mir auf die Nerven.

Ich gehe einen Schritt weiter, lasse die Jungen hinter mir und gehe langsam auf meinen Zwillingsbruder zu. Ich habe ihn seit dem nicht mehr gesehen, als ich das Dorf das letzte Mal verlassen habe. Zugleich war ich natürlich auch nicht auf der Zeremonie, welche für die Verstorbenen veranstaltet wurde.

„Wo warst du? Wir hatten gehofft, du würdest kommen“, beginnt er schließlich leise, aber doch auch gereizt das Gespräch. Ich wusste, ich würde da nicht drum herum kommen.

„Wie oft muss ich dir das noch sagen? Ich will mit alle dem nichts zu tun haben!“, antworte ich im selben Ton, bin schon wieder kurz davor, ihm den Rücken zu zukehren.

„Wir sind deine Familie. Du gehörst zu uns und als Halbblüter ist es deine Pflicht..-“.

„Meine Pflicht? Sag du mir nicht, welche Pflichten ich habe, Andrew! Ich bin nicht derjenige, der unsere Eltern verrät. Sondern du!“, unterbreche ich ihn wütend, fletsche leicht mit den Zähnen und muss aufpassen, ihm nicht an die Kehle zu springen. Klar, er ist mein Bruder, aber ich werde nie verstehen können, warum er unbedingt sein Leben für diejenigen opfern will, die für den Tod unserer Familie – und damit meine ich wirklich nur unsere Familie – verantwortlich sind.

 

Ich höre ein Seufzen seinerseits. Es ist offensichtlich, dass wir niemals über dieses Thema reden können, ohne dass einer von uns beiden – meistens ich – die Nerven verliert. Um mich zu sammeln, wende ich meinen Blick von ihm ab, atme ebenfalls einmal tief durch. Ich sehe zu den Jungen, die gerade vergnügt miteinander raufen und sich im Dreck welzen. Ach es war bestimmt alles so viel einfacher, als wir noch Kinder waren.

„Was macht ihr hier? Im Dorf ist es für die Kleinen sicherer“, frage ich schließlich, um das Thema zu wechseln, obwohl ich mir selbst kein Wort glaube. Das Militär ist bei uns eingebrochen, hat es geschafft, unseren Schutzwall zu durchqueren. Also.. sind sie im Dorf genauso schutzlos, wie sonst auch.

„Es wird Zeit. Sie müssen trainieren, um die Prüfung bestehen zu können, damit sie ihr Amulett bekommen“, antwortet er darauf und folgt meinem Blick. Tick, Trick und Track scheint dies überhaupt nicht zu interessieren. Wie gern würde ich mich erinnern, wie wir unsere Prüfung gemacht haben.

„Wenn sie die Prüfung bestehen, haben sie, abgesehen von mir, niemanden, der sie zum Saphir begleitet. Kommst du mit? Sie würden sich freuen“, fragt er mich vorsichtig. Ich will eigentlich nicht, denn sie gehen mich nichts an.

Aber es reizt mich auch, denn es würde mir die Möglichkeit geben, Teile meiner Vergangenheit, Erinnerungen, die ich vergessen habe, wieder erleben zu dürfen und vielleicht sogar die Chance zu haben, mich wieder zu erinnern.

 

Diese Prüfung ist einer der wichtigsten Ereignisse in unserem Leben. Sie ist der Schritt in unsere Zukunft. Als Kind müssen wir eine Prüfung ablegen, um zu beweisen, dass wir dazu in der Lage sind die Ältesten später einmal beschützen zu können.

Ich selbst kann mich nicht erinnern, doch es heißt, dass diese Prüfung aus drei Teilen besteht. Zum einen wird die Schnelligkeit und Reaktion getestet. Also wie schnell renne ich, um jemanden zu entkommen und kann ich schnell genug reagieren, wenn mein und das Leben der anderen in Gefahr ist. Als nächstes wird die Geschicklichkeit geprüft. Also anschleichen, jagen, die Fährte aufspüren. All diese Dinge die helfen, einen Feind auffinden zu können.

Zu guter Letzt, die Kampffähigkeit. Ist der Wolf stark genug, um sein Volk zu beschützen und bereit Opfer zu bringen.

 

Wenn wir älter werden, wird der menschliche Teil unserer DNA etwas dominanter, weshalb wir beginnen uns zu verwandeln. Wenn man es mit Menschen vergleichen würde, könnte man sagen, wir kommen in die Pubertät.

Zu Beginn bekommt jeder nur einen einfachen Saphir. Er ist als kleiner Stein in eine einfach Kette verbaut. Den bekommen wir schon nach wenigen Jahren, meistens schon nach einem, aller höchstens zwei. Er dient allein dazu, dass unsere Kräfte kontrolliert bleiben und uns nicht verraten, denn dieser unterdrückt jegliche Kraft, damit wir uns überhaupt nicht mehr verwandeln, bis wir das Amulett erhalten.

Doch ein paar Jahre später, steht die Prüfung an. Die Kleinen müssen beweisen, dieses Laster tragen zu können. Sie müssen anerkennen, wie wichtig unser Geheimnis ist und niemand davon erfahren darf.

Nur wenn man diese Prüfung besteht, wird man als vollwertiges Mitglied anerkannt und bekommt sein Amulett. Dies entscheidet sich allerdings erst in der Höhle, wenn die Welpen mit dem Saphir in Verbindung kommen, denn es ist der Beweis dafür, dass wir unserer Aufgabe bewusst sind und bereit sind jedes Opfer zu bringen, um unseres Gleichen zu schützen.

Meiner Meinung nach ist es vollkommen absurd die Jungen schon so früh zu prüfen, ob sie in der Lage sind, das Volk zu bewachen. Es sind schließlich immer noch Kinder und es würde vollkommen genügen, wenn die Test auch noch einige Jahre später durchgeführt werden.

 

Normalerweise gehen die Eltern mit. Es ist ein Ereignis, was unter den einzelnen kleinen Familien stattfindet und deren Verbundenheit stärken soll. Die Welpen bekommen ihr Amulett, welches haargenau so aussieht, wie das, der Eltern. Doch nun sind die Drei allein, haben nur noch Andrew und mich. Ich weiß, dass mein Bruder das alleine schafft und er mich dazu nicht braucht. Aber.. vielleicht besteht tatsächlich die Möglichkeit wieder meine Erinnerungen zu bekommen, wenn ich etwas erlebe, was mir bereits bekannt vorkommen sollte.

 

„Ja.. vielleicht. Ich schau mal.“, antworte ich, wie gewohnt, kalt. Denn ich würde sie nicht begleiten, weil es mir wichtig wäre. Sondern aus reinem Eigennutz. Daraufhin warte ich auf Andrews Reaktion. Doch es kommt nichts. Ich kann mir denken, welche Worte jetzt in seinem Kopf herumschwirren, aber ich lasse mir nichts von meinem kleinen Bruder vorschreiben. Nicht von ihm und erst Recht nicht von den Ältesten.

Mehrere Minuten stehen wir einfach nur da und beobachten die Welpen, wie sie spielen und sich gegenseitig necken. Es ist beinahe eine Schande die Jungen schon so früh zu irgendwelchen Prüfungen zu animieren. Ihnen einzureden, dass es eine Ehre sei, später einmal ihr Leben für jemand anderen zu lassen. Und mittlerweile befürchte ich sogar, dass ich genauso reagieren würde, wenn mich der Gedächtnisverlust nicht sowieso schon in eine so labile psychische Lage versetzen würde.

Wenn du nicht weißt, wem du vertrauen kannst, du nicht weißt, wer Freund und wer Feind ist, vertraust du nur noch dir selbst und hörst auf niemanden mehr. Egal, was alle anderen sagen.

Denn wenn du dich nicht an dich selbst halten kannst, an wen denn dann?

 

Ich lasse sie schließlich allein. Zu Hause wartet immer noch ein Problem, dass ich gerne klären würde. Zumindest, wenn Melody mich lässt und ich mich entschuldigen kann. Ich streiche durch den Wald, überlege mir hunderte von Sätzen, wie ich am besten ein klärendes Gespräch anfange. Suche nach Lösungen, eine plausible Erklärung zu finden, warum ich so asozial ihr gegenüber bin, ohne sie in Schwierigkeiten zu bringen. Aber.. es lässt sich nichts finden. Entweder ist es völliger Schwachsinn, oder es ist viel zu offensichtlich, dass es gelogen ist. Und mich entschuldigen, nur um danach wieder mit einer Lüge alles zu zerstören, kann ich mir sparen.

Doch leider erreiche ich nicht einmal den Waldrand. Denn ich werde aufgehalten. Von jemanden, den ich ungern begegnen will. Am liebsten, nie direkt gegenüber stehen will. Denn sein rabenschwarzes Fell, lässt jedem noch so tapferen Halbblüter eine Gänsehaut verpassen.

Seine smaragdgrünen, leuchtenden Augen, rauben einen den Atem und entzieht einem die Wärme aus dem Körper.

Es ist er. Der schwarze Wolf. Der, aus den illegalen Kämpfen.

Ich weiß nicht einmal seinen Namen und ehrlich gesagt, will ich ihn auch gar nicht wissen.

Er kommt auf mich zu. Mit langsamen, große Schritten. Seine Ohren sind etwas angewinkelt, sein Blick lässt er nicht von mir und immer wieder streicht er sich mit der Zunge über die Zahnreihen.

Eins ist sicher. Wenn dieses Gespräch hier beendet ist, geht es entweder für ihn, oder für mich nicht besonders gut aus.

Hoffen wir, dass ich mich irre.



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