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Der Junge im Bus

von

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Close, but no cigar!

Vorwort:
 

Triggerwarnung: Drogen und Alkohol!
 

Und an alle STEREK-Fans da draußen: Hasst mich nicht und habt noch ein bisschen Geduld mit mir! ;-)
 

Liebe Grüße

Ginger
 

_______________________________________________
 


 

Derek bemühte sich wirklich, diskret zu sein.

Wenn er aufbrach, sagte er nicht:

„Ich treffe mich mit Braeden!“

Er sagte einfach nur:

„Ich ziehe los. Kann spät werden,“ oder etwas in dieser Art.
 

Doch irgendwie machte es das alles noch viel schlimmer!

Derek nahm Rücksicht auf Stiles!

Er hatte Mitleid mit ihm!
 

Das war nun wirklich das ALLERLETZTE!

Stiles hasste es und es verursachte in ihm eine Scheißwut!
 

Und am schlimmsten war, dass Braeden diesmal nicht einfach bloß auf eine Stippvisite vorbeigekommen war.

Sie hatte Urlaub und würde gleich MEHRERE WOCHEN bleiben!
 

Doch Danny war ein Schatz!

Die letzten beiden Spätschichten hatten sie gemeinsam gearbeitet und sein Kollege hatte sich beinahe ein Bein ausgerissen, um Stiles aufzumuntern.

Er zog wirklich alle Register, wies Stiles jedes Mal darauf hin, wenn ein Kerl Interesse zeigte, sagte ihm, wie heiß er in seinem Outfit aussah, tätschelte ihn zwischendurch, oder schenkte ihm ein Zwinkern oder Lächeln.
 

Sie hatten das Café für heute geschlossen und waren mit dem Aufräumen und Saubermachen fertig. Stiles graute es nun davor, in Dereks leeres Apartment zurückzukehren.

Da kam Danny mit dem halben Käsekuchen an, der heute übriggeblieben war. In der anderen Hand hielt er zwei Gabeln und er verkündete:

„Was gut für die `Golden Girls´ ist, ist auch gut für uns beide!“
 

Stiles kicherte:

„Sprichst du von dieser Fernsehserie mit den alten Ladies? Die ist doch schon lange vor unserer Geburt abgedreht worden.“
 

Danny zuckte mit den Schultern:

„Na und! Ich finde sie toll. Ich habe die DVD-Collection zuhause! Und nun iss´! Das hilft gegen Herzschmerz, Heimweh und Wechseljahresbeschwerden!“
 

„Ich habe keine Wechseljahresbeschwerden!“ stellte Stiles klar, nahm einen großen Bissen und fügte mit vollem Mund hinzu: „Isch bin übrigensch Blanche!“
 

„Irrtum, Kumpel! ICH bin Blanche!“ bestimmte Danny: „Du machst dich nicht gut in der Flittchen-Rolle, kleine Jungfrau. Aber weißt du was? Du kannst die süße, naive Rose sein.“
 

Stiles schüttelte verdrießlich den Kopf und brummte:

„Nein, vermutlich bin ich eher die schlaue, aber sexlose Dorothy!“
 

Danny beugte sich über den Tresen und küsste seinen Kollegen auf die Stupsnase:

„Iss´ dein Trostfutter, Kleiner, ja? Und tu dir selbst einen Gefallen und vergiss´ deinen Prinzen! Er mag zwar heiß sein, aber was soll´s? Du bist jung und wahnsinnig süß! Du solltest in schönen Kerlen BADEN, dir jede Nacht einen Anderen mitnehmen und dich hemmungslos amüsieren! Dies hier sind schließlich deine besten Jahre, Schätzchen!“
 

Stiles schenkte ihm einen herzzerreißenden Blick:

„Will ich aber nicht. Ich will bloß IHN! Und nicht, weil er schön ist. Auch nicht, weil er lieb ist und mich gerettet hat, sondern weil ich weiß, das es Bestimmung ist! Wir gehören einfach zusammen!“
 

Danny legte den Kopf in den Nacken und lachte:

„Okay, das war´s! Keine Rom-Coms mehr für dich! Die setzen einem bloß romantische Flausen in den Kopf. Dein Prinz liegt jetzt bei seiner Prinzessin und sie wälzen sich in den Laken. Halt dir das einfach vor Augen! Es mag keine schöne Vorstellung für dich sein, aber dafür ist sie umso heilsamer! Lass´ einfach los! Und dann machst du dich auf die Socken und amüsierst dich noch viel mehr, als er es tut!“
 

„Warst du schon einmal verliebt?“ fragte Stiles ernst:
 

„Einmal.“ gab Danny zurück: „Hab´s mir abgewöhnt!“
 

Stiles blickte den Freund prüfend an, hielt es aber dennoch für klüger, nicht nachzufragen. Stattdessen stachen sie beide weiter beherzt mit den Gabeln auf den Kuchen ein und so dauerte es nicht lange, bis dieser verspeist war:
 

„So! Und jetzt gehen wir los und suchen dir eine Ersatzbefriedigung der etwas anderen Art, einverstanden?“ rief Danny aus und klatschte begeistert in die Hände: „Du magst sie groß, düster und muskulös? Da sollte sich doch das passende auftreiben lassen!“
 

Stiles lächelte entschuldigend:

„Sorry, aber ich schätze, ich bin noch nicht so weit. Ich werde jetzt in eine dunkle, leere Wohnung heimkehren, mir eine warme Milch mit Honig machen und so lange wichsen, bis ich einschlafen kann.“
 

„Was für eine Verschwendung!“ kommentierte Danny, strubbelte ihm liebevoll durch das Haar und stellte dann den Kuchenteller in die Spülmaschine.
 

Bevor sie auseinandergingen probierte Danny es noch ein weiteres Mal:

„Also was ist nun? Letzte Chance, um deine Unschuld an einen Fremden in einem Darkroom zu verschleudern! Bist du dabei?“
 

Stiles lächelte müde, schüttelte den Kopf und stimmte die Titelmusik der `Golden Girls´ an: `Thank you for being a friend...´.
 

Danny lachte. Sie umarmten sich und verabschiedeten sich von einander.
 

Stiles hatte die Erlaubnis, sich in Dereks Bett zu legen, wenn dieser nicht da war und das tat er auch.

Kurz nach dem Morgengrauen hörte er allerdings, wie der Schlüssel im Schloss herumgedreht wurde. Derek kam auf direktem Weg ins Schlafzimmer, zog sich alles bis auf die Boxershorts aus, ließ die Sachen einfach auf dem Boden liegen, sagte: „Hey Kleiner!“ als er sah, dass Stiles wach war, plumpste neben ihn ins Bett, wie ein Stein und brauchte keine Minute, ehe er unter leisem Schnarchen eingeschlafen war.
 

Stiles schnaubte empört.

Was fiel Derek bloß ein, hier mitten in der Nacht anzutanzen, nach den Pheromonen einer nubischen Göttin zu riechen und zu denken, es sei in Ordnung, seinen Luxuskörper einfach so neben ihn in sein EIGENES Bett zu legen?

So ein Flegel!

Gab es keine Gesetze gegen so etwas?
 

Der Junge klaubte seine Decke und sein Kissen zusammen, verzog sich schmollend auf die Couch und stellte die Glotze an.

Es lief eine Folge der `Golden Girls´.
 

„Habe ich geschnarcht, mich zu breit gemacht oder dir die Decke geklaut?“ fragte Derek am folgenden Morgen stirnrunzelnd, als er aus dem Schlafzimmer kam und Stiles auf dem Sofa vorfand:
 

„Ja!“ brummte der Junge:
 

„`Ja´ was?“ fragte Derek verwirrt:
 

„Ja, du hast all´ diese Dinge gemacht!“ behauptete Stiles: „Und außerdem musste ich wohl ein bisschen für mich allein sein.“
 

Derek seufzte und setzte sich zu ihm:

„Tut mir leid, dass es weh tut, Kleiner! Was kann ich für dich tun, damit es besser wird?“
 

Stiles knurrte ein wenig:

„Zuerst einmal kannst du aufhören, mich mitfühlend anzuschauen! Und ansonsten kannst du gar nichts tun. Es ist, wie es ist und es ist nicht zu ändern. Ich bin nicht das, was du willst, aber vielleicht lerne ich ja irgendwann, mich zu `entlieben´. Oder ich nehme mir einen Strick, oder so.“
 

Derek begann damit, Stiles zu streicheln, doch der drehte sich mit einem Ruck herum und so erhob sich der Ältere seufzend und ging in die Küche, um einen Kaffee aufzusetzen.
 

Stiles erhob sich schließlich müde, um French-Toast für sie zum Frühstück zu machen und anschließend saßen sie beide einander am Küchentresen gegenüber und aßen schweigend.
 

So vergingen Tage und Wochen. Stiles ging zur Arbeit, übernahm teilweise sogar Doppelschichten, weil erst Jackson und dann Isaac erkältet waren und es ihm gelegen kam, denn so war er wenigstens abgelenkt.

Manchmal ging Stiles im Anschluss auch noch mit den Jungs aus dem Café zum tanzen, doch sobald ein Kerl Interesse zeigte, hatte er schon keine Lust mehr.
 

An manchen Tagen war es zwischen Derek und ihm dann wieder so, wie früher; Stiles kochte, sie schauten irgendeinen alten Film, kuschelten sogar ein wenig miteinander und es war wirklich schön!
 

Das waren dann wohl die Abende, an denen Braeden Derek zuvor erklärt hatte: `Tut mir leid, Süßer aber heute habe ich etwas wichtigeres zu erledigen, als dich!´
 

Für Stiles war bloß schwer vorstellbar, was das bloß sein konnte. Wenn er an ihrer Stelle wäre, würde er Derek in jeder freien Minute ans Bett fesseln.

Vielleicht sogar wortwörtlich!
 

Doch natürlich war er nicht an ihrer Stelle und würde es auch nie sein.
 

Stiles befolgte Dannys Rat und hielt sich vor Augen, wo Derek war und was er tat, wenn er nicht bei ihm war.

Und es erfüllte ihn mit Bitterkeit.

Er konnte es einfach nicht verstehen!

Braeden und Derek passten überhaupt nicht zu einander. Sie mochten zwar diese Körper haben, die sich ineinander fügten, wie zwei Puzzle-Teile, doch abgesehen davon...?
 

Derek brauchte jemanden, der für ihn da war, sich um ihn sorgte, ihm Sicherheit und Stabilität gab.

Konnte diese Braeden denn überhaupt kochen?
 

Braeden war wie eine Katze; unabhängig, selbstständig, eine Streunerin! Sie suchte doch eigentlich nur nach jemandem, der hin und wieder ihre Laken wärmte und sie abgesehen davon gefälligst nicht einschränkte.
 

Stiles hingegen hätte Derek jedes Versprechen gegeben.

Er würde `Für immer!´ sagen und es auch so meinen.
 

Ihre Körper waren vielleicht keine Puzzle-Teile, aber dafür doch ihre Seelen, richtig? War es da wirklich so wichtig, was sich zwischen seinen Beinen befand?
 

Oder hatte Danny am Ende recht und Stiles war bloß ein romantischer Spinner?
 

Eins stand jedenfalls fest: So wie es war, konnte es nicht weitergehen!
 

Beim Frühstück wollte Derek heute wissen:

„Essen wir später wieder zusammen?“
 

Stiles schüttelte den Kopf:

„Ich bin zum Mittag bei Mason und seinem Freund eingeladen und danach muss ich arbeiten. Aber ich habe einen Auflauf für dich vorbereitet. Du stellst ihn einfach bei zweihundert Grad eine halbe Stunde in den Ofen, wenn du Hunger bekommst.“
 

„Danke!“ sagte Derek, doch irgendwie sah er nicht wirklich glücklich aus.
 

`Nicht sein Problem!´, sagte sich Stiles und fügte noch hinzu:

„Es reicht für zwei, falls du... ich weiß nicht... jemanden einladen willst, oder so.“
 

„Irgendwie sehe ich dich kaum noch!“ klagte Derek.
 

Stiles warf ihm einen finsteren Blick über seine Müslischale hinweg zu und wollte rufen:

`Ist das vielleicht meine Schuld? Sage ich dir etwa, dass du ständig im Bett deiner heißen Freundin liegen sollst?´

In Wirklichkeit sagte er bloß schulterzuckend:

„Ich hab´ eben zu tun!“
 

Wieder dieser unzufriedene Gesichtsausdruck von Derek.

Stiles sah es nicht ohne eine gewisse Genugtuung!
 

Sich mit einem frisch verliebten, glücklichen Paar zu treffen war wohl doch keine so gute Idee, stellte Stiles später fest. Alan und Mason waren so glücklich, süß und lieb miteinander, dass er sich am liebsten einen Baseballschläger über den Kopf geschlagen hätte.

Das Glück dieser beiden machte, dass er sich gleich zweimal so einsam fühlte.
 

Die zwei schienen davon jedoch nichts mitzubekommen. Erst als Stiles seinen Kopf auf die Tischplatte plumpsen ließ, fragte Deaton:

„Und Stiles? Wie läuft es mit dir und deinem Wolf?“
 

Stiles hob den Kopf wieder und blickte ihn fragend an:
 

„Erinnerst du dich nicht? So haben wir uns kennengelernt! Du wolltest den Stofftierwolf aus meinem Schaufenster für einen besonderen Menschen haben!“ erklärte der Buchhändler.
 

Stiles nickte:

„Ich erinnere mich.“ Er zuckte mit den Schultern: „Der `Wolf´ ist lieber bei seiner Wölfin, als bei mir.“
 

„Es tut mir leid, das zu hören!“ gab Alan mitfühlend zurück:
 

„Da kann man wohl nichts machen!“ erwiderte der Junge seufzend, in der Hoffnung, das Thema damit zu beenden.
 

Das Essen war wirklich gut; Mason hatte gekocht. Überdies gaben seine Gastgeber sich alle Mühe, dafür zu sorgen, dass Stiles sich wohlfühlte. Er war dennoch froh, als es schließlich Zeit wurde, zur Arbeit aufzubrechen.
 

Heute hatte er gemeinsam mit Ethan die Spätschicht und darüber war er froh. Dannys mütterliches Getue hätte er heute nicht ertragen, ein kaltes Arschloch wie Jackson allerdings auch nicht. Und Isaac, mit seinen ganzen kleinen, merkwürdigen Ticks wäre auch nicht der Richtige, bei Stiles mieser Stimmung, doch Ethan; unsentimental, ohne allzu großen Tiefgang, aber trotzdem wirklich lieb, war der perfekte Kollege für den heutigen Abend. Er schaffte es sogar ein paar Mal, Stiles zum Lachen zu bringen

Irgendwann wies er Stiles darauf hin:
 

„Dieser Opa ist wieder da!“
 

`Dieser Opa´ war eigentlich gar keiner.

Es war ein Kerl Anfang fünfzig, der Stiles bereits in seiner allerersten Schicht seine Telefonnummer zugesteckt und seitdem nicht locker gelassen hatte, sondern ihm sogar regelrecht nachstellte.

Er war häufig da, wenn Stiles seine Schicht hatte, blieb dann immer ewig und ließ die Augen nicht von ihm. Er war ein ziemlich gutaussehender Kerl; groß, muskulös, mit strahlend blauen Augen und noch all seinen Haare und Stiles hätte sich auch nicht davon abhalten lassen, dass er vermutlich in etwa so alt wie sein Dad war.
 

Aber irgendetwas an diesem Typen ließ ihn dennoch davor zurückschrecken, auf seine Flirtversuche einzugehen. Dieser Mann war ein wenig ZU hartnäckig, seine Blicke ein wenig ZU intensiv und so blieb Stiles lieber auf Abstand. Und gerade heute hatte er schon mal gar keine Lust auf unerwünschte Avancen:

„Machst du seinen Tisch?“ bat Stiles also seinen Kollegen:
 

„Sicher.“ gab Ethan zurück: „Auch wenn der Tattergreis enttäuscht sein dürfte, denn an mir hat er ja nun einmal so gar kein Interesse.“
 

Stiles zuckte mit den Schultern:

„Scheiß drauf! Dann wird er sich heute eben mit dem Trinkgeld zurückhalten. Ist mir egal!“
 

Als ihre Schicht zu Ende war, war Stiles irgendwie erleichtert. Normalerweise arbeitete er gern, doch schlecht gelaunt, wie er heute war, hatte er eher das Bedürfnis, sich schmollend in eine Ecke zu legen.
 

Nach dem aufräumen saß er mit Ethan noch eine Weile an einem der Tische.

Einem Impuls folgend fragte er seinen Kollegen:

„Sag´ mal, hast du noch welche von den Pillen, die du mir vor einer Weile mal angeboten hast?“
 

Ethan schaute ihn mit großen Augen an:

„Yupp! Aber ich gebe dir keine!“ gab er zurück: „Wenn ich es täte, würde Danny mir nämlich die Eier abreißen und an denen hänge ich nun einmal! Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie schießt Danny bei dir immer die Muttermilch ein.“
 

Stiles zuckte mit den Schultern:

„Scheinbar löse ich das bei einigen Männer aus.“ erwiderte er und dachte dabei an Derek.
 

Dann grinste Ethan plötzlich und gab zurück:

„Aber wenn du dich wegschießen und deinen Liebeskummer für ein paar Stunden vergessen willst weiß ich etwas anderes. Kommst du mit zu mir?“
 

Stiles war es recht, denn er hatte ohnehin keine Lust in eine Wohnung zurückzukehren, in der Derek nicht war.

Und so saß er eine halbe Stunde später neben Ethan im Schneidersitz auf dessen Bett mit dem pornoroten Laken und schaute ihm dabei zu, wie er aus mehreren, aneinandergeklebten Papers ein wenig Tabak und einer ziemlichen Menge würzig riechendem Gras den größten Joint fertigte, den Stiles je gesehen hatte.
 

Als Ethan fertig war, hielt er das konisch geformte Prachtstück hoch und erklärte:

„So etwas nennt man in meinen Kreisen einen `Jeff Stryker´!“
 

Stiles kicherte und schaute dabei zu, wie Ethan das Hütchen an der Spitze des Joints abbrannte und sich diesen dann ansteckte. Nach zwei tiefen Zügen reichte er ihn weiter und Stiles inhalierte tief den würzigen, bitteren Rauch und behielt ihn so lange in den Lungen, wie er es aushalten konnte und schnappte dann nach Luft.
 

Es dauerte scheinbar eine Ewigkeit, bis sie das Ungetüm aufgeraucht hatten und bei den letzten Zügen empfand Stiles eigentlich eher Unbehagen als Vergnügen, doch er wollte sicher gehen, dass die Dosis groß genug war, um gründliches Vergessen zu gewährleisten und so hielt er durch.

Kaum waren die sterblichen Überreste dieses `Jeff Strykers´ im Aschenbecher ausgedrückt, ließ Stiles sich nach hinten auf das Bett fallen und war für die nächste Zeit, von der er unmöglich hätte sagen können, ob es sich um Minuten oder Stunden handelte, absolut bewegungsunfähig.

Ethan hatte sich an seine Seite gelegt und damit begonnen, sein Gesicht und seinen Oberkörper zu streicheln.

Weil sich das angenehm und beruhigend anfühlte und wie der Anker, der dafür sorgte, dass Stiles nicht irgendwohin ins Nirwana abdriftete, ließ er Ethan gewähren.
 

Irgendwann wollte Stiles wissen:

„Hast du vielleicht etwas zu trinken? Und etwas Süßes?“
 

Ethan, der mit Kifferhunger wohl vertraut war grinste, erhob sich, verschwand und tauchte kurze Zeit später mit Schokodragees und Gummibärchen, jeweils in einer Großpackung und einer halben Flasche Whiskey wieder auf.
 

Stiles hatte zwar eigentlich eher an Wasser gedacht, nahm aber dennoch zwei große Züge des scharf-brennenden Gesöffs und schob schnell eine handvoll Schokodragees hinterher, um den widerlichen Geschmack loszuwerden.
 

Die Süßigkeiten kamen Stiles vor, wie reinstes Ambrosia.

Zweifelsohne das Beste, was er je gegessen hatte!
 

Und obwohl es sich vermutlich um mindestens ein Kilo Zucker gehandelt hatte, das Ethan da angeschleppt hatte, schafften die beiden es dennoch in kürzester Zeit, das ungesunde Zeug durch Verzehr zu vernichten.

Überraschender Weise fühlte Stiles sich hinterher wieder ein bisschen klarer im Kopf.
 

Und nun knutschten und fummelten Ethan und er ein wenig. Doch irgendwie schien es ein stillschweigendes Einvernehmen zwischen ihnen beiden zu geben, dass es dabei auch bleiben sollte, denn keiner von ihnen versuchte sich Zugang zur Jeans des jeweils Anderen zu verschaffen.
 

Irgendwann verkündete Ethan dann, dass er jetzt müde sei und bot an:

„Wenn du willst, kannst du ruhig hier schlafen, Stiles!“
 

Der Angesprochene hatte jedoch gerade andere Pläne gefasst:

„Danke, aber ich gehe jetzt jemanden besuchen!“ verkündete Stiles:
 

„Aber nimm ein Taxi, okay? Nicht, dass du in deinem Zustand noch vor ein Auto rennst!“ befahl Ethan schläfrig: „Denn auch dafür würde Danny mir die Eier abreißen! Außerdem wäre es wirklich schade um dich!“
 

„Versprochen! Und Danke!“ sagte Stiles, gab Ethan noch einen kleinen Abschiedskuss, deckte ihn richtig zu und machte sich dann aus dem Staub.
 

Als er dem Taxi entstiegen war, fragte Stiles sich selbst noch einmal, ob er sich seiner Sache WIRKLICH VOLLKOMMEN SICHER war.

Die ehrlichste Antwort, die er sich selbst darauf geben konnte war: `So sicher, wie es in seinem benebelten Zustand eben möglich war!´

Und so stieg er die Treppen hinauf und drückte den Klingelknopf mit dem Namen `Hale´ darauf. Wäre er nüchtern gewesen, hätte er sich vielleicht kurz die Frage gestellt, ob es dreist war, hier einfach so um halb zwei Uhr morgens aufzuschlagen, doch zum Glück war wer ja stoned und betrunken und darum war es ihm egal.
 

Peter öffnete beim zweiten Klingeln und war ganz offensichtlich noch nicht im Bett gewesen. Er sah sexy aus mit seiner breiten Brust in seinem Unterhemd und mit seiner engen Trainingshose.

Sexy und gefährlich!
 

„Prinzessin!“ rief der Ältere überrascht: „Na so was! Dass du mich mal besuchst?“
 

Stiles schlüpfte durch die Tür, hielt sich vorsichtshalber lieber an einer Wand fest und verkündete:

„Da bin ich! Du kannst mich haben! Lass´uns ficken!“
 

Peter lachte leise und schüttelte den Kopf:

„Das ist wirklich süß, Prinzessin, aber ich verzichte. Danke! Diese ganze Sache stinkt zu sehr nach Rache und Verzweiflung und das ist leider echt nicht sexy!“
 

Stiles fühlte sich, als verstünde er die Welt nicht mehr:

„Scheiße, Peter! Du willst mich doch! Seit Monaten baggerst du an mir herum und du hast mir sogar mehrfach Geld angeboten und nun weist du mich zurück? Ist das irgend so ein krankes Spiel von dir?“
 

Er trat auf Peter zu und griff beherzt in dessen Schritt, einerseits um diesen zu überzeugen, seine Meinung zu ändern, andererseits jedoch auch deswegen, weil er etwas brauchte, um sich daran festzuhalten, denn irgendetwas stimmte nämlich mit dem Boden nicht.

Er schwankte!

Möglicherweise ein Erdbeben, dachte Stiles beiläufig. Immerhin waren sie hier in San Francisco!
 

„Woah!“ rief Peter lachend, nahm Stiles Finger von seinen Genitalien und legte ihm unterstützend einen Arm um die Hüfte: „Das lassen wir mal schön bleiben, Süßer, denn auch wenn mein Neffe dir zweifelsohne etwas anderes hat weismachen wollen, mag ich meine Sexualpartner am liebsten bei vollem Bewusstsein und du, Stiles, bist VOLL WIE EIN EIMER! Und warum deine Augen so rot und trübe sind, frage ich wohl lieber gar nicht erst.“
 

„Na und! Dann bin ich eben, besoffen und bekifft! Ich weiß immer noch meinen Namen, welches Jahr wir haben und leider auch, wer gerade Präsident ist! Und ich weiß, was ich will! Ich will endlich Sex, verflucht! Komm´ schon, Peter! Du bist heiß, ich bin schon halb hart, also lass´ es uns tun! Du machst es doch mit jedem! Also warum dann nicht mit mir, huh?“
 

Peter schaute ihn irgendwie mitleidig an, küsste ihn auf die Wange und sagte:

„Komm erst mal rein, Kleiner! Ich wollte mir gerade `Stirb Langsam´ Teil 4 und 5 anschauen. Du kannst mir Gesellschaft leisten.“
 

Stiles schmollte, doch er folgte Peter in sein Wohnzimmer.
 

„Willst du was trinken, Stiles?“ wollte der Ältere wissen.
 

Stiles nickte und traute seinen Augen kaum, als Peter ihm sein Glas hinstellte:

„Was ist das?“ fragte er, um noch einmal sicherzugehen, dass es sich nicht um einen Irrtum handelte.
 

„Wonach sieht es denn aus, huh? Das ist Milch! Das erschien mir angemessen, wo du dich doch noch im Wachstum befindest und dich außerdem gerade wie ein Dreijähriger aufführst und so!“
 

Stiles verschränkte die Arme vor der Brust und schnaubte verächtlich, wie ein Dreijähriger.
 

Peter kicherte und verkündete:

„Ich mache dir ein Sandwich, Prinzessin!“
 

Wortlos und ohne eine Dankeschön, wie eine richtige Göre grapschte Stiles nach dem Sandwich, spülte mit der Milch nach, wischte sich den weißen Bart, den das auf seiner Oberlippe hinterließ mit dem Handrücken ab und als der Film begann, rollte er sich auf dem Sofa zusammen.
 

In der Mitte von Teil 5 bemerkte Stiles:

„Bruce Willis sieht aus wie du!“
 

„Wie bitte?“ empörte sich Peter: „Der Kerl ist alt und hat keine Haare mehr!“
 

Stiles schenkte ihm ein freches Grinsen:
 

„Das sagst du nur, weil du immer noch beleidigt bist!“ gab Peter zurück und stellte den Film auf Pause: „Was ist denn nun eigentlich mit dir und meinem Neffen?“
 

„Er hat eine Ehefrau und eine Geliebte. Und jetzt rate mal, welche von beiden ICH bin!“ maulte Stiles: „Sag´ s mir ehrlich, Peter: Stimmt irgendetwas nicht mit mir? Bin ich echt so ein Ladenhüter? Wieso zum Teufel bin ich immer noch Jungfrau?“

„Na ja, wenn deine kleine Darbietung von vorhin typisch für deine Geschlechtverkehrsanbahnungsversuche war, würde ich sagen, es liegt daran! Hast du meinem Neffen vielleicht Angst gemacht?“
 

„Du bist echt ein Arsch, Peter!“ knurrte Stiles: „Du machst dich doch bloß lustig über mich, dabei bin ich doch schon am Boden! Hast du nichts Hilfreicheres anzubieten? Nur zur Erinnerung: Ich bin geil und unter Drogen!“
 

Peter blickte ihn lange an. Dann seufzte er und sagte:

„Also gut, Stiles. Du willst etwas Hilfreiches? Wir zwei werden jetzt ein kleines Spiel spielen. Ich nenne es `Close, but no cigar´.“
 

Der Junge blickte ihn ratlos an, doch da war Peter schon aufgestanden, hatte ihn bei der Hand genommen und zog ihn auf die Füße:
 

„Wohin gehen wir?“ fragte Stiles verunsichert:
 

„Na, dahin wo du hin wolltest; in mein Schlafzimmer!“ antwortete der Ältere und ging voraus.
 

Als sie dort angekommen waren, wollte Stiles wissen:

„Und was kommt nun? Wie funktioniert dieses Spiel? Was muss ich tun?“
 

Peter grinste listig und Stiles fand es zur selben Zeit erregend und furchteinflößend:

„Du wirst dich jetzt ausziehen und abgesehen davon wirst du gar nichts machen und bloß das Wachs in meinen Händen sein, kapiert?“

Als Stiles nichts tat, sagte Peter nachdrücklich:

„Mach´ schon, ehe ich es mir anders überlege, Prinzessin!“
 

Stiles gehorchte also, legte zögerlich seine Kleider ab, registrierte jedoch, dass Peter die seinen anbehielt.

Er schämte sich und verschränkte die Arme vor seinem Körper.
 

Peter lächelte:

„Na, komm´ schon, Süßer! Ich beiße nicht und ich schwöre, dieses Spiel wird dir gefallen.“ Er nahm ihn erneut bei der Hand, führte ihn zum Bett und ließ ihn sich hinlegen.
 

„Kondome?“ nuschelte Stiles, weil er ganz kurz einen wachen Moment hatte:
 

„Wir brauchen keine!“ versicherte Peter, legte sich nun mit seinem ganzen Gewicht auf den Jungen und blickte auf ihn hinunter.
 

Stiles gab ein kleines, zufriedenes Seufzen von sich und spreizte die Beine. Als er den Versuch unternahm, Peter sein Unterhemd auszuziehen, wurde er von diesem aufgehalten:

„Was habe ich denn gerade gesagt? Du tust hier rein gar nichts und lässt mich einfach machen! Hast du verstanden, Stiles?“ fragte er streng
 

Der Junge nickte ein wenig eingeschüchtert und verschränkte die Arme über den Kopf:
 

„So ist es brav!“ lobte ihn Peter und umfuhr dann mit der Zungenspitze sehr zart die herzförmigen Lippen des Jungen, bis er ihn schließlich küsste.

Stiles war zunächst ein wenig überrumpelt von der Zunge, die verlangend in seinen Mund stieß und mit seiner rang. Die Dominanz, die in dieser Geste lag, ging Stiles durch und durch.

`Was für ein Küsser!´, dachte er und gab jeden Widerstand auf.
 

Doch dann entzog Peter ihm urplötzlich seinen Mund.

Stiles wollte sich schon beschweren, wurde dann aber entschädigt durch den warmen, feuchten Atem und die talentierte Zunge, welche sich zunächst an seiner Ohrmuschel, dann an seinem Hals und schließlich an seinen Brustspitzen zu schaffen machte. Er stöhnte, bäumte sich auf vor Lust und hatte beinahe das Gefühl, den Verstand zu verlieren.
 

Irgendwann forderte Peter, dass Stiles sich auf den Bauch drehen sollte, so dass dieser schon die Hoffnung hatte, nun endlich am Ziel zu sein, doch Peter fuhr einfach bloß damit fort, ihn in den Wahnsinn zu treiben, indem er an seinem Nacken, seinem Rücken, seinem Gesäß und der empfindlichen Rückseite seiner Oberschenkel, nippte, knabberte und leckte:
 

Irgendwann rief Stiles verzweifelt:

„Bitte Peter! Ich halt´s nicht mehr aus!“
 

Und da hörte der Ältere einfach auf mit dem was er tat.
 

Stiles drehte sich ruckartig um und blickte Peter entgeistert an:

„Und nun?“ fragte er fassungslos: „Willst du mich jetzt etwa einfach so liegen lassen?“
 

„Close, but no cigar! So sind die Spielregeln!“ gab dieser ungerührt zurück:
 

„Du bist echt ein Arsch!“ wiederholte Stiles und boxte den Älteren in den Oberarm.
 

Peter grinste bloß und erwiderte:

„Sei nicht traurig! Es ist nämlich NICHT gegen die Spielregeln, wenn du dir jetzt selbst ein bisschen hilfst.“
 

„Hier? Und vor deinen Augen?“ fragte Stiles entsetzt.
 

Peter grinste bloß.
 

Stiles rang einen Moment mit sich und funkelte sein Gegenüber böse an. Dann dachte er sich: `Scheiß drauf! Wenn er jetzt nichts unternahm, würde er vermutlich eine Thrombose im Penis oder so riskieren!´ und so begann er tatsächlich, selbst Hand an sich zu legen.
 

Peter beobachtete ihn genau und Stiles hielt seinem Blick grimmig stand.

`Dies war eine sehr ärgerliche Situation!´, fand er. `Eine ärgerliche und leider auch eine verdammt aufregende Situation!
 

Es dauerte länger als sonst, wenn Stiles es sich selbst machte, was vermutlich am Gras lag, doch schließlich hatte er einen Wahnsinnsorgasmus und ließ sich anschließend atemlos in die Kissen fallen:
 

„Du bist so ein Arsch, Peter!“ schimpfte er noch ein letztes Mal und warf seinem Bettnachbarn einen finsteren Blick zu:
 

„Sorry, Prinzessin, aber Spielregeln sind Spielregeln!“ Sagte Peter lachend und zog Stiles in seinen Arm, wo dieser ziemlich bald eingeschlafen war.



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