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Der Junge im Bus

von

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Singing in the Rain

Stiles wollte wissen, wie die beiden Männer ihr Steak wollten, obwohl er es sich eigentlich schon denken konnte und tatsächlich antworteten Derek und Peter wie aus einem Munde:

„Englisch!“
 

Stiles selbst war mehr ein `Medium´-Mann. Und allgemein gar nicht so sehr für Fleisch.
 

Als er noch in der Küchenecke am werkeln war, kam natürlich irgendwann Peter angeschwänzelt, legte ihm von hinten sanft eine Hand auf den Bauch und flüsterte in Stiles Nacken:

„Und Süßer? Ist Derek jetzt dein Boyfriend, oder was? Hat er dir ein Zettelchen hingelegt, mit der Frage: Willst du mit mir gehen?“
 

Derek betrachte das Schauspiel und rollte genervt mit den Augen, ohne zunächst zu intervenieren. Er wollte sehen, wie Stiles diese Situation selbst handhabte, denn wenn der Junge von nun an dauerhaft hier wohnte, würde er Peter ja regelmäßig ertragen müssen.
 

Stiles drehte sich in der Umarmung Peters herum, blickte diesem fest ins Auge und streichelte ihm mit dem Zeigefinger sacht über die breite Brust.
 

Derek beobachtete, was jetzt wohl geschehen mochte und hielt vor Spannung die Luft an.
 

„Nein, ich bin Single, Peter.“ antwortete Stiles: „Mit dir gehe ich trotzdem nirgendwo hin! Sorry! Eher sterbe ich als Jungfrau!“
 

„Da entgeht dir aber etwas, Kleiner!“ erwiderte Peter selbstbewusst, mit einem klitzekleinen Bösewichtlächeln. Dann hauchte er einen zarten Kuss auf Stiles Lippen.
 

Der Junge grinste, schüttelte den Kopf und fragte:

„Also gut Peter, war´s das dann? Oder hast du noch irgendwo einen Wurf Katzenbabys versteckt, den du mir zeigen willst, wenn ich mit dir in ein finsteres Kellerverlies komme. Oder gibt es da vielleicht Süßigkeiten tief unten in deiner Hosentasche, die ich mir aber selbst dort heraus holen muss?“
 

Derek schmunzelte beinahe unsichtbar in sich hinein.
 

Peter schenkte Stiles einen letzten, intensiven Blick, ehe er zu seinem Neffen auf´s Sofa zurückkehrte und kommentierte:

„Wow? Der Kleine ist kreativ und bringt mich auf Ideen. Ich sollte künftig immer unbedingt etwas Süßes im Slip haben.“

Derek brach grollend auf dem Sofa zusammen.
 

Stiles indes kochte ungerührt weiter und ignorierte die beiden anderen Männer im Raum für´s Erste.
 

Als sie später am Küchentresen beim Essen beieinandersaßen, hatte der junge Koch das Gefühl, dies sei seine Feuerprobe: Derek war die gestrenge Jury, die darüber entschied, ob Stiles eine Runde weiter käme oder rausflog!

Stiles beobachtete ihn genau und sah es hochzufrieden, wie Derek seine Kartoffel zerquetsche, um auch noch das letzte bisschen der selbstgemachten Pfeffersoße aufsaugen zu können.

Das Steak war längst restlos verschlungen!
 

Peter, welcher für ein bösartiges Schlitzohr erstaunlich sensibel und einsichtig war, bekam natürlich genau mit, was hier vor sich ging und kommentierte scharfzüngig:

„Du wirst eine wunderbare Ehefrau für meinen Neffen abgeben, mein Kleiner!“
 

Diesmal fiel Stiles keine schlagfertige Antwort ein, so dass Derek sich nun schützend vor ihn stellte, indem er sagte:

„Echt jetzt Peter? Stiles ist eine Frau? Das ist ja ein echter homophob- sexistischer Brüller! Total 1955! Aber du bist ja nun mal auch ein Relikt aus grauer Vorzeit, richtig?“
 

„Pfft!“ machte Peter: „Also gut, Mr. Political-Correctness; wenn du mir jetzt auf die seniorenfeindliche Tour kommst, hetze ich dir die Grauen Panther auf den Hals!“
 

Derek grinste böse:

„Klang, als habe Peter gerade zugegeben, dass er ein alter Sack ist. Was meinst du, Stiles?“
 

Ehe dieser etwas antworten konnte, kläffte Peter:

„Lass´ dir nichts vormachen, Stiles. Derek und mich trennen gerade mal sieben Jahre!“
 

Stiles, dessen Blick bis dahin zwischen Neffe und Onkel hin- und hergewandert war, wollte nun von Derek wissen:

„Wie alt bist du denn eigentlich?“
 

Derek zog ein miesepetriges Gesicht; also eigentlich genau so, wie immer und knurrte:

„Geht dich nichts an, Stiles!“
 

Dieser zuckte ein wenig zusammen und murmelte:

„Entschuldige! Ich wusste nicht, dass das so ein sensibles Thema ist.“
 

„Ist es nicht! Ich sprech´ nur nicht darüber!“ erwiderte Derek böse:
 

„Wie bitte? Er weiß noch von gar nichts?“ Mischte Peter sich überrascht ein: „Wieso sagst du es ihm nicht? Er versteht es doch sicher. Wahrscheinlich findet er es sogar total cool. Wir sind doch gerade voll in Mode bei den Kids. Ich kann´s ihm sagen, wenn du willst.“
 

„SCHNAUZE PETER!“ Brüllte Derek nun erbost
 

„Okay!?“ murmelte Stiles verstört, der mittlerweile gar nichts mehr verstand, aber einen Teufel tun würde zu fragen was hier vorging und rasch versuchte, auf ein anderes Thema umzuschwenken, weil es ihm nicht behagte, wie wütend Derek gerade wurde:

„Hat es dir geschmeckt, Derek?“ fragte er also mit einem sehr kleinen Piepsstimmchen.
 

Und er wollte es tatsächlich wirklich ganz dringend wissen!
 

Ob er seine Sache gut gemacht hatte?
 

Ob er es sich verdient hatte, zu bleiben?
 

Als er einen Blick in Stiles, vor Nervosität weit aufgerissenen Augen warf, schien Derek sich augenblicklich zu beruhigen und erwiderte:

„Es war richtig gut, Stiles! Danke für´s kochen!“
 

Stiles strahlte wie ein Fünfjähriger, dem es gelungen war, das Wohlwollen seiner Eltern zu erlangen.

Derek konnte gar nichts dagegen tun, dass ihm in diesem Moment das Herz aufging.
 

Und Peter amüsierte es.

„Interessiert es jemanden, wie es MIR geschmeckt hat?“ trompete er in den Raum.
 

„Nein!“ antworteten Derek und Stiles wie aus einem Munde und lachten dann wie Verschwörer.
 

Nach dem Essen spendierte Derek seinem Onkel und sich selbst ein Bier. Der Achtzehnjährige Stiles hingegen bekam keins, auch wenn Peter einwendete:

„Ach komm´ schon Derek! Die drei Jahre! Außerdem werde ich ja vielleicht interessanter, wenn der Kleine ein bisschen was getrunken hat?“
 

„Ein Grund mehr, es sein zu lassen!“ brummte Derek und reichte Stiles eine Cola.
 

Nach dem dritten Bier und der dreißigsten Absage von Stiles, hatte Peter dann scheinbar endgültig genug, verabschiedete sich und ließ die anderen beiden Männer allein zurück.
 

Belustigt sah Derek, dass Stiles sich nun unauffällig seiner Klimmzugstange genähert hatte und einen unbeholfenen Versuch machte, sich daran hochzuziehen. Unter Ächzen und Stöhnen und wild grimassierend schaffte er es gerade eben, die Spitze seine Stupsnase über die Stange zu erheben und ließ sich dann fallen, wie ein nasser Sack:

„Bei dir sieht es so einfach aus!“ maulte Stiles missmutig: „Wie kommt das?“
 

Derek lachte:

„Vielleicht weil ich kein dürres, schmalbrüstiges, blasses Hemd bin, wie du?“
 

Die Worte trafen Stiles bis ins Mark und er ließ geknickt den Kopf hängen.
 

Sofort tat es Derek leid und er murmelte:

„Hey, Kleiner! War nicht so gemeint!“
 

„Doch, war es.“ sagte Stiles kläglich: „Und du hast recht! Ich bin ein Witz! Eine blasse, mehlwurmartige Witzfigur, die nie irgendjemand flachlegen wird, weil es bei meinem Anblick jedem sofort vergeht!“
 

Derek seufzte gequält:

„Das ist Bullshit und das habe ich dir auch schon einmal gesagt! Du bist...O.K.. Wirklich! Vollkommen ausreichend!“
 

Stiles sah aus, als habe man ihn geohrfeigt und Derek erkannte, dass er die Sache mit seinen Worten nicht besser machte, also fragte er:

„Wollen wir einen Film schauen, Kleiner?“ Wie jemand, der einen Fünfjährigen von einem aufgeschürften Knie ablenken will, indem er fragt: `Wer will Eiscreme?´
 

Der Junge blickte ihn giftig an und zuckte mit den Schultern. Schließlich nickte er und hockte sich auf das Sofa, die Knie unters Kinn gezogen und die Arme um die Beine geschlungen.

Insgesamt ein Abbild des Elends!
 

Derek verschwand kurz in der Küchenecke und kam wenig später mit einer Schale Mikrowellenpopcorn, einem weiteren Bier für sich selbst und einer Limonade für Stiles wieder.

Er legte den Film ein und nahm in einigem Abstand zu Stiles auch dem Sofa Platz.
 

Die DVD lief bereits eine halbe Stunde und Stiles hatte noch immer keinen Kommentar losgelassen. Derek war mittlerweile aufgegangen, dass dies für den Jungen kein natürliches Verhalten war, sofern er nicht gerade von Fieber geschüttelt wurde, also warf er einen Blick zur Seite und erkannte, dass Stiles immer noch schmollte:

„Wenn du so weitermachst, dann wirst du noch deine Lippen verschlucken, Stiles!“ schimpfte er.
 

Der Angesprochene warf ihm einen verächtlichen Blick zu und dachte bei sich: `Also gut böser Hund, wenn du ständig knurrst, dann darf ich das jetzt auch einmal!´
 

Also tat er es und klang dabei, wie ein getretener Welpe.
 

Derek biss sich auf die Zunge, um nicht zu lachen und schaute Stiles unschuldig von der Seite an. Dieser wiederum maulte noch ein wenig expressiver und schließlich grollte Derek entnervt:

„Oh, Mann, Stiles! Du bist wirklich eine Nervensäge!“

Er rückte näher an den Jungen heran, um dann das eigentlich Undenkbare zu tun: Er legte einen Arm um Stiles und zog ihn zu sich heran.
 

Im ersten Moment schaute der Junge Derek entgeistert an, doch als dieser seinen Arm nicht fortzog, begann Stiles schließlich, dem Frieden zu trauen und sich bequem in der Umarmung einzurichten, legte seinen Kopf auf Dereks Brust ab und schlang ihm einen Arm um dessen Taille.
 

Nach einer Weile zog Stiles dann seine Bettdecke, die neben ihm lag über sich.
 

Nicht das ihm kalt gewesen wäre, denn von Derek ging immer so eine wunderbare Wärme aus.
 

Es war vielmehr so, dass Derek so gut roch.
 

Und dass die feste Brust unter seinem Kopf und die Bauchmuskeln unter seinen Fingen sich atemberaubend anfühlten.

Und darauf reagierte Stiles hormonstrotzender, unberührter Körper in diesem Moment.
 

Um von sich abzulenken, fragte er:

„Ist dir eigentlich schon mal aufgefallen, dass in diesem Film die ganze Zeit nur getanzt und gesungen wird?“
 

Derek warf einen genervten Blick auf den Jungen in seinem Arm und wollte wissen:

„War irgendetwas an dem Titel `Singing in the rain´ zu kompliziert für dich, Stiles?“
 

„Ich meine ja nur!“ gab Stiles zurück: „Ist so eine Musical-Komödie nicht ein bisschen zu `girlie´ für einen Kerl wie dich?“
 

„Ich passe mich meiner Umgebung an!“ schnappte Derek.

Stiles lachte:

„Darf ich dich daran erinnern, dass du derjenige warst, der angefangen hat, auf Kuschelkurs zu gehen.“
 

„Weil du mit deiner Stimmung angefangen hast, die Sonne zu verdunkeln!“ schnaubte Derek
 

„Es ist Nacht!“ merkte Stiles an:
 

„Irgendwo auf der Welt ist aber jetzt Tag!“ grollte Derek beleidigt: „Und wir müssen auch gar nicht kuscheln! So ist das ja nicht!“
 

„Doch, das müssen wir!“ erklärte Stiles entschlossen und rutschte an Dereks Körper ein wenig hinab, bis sein Kopf in dessen Schoß lag.

(Und er starb dabei ein kleines bisschen, vor Aufregung!).
 

Derek gab ein schlecht gelauntes Brummen von sich, was Stiles allerdings nicht dazu ermutigte, sich auch nur einen einzigen Zentimeter zu entfernen.
 

Und nach einigen Minuten begann Derek schließlich gedankenverloren mit Stiles Haar zu spielen und mit dem Zeigefinger dessen Gesichtszüge nachzufahren.
 

Stiles schloss die Augen und versuchte verzweifelt zu verhindern, dass er zu schnurren oder zu sabbern begänne, wie ein zufriedenes Kätzchen.

Er hoffte, dieser Film würde noch ewig weitergehen, denn er wusste, sobald er vorüber war, wäre es auch mit den Streicheleinhaiten vorbei.
 

Und genau so kam es dann auch: Der Film war aus und Derek erhob sich prompt und sagte gute Nacht.
 

Als sein Gastgeber in seinem Schlafzimmer verschwunden war, stöhnte Stiles unzufrieden, denn diese unschuldigen Berührungen hatten definitiv Lust auf mehr gemacht.

Auf sehr viel mehr!
 

Warum machte Derek so etwas?
 

Entweder er hatte keine Ahnung, was das in Stiles auslöste, oder er legte es darauf an, ihn um den Verstand zu bringen.
 

Oder Derek empfand möglicherweise doch mehr, als Fürsorge und Freundschaft für Stiles; sah in ihm mehr, als den Ersatz für seine tote Familie; mehr, als den kleinen, schutzbedürftigen Bruder?
 

JA! Klar! Selten so gelacht!
 

Diese Möglichkeit schied definitiv aus. Allein schon der Gedanke grenzte an Größenwahn!
 

Und nun lag Stiles hier verzweifelt herum.

Na ja, nicht alles an ihm lag und das war genau das Problem!

Was sollte er nun dagegen unternehmen? Er konnte sich hier auf dem Sofa doch keinen runterholen!

Aber so würde er auch auf keinen Fall einschlafen können.
 

Das Badezimmer?
 

Zu riskant!
 

Schließlich erhob sich Stiles, schnappte sich aus der Küche eine Papierserviette, löschte überall das Licht und trat hinaus auf den großen Balkon. Er blickte sich nach allen Seiten um, ob es irgendwo Nachbarn gäbe, die ihn hören oder sehen könnten, doch es schien sicher zu sein.
 

Und als er die Hand in seine Hose schob, dachte er an Derek, dessen Geruch immer noch an ihm haftete.

Hinterher schlich er sich mit hochrotem Kopf wieder hinein, machte einen kurzen Umweg über das Bad und richtete sich dann für die Nacht auf dem Sofa ein.
 

Verwirrt und immer noch ziemlich geil schlief er ein und entsprechend fielen auch seine Träume aus. Bis zum Tag seines Todes würde er keinem Menschen gegenüber zugeben, was sein verkorkstes Unterbewusstsein ihm an diesem Tag für eine schrille mitternächtliche Kinovorstellung geboten hatte.

Und das Eigenartige: Wenn Derek und er es in diesen Träumen nicht gerade auf alle erdenklichen Arten taten, wie zwei Karnickel auf Viagra, dann sangen und tanzten sie?

Oh´ Mann!

Er würde wohl nie wieder `Singing in the rain´ sehen können, ohne kirschrot anzulaufen.
 

Derek hatte in dieser Nacht nicht allzu viel Schlaf gefunden. Irgendwie empfand er eine innere Unruhe, die er sich absolut nicht erklären konnte und die auch so gar nicht typisch für ihn war?
 

Vielleicht lag´ s daran, dass er zu spät zu viel Popcorn gegessen hatte? Das musste ihm wohl schwer im Magen gelegen haben.
 

Er stand jedenfalls früh auf und ging erst einmal ins Bad, um Stiles noch nicht sofort zu wecken.
 

Frisch geduscht schlich er dann in die Küche, um Frühstück für sie beide zu machen. Irgendwann kam dann Stiles verschlafen hinterher getapst und maulte:

„Ich hab´ doch gesagt, ICH mache Essen für dich.“
 

Derek drehte sich zu ihm um und musterte ihn: Ein Abdruck des Kopfkissens seitlich im Gesicht, Haare, die in alle Richtungen abstanden und ein verräterischer Geruch:

„Nächstes Mal! Geh´ duschen, Stiles!“ sagte er.
 

Wenn Stiles sich nicht so ertappt gefühlt hätte, dann hätte er vielleicht eine sarkastische Antwort gegeben, um seine Selbstbestimmung in Sachen Körperhygiene zu verteidigen, doch so beschränkte er sich lediglich auf einen bösen Blick.
 

Und ging duschen.
 

Als er wiederkam und einen Teller voll mit Toast, Rührei, Butter und EINER ECHTEN TOMATENROSE AM RAND vorfand, schüttete Stiles sich aus vor Lachen und schrie begeistert:

„Gott, ist das toll!“
 

Derek machte ein sauertöpfisches Gesicht:

„WAS STILES?“ knurrte er böse: „WAS ZUR HÖLLE BRINGT DICH SO DERMAßEN ZUM LACHEN?“
 

Stiles bekam mittlerweile kaum noch Luft:

„Du hast...du hast...“ stammelte er und deutete auf den Teller und schließlich hatte Derek die Schnauze voll, schnappte sich Stiles am Kragen, schob ihn vor sich her und drängte ihn unsanft an eine der Zimmerwände:

„DU HÄLTST JETZT AUF DER STELLE DIE KLAPPE!“ Grollte Derek zornig
 

Und Stiles hielt auf der Stelle die Klappe und schaute ihn aus großen Augen an.

War das Angst?
 

Nein, es war definitiv etwas GANZ ANDERES als Angst.
 

Derek ließ augenblicklich erschrocken die Hände sinken.
 

Stiles holte tief Luft, um sein Zwerchfell nach dem Lachanfall zu entspannen und sagte dann:

„Tut mir leid! Ich habe dich nicht ausgelacht. Aber du hast eine Tomate geschält und aus der Haut ein Röschen geformt. Das ist so unglaublich süß. DU bist so unglaublich süß!“
 

Derek machte zornige Akrobatik mit seinen dichten, dunklen Augenbrauen und rief:

„Ich hab´ doch gesagt, ich bin nicht...“
 

„Doch! Bist du!“ unterbrach ihn Stiles und verschränkte hochherrschaftlich die Arme vor der Brust, als sei die Sache damit in Stein gemeißelt: „Du bist süß! Und du bist sehr, sehr lieb!“
 

Derek funkelte ihn böse an, gab dabei das altvertraute Knurren von sich und stellte fest, dass er sich beizeiten einen neuen Abwehrzauber einfallen lassen musste, denn dieser wirkte nicht mehr im Geringsten, was das verdeutlichte, was Stiles als nächstes tat: Der Junge trat an ihn heran und murmelte:

„Beiss´ mich nicht, Grummelwolf, aber das muss jetzt sein!“
 

Und dann schlang Stiles die Arme um seine Taille!
 

Derek erstarrte und wusste zunächst nicht, wie er darauf reagieren sollte.

Doch Stiles ließ einfach nicht wieder los, sondern schmiegte nun auch noch sein Gesicht in Dereks Halsbeuge.
 

Der Ältere seufzte also und fragte verzweifelt:

„Ist diese Schmuserei wirklich nötig?“
 

Und Stiles, der König der wortreichen Antworten sagte bloß:

„Ja!“
 

„Iss´ jetzt, Stiles. Es wird kalt!“ sagte Derek geschlagen.
 

Der Junge kam der Aufforderung nach. Jedoch nicht, ohne vorher einen feuchten, herzhaften Kuss auf Dereks stachliger Wange zu platzieren.
 

Der Geküsste fragte sich verzweifelt, was er eigentlich verbrochen hatte? Er hatte doch nur einem armen, kleinen Streuner ein Obdach geboten! Eine gute Tat, oder nicht?
 

Warum wurde er dafür bestraft?
 

Derek warf einen Blick auf den kauenden Stiles, der ihm nun ein Lächeln zuwarf, welches die Sonne aufgehen ließ.

Und Derek lächelte zurück, wie ein Idiot!
 

Was zum Teufel lief eigentlich gerade schief in seinem Leben?
 

„Wo genau arbeitest du jetzt eigentlich?“ erkundigte sich Derek nun harmlos und ganz nebenbei, während er auf seine eigene Portion Rührei mit der Gabel einpickte.
 

„Castro-Distrikt!“ gab Stiles geheimnisvoll zurück:
 

„Geht´s ein bisschen genauer?“ hakte Derek nach:
 

„Castro STREET.“ sagte Stiles grinsend.
 

„Aha!“ machte Derek und dachte bei sich: `So ein kleiner Mistkerl!´
 

Als sie aufgegessen und aufgeräumt hatten, machte Stiles sich für die Arbeit fertig und fragte:

„Was hältst du von Lasagne zum Abendessen?“
 

„Einverstanden!“ erwiderte Derek nickend.
 

Als Stiles die Wohnungstür öffnete und eine Verabschiedung über seine Schulter rief, griff Derek sich seinen Autoschlüssel und sagte:

„Warte Stiles! Ich fahre dich!“
 

Der Junge blickte sich verblüfft um und Derek behauptete:

„Es liegt auf meinem Weg!“
 

„So, so!“ sagte Stiles grinsend und wenig später saßen sie gemeinsam in Dereks Camaro.
 

Als sie in die Castro-Street einbogen, sagte Stiles:

„Du musst mich nicht bis vor die Tür bringen.“
 

„Doch, muss ich!“ erwiderte Derek fest.
 

Stiles grinste und zeigte Derek schließlich, wo er halten musste:

„Ein Café?“ fragte der Ältere schließlich mit schlecht verhohlener Erleichterung.
 

Stiles lachte:

„Klar! Was hast du denn gedacht?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2016-11-21T20:35:59+00:00 21.11.2016 21:35
Nein definitiv nicht ^^
Der grummelwolf überzeugt mich nicht xD
Von: abgemeldet
2016-11-21T18:51:16+00:00 21.11.2016 19:51
Na derek hatte natürlich angst das jemand Stiles vor ihn entjungfert hm ?
Langsam mag ich peter doch ein bischen
Bekommt er jemanden der ihn zähmt ? Isaac oder so ?
Ich bin so gespannt ^^

Gglg
Dropsel
Antwort von:  GingerSnaps
21.11.2016 20:08
Sieh es ein Dropsel: Derek ist nicht andersrum; hat er doch gesagt! Nein wirklich nicht! Nicht im geringsten. Kann ihm doch egal sein, wer sich über Stiles hermacht. Er hat nur rein brüderliche Gefühle. Aber so was von!

Und? schon überzeugt?
vlg
Ginger


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