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Die 5 Idioten und ich

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nach langer Zeit gibt es auch mal wieder eine Story von mir ^^
Es hat zwar länger gedauert, doch ich hoffe, dass es sich gelohnt hat.
Ich bin für Lob sowie Kritik immer dankbar. Wer also Verbesserungsvorschläge hat, oder dem Rechtschreibfehler etc. auffallen, brauch er das nur in die Kommentare schreiben. Ich werde sie so schnell wie möglich zur Kenntniss nehmen und sie verbessern :)
Aber nun viel Spaß bei der folgenden Story ;D Komplett anzeigen

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Die chaotischen 5

Jetzt kommen erstmal ein paar Informationen zu meiner Person. Ich bin ein 17 jähriges etwas jungenhaften aussehendes Mädchen, welches gerade dabei ist das Abitur zu meistern. Ich habe kurze dunkelbraune Haare und gleich farbige braune Augen. Mehr gibt es eigentlich nicht zu erzählen. Außer, dass ich die meiste freie Zeit damit verbringe, mein Otaku-dasein zu genießen und mich dem voll und ganz hingeben. Und noch etwas…

„Hey Alex, kannst du endlich mal Frühstück machen!!? Wir sind am verhungern“, schrie ein Junge aus der Küche.

Ich lebe auf Grund meines mäßigen Reichtums mit fünf Jungs zusammen. Auch wenn sie den Titel ‚die fünf Idioten‘ eher verdient hätten, die auch noch dazu allesamt faule Säcke und zu nichts zu gebrauchen sind. Ich frage mich wirklich, wie sie es bisher ohne mich auch nur eine Woche überleben konnten.
 

Es hat alles vor einer Woche angefangen, als ich auf der Suche nach einer Wohnung war, da meine Schule an einem anderen Ort war, wo ich bisher gewohnt hatte. Sie war ebenfalls zu weit weg, um dorthin jeden Tag hinzufahren und wieder zurück und da es kein Internat war, blieb als einzig logische Entscheidung umziehen übrig. Auch wenn es mir schwer fiel, ich musste auch an meine Zukunft denken.

Derzeitig lebte ich in einem Hotel, doch ich sah mich jeden Tag irgendwo auf den Straßen um, ob nicht doch noch irgendwo eine Wohnung zur Miete frei war, die man schnell beziehen konnte, denn ich hatte nur noch drei Wochen Zeit, bevor die Ferien vorbei waren. Da ich aber gerade nur mein Abitur mache und ein Job als Kellnerin in einem kleinen Café nicht die herausragende Einnahmequelle ist und so viele Mieter zweifeln lässt und mich letztendlich abweisen.

So lief ich an einem Freitag etwas gefrustet durch eine kleine Einkaufsstraße und sah auf einen grauen Pfosten ein Plakat, mit der Aufschrift ‚Wir suchen ein sechstes Mitglied für unsere WG!!‘ hängen. Mein Interesse wurde geweckt und ich las mir die weiteren Informationen durch.
 

‚Wir suchen ein sechstes Mitglied für unsere WG!!

Wenn du interessiert bist, dann schau direkt an unsere Haustür vorbei. Zu mindestens wenn du folgende Kriterien erfüllst.

Unsere WG besteht hauptsächlich aus Otakus oder Zockern, also solltest du auch schon eins von beide oder beides sein 

Uns ist egal, wie du an die 500€ kommst, es ist nur wichtig, dass sie gegen Ende des Monats immer wieder da sind!‘
 

Schnell riss ich das Plakat von dem Pfosten und presste es fest an meine Brust. Es klang sehr interessant und genau nach meinem Geschmack. Otakus und Zocker. Endlich unter Gleichgesinnten, ging mir durch den Kopf. Als ich fröhlich versuchte die angegebene Adresse zu finden. Durch ein wenig Hilfe von vorbeilaufenden Passanten hatte ich den Wohnblock endlich gefunden. Er war riesig und war nach moderner Architektur gebaut worden. Die hellgraue Fassade und mit den vielen Fenstern wirkte es sehr ansprechend, sowie der Eingang und das Foyer, in das ich eben eintrat.

Alles war schlicht in Weiß gehalten, doch frischten die verschiedenen und vielen grüne Pflanzen den Raum wieder etwas auf und ließen ein schönes Bild entstehen.

Ich ging geradewegs zum Fahrstuhl und betätigte den Knopf. Direkt kam der Fahrstuhl langsam runter in das Foyer gefahren und die Türen öffneten sich. Ich lief hinein, während ich nochmal auf das Plakat sah, um mich zu vergewissern in welches Stockwerk ich denn nun musste. Ich drückte den Knopf für den 6. Stock, die Tür schloss sich und ich wurde langsam nach oben getragen. Nach der kurzen Fahrt stieg ich wieder aus dem Fahrstuhl und suchte die Wohnungsnummer.

„65…65… Wo ist denn die 65?“ murmelte ich leise vor mich hin. „Ach, da ist sie ja.“

Ich sah die Wohnungsnummer vor mir und betätigte die Klingel mit einem breiten Grinsen. Zum Einen um einen guten ersten Eindruck zu machen und zum Anderen, weil ich mich extrem freute.

Die Tür wurde von einem schludrig, aber trotzdem gutaussehenden jungen Mann geöffnet. Er sah mich mit seinen grünen Augen, die leicht von seinen braunen längeren Haaren bedeckt wurden, verwundert an. Ich schätzte ihn um die 1,90m groß und um die 20 Jahre alt.

„Was willst du hier?“ fragte er mich mit einer müden, doch trotz der genervten wirkenden Frage, freundlichen Ton. Seine Stimme war sanft und tief, man hätte einschlafen können, wenn man ihr länger zugehört hätte. Er sah mich fragend an und ich antwortete mit einer stotternden Stimme.

„I-Ich bin hier wegen… wegen dem freien Platz in der WG…“ Mit ebenso einer zitternden Hand, zeigte ich ihm das Plakat.

„Ach?“ Seine wunderschönen Augen weiteten sich. „Warte mal eben…“ Damit schloss er die Tür und man hörte seine entfernenden Schritte. Seine Stimme erhob sich und er schrie: „JUNGS, hier ist jemand, der sich für den freie Platz interessiert. Und ob ihr wollt oder nicht, jeder bewegt sein Arsch in das Wohnzimmer.“

Ich würde nicht gerne erleben, wie er schreit, wenn er sauer ist. So wie der jetzt schon schreit. Unwohlsein machte sich in meinem Körper breit und ich empfand es nicht mehr als allzu gute Idee hier her gekommen zu sein. Ich dachte darüber nach zu gehen und drehte mich schon langsam um, als die Haustür wieder von dem Braunhaarigen geöffnet wurde.

„Wenn du willst, kannst du reinkommen. Keine Angst, wir tuen schon nichts“, lächelte er mich an.

Leider machte mir die Aussage noch mehr Angst, als diese zu lindern. Trotzdem ging ich durch die Haustür und fand mich in einen regelrechten Saustall wider. Alles lag herum. Dreckige Wäsche, erkennbares Essen und weitere Sachen, die man nicht genau identifizieren konnte.

Ich folgte dem Mann durch das Chaos und wir kamen in einem etwas größeren Raum an. Es schien das Wohnzimmer zu sein. Denn ein schwarzes Ecksofa machte sich links von der Tür breit und ihm stand ein Fernseher gegenüber. Dazwischen war ein kleiner Tisch platziert mit einem kleinen dunklen Hocker daneben. Doch war der Tisch kaum noch zu erkennen, da er von so viel Müll, wie der restliche Raum, zugemüllt war und sich auch keiner die Mühe machte, alles aufzuräumen. Ich begutachtete alles etwas skeptisch und überlegte. Wenn ich das Zimmer wirklich nehmen sollte, dann muss hier aber einiges passieren.

Es saßen vier weitere Jungs bzw. junge Männer auf dem Sofa und sahen sie interessiert an. Der Mann, der mich bis hier hin begleitet hatte, lies sich am rechten äußersten Rand auf das Sofa nieder und deutete mir mich ebenfalls zu setzten. Langsam setzte ich mich also auf den Hocker und ließ meine Tasche neben mir hinfallen. Mein Blick richtete sich auf.

Hier saß ich nun. Ein einziges Mädchen, schutzlos, gegenüber von fünf jungen Männern, die alle um die fünfzehn bis zwanzig Jahre alt waren. Wie man jedoch erkennen konnte, legten sie auf ihr Äußeres genauso viel Wert, wie auf die Sauberkeit ihrer Wohnung. Sie waren eigentlich alle recht gutaussehend, jedoch hatten sie sich ein paar Tage gehen lassen.

Ganz rechts saß der gepflegteste von allen, nämlich der Braunhaarige. Er sah auch so aus, als ob er der Älteste in dieser Runde war. Dann folgte links ein etwas jüngerer Mann. Er hatte blonde, fast schon weiße längere Haare, die sich um sein zierliches Gesicht kräuselten und die feuerroten Augen, die mich interessiert musterten halb verdeckten. Sie schienen schon fast zu brennen, doch funkelten sie wunderschön, wie sie Abendröte. Neben ihm saß ein gelangweilter 18jähriger mit rosa Haaren. Ja, ihr habt richtig gehört. Mein Gegenüber besaß rosafarbene Haare. Seine Haare waren ziemlich auffällig und wurde dies, durch seine dunkle Haut nur noch mehr betont. Sie waren etwas länger und zu einem Zopf nach hinten gebunden, wodurch seine kalten grauen Augen erkennbar waren. Auch sie hatten einen ganz eigenen Glanz, doch wirkten sie auf irgendeine Art verlassen. Der Nächste hingegen lächelte mich breitgrinsend an und seine gelben Zähne kamen zum Vorschein. Er schien der Jüngste und Kleinste in der Runde zu sein, aber auch der Fröhlichste. Seine braunen Augen sahen mich gebannt an und ich konnte nicht anders, als ihm zurück Lächeln. Er wirkte deswegen noch glücklicher und sein Grinsen wurde immer breiter. Der Letzte von den Fünf wirkte irgendwie am interessantesten für mich. Auch wenn er mich nicht direkt ansah, war ich von seinen eiskalten Augen und dem glänzenden schwarzen Haar regelrecht angezogen. Er sah so aus, als ob er nicht im hier und jetzt, sondern irgendwo anders, weit entfernt und in seiner eigenen Welt, leben würde. Er erlebt dort seine eigenen Abenteuer und bekommt gar nicht mit, was hier gerade passiert. Ich musste Lächeln und in genau diesem Moment sah er mich an. Seine blauen Augen durchbohrten mich regelrecht und Nervosität machte sich in jeder einzelnen Zelle meines Körpers breit. Er wirkte nicht sehr glücklich mich hier zu sehen, obwohl sein Gesicht keinerlei Emotion zeigte. Er sah mich stumm an und ich sah das Meer in seinen Augen. Das wundervolle Meer. Ich wäre am liebsten in seine Augen gesprungen um es zu sehen, doch wurde ich aus meinen Gedanken gerissen.

„Ich heiße Yosch und ich bin 24 Jahre alt, somit auch der Älteste hier“, fing der Rechte sich an vorzustellen.

„Mein Name ist Dave und ich bin 20“, machte der Mann neben Yosch mit der Vorstellungsrunde weiter.

„Sam.“ Der Pinkhaarige schien ja wirklich gesprächig zu sein.

„Ich bin Timo und mit 15 der Jüngste“, grinste er mich mit gelben Zähnen an.

Es wird wirklich Zeit, dass jemand mal in dieser WG Ordnung schafft, schoss es mir so durch den Kopf.

Nun war der Letzte der Männerrunde dran, doch er schien schon wieder in seiner ganz eigenen Welt zu leben und die anderen ignorierten ihn einfach.

„Und dürfen wir auch deinen Namen erfahren?“ fragte Yosch. Ich schreckte zusammen und mein Blick richtete sich nun wieder auf ihn.

„Ich heiße Alex und bin 17“, antwortete ich nickend.

„Schöner Name“, lächelte er mich an, „also Alex, warum willst du hier wohnen?“

Ich lächelte vorsichtig in die Runde und sah in vier fragende Gesichter. Es war ja eigentlich ein spontaner Besuch gewesen und nicht richtig durchdacht. Ich bin auch nur hierhin gekommen, weil auf den Zettel „Otaku“ stand. Irgendwann wird mich das bestimmt auch nochmal umbringen.

„Kannst du auch putzen und sowas?“ fraget der Braunhaarige.

Ich sah ihn fragend an.

„Ja ich weiß, es stand nicht auf den Zettel, aber du siehst ja wie es hier aussieht. Und wir bekommen das nicht so richtig auf die Kette“, lachte er verlegen und kratzte sich am Hinterkopf.

Ich nickte einmal zum Verständnis und als Antwort.

„Klar. Sie ist doch ein Mädchen. Warum sollte sie es dann nicht können?“ stellte der Pinkhaarige fest.

„Warum kannst du es nicht?“ konterte ich.

Mein Gegenüber sah mich verwundert an. Er hatte anscheinend nicht damit gerechnet und sein rechter Nachbar fing leise an zu kichern.

Sam hatte sich anscheinend wieder gefangen und setzte zum Gegenangriff über.

„Warum sollte ich das können? Ich meine ich bin ein Junge, also…“

Doch er hatte die Rechnung ohne mich gemacht.

„Ach, deswegen meinst du, du musst das nicht können? Scheint aber nicht wirklich mit deinen Haaren zusammen zu passen, oder warum hast du sie dir pink gefärbt? Es muss ja schon an deinen fehlenden Männlichkeitsgen liegen, also hast du eigentlich das Zeug dazu eine perfekte Putzfrau zu sein!“

Jetzt fingen alle an zu lachen, außer der Schwarzhaarige und mein Gegenüber. Er war wütend, aber es war mir egal. Er sollte schon gar nicht damit anfangen, mich wie etwas zu behandeln, dass nur sauber macht und die Wäsche wäscht.

„Was fällt dir ein mit mir so zu reden?“

„Du hast doch angefangen. Mit mir so zu reden, als ob ich irgendwas wäre, dass dir immer den Arsch hinterher trägt und deswegen auch noch glücklich ist. Scheinst es nicht gewohnt zu sein, dass ein „Mädchen“ dich fertig macht.“ Ich zog ihn an seinem Pulli zu mir hoch und sah ihm tief in die Augen. „Dieses Gelaber kannst du dir echt sparen.“

Ich ließ ihn los und schubste ihn zurück auf das Sofa.

Ich nahm wortlos meine Tasche und wollte gerade aus dem Raum verschwinden, als…

„Warte“, sagte jemand.

Der Schwarzhaarige hielt mich an der Hand fest, aber sah weiter so aus, als ob er nicht hier sein würde.

Yosch ist aufgestanden und wollte mich aufhalten, doch war ihm der mysteriöse Junge zu Hilfe gekommen. Die anderen vier sahen ihn verwundert an.

„Bitte verzeihe ihm, er ist gerade von seiner Freundin verlassen worden und deswegen ein bisschen reizbar“, entschuldigte sich Yosch für Sam.

Der Gemeinte sah seinen Mitbewohner giftig an und wenn Blicke töten könnten, wäre er schon längst von uns gegangen.

„Aber ich muss sagen, ich habe auch nicht damit gerechnet und bin umso positiver überrascht. Also wenn du willst kannst du gerne hier wohnen. Du musst auch nicht putzen oder sowas, ich denke einfach, dass du gut hier rein passt. Oder Jungs?“ Er sah die anderen erwartungsvoll an.

Zwei hatten ein Lächeln von der einen Gesichtshälfte bis zur anderen. Mein bester Freund Sam schnaufte nur genervt und der Stille war weiterhin weggetreten. Obwohl er immer noch meinen Arm fest hielt.

Ich nickte. Es wird vielleicht anstrengend mit den fünf, aber ich denke es wird irgendwie schön werden und was Besseres finde ich eh nicht. Also warum nicht mal ausprobieren. Yosch lächelte mich an und klatsche in seine Hände.

„Gut, dann zeige ich dir mal dein Zimmer. Währenddessen räumt ihr Jungs hier auf. Aber Zack Zack.“

Und so sprangen die zwei frohgesonnten auf und schnappten sich ein paar Essenreste, die sie tanzend und singend zur Küche brachten.

„Wir haben jetzt eine One-chan. Und sie ist so kawaii. So kawaii.“

Mein bester Freund stand eher widerwillig auf, nahm aber auch nichts mit und verschwand ihn den Flur und schloss sich in sein Zimmer ein.

„So anstrengend der Junge.“

Der Braunhaarige ging an mir vorbei, um mir mein Zimmer zu zeigen und ich wollte ihm folgen, doch wurde ich immer noch von den Schwarzhaarigen festgehalten. Er scheint es aber nicht zu bemerken, sodass ich ihn antippen musste. Keine Reaktion. Nach erneuten Versuch, entschloss ich mich dazu, mich seinem Gesicht zu nähern und ihn sein Ohr zu flüstern.“

„Kannst du mich loslassen?“

Er schreckte zusammen und sah mich mit großen Augen an.

„Kannst du mich bitte loslassen.“ Ich deute auf seine Hand an meinem Handgelenk. Er nickte und ließ los.

„Du scheinst ja nicht viel zu reden. Wie heißt du?“

Er schien zu überlegen. „……….Armin.“

Ich lächelte. „Mal hoffen, dass du nicht so bist wie Armin aus Attack on Titan.“ Nach diesen Worten folgte ich Yosch.

Er sah mir noch kurz hinterher und dann sengte sich sein Blick auf seine Hand. Träumerisch sah er sie an und lächelte.

„Hey, Armin. Jetzt hilf uns doch endlich mal. Wir haben keine Lust, das alles alleine zu machen“, beklagten sich die Mitbewohner und der Angesprochene richtete sich auf und half mit.

Ich folgte dem Ältesten durch die Wohnung voll mit Müll. Sie hatte die Form eines etwas entstellten „T‘ s“ Wenn man die Tür hineinkam war rechts die mittelgroße Küche. Links von der Küche kam ein langer Flur mit 7 Türen und ganz am Ende des Ganges war das Wohnzimmer.

Wir gingen bis zu der letzten Tür am Ende des Flurs und als er diese Tür öffnete wusste ich noch nicht was auf mich zukommt. Erst als er den Lichtschalter betätigte sah ich diese gewaltsame Ansammlung an alles was man auch nur hätte sammeln können. Es war unbeschreiblich. Der ganze Raum stand voll, mit Reinigungszeug und Sachen die schon längst auf den Sperrmüll gekonnt hätten.

„Es tut mir wirklich leid, aber wir hatten nicht damit gerechnet, dass wir so schnell ein neues Mitglied finden. Und wie du siehst, dient dieser Raum bisher als Abstellkammer. Aber wenn hier alles raus ist, hast du genug Platz für dein ganzes Zeug und alles was du brauchst.“

Ich nickte.

„Ich muss aber noch was beichten.“ Mein Blick war bedrückt dem Boden zugewandt.

Mein Gegenüber sah mich fragend an.

„Im Moment wohne ich einem Hotel, hab also keine Möbel. Ich müsste mir erst welche besorgen und ich weiß nicht wie lange das dauern soll. Ich bin einfach spontan auf diese Plakat gestoßen und hätte nie gedacht, dass ich so schnell eine Wohnung finden würde.“ Nach Beendung meiner Erklärung fing Yosch laut an zu lachen.

„Ach ja? Du gefällst mir immer besser und ich hab wirklich das Gefühl, dass du hier perfekt rein passt. Aber mach dir keine Sorgen wegen den Möbeln. Du kannst ruhig erst noch im Hotel schlafen oder es dir auf dem Sofa bequem machen.“

„Oh nein. Ich verbringe nicht noch eine Nacht in diesem Hotel“, antwortete ich kopfschüttelnd.

„Dann bleibt dir nur noch das Sofa.“

„Wo jeder mich beobachten kann. Yeahi. Das habe ich mir schon immer gewünscht“, lachte ich ironisch und streckte meine Arme triumphierend in die Luft.

„Jetzt kann dein Wunsch ja in Erfüllung gehen“, zwinkerte er mir zu.

„Oh man, das kann ja heiter werden“, schnaufte ich, doch freute mich innerlich umso mehr.

„Jetzt gibt es kein Entkommen mehr.“ Der Braunhaarige klopfte mir auf die Schulter.

„Wie? Ich kann nicht mehr gehen?“ fragte ich empört.

„Als ob wir dich hier weggehen lassen. Immer nur Jungs zu sehen ist auch irgendwann ätzend. Immer dasselbe“, lachte er. „Naja ich würde vorschlagen, dass du dein ganzes Zeug holen gehst und wir räumen in der Zeit für dich auf.“

„Das ist eine gute Idee, wenn das denn für euch okay ist? Ich kann das auch alleine hier wegschaffen. Immerhin ist es ja mein Zimmer.“

„Ach was, du willst nicht wissen, was hier alles versteckt ist. Ich weiß es ja selbst nicht mal“, lachte er verlegen.

„Die geheime Pornosammlung, die ich nicht sehen darf?“ fragte ich neugierig.

„Zum Beispiel.“

„Schade, ich dachte, ich kann meine Sammlung mal ein bisschen aufstocken“, zwinkerte ich dem Älteren zu.

„Können sie ja für dich zurücklegen. Es sei denn, sie nehmen sich die wieder selbst. Wer weiß, wer es alles nötig von denen hat.“

„Ich glaube Sam am meisten.“

Wir sahen uns an und fingen lauthals an zu lachen.

„Jetzt mach dich schon auf den Weg und hol deine Sachen“, lächelte er mich an, „und wenn ich dir noch ein bisschen Geld geben würde, könntest du dann auch noch in dem Supermarkt in der Nähe einkaufen gehen?“

„Dann rück mal die Kohle raus“, antwortete ich und hielt ihm meine Hand ihn.

„Das ging schnell“, sah er mich verdutzt an und holte genug Geld aus seinem Portemonnaie, welches in seiner Hosentasche steckte.

„Aber nur wenn du mir ein paar Pornos zurücklegst“, war meine einzige Forderung.

„Wird gemacht“, antwortete er und salutierte vor mir.

Also machte ich mich auf den weg, um mein Zeug zu holen und noch etwas einkaufen zu gehen. Ich verließ die Haustür und hörte nur noch das laute Schreien von Yosch, der alle Jungs zusammen trommelte, als ich auch schon im Aufzug verschwand.
 

Nach zwei Stunden kam ich wieder an der Wohnung an und ich hörte nichts außer Stille. Ich schloss die Tür mit dem Ersatzschlüssel, den Yosch mir noch schnell eingesteckt hatte, auf und sah leichtes Flimmern im Wohnzimmer. Es war bestimmt anstrengend, die ganzen Sachen aus dem Zimmer zu räumen.

Ich lief leise den Flur entlang, stellte meine Sachen in meinem leeren, großen Zimmer ab und machte mich dann auf den Weg in die Küche. Ich stellte die Lebensmittel auf die Anrichte, sah mich kurz um, nahm mir das was ich brauchte und begann an zu kochen. Sie hatten sich solche Mühe gegeben, dann kann ich ihnen auch mal was Ordentliches kochen.

Nach einer halben Stunde füllte sich die Wohnung auch schon mit dem Geruch von Essen, was anscheinend die Jungs anlockte. Sie standen gebannt an der Tür und beobachteten mein tun.

„Wenn ihr euch hinsetzt, können wir anfangen.“

Gesagt getan.

Ich stellte alles auf den Tisch und wir fingen an zu essen und zu erzählen. Sie fragten mich ein bisschen über mich aus und ich über sie. Zu mindestens die drei, die bereitwillig waren etwas zu erzählen. Sam aß sein Essen schweigend und auf den Teller glotzend, während Armin wieder in einer anderen Welt sein Essen zu sich nahm. Aber mir soll es recht sein, so lange sie nur etwas aßen.

Es ging noch ein bisschen so weiter als es auch schon spät wurde und sich jeder in sein Zimmer verkroch. Yosch hatte mir netterweise eine Decke und ein Kissen gegeben, doch als er mir die Sachen gab starrte er mich nur an. Er musterte mich in meiner Shorts und Top und ein leichter Rotschimmer bildete sich auf seinen Wagen. Ich sah ihn fragend an, aber er schüttelte nur den Kopf und wünschte mir mit gebrochener Stimme eine gute Nacht.

Ich legte mich auf das Sofa und umhüllte mich mit der weichen Decke, als ich auch schon einschlief.
 

Dies war also mein erster Tag in der WG, wo ich das einzige Mädchen bin, doch macht es mir nichts aus. Im Gegenteil. Ich finde es toll, nur hätte ich nie damit gerechnet, was mich in dieser Nacht erwartet.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich versuche so schnell wie möglich das neue Kapitel hochzuladen, doch ich kann nicht versprechen, dass ich sie wöchentlich hochladen werde. Ich hoffe ihr habt Verständnis ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sunshinera
2016-09-01T20:08:10+00:00 01.09.2016 22:08
Bin gerade auf deine Story gestoßen und finde sie echt gut . Ich freue mich schon wenn es weiter geht. ^^
L.g Sunshinera


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