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Rückkehr der schwarzen Vögel

(Dramione)
von

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(Un)schöne Folgen der Leidenschaft

„Granger?!“

„Malfoy?!“
 

Wie ein Blitz sprang Draco runter von dem Bett und besah sich der nackten Hermine Granger, welche heftig zappelnd auf dem Bett ein Stück nach hinten rutschte und dabei versuchte ihre Blöße zu verbergen. Das Blut rauschte in seinen Ohren und er hörte das aufgeregte Pochen seines Herzen in seinem verwirrten Kopf. Was zum Teufel war passiert?!

„Wahh! Zieh dir was über, verdammt!“, kreischte Hermine hochrot, als ihre Augen ungewollt tiefere Regionen seines Körpers betrachteten.

„Bei Merlin!“, war alles, was Malfoy herausbrachte, ehe er seine Hände hektisch vor seinen mittlerweile wieder kleinen Zauberer hielt und sich halb wegdrehte.

„Was hast du gemacht?!“, schrie Malfoy sie nun an. „Hast du mich verhext, damit ich dich befriedige!? Seeeehr armselig, Granger. Selbst für jemanden, wie dich!“ Während er ihr diese Vorwürfe an den Kopf schmiss, versuchte der Slytherin, ohne etwas von seinem wertvollen Reinblüterkröper zu präsentieren, seine Klamotten wieder aufzusammeln und sie ungeschickt anzuziehen.

Hermine war ebenfalls von dem Bett gerutscht und schlüpfte schnell in ihre Unterwäsche, mit dem Rücken zu ihm gewandt.

„Das war sicherlich nicht mein Plan, Malfoy! Um Himmels Willen, wir wurden von riesigen Spinnen gejagt und Schüler wurden verletzt! Sex war das letzte, woran ich gedacht hatte!“

„Hast du gerade „Sex“ gesagt? Du?“, fragte Malfoy ehrlich überrascht, aber immer noch zornig und verschloss gerade seine schwarze Hose, welche vom Staub beinahe grau war. Angewidert verzog er das Gesicht und klopfte sie mit den Händen, so gut es geht, ab. „Unglaublich, dass ich wegen dir meine teure Hose auf den widerlichen Boden befördert habe.“

„Man, Malfoy, das diskutiere ich jetzt nicht mit dir!“, knurrte Hermine und zog sich eilig den Schulpullover über. Innerlich war die junge Hexe jedoch so aufgewühlt, wie noch nie in ihrem Leben. Hätten sie und Malfoy wirklich miteinander geschlafen? Warum überhaupt? Was war da nur los gewesen? Sie wusste nur, dass ihr auf einmal ganz anders wurde. Ihre Wut auf ihn verblasste und sie wollte ihn nur noch berühren. Die Löwin schüttelte sich angeekelt wegen dieser ungeahnten Gefühle, die sie für den Eisprinzen doch sonst nicht übrig hatte. Ebenso komisch war es, dass dieses seltsame Gefühl aufhörte, kurz bevor...Ein lautes Seufzen hinter ihr holte sie aus ihren Gedanken zurück.

„Granger, entweder du teilst deine Gedanken bezüglich dieser...Sache mit mir oder hör auf herum zu stöhnen! Das ist im Moment mehr als unangebracht, meinst du nicht?“

„Ich habe gestöhnt?“, fragte die hübsche Brünette ehrlich verwundert und sah ihn über ihre Schulter hinweg an.

Draco richtete gerade seinen Pulloverkragen, der etwas zu weit ausgeschnitten war, da er im Eifer des Gefechtes sein teures Hemd zerrissen hatte.

„Ja, machst du leider öfters, wenn du nachdenkst. Das nervt.“

„Woher weißt du-“

„Die Nachhilfestunden. Da machst du das auch. Aber nun zu wichtigerem“, sprach Malfoy weiter, ohne sie anzusehen, gerade dabei seine Ärmel zu richten.

„Was war da gerade los mit uns?“

„Schon vergessen, Sherlock? Ich habe dich verhext, wie du so schön gesagt hast“, antwortete Hermine sarkastisch, drehte sich zu ihm um und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

„Was bei näherer Betrachtung wirklich unwahrscheinlich ist.“

„Ist das so?“

„Granger....Selbst wenn du wollen würdest, was ich nicht hoffe, dass ich dich vögel, würdest du mich nicht verhexen oder sonst was. Das geht doch sowas von gegen deine Moralvorstellung.“

„Du kennst meine Moralvorstellungen?“

„Ich kann sie mir denken. Fräulein Streberin will erobert und umkämpft werden oder eine andere romantische Träumerei“, lachte Malfoy nun überheblich und drehte sich endlich zu der Löwin um. Nun sah Hermine auch, wie fertig er aussah. Seine Klamotten waren, neben staubig, auch voller Dreck. Seine blonden Haare waren zerzaust und auch sein makelloses Gesicht war dreckig und auf seiner Wange war eine deutliche Rötung zu erkennen. Sie bemerkte auch, wie Draco leicht schief stand, als wolle er seinen linken Fuß nicht zu sehr belasten. Darauf wollte sie aber noch nicht näher eingehen.

„Fertig mit der Musterung? Spar´ dir deine Meinung. Du siehst auch nicht gerade besser aus“, bemerkte Draco spitz und blickte ihr genervt in die braunen Augen. Hermine schüttelte daraufhin nur leicht ihren Kopf, mit einer kleinen Röte im Gesicht, ehe sie zu sprechen begann:

„Hast du irgendwas gespürt?“ Draco zog fragend eine seiner blonden Brauen nach oben.

„Was...meinst du genau?“

„Naja, bei mir war es so, dass mir plötzlich sehr heiß wurde und meine Wut auf dich sich plötzlich auflöste.“

„Ging mir genauso. Ich hatte nur noch dich im Kopf und den Wunsch dich zu berühren.“ Oh Merlin. Die Röte verschwand einfach nicht aus dem Gesicht der jungen, selbstbewussten Löwin. Malfoy so reden zu hören und dann auch noch über ihre Person war einfach so absurd, dass es schon wieder spannend war.

„W-war bei mir auch so...“

„Was stotterst du jetzt so rum, Granger? Peinlich berührt?“, feixte die Schlange auch direkt und ein kleines, schiefes Lächeln zierte seine Gesichtszüge.

„Ja, Malfoy, das ist wirklich der Fall! Aber zurück zum Thema. Ich vermute, man hat uns was untergejubelt.“ Das Lächeln des blonden Mannes verschwand und er kam humpelnd einen Schritt näher.

„Nicht dein Ernst?“

„Einen Liebestrank vermutlich.“

„Zeig mir mal den Liebestrank, der uns fast bis zum Sex geführt hat! Selbst der Amortentia verursacht nur eine starke Verliebtheit, aber DAS hier war wesentlich mehr als das.“

„Ich weiß, ich weiß“, versuchte Hermine ihn zu beruhigen. „Vielleicht eine abgeänderte Form?“

„Oh, Merlin...Bist du dir da sicher, Granger?“

„Nein, aber den Symptomen nach zu urteilen...halte ich das für wahrscheinlicher.“

„Wenn ich den Wixer erwische!“, fluchte Malfoy zornig, als er sich von ihr abgewandt hatte und Richtung Portschlüssel humpelte. Hermine beobachtete ihn interessiert und folgte ihm zu dem alten Besen. In diesem Augenblick schweiften ihre Gedanken zurück zu dem schrecklichen Angriff. Ob jemand gestorben ist? Ist der Angriff überhaupt schon vorbei?

Ohne sich noch einmal anzusehen, griffen beide Magier nach dem alten Exemplar und wurden in einen dunklen Strudel gezogen.

´Hoffentlich sind Harry, Ron und Ginny in Ordnung...´
 

Mit einem lauten Ploppen landeten Draco und Hermine beide auf ihren Füßen, was Malfoy laut ausatmen ließ und er sein Gesicht zu einer schmerzenden Miene verzog.

„So eine Scheiße!“, fluchte er und wollte sich gerade den Knöchel reiben, als zwei kleine Hände blitzschnell seine Hose unten ein Stück hochzogen. Draco konnte nicht mal so schnell ihren Namen sagen, da fühlte er ihre warmen Hände bereits an seinem Knöchel, die langsam über die Schwellung strichen. Wie ein begossener Pudel stand er da und starrte auf ihren braunen Schopf, während die Gryffindor sich bückend seinen Fuß besah.

„Du darfst doch nicht deinen Schuh so eng verschnüren! Kein Wunder, dass das weh tut!“, schimpfte Hermine und begann sofort damit, seine Schnürsenkel aufzumachen.

Draco spielte nach wie vor stummer Fisch und versuchte sich auf etwas anderes zu konzentrieren, als ihre weichen Hände. Die Röte auf seinen Wangen nahm beständig zu und so langsam wurde ihm wieder unangenehm warm. Er erinnerte sich daran, wie er vor wenigen Minuten noch ihre Hände in seine genommen und vorsichtig gestreichelt hatte, wie ihm klar wurde, wie sehr er Hermines Hände mochte. Aufgeweckt von diesem Gedanken entzog Draco ihr ruckartig seinen Fuß und erdolchte sie praktisch mit seinen grauen Augen, als die Löwin fragend zu ihm hinauf geblickt hatte.

„Hab ich dich gefragt, Granger?! Fass mich ja nicht nochmal an!“ Irritiert blinzelte Hermine, was aber mehr seiner deutlich erkennbaren Röte geschuldet war. So viel Farbe in seinem Gesicht war ja schon fast....außergewöhnlich. Unbeeindruckt von seinem Blick stand sie auf und sah ihm weiterhin direkt ins Gesicht.

„Du solltest direkt zum Krankenflügel. Auch wegen deiner Wange. Pass auf, dass du nicht stolperst, wegen deiner-.“

„Du hast hier gar nichts zu melden! Wegen Menschen wie dir, passiert der ganze Scheiß doch erst!“, beschuldigte Malfoy sie laut und zeigte auf die beschädigte Umgebung.

„Hey, jetzt mach aber mal einen Punkt!“, schrie Hermine ihn nun ebenfalls wütend an. „Dieser Irre ist schuld!“

„Achja?!“, giftete er sofort zurück und biss hart die Zähne zusammen.

„Natürlich, du Idiot! Ich habe die Spinnen doch nicht auf die Schule losgelassen!“

„Aber du bist einer der Gründe, warum sie hier waren! Sie jagen Schlammblüter und ich bin verletzt, weil sie mich mit dir gesehen haben!“

„Was? Aber, du warst doch schon vorher-“, versuchte Hermine sich zu rechtfertigen und ihr Blick hatte schon fast etwas verzweifeltes. Auch wenn sie Malfoy nicht leiden konnte, wollte sie trotzdem nicht, dass jemand ihretwegen verletzt wurde. Auch wenn seine Verletzungen relativ wenig mit ihr zu tun hatten, schmerzte sie diese Anschuldigung doch sehr...

„Halt den Mund! Halt einfach deinen scheiß Mund!“, rief er aufgebracht und humpelte erzürnt davon Richtung Eingangstür.

Mit traurigen Augen sah sie ihm hinterher, nicht sicher, ob sie ihren Partner vielleicht begleiten sollte. Partner... Ja, richtig. Heute wäre wieder Nachhilfe gewesen. Mit trüben Augen besah sich Hermine zum ersten Mal genauer den Schulgarten, wo der Portschlüssel sie hingebracht hatte. Die Spinnen waren fort. Einige Mauern waren durchlöchert oder stark beschädigt. Vereinzelt sah sie kleine Gruppen, die sich um einen Verletzen tummelten oder bereits mit Aufräumarbeiten beschäftigt waren. Eine erste Träne bahnte sich ihren Weg über Hermines verdreckte Wange. Sie selber war unverletzt...aber diese Tatsache tröstete sie wenig. Die sonst so tapfere Löwin begann zu schniefen.

„Warum...passiert das...das alles?“, weinte sie leise vor sich hin und begann sich ihre schönen, tränenbenetzten Augen an den Ärmeln ihres Schulpullovers abzuwischen.

„Hermine!“, erklang von weitem eine vertraute Stimme. Mit kleinen Augen sah Hermine auf und bemerkte drei Gestalten, die sich auf sie zu bewegten. Sie erkannte sie sofort.

„Da bist du ja! Wir haben dich gesucht! Bist du verletzt?“, fragte Harry direkt außer Atem bevor die Freunde sie überhaupt erreicht hatten. Glücklich darüber, dass ihre Freunde unversehrt waren, schmiss sie sich Hermine sofort um Harrys Hals und begann lautstark zu weinen. Ron und Ginny umarmten die beiden ebenfalls und Hermine spürte, wie Ginny ihr durch die zerzausten Haare strich.

„Ich bin so froh, dass du unverletzt bist“, hörte Hermine ihre beste Freundin leise flüstern und lächelte daraufhin ein kleines, aber trauriges Lächeln.
 

Einen Tag später
 

´Und noch ein teures Hemd zerstört...Dieser Vane kostet mich eine Menge Gold.´ Mit einem lauten Grummeln zog Draco den silber, grünen Slytherinschal enger um seinen Hals und zog die Schultern hoch. Er war auf dem Weg zur großen Halle um mit Blaise zu frühstücken. Aufgrund der gestrigen Attacke fand heute kein Unterricht statt. Selbst wenn, wäre der Prinz der Schlangen dort eh nicht aufgetaucht. Die Ereignisse von gestern waren noch zu präsent. Auch wenn sein Fuß und seine Wange schnell wieder geheilt waren, war er heute morgen mit einer weitaus größeren und schlimmeren Überraschung wach geworden. Als Draco heute morgen in den Spiegel geblickt hatte, sind ihm sämtliche Gesichtszüge entglitten und er hatte spitz aufgeschrien. Zum Glück hatte er ein eigenes Zimmer, sonst hätte ein Malfoy sich erklären müssen, warum sein Hals übersäht war mit Knutschflecken und Bissspuren. Als Blaise ins Zimmer kommen wollte, um ihn abzuholen, hatte Draco sich wörtlich gegen die Tür geschmissen und seinen Freund daran gehindert. Sein schwarzhaariger Mitslytherin hatte ihn gestern noch im Krankenflügel besucht und Malfoy hatte ihm alles berichtet...außer dieser kleinen Sache mit einer gewissen Hexe. Das hätte der Blonde sich bis ans ein Lebensende anhören können! Zabini selbst war im Kerker und unverletzt geblieben. Bei dem Angriff, wurde sofort ein Vertrauensschüler zu ihnen geschickt, der den Gemeinschaftsraum gesichert hatte. Warum ist er nicht einfach zurück in die Kerker gegangen, nachdem er das Buch abgegeben hatte?

Laut stöhnte Malfoy auf und vergrub schlecht gelaunt seine Hände in der Hosentasche, verbarg seinen Mund in dem flauschigen Schal. Was soll er Blaise nur erzählen, dass er plötzlich den Schal des Schlangenhauses trug? Ohne Grund? Sein Hals war leider so geschunden, dass kein Pullover ihn ausreichend verbarg. Und einen Zauber hatte er dafür auch nicht parat...Normalerweise achtete Draco ja immer auf solche Dinge.

„Na, warte, kleines Schlammblut...“, grummelte er leise und trat einmal mit dem Fuß nach der Luft.

„Draco Malfoy! Du bleibst auf der Stelle stehen!“, ertönte hinter ihm eine bekannte, glockenhelle Stimme, die aber seltsamerweise ungewöhnlich aufgebracht war. Sofort überlegte er, ob er sie heute schon beleidigt oder überhaupt gesehen hatte...Dem war aber nicht so.

„Was gibt’s, du alte Nervensäge? Du weißt, dass ich nicht mit dir gesehen werden möchte!“, drehte Malfoy sich zu Hermine um, die schnellen Schrittes auf ihn zukam und ihn wütend ansah.

„Was hast du mit meinen Brüsten gemacht?“

„.....Was?“

„Mit. Meinen. Brüsten.“, betonte Hermine jedes Wort deutlich, nicht verlegen um ihre Wortwahl. Ungläubig klappte der Mund des größeren Slytherins auf und glotzte sie mit riesigen, verwirrten Augen an.

„I-ich...Hää?“, stammelte er nach kurzer Zeit nur blöd vor sich hin. Genervt verdrehte Hermine ihre Augen, griff grob um den schwarzen Kragen ihres Sweatshirts, das sie unter einem rosanen Pullover trug, und riss ihn ein Stück runter, sodass Draco eine gute Sicht auf ihren Hals und leider auch auf ihren oberen Brustbereich hatte. Augenblicklich schoss dem überrumpelten Mann die Röte ins Gesicht und er sah sich hektisch in dem - zum Glück - leeren Flur um. Dann sah er sie mit solch verwirrten Augen an, als sei sie eine Geisteskranke.

„Hast du sie nicht mehr alle?! Was sollen die anderen denn denken, wenn sie sehen, dass du vor mir deine Brüste auspackst!“, zischte er tief durch die weißen Zähne, sein Gesicht rot wie eine Tomate.

„Hier ist niemand. Außerdem siehst du nicht mal meinen BH. Schlimm genug, dass du sie überhaupt gesehen und angefasst hast! Du hast sie sogar förmlich ruiniert, wie meinen Hals! Hattest du vor mich aufzufressen oder auszusaugen?“ Bei Merlin, wie schamlos sie sprach! War das wirklich Mauerblümchen-ewige Jungfrau-Granger und hielt ihm fast ihre Oberweite unter die Nase? Natürlich absolut ungewollte wanderten seine leuchtenden, grauen Augen über ihren Hals- und Brustbereich. Man könnte wirklich meinen, dass eine Acromuntula sie fressen wollte. Ihm kamen diese Male doch sehr komisch vor. So doll hatte er sie dort gar nicht gebissen! Und außerdem...

„Du beschwerst dich? Gestern hat es dir doch gefallen!“, meckerte er und nestelte an seinem Schal, den er sich von den Schultern zog und seinen Hals streckte. Hermine erschrak als sie seinen malträtierten Hals sah und hielt sich die Hand vor den Mund.

„Du hast mich doch genauso zugerichtet!“

„Oh Gott, Malfoy. Ich dachte, ich hätte nicht so doll...“, sprach sie kleinlaut hinter vorgehaltener Hand und lockerte den Griff um ihren Kragen, um ihn ein wenig hochzuziehen.

„Hast du aber.“

Für wenige Sekunden sagte keiner etwas. Sie standen einfach nur da und sahen sich die Folgen des gestrigen Tages bei dem jeweils anderen an. Und ohne, dass Hermine es irgendwie verhindern konnte, schloss sie ihre schokobraunen Augen und begann leise hinter vorgehaltener Hand zu lachen.

Nun war Draco endgültig verwirrt...Nicht böse, nicht genervt, einfach verwirrt.

„Was gibt’s denn da zu lachen?“, fragte er in normaler Tonlage, nicht in der Lage zu schimpfen oder meckern. Sein Herz pumpte nach ihrer Aktion noch immer etwas zu schnell und die Röte war einem leichten Rosa gewichen.

Mit glänzenden Augen sah Hermine ihm wieder ins Gesicht, nahm ihre Hand runter und zog sich ihren Kragen wieder vernünftig hoch, während auf ihrem Gesicht noch immer ein hübsches Lächeln zu sehen war.

„Es ist nur...Ich wollte dir hier eine Szene machen, was du dir denn dabei gedacht hast. Aber deinen Hals nun zu sehen und festzustellen, dass es dir, dem Draco Malfoy, auch nicht besser geht und das auch noch meinetwegen...Ich weiß auch nicht, da musste ich plötzlich drüber lachen.“

Draco Malfoy war nun der nächste, auf dessen Zügen sich ein Lächeln schlich und er laut ausatmete.

„Merlin, Granger. Du bist immer für eine Überraschung gut“, witzelte er nun, während er sich seinen Schal wieder um den Hals legte. „Dass du dich hier halb ausziehst...Und ich dachte, du wärst prüde aber ich wurde ja bereits gestern eines besseren belehrt, nicht wahr?“, fragte Draco sie nun frech und verschränkte die Arme vor der Brust, seine Augen auf ihrem entspannten Gesicht ruhend. Jetzt gerade war er zum Streiten zu müde. Auch die Gryffindor schien für eine Auseinandersetzung momentan keine Kraft zu haben. Sie gab ein leises Kichern von sich, ohne den Zauberer vor sich direkt anzublicken, und strich sanft eine lockige Haarsträhne hinter ihr Ohr. Sie schien zu überlegen, was sie ihm am besten antworten könnte, aber ihr fiel nichts ein, weswegen sie nach kurzer Überlegzeit sachte ihren Kopf schüttelte.

„Malfoy, bitte“, war alles, was ihren sonst so starken Mund verließ und es klang auch mehr als unsicher. Es war auch zu peinlich alles! Trotzdem wollte nicht Hermine diejenige sein, die jetzt davonlief. Zumal Malfoy auch nicht in Fluchtgedanken zu ertrinken drohte, wie es scheint. Was gestern passiert war....war nun mal passiert.

„Geht es deinem Fuß wieder gut?“, wechselte die kluge Hexe nun das Thema und entschied sich wieder für den Augenkontakt mit ihrem Gesprächspartner.

Normalerweise hätte Draco noch weiter auf ihrer Verlegenheit herum getrampelt und immer weiter in die Enge gedrängt, doch leider war er nicht minder verlegen, da ihn die ganze Situation maßlos überforderte. Niemals. Nie,nie, niemals hätte ein Draco Malfoy eine Hermine Granger alias Schlammblüterin an sich heran zulassen, doch dieser verdammte Zaubertrank, oder was auch immer das gewesen sein mag, ist Schuld und noch schlimmer ist, dass Draco noch ganz genau wusste, wie er sich gefühlt hatte. Ihre vorsichtige Berührung seiner Wange, ihre strahlenden Augen, ihre süße, leise Stimme, das Gefühl ihrer Haut auf seiner, ihre Dominanz...Scheiße, ja, es hatte ihm gefallen. Und es war für ihn so aufregend, wie kein anderes mal zuvor. Aber eigentlich hatten sie ja noch gar nicht miteinander geschlafen. Es war nur....kurz davor.

Müde schüttelte die Schlange den blonden Kopf, seine schönen Züge zierten aber noch immer den Ansatz eines spitzbübisches Grinsens. Vermutlich sollte er sich bald eine Schönheit aus Slytherin oder Ravenclaw aussuchen, um diese Gedanken zu überspielen.

„Der ist wieder vollkommen in Ordnung“, entschied er sich dann, ihre nett gemeinte Frage zu beantworten. Hatte Draco doch immer sämtliche Fragen ihrerseits nach seinem Befinden strikt abgeblockt.

„Wie....schaut´s bei dir aus?“ Hermine freute sich sehr über diese Gegenfrage und antwortete:

„Mir ist nichts passiert. War nicht so schlimm, wie neulich bei dem Doxyangriff.“

„Hm.“ Draco fühlte sich seltsam. Es war komisch mit Granger Small Talk zu betreiben und er wusste auch nicht so genau, was er ihr sagen könnte. Draco strich sich einmal untätig durch die blonden Haare, seine Hand verweilte nutzlos in seinem Nacken und massierte sie etwas.

Auch sie schien zu überlegen, denn die Löwin begann damit auf ihrer vollen Unterlippe herumzukauen. Diese hatte er gestern noch geküsst....

...

´Ganz ruhig....´, versuchte er sich in Gedanken zu beruhigen, aber so ganz klappte es nicht. Panik stieg in ihm auf.

„Okay“, versuchte der junge Malfoy sich aus dieser peinlichen Situation zu retten und

Hermine entschied sich ebenfalls, sie beide nun aus diesem Kommunikationselend zu befreien.

„Wollen wir weiter?“

„Bitte?“

„Zum Frühstück. Da wolltest du doch auch gerade hin, oder?“

„Achso. Ja, warum nicht“, antworte Draco erschöpft und er lief neben Hermine durch die kalten Schulflure Richtung große Halle. Der Winter hielt Einzug in das Land. Es waren kaum noch Blätter an den Bäumen und Hermine freute sich schon wieder auf Weihnachten, trotz der unruhigen Zeiten.

„Du musst ganz schon erledigt sein. Es macht dir nichts aus, mit mir zum Frühstück zu gehen.“

„Ja, ich bin erschöpft, Granger. Deswegen lasse ich das auch ausnahmsweise zu.“

„Interessant“, grinste Hermine und den Rest des Weges verbrachten die beiden schweigend.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _ShioRi_
2017-01-15T12:32:43+00:00 15.01.2017 13:32
Klasse wie immer, gut geschrieben, klasse story, wie ich es von dir kenne :) macht wie immer lust auf mehr und man hat keine lust zu warten x3 mach weiter so *jubel
Antwort von:  Gioia
16.01.2017 10:57
awww, danke :,) mega liebe worte von dir <3 in 4 tagen kommt ja das nächste :3


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