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Vini - Der Weg der Sklavin

Das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben - für mein Juwel
von

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Die Reise 11 (Berufung)

*Der Junge der dort die Prügel bezogen hat  war  Liam Dexter. Er hat viel Unsinn gemacht, doch meistens hat der Mönch ihn nur ermahnt, denn Liam war schlau und sein Vater reich. Doch dieser Streich hat ihm prügel und den Spitznamen Angelus eingebracht und mir einen Beschützer, mein Leben lang. Damals hielt ich es nur für einen Spruch, doch Jahre später lernte ich ihn besser kennen und machte die Erfahrung, dass er seine Versprechen hält.

In der Nacht hörte ich den Ruf der Göttin. Ich wusste, dass ich ihm gehorchen muss, doch meiner Tante gegenüber sagte ich nur, dass ich nach Hause zu meinen Eltern wollte. Sie akzeptierte meinen Wunsch und so fuhr ich ab ohne Liam noch einmal gesehen zu haben. Bei meinen Eltern hatte sich einiges geändert und doch war eigentlich alles beim Alten geblieben. Meine kleine Schwester war inzwischen ein großes Mädchen geworden, doch sie spielte immer noch gerne Prinzessin, meinen kleiner Bruder war ein hübscher Junge und lernte fleißig mit dem Schwert und dem Bogen zu kämpfen. Am liebsten verteidigte er meine Schwester gegen Drachen und Fieslinge. Meine Schwester hingegen genoss es ihn mit unmöglichen Aufgaben los zu schicken. Weil ich so gerne Kuchen as hat sie ihn sogar beauftragt mir für den nächsten Morgen Kuchen zum Frühstück zu bringen, doch sogar dass hat er geschafft, auch wenn er uns nie verraten hat was er der Köchin angebotenen oder angedroht hat.

Am nächsten Morgen ging ich in den Wald. Ich fand den Kreis aus Steine sofort wieder und setzte mich auf einen Baumstamm außerhalb des Kreises. Ich fühlte mich irgendwie Zuhause und doch hatte ich das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. *

"Hallo Darla, die Wächter haben mir gesagt, dass du hier bist, was ist geschehe?"

Das Mädchen blickt ängstlich zu der Priesterin.

"Ich habe den Ruf der Göttin gehört, laut und deutlich war er in mir, doch irgendwie ist etwas falsch."

Die Priesterin lächelt und nimmt die Hände des Mädchens.

"Erzähl es mir."

"Ich weiß nicht wo ich den Kreis betreten soll. Als ich zuletzt hier war, war ich mir ganz sicher, das ich den Kreis an dieser Stelle betreten würde."

"Das ist der Stein der Lernenden. Der zweite Stein des Kreises. Der Stein an dem die Mädchen den Kreis betreten wenn sie zur Frau geworden sind und zu uns kommen um zu lernen."

Darla umrundet den Steinkreis und bleibt vor einem Stein stehen, der in Richtung Westen steht.

"Was ist mit diesem Stein?"

"Das ist der Stein der Frauen wenn sie einen Mann gefunden haben und die Verbindung mit ihm eingehen werden."

"Ich fühle mich zu beiden Steinen zugehörig. Ich will die Göttin nicht erzürnen indem ich dern Kreis an der falschen Stelle betrete."

Die Priesterin nickt und nimmt Darla an die Hand.

"Es ist immer richtig den Steinkreis an der Stelle der Fragend, der Suchenden, der Lernenden zu betreten. Auch ich gehe diesen Weg, wenn ich mich der Göttin näher und Fragen habe. Diese Türe steht für jede und jeden zu jeder Zeit offen."

Darla drückt die Hand ihrer Hebamme.

"Kannst du mich jetzt zu einer Novizin machen?"

"Heute Abend, wenn die Sonne die Erde küsst wirst du den Kreis als Novizin, als fragende Schülerin betreten. Komm mit, ich bereite dich vor."

Die rothaarige Priesterin geht mit Darla zum Bach und hilft ihr sich zu entkleiden und zu waschen, als Darla auf die Frage, wann sie zur Frau geworden ist entgegnet, dass sie zwar weiß was es bedeutet zur Frau zu werden,  dass aber bei ihr noch kein Blut gekommen ist wird das Murmeln des Baches lauter und auch der Wund scheint aufzufrischen.  Nur die Priesterin bleibt ruhig, sie hat schon vor sehr langer Zeit gespürt, das diese Mädchen etwas ganz besonderes ist. Sie kleidet das Junge Mädchen in weißes Leinen und kämmt ihre die Haare, denn legt sie die Haare offen auf die Schultern und geht mit ihr zurück zum Steinkreis. In der Zwischenzeit sind die anderen Priesterinen auch eingetroffen. Sie stehen mit ihren Laternen im Kreis und halten sich an den Händen.

Darla ist einerseits nervös vor dem, was auf sie zukommt und auf der anderen Seite fühlt sie sich als wäre sie auf dem Weg nach Hause. Die Priesterin nimmt ihren Platz an der westlichen Seite des Kreises ein und der Gesang verändert sich. Die Dienerinen der Göttin laden sie ein sich ihnen anzuschließen und Darla betritt zum ersten Mal den Steinkreis. In ihrem Kopf formt sich das Wort 'Zuhause'. Dann schießt sich der Kreis um sie und es kommt ein weiteres Wort hinzu. 'Zusammengehörigkeit '. Die Dienerinender Göttin tanzen und singen die ganze Nacht und Darla steht in der Mitte des Kreises. Sie sieht in den Frauen alles was sie in den nächsten Jahren lernen wird, sie sieht die Geschichte der Göttin, sie sieht die Vergangenheit, die Gegenwart und eine mögliche Zukunft. Alles in einer Nacht. Als die Nacht zum Tag wird öffnet sich der Kreis der tanzenden Frauen und sie wird integriert. Ihre Füße bewegen sich wie von selbst und sie spürt die Macht der Göttin. Dann geht die Sonne ganz auf und der Zauber der Nacht löst sich auf. In einem letzen erheben der Arme begrüßen die Frauen die Sonne und die neue Novizin.

Müde von der durchwachten Nacht und doch voller Energie sammeln sich die Frauen um den Stein der nach Norden geht. Der Stein vor dem jetzt eine sehr alte Hohepriesterin steht.

"Darla komm zu mir und lass mich sehen welches deine Bestimmung ist."

Die Frauen stellen sich in Gruppen zusammen und Darla geht zu der Bedrudin. Sie führt sie zu der ersten Gruppe.

"Das sind die Frauen der Geburt und der Frauen. Sie kennen die Kräuter, die gegen die Leiden der  Frauen helfen.  Sie sprechen die Gebete der Göttin,  dass  sie den Frauen gesunde Kinder schenkt und helfen den Kindern in die Welt."

Darla sieht in der Gruppe ihre Hebamme stehen. Doch die Hohepriesterin führt sie zur nächsten Gruppe.

"Das sind die Heilerinen. Sie kennen die Kräuter die gegen Krankheitenund Wunden helfen, sie sprechen die Gebete der Göttin, dass sie den Menschen innerer und äußere Gesundheit schenkt."

Dann geht sie zu der nächsten Gruppe.

"Das sind die Frauen der  Weissagung, sie kennen die Kräuter, die das Bewusstsein erweitern um die Stimme der Göttin zu hören. Sie sprechen die Gebete der Göttin,  dass sie den Menschen Einsicht und Klugheit für ihre Entscheidungen schenkt."

Darla greift nacht der Hand der Hohepriesterin und geht noch weiter. An dieser Stelle des Kreises steht keine Frau,  doch die Priesterin bleibt ruhig mit ihr stehen.

"Das sind die Frauen die unsere Religion bewahren. Sie sind die Hüterinen des Wissens und der Bräuche. Sie kennen alle Kräuter und sprechen alle Gebete, auf dass diese nicht in Vergessenheit geraten. Sie sind Dienerinen der Göttin und nicht der Menschen."

Jede der Gruppen steht für eine Himmelsrichtung begonnen im Westen bei der Geburt der Sonne und des Menschen bis zum Norden, in dem die Sonne nie zu sehen ist. Die Priesterin führt Darla zur Mitte des Kreises und alle Frauen sammeln sich um die Schale mit Sand, die dort stehen.

"Lass die Göttin deine Hand führen und male dein Zeichen in eine der vier Schalen."

Darla umrundet die Schalen, kniet sich vor eine nieder, schließt die Augen und zeichnet in den Sand. Als wäre mit dem Zeichnen des Symbols alle Energie aus ihr gewichen legt sie sich vor die Schale und schläft ein. Sie bekommt nicht mehr mit, was sie mit ihrem Symbol unter den Dienerinen der Göttin ausgelöst hat.

"Dreh die Schale um, es ist die Schale der Hüterinen."

"Ich weiß, dazu brauche ich sie nicht zu leeren."

"Lasd es mich noch einmal sehen bevor du es verwischt."

"Die Priesterinen haben wieder eine Hüterin."

Es ist, als würde der ganze Wald die Nachricht über Irland verbreiten. Wie ein Sturm zieht es durch Wälder und bis in die Höhlen der Kobolde. Die Hohepriesterin nimmt die Schale auf und geht an jeder Frau vorbei, dass sie das Symbol im Sand sehen kann,  dann geht sie in den Wald und das Rauschen der Blätter wird lauter. Sie beugt sie heruntet und die grünen Augen starren in den Sand, dann erhebt sie die Schale in die Bäume und auch die silbernen Augen erblicken das Zeichen.

"Haben es alle gesehen?"

Die Antwort ist ein 'Ja' das durch das ganze Volk, das der Göttin und Irland dient geht.

"Wir haben eine Hüterin, die den vier Seitigen Knoten gemalt hat."

"Das hat es seit Generationen von Hüterinen nicht gegeben. Gab es das schon früher?"

Die Stimme gehört einer alten Buche am Rande der Lichtung.

"Das gibt es nur in den Legenden."

Antwortet der Bach.

"Sie wurde noch von keinem Mann berührt, sie ist noch nicht einmal eine Frau."

Ergänzt der Wind.

"Und doch ist sie Tochter,  Mutter, Großmutter und Ehefrau."

Entgegnet die Buche.

"In der alten Zeit gab es dass manchmal, dass die Mädchen bereits Frau waren, bevor sie den Ruf gehört haben. Sie waren die einzigen, die den Darlaknoten als Zeichen trugen."

"Sie wurde von ihrem christlichen Vater in die Ehe versprochen, vielleicht deshalb."

Schlägt ein Kobold vor.

Die Stimme des Felsen ist tief und durchdringend.

"Es ist der Wille der Göttin. Unsere Aufgabe ist es sie alles zu lehren, was es zu wissen gibt."

Noch ein paar Fragen nach dem wie und warum verstummen bald, denn alle spüren, das der Fels Recht hat. Ihre Aufgabe ist es nicht den Willen der Göttin zu hinterfragen, sondern ihr zu dienen und ihren Willen zu erfüllen. Die Hebamme nimmt das kleine Mädchen auf den Arm.

"Wir werden Sie den Beginn alles Lebens lehren und unser Wissen über die Zeugung und die Geburt an sie weiter geben."

Alle nicken zustimmend und die Hohepriesterin leert die Schale mit dem Sand in den Bach.

"So hat es die Göttin bestimmt."

Von dem Tumut, den sie ausgelöst hat, hat Darla nichts mitbekommen. Sier erwacht erst, als ihre Hebamme mit ihr am Haus ihrer Eltern angekommen ist. Die Priesterin erklärt ihren Eltern nur, dass Darla in Kräuterkunde und Heilung unterrichtet werden soll und ihre Eltern stimmen zu, dass sie ab sofort von der Hebamme unterrichtet wird, bestehen aber darauf, dass sie weiter den Gottesdienst und die Sonntagsschule besucht.

 

*So lernte ich beides. Die Nonnen lasen aus der Bibel vor, und brachten mir die Gebete der Christen bei. Bei den Priesterinen lernte ich die Wirkung von Kräutern und die Gesänge der Göttin. Für mich war das wie Vater und Mutter. In manchen Fällen waren sie sich einig, in anderen Situationen war etweder der eine oder die andere Zuständig, und manchmal widerspachen sie sich auch. Eben wie Elter. Der Gottvater der Christen und die Göttin des Waldes. Ich war einfach nur froh zuhause zu sein und lernen zu dürfen.

Die Geschichte mit Liam geriet fast in Vergessenheit, genausowie meine Bestimmung York zu heiraten und Herrin über Uster zu werden. *



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