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A slightly different story

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Willkommen zu meiner neuen FF :33 sie ist ziemlich anders~ ich wünsche euch viel Spaß :) Komplett anzeigen

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Making a wish

Das nächste Grand Prix Finale rückte bedrohlich näher. Die Mühen eines Yuri Plisetsky in den Vorrunden hatten sich gelohnt, aber der inzwischen Sechzehnjährige war unzufrieden mit sich, denn es war nicht optimal gelaufen. Er wollte Gold. Wieder und wieder. Dennoch zweifelte er dieses Jahr an einem weiteren Erfolg. Die anderen Läufer waren einfach zu gefährlich, das hatte er unterschätzt. Nicht, dass es ihn verunsicherte, es war eine größere Herausforderung. Aber trotz allem gab es die Möglichkeit, dass er es nicht schaffen würde. Und er gönnte Yuuri Katsuki eben keine Medaille. Und Viktor hatte ohnehin schon genug einkassiert, sein ganzes Leben über. Wenn er sie schon nicht gewinnen würde, würde er sie höchstens Beka gönnen. Aber niemand anderem. Er atmete tief durch und blickte in den Nachthimmel von seinem Zimmerfenster aus. Zu viele Gedanken hielten ihn vom Einschlafen ab. Plötzlich entdeckte er eine Sternschnuppe.
 

„Ich wünschte manchmal, ich könnte die Zeit zurückdrehen, so weit, dass keiner von ihnen so groß geworden wäre und ich nicht nochmal gegen sie alle antreten müsste…gibt nur wieder Stress mit den Idioten“, ging ihm ein Gedanke durch den Kopf.
 

Im nächsten Moment drehte sich alles und ihm wurde furchtbar schwindelig. Er fand sich in seinem Zimmer wieder… nur… sah es völlig anders aus… irgendwie unbewohnt oder eher seltsam aufgeräumt.

„Hä?“, fragte sich Yurio, war aber so müde, dass er sich ins Bett fallen ließ und einfach einschlief. Am nächsten Morgen wurde er wach und merkte erst jetzt die Ausmaße der Veränderung. Offenbar hatte Yakov alle seine Sachen weggeräumt. Er blickte sich skeptisch um und sah dann aber in den Schrank. Da waren Sachen, aber nicht seine. Da sie ihm aber passten, zog er sie einfach an und fragte sich, ob es eine Maßnahme von Yakov gewesen war, dass er sich ordentlich anziehen sollte. Seinen Kleidungsstil hatte er ja schon immer kritisiert. Aber er konnte auch seine persönlichen Gegenstände wie sein Handy nicht finden und das verunsicherte ihn schon. Von unten hörte er die Stimmen von Yakov und Lilia. Er schlich sich langsam hinunter und lauschte dann an der Tür, wobei er mitbekam, dass sie sich liebevolle Worte sagten. Waren die beiden etwa wieder ein Paar? War ja ekelhaft… Yurio beschloss, nicht zu stören und oben auf die Suche nach seinen Sachen zu gehen, als sich plötzlich ein Schlüssel im Schloss drehte. Für einen Moment war Yuri verunsichert, denn er wusste von keiner anderen Person, die noch einen Hausschlüssel besaß… sein… Hausschlüssel… denn der war ja auch weg. Oh Gott, das würde auch Ärger mit Yakov geben… wie angewurzelt blieb Yuri auf der Treppe stehen, als er sah, wie jemand mit langen silbernen Haaren in die Wohnung trat und fröhlich rief:

„Yakov, Lilia, ich bin wieder zuhause!“, während er Richtung Küche lief und ihn glücklicherweise übersah. Yuri konnte sich wirklich nicht bewegen. Denn er erkannte den Besucher und war in eine Art Schockstarre gefallen, auch als ihm bewusst wurde, in wessen Zimmer er wahrscheinlich übernachtet hatte und wessen Kleidung er trug. Aber das kann doch gar nicht sein… was soll ich jetzt machen…, dachte Yuri und war ziemlich überfordert mit der Situation. Ihm blieb vorerst nur eine Möglichkeit, er musste hier verschwinden bevor Viktor, Yakov oder Lilia ihn bemerkten. Was sollte er ihnen sagen? Nichts, denn er würde ja rechtzeitig verschwinden. Er nahm sich eine Jacke aus dem Schrank, fast wie gewohnt die Tasche mit den Schlittschuhen und das bisschen Geld, das auf dem Schreibtisch lag. Er würde es ja nur ausborgen. Und so schlich er sich aus dem Haus und fuhr schon mal zu dem Eisstadion.
 

Es war seltsam, nicht erkannt zu werden. Darüber hinaus würde es schwierig werden, einen Ort zum Trainieren zu bekommen, denn der war heute nicht wie gewöhnlich auf seinen Namen reserviert, sondern im Moskau vor zehn Jahren wohl auf Viktor Nikiforov. Doch als er in die Tasche blickte fand er den Schlüssel, was ihn breit grinsen ließ. Als er die Schlittschuhe anziehen wollte, merkte er, dass sie nicht passten, also musste er sich ein paar ausleihen. Es war schon ein seltsames Gefühl, nicht mit seinen eigenen zu laufen, aber es funktionierte schon. Auf dem Eis, lief er seine Choreographie und überlegte derweil, was er jetzt machen sollte. Es war seine Absicht gewesen, Gold zu gewinnen, aber doch nicht so. Eigentlich wollte er wieder nach Hause, fürchtete aber, das war nicht möglich. Sofern er hier in dieser Zeit gefangen wäre, wollte er aber auch Eislaufen und ebenfalls Gold gewinnen. Vielleicht war er genau deswegen hier? All diese Gedanken wurden plötzlich unterbrochen, als ein schlechtgelaunter Yakov mit einem traurigen Viktor in die Halle trat. Für einen Moment schien die Zeit still zu stehen, als Yuri spürte, wie sie ihn ansahen. Er konnte sehen, dass Yakov die Kinnlade runterklappte und das gefiel ihm. Grinsend vollführte er eine letzte Drehung und lächelte stolz.

„Wer bist du?“, fragte Yakov völlig verwundert.

„Yuri Plisetsky“, antwortete Yuri wahrheitsgemäß und war froh, dass er selbst bemerkt hatte, dass er sich in einer anderen Zeit befand. Sonst wäre diese erste Begegnung ziemlich peinlich ausgefallen. Er durfte sich nichts anmerken lassen.

„Wer ist dein Trainer?“, fragte Yakov und schien immer noch verwirrt, weil er seinen Namen nicht kannte.

„Niemand“, erwiderte Yuri, während sein Blick kurz zu Viktor schweifte, der ihn mit großen Augen anblickte.

„Du kannst das einfach so?“, fragte er verdutzt, was Yakov allerdings mit „Unsinn“ kommentierte.

„Ich war in einem Camp“, führte Yurio weiter aus und hoffte, dass er sich damit nicht zu weit aus dem Fenster lehnte.

„Ich kann mir denken, welches Camp. Aber soweit ich weiß, haben die nur von einem weiteren Talent berichtet“, sagte Yakov nachdenklich.

„Georgi?“, fragte Yurio und lachte leicht. Eigentlich riet er nur ins Blaue, aber wer sollte es sonst sein?

„Ja… genau“, sagte Yakov etwas perplex, „aber du bist besser als er. Wieso haben die nichts von dir erzählt? Ich würde dich definitiv gerne als mein Schüler aufnehmen, nur ich habe schon zwei… aber… nein, ich nehme drei, ich bin Yakov“, beschloss Yakov kurzerhand und Yurio grinste zufrieden.

„Vielen Dank“, sagte Yurio und gab Yakov die Hand.

„Komisch, ich hab den gleichen Trainingsanzug“, sagte Viktor schließlich und Yakov schüttelte den Kopf.

„Ja, nur dass du deine Sachen nicht mehr findest“, erwiderte Yakov und Yurio musste sich hart ein Grinsen verkneifen.

„Zeig uns noch mehr, Yuri!“, schlug ihm Yakov aufmunternd vor und wie geheißen, übte Yurio weiter seine Choreographie, bis er schließlich mit Viktor tauschte.

„Hey. Ich bin übrigens Viktor“, sagte dieser, allerdings etwas gezwungen freundlich. Yuri zog etwas perplex die Augenbraue hoch. War da etwa sowas wie Neid in seinem Blick?

„Yuri“, erwiderte er knapp und hoffte, dass er diesmal nicht auf die Idee kam, ihm dumme Spitznamen zu geben. Aber es gab jetzt ja keinen anderen Yuri und das war auch gut so. Im Grunde war Yuri jetzt elf oder zwölf und war in Hasetsu. Und schrieb höchstens Fanpost an Viktor. Und er selbst war gerade mal vier. Er könnte sich natürlich treffen, aber ob das funktionierte? Was, wenn er aufhörte zu existieren? Zumindest, seine Familie würde ihn schließlich gar nicht erkennen… er musste bei Yakov bleiben, er musste schleunigst sehen, dass er wieder dort einziehen konnte…
 

Und so setzte er sich neben Yakov und überlegte, wie er ihn dazu bewegen konnte, bevor er die nächste Nacht unter der Brücke verbringen musste.

„Uhm… Yakov, ich hab eine Frage“, fragte er ihn schließlich und blickte seinen alten neuen Trainer an.

„Ja, mein Junge?“, fragte dieser zurück.

„Ich hab gehört, Ihre Schüler wohnen bei Ihnen im Haus, kann ich auch da wohnen?“, fragte er direkt.

„Im Moment wohnt nur Viktor zeitweise da, weil wir sehr viel trainieren. Ich hoffe er macht einen guten Platz bei dem Grand Prix Final. Deswegen ist das so. Meinen anderen Schülern kann ich eigentlich kein Zimmer in meinem Haus anbieten, so viel Platz hab ich nicht“, erklärte Yakov und Yuri biss sich auf die Lippe.

„Ich verstehe… ich habe nur darauf gehofft, weil ich eine ziemlich schwierige familiäre Situation habe. Meine Mutter ist krank und mein Opa ist ziemlich alt und es ist schwierig mit meiner Familie“, erklärte er wahrheitsgemäß und seufzte. Allerdings wusste er ja selbst, dass bei Yakov nicht sehr viel Platz war. Es gab nur ein Zimmer mit Bad und es wohnte eben Viktor darin.

„Ist schon gut. Yuri kann in meinem Zimmer wohnen“, sagte plötzlich Viktor und lächelte. Yuri sah ihn mit großen Augen an, da er es nicht einschätzen konnte, aber er beschloss einfach anzunehmen.

„Danke, das ist voll neeett“, sagte er und zwang sich zu einem Lächeln, was aber breiter wurde, als Yakov Viktor fragte, was ihm denn einfiele und dass er eigentlich nicht ausziehen sollte.

„Ich werde ja nicht ausziehen. Das Zimmer ist groß genug“, sagte Viktor freundlich und lächelte leicht. Yuri wich einen Schritt zurück. Immerhin wusste er ja von Viktors Neigung und er wusste nicht so wirklich, ob er das jetzt nicht aus einer Absicht heraus gesagt hatte.

„Ich hoff mal du bist nicht so anstrengend und gehst mir nicht auf den Geist“, sagte Yuri leise und seufzte. Das konnte ja heiter werden.



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