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Kirschblütentraum

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Kirschblütentraum
 

Dieser Os ist ein Wichtelgeschenk für Tempestdyer.
 

Überraschenderweise war es nicht ihr Kopf, sondern ihr Herz, das sie zurückhielt. Jedes Mal, wenn sie das andere Mädchen sah – in der Schule, in der überfüllten Straßenbahn, in der Nachbarschaft - schlug ihr Herz schneller. Zuerst waren ihr ihre hellrosa Haare aufgefallen, die in sanften Wellen von den Schultern, bis zur Hälfte des Rücken fielen als sie vor ihr das Einkaufszentrum betreten hatte. Das Nächste, was ihr an ihr aufgefallen war, war wie sie lachte mit den Grübchen unter ihren Augen und das Strahlen dieser. Ein wundervoll helles grün, wie eine saftige Wiese im Frühling. Auch der Rest ihres Körpers war hübsch und sie störten auch nicht die offensichtlichen „Fehler“, die sie aber auch nicht als solche ansah. Niemand war perfekt. Aber für sie war das Mädchen die Traumfrau. Das herzförmige Gesicht, die etwas pummelige, kurvige Gestalt und die langen Beine. Auch ihre Fehler störten nicht. Ihre zwei kleinen Feuer male auf dem Hals, die Narbe auf der Wange. Der schmale Mund, den sie gerne mal küssen will. Die etwas zu groß geratene Nase. Sie konnte sie nur ansehen. Normalerweise würde sie sie sofort ansprechen, aber ihr Herz machte ihr einen Strich durch die Rechnung. In ihrer Nähe wurde sie immer so schüchtern und das war ihr so unsagbar peinlich.
 

Aber so wird das ja nie was! Dachte sie frustriert und ließ sich auf ihr Bett, mit einem weichen Kissen mit Ruffy Bezug fallen. Wenn ich sie nicht anspreche, dann wird sie mich nie bemerken. Okay, dann werde ich es morgen versuchen. Hoffentlich vermassle ich es nicht.

Sie sprang von ihrem Bett auf und ging über den weichen Teppich zum Kleiderschrank. Für morgen Nachmittag suchte sie sich einen schwarzen Rüschenrock mit hellrosa Schlafen, dazu ein passendes Top in hellrosa mit schwarzen Schleifen und schwarz rosa gestreiften Sneakers. Was ihr nach langem Suchen Fluchen gefiel.
 

Da ja keiner da war und ihre Eltern ausgegangen war sie alleine zu Hause. Aber das Blöde daran war, dass auch ihre Freundinnen keine Zeit hatten. Sarana hatte Hausarrest, Akemi musste büffeln und Yuki war das Wochenende bei ihrer Tante in Tokio. Also konnte sie mit ihnen nichts unternehmen. Das Doujo war heute auch geschlossen, sonst wäre sie dorthin gegangen und hätte trainiert, welches aber erst in ein paar Tagen wieder öffnete, da der Leiter im Urlaub war. Und ihr Zauberunterricht hielten ihre Eltern und der war immer in der Woche. Apropos Zauberunterricht. Sie sollte mal ihren Aufsatz beenden, den sie morgen abgeben abgeben soll, sonst bekommt sie noch Hausarrest. Sofort ging sie zum Schreibtisch, holte ihren angefangenen Aufsatz, ein Buch über Zaubersprüche und ihr Federmäppchen heraus.
 

Mit ihrem dunkelgrünem Füller schrieb sie. Ab und zu blätterte sie in dem Buch und machte sich Notizen. Zwischendurch trank sie Wasser aus ihrer Flasche, die sie neben dem weißem Schreibtisch stehen hatte. Als sie mit dem Aufsatz fertig war und in nochmal kontrolliert hatte ging sie nach unten. In der Küche machte sie sich ein Sandwich und eine heiße Schokolade, mit dem sie sich an den Küchentisch setzte.
 

„Hi, Arisu! Wie war dein Wochenende?“, fragte Yuki sie als sie auf sie zu kam. Sie umarmten sich.
 

„Langweilig!“, stöhnte sie. „Wie war es bei dir?“
 

„Oh, es war echt toll. Wir waren Baden, Eis essen, im Kino. Nächstes nimm ich dich mit.“
 

„Cool! Das wäre toll! Ach, fast ich es vergessen. Ich habe Azuca einen Brief geschrieben!“
 

„Echt? Ihr wärt ein süßes Paar!“
 

„Wir sind doch noch kein Paar und ich weiß doch überhaupt nicht, ob sie auch auf Mädchen steht.“
 

Arisus Wangen wurden rot.
 

„Ich fände es aber toll“, sagte Yuki als sie die Bahn betraten und sich umsahen. „Da sitzt Azuca und bei ihr sind noch Plätze frei!“ Sie zog ihre Freundin mit sich zu der Sitzgruppe in der das Mädchen von Arisus schlaflosen Nächten saß.
 

Hallo, du bist doch Azuca Amano aus der Paralelklasse, oder?“, fragte Yuki.
 

„Ja! Wollt ihr euch nicht setzen. Die Bahn wird bald voll.“, sagte Azuca.
 

„Genau das wollten wir fragen. Danke!“, sagte Yuki und sie setzten sich.
 

„Danke!“, sagte Arisu schüchtern.
 

„Ich kenne euch auch. Ihr seid sicher Arisu Numiora und Yuki Suzuki.“, sagte Azuca und sah dabei besonders Azuca an. „Ich hab dich nicht für ruhig gehalten. Mimi hat mir von euch erzählt. Ihr habt ihr gegen ein paar Mobber in eurer Klasse geholfen. Sie ist meine beste Freundin und ich bin euch sehr dankbar dafür.“
 

„Keine Ursache! Das war selbstverständlich.“, sagte Arisu und sah dabei auf einen Punkt auf dem Boden.
 

„Nicht für Jeden.“, sagte Azuca.
 

Sollte es aber.“, sagte Arisu und sah der Anderen jetzt in die grünen Augen. Ihr Herz schlug wie verrückt.
 

Sie unterhielten sich noch eine Weile über dies und jenes.
 

„Ich möchte gerne mal Mangaka werden.“, sagte Azuca.
 

„Oh, das ist aber toll. Würde ich auch gern, aber ich kann nicht zeichnen. Im Gegensatz zu Arisu.“, sagte Yuki ihre beste Freundin an stupsend, damit sie der Anderen endlich den Brief überreichte. Zuerst sah diese sie verwirrt an, aber als sie den Blick der Anderen sah erinnerte sie sich und kramte in ihrer Tasche nach dem Brief. Sie holte einen hellrosa Umschlag, mit kleinem gezeichnetem Hasen in der Ecke heraus und reichte ihn Azuca. Verwirrt nahm diese ihn entgegen und wollte ihn öffnen, aber gerade da wurde ihre Haltestation aufgerufen und sie stiegen aus. Gemeinsam gingen sie zur Schule und verabschiedeten sich dann als sie zu den jeweiligen Klassenräumen gingen.
 

Nachdem Arisu von der Schule nach Hause kam machte sie schnell ihre Hausaufgaben, ging duschen und zog sich um. Sie nahm ihre zweite Tasche, die sie immer für nach der Schule nutzte, packte ihren Zeichenblock, Federmappe, ihre ausgeliehenen Bücher und ihr Portemonnaie ein. Sie ging nach unten und in die Stube, um ihren Eltern Bescheid zu geben, dass sie wegging. Ihre Eltern hingen gerade die Wäsche auf.
 

„Mom, Dad, ich werde zur Bibliothek gehen und mich dort mit einer Freundin treffen.“, sagte sie.
 

„In Ordnung. Aber komm nicht zu spät. 19:00 gibt es Abendbrot. Vergiss nicht nicht zu zaubern. Noch ein so großer Vergessenszauber würde unserer Polizei auffallen.“, sagte ihre Mutter, die sich ihr zugewandt hatte und sie aus ihren braunen Augen streng ansah.
 

„Nein, Mom! Ich bin vorsichtig. Ich habe es gelernt. Tschau!“

„Pass auf dich auf!“, riefen ihre Eltern ihr zu.

„Ja, Mom, Dad.“
 

Vor dem großen Backsteinhaus wartete schon Azuca auf sie. Das Mädchen, dass ihr Herz gestohlen hatte war in ein glattes, hellblaues Kleid gekleidet, das Spaghettiträger hatte, über die ein Satin-Bolero hing in derselben Farbe und der Rock des Kleides war in drei Stufen nach unten gefaltet. Sie hatte eine kleine, mit Engel im Anime-Zeichenstil bedruckte Tasche und sie trug weiße Sneakers und schwarze Ballerinas.
 

„Hi, Ari!“, sagte sie und küsste ihr auf die Wange.
 

Arisu wurde rot und ihr wurde warm ums Herz. Ihr Herz raste.
 

„Hi, Azuca!“, erwiderte sie noch etwas schüchtern.
 

Ob sie vielleicht wirklich was für mich empfindet? Oder sind das nur platonische Gefühle?
 

Sie betraten die Bibliothek und gaben die Bücher ab. Dabei viel ihr auf das Azuca fast nur Yuri-Mangas hatte. Also konnte sie nichts dagegen haben. Das freute Arisu. Vielleicht wurde wirklich was aus ihnen. Sie wollte die Hoffnung nicht aufgeben. Und wenn sie nur Freunde blieben. Hauptsache, sie blieb bei ihr.
 

Sie gingen die Buchreihen entlang. Azuca glitt mit ihrem Zeigefinger über die Buchrücken und holte sich dann eines heraus. Überrascht sah Arisu auf das Buch und wie geschickt die Andere genau dieses Buch aus dem Regal genommen hatte. Auch das sie es aus dem Regal nehmen konnte irritierte sie, denn Menschen konnten das Buch weder sehen, noch anfassen. Erst, wenn die Wesen der anderen Dimension, die von den Menschen ausgestoßenen eines von ihnen es nahm und es dem Menschen zeigten konnten auch diese es nehmen. Wen hatte sie sich denn da geangelt? War ja sehr interessant.
 

„Das Buch der alten Völker.“, hauchte Arisu überrascht.
 

Azuca nickte und führte sie zu einem Tisch.
 

„Einer meiner Vorfahren hat dieses Buch geschrieben. Das weiß jeder in der Familie.“, sagte Azuca.
 

Arisu sah sie ungläubig an und Azuca führte sie in eine entlegene Ecke und sie setzten sich. Arisu sah sie immer noch mit geweiteten Augen und offenem Mund an.
 

„Mund zu, sonst kommen Fliegen rein.“, kicherte das Mädchen mit den rosa Haaren amüsiert. „Jeder, dem ich das gesagt habe hat so reagiert. Viele waren das ja nicht. Es ist gefährlich zuzugeben mit ihm verwandt zu sein. Manche nutzen einen dann aus. Aber ich vertraue dir. Du bist nicht so.“
 

„Du vertraust mir? Wir kennen uns doch erst seit heute. Sonst haben wir uns doch nur gesehen und nie gesprochen.“, sagte Arisu.
 

„In der Hinsicht vertraue ich dir. Du wirst schon lernen, warum.“, sagte Azuca. „Ich mag dich!“
 

Arisu wurde rot.
 

„Niedlich!“, kicherte Azuca.
 

Danach trafen sie sich öfter, aber nicht immer in der Bibliothek. Sondern auch im Park, in der Eisdiele, am Strand. Sie redeten oder schwiegen. Das Schweigen war nicht unangenehm. Zweimal waren sie im Kino. Arisu lernte Azucas Freundin Mimi richtig kennen und deren Freund Yukimura. Aber sie konnte die Beiden noch nicht so wirklich einschätzen. Das sie Azuca angesprochen hatte war jetzt mehr als zwei Monate her und sie trafen sich seitdem mehrmals in der Woche. Deshalb hatte sie auch Streit mit Yuki gehabt, weil sie sich fast nie sahen. Aber das hat sich eingerengt. Aber auch jetzt wusste Arisu noch nicht, ob ihre heimliche Liebe dieselben Gefühle für sie hegte. Sie wusste nur, dass sie sie sehr mochte, aber nicht, ob Azuca sie liebte. Denn bis jetzt waren es nur Küsse auf die Wange und das war freundschaftlich. Aber nie so öffentlich. Das schickte sich nicht. Meistens, wenn sie sich verabschiedeten. Manchmal hatte sie auch Yuki begleitet.
 

Heute machte sie sich nervös auf den Weg zu ihrem nächsten Treffen mit Azuca. Sie war nervös, weil ihre neue Freundin ihr beim letzten Mal gesagt hatte, das sie ihr etwas sehr wichtiges erzählen wollte. Mal sehen, was. Bitte das, was sie sich jetzt schon seit ungefähr zwei Jahren erhofft. Sie wollte sich mit ihr im Park treffen. Also machte sie sich auf den Weg und traf ihre Liebe am Eingang des Parks. Ihr Anblick raubte Arisu den Atem. Das andere Mädchen war in einen blütenweißen Kimono gekleidet, auf den rosa Kirschblüten gestickt waren. Ihre Haare hingen in Wellen über ihre Schultern und waren mit weißen Bändern durchzogen. An ihre Füßen trug sie weiße Ballerinas mit hellrosa Snaekers.
 

Im Gegenzug begutachtete auch Azuca sie undauch ihr stockte der Atem. Arisu war in ein rotes Sweet Lolita Kleid gekleidet.und trug rote Halbschuhe mit kleinem Absatz. Ihre Haare waren zu einem Zopf geflochten und das dunkle Braun zierte eine rote Strähne.
 

„Du siehst wunderschön aus.“, sagte Arisu ehrlich.
 

„Du siehst aus, wie eine Märchenprinzessin.“, sagte Azuca lächelnd, verbeugte sich, nahm ihre Hand und küsste sie.
 

Arisu errötete und sah verlegen zur Seite. Azuca erhob sich.
 

„Hab ich dir schon gesagt wie niedlich du bist, wenn du rot wirst, Ari? Das liebe ich.“, sagte Azuca fröhlich und ging voraus in den Park. Arisu folgte ihr mit klopfendem Herzen. Diese Worte erhöhten ihre Hoffnung darauf, dass ihre Liebe erwidert wurde.

Gemeinsam gingen sie durch den mit Menschen gefüllten Park. Sie betraten einen Ort der eher ruhiger war und setzten sich auf eine Holzbank. Direkt unter einen schönen, großen Kirschbaum, der in voller Blüte stand. Ein rosafarbenes Kirschblatt fiel in Arisus und Azuca entfernte es. Sie blies es an und es verwandelte sich in eine Seerose. Denn diese mochte Arisu am Meisten. Diese reichte sie ihr. Überrascht nahm diese sie entgegen.
 

„Danke! Wofür?“, fragte diese überrascht.
 

„Weil du mir viel bedeutest.“, sagt Azuca und bevor Arisu es sich versah legten sich weiche, leicht feuchte Lippen auf ihre. Überrascht riss sie die Augen auf und schloss sie dann genüsslich. Nicht glauben könnend, was hier gerade geschah fuhren ihre Hände über den Rücken und die Haare der Anderen.
 

„Wirklich?“, fragte sie noch einmal nach, nachdem sie den Kuss gelöst hatten.
 

„Ich liebe dich, Ari!“Sie gab ihr einen Kuss auf die Stirn und strich einige losgelöste Haare weg.
 

„Ich liebe dich auch, Azu.“, sagte sie und küsste die Andere.
 

Ihr seid nicht die Einzigen, die ein Geheimnis teilen.



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