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Der Scharfschütze

von

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So, das ist meine erste FF. Wem sie seltsam vorkommt: Ich hab sie im Halbschlaf im Zug geschrieben.
 


 

Der Scharfschütze
 

Die Schmerzen waren unerträglich. Er war zwar aus dem Hauptquartier der Black Organisation entkommen, aber das würde ihm jetzt auch nichts mehr nützen. Mit Shiho war auch seine letzte Hoffnung auf ein Gegenmittel ermordet worden. Aber das war jetzt auch egal, er würde sowieso bald sterben. Irgendwie löste dieser Gedanke in ihm nur Traurigkeit aus. Er würde ihr nie sagen können, dass er sie liebte, dabei war das sein größter Wunsch gewesen. Das war also sein Ende. "Es tut mir leid, Ran", flüsterte er, bevor ihn die Dunkelheit umschloss.
 

"Paps, hast du Conan gesehen?" waren Rans erste Worte, als sie die Detektei betrat. Sie bekam allerdings keine Antwort, da ihr Vater mal wieder vollkommen blau war. Ran begann sich nun langsam wirklich Sorgen zu machen, da Conan schon mehr als drei Tage verschwunden war und die Polizei nicht die geringste Spur entdeckt hatte. Sie wollte gerade in die Küche gehen, um sich etwas zu Essen zu kochen, als es an der Tür klingelte. Ran öffnete und Inspektor Megure stand vor ihr.

"Guten Abend, Inspektor! Sie wollen sicher zu meinem Vater. Kommen Sie herein. Möchten sie etwas trinken?" begrüßte Ran den Inspektor.

"Nein, danke, Ran. Eigentlich wollte ich mit dir sprechen. Außerdem ist dein Vater allem Anschein nach sowieso nicht ansprechbar."

"Warum wollen sie mit mir sprechen?" fragte Ran verwundert.

"Vor ein paar Stunden ereignete sich außerhalb der Stadt eine Explosion, bei der große Teile der Zentrale eines international agierenden Verbrechersyndikats zerstört wurden. Wir konnten zum Glück die Computer retten. Die waren so überheblich, dass sie ihre Daten nicht mal mit einem Passwort geschützt haben, von einer Verschlüsselung ganz zu schweigen! Wir heben gerade die letzten Nester von ihnen aus. Interpol macht das gleiche weltweit in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden. Nun, worauf ich eigentlich hinaus will, ist folgendes: Wir haben Conan in der nähe des Explosionsorts gefunden. Er ist sehr schwer verletzt. Mehrere Schussverletzungen. Und offenbar ist er auch gefoltert worden. Die Ärzte wissen nicht genau, ob er die Nacht überstehen wird. Deswegen wollte ich dich bitten, mit mir zum Krankenhaus zu kommen."

Bei den letzten Worten des Inspektors war Ran aufgesprungen. Sie hinterließ noch eine Nachricht für ihren Vater, wo sie zu finden sei. Nicht dass dieser vor dem nächsten Morgen aufwachen würde, aber man konnte nie wissen.
 

In der Klinik angekommen brachte man Ran sofort zu Conan. Er sah noch schlimmer aus, als sie befürchtet hatte. Es gab kaum eine Stelle an seinem Körper, die nicht von Verbänden bedeckt war. Sie setzte sich an sein Bett und nahm vorsichtig seine Hand. So saß sie immer noch da, als ein Arzt ins Zimmer kam, um Ran genauer über seine Verletzungen aufzuklären. Er wollte gerade zu sprechen anfangen, als sich Conan, offenbar unter großen Schmerzen, zu winden begann. Der Arzt war noch schockierter, als er sich an der Stirn des kleinen Jungen fast die Finger verbrannte. Absolut fassungslos sahen er und Ran zu, wie Conan zu wachsen begann und plötzlich Shinichi vor ihnen lag. Der Arzt überwand seinen Schrecken sehr schnell, da nämlich an allen Monitoren die Alarme losgingen. Die Verwandlung hatte nämlich Shinichis Verletzungen wieder geöffnet und er wurde nach wenigen Minuten wieder in den OP gebracht. Ran begab sich in den Warteraum.
 

Zwei Stunden später saß Ran immer noch im Warteraum, als plötzlich Professor Agasa vor ihr stand. Er setzte sich neben sie und drückte ihr einen Becher Kaffee in die Hand.

"Tut mir leid, dass ich erst jetzt komme, Ran, aber ich musste noch meine Aussage bei der Polizei machen. Du hast sicher viele Fragen. Ich weiß nicht, ob ich sie dir beantworten kann, aber ich werde es zumindest versuchen, so gut ich kann. Aber erst musst du mir zuhören. Ich werde dir nämlich erzählen, wie das ganze hier angefangen hat. Das habe ich auch schon der Polizei erzählt, deswegen hat es so lange gedauert."

Nach diesen Worten begann der Professor mit seinem Bericht über das Gift und die Organisation. Er erzählte auch vom Tod Ais, und dass er eigentlich damit gerechnet hatte, dass Shinichi auf normalem Wege hätte groß werden müssen. Aber offenbar hatten die vielen Medikamente die Shinichi im laufe seiner Behandlung in der Klinik verabreicht worden waren eine Rückverwandlung bewirkt. Ob diese von Dauer sein würde, wusste der Professor natürlich nicht. Gerade als er geendet hatte, trat ein Arzt zu ihnen, um vom Ende der Operation zu berichten. Shinichis Zustand war aber immer noch sehr kritisch, da er sehr viel Blut verloren hatte. Ran wurde sofort zu ihm gebracht und wich die ganze Nacht nicht von seiner Seite.
 

Langsam tauchte er aus der Dunkelheit auf. Er fühlte keinen Schmerz. Er konnte sich allerdings nicht entscheiden, ob das ein gutes Zeichen war. Nun nahm er auch den Schlauch in seinem Hals wahr. Außerdem bemerkte er einen intensiven Geruch nach Desinfektionsmitteln war. Er befand sich also im Krankenhaus. Er stöhnte innerlich, als die Erinnerungen an die letzten Tage wiederkehrten. Aber waren es wirklich die letzten Tage? Er hatte ja nicht die geringste Ahnung, wie lange er eigentlich bewusstlos gewesen war. Vorsichtig versuchte er, die Augen zu öffnen. Und schloss sie sofort geblendet wieder.

"Warum müssen die Wände in Kliniken auch immer weiß sein?" fragte er sich. Erneut versuchte er, seine Augen zu öffnen. Diesmal gelang es ihm. Langsam klärte sich seine Sicht. Als er endlich etwas sehen konnte, begann er damit, sich vorsichtig umzusehen. Nirgends ein Kalender, aber dafür eine Uhr. Es war elf Uhr. Nun wollte er versuchen, den Klingelknopf zu drücken, den er entdeckt hatte. Er staunte nicht schlecht, als er seine Hand sah. Er war wieder in seinem eigenen Körper! Nun gab es zwei Möglichkeiten: Entweder hatte er die letzten zehn Jahre im Koma verbracht, oder ihm war ein Gegenmittel verabreicht worden. Er betete, dass die zweite Möglichkeit zu traf. Die Krankenschwester, die auf ihrer Runde gerade in sein Zimmer kam verschwand sofort wieder, als sie sah, dass er wach war um einen Arzt zu holen. Als dieser dann endlich da war, befreite er Shinichi als erstes vom Tubus. Allerdings dauerte es eine viertel Stunde, bis er einigermaßen sprechen konnte. Dann begann er den Arzt mit Fragen zu löchern. So erfuhr er, dass er vier Wochen im künstlichen Koma zugebracht hatte, die Black Organisation zerstört war und kein Mensch wusste, warum er sich eigentlich zurückverwandelt hatte, und ob die Verwandlung von Dauer sein würde. Nun wurde es dem Arzt zuviel, und er befahl Shinichi, sich auszuruhen. Diese schlief auch sofort ein.
 

Als er wieder zu sich kam, saß Ran an seinem Bett.

"Wie geht es dir?"

"Besser."

"Der Professor hat mir alles erzählt. Am Anfang war ich sehr wütend, dass du mich angelogen hast. Aber dann erfuhr ich immer mehr über dieses Syndikat, und ich begann zu begreifen, dass du mich schützen wolltest. Nun bin ich nur noch froh, dass du endlich wach bist."

"Ich danke dir Ran. Aber ich möchte dir trotzdem sagen, dass es mir sehr leid tut, dass ich dir so wehtun musste."

"Du hast es ja nicht mit Absicht getan. Außerdem, war es für dich genauso schlimm wie für mich."

Shinichi sah Ran an. Er wollte es ihr sagen, und zwar sofort! Wer konnte wissen, ob er später noch den Mut dazu hatte?

"Ich liebe dich, Ran."

Ran öffnete ein paar Mal tonlos den Mund, ohne ein Wort sagen zu können.

"Ich liebe dich auch."

Dann küssten sie sich. Das taten sie immer noch, als Shinichis Eltern den Raum betraten. Diese wollten sofort wieder verschwinden, als sie die zwei sahen. Allerdings waren sie schon bemerkt worden. Mit hochroten Köpfen trennten sich Ran und Shinichi.

"Ähm, hm, schön dass es dir besser geht. Sollen wir später wieder kommen?" fragte Yusaku.

"Nein, schon gut. Was macht ihr hier?" erwiderte er.

"Was macht ihr hier, fragt er! Natürlich sind wir sofort her gekommen, als wir gehört haben, was geschehen ist. Wir haben dich jeden Tag besucht", sprach daraufhin seine Mutter und umarmte mit tränen in den Augen ihren Sohn. Es folgte ein längeres Gespräch, bei dem Shinichi endlich mehr über die Geschehnisse der letzten Wochen erfuhr.
 

Am nächsten Morgen besuchte Inspektor Megure Shinichi, um seine Aussage aufzunehmen. Er lieferte einen detaillierten Bericht über seine und Shihos Entführung und die Ereignisse danach.
 

Nach ein paar Wochen konnte Shinichi da Krankenhaus verlassen. Er hatte die Zeit genutzt, um den Stoff, den er verpasst hatte, nachzulernen. Das war nicht allzu schwierig gewesen, da er als Conan immer heimlich Rans Schulbücher und Hefte ausgeliehen hatte, wenn diese nicht da war. Und so konnte er nach ein paar Tagen zu Hause wieder die Schule besuchen.
 

Der Mann beobachtete die Schulklasse beim Sportunterricht durch sein Fernglas. Niemand hatte ihn daran gehindert, auf das Dach der Schule zu gehen. Der Mann hatte kurze, blonde Haare und trug einen unauffälligen Straßenanzug. Das Auffälligste an ihm waren seine eiskalten, gefühllosen Augen. Er hatte in Erfahrung gebracht, wo die Klasse als nächstes Unterricht hatte. Er nahm seinen Koffer und ging zur geeigneten Stelle auf dem Dach. Dann öffnete er seinen Koffer und begann das Gerät, das darin war zusammen zu setzen. Er würde nicht mehr lange warten müssen. Jetzt betrat die Klasse das Zimmer. Seine Zielperson war auch dabei. Mit Befriedigung stellte er fest, dass sie am Fenster saß. Nun, das würde die Sache ja sehr vereinfachen. Er nahm sein Gewehr auf und legte an. Das Fasenkreuz seines Zielfernrohrs zeigte genau auf die Schläfe seines Opfers. Plötzlich sah er nur noch bunte Flecken. Er hob etwas den Kopf, um zu sehen was da war. Ein Schmetterling saß vor seinem Zielfernrohr. Als er ihn verscheuchen wollte, löste sich ein Schuss. Er hatte vergessen, den Finger vom Abzug zu nehmen. Was für ein Anfängerfehler. Er blickte durch seinen Feldstecher. Anscheinend hatte er Glück gehabt, und sein Opfer getroffen. Nun hatte er seine Rache bekommen. Er nahm eine Pistole, steckte sie in den Mund und drückte ab.
 

Zusammen mit den Anderen saß Shinichi im Englischunterricht. Er saß neben dem geöffneten Fenster. Nun sollte er seinen Aufsatz vorlesen. Er erhob sich, und drehte den Rücken zum Fenster, damit ihn alle verstehen konnten. Plötzlich fühlte er einen stechenden Schmerz im Rücken. Dann hörte er den Schuss. Kurz darauf folgte ein zweiter. Aber der hatte offenbar nicht ihm gegolten. Dann verlor er das Bewusstsein.
 

Als er zu sich kam, war er wieder im Krankenhaus. Seine Eltern waren auch da.

"Was ist passiert?" fragte er.

"Du bist angeschossen worden. Man hat Gin auf dem Dach der Schule gefunden. Er hat Selbstmord begangen." Antwortete sein Vater. Shinichi versuchte sich aufzurichten. Aber irgendwie funktionierte das nicht so richtig. Seine Beine fühlten sich irgendwie seltsam an.

"Wo bin ich getroffen worden?" fragte er.

"Du wurdest in den zweiten Lendenwirbel getroffen. Dabei wurde das Rückenmark beschädigt. Die Ärzte meinen, dass die Verletzung nicht all zu schlimm war. Du hast zwar Gefühl in den Beinen, aber laufen wirst du leider nicht mehr können. Sonst ist alles in Ordnung." Antwortete seine Mutter.
 

Zwanzig Jahre später. Ran und Shinichi hatten inzwischen geheiratet. Sie hatten zwei Kinder. Hayato, dreizehn Jahre alt und Mizuho, fünfzehn Jahre alt.

Ran war Professorin für Plasmaphysik und hatte einen eigenen Lehrstuhl. Shinichi war Schriftsteller geworden, da er mit dem Rollstuhl Probleme am Tatort hatte und seine Karriere als Detektiv aufgegeben hatte. Er war berühmt für seine wissenschaftlich fundierten Science-Fiction Romane. Er schrieb keinen Krimis, da er nicht mit seinem Vater verglichen werden wollte. Für seine Bücher hatte er schon viele Preise bekommen, und die Kritiker waren immer sehr begeistert. Manche verglichen ihn sogar mit Orwell oder Huxley!

Er saß gerade in seinem Arbeitszimmer, als sein Sohn ihm mitteilte, dass zwei wichtig aussehende Herren ihn sprechen wollten. Sie warteten im Wohnzimmer. Er begab sich dorthin. Nachdem er sich vorgestellt hatte, begann einer der Männer zu sprechen.

"Guten Morgen. Mein Name ist Larsson. Ich komme vom Nobel-Komitee. Ich freue mich, ihnen mitteilen zu dürfen, dass ihnen der diesjährige Nobelpreis für Literatur verliehen wird."

Daraufhin war Shinichi erst einmal sprachlos. Dann bedankt er sich. Nachdem die beiden Herren gegangen waren, rief er seine Frau an und fragte sie, ob sie Lust hätte, am Abend essen zu gehen. Ran war einverstanden.

Acht Uhr, in einem französischen Restaurant. Die Familie Kudo saß am Tisch. Shinichi und Ran zogen gleichzeitig einen Brief aus der Tasche, den der Andere lesen sollte. Als sie fertig gelesen hatten, waren beide sehr überrascht. Denn Ran sollte den Nobelpreis für Physik erhalten.
 

ENDE
 

Noch ein paar Anmerkungen:

1. Gewehrkugeln sind schneller als der Schall.

2. George Orwell ist berühmt für seine Romane "1984", "Animal Farm" u.a.

3. Aldous Huxley ist der Autor von "Brave New World" (dt. "Schöne neue Welt")

4. Den Schmetterling hab ich mir bei Terry Pratchett ausgeliehen.

5. Wer wissen will, warum ich Ran zur Physikerin gemacht habe, soll meine Steckbrief lesen.

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  HorusDraconis
2005-01-17T09:32:52+00:00 17.01.2005 10:32
Jaja der gute alte Gin... da er keinen Schalldämpfer gewonnen hat, war die Kugel wohl wirklich schneller als der Schall. Schade das er seine Rache nicht bekommen hat. *fiesist* Naja Shinichi muss ja wirklich ein guter Schriftsteller geworden sein. Ran ein Physikerin... ich dachte immer die wird Sportprofessorin, Leiterin eines Karatevereins oder sowas... ich les mir mal deinen Steckbrief durch.
Von:  Astrido
2003-09-28T14:19:01+00:00 28.09.2003 16:19
echt krass.. zT etwas kurz abgebunden die teile, aber für deine erste auf jeden fall gar nicht schlecht!!!! nur solltest du aufpassen, dass du nicht immer zwischen gegenwart und vergangenheit wechselst!!
gut gemacht!!!
cyu as^^
Von:  Kokomiko
2003-09-27T11:19:33+00:00 27.09.2003 13:19
Hey, der ist wirklich gut. Musste ein paar mal richtig schmunzeln (z.B. Thema Physik). Ansonsten hast du von allen etwas drin. Romantik, Tragik und Komik. Also alles in allem, wirklich gut.
Von:  Melora
2003-09-23T15:52:47+00:00 23.09.2003 17:52
ERSTÄÄ *kommi schreiben muss* <<< PFLICHT

Bild dir was ein, ich lese in letzter zeit SEHR WENIG RANICHISTORIES XP

Irgendwie ist die Story cool.. ich wusste auch sofort wer der Scharfschütze iz, trotz der kurzen Haare XD endlich aml wieder eine Story, die ich zu ende gelesen hab, weil mir der schreibstil gefallen hat *sprinG* ^^y
._. Ich fands etwas traurig, was Shinichi passiert iz, aba wie man sieht, kann das auch nicht alles zerstören.. ich mag so stories irgendwie ;___;

mach nur weiter so ^^
Würd mich freuen XD


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