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Heaven's falling

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Hoffnung

Heaven’s falling
 

Episode IX: Hoffnung
 

Rückblick: „Was war das?“, fragte sie dann. Der Widerstandspilot lächelte. „Ich vermute das war unser Beweis, dass wir auf diesem Planeten nicht allein sind.“
 

„Der Knall beweist noch gar nichts“, stellte Alex kritisch fest, „es könnte auch von etwas anderem verursacht worden sein als Zivilisation. „“Zum Beispiel?“, hakte er nach. Alex zuckte mit den Schultern. In ihrem Kopf ging sie derweil alle Möglichkeiten durch, die ihr spontan einfielen. So richtig passen wollte aber keine von ihnen. Aber dennoch, es gab sicher etwas woran sie nicht gedacht hatte. „Was weiß ich. Es gibt sicher dutzende Möglichkeiten. Es muss nicht von irgendwem verursacht worden sein.“ Poe zeigte sich davon alles andere als überzeugt „Etwas Natürliches wie zum Beispiel ein Vulkan würde definitiv so viel Rauch erzeugen, dass wir es von hier deutlich sehen würden“, erklärte er und verwies auf die Tatsache, dass weit und breit keine große, schwarze Rauchwolke zu sehen war. „Den Vulkan würde ich auch ausschließen. Aber es gibt zahlreiche andere Dinge. Du weißt es also nicht. Vielleicht sind wir hier doch allein auf dem Planeten und du machst dir umsonst Hoffnungen“, verkündete sie. Der Widerstandskämpfer schüttelte den Kopf. Er war sich ziemlich sicher, dass es definitiv ein Beweis für Zivilisation war. Das sagte ihm sein Bauchgefühl und das lag seiner Erfahrung nach meistens richtig. Wieso musste sie immer alles anzweifeln?
 

„Ein wenig Hoffnung zu haben könnte dir ab und zu auch nicht schaden“, erklärte er dann mit einem Zwinkern. Sein Gegenüber sah ihn unbeeindruckt an. „Hoffnung wird überbewertet. Ich bleibe lieber bei dem was ich weiß.“ Der Pilot des Widerstands schüttelte wieder den Kopf. „Wenn das wahr wäre, würdest du nie irgendwelche Erwartungen übertreffen. Denn das geht nur, wenn man über die Grenzen von dem was man weiß hinausgeht und hofft, dass es funktioniert. Sag mir nicht, dass du nie irgendwelche Flugmanöver ausprobiert hast obwohl man dir gesagt hat sie wären nicht möglich. Hoffnung ist das, was uns morgens überhaupt aufstehen lässt“, erklärte er. Sie war davon aber nicht wirklich überzeugt. „Dich vielleicht. Ich stehe morgens nicht aufgrund von vagen Vorstellungen einer besseren Welt auf.“ Poe lächelte. Eigentlich hätte er damit rechnen sollen. In der Ausbildung bei der Ersten Ordnung, wo man die Soldaten gezielt zu emotionslosen Wesen erzog, existierte das Thema Hoffnung und die grundsätzliche Frage warum man etwas tat einfach nicht.
 

„Es geht dabei um weit mehr als nur unsere politischen Ansichten, Alex. Natürlich ist Hoffnung wichtig, wenn du dich in einem Aufstand und in einer Situation die nicht gerade positiv aussieht befindest, aber Hoffnung ist Basis für alles was du tust. Wenn wir zum Beispiel in unserer aktuellen Situation nicht darauf hoffen würden hier wirklich wegkommen zu können, könnten wir auch einfach draußen bleiben und erfrieren. Wieso dann der ganze Aufwand den wir hier betreiben?“ fragte er. Sie rollte die Augen. „Wir versuchen zu überleben?“, antwortete sie. Poe wollte gerade widersprechen, als sie ihn unterbrach, denn eigentlich hatte sie gar keine Lust das weiter auszuführen, sondern würde sich lieber wichtigeren Dingen widmen als Möchtegern-philosophischen Ausführungen eines Widerstandspiloten .“Nun verschone mich bitte mit dem Unsinn. Das kannst du deiner Freundin, deinem Freund oder was auch immer du da auf eurer Basis hast, erzählen, Dameron“, erklärte sie genervt.
 

Der dunkelhaarige Pilot zog bei ihrer Aussage eine Augenbraue nach oben und lachte. "Dir ist bewusst, dass das ein sehr schlechter Versuch war mich zu fragen, ob ich auf dem Markt bin?“ verkündete er amüsiert. Alex rollte wieder mit den Augen. War klar, dass er natürlich direkt darauf anspringen würde, statt auf ihre Bitte ihn mit dem Hoffnungskram in Ruhe zu lassen einzugehen. „Du solltest aufhören mir irgendwelche Absichten zu unterstellen. Es ist mir komplett egal, ob du auf dem Markt bist oder nicht und ob du Männlein, Weiblein oder Droiden vögelst“, entgegnete sie. „Du hättest sonst nicht gefragt.“, konterte er. „Ich habe nicht gefragt, ich habe dir gesagt du sollst die Geschichte jemand anderem erzählen und nur ein Beispiel gebracht wem. Das ist nicht das gleiche. Das müsste selbst so ein Idiot wie du verstehen“, argumentierte sie weiter. Es interessierte sie zwar schon irgendwie wie er auf der Basis des Widerstands lebte, aber nicht so sehr, dass sie aktiv danach fragen wollte.
 

„Es war eine indirekte Frage. Im Übrigen möchte ich das mit den Droiden vehement abstreiten“, meinte er. „Was auch immer.“ Sein Ego war in jedem Fall gesund. Oder aber er versuchte aktiv sie zu verwirren, weil er merkte dass sie bei mit dem Thema nicht so komfortabel war wie sie es gerne hätte. Wieso konnte er nicht einfach bei den Sachthemen bleiben mit denen sie sich gestern beschäftigt hatten? Dabei waren sie so friedlich gewesen. „Du treibst mich langsam aber stetig in den Wahnsinn, Dameron“, sagte sie dann. Er lächelte und biss sich leicht auf die Unterlippe. „Tue ich nicht. Du fängst nur an mich zu mögen.“ Alex zog eine Augenbraue nach oben „Tue ich das?“ Der Pilot nickte überzeugt. Er war sich zwar nicht wirklich sicher darüber, aber Anzeichen dafür waren nicht von der Hand zu weisen. „Das Ganze ist dir nur so unangenehm, dass du es nie zugeben würdest.“ „Und wie kommst du dann darauf?“, fragte sie genervt.
 

„Du hast dich zum Beispiel noch nicht beschwert.“, erklärte Poe dann. „Über was?“ fragte sie und sah dann an sich herab. Dabei stellte Alex zu ihrer eigenen Überraschung fest, dass sie die ganze Zeit in Poes Armen gelegen hatte. Schlimmer noch, denn während seine rechte Hand auf ihrem Oberschenkel lag, ruhte seine linke Hand unzweifelhaft auf ihrem Hintern. Und es war ihr überhaupt nicht aufgefallen. Weder im negativen Sinne noch im positiven. Sie zog eine Augenbraue nach oben, unternahm aber nichts um die Hand dort wegzunehmen. „Ich sag doch, dass du anfängst mich zu mögen. Vorgestern wäre dir das direkt aufgefallen und du hättest mir vermutlich eine geklebt“, verkündete Poe, sichtlich belustigt. „Das kann ich auch jetzt noch tun. Ich sollte dich vielmehr fragen, was deine Hand dort zu suchen hat?“ erkundigte sie sich.
 

Poe zuckte mit den Achseln. Das Ganze war so schnell gegangen, dass er nicht daran gedacht hatte wo seine Hände lagen als sie auf ihn kippte. Und danach war es ihm auch erst nach einiger Zeit aufgefallen. „Du bist auf mich draufgefallen oder nicht? Ich hatte gar keine Zeit meine Hände woanders hinzutun. Außerdem hast du dich bislang nicht beschwert“, sagte Poe. „Du hättest sie wegnehmen können?“ Er grinste. „Dann wäre es dir definitiv früher aufgefallen. Ich hab kein Problem damit zuzugeben, dass du einen netten Hintern hast“, erklärte er mit einem Zwinkern. „Versuchst du gerade auf eine sehr schlechte Art und Weise mit mir zu flirten?“ erkundigte sie sich. Poe schüttelte den Kopf. „Ich hab dir schon gesagt, dass du nicht mein Typ bist.“ „Aber Gedanken über meinen Hintern machst du dir?“ hakte sie nach.
 

„Ich bin ein Mann. Egal auf welcher Seite du stehst, ich müsste schon Probleme mit den Augen haben um nicht zu sehen, dass du durchaus hübsch bist, Alex“, sagte er dann. „Soll ich das als Kompliment verstehen?“ „Nenn es wie du willst. Aber du brauchst nicht so zu tun, als hättest du mich beim Duschen nicht beobachtet und einen Abgleich mit wem auch immer du gerade bei euch das Bett teilst gemacht“, fuhr er fort. Poe war nicht so naiv, als das er nicht genau wusste wie er auf andere wirkte. Und er wusste auch, dass seine, von Damen und Herren des Universums wieder und wieder angepriesenen, Augen dabei durchaus ein Vorteil waren. Er hatte keine Ahnung, ob oder wie lange sie am Vortag schon in der Höhle gewesen war und gesehen hatte wie er duschte. Er zweifelte nicht an, dass sie mit den Soldaten ihrer Einheit die Dusche teilte und daher einiges gewohnt war, aber die üblichen Vorgänge im Hirn eines Menschen beim Anblick von nackter Haut waren sicher bei ihr auch vorhanden. Ihr Blick verriet ihm, dass er mit der Aussage definitiv nicht unrecht gehabt hatte.
 

Alex wusste nicht genau warum, aber sie fühlte sich irgendwie ertappt. Natürlich hatte sie in jenem Moment überlegt wie Poe sich im Vergleich zu den Soldaten machte die sie vorher nackt gesehen hatte. Das würde sie aber nicht zugeben. Also entschied sie sich den Punkt einfach fallen zu lassen. „Ich bin Soldatin. Als ob ich Zeit und Interesse an irgendetwas so sinnlosem hätte wie sich an jemanden zu binden. Entsprechend teile ich mein Bett nicht länger als unbedingt notwendig.“ Die Erste Ordnung war nun wirklich kein Ort für Partner, Familie oder ähnliches. Ein paar ehemalige Kameraden aus ihrer Einheit waren tatsächlich einmal auf die Idee gekommen eine quasi Beziehung zu führen. Und es war sehr hässlich geendet. Sie brauchte dieses ganze emotionale Geschwafel nicht wirklich. Es lenkte nur von der eigenen Aufgabe ab und machte schwach und anfällig für den Feind. Daneben sorgte es auch noch dafür, dass man sich vermutlich auch noch Sorgen um jemand anderen außer sich selbst machen würde. Nein, das Prinzip sagte ihr definitiv nicht zu. Wie im Übrigen auch den meisten anderen bei der Ersten Ordnung. Daher war es für sie nie schwer gewesen jemanden für ein paar Stunden zu finden.
 

Zu ihrer eigenen Überraschung nickte Poe daraufhin. „Das sehe ich ähnlich“, erklärte er dann.“ Alex wollte gerade etwas entgegnen, denn das passte nicht zu ihm und sie hatte eigentlich wieder eine Diskussion erwartet, aber dann hallte ein zweiter lauter Knall über die Weiten des Planeten. Das Schiff vibrierte erneut, woraufhin Poe instinktiv seine Hände aus der vorherigen Position nahm und sie fester an sich heran zog.
 

Alex sah ihn an. „Ich sitze schon. Du brauchst mich nicht festzuhalten“, meinte sie. Poe nahm eine seiner Hände von ihrer Hüfte, strich ihr eine Haarsträhne aus dem mit Sommersprossen übersätem Gesicht und lächelte. „Dankbarkeit ist echt nicht deins“, stellte er fest, sah in ihre leuchtend grünen Augen und fragte dabei sich zum sicher zwanzigsten Mal seit er sie das erste Mal gesehen hatte wie sie in das Schema passen sollte welches er von Soldaten der Ersten Ordnung hatte. Alex zuckte zusammen als seine, überraschend weiche, Hand ihre Wange berührte. „Gut erkannt“, antwortete sie und sah ihn ebenfalls an. Sie hasste sich selbst dafür, dass sie Gefallen an seinen Augen fand, die so dunkelbraun wie geschmolzene Schokolade waren. Und erst jetzt fiel ihr auf wie nah ihre Gesichter aneinander waren und wie unglaublich attraktiv es war, wenn er sich auf die Unterlippe biss so wie er es gerade tat. „Dann kannst du mich ja loslassen“, verkündete er schließlich und verwies darauf dass sie aufgrund der Vibration ihre Hände auf seinen Schultern abgelegt hatte. Alex ließ ihn daraufhin schnell los und löste sich hastig aus seinem Griff um aufzustehen und sich umzusehen.
 

Als beide auf dem Flügel der X-Wing standen, blickten sie erwartungsvoll in die Richtung in welcher beide den Ursprung der Explosion vermuteten, konnten aber mit bloßem Auge nichts erkennen. Poe holte seine Quadnocs hervor und versuchte so etwas zu sehen. Zu seiner eigenen Zufriedenheit konnte er hinter Meilen und Meilen einer unberührten Schneedecke die vagen Umrisse einer Rauchwolke erkennen. Zufrieden hielt er Alex die Quadnocs hin. „Ich sagte doch, dass wir hier nicht allein sind. Südöstlich von hier.“ Alex nahm die Quadnocs und blickte in die vorgegebene Richtung. So richtig überzeugte sie der vage Umriss der Rauchwolke nicht. Aber es war besser als gar nichts. „Fein. Du hast mich überzeugt.“ Der Pilot nahm ihr die Quadnocs wieder ab und kletterte von der X-Wing. „Wir sollten überlegen, ob wir bei unserem ursprünglichen Plan bleiben wollen oder nicht lieber direkt losziehen sollten. Wer weiß, wie lange wer auch immer gerade dort ist, dort auch bleibt“, verkündete er.
 

Alex musste zugeben, dass er einen validen Punkt hatte, aber es gab genug Argumente dagegen. „Du weißt genau, dass wir nicht einfach direkt losziehen können. Zwischen uns und der Rauchwolke habe ich mindestens einen Zweitagesmarsch im Schnee gesehen. Und wer weiß was hinter der Ebene auf uns wartet. Wir werden dort nie lebend ankommen, weil wir weder die Vorräte noch das Equipment dafür haben.“ Poe sah sie an. „Ehe wir mit unserem Schlitten fertig sind und da ankommen sind sie aber sicher weg. Es sei denn es ist eine Siedlung. Was wir aber nicht wissen“, verkündete er. Sie stemmte die Hände in die Hüfte. „Was schlägst du vor? Dass wir jetzt einfach so aufbrechen? Basierend auf dem Prinzip was du Hoffnung nennst, uns aber mit hoher Wahrscheinlichkeit umbringt? Es ist viel zu gefährlich. Hattest du nicht gesagt du hättest meinen Hintern gerettet, damit ich nicht erfriere? In dem Fall den zu vorschlägst, erfriert nicht nur mein Hintern, sondern auch deiner.“ Poe seufzte. Ja, sie hatte schon irgendwie Recht. Aber jetzt wo er wusste, dass es irgendwen auf dem Planeten gab, konnte er die Füße nicht mehr stillhalten. Er musste weg von dem Planeten, weg von ihr, weg aus dem Eis, zurück zu seinen Kameraden, zu Finn, zu Rey, zu BB-8, die ihn sicher schon vermissten oder gar glaubten er sei tot.
 

„Wenn du nicht mitkommst, geh ich alleine“, sagte er dann. Alex zog eine Augenbraue nach oben. „So versuchst du mich also von deinem Plan zu überzeugen? Komm mit oder finde den Weg allein? Ich dachte wir hätten eine Vereinbarung die du einhalten willst? Du enttäuschst mich, Dameron“, erklärte sie genervt. Poe sah sie ernst an. „Wir haben eine Vereinbarung, die ich auch einhalten werde. Wir werden beide von diesem Planeten runterkommen. Wenn ich bei der Zivilisation ankomme, hole ich dich nach. Du müsstest quasi nur hier warten.“ Sie rollte die Augen. „Wie ehrenhaft von dir,“ entgegnete sie mit ironischem Unterton.
 

Er lächelte unsicher. „Alex, ich kann nicht einfach hier weiter seelenruhig arbeiten und warten, wenn ich weiß, dass wir eine Chance haben. Wir müssen dorthin, koste es was es wolle.“ Die Soldatin der Ersten Ordnung atmete tief durch. „Fein. Wir finden einen Kompromiss.“ „Einen Kompromiss?“, fragte Poe verwirrt darüber, dass sie ihren Standpunkt nicht versuchte durchzusetzen. Das war schon etwas unüblich für sie. Die Frau verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich hasse Kompromisse, aber wenn es dich ruhig stellt, machen wir einen.“ „Der da wäre?“ „Wir gehen so schnell es geht los. Ohne motorisierten Schlitten, dafür aber mit einem Plan und genug Equipment, dass wir den Trip auch überleben. Ich will hier kein Himmelfahrtskommando starten.“ Poe sah sie kritisch an. „Wie schnell glaubst du, dass wir losgehen können?“, erkundigte er sich. Die Pilotin der Ersten Ordnung überlegte und versuchte im Kopf alles zusammenzutragen was man vermutlich brauchen würde. „Wir brauchen Vorräte, vermutlich noch Decken und einen transportablen Unterschlupf… Übermorgen“, verkündete sie nach reichlicher Überlegung. Poe schüttelte energisch den Kopf. „Morgen früh bei Sonnenaufgang.“ Alex griff sich an die Schläfe und versuchte die Kopfschmerzen, die er gerade verursachte, weg zu massieren. Ein Teil von ihr spielte gerade ernsthaft mit dem Gedanken ihn allein gehen zu lassen. Aber ein anderer Teil von ihr weigerte sich vehement zurückzubleiben und ihn nicht zu begleiten. „Fein. Morgen“, erklärte sie schließlich grummelnd. Poe nickte zufrieden und lächelte. „Danke Alex.“ Sie rollte die Augen. „Was auch immer. Und jetzt komm bloß nicht auf die Idee mich wieder zu umarmen. Wir haben zu tun.“
 

Da das Thema Vorräte und Decken von größter Wichtigkeit für beide war, zog Poe im Anschluss los um auf die Jagd zu gehen und für beide genug Essbares für die nächsten Tage zu besorgen. Alex blieb derweil an der Absturzstelle der Schiffe zurück und überlegte fieberhaft, wie sie es hinkriegen würde eine leichte Zeltkonstruktion zu bauen, die beide beherbergen konnte und gleichzeitig tragbar war. Sie kam relativ schnell zu dem Schluss, dass sie sich den einfachen Holzschlitten den sie bislang als Unterkonstruktion gebaut hatten mitnehmen mussten, wenn sie die leichten Metallteile, die sie nach langem Überlegen für das Zelt auserkoren hatte nicht tragen wollten.
 

Als Alex wieder in der Höhle ankam, dämmerte es draußen bereits. Poe hatte sich am Feuer niedergelassen, wo er gerade bereits fertig gegrilltes Fleisch in Alex Metallboxen verpackte. Neben dem Feuer trockneten gerade drei Felle, von denen Alex sich erneut nicht ausmalen wollte wie er sie konserviert hatte. „Ich dachte wir nehmen keinen Schlitten?“, fragte Poe dann. Alex ließ sich ihm gegenüber am Feuer nieder. „Planänderung. Anders kriegen wir die Teile für die Unterkunft nicht transportiert“, meinte sie knapp. Poe protestierte nicht, sondern nickte nur. „Wie ist also der Plan?“, erkundigte sie sich. Poe grinste „Brauchen wir einen? Wir gehen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, solange bis wir jemanden finden.“ Sie schüttelte den Kopf. „Toller Plan“, grummelte sie. Der Widerstandskämpfer widmete sich dann den Metallteilen, die er auf dem Schlitten erspähte. „Wieso? Ich sehe du bist vorbereitet.“ Alex schüttelte den Kopf. Sie war von ihrer Konstruktion selbst noch nicht wirklich überzeugt. „Ich habe es nicht getestet und weiß nicht ob es funktioniert.“ Der Widerstandkämpfer lächelte. „Wird es schon. Bislang hast du mich nicht enttäuscht“, verkündete er. „Vielleicht jetzt schon, denn mit dem Ding können wir vor Sonnenuntergang locker eine Stunde Arbeit zum Aufbauen abziehen. Ohne eine Schneewand davor, hält das Ding dem Wind garantiert nicht stand“, erklärte sie. Aber wieder kam von Poe kein Protest sondern nur ein aufmunterndes Lächeln. „Kein Thema. Eine Stunde kriegen wir hin.“ Sie seufzte. „Und das Ganze ist um einiges enger als es uns beiden lieb sein wird.“ Wieder zuckte Poe zu ihrem Erstaunen mit den Schultern statt sich zu beschweren. So langsam wurde es seltsam. Sie zog eine Augenbraue nach oben. „Keine Beschwerden?“ Der Pilot schüttelte den Kopf. „Alles was du tust ist besser als wenn ich allein und ohne Ausrüstung losgezogen wäre, Alex. Wie sollte ich da unzufrieden sein?“
 

Nachdem beide den Rest des Abends damit verbrachten den Schlitten mit all jenen Dingen zu beladen, von denen beide glaubten, dass sie sie für die Reise brauchten und entsprechend müde neben dem Feuer eingeschlafen waren, standen sie am nächsten Morgen zum Aufbruch bereit vor der Höhle und sahen in den Sonnenaufgang. „Bist du sicher, dass das funktioniert?“, fragte Alex, deren Restzweifel an der ganzen Aktion nicht auszuräumen waren. Poe lächelte sie von der Seite an. „Nicht wirklich.“ Die Pilotin der Ersten Ordnung sah ihn unsicher an. „Vielleicht sollten wir…“, begann sie einen Satz, aber Poe schüttelte nur mit dem Kopf. „Hoffnung“, sagte er dann, nahm ihre Hand und zog sie und den Schlitten mit sich.



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