Zum Inhalt der Seite

Heaven's falling

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Vereinbarung

Pichichi proudly presents:
 

Heaven’s falling
 

Episode III: Die Vereinbarug
 

Rückblick:

„Hier ist der Deal. Wir wollen beide nicht auf diesem fürchterlichen Planeten bleiben und nach Hause. Also schlage ich einen Waffenstillstand vor.“
 

Damit hatte die Soldatin der Ersten Ordnung nicht wirklich gerechnet. “Ein Waffenstillstand?”, hakte sie nach. Er nickte und lehnte sich zufrieden zurück. „Ja. Du weißt schon wie sowas läuft. Du versprichst mich nicht zu töten. Ich verspreche dich nicht zu töten.“ „Und dann?“ Der Pilot lächelte nett. „Wir beide finden zusammen einen Weg diesen Planeten zu verlassen.“ Sie zog die Augenbrauen nach oben, augenscheinlich überrascht über diesen abstrusen Vorschlag. Wie kam er bloß immer auf diese seltsamen Ideen? Sie hatten bisher auf einem relativ normalen Niveau miteinander gesprochen. Aber auf die Idee aktiv mit ihm zusammen am Verlassen dieses Planeten zu arbeiten war sie bislang nicht gekommen. „Du willst, dass wir zusammenarbeiten?“, fragte sie skeptisch nach. Er lehnte sich zurück. „Nur Temporär. Und zwar genau solange, bis wir einen Ort gefunden haben von dem aus wir beide sicher heim kommen. Dann trennen sich unsere Wege und wir beide werden uns das nächste Mal im Kampf wiedersehen“, erklärte er.
 

AN-3527 überlegte. Sie würde es vermutlich nie allein von diesem Planeten schaffen. Deswegen machte das, was er sagte durchaus Sinn und nützte ihr definitiv. Aber so ganz überzeugt war sie nicht. „Warum?“, wollte sie dann wissen, um ihre Zweifel auszuräumen. „Warum was?“ „Warum du das vorschlägst. Wir wissen beide, dass du mich nicht brauchst um von hier wegzukommen. Wieso solltest du dich freiwillig mit mir belasten, die dir überhaupt nichts nutzt?“ Er sah sie an und überlegte, was er darauf sagen sollte. Sie hatte schon irgendwie Recht. Er würde es auch sicher ohne sie schaffen. Aber sein Bauchgefühl war irgendwie anderer Meinung. .„Nun ja. Man weiß nie was passieren wird. Vielleicht brauche ich dich später doch. Und dann würde ich bereuen dich zurückgelassen zu haben. Außerdem hab ich dir schon gesagt, dass das hier nicht das passende Ende für dich ist. Wenn ich dich töte, dann nicht hier und in dieser Art und Weise, sondern in einem vernünftigen Kampf. Und dann kannst du dir sicher sein, dass sich mein Mitgefühl dann stark in Grenzen halten wird“, erklärte er mit ernstem Blick. AN-3527 nickte. Es konnte ihr egal sein, dass er seine Aktion sicher in dem Moment bereuen würde in dem sie ihn mit ihrem TIE-Jäger ins Nirwana schickte. Also konnte sie damit definitiv leben. Es bot ihr immerhin eine gute Chance zu überleben. „Okay. Es gibt nur eine Bedingung”, verkündete sie und sah ihn ebenfalls ernst an, “sobald wir diesen Planeten verlassen haben, haben wir uns nie getroffen. Du und ich wir kennen uns nicht. Und niemand wird je von dieser Abmachung erfahren.“ Der dunkelhaarige Pilot des Widerstands nickte in Zustimmung. „Gut. Alles was auf diesem Planeten passiert, bleibt hier. Sobald wir uns trennen haben wir uns nie getroffen.“ Mit diesen Worten hielt er ihr seine Hand hin. AN-3527 sah hinunter auf die Hand und nahm sie ohne zu Zögern an.
 

„Was nun?“, fragte sie schließlich nach und rieb sich das immer noch schmerzende Handgelenk. „Lass mich dein Handgelenk sehen”, verlangte er. „Es ist okay”, protestierte sie. Der Widerstandspilot lächelte unschuldig und setzte sich neben sie. „Jetzt wo wir zusammen arbeiten kannst du aufhören mich anzulügen. Ich weiß genau, dass ich das Handgelenk mit der Bewegung verletzt hab.“ Damit hielt er ihr seine Hand, mit der unausgesprochenen Bitte ihr Handgelenk hineinzulegen, hin. Alex hasste es angeschlagen zu sein und Schwäche zeigen zu müssen. Das Umfeld in der Ersten Ordnung erlaubte keine Schwäche, denn Schwäche bedeutete in der Regel einen schnellen Tod. Insbesondere widerstrebte es ihr zu zeigen, dass sie nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte war wenn der Widerstand anwesend war. Aber er wusste es eh schon und war vermutlich aktuell ihre einzige Möglichkeit auf irgendeine Form von Behandlung. Selbst konnte sie mit einer Hand nämlich nichts tun. Folglich sie musste ihm wohl vertrauen, ob sie wollte oder nicht. Also legte sie zögerlich ihr Handgelenk in seiner Hand ab. Poe nickte zufrieden und wickelte vorsichtig die Bandage und die provisorischen Holzschienen ab. Das Handgelenk sah definitiv schlimmer aus als am Vortag, denn mit seiner Aktion hatte er die Holzschiene genauso mit den Fingern beiseitegeschoben, dass er direkt an der gebrochenen Stelle angesetzt hatte. Das Handgelenk war stark geschwollen. Vermutlich hatte er einen der gebrochenen Knochen über einen anderen geschoben und seine Aktion mehr Schaden angerichtet als er eigentlich vorhatte.
 

„Ich wollte es eigentlich nicht schlimmer machen als es schon war. Aber du warst für meinen Geschmack einfach zu nah an meiner Waffe…“, murmelte er als eine Art der Entschuldigung. Der dunkelhaarige Widerstandskämpfer erwartete als Antwort eine Beleidigung, eine Ohrfeige oder etwas schlimmeres, aber stattdessen begann sie laut zu lachen. „Du hast mein Handgelenk verletzt, weil du Angst vor mir hattest?“, hakte sie amüsiert nach. Poe sah in ihre grünen Augen und lächelte etwas verunsichert. „So in etwa…“ „Ich fühle mich geehrt.“ Der Pilot sah hinab zu ihrem Handgelenk, welches er nun abtastete. “Ich hab nie bezweifelt, dass du nicht nur kratzbürstig sondern auch gefährlich bist. Ich hab nur die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen.“ Die Pilotin der Ersten Ordnung schien ihm das ganze überhaupt nicht übel zu nehmen. Vermutlich weil sie im Fall der Fälle exakt das gleiche getan hätte. Alex musste zugeben, dass es sie definitiv zufriedenstellte zu wissen, dass er Respekt vor ihr zu haben schien. Aber es machte ihr auch noch einmal klar, dass er, auch wenn er sich ihr gegenüber gerade sehr freundlich verhielt, auch anders konnte.
 

Alex sah nun ebenfalls hinab auf ihr Handgelenk. Es sah echt böse aus und sie wusste genau, dass die Fehlstellung ihrer Hand, die aus dem gebrochenen Handgelenk resultierte, korrigiert werden musste. Sonst würde ihre Hand nie wieder so funktionieren wie früher. „Du musst es korrigieren“, verkündete sie trocken. „Bitte?“ “Du musst das Handgelenk richten und damit die richtige Stellung meiner Hand wieder herstellen. Wenn wir das jetzt nicht tun, wird das nie komplett verheilen und der Kampf auf den du dich schon so freust fällt aus.“ Poe wusste, dass sie Recht hatte, schüttelte aber trotzdem den Kopf. Er war kein Arzt und hatte auch nie den Anspruch an sich selbst gehabt medizinische Kenntnisse zu sammeln. Und ohne die zu haben sollte er hier nicht ran. „Wir finden einen Arzt, der das ganze richtet so bald wie es geht. Ich hab keine medizinische Ausbildung. Wenn ich das tue ist es sicherlich falsch und tut höllisch weh”, erklärte er. Er hatte gehofft sie damit überzeugen zu können, aber es funktionierte ihrem Blick nach nicht wirklich. „Hör auf zu meckern und mach es. Ich werde es schon überleben.” Der Pilot sah sich das Handgelenk seines Gegenübers genauer an und tastete es weiter ab, um zu erfühlen welcher Knochen im Handgelenk sich verschoben hatte und damit herauszufinden wie er diesen wieder in Position kriegte. Er wusste, dass er das am besten tun sollte solange sie nicht damit rechnete und der Schmerz aufgrund des Überraschungseffekts nicht zu stark sein würde. „Was zum Henker ist das denn?“, fragte er und sah schnell in die andere Ecke der Höhle. AN-3527 folgte seinem Blick und versuchte herauszufinden was er gesehen hatte. Poe nutzte ihre Ablenkung dazu, ihr Handgelenk fest zu greifen und zu richten.
 

Ein ohrenbetäubender Schrei hallte durch die Höhle. Alex drehte sich um und sah ihn mit bösem Blick aber wässrigen Augen an. Sie weinte nie, aber der Schmerz hatte ihr unfreiwillig die Tränen in die Augen getrieben. „Ich dachte mir es sei vielleicht besser, wenn du nicht auf den Schmerz vorbereitet wärst“, erklärte er mit unschuldigem Lächeln. Die Pilotin der Ersten Ordnung atmete ruhig ein und aus und hoffte, dass der Schmerz dadurch besser würde. „Ist schon okay.“ Er schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich. Ich glaube ich muss noch mal dran”, sagte er. “Du machst hoffentlich Witze!” Aber Poe schüttelte langsam den Kopf und sah sie unsicher an. Alex seufzte und legte ihre Hand wieder ab. „Ich hoffe dir ist bewusst, dass du dieses Mal vorher weißt was dich erwartet. Also wird es vermutlich noch mehr wehtun“, erklärte er. Alex nickte und biss die Zähne zusammen. „Tu es einfach, bevor ich es mir anders überlege”, entgegnete sie und griff nach einem Stock in der Nähe. Poe nickte nur. Eigentlich wollte er das nicht tun, denn es tat schon vom reinen zusehen weh. Aber was sollte er tun? Weigern konnte er sich nicht wirklich. Also nahm er ihr Handgelenk erneut und brachte den Knochen endgültig in die richtige Position.
 

Zu seiner eigenen Überraschung blieb ihr Aufschrei dieses Mal aus und bestand nur aus einem schmerzerfüllten, kurzen Aufstöhnen. „Ich hab‘s geschafft“, verkündete er dann erfreut und ein wenig stolz auf sich selbst. Seltsamerweise drehte sie, die sich um das Ganze nicht ansehen zu müssen, von ihm abgewandt hatte, sich nicht um, sondern atmete nur schwer. „Alles in Ordnung?“, fragte er vorsichtig nach. „Klar. Alles okay”, kam prompt von ihr als Antwort. Aber Poe glaubte ihr nicht. Irgendetwas war seltsam. Vorsichtig fasste er sie an der Schulter, um sie zu sich zu drehen. Als er in ihr Gesicht blickte, bemerkte er, dass sie, scheinbar um nicht zu schreien, auf ihre Lippe gebissen hatte. Und das so hart, dass diese nun stark blutete. Außerdem konnte er, sehr zu ihrem eigenen Entsetzen, ein paar bereits halb getrocknete Tränen erspähen, die ihr Gesicht halb hinunter gelaufen waren. Und er musste zugeben, dass sie gerade nicht mal im Ansatz gefährlich aussah. Wüsste er nicht wer sie war, hätte er sie definitiv in den Arm genommen um sie zu trösten. Poe musste dazu nämlich auch noch zugeben, dass sie gerade irgendwie süß aussah.

Alex hob ihre rechte Hand um die halb getrockneten Tränen schnell wegzuwischen, aber er hatte sie sowieso schon gesehen. Er stoppte ihre Hand und lächelte nett. „Schon okay”, sagte er und wischte die Tränen in ihrem Gesicht vorsichtig weg. „Ich glaube ich wäre ohnmächtig geworden, wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre…“, fügte er mit einem zwinkern hinzu. Die Soldatin sah ihr Gegenüber verwundert an. Die Situation war ihr nicht geheuer. Nicht einmal ansatzweise. Auch Poe merkte, dass die Situation gerade wirklich seltsam wurde und erinnerte sich selbst erneut daran, wen er da vor sich hatte. Entsprechend tat er nun so als wäre nichts Besonderes gewesen, nahm ihr Handgelenk und wickelte es wieder in die provisorische Schiene aus Holz und Stoff.
 

Trotz all ihrer Proteste befasste der Pilot sich dann damit eine weitere Holzkonstruktion für ihren Knöchel und ein paar Schneeschuhe für sie zu basteln, während sie sich weiter um das Essen – erneut gegrilltes Fleisch am Spieß – kümmerte. Alex dankte allen höheren Mächten im Universum dafür, dass er so beschäftigt war, dass er ein einziges Mal wirklich still war.
 

Später am Feuer war sie es aber, die die Stille zwischen beiden beendete. „Also? Du hast gesagt du hättest einen Plan. Wie werden wir diesen Planeten verlassen, Poe?”, wollte sie dann wissen. Er zuckte mit den Achseln. „Nach irgendeinem Dorf oder Außenposten suchen und einen Transport oder ein Schiff nehmen.“ „Ohne Geld?“, fragte sie nach, denn der Plan klang bislang nicht besonders ausgereift. „Nun ja. Das könnte ein Problem sein. Aber da können wir uns später drum kümmern. Erst müssen wir Zivilisation finden. Ich hab mir die nähere Umgebung heute angeschaut. Es gibt kein Anzeichen für irgendwas. Ich hatte gehofft, dass die Wracks vielleicht irgendwen anlocken würden. Aber bislang, nichts.“ Die Pilotin nickte und überlegte dann. „Wie weit ist die Absturzstelle von hier entfernt?“ „Ungefähr zwei Stunden zu Fuß. Warum?“ Alex rollte mit den Augen. Seine Planlosigkeit war ja noch schlimmer als erwartet. „Wir müssen unsere Schiffe ausschlachten“, verkündete sie. „Nun ja. Von deinem ist nicht mehr viel zum Ausschlachten übrig, denke ich.” “Das dachte ich mir. Aber wir müssen es uns ansehen. Wenn wir diese Höhle je verlassen und nicht erfrieren wollen, weil wir keinen Unterschlupf für die Nacht finden, müssen wir irgendetwas bauen was wir für den Notfall mit uns nehmen können. Ich vermute, dass wir sicher etwas in den Schiffen finden können, was wir nutzen können.“ Poe lächelte. Sie schien definitiv mehr Ahnung zu haben als er, dessen Plan am liebsten immer darin bestand keinen zu haben und alles auf sich zukommen zu lassen. „Siehst du. Ich wusste doch, dass du nützlich sein würdest.“ “Was auch immer…” “Glaubst du, dass du so weit kommst?“, fragte er dann mit Verweis auf ihr Bein. Schließlich hatte sie am Vormittag noch nicht mal ein Drittel des Weges zurücklegen können. „Werde ich“, entgegnete sie überzeugt von sich selbst. Der Pilot des Widerstands nickte. Sie war auf jeden Fall willensstark. Aber ob ihr Körper das genauso sah? Er hatte auf jeden Fall keine Lust sie wieder in die Höhle tragen zu müssen.
 

Die beiden saßen weiter vorm Feuer und aßen in kompletter Stille. Das fand Alex irgendwie seltsam. Vorher war es schwierig gewesen überhaupt mal eine Minute Stille zu haben. Es war nicht so, als würde sie Stille nicht mögen. Auf dem Schiff auf dem sie stationiert war, war es nie still. Also freute sie sich über jeden Moment an dem es kein Geschrei gab, niemand redete, nirgendwo jemand etwas reparierte, schoss oder ähnliches. „Stimmt irgendwas nicht mit dir?“, fragte sie schließlich nach. „Nein. Warum?” “Weil du seit gestern nicht mal ansatzweise so still warst wie heute.” “Du hast gesagt, dass ich zu viel rede. Jetzt wo ich es nicht tue, ist das auch nicht in Ordnung?“ „Ich beschwere mich nicht. Es passt nur nicht zu dir.“ „Du kennst mich doch gar nicht.“ Sie rollte die Augen. „Gut. Von dem Bild was ich mir die letzten zwei Tage über dich machen konnte, würde ich sagen, dass es seltsam ist.“ Poe lächelte erneut. „Ich weiß nur nicht, worüber ich mit dir reden sollte.“ „Warum nicht?“ „Weil wir über die Feindseligkeit hinaus sind. Deine Verletzungen sind behandelt. Und wir können über das Verlassen des Planeten nicht reden solange wir die Schiffe nicht gesehen haben. Also frühestens morgen. Das bedeutet wir müssten richtigen Smalltalk halten. Und ich glaube nicht, dass es viele Dinge gibt über die wir reden können ohne dem anderen irgendwelche nützlichen Informationen zu geben.” „Es gibt sicher irgendwelche Themen die nicht vertraulich sind über die wir reden können.“ „Wie zum Beispiel?“ Sie sah ihn ernst an. Auf Anhieb fiel ihr tatsächlich gerade nichts ein. Also wechselte sie schnell das Thema „Zum Beispiel die Tatsache, dass du mich gerade anlügst.“ Er zog die Augenbraue hoch. „Was?“ Sie stand auf, nahm eins der Felle mit sich und legte es um ihn. „Du hast mir gesagt, ich solle dich nicht anlügen. Das gilt für dich auch. Du hättest mir sagen können, dass du frierst. Du zitterst so heftig, dass ich die Vibration schon auf der anderen Seite des Feuers spüre.“
 

„Das ist kein Smalltalk“, protestierte er, dennoch dankbar dafür, dass sie ihm eins der Felle gegeben hatte. „Aber es wird dein Bedürfnis nach Konversation befriedigen. Geh rüber auf die andere Seite des Feuers. Dort ist es wärmer”, wies sie ihn an. „Das ist dein Platz.“ Sie rollte mit den Augen. “Ich denke ich werde es überleben neben dir zu sitzen statt gegenüber von dir. Ich glaube nicht, dass du irgendwelche hochansteckenden Krankheiten hast. Nun geh schon,“ forderte sie mit einer Geste. Der Widerstandspilot stand auf und setzte sich auf die andere Seite und wickelte sich in das Fell ein. „Es ist doch kälter als gedacht ohne meinen Flugoverall als zweite Schicht.“ Alex ging herüber zu ihren Sachen, die sie an einem Stock in der Nähe befestigt hatte und fühlte daran. „Meine Sachen sind fast trocken. Dann kriegst du es wieder,“ erklärte sie. „Dein Bein scheint besser geworden zu sein“, stellte er dann mit Blick auf ihren geschienten Fuß und der Tatsache, dass sie sich um einiges flüssiger bewegte als vorher, fest. „Ist es.“ Dann begann er zu lachen. „Dir ist bewusst, dass wir immer noch keinen normalen Smalltalk gehalten haben?“
 

Sie begann ebenfalls zu lachen und setzte sich wieder hin. „Ich denke wir müssen akzeptieren, dass wir unfähig für solche Konversation sind.“ „Normalerweise bin ich das nicht.“ „Schon klar.“ Der Pilot sah sie an. “Warum?” “Och, komm schon. Man braucht circa zwanzig Sekunden um zu sehen was für ein Typ Mensch zu bist. Und es gibt die Geschichten über dich.“ Poe zog eine Augenbraue nach oben, ganz deutlich interessiert. „Geschichten?“, fragte er amüsiert nach. Sie sah schnell weg, in der Hoffnung, dass er das Ganze dann auf sich beruhen lassen würde. Den Wunsch erfüllte er ihr aber nicht. „Das hätte ich nicht sagen sollen.“ “Komm schon Alex. Sag mir was die Leute in der Ersten Ordnung so über mich erzählen. Es kann nicht vertraulich sein, wenn es Tratsch ist.“ Sie seufzte genervt und wusste, dass sie nun tatsächlich irgendwas sagen müsste. Sonst würde er nie Ruhe geben. „Man sagt, dass du der beste Pilot des Widerstands bist. Und dass deine Loyalität unendlich ist.“ „Das ist nichts Neues und definitiv auch kein Tratsch.“ Er wusste, dass sie versuchte der Antwort auszuweichen aber er wollte es wirklich wissen. „Erzähl mir den Rest“, forderte er. „Welchen Rest?“ „Den Teil, den du extra ausgelassen hast.“ Alex gab einen genervten Ton von sich. “Fein. Man sagt, dass du ein gutaussehender Charmeur bist, der innerhalb von Sekunden alles von jemandem kriegst, was du haben willst.“ Poe war für eine Sekunde unsicher, was er dazu sagen sollte, aber dann begann er zu lachen. „Man hält mich für einen Verführer?“ Sie grinste. “Sowas in der Art.“ „Und was denkst du darüber?“, fragte er amüsiert nach. Sie sah ihn verwirrt an. „Es sind nur Geschichten. Dummes Geschwätz. Nichts worüber ich nachdenken würde, weil es mich nicht interessiert was für Methoden du angeblich nutzt.“ Poe schüttelte den Kopf als Zeichen, dass er ihr das nicht glaubte. “Du sagtest, es würde jemanden etwa zwanzig Sekunden Zeit kosten zu sehen was für eine Person ich bin. Die zwanzig Sekunden hattest du. Also?“ Alex seufzte erneut. Sie wollte nicht wirklich ein solches Gespräch mit ihm führen. Bei Smalltalk hatte sie über eine Diskussion übers Wetter oder etwas ähnlich Sinnloses gedacht. „Komm schon. Sag es mir”, forderte er und gab ihr einen leichten Knuff in die Seite. „Als ich aufgewacht bin, war das erste was mir auffiel die Art und Weise wie du dich bewegst. Entweder bist du arrogant oder von deinen Fähigkeiten überzeugt. Ich vermute es ist letzteres. Und ich denke auch, dass es gerade dieses Selbstvertrauen ist, was Leute denken lässt, dass du ein Charmeur bist und für manche zweifelhafte Methoden nutzen könntest. Vielleicht bist du das. Vielleicht auch nicht. Ich kenne dich nicht genau genug um das wirklich einschätzen zu können. Aber ich denke, dass grundsätzlich niemand die Methoden eines anderen anzweifeln sollte. Jeder hat seine Gründe dafür so zu handeln wie er es tut.”
 

Er nickte. Zum Glück schien er mit der Antwort zufrieden zu sein, denn sie wollte ihm nicht wirklich sagen, dass sie dachte dass er sicher von seinem guten Aussehen überzeugt war und sie keinerlei Zweifel daran hatte, dass Poe Dameron jede Frau, jeden Mann oder was auch immer er präferierte innerhalb von Sekunden rumkriegen würde, wenn er es wirklich versuchte. „Dir ist bewusst, dass ein relativ attraktives Kopfgeld auf dich ausgesetzt ist?“ fragte sie dann um das Thema zu wechseln. „Relativ attraktiv? Wenn man es nicht in den letzten drei Wochen erhöht hat, bin ich immer noch beleidigt über dieses mickrige Sümmchen.“ „Das letzte Mal, dass ich es gesehen hab waren es 2 Millionen Credits.“ Poe grinste. “Wie gesagt…” Alex zog das Fell näher an sich heran und gähnte herzhaft. „Denk nur bitte dran, wenn wir auf Zivilisation treffen. Man weiß nie was die für Informationen haben. Und für jemanden auf diesem gottverdammten Planeten ist das sicher eine Menge Geld.” Poe nickte. „Werde ich.” Der Pilot sah dann zu der offensichtlich müden Frau herüber. „Wir sollten schlafen.“ „Gute Idee. Wir müssen bei Sonnenaufgang aufstehen, um alles geschafft zu kriegen.“ Poe wollte aufstehen und zurück an seinen Platz gehen, aber sie fasste ihn am Handgelenk und stoppte ihn. „Es ist hier immer noch wärmer“, verkündete sie und zeigte auf einen Platz auf ihrer Seite des Feuers. Er protestierte nicht und bewegte sich zu dem Platz nur etwa eine Armlänge von ihr entfernt war. „Du hättest es mir sagen können, wenn du kuscheln willst,“ scherzte er. Alex, die näher am Feuer lag, zog das Fell enger an sich, drehte sich von ihm weg und schloss die Augen. „Halt die Klappe. Ich würde eher mit einem Wampa kuscheln als mit dir.“ Poe legte sich dann an dem Platz in der Nähe hin und wickelte sich ebenfalls in sein Fell, das leider ein wenig streng roch, ein. „Gute Nacht Alex.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück