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Break Up

von

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Liebe ist auf die Ewigkeit hin angelegt. Zwar kann sie bei

Enttäuschung, Gleichgültigkeit, Vernachlässigung und ähnlichem

abnehmen oder ganz vergehen. Doch wie der Mensch sich ein ewiges

Leben ersehnt, kann er sich auch mit dem Gedanken einer

Vergänglichkeit der Liebe nur schwer abfinden.


 

Ich war nun in meinem dritten Semester. Mein Studium an der Fachhochschule für Wirtschaftswissenschaften war nicht einfach, aber ich hatte mich langsam an das viele Lernen gewöhnt. Trotzdem verbrachte ich immer wieder einsame Abende, weil ich weit weg von meiner Familie und meinen Freunden auf einem Campus auf dem Lande, circa 100 Kilometer von Tokyo entfernt, meine Zeit verbrachte.
 

Auf dem Campus befand sich ein altes Schloss, in dem nun Hörsäle waren, ein paar Wohnheime und eine Cafeteria. Hier war sehr viel Natur und das angrenzende Dorf wäre ohne uns Studenten wahrscheinlich ausgestorben.
 

Während meines ersten und zweiten Semesters war ich in einem Einzelzimmer in einem Wohnheim untergebracht. Viele Freunde hatte ich hier nicht gefunden, da mir die Studenten hier viel zu verzogen und hochmütig vorkamen. Ich verstand mich aber mit meinem Kollegen Kouhei gut. Warum ich ihn als Kollege bezeichnet habe? Das Studium wurde zwischen jedem Semester von Praktika unterbrochen und diese praktische Arbeit absolvierten wir im gleichen Unternehmen.
 

Kouhei war ein lieber Kerl, der allerdings nicht ganz erwachsen zu sein schien und nur an’s Essen und Trinken dachte, Alkohol am Abend zur Entspannung mit seinen Freunden war da öfters mal drin. Trotzdem konnte ich mich gut mit ihm unterhalten und ihm von meinen Problemen erzählen. Als es im zweiten Semester mit meinem damaligen Freund zu Ende ging, kam er vorbei und brachte mir einen Schnaps. Das hatte mich etwas aufgeheitert. Auch ich wusste viel von seiner Familie und manchmal glaubte ich, dass wir uns so gut verstanden, weil auch er es im Leben nicht immer leicht hatte.
 

Am ersten Tag des dritten Semesters wurde man wieder an einen neuen Hörsaal verteilt und zu meiner Freude war ich mit Kouhei im gleichen Hörsaal. Allerdings war der Platz neben ihm nicht mehr frei, weswegen ich mich neben drei Mädchen, die ich nicht kannte, setzte. In der Reihe vor mir saß Masaru, den ich schon aus den vergangenen Semestern kannte, mich aber nie viel mit ihm unterhalten hatte, weil ich ihn irgendwie komisch fand.
 

Und so ging das Lernen wieder los… Es passierte nicht viel Spannendes in den ersten Tagen, ich unterhielt mich viel mit Kouhei und auch immer mehr mit Masaru und seiner Sitznachbarin Chika, sie beide waren während der Praktika ebenfalls im selben Unternehmen tätig.

Eines Tages lud mich Masaru zu sich auf sein Zimmer ein, um mit ihm und anderen seinen Geburtstag nachzufeiern. Nach anfänglichem Zögern entschied ich mich hinzugehen, ich wollte ja auch ein paar neue Leute kennenlernen und ihn und Chika kannte ich ja bereits. So schlimm konnte es also sicher nicht werden.

Und tatsächlich war es ein schöner Abend! Es gab Kuchen und wir spielten Karten, die Leute waren auch nett!
 

Wie genau es dazu kam wusste ich nicht, aber ungefähr ab diesem Zeitpunkt begannen Masaru und ich immer mehr miteinander zu unternehmen. Wir verabredeten uns nach den Vorlesungen zum Serien- oder Sport schauen und hatten viel Spaß dabei. Auf meinem Zimmer veranstaltete ich auch ab und zu Spieleabende, an denen er, Kouhei und auch ein paar andere teilnahmen.
 

An einem Tag schauten Masaru und ich alle drei „Transformers“-Filme hintereinander und danach schauten wir uns auch noch ein Baseball-Spiel an. Hierbei schlief ich irgendwann ein und als ich aufwachte, sah ich, dass ich zugedeckt war und Masaru gerade gehen wollte. Das fand ich irgendwie ziemlich nett…
 

In der Woche darauf redeten wir einmal so lange, dass wir vergessen hatten zu schlafen.

Ich fühlte mich hierbei so wohl, dass ich ihm von meinem Ex-Freund erzählte: Mit ihm war ich eineinhalb Jahre glücklich zusammen und auf einmal kam Stück für Stück heraus, dass er mir sein ganzes Leben vorgelogen hatte. Angefangen bei seinen Noten, seinen Finanzen bis hin zu seiner Vergangenheit mit anderen Freunden. Alles war gelogen. Er hatte mein Vertrauen dabei so erschüttert!

Ich wusste nicht wirklich, warum ich Masaru das erzählte. Vielleicht wollte ich einfach ehrlich sein und vielleicht dachte ich mir einfach ‚Warum auch nicht? Ich habe das Gefühl, dass ich ihm vertrauen kann‘.

Er hörte mir aufmerksam zu und sagte, dass er es bewundernswert fände, wie ehrlich ich doch sei. Dann wechselten wir auf andere Themen und stellten voller Verwunderung fest, dass wir beide vorher denselben Berufswunsch hatten. Wegen den besseren Aussichten hatten wir uns dann entschieden doch an diese Fachhochschule zu gehen.
 

Ab hier dachte ich zum ersten Mal daran, ob hier das Schicksal mitspielte…
 

Wir leben zu sehr in der Vergangenheit, haben Angst vor der Zukunft und vergessen dabei völlig, die Gegenwart zu genießen.



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