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Die Rose von Ferelden

Die Geschichte der Heldin von Thedas
von

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Die Ansprache der Botschafterin

In den nächsten Tagen ist es ausgesprochen ruhig auf der Himmelsfeste. Um eventuellen Anfeindungen und Spekulationen vorzubeugen, haben wir uns dazu entschieden, niemanden von dem Angriff auf Cullen zu erzählen. Der gesamte Vorfall wird streng vertraulich behandelt. Zur Gewährleistung von Cullens Sicherheit jedoch musste er bis aufs weitere zu mir ins Gemach ziehen, nicht, dass ihn das sonderlich groß stören würde. Doch, es gibt einige Parteien auf der Himmelsfeste, denen genau dieser Umstand ein Dorn im Auge zu sein scheint, wie ich heute nur wieder allzu deutlich zu spüren bekommen soll.
 

Seit zwei Tagen befindet sich Cullen wieder im Dienst, wird aber derzeitig noch von Cassandra unterstützt, da sich einiges an Arbeit aufgestaut hat. Gerade befinde ich mich auf einem Weg zu einem geheimen Treffen mit meiner Garde, als ich von Josephine kurzerhand abgefangen und förmlichst in ihr Arbeitszimmer geschliffen werde. „Inquisitor, so kann es nicht weitergehen!“, böse sieht mich die Botschafterin an. „Wovon redet Ihr, Josephine?“, frage ich sie verständnislos. „Mir ist zwar unklar, weshalb der Kommandant jetzt schon in Eurem Bett schläft, aber seit Ihr Euch auch nur im geringsten darüber bewusst, dass Euer öffentliches Turteln mit dem Kommandanten niemanden auffällt?“, will sie etwas aufgebracht von mir wissen. „Ich verstehe immer noch nicht genau, worauf Ihr hinauswollt“, versuche ich ihren Worten zu folgen. „Das Ihr in einer Liaison mit dem Kommandant seit ist eine Sache, aber seit Ihr Euch bewusst, wie viele Heiratskandidaten alleine für Euch bei mir täglich vorstellig werden? Und jetzt redet jeder – vom Soldaten bis hin zur einfachen Dienstmagd – auf der Himmelsfeste über die Tatsache, dass der Kommandant und der Inquisitor scheinbar mehr als nur ein gelegentliches Schäferstündchen miteinander teilen! Das kann so nicht weiter gehen“, schimpft sie. „Was geht die Welt da draußen eigentlich mein oder aber Cullens Privatleben an?“, entgegne ich. „Inquisitor, ich verlange, dass Ihr Euch entscheidet! Wir haben viele vorteilhafte Heiratskandidaten für Euch, deren Verbindungen uns sehr viel einbringen würden. Wir können nicht länger so tuen, als ob das zwischen euch beiden nichts wäre! Entweder Ihr verlobt Euch mit Cullen oder aber Ihr beendet diese Romanze! Der Druck des Adels obschon Eures jungen Alters wächst. Wir verlieren an Ansehen, wenn das Gerücht umgeht, dass der Inquisitor es mit seinen Leuten treibt!“, hält sie mir ihre Gardinenpredigt. Geschockt sehe ich sie an. „Jetzt geht und teilt mir schnellstmöglich Eure Entscheidung mit“, damit wirft sie mich aus Ihrem Büro.
 

Anstatt wie geplant mich mit meinen Rittern zu treffen, führt mich mein Weg nun direkt zu Cullen. Überrascht mustern er und Cassandra mich, als ich sein Büro betrete. „Cassandra, würdet Ihr uns bitte alleine lassen? Ich muss etwas mit dem Kommandanten unter vier Augen besprechen“, bitte ich die Sucherin höflich. „Natürlich“, sie geht an mir vorbei und schließt hinter sich die Türe. Langsam trete ich auf Cullens Schreibtisch zu. Mein Liebster hingegen kommt um diesen herum. „Was ist passiert?“, fragt er mich besorgt. „Josephine hat mit mir gesprochen“, beginne ich. „Und?“, seine goldenen Augen nehmen mich gefangen. Unfähig, seinem Blick standzuhalten, senke ich den Kopf, betrachte den Fußboden: „Sie meinte, dass wir entweder heiraten oder aber alles beenden sollen.“ Meine Stimme ist leise, nicht mehr als ein Flüstern. Cullen zieht scharf die Luft ein. Er hat genau so wenig wie ich mit einer solchen Forderung der Botschafterin gerechnet. „Was hast du ihr geantwortet?“, will er ruhig wissen. „Noch nichts, sie hat mich nach ihrer Ansprache aus ihrem Büro geworfen“, antworte ich, den Blick nach wie vor auf den Boden haltend.
 

Stille schwebt zwischen uns. Unruhig tigert Cullen durch den Raum. Nach schier endlosen Momenten kommt er vor mir wieder zum stehen: „Ich... habe darüber nachgedacht, wie es in der Zukunft weitergehen soll. Dieser Krieg wird nicht ewig dauern, dessen bin ich mir bewusst und ich... nun, ich werde bleiben wollen, bei dir, wenn das alles hier vorbei ist. Aber was willst du?“ Sanft schließen sich seine Finger um mein Kinn, zwingen mich dazu, ihn anzusehen. Mit Tränen in den Augen blicke ich zu ihm auf. „Ich will bei dir bleiben, für immer“, wispere ich. Ohne ein weiteres Wort nimmt er mich in den Arm und drückt mich fest an sich. „Dann sehe ich in dieser Situation kein großes Problem“, murmelt er leise, „es sei denn, der Gedanke, mich zu heiraten ist für dich derart unerträglich.“ Gegen Ende seiner Worte hin, versucht er meine Stimmung mit einem mehr als nur schlechten Witz zu heben. Es bleibt bei diesem Versuch. Mit einem missglücktem Lächeln erwidere ich seinen Blick: „Das ist es nicht.“ „Sondern?“, Cullen lehnt seine Stirn gegen meine. „Ich wollte nicht heiraten, weil es dem Ansehen schadet, wenn ich es nicht tue“, antworte ich ihm. „Willst du mich trotzdem heiraten?“, tief blickt er mir in die Augen. Ich ertrinke in dem goldenen Schimmer: „Ich... ja, Cullen, ich will.“ Sanft küsst er mich. Als sich unsere Lippen voneinander lösen, streicht er mir eine Strähne meines braunen Haares aus dem Gesicht: „Dann sollten wir das Botschafterin Montilyet wissen lassen.“ Er greift nach meiner Hand und gemeinsam begeben wir uns auf den Weg zu Josephine.
 

„Inquisitor? Kommandant?“, abwartend mit einer leichten Überraschung in ihren Augen mustert uns Josie. „Es geht um unsere Unterredung von vorhin, Josephine“, beginne ich. „Oh... ich hatte nicht so bald mit einer Entscheidung Eurerseits gerechnet, Mylady“, erwidert sie. „Es gab nicht viel, was entschieden werden musste“, mischt sich nun auch Cullen in das Gespräch mit ein. „Und das heißt...“, der Blick der Botschafterin wechselt zwischen meinem Liebsten und mir hin und her. „Dass Ihr die Hochzeit planen könnt, Josephine, ganz so, wie sie Euch vorschwebt. Nur bedenkt bitte, dass Corypheus vielleicht vor dem Termin tot sein sollte, nicht, dass er am Ende noch die Zeremonie stört“, teile ich ihr unseren Entschluss mit. „Damit hätte ich wohl rechnen müssen. Also gut, ich werde mir noch eine Strategie überlegen müssen, wie ich es dem Adel erkläre, dass der Inquisitor beziehungsweise die Prinzessin des Reiches Ferelden ihren Kommandanten heiratet, aber... irgendwie werde ich das wohl hinbekommen. Ich freue mich für euch“, zum Ende hin lächelt Josephine uns an. „Josephine, eine Sache bitte: Lasst das nicht zu dem Ereignis des Jahres werden, bitte“, ein leises Flehen ist aus Cullens Stimme herauszuhören. „Nun, Kommandant, das kann und werde ich euch leider nicht versprechen. Die Hochzeit einer Persönlichkeit wie dem Inquisitor wird natürlich in aller Munde sein. Alles andere wäre nicht standesgemäß. Vergesst nicht, dass Ihr nicht nur das Oberhaupt der Inquisition heiratet, sondern gleichzeitig die rechtmäßige Prinzessin von Ferelden“, entgegnet diese. „Glücklicherweise darf ich als Hochverräterin aller Wahrscheinlichkeit nie in den Genuss kommen, das Erbe meines Vaters anzutreten“, versuche ich ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen. „Das, Mylady, wird ganz davon abhängig sein, wie Euch die Welt sehen wird, wenn das alles hier vorbei ist. Aber jetzt müssen wir uns zuerst auf den Ball in Halamshiral vorbereiten. Alles andere wird warten müssen“, sie macht sich einige Notizen auf ihrem Klemmbrett, „danach allerdings werde ich Euch für die Gästeliste in Anspruch nehmen, Mylady.“ Ja, sowas in der Richtung dachte ich mir bereits. „Wir überlassen Euch dann wieder Eurer Arbeit, Josephine. Sollte etwas sein, wisst Ihr ja, wo Ihr uns findet“, mit diesen Worten verabschieden wir uns von unserer Botschafterin.
 

Unser Weg führt uns zu den Wällen der Himmelsfeste. „Verdammt“, unvermittelt bleibe ich stehen. Fragend sieht mich Cullen an. „Ich habe meine Ritter völlig vergessen“, fällt es mir siedend heiß wieder ein. Ein raues Lachen ertönt: „Unsere Botschafterin hat dich zweifelsohne mit ihrer Forderung mehr aus der Bahn geworfen, als du selbst wohl erwartet hättest.“ Seine Worte nehme ich kaum wahr. Ich muss den fünf gleich erklären, warum ich viel zu spät bin. „Sehen wir uns heute Abend?“, erklingt die tiefe Stimme meines Liebsten an meinem Ohr. „Heute Abend? Da werden wir unseren Freunden die Neuigkeiten erzählen müssen, sonst sind sie noch sauer, dass sie es von Josephine und nicht von uns erfahren haben“, entgegne ich. „Hm... und was schwebt dir dazu vor?“, neugierig blickt er mir in die Augen. „Ein gemütlicher Abend in der Taverne“, erwidere ich, „jetzt muss ich aber wirklich los. Die werden sich schon Fragen, wo ich bleibe.“ Ich hauche ihm einen Kuss auf den Mund, bevor ich zusehe, dass ich zum Treffpunkt im verlassenen Turm komme.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Eine kurze Zwischensequenz aus der Romanze unserer Heldin, klein aber wichtig für bevorstehende Ereignisse.
An dieser Stelle möchte ich mich entschuldigen, dass man lange nichts von mir gehört hat. Da ich seit einem viertel Jahr in der Organisation einer Eventreihe aktiv beteiligt bin, ist meine Zeit zum schreiben auch bedingt durch die Arbeit knapper bemessen. In Zukunft werden hoffentlich wieder regelmäßiger Updates kommen. Ich werde mich dahingehend bemühen, häufiger von mir hören zu lassen.
Vielen Dank an alle treuen Leser, Fans und Kommentatoren dieser Geschichte.
LG, Akemi Komplett anzeigen

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