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Dark City

Blutmond
von

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Ich stand auf der anderen Straßenseite vor dem Vamp Tower und fragte mich, warum in drei Teufels Namen ich das hier machte. Woraufhin meine sich mein Gewissen zu Wort meldete und zu mir sagte: um Eliza zu helfen.

Der Vamp Tower war mit hundertzehn Stockwerken das höchste Gebäude in Dark City und damit eines der höchsten der Welt. Der Tower war sehr schwarz gehalten und hatte einen leichten Gotischen Style den Vampire so sehr mochten. Rund um den Tower von riesigen steinernen Gargoyles bewacht, die wie die stillen Wächter über das Gebäude blickten.

Obwohl ich gut gefrühstückt hatte, drehte sich mir irgendwie der Magen um, bei dem Gedanken das ich da rein musste.

Von diesem Tower aus herrschten die Stoker und Corvin über alle Vampire aus Amerika und Europa.

Für die Menschen mochte alles bei den Vampiren demokratisch ablaufen, in Wahrheit aber war alles aufgebaut wie bei den hohen Adelshäusern des Mittelalters. Den hohen Häusern wurden Gebiete zugewiesen, in denen sie über die niederen Häusern herrschten. Allerdings hatten die niederen Häuser die Möglichkeit aufzusteigen, indem es einen Gönner innerhalb der hohen Häuser hatte, der sie politisch unterstützte. Auch menschliche Politiker suchten die Nähe von Vampiren. Wenn man es schaffte. Wer Vampire seine Freunde nannte, musste sich um das Geld für den Wahlkampf keine Sorgen machen, vorausgesetzt man vertrat als Gegenleistung natürlich die Interessen der Vampirhäuser oder des Vampires, von dem das Geld stammte.

Meine Abneigung gegen die hohen Häuser war tief. Als ich bei Diana gelebt habe, hatte ich aus erster Hand erfahren, zu was sie fähig waren, vor allem was sie Diana angetan hatten.
 

Und jetzt stand ich vor dem Gebäude, von dem ich mir geschoren habe es nicht zu betreten.

Tief Luft hohlen, dann ging ich über die Straße und betrat den Tower. Das Innere des Towers erinnerte an eine große Hotellobby übersah man mal dad geschäftige Treiben. Neben Vampiren, die in gut sitzenden Anzügen hier und da in bequemen Sesseln saßen und darauf warteten, dass man sie zu ihren Terminen vorließ, liefen hier und da menschliche Blutdiener herum. Blutdiener waren Menschen, die den Vampiren freiwillig ihr Blut anboten, neben einem üppigen Gehalt erhielten Blutdiener immer wieder Vampirblut, was dafür sorgte, dass Blutdiener länger lebten als andere Menschen. Nebenbei arbeiteten die Blutdiener als Assistentinnen, Butler, Majordomus oder einfache Sekretäre. Auch das Verhältnis zwischen Blutdiener und Vampir war unterschiedlich. Es konnte von Liebhaber bis hin zu guten Freunden verschieden sein. In der Mitte der großen Lobby des Gebäudes stand eine riesige Statue einer nackten, schönen Frau, die mit ausgebreiteten Armen dastand und aus deren Handflächen Wasserfontänen sprudelten.

Diese Statue stellte die Göttin Lilith dar, die Vampire als Göttin und Schöpferin verehrten.

Als das neue Zeitalter begann und bekannt wurde, dass Vampire eine Göttin verehrten, hatte der Vatikan einen riesigen Aufstand gemacht, doch eine Beträchtliche Geldsumme der Vampire hatte sie schnell zum schweigen gebracht. Ich war nie besonders religiös gewesen, aber akzeptierte den Glauben anderer. Mein Blick von der Statue wich dem weniger schönen Anblick. Vor dem Brunnen der Statue waren spitze Metallstangen angebracht. Darauf waren mehre Köpfe von Vampiren aufgespießt.

Die meisten waren schon am Verwesen, ich tippte allerdings darauf, dass ein Zauber ä den Verwesungsgeruch unterdrückte. Doch einer war neu, das erkannte ich sofort. Es war Gray, der mich mit aufgerissen Augen anschaute. Nun jetzt könnte man meinen, dass das aufspießen abgeschlagener Köpfe eine Sache des Mittelalters war und in einer modernen Gesellschaft nichts zu suchen hatte, aber diese Art der Propaganda wirkte in jeden Fall. Wer den Frieden bricht, endet Kopflos auf einem Spieß.
 

Ich ging zum Empfangstresen der Lobby und zu einer jungen Frau die - ein Mensch und kein Vampir - an einem Computer saß.

„Entschuldigung, mein Name ist Kate Raider und ich bin Privatdetektivin. Ich ermittle in einem Fall der Eliza Sliverman betrifft und ich habe erfahren, dass sie hier einen Termin hatte.“ erklärte ich.

„Einen Augenblick, ich werde schnell einen Anruf tätigen. Würden sie bitte bis dahin Platz nehmen?“ sagte Sie.

Ich nickte, setzte mich in einen der gemütlichen Sessel und wartete.

Es dauerte wie immer lange, sehr lange. Doch bevor bei mir der Geduldspfaden riss, tauchte eine junge Frau, mit blonden hoch gesteckten Haaren auf und sprach mich an.

„Entschuldung, sind Sie Kate Raider?“ fragte sie.

„Ja“ antwortete ich.

„ Meine Name ist Julia. Ich wurde angewiesen sie in die Chefetage zu bringen.“ erklärte sie.

Sofort sprang ich auf und folgte ihr, als sie mich zu den Hauptaufzügen führte. Doch anstatt nach oben zu fahren, fuhren wir nach unten.

„Entschuldigung aber liegt die Chefetage nicht oben?“ fragte ich etwas verwirrt.

„Bei den Menschen ist so, aber sie wissen doch dass untote Vampire nicht ins Sonnenlicht dürfen.“ erklärte sie, „Deswegen haben die Herrn des Rates ihre Büros in die Untersten Stockwerke verlegt.“

Das war einleuchtend.

Ich schaute sie mir genauer an: „Sind Sie eine Blutdienerin?“

„Ja, ich diene meinen Meister seit einhundert Jahren.“ erklärte sie und der Aufzug hielt an.

Wir betraten einen langen, dunklen, Fensterlosen Gang den wir nun entlang gingen.

„Ich hoffe Stocker ist bereit für mich.“ sagte ich.

„Oh, ich bringe sie nicht zu Lord Stocker. Er ist leider fiel zu beschäftigt, ich werde sie zu Lord Corvin bringen.“ erklärte sie.

Ich musste schlucken Stocker war ein scheinbar freundlicher alter Mann, Corvin aber war das genaue Gegenteil. Er galt als fleißig, entschlossen, überaus klug, gerecht und streng, aber auch humorlos, nachtragend, unbeugsam, stolz und grausam. Und dann komme ich daher mit meinen Losen Mundwerk. Na klasse.

Wir gingen weiter bis wir vor einem großen Flügeltür kamen: „Lord Corvin erwartet sie.“ sagte Julia und ging davon.

Ich atmete noch einmal tief durch und öffnete die Tür.
 

Der Raum war aus schwarzem Stein und es gab keine Fenster oder sonst irgendetwas was natürliches Licht spendete. Außer eine Reihe von Kerzen, die überall im Raum positioniert waren. An einigen Ecken standen gut geputzte Rüstungen, die eindeutig Zwergenarbeit waren. Diese Raum sagte geradezu dass er einem Feldherrn gehörte. Am anderen Ende des Raums stand ein Schreibtisch. Dahinter saß Viktor Corvin, die Hand des Blutmeisters und Oberhaupt des Hauses Corvinus. Nachdem ich die Tür hinter mir schloss, versuchte ich mich selbstsicher durch den Raum zu bewegen, doch irgendwie gelang es mir nicht so richtig. Denn Viktor war anderes als Stoker. Stoker war ein netter Großvater mit intrigantem Verhalten, Corvin war so was wie ein zu strenger Vater, dessen Kinder seinen Ansprüchen nie genügen würden. Corvin war es gewesen der dem Aufstand der Werwölfe ein Ende setzte. Wie er es genau gemacht hat war nie bekannt geworden. Auf jeden Fall hatte er William und alle Offiziere die bei seinem Aufstand mitgemacht hatten, ans Kreuz schlagen lassen und diese dann entlang der Straße aufstellen lassen. Als Machtdemonstration. Während ich den Raum durchquerte fiel mir eine Landkarte an der Wand auf. Die Gebiete der zwölf Vampirhäuser waren eingezeichnet und alle mit ihren Wappen markiert worden. Mein Blick wanderte zum Bundesstaat Nevada, wo sich das Wappen eine Falken befand. Vor vielen Jahren lebte dort ein anderes Vampirhaus, das allerdings in Ungnade gefallen war. Genauer gesagt war ich daran beteiligt gewesen, dass es gefallen war.
 

Ich rief mich ins Hier und Jetzt zurück, versucht mich zu konzentrieren und vor allem meine Nervosität nicht anmerken zu lassen. Viktor Corvin saß an seinem Schreibtisch und schrieb mit einer Feder einen Brief,. Er schien mich nicht zu bemerken als ich mich ihm näherte, er schien nicht mal aufzusehen. Corvin bot mir nicht mal einen Platz an, sondern lies mich einfach stehen, während er weiterschrieb. Corvin trug eine schwarze Tunika, eine Stoffhose und kniehohe Lederstiefel. Sein blonder Vollbart, an dessen Unterseiten begonnen hatte zu ergrauen als er gestorben war, war sehr gepflegt. Nachdem ich fünf Minuten auf die Aufforderung mich zu setzen gewartet hatte, lies ich mich im Stuhl vor seinem Schreibtisch nieder. Wieder reagierte er nicht darauf, sondern schrieb einfach weiter. Es wunderte mich, dass die alten Vampire immer noch mit Pergament und Tinte schrieben und ihre Briefe immer noch per Raben abschickten, wo es doch heute zu Tage doch Telefone, E-Mails oder was weiß ich sonst so gab. Auf anderen Seite konnten Mails abgefangen und Telefone abgehört werden, Raben hatten den Vorteil das so was nicht passieren konnte. Und das letzte was der Vampirrat wollte, war dass jemand seine Post las.

Ich versuchte ihn direkt an zu sprechen.

„Mein Name ist Kate Raider.“ stellte ich mich vor.

Zum ersten Mal schaute er auf und sah mich mit seinen blauen Augen an.

Und ich konnte mir vorstellen das einen diese Augen in Angst und Schrecken versetzen konnten.

„Ist mir bekannt.“ Sagte er mit tiefer Stimme.

Er griff nach einem Sandstreuer und streute etwas davon auf das Papier, dann faltete er es.

Er griff nach einer Schüssel die über einer kleinen Kerze stand und lies etwas von dem Wachs, das sich darin befand, auf die Mitte des Pergamentes fallen. Dann drückte er sein Siegel auf das Papier und legte es auf einen Stapel.

„Christopher hat mir einiges über sie erzählt. Zum Beispiel das sie eine loses Mundwerk haben.“ Er stand auf und ging zu einem Seitentisch, auf dem sich ein Tablett mit drei Kelchen befand. Er goss von einer Karaffe etwas Blut ein.

„Nun, ich versuche die zwölf Vampirterritorien und ein Protektorat in Europa zu verwalten. Ich bin d3mnach eine vielbeschäftigter Mann. Also, Miss Raider, was wollen sie?“
 

Er setze sich wieder hinter seinen Schreibtisch und nippte an dem Kelch.

„Sie wissen, dass Eliza Silverman wegen Mordverdacht hinter Gittern sitzt?“ fragte ich.

„Ich habe davon gehört, sehr bedauerlich.“ brummte Corvin.

„Ich versuche herauszufinden ob sie es wirklich getan hat und eine Spur führt mich zu ihnen.“

Corvin sagte nichts.

Der Bick von Corvin hätte alles bedeuten können.

„Und eine Spur führt mich hier her, in den Vamp Tower.“ sagte Ich.

Wieder keine Reaktion.

Und dann platzte aus mir heraus: „Womit haben sie Eliza erpresst, damit sie für Sie arbeitet?“

Corvin hob kurz die Braue, was und seine Lippen verzogen sich zu etwas was ein Schmunzeln sein sollte.

„Miss Raider wir haben nichts dergleichen getan um Miss Silverman ins unsere Dienste zu stellen. Sie kam zu uns.“ sagte Corvin gelassen.

„Was?!“ rief ich, ohne auf meine Lautstärke zu achten.

„Ihre Freundin kam freiwillig zu uns. Sie sagte, sie bräuchte Schutz. Im Gegenzug wollte sie für mich und Lord Stoker als Leibwächter arbeiten. Und bis jetzt hat sie erstklassige Arbeit geleistet.“

Bei diesen Worten war mir sämtlich Farbe aus dem Gesicht gewichen.

Eliza hat sich freiwillig in diese Schlangengrube begeben.

„Ich muss gehen.“ sagte ich, stand auf und schritt zum Ausgang.

„Miss Raider?“ rief Corvin mir nach und ich drehte mich ein letztes Mal um.

„Ich hoffe wirklich, dass Sie es schaffen werden, die Unschuld von Miss Silverman zu beweisen.“ sagte er.



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