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Die Geschichte einer Kämpferin

von

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Wenn Tote wieder lebendig werden

Unaufhaltsam flossen ihr die Tränen aus den Augen und mischten sich mit dem Schweiß, der von ihrer Schläfe tropfte. Sie wusste nicht was sie fühlen oder was sie denken sollte. Angst, Furcht, Wut, Verzweiflung, es war ein Wirrwarr aus Gefühlen, der in ihrer Brust tobte, als sie den Kampf zwischen Sasuke und Itachi aus ihrem Versteck beobachtete. Das Verlangen einzuschreiten und diesen sinnlosen Krieg zwischen den Brüdern zu beenden wuchs und wuchs und doch wusste sie, dass es nicht ihre Aufgabe war, diesen Kampf zu verhindern. Ihre Aufgabe war es ihren besten Freund sterben zu sehen, um sein Leben zu retten.

Seit Beginn des Kampfes hielt sie das Amulett fest in ihren Händen. Sie hatte sofort mit ihrem Jutsu begonnen, für den Fall, dass das Aufeinandertreffen der Uchiha schneller vorübergehen sollte, als es geplant war. Bei Itachi konnte man es nicht wissen, sein Zustand war nicht zu unterschätzen. Er kämpfte nicht mehr wie früher. Er war langsamer, unsicherer in seinen Bewegung und trotzdem konnte er sich Sasuke mühelos vom Hals halten und immer weiter provozieren. Nicht mehr lange und Orochimaru würde zum Vorschein kommen.

Kyoko konnte nicht einschätzen, wie sie reagieren würde, wenn Orochimaru plötzlich autauchte. Würde sie in Panik verfallen und Angst bekommen, oder würde sie ruhig bleiben. Sie hasste die Schlange. Hasste sie seit dem Tag, an dem sie sie von ihrem Bruder und allen ihren Freunden getrennt hatte. Hasste sie für das, was sie ihr und all den anderen Experimenten angetan hatte und füchrtete sie trotz dem ganzen Hass, den sie in sich trug. Doch egal, was sie fühlen würde, wenn ihr ehemaliger Meister erschien, sie musste sich auf ihr Jutsu konzentrieren. SIe spürte bereits, wie sie an ihre Grenzen kam, denn ihr Jutsu verbrauchte Unmengen an Chakra. Mehr Chakra, als die meisten Shinobi hätten aufbringen können und – auch wenn es ihr widerstrebte – musste sie Orochimaru dafür danken, dass er ihr die Möglichkeit geschenkt hatte mehr Chakra zu nutzen als die meisten Shinobi es konnten. Wenn er gewusst hätte, dass sie es dazu verwenden würde, seinen größten Rivalen zu retten, hätte er sie wahrscheinlich einfach sofort getötet.
 

Der Kampf zwischen den Uchihas dauerte lange und Kyoko kam nicht umhin ein wenig neidisch zu sein auf die Fähigkeiten der Brüder. Sie waren beide gute Ninja, hatten herausragende Erbanlagen und setzten diese hervorragend ein. Sie wären ein grandioses, kaum besiegbares Team gewesen, wenn zwischen ihnen nicht diese Wut stehen würde.

Zum Ende des Kampfes fiel es ihr schwer die Augen offen zu halten. Sie war über ihre Grenzen hinaus gegangen und es gab nicht einen Knochen in ihrem Körper, der ihr nicht schmerzte. Sie hatte nicht einmal mehr die Kraft zu weinen, als ihr bester Freund mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen seinem Bruder an die Stirn packte und langsam nach vorne sackte. Er war zufrieden, er hatte seinen Frieden damit geschlossen zu sterben und hätte kein Problem, wenn ihr Jutsu nicht funktionieren würde. Doch Kyoko würde verzweifeln.

Mit ihrer letzten Kraft und dem kompletten Rest Chakra, den sie noch irgendwo in den Tiefen ihres Körpers verborgen hatte, band sie so viel Lebensenergie wie möglich an die Kette. Es schmerzte, es nahm ihr die Luft zum Atmen, aber sie konnte nicht aufgeben, bevor sie nicht zumindest ein wenig seiner Energie versiegelt hatte. Es gab nicht die Option aufzugeben.

Die Welt um sie herum wurde nach und nach schwärzer. Die Umrisse der zerstörten Felsen verschwammen und sie musste blinzeln um ausmachen zu können, wo sie war. Nur undeutlich konnte sie erkennen, dass auch Sasuke auf die Knie gesackt war. Kyoko wollte zu ihm, wollte ihm helfen, doch ihre Beine verweigerten ihr jeden weiteren Dienst. Auch ihre Hände regten sich nicht mehr und mit jeder Sekunde spürte sie ihre Glieder weniger, bis sie letztendlich vollständig taub waren. Ohne es verhindern zu können fiel sie nach vorne, doch den Aufprall auf dem Fels bekam sie schon nicht mehr mit. Dann war sie nicht mehr bei Bewusstsein.
 

Es war ein penetrantes Piepen, dass zu ihr in die angenehme Dunkelheit drang. Sie wollte es verscheuchen, , wollte die Hand heben, als wäre es eine lästige Fliege, doch mit jedem Versuch es los zu werden, wurde es nur ein wenig lauter. Kyoko kniff die Augen zusammen, als plötzlich auch die Dunkelheit verschwand und einem kalten, weißen Licht Platz machte, das unbarmherzig in ihre Augen strahlte. Ihre Hand, sie wollte sie vor ihre Augen legen, doch sie konnte sie nicht spüren. Sie versuchte ihr Bein zu bewegen, doch es schien als hätte sie vergessen, wie es ging. Als wäre sie ein Kind, das gerade laufen lernte.

„Sie wacht auf.“ Eine Stimme drang neben dem Pieptönen zu ihr. Eine angenehme Stimme, eine Stimme die besorgt und neugierig klang. Sie wollte ihren Kopf drehen um zu sehen, woher die Stimme kam, doch selbst diese kleine Bewegung war mit mehr Anstrengung verbunden, als jede Trainingseinheit, die sie je hinter sich gebracht hatte.

Als sie es schließlich geschafft hatte, ihren Kopf ein wenig zu bewegen, sah sie in das Gesicht eines blonden Jungen. Er hatte strahlende blaue Augen und grinste sie fröhlich an.

„Freut mich, dass es dir besser geht, echt jetzt.“, sagte er und zeigte mit einen Daumen nach oben. Er verwirte sie. Wer war er? Wo war sie? Und wieso war sie hier?

Sie konnte sich nur noch entfernt daran erinnern, was geschehen war, bevor sie das Bewusstsein verloren hatte. Einige Sekunden musste sie in meinen Erinnerungen kramen, bevor sie verstand.

„Mein Medaillion! Wo ist es?“, keuchte Kyoko und erschrak vor ihrer eigenen Stimme. Sie klang rau und trocken, so als hätte sie seit Wochen keinen Tropfen Wasser mehr getrunken. Angespannt wartete sie auf eine Antwort.

„Die doofe Kette?“ Der Blonde sah sie verwundert an und griff dann nach etwas, das außerhalb ihres Sichtfelds lag. „Hier. Sie lag neben dir, als wir dich gefunden haben.“ Kyoko atmete tief durch und entspannte sich wieder ein wenig. Er hielt ihre Kette in den Händen und ließ sie langsam vor ihrem Gesicht baumeln.

„Danke.“ Sie wollte die Hand nach der Kette ausstrecken, doch es gelang ihr nicht und so blieb sie steif auf dem Rücken liegen. „Kannst du mir sagen, wo ich bin?“

„Du bist in Konoha.“, erklärte ihr ihr Gegenüber und sie kam nicht umhin ihre Augen aufzureißen. Sie war in Konoha? SIe war tatsächlich in Konoha? Kyoko spürte, wie ihre Augen langsam feucht wurden. Nach so vielen Jahren hatte sie es tatsächlich geschafft zurück in ihre Heimat zu kommen.

„Alles okay?“ Der junge Mann hatte besorgt seinen Kopf auf die Seite gelegt und betrachtete sie durchdringend mit seinen strahlenden Augen. Fast so strahlend wie die ihren.

„Ja, ich war nur schon sehr lange nicht mehr hier.“, erklärte sie und verfluchte ihren Körper dafür, dass er ihr verwehrte ihre die Tränen wegzuwischen.

„Wieso nicht? Kommst du von sehr weit weg?“ Kyoko lachte leicht, merkte jedoch schnell, dass es ihr in der Kehle brannte und stoppte sofort.

„Ich komme auf Konoha.“, erzählte sie: „Doch leider hatte ich nicht die Möglichkeit in den letzten Jahren zurückzukommen.“ Man sah dem Jungen an, dass er nicht verstand. „Wieso das nicht?“ Sie seufzte und suchte nach den richtigen Worten. Sie konnte nicht jedem einfach so ihre Lebensgeschichte erzählen, das würde die Meisten misstrauisch machen. Vor allem, was sollte sie denn sagen. Sie wurde in einem Alter von zehn von Orochimaru entführt, der sie als eines seiner Experimente nutzte, doch glücklicherweise überlebte sie. Dann verpasste er ihr ein Juin, das ihre Gefühle ausschaltete und sie unterstützte ihn dabei unschuldige Menschen zu töten. Dann hat sie mich aber mit einem Nuke-Nin angefreundet, der ihr Juin versiegelte und jetzt war sie hier, weil sie sein Leben retten wollte. Das klang selbst in ihren Gedanken nach einer unglaubwürdigen Geschichte.

„Ich war verhindert.“, sagte Kyoko somit nur und sah dem Jungen an, dass er weiter nachfragen wollte, doch in dem Moment wurde die Tür geöffnet und drei Personen traten ein. Eine von ihnen erkannte sie sofort. Es war einer der drei legendären San-Nin: Tsunade. Sie hatte Orochimaru sagen hören, dass sie nun der Hokage in Konoha war.

Auch eine zweite Person kam ihr durchaus bekannt vor, auch wenn es lange her war, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Es war ein Mann, der etwas älter als sie war mit abstehenden, weißen Haaren. Er war wirklich ordentlich gewachsen und ein stattlicher Shinobi geworden, musste sie feststellen.

Das Mädchen, das mit Kakashi und Tsunade eintrat, hatte Kyoko jedoch noch nie gesehen. Sie hatte rosa Haare und sah den blonden Jungen mit einem giftigen Seitenblick an, als jener aufsprang.

„Sie kommt auch aus Konoha, ist das nicht cool.“, sagte er dabei begeistert und deutete mit einem Finger auf die Kunoichi im Krankenbett, die das Ganze nur mit einem Lächeln quittierte.

„Es ist lange her.“, warf sie ein und betrachtete Kakashi und Tsunade. Sie hatten sich so sehr verändert, seit sie sie das letzte Mal gesehen hatte.

„Hast du sie etwa ausgefragt?“, wollte das rosahaarige Mädchen wissen und stemmte wütend die Hände in die Hüften: „Ich habe dir doch gesagt, dass du sie in Ruhe lassen sollst. Sie ist schließlich noch sehr schwach.“

„Ist schon in Ordnung. Er war sehr höflich.“, versuchte Kyoko sie zu besänftigen und tatsächlich wandte sie sich mit einem letzten bösen Blick von dem Blondchen ab.

„Wie geht es dir?“, wollte nun Tsunade wissen, trat vor und bückte sich leicht über das Bett.

„Ich kann weder meine Arme, noch meine Beine spüren, aber ansonsten geht es mir gut. Danke, Tsunade.“, antwortete Kyoko ihr und sie nickte verstehend. Aufmerksam betrachtete sie die Arme und Beine der Patientin und betastete sie sanft mit ihren Finger bis sie auf einmal mitten in der Bewegung inne hielt und ihr Blick sich wieder auf ihr Gesicht richtete.

„Wir kennen uns?“, fragte sie mit hochgezogender Augenbraue.

„Wie gesagt, es ist schon länger her. Ich erwarte nicht, dass ihr mich wiedererkennt.“ Die Stimme, der Braunhaarigen Patiention war noch immer schwach und jedes Wort eine einzige Qual. „Ich bin Kyoko Namikaze.“

Die Ungläubigkeit war der Hokage förmlich auf die Stirn geschrieben und auch Kakashi war mit einigen Schritten zu ihrem Bett herangetreten und starrte sie an.

„Kyoko ist auf einer Mission gestorben.“, meinte er und schien fast ein wenig wütend. Er glaubte ihr nicht, dass sah man ihm an der Nasenspitze an, wobei diese unter seinem seltsamen Tuch versteckt war.

„Soll das heißen, du bist tot?“, mischte sich der blonde Junge wieder ein und Kyoko war kurz geneigt wieder zu lachen.

„Nein, ich bin damals nicht gestorben.“



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