Zum Inhalt der Seite

The decisions we make

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Disclaimer: I do not own Naruto. All rights belong to Masashi Kishimoto! Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

anticipation

Sie stand schon eine ganze Weile an seinem Bett und studierte Unterlagen. Seine Krankenmappe. Noch nicht einmal als sie das Zimmer betreten hatte, hatte sie ihn angesehen. Kein »Ohayo« verließ ihre schön geschwungenen Lippen. Stattdessen brütete sie über diesen verflixten Papieren, schlug ein paar Seiten um und seufzte dann erleichtert. Äußerlich ließ sie sich nichts von ihren Sorgen anmerken, zumindest sah es für die meisten so aus. Aber Shikamaru konnte es in ihren so ausdrucksstarken Augen glimmen sehen: Sie machte sich Sorgen … und fühlte sich schuldig.

Jeden Tag war sie zu ihm gekommen, hatte manchmal die alten, verwelkten Blumen durch neue ersetzt und aus dem Fenster geschaut, seufzend. Dann war sie wieder verschwunden. In die dunkle Nacht hinaus, in dem Glauben er würde tief und fest schlafen.

»Wann darf ich nach Hause?«, fragte er schließlich, um diese unangenehme Stille zu durchbrechen, die sich zwischen ihnen ausgebreitet hatte.

»Du musst nur noch die Entlassungspapiere unterschreiben, dann darfst du gehen«, erklärte sie mit ruhiger Stimme, sah ihm aber noch immer nicht in die Augen. Ein Nicken seinerseits veranschaulichte, dass er ihre Worte wahrgenommen hatte.

Um sie beide nicht wieder in diese alles verzehrende Stille verfallen zu lassen, versuchte der Schwarzhaarige das Thema zu wechseln: »Wie lange ist Naruto schon weg?« Sie wollte gerade eine weitere Seite der Unterlagen umschlagen, als sie stockte. Dann richtete sich ihr Blick auf die Laken, die seine Beine verdeckten. Ihr Blick wanderte immer weiter hinauf, bis sie ihm schließlich kurz in die Augen sah. Und in diesem Moment wurde Shikamaru bewusst, dass sie Angst hatte. Angst vor dem, was passieren könnte, wenn Naruto nicht mehr zurückkommen würde. Wenn Sasuke das zu Ende bringen würde, was er im Tal des Endes angefangen hatte.

So schnell sie seinem Blick begegnet war, so schnell wandte sie sich auch wieder von ihm ab, blickte aus dem Fenster zu dem blauen Himmel, welcher einen weiteren herrlichen Tag ankündigte.

»Es sind jetzt 16 Tage«, beantwortete sie seine Frage leise und richtete dann ihren Blick wieder auf die Mappe in ihren Händen.

Shikamaru richtete sich etwas weiter in dem Bett auf, sodass er fast aufrecht saß. Die Decke gab etwas mehr von seinem Oberkörper preis, als sie an ihm herunterrutschte. »Wann hast du aufgehört uns alles zu erzählen?« Die Worte schmerzten. Nicht nur sie, sondern auch ihn. Sie kannten sich, seit sie Kinder waren, teilten den Traum Shinobi zu werden, seit er denken konnte. Ihr Dorf zu beschützen, was auch passieren mochte. Er gab ihr nicht die Schuld daran, dass Uchiha Itachi ihn in seinem Tsukuyomi gefangen genommen hatte. Aber er war enttäuscht, dass sie ihm – und auch Neji – scheinbar so wenig vertraute, dass sie ihnen nichts von ihrer Begegnung mit dem älteren Uchiha berichtet hatte. Sie waren ein Team. Die drei mussten sich vertrauen können!

 

Sakura umrundete das Bett und setzte sich auf den Stuhl schräg neben ihrem Teammitglied, als sie seine Frage vernahm. Er verzog keine Miene, sah ihr nur weiterhin ins Gesicht und versuchte Blickkontakt mit ihr herzustellen. Sie lehnte sich etwas auf dem Stuhl vor und begegnete seinem dunklen Blick. Er hatte die Augenbrauen zusammengezogen, sodass eine Falte zwischen diesen entstand. Zudem waren seine Finger in das Laken vergraben. Die Anspannung aufgrund der zu erwartenden Antwort war seinem Körper förmlich anzusehen.

»Es ist nicht so, dass ich dir und Neji nicht vertraue, Shikamaru«, erklärte die Rosahaarige leise, »Kami weiß, ich vertraue euch mindestens so sehr wie Naruto. Ihr seid meine Freunde! Hätte ich auch nur geahnt, dass Itachi vorhatte uns anzugreifen, wäre ich eingeschritten, ich schwöre es.« Ihre Stimme war zum Ende hin nur noch ein Flüstern. Sie bereute ihre Unwissenheit und ihre Gutmütigkeit dem Nukenin gegenüber. Hätte sie ihn aufhalten können? Sie wusste es nicht. Aber sie hätte es zumindest versuchen können, bevor einer ihrer Teamkollegen angegriffen worden wäre. Die Haruno gab sich selbst die Schuld, dass Shikamaru nun schon seit über zwei Wochen in diesem unbequemen Bett liegen und immer wieder Kontrollgänge über sich ergehen lassen musste, anstatt sich zu Hause auskurieren zu dürfen.

»Wieso hast du es nicht getan?«, fragte er neugierig, hängte dann aber noch die Frage »Oder hast uns nicht gesagt, dass du ihn getroffen hast?« hintendran.

Kurz wanderte ihr Blick unruhig im Zimmer hin und her. Sakura konnte ihrem Freund und Teammitglied nicht beichten, dass der ältere Uchiha eine erschreckend besitzergreifende Faszination auf sie ausübte. Sie konnte ihm nicht sagen, dass sie sich jeden gottverdammten Tag danach sehnte, ihn wiederzusehen. Mit ihm zu reden. Diese dunkle und dennoch geschmeidige Stimme zu hören, sich von ihr umgarnen zu lassen. Die junge Frau verzehrte sich geradezu danach diesen dunklen Mann wiederzusehen. Und sei es nur für ein paar Minuten. Doch stattdessen wurde sie in Konoha beobachtet. Sie spürte die Blicke in ihrem Rücken, die ihr immer öfter zu folgen schienen. Wahrscheinlich hatte Tsunade-shishou jemanden darauf abgestellt Sakura im Auge zu behalten, damit eben so etwas nicht noch einmal passieren konnte. Dabei verlangte es der Rosahaarigen so sehr nach der Anwesenheit dieses Nukenins, der der Clan-Mörder der Uchiha war.

»Sakura?« Sie sah fragend zu dem Schwarzhaarigen auf, als er ihren Namen nannte und sie so aus ihren Gedanken zerrte.

»Nani?«, fragte die junge Frau, da Shikamaru sie nur nachdenklich beobachtete und dabei seine Stirn in Falten legte.

Ihm entschlüpfte ein geseufztes »Mendokuse«, als er kurz die Augen schloss und tief durchatmete. »Ist es wegen Sasuke? Erinnert sein Bruder dich an ihn?« Zuerst war sie verdutzt. Ja, sie war einmal in den jüngeren der Brüder verliebt gewesen. Nein, sie hatte nun keine derartigen Gefühle mehr für ihn. Natürlich wiesen beide Uchiha gewisse Ähnlichkeiten auf, immerhin waren sie Brüder – hatten dieselben Eltern. Aber nein, all das, was sie in Itachis Nähe empfand, war kein Vergleich zu den Emotionen, die sie früher in Sasukes Gegenwart wahrgenommen hatte.

Der jüngere Uchiha hatte ihr stets die kalte Schulter gezeigt, sie jedoch beschützt, wenn es zu einem Kampf gekommen war. Sie begriff nun, dass er sich auf seine Art und Weise um sie gesorgt und gekümmert hatte – zumindest früher. Im selben Augenblick hatte er aber auch keine Gelegenheit ausgelassen, um ihr zu zeigen und zu sagen, dass sie schwach war. Andauernd müsse man sie beschützen und aufpassen, dass sie sich nicht verletzte. Sie nervte. Im Nachhinein war ihre erste große Liebe eine Farce gewesen!

Sakura wusste nicht, ob es an ihrem Alter, ihrer Entwicklung in den letzten Jahren, oder einfach an der Tatsache lag, dass sie sich von Sasuke gelöst hatte, aber in Itachis Nähe fühlte sie sich frei. Losgelöst von all ihren Sorgen. Er vermittelte ihr das Gefühl, sich beschützt zu fühlen, ohne dabei gleich schwach zu wirken. Es war so befreiend seine Anwesenheit zu spüren. Und es war so absurd, hatte sie ihn doch erst dreimal getroffen. Sie wusste, dass es falsch und ihre Gefühle eigentlich vollkommen unbegründet waren, aber genau das war es, was sie empfand. Konnte sie sich dagegen wehren? Wollte sie sich überhaupt gegen diese neuen Empfindungen wehren?

»Sakura!« Shikamarus Ausruf klang nun fordernder. Er wollte eine Antwort. Eine ehrliche.

»Nein, es hat nichts mit Sasuke zu tun«, antwortete sie wispernd und biss sich fast gleichzeitig auf ihre Unterlippe, so als bereue sie ihre Worte schon jetzt.

Ihr Freund sog scharf die Luft ein, ehe er ebenso leise fragte: »Was ist es dann? Du wirst doch wohl einen Grund gehabt haben, um uns nichts zu sagen.«

 

»Sakura, du hättest es sofort deinem Team berichten sollen! Selbst wenn er nicht derjenige gewesen wäre, der euch angegriffen hat. Es ist deine Pflicht als Kunoichi Konohas dieses Dorf und dessen Bewohner zu beschützen! Ich muss mich verdammt nochmal auf dich verlassen können«, brauste die ältere der beiden Frauen auf.

»Hai, Hokage-sama«, erwiderte die Rosahaarige, als Verständnis sich Bahn brach und das Gefühl der Schuld sie unaufhörlich durchflutete und innerlich immerwährend auffraß.

Die blonde Frau vor ihr schlug nun einen sanfteren Ton an, ließ jedoch die Bestimmtheit in ihrer Stimme nicht weichen: »Du wirst dieses Dorf solange nicht mehr verlassen, bis Shikamaru sich wieder vollkommen erholt hat. Auch danach wirst du nicht von Nejis oder Shikamarus Seite weichen, wenn ich euch wieder auf eine Mission schicke. Ich schränke hiermit deine Bewegungsfreiheit ein, bis du mir und den Bewohnern Konohas bewiesen hast, dass man sich vollkommen auf dich verlassen kann, wenn es um die Sicherheit dieses Dorfes geht.«

Nach einigem Zögern fragte Sakura mit fester Stimme: »Ist das der Grund, warum ich nicht nach Otogakure gehen darf? Weil man erwartet, dass ich bei Sasukes Anblick schwach werde und in alte Muster verfalle?« Es klang mehr wie eine Anklage als eine Frage, das war Sakura durchaus bewusst.

»Iie. Das ist Teil deiner Bestrafung«, gab sie mit einem leichten Kopfschütteln zu, »Und ich möchte nicht, dass du zufällig wieder auf Uchiha Itachi triffst, oder er dich aufsuchen kann.«

Nach einigen Minuten, in denen Sakura stumm aus den großen Fenstern gestarrt hatte, die hinter der Godaime lagen, ergriff diese wieder das Wort, diesmal mit einem durch und durch autoritären Ton in der Stimme: »Du darfst nun gehen. Und Sakura: Ich toleriere ein solches Zurückhalten von Informationen kein zweites Mal. Nur, dass wir uns in diesem Punkt verstehen.«

»Hai, Hokage-sama«, nickte Sakura die deutliche Warnung ab und verließ das Büro ihrer einstigen Shishou.

 

Die Godaime hatte nicht weiter nach den Motiven gefragt, die hinter ihren Taten steckten. Sie hatte sie nur vorgewarnt, was das nächste Mal geschehen würde, wenn sie sich nicht an die Vorschriften hielt. Aber es würde kein nächstes Mal geben. Das hatte sie sich geschworen. So sehr es sie auch nach dem älteren Uchiha verlangte, sie würde dem Drang widerstehen ihn wiederzusehen. Nicht umsonst war sie an diesem Morgen regelrecht vor ihm geflohen. Sie wollte ihr Leben nicht aufgeben. Und ihr Leben war Konohagakure. Ihre Familie lebte hier, ihre Freunde, all die Erinnerungen, die sie innerhalb der Mauern dieses Dorfes erlebt hatte, waren wertvoll und hatten sie geprägt. Sakura wollte das alles nicht aufgeben, nur weil sie sich zu einem Mann hingezogen fühlte, der außerhalb ihrer Reichweite lag.

Früher hatte sie gedacht, sie wäre dazu bereit. Bereit ihr Heimatdorf zu verlassen. Für Sasuke. Mit ihm gemeinsam. Nur, um an seiner Seite sein zu können. Wie naiv sie doch gewesen war!

 

Er sah ihr ihren innerlichen Kampf förmlich an. Wie sie immer wieder die schön geschwungenen Augenbrauen zusammenzog oder ihre Stirn runzelte. Shikamaru wüsste nur zu gern, woran sie gerade dachte. Ihr Mienenspiel verriet jedoch, dass es keine schönen Gedanken waren, sondern welche, die sie zum Nachdenken anregten. Und dies verhieß nichts Gutes. Jedenfalls nicht bei Sakura. Seiner Meinung nach dachte seine Teamkollegin zu viel. Alles musste sie analysieren und abwägen. Selbst, wenn ihr Herz einen beträchtlichen Anteil an ihrem Leben hatte, konnte sie nicht damit aufhören zu denken.

»Es spielt keine Rolle, Shikamaru. Es wird nicht wieder vorkommen«, vernahm er plötzlich ihre feste Stimme, während Entschlossenheit in ihren smaragdgrünen Augen funkelte, »Soll ich dir schnell deine Entlassungspapiere bringen und dich dann nach Hause bringen?« Und genau in diesem Moment wurde dem jungen Nara klar, dass sie ihm nichts verraten würde. Er hatte seine Chance eine Antwort aus ihr herauszukitzeln verstreichen lassen. Chikushoo!

»Hai«, seufzte er müde und lehnte sich in seinem Bett ein wenig zurück, während sie aufstand und kurz darauf den Raum verließ, nur um wenige Minuten später mit den benötigten Formularen zurückzukehren.

 

* * *

 

»Haruno Sakura, Hokage-sama möchte dich in ihrem Büro sehen.« Die junge Frau war gerade auf dem Weg nach Hause, nachdem sie Shikamaru bei seiner Mutter abgesetzt hatte. Eigentlich hatte er zu sich nach Hause gewollt, aber Sakura hatte darauf bestanden, dass er sich noch etwas Ruhe gönnte, also hatte sie seine Mutter gebeten, sich um ihn zu kümmern.

Mit einem gemurmelten »Hai« gab sie dem ANBU zu verstehen, dass sie die Anweisung wahrgenommen hatte und sich auf den Weg machte.

Kurze Zeit später stand sie vor dem Büro der Godaime und klopfte an die große, schwere Tür, ehe ein lautes »Herein« zu ihr drang. Sie drückte die kalte Klinge herunter und schob leise die Tür auf. Im Inneren des Raumes machte sie drei Männer aus. Groß und breit standen sie vor dem massiven Schreibtisch ihrer Shishou. Ihre Kleidung war verdreckt und knitterig.

Der Blonde und auch jüngste der drei drehte sich mit einem breiten Lächeln zu ihr um und strahlte sie an. Seine blauen Augen funkelten wie der weite Ozean. Jedoch schlich sich wenige Momente später ein wehleidiger Ausdruck auf seine Gesichtszüge, den sie nicht recht deuten konnte.

»Konnichi wa, Sakura-chan«, sagte er nach einem Augenblick etwas angeschlagen. Sie erwiderte seine Begrüßung mit einem strahlenden Lächeln und trat langsam auf ihn zu. Links neben ihm stand Kakashi-sensei, dem sie die Hand auf die Schulter legte und sie leicht drückte, so wie er es sonst bei ihr oft tat. Der Grauhaarige wandte sich ihr nun mit einem kleinen Lächeln zu, welches hauptsächlich von seiner Maske verdeckt wurde. Auch Jiraiya, der rechts neben Naruto stand, schenkte sie ein kleines Lächeln, welches er mit einem kurzen Nicken erwiderte.

Erst dann wandte sie sich der blonden Frau zu, die sich auf ihrem breiten Bürostuhl zurückgelehnt hatte, um die Situation ruhig beobachten zu können.

»Also hat Uchiha Sasuke es geschafft Orochimaru zu töten und ist jetzt allein unterwegs?«, fragte Tsunade-shishou noch einmal nach, nur damit auch Sakura dem Gespräch folgen konnte.

»Hai«, sprach Jiraiya und warf ihr einen vielsagenden Blick zu, »Wahrscheinlich ist er nun auf der Suche nach seinem Bruder, um ihn zu töten.« Bei dieser Aussage wurde der Haruno ganz schlecht und sie suchte die Nähe ihres besten Freundes, indem sie sich Halt suchend an seiner Hand festhielt. Ihre Finger miteinander verschränkte und sie fest drückte. Er gab ihr diesen Trost nur zu gerne, wusste er doch um ihre Gefühle für ihren einstigen Teamkollegen. Auch der Umstand, dass sein älterer Bruder nun ihre Nähe suchte, bereitete Naruto ein mulmiges Gefühl in seiner Magengegend. Der sonst so energiegeladene Shinobi fühlte sich für seine langjährige Freundin verantwortlich. Er wollte nicht, dass sie sich sorgte oder sie gar verletzt wurde. Wenn es in seiner Macht stand, würde er sie beschützen, notfalls auch vor sich selbst.

 

Tsunade brütete nun schon eine ganze Weile ob eines angemessenen Plans den jüngeren Uchiha wieder in die Mauern dieses Dorfes zurückzuholen. Es täte diesem Uchiha-Jungen sicherlich gut eine Tracht Prügel in seinen aufgeblasenen Hintern zu bekommen, dass er tatsächlich so dumm gewesen war, mit Orochimaru zu gehen. Und gleich nachdem sie ihm diesen Gefallen getan hätte, würde sie ihn zu Ibiki schicken. Sie wollte wissen, woran Orochimaru gearbeitet hatte. All die Jahre, all die verschwundenen Shinobi. Diese Schlange hatte doch sicherlich irgendetwas geplant gehabt.

Bei diesem Gedanken verdunkelte sich ihr Blick merklich, während sich ihre Augen gefährlich verengten.

Ihr Blick richtete sich dann auf ihre einstige Schülerin. Sie war ungeduldig. Die Godaime wusste nicht, ob es die anderen bemerkt hatten, oder ob sie es selbst schon mitbekommen hatte, aber Sakura hatte diesen ganz bestimmten Ganz in ihren schönen Augen. Immer wenn sie zusammen trainiert hatten und sie bereit war, einen weiteren Angriff zu starten, lag dieser Glanz in ihren Augen, der diese sonst so smaragdgrünen Iriden eine Farbnuance dunkler erscheinen ließ.

Nur wenige Shinobi achteten bei ihrem Gegner auf die Augen, wenn sie kämpften, aber Tsunade kannte die junge Frau gut. Zu gut vielleicht.

 

»Gut. Ihr dürft gehen. Ich erwarte den Bericht in zwei Tagen auf meinem Schreibtisch, Kakashi.« Mit diesen Worten wurden die vier aus dieser aufwühlenden Stimmung entlassen und wandten sich zum Gehen.

Sakura entließ Naruto aus dem festen Griff ihrer Hand, doch Naruto hielt sich weiterhin an ihr fest, zog sie aus dem Büro der Blonden. Sein Gesichtsausdruck wies nichts als Entschlossenheit auf, als die Haruno sich ihm mit einem protestierenden Ausruf zuwenden wollte. Er drückte als stumme Antwort nur einmal ihre kleinere Hand. Vertrau mir. Und sie tat es, ließ sich auf den Zug seiner Hand ein, während sie die Flure entlangschritten und schließlich das Gebäude verließen.

 

* * *

 

Das Resultat Narutos überstürzten Handelns, war, dass sie beide jetzt in ihrer Wohnung standen und Naruto wie verrückt nach Nahrung suchte. Vorzugsweise natürlich Instant-Ramen. Ob dieses Verhaltens konnte Sakura nur die Augen verdrehen und sich auf ihre gemütliche Couch fallen lassen.

»Also? Wieso hast du mich hierhergeschleppt?«, eröffnete sie das (hoffentlich) klärende Gespräch.

Er drehte sich beinahe schon schmollend zu ihr um und fragte: »Sakura-chan, hast du keine Nudelsuppe mehr da?«

Mit einem genervten Aufseufzen beantwortete sie ihm seine ganz eindeutig wichtigere Frage mit einem »Unterster, linker Schrank« und grummelte noch ein »Eine ganze Wagenladung nur für dich« hinterher. Dieser Kerl konnte an nichts anderes denken als seine geliebten Ramen.

Der laute Jubel, als er endlich das fand, was ihn zufriedenstellen würde, wurde augenblicklich durch das Gebrummel der Rosahaarigen gedämpft. »Naruto, Antwort.«

»Oh, ach ja. Wir gehen heute aus. Ino hat uns auf dem Weg zu Tsunade-baa-chan abgefangen. Sie will unbedingt diese neue Bar ausprobieren, die in der Nähe vom Hyuuga-Anwesen aufgemacht hat.«

»Ohne mich«, erklärte die junge Frau ohne Umschweife und mit fester Stimme.

»Aber Sakura-chan, du musst mitkommen«, versuchte Naruto sie zu überreden und gestikulierte wild umher, nachdem er den Wasserkocher angemacht hatte. »Hinata-chan und Neji werden auch dabei sein. Shino, Chouji und buschige Augenbraue kommen auch.«

»Baka«, seufzte Sakura schwer und schüttelte müde den Kopf, »Du weißt genau, dass das nicht gut enden wird, wenn Ino die anderen einlädt. Und wir dürfen dann diejenigen sein, die Lee-san vom Alkohol fernhalten müssen.«

»Sakura-chan, du kannst mich und Hinata-chan nicht allein dorthin gehen lassen. Ino wird uns mit ihrem Klatsch und Tratsch zu Tode labern. Du bist die Einzige, die zwischen uns und dem schlimmsten aller Tode steht. Kudasai, Sakura-chan, rette uns«, flehte ihr hellhaariger Freund, wurde dann aber abrupt durch das Klicken des Wasserkochers aus seinen Gedanken gerissen. Und schon war jeglicher Gedanke Sakura fürs Weggehen zu überzeugen vergessen. Naruto war einfach unverbesserlich.

 

»Gut, ich komme mit«, erklärte seine Freundin und setzte sich ihm gegenüber an den stämmigen Esstisch.

Er schluckte erst seine Portion Nudeln runter, ehe er ihr sein breitestes Grinsen schenkte und ein freudiges »Arigatou, Sakura-chan« ausstieß.

Ihre einzige Erwiderung war nur ein fast schon diabolisches Grinsen. »Aber du bringst die werte Yamanaka Ino dann nach Hause. Unversehrt.«

Der Uzumaki sah sie erst ungläubig an, ehe er in seine Schüssel Ramen starrte und so etwas murrte, was sich so anhörte wie »Als ob die jemals allein nach Hause gegangen wäre, dattebayo«.

»Das ist meine einzige Bedingung«, erklärte Sakura mit einer hochgezogenen Augenbraue, so als ob sie ihn herausfordern wollte noch einmal seine vorhergegangenen Worte zu wiederholen.

Naruto wusste, dass Sakura ihn sehr wohl verstanden hatte, aber es war wohl bekannt, dass sie ihre beste Freundin verteidigen würde, wenn es nötig sein sollte. Ino war zwar so eine Art Rivalin für seine beste Freundin, aber sie beschützten sich gegenseitig. Auch von Hinata-chan hatte er sich schon so einige Sachen anhören müssen, wenn er unbedacht seine Gedanken ausgesprochen hatte. Es waren keine Tiraden wie bei Sakura-chan oder gar Tsunade-baa-chan, sondern mehr subtile Andeutungen, die mit einer leisen Zurückhaltung hervorgebracht wurden. Manchmal wirkten diese Hinweise jedoch eher als Sakuras ausschweifende Erklärungen, was er denn nun falsch gemacht hatte.

»Gut, dann wäre das beschlossene Sache. Wir haben noch Zeit bis dahin. Training bis dahin?«



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Cosmoschoco1209
2019-04-04T09:15:53+00:00 04.04.2019 11:15
Wundert mich das sie in der ganzen Zeit Shikamaru nicht besucht hat und auch sollte sie Itachi auch ein wenig hassen, nach dem er ihr Team angegriffen hat. Da merkt man wie emotional sie aber noch immer ich ist, gerade wenn es um solche Gefühle wie Zuneigung oder Liebe geht.
Antwort von:  Victualia
25.04.2019 11:30
Auf jeden Fall war sie nicht glücklich mit Itachi :D Allerdings hätte die Begegnung auch damit ausgehen können, dass jemand stirbt, oder schlimmer verletzt wird ...
Ja, sie ist sehr emotional, und ich glaube und hoffe, dass sie das niemals ablegen wird. Sonst wäre sie keine so gute Medic-nin geworden. Dasselbe gilt für Tsunade, auch wenn es meist nicht so aussieht.
Von:  Inara
2017-02-13T21:46:15+00:00 13.02.2017 22:46
Die beiden haben sich ineinander verguckt, auch wenn sie es sich noch nicht eingestehen wollen.
Antwort von:  Victualia
14.02.2017 01:08
Ja, so kann man es gut ausdrücken.
Von:  jillianZ
2017-02-01T10:18:59+00:00 01.02.2017 11:18
Ein tolles Kapitel. Weiter so lg❤
Antwort von:  Victualia
02.02.2017 00:32
Vielen lieben Dank für das Kompliment :)
Liebe Grüße
Victualia
Von:  Anitasan
2017-01-29T22:11:14+00:00 29.01.2017 23:11
Wow die Spannung war spürbar.
Wann wird es passieren?
Wann durchbricht einer der beiden des anderen Schutzwall?
Echt toll gemacht, bin schon gespannt wie es weiter geht.
Gruss Anitasan
Antwort von:  Victualia
30.01.2017 17:16
Schön wenn es dir gefällt, wie sich die Handlung entwickelt :)
Lange wird es sicherlich nicht mehr dauern.
Liebe Grüße
Victualia


Zurück