Zum Inhalt der Seite

Persona 3 Crossover

After the Years
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Eine andere Seite, eine andere Geschichte

-Sonntag 26. Juni 2016-

 

Leise murrend wälzte sich ein Junge mit weißen Haaren in seinem Bett herum und versuchte sowohl das Klingeln seines Handys, als auch die schreckliche Musik, die seine Schwester gerade aufgelegt hatte zu ignorieren, doch leider funktionierte das nicht. Verschlafen setzte er sich auf und griff nach seinem Handy, dass er mit einem kurzen Fingerwisch zum Schweigen brachte "Warum habe ich das Teil am Sonntag auf Alarm stehen... am liebsten würde ich gar nicht mehr aufstehen..." Mit müden Augen saß der Junge auf seinem Bett und döste vor sich hin, bis ihm die dämliche Dudelsackmusik, die in sein Zimmer drang dann doch zu viel wurde.

 

Kurz wechselte er die Kleider, damit er nicht im Schlafanzug durch die Wohnung rennen musste, wobei er leise vor sich hin murmelte "Warum muss sie mich jeden Morgen mit dieser furchtbaren Musik wecken?" Während der Junge erschöpft aufseufzte ging die Zimmertür auf und eine junge Frau mit weißen Haaren und blauen Augen steckte den Kopf herein "Ganz einfach, weil das eine der Privilegien ist, die ich als deine ältere Schwester habe, du kleine Schlafmütze." Frech streckte der Jüngere der Frau die Zunge heraus und folgte ihr in die Küche, wo bereits das Frühstück wartete.

 

Ziemlich in Gedanken versunken stocherte der Junge mit dem Löffel in seinem Müsli herum, was langsam zu einer matschigen Pampe wurde. Natürlich bemerkte die junge Frau das Verhalten ihres Bruders und senkte traurig den Blick "Hey Yuu-Chan?" "Hm... was ist?" Der Frau entfuhr ein leiser Seufzer, weshalb sie das Besteck beiseitelegte und ihren Bruder fest ansah "Ich merke doch, dass dir irgendwas auf den Magen schlägt... hattest du wieder Probleme mit deinen Klassenkameraden?" Auf die Frage wollte der Jüngere anscheinend keine Antwort geben, was die Ältere doch langsam sauer machte "Yuuto, ich kann dir nur helfen wenn du mit mir redest."

 

"Es ist dasselbe Problem wie immer, Nee-San... ich weiß deine Sorge zu schätzen, aber solange du die Meinung der anderen nicht ändern kannst wird sich nichts ändern." Traurig widmete sich der Junge seinem pampigen Frühstück, welches er aber von sich wegschob und dann aufstand "Ich mache einen kleinen Spaziergang und geh dann zum Training. Bis später, Raissa." Die Angesprochene wischte sich den Mund ab und warf die Serviette auf den Tisch, als ihr Bruder die Küche verlassen hat "Warum musste dieser Mist ausgerechnet uns passieren? So ein Elend..." Da sie selbst nun ebenfalls den Appetit verloren hatte, begann sie die Küche sauber zu machen.

 

Kurz verschwand Yuuto in seinem Zimmer und zog sich trotz der warmen Temperaturen einen roten Schal an, denn dieser war in den letzten Jahren sein Markenzeichen geworden und daher trug er diesen immer und überall. Kurz musterte er sein Spiegelbild, aus dem ihn zwei rot-braune Augen ansahen "Es wird auch nicht besser, wenn ich mich verkrieche..." Kurz seufzte er und verließ anschließend die Wohnung, die er mit seiner Schwester bewohnte und marschierte in Richtung Fluss. Es war noch recht früh, weshalb die Straßen von Inaba relativ leer waren, doch das passte Yuuto sehr gut in den Kram.

 

Seit etwas mehr als einem Jahr wohnte er jetzt in diesem kleinen ländlichen Ort, doch war es hier genauso schlimm wie in jeder anderen Schule. Kurz ließ er seinen Blick über die Umgebung schweifen, bevor er die Treppe zum Flussufer hinabstieg und dort einige Kieselsteine hochhob. Als er eine Hand voll Kiesel hatte ließ er sich auf einem kleinen Steg nieder, der sonst immer von Anglern benutzt wurde und ließ die Steine nacheinander über die Wasseroberfläche springen. So sehr er sich bemühte die Erinnerungen an seine Vergangenheit zu verdrängen, es funktionierte einfach nicht "Warum ist die Welt so ungerecht?"

 

"Tja, das ist eine Frage, die sich viele Leute stellen und die Antwort darauf weiß leider niemand." Überrascht sah Yuuto über seine Schulter, wo er einen Mann mit zottigen schwarzen Haaren und grauen Augen entdeckte. Er trug einen grauen Anzug mit einem weißen Hemd, an dem die zwei obersten Knöpfe offen waren. Yuuto lächelte freudig und rutschte ein Stück zur Seite um dem Mann Platz zu machen "Guten Morgen Adachi-San, sie können mir also auch keine Antwort auf die Frage geben?" Mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck ließ sich Adachi neben Yuuto auf dem Steg nieder und schnappte sich einen Stein, den er lässig über den See springen ließ "Leider nein, die Welt ist leider so. Durch und durch verdorben."

 

Yuuto zog die Knie an und bettet das Kinn darauf "Wenn man etwas macht, was gute und schlechte Folgen hat, warum sehen die Leute dann immer nur das schlechte?" Adachi sah zur Seite und legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter "Weil sie immer nur das sehen, was sie sehen wollen. Was andere dabei fühlen ist ihnen egal." Die Antwort ließ Yuuto den Kopf noch weiter senken, als nun Adachi eine Frage stellte "Sag mal Kiddo, du weißt dass ich ein Verbrecher bin, also warum redest du mit mir?"

 

Der Junge mit dem Schal sah auf und kratzte sich an der Wange, während er nach einer Antwort suchte "Warum? Naja, sie sind eine der wenigen Personen, neben meiner Schwester, die mich nicht so ansieht als ob ich ein Monster wäre." Adachi strich sich mit der Hand durch die Haare und sah wieder auf den Fluss "Du bist echt seltsam, Kleiner, aber du solltest dir nicht so zu Herzen nehmen was andere über dich denken. Lass sie reden und sei einfach du selbst." "Aber genau das ist das Problem... ich bin nun mal nicht wie die anderen, die haben keinen solche Situation erlebt, aber sie einfach reden lassen? Das könnte ich ja mal versuchen."

 

Nachdenklich legte Yuuto den Kopf in den Nacken, während Adachi einen weiteren Stein über den Fluss flippen ließ. Eine Weile saßen die beiden bloß nebeneinander, bis Yuuto aufstand und sich einmal streckte "Danke für das Gespräch Adachi-San, es geht mir wirklich ein bisschen besser. Jetzt muss ich aber noch was erledigen, ciao!" Freudig lief Yuuto über den Steg zum Ufer, wo er seinem Bekannten noch einmal zum Abschied winkte und sich dann auf den Weg in die Stadt machte. Mit einem leicht verzogenen Gesicht sah Adachi wieder auf den Fluss und stützte den Kopf auf seiner Hand ab "Was für ein seltsames Kind... vielleicht hätte ich damals anders gehandelt, wenn ich ihn damals gekannt hätte."

 

Plötzlich begann der Schwarzhaarige zu grinsen und sah über die Schulter, wo er eine junge Frau mit blauen Haaren entdeckte "Habe ich eventuell gegen eine meiner Bewährungsauflagen verstoßen, Detektiv Shirogane?" Bei diesen Worten legte er so viel Häme in seine Stimme wie er konnte, doch schaffte die Frau es ruhig zu bleiben "Ich weiß nicht wie du es angestellt hast und ich habe leider noch keine Beweise, aber ich weiß, dass du etwas mit den Vorfällen in Port Island zu tun hast." Die Aussage der jungen Detektivin brachte Adachi bloß dazu noch breiter zu grinsen "Schön, dann verrate mir doch mal wie ich das angestellt habe, wo ich doch unter permanenter Beobachtung stehe."

 

Dieser Aufforderung konnte Naoto nicht nachkommen, denn sie hatte keine Beweise für die Taten des Mannes, doch war sie sich aufgrund seiner Vergangenheit sicher, dass er etwas mit den verschwundenen Leuten zu tun hatte "Ich habe wie gesagt keine Beweise. Noch keine, aber ich versichere dir: ich werde deine Schuld beweisen!" Die Drohung schien Adachi nicht sonderlich ernst zu nehmen, denn er winkte bloß mit der Hand ab und wandte sich wieder dem Fluss zu "Und bis es soweit ist überlass den Erwachsenen die Arbeit, kleine Möchtegern-Detektivin." Die Aussage traf Naoto schwer, doch schaffte sie es sich im Zaum zu halten "Ich behalte dich im Auge Adachi-San." Damit machte die Frau auf dem Absatz kehrt und verließ das Flussufer, während Adachi wieder auf den Fluss starrte "Diese Gören gehen mir so was von auf die Nerven..."

 

In der Zwischenzeit hatte Yuuto das Einkaufsviertel von Inaba erreicht und steuerte das Dojo an, in das er sofort eintrat. Kurz verschwand er in der Umkleide und zog sich seinen Trainingsanzug an, bevor er den Trainingsraum betrat. Dort angekommen bot sich ihm ein besonderer Anblick: seine Lehrmeisterin, eine junge Frau Anfang 20 mit kurzen braunen Haaren trat auf einen jungen Mann im selben Alter mit ebenfalls braunen Haaren ein und schien gleich die Kontrolle zu verlieren "Du hast sie schon wieder kaputt gemacht? Willst du mich auf den Arm nehmen Yosuke?"

 

Der Mann hielt sich die schmerzende Seite und versuchte verzweifelt die junge Frau zu beruhigen "Ich schwöre es war keine Absicht Chie. Ich mach's wieder gut, versprochen!" Kurz überlegte die Frau, bis sie Yuuto bemerkte, der die Szene interessiert beobachtete "Oh Yuu-Kun, seit wann stehst du da?" "Lange genug um zu fragen ob ich später wiederkommen soll, denn sie scheinen gerade einen Mord zu planen, Satonaka-Sensei..." Sofort meldete sich Yosuke wieder zu Wort und wedelte wild mit den Armen "Nein! Nicht weggehen, ich brauche Zeugen!" Mit einem Seufzer ging Yuuto auf die beiden zu und ging vor dem Mann in die Hocke "Was hast du dieses Mal verbockt, Hanamura-San?" "Ne DVD gecrasht... Yuuto, hilf mir."

 

Zum Glück ließ Chie von ihm ab und wandte sich ihrem Schüler zu "Willst ein bisschen Dampf ablassen? Yosuke du spendierst mir die 5 größten Beefsteaks die du bei Junes findest, verstanden?" "Wieso fünf? Das widerspricht doch jeder Logik..." Doch unter dem strengen Blick von Chie gab Yosuke klein bei und schlurfte langsam davon, während Yuuto ihm skeptisch nachsah "Der Arme... egal. Sensei trainieren wir?" "Worauf du einen lassen kannst. Wichtig fürs Kung Fu sind die Beine, also laufen wir jetzt erst einmal 20 Runden zum Aufwärmen!" Bei der Anzahl brach Yuuto schon beim Vorstellen der Schweiß aus, doch konnte er nicht abstreiten, dass die Trainingsmethoden von Chie ihre Wirkung zeigten.

 

Seit einem halben Jahr trainierte er jetzt in dem Dojo und konnte eine beachtliche Ausdauer und Kraft in den Beinen aufweisen, was er alles dem fast schon sadistischen Training von Chie zu verdanken hatte. Zwar war sie ziemlich impulsiv, doch genau deswegen und weil sie ihn normal behandelte mochte Yuuto die Frau sehr gerne, auch wenn sie eine absolute Sklaventreiberin war wenn es um ihr Training ging. Nach den 20 Runden brannten Yuuto's Lungen bereits, doch war das erst das Aufwärmtraining gewesen, weshalb ihm keine Zeit für eine Pause blieb. Es folgten unzählige Dehnungsübungen um die Beweglichkeit zu steigern, wobei Yuuto es nach wie vor nicht hinbekam einen Spagat zu machen, doch das schien Chie nicht im geringsten zu stören.

 

Nach 3 Stunden der absoluten Tortur lag der Junge mit den weißen Haaren mitten in der Übungshalle auf dem Rücken und versuchte wieder zu Atem zu kommen, während Chie die Trainingsgeräte wieder verstaute. Als Yuuto sich endlich aufsetzen konnte sah er über die Schulter zu der Brünette "Es tut mir leid, wenn ich nicht herkommen würde hättest du vermutlich mehr Interessenten..." Chie verstaute gerade das letzte Teil, als sie dem Jungen einen fragenden Blick zuwarf "Ach so ein Quatsch, die haben alle keinen Ehrgeiz. Wo bleibt Yosuke mit den Beefsteaks? Wehe wenn der sich davor drückt!"

 

Wieder flammte in Yuuto dieses warme Gefühl auf, dass ihm so Gefiel, denn leider gab es in den Orten in denen er bisher gewohnt hatte viel zu wenig Leute von diesem Schlag. Zum Erstaunen des Jungen kam Yosuke tatsächlich mit dem geforderten Fleisch zurück und auch Yuuto bekam eine Portion spendiert, auch wenn er nicht ganz wusste womit er das verdient hatte. Beim Essen unterhielten sich die drei über die neuesten Werbeaktionen des Junes Store, wobei Chie sich dafür interessierte wie der Ausbau voranging, denn Yosuke war letztes Jahr zu einer anderen Filiale geschickt worden und hatte zu seinem großen Übel Teddy mitnehmen müssen.

 

Wer genau dieser Teddy war wusste Yuuto nicht, nur dass er in einem Bärenkostüm als Maskottchen für den Markt tätig war. Gerade gerieten Chie und Yosuke wieder aneinander als Yuutos Handy klingelte und er eine Nachricht von seiner Schwester entdeckte, welche ihn bat auf dem Rückweg noch etwas Tofu zu kaufen "Tja, dann muss ich wohl noch zu Junes." Der Braunhaarige sah ihn fragend an und stützte den Kopf auf der Hand ab "Wieso, brauchst du noch was?" "Ja, Raissa will dass ich Tofu besorge." Chie schob sich gerade den Rest ihres vierten Steaks in den Mund, als sie sich in das Gespräch einmischte "Feh foch liewa zu Fufikawa-Fam..."

 

Die beiden Jungs sahen die Frau überrascht an und waren beide sehr überrascht, dass die Brünette mit so viel Essen im Mund überhaupt einen Ton herausbrachte, als Yosuke das Wort ergriff "Chie, kannst du erst einmal runterschlucken, bevor du sprichst?" "Seh ich auch so, Satonaka-Sensei..." Grummelnd kaute die junge Frau fertig und schluckte dann langsam unter "Wenn du Tofu brauchst geh lieber in die Einkaufsstraße zu Kujikawa-San. Sag dass wir dich schicken, dann kriegst du bestimmt eine extra große Portion." Verlegen lachte Yuuto auf und kratzte sich an der Wange "Danke für den Tipp..." er war kein Freund von Tofu, aber aus irgendeinem Grund liebte seine Schwester dieses Zeug wie sonst etwas. Schnell packte Yuuto seine Sachen ein und verabschiedete sich von den beiden Erwachsenen, bevor er sich auf den Weg zur Einkaufsmeile machte.

 

Als Yuuto weg war sah Chie von ihrem Getränk auf "Du bist so still Yosuke, ist in deiner Zeit in Kagaminomachi irgendwas passiert?" Der junge Mann richtete seine Kopfhörer, die ihm um den Hals hingen und starrte auf den Platz wo Yuuto gerade eben noch gesessen hat "Naja, nicht direkt... ist dir an Yuuto mal was aufgefallen?" "Inwiefern?" stellte Chie eine Gegenfrage und starrte ihren Freund an, der sich nun etwas nachdenklich am Hinterkopf kratzte "Naja, letztes Jahr bin ich im Junes Store diesem Mädchen begegnet und... wie soll ich es erklären? Irgendwie war sie Yu ähnlich, also nicht vom Aussehen... sondern von der Ausstrahlung her. Verstehst du was ich meine?"

 

Kurz brummte Chie nachdenklich und schüttelte dann allerdings den Kopf "Wie soll Yu-Kun denn einem Mädchen ähnlich sein? Und was hat das mit Yuuto zu tun?" Leicht genervt fuhr sich Yosuke durch die Haare und schloss die Augen "Naja, Yuuto hat irgendwie auch diese Ausstrahlung. Vielleicht irre ich mich ja auch..." Zustimmend nickte Chie und erhob sich von ihrem Platz "Sag ich doch, außerdem bist du zu oberflächlich Yosuke. Yuuto und Yu sind sich vom Namen her sehr ähnlich, das ist alles. Komm schon wie gehen Yukiko holen und gehen dann ins Junes, ich könnte noch ein Beefsteak vertragen." "Ernsthaft?" kam es geschockt von Yosuke, der allerdings ergeben hinter der Brünette her trottete und das Dojo verließ.

 

-Inaba Einkaufsviertel-

 

Nach kurzer Zeit erreichte Yuuto die große Einkaufsstraße von Inaba und als erstes fiel ihm eine Tankstelle ins Auge. Als er an der Tankstelle vorbeikam bemerkte er zwei Schüler der Yasogami High auf der anderen Straßenseite, die auf seinen Blick schnell weiter gingen, dabei hörte Yuuto die Stimmen der beiden "Ist das nicht dieser Tsubaki?" "Geh einfach weiter, mit dem solltest du dich nicht abgeben. Komm schnell." Traurig senkte Yuuto den Kopf und ging die Straße weiter, als sein Blick auf eine blau leuchtende Tür fiel, die mitten in der Luft stand. Für einen Moment blieb Yuutos Blick an der Tür hängen, doch dann wandte er sich mit einem festen Kopfschütteln ab und lief zu dem Tofu-Laden.

 

In dem kleinen Laden gab es alle Arten von Tofu, wobei Yuuto sich insgeheim fragte, wie irgendjemand dieses Zeug bloß mögen konnte, denn ihm wurde alleine bei dem Geruch schon schlecht. Umso schlimmer war die Tatsache, dass die alte Dame, die den Laden betrieb ihm so viel Tofu mitgab, dass Yuuto am liebsten schreiend in den Fluss gesprungen wäre, doch die glänzenden Augen der Dame und die Tatsache, dass sie einen leiben jungen Mann nannte halfen ihm diesen Geruch zu ertragen. Höflich verneigte er sich und verließ den Laden, wo er erneut einigen Schülern seiner Schule begegnete, die ihm sofort aus dem Weg gingen, was Yuutos Laune erneut in den Keller sinken ließ.

 

Mit gesenktem Blick schlenderte Yuuto die Straße zurück, als ihn jemand von der Seite ansprach "Entschuldige bitte, aber hättest du einen Moment Zeit? Mein Meister wünscht mit dir zu sprechen." Yuuto sah hoch und stand einer Frau mit blondem, lockigen Haar gegenüber, die in einen blauen Trenchcoat gekleidet war und ihm mit bernsteinfarbenen Augen ansah "Nein ich habe keine Zeit Margareth. Und ich habe dir bereits gesagt, dass du mich damit in Ruhe lassen sollst!" Die Frau mit den blonden Haaren strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah den Jungen eindringlich an "Ja, das sagtest du mir bereits mehrere Male, aber mein Meister wünscht dich in einer dringenden Angelegenheit zu sprechen. Solltest du ablehnen werde ich dich in den folgenden Tagen immer und immer wieder auffordern müssen."

 

Leicht verstimmt schielte Yuuto zu der Tür und fuhr sich dann mit der Hand durch die Haare "Na, von mir aus... aber nur 5 Minuten!" Damit trat der Junge auf die blau leuchtende Tür zu und trat sie förmlich mit dem Fuß auf, bevor er den Raum hinter der Tür betrat.

 

-Velvet Room-

 

Ein leichter blau-violetter Schimmer schien in Yuutos Augen, während er auf einen runden Tisch zuschritt, hinter dem eine kleine Couch stand. Auf der Couch saß ein kleiner Mann mit Anzug, grauen Haaren und einer ziemlich langen Nase, der Yuuto mit einem breiten Grinsen und weit raus stehenden Augen ansah "Willkommen im Velvet Roo,m mein junger Freund. Schön, dass du meiner Einladung doch nachgekommen bist." Darauf konnte Yuuto bloß verächtlich Schnauben und ließ sich auf dem Sessel nieder, der vor dem Tisch erschienen war "Also was willst du von mir?"

 

Der Mann mit der langen Nase wischte einmal mit der Hand durch die Luft, woraufhin mehrere Tarotkarten auf dem Tisch erschienen "Wie ich dir bei unserem letzten Treffen erklärt habe, sieht das Schicksal etwas besonderes für dich vor." Skeptisch zog der Weißhaarige eine Augenbraue nach oben und betrachtete die Karten auf dem Tisch "Und ich habe dir bereits erklärt, dass mein Schicksal mich mal kreuzweise kann." Dabei verschränkte der Junge die Arme vor dem Oberkörper und sah den Mann verärgert an, was dieser allerdings ignorierte.

 

Igor faltete die Hände zusammen und schloss die Augen "Ich kann verstehen, dass du Angst vor deinem Schicksal hast, doch kannst du nicht davor fliehen. Vielleicht hilft es dir, wenn ich dir sage, dass du etwas wichtiges wiederfinden wirst wenn du deinem Schicksal folgst." Ungläubig schüttelte der Junge den Kopf und sah auf die Karten "Und was genau soll ich wiederfinden?" "Deine Freunde. Diejenigen, die dich immer so akzeptiert haben wie du warst." Die Worte Igors brachten Yuuto nun doch aus der Fassung weshalb er die Fäuste ballte und wieder auf den Tisch starrte "Meine Freunde? Erklär mir das genauer."

 

Igor drehte zwei Karten um, die sich als 'die Liebenden' und 'das Rad des Schicksals' herausstellten "Es besteht die Hoffnung, dass du geliebte Menschen wiederfindest, wer genau das ist..." damit drehte Igor zwei weitere Karten um, die Yuuto neugierig betrachtete, doch wusste er nicht, was 'der Kaiser' und 'die Stärke' bedeuteten "Nun, wen du finden wirst verbirgt sich hinter diesen beiden Arcana. Ich werde dich zu nichts zwingen, aber ich bitte dich meinen Vorschlag zu überdenken."

Yuuto strich sich einige Haare aus dem Gesicht und zog sich seinen Schal über den Mund "Ich muss zugeben, dass ich neugierig bin, aber ich will in Ruhe darüber nachdenken." Damit erhob sich der Junge von seinem Stuhl und wandte sich zum gehen, als Igor kurz die Hand hob "Ich hoffe ich bekomme eine erfreuliche Antwort. Bis dahin, Lebewohl." Kurz nickte Yuuto zum Abschied und verließ dann den Velvet Room, während Igor die Karten erneut legte und das Ergebnis betrachtete.

 

Neugierig betrachtete Margareth ihren Meister und ließ ihm einen Moment Ruhe, bevor sie sich zu Wort meldete "Meister, wenn mir die Frage erlaubt ist: Was genau hast du mit ihm vor?" Igor zog eine neue Karte und stutzte kurz, bevor er den Blick auf seine Assistentin richtete "So wie die Dinge stehen, ist es durchaus möglich, dass ich einen Ersatz für die Aufgabe brauchen werde und dieser Junge hat das Potenzial dafür." Kurz warf die blonde Frau einen Blick in die Richtung, in die Yuuto verschwunden war, bevor sie sich wieder ihrem Meister zuwandte "Ersatz? Wen soll er denn ersetzen... Aiden? Oder Akira?"

"Das wird sich noch zeigen, Margareth. Je nachdem wie er sich entscheiden wird, wird er seine Rolle spielen müssen." Damit schloss Igor die Augen und verfiel in Gedanken, was seine Assistentin als Zeichen nahm sich zurückziehen zu dürfen, was sie auch tat.

 

-Inaba-

 

Es war bereits Nachmittag, als Yuuto mit seinen Einkäufen seine Wohnung betrat "Nee-San, ich bin wieder da!" Sofort steuerte er die Küche an, wo er seine Schwester mit viel Schreibkram vorfand und dabei das Telefon zwischen Ohr und Schulter eingeklemmt hatte "Ja, ich verstehe. Bist du sicher, dass du mich in diesem Projekt haben willst?" Ordentlich verstaute Yuuto die Einkäufe im Kühlschrank und sah dann wieder auf seine Schwester, die eifrig einige Dinge aufschrieb "Okay, ich werde darüber nachdenken und vielen Dank für die Chance. Ja, auf Wiederhören."

 

"Alles okay, Nee-San?" Etwas besorgt sah Yuuto seine Schwester an, die ihre Notizen durchlas "Ja, alles in Ordnung. Yuuto, ich muss mit dir reden..." Mit einem leicht besorgten Blick setzte sich der Junge seiner Schwester gegenüber "Das hieß noch nie etwas Gutes, wenn du das gesagt hast.." Raissa kicherte leise und las sich erneut ihre Notizen durch "Ich habe gerade einen Job angeboten bekommen." "Was für einen?" "Ich soll bei der Entwicklung einer neuen Heilmethode mithelfen, dafür müssten wir aber umziehen."

 

Die beiden Geschwister sahen sich an, als Yuuto bloß nickte "Ich will dir nicht im Weg stehen, wenn du diese Chance nutzen willst. Wenn du gehen willst, dann gehe ich mit, Raissa." Die junge Frau grinste und ging um den Tisch, um ihren Bruder zu drücken "Danke, Yuu-Chan. Ich werde alles in Bewegung setzen." Der Junge grinste und ging zur Tür, wo er sich kurz streckte "Ich geh in mein Zimmer, das Training war anstrengend... sag mal: der Anruf von eben war doch nicht dein kleines Wieselchen, oder?" Als er die geröteten Wangen seiner Schwester sah begann er noch breiter zu grinsen und flüchtete aber, als ein Notizblock in seine Richtung flog und gegen die Wand klatschte.

 

In seinem Zimmer setzte sich Yuuto auf sein Bett, wobei er einen Blick auf seinen Schreibtisch warf, wo er ein altes Bild entdeckte. Vorsichtig nahm er den Bilderrahmen vom Tisch und sah das Bild an, auf dem drei Kinder im Alter von 5 Jahren zu sehen waren. Links im Bild stand er selbst, was man an den weißen Haaren und dem roten Schal sehen konnte, rechts im Bild war eine Junge mit schwarzen Augen und schwarzen Haaren, die ihm leicht hinten vom Kopf wegstanden. In der Mitte stand ein Mädchen mit blonden Haaren und blauen Augen, dass den beiden Jungs je einen Arm um die Schulter gelegt hatte und zu sich zog, während alle drei breit grinsten.

 

Kurz stiegen dem Weißhaarigen die Tränen in die Augen, jedoch wischte er diese schnell wieder weg "Vielleicht sehen wir uns irgendwann wieder, aber bis dahin werde ich sehen, was auf mich zukommt." Sanft stellte er das Bild wieder zurück, bevor er sich auf sein Bett legte und langsam vor sich hin döste.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: ShioChan
2018-03-31T12:14:03+00:00 31.03.2018 14:14
Gott, dieses Kapitel hat mich echt tierisch verwirrt. Einmal die Sache, die ich dir schon geschrieben hatte, wegen der Erwähnung meiner Mirâ (❤) und dann noch, weil es mit einem anderen Charakter und auch noch in Inaba weiterging. Verwirr mich bitte nicht so. XD

Aber es war trotzdem ein echt tolles und interessantes Kapitel. 😍 Ich frage mich wirklich, welche Rolle Yuuto spielen wird. Er scheint ja auch eine Wild Card zu sein. Aber wieso gibt es zwei Wild Cards gleichzeitig? Und wieso ist er nur der Ersatz?
Ich frage mich ja auch, was in seiner Vergangenheit passiert ist, dass er von den anderen so behandelt wird.

Ich freue mich riesig über die Erwähnung meiner Mirâ und der Szene, wo sie Yosuke getroffen hatte. ❤ Du hast ja sogar Akira erwähnt. Echt cool. ✨

Ich ahne wohin Yuuto und seine Schwester ziehen werden. Und dann wird es mit Sicherheit richtig interessant.

Ich freue mich schon riesig auf das nächste Kapitel.

LG
Shio~
Antwort von:  fubukiuchiha
31.03.2018 15:17
Hallo zum dritten Mal,
Dich zu verwirren steht auf meiner To-do-Liste für den Tag XD ja Mira bekam eine Erwähnung, aber du glaubst nicht wie lange ich nach dem Ortsnamen gesucht habe XD

Yuuto und Raissa waren die ersten beiden OC die ich beim Einstieg vor 2 Jahren gemacht habe, daher habe ich beschlossen sie einzubringen. Was es mit Yuuto's Rolle auf sich hat wirst du noch sehen. Auch seine Vergangenheit wirst du später erfahren, aber du darfst dir gerne schon mal den Kopf zerbrechen XD

Ich habe mir das Kapitel mit Yosuke extra noch einmal durchgelesen, ich musste nur wieder suchen welches es war. Und wo die Tsubaki's hinziehen ist ja wohl voll schwer zu erraten, gell?

Aber bevor ich weiter auf Yuuto eingehe muss ich erst mal den Yugi-Arc fertig machen.

Ich bin fleißig am schreiben, wobei ich momentan an YGO sitze.

LG fubuki
Antwort von: ShioChan
31.03.2018 15:53
Du hättest mich ja auch nach dem Ortsnamen fragen können. 😂😂😂
Aber ich freu mich riesig und bin schon sehr gespannt. 😍
Antwort von:  fubukiuchiha
31.03.2018 15:57
Dich zu fragen hat mir mein Ehrgeiz verboten


Zurück