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Slavery - Adiccted to you

von

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Schicksal


 

16. Schicksal

 

Mein Herz schlug bis ins Unermessliche, als sich unsere Lippen näherten … Ich schloss meine Augen in Erwartung seine rauen Lippen auf meinen zu spüren. Eine kleine Stimme in meinem Kopf sagte mir, dass ich mich von ihm lösen sollte, dass es nicht richtig war, weil wir nicht wussten, ob wir je aufhören konnten, wenn wir erst mal eine Grenze überschritten. Doch eine viel lautere Stimme schrie nur so nach der Begierde. Sie schrie nach meinem innersten Wunsch nahe bei Shikamaru zu sein.

 

„Was zum Teufel soll das?!“, schrie jedoch eine laute Stimme, bevor unsere Lippen sich wirklich treffen konnten. Erschrocken fuhren wir auseinander. Während Shikamaru selbstsicher seiner Mutter entgegenblickte, die uns unterbrochen hatte, sah ich peinlich berührt zur Seite und kletterte aus Shikamarus Bett. So langsam drang auch wieder in mein Bewusstsein, was ich eben noch im Begriff war, zu tun und was für Folgen es hätte haben können, wenn meine Herrin Yoshino uns nicht rechtzeitig aufgehalten hatte. Dabei hatte ich mir fest vorgenommen, es nicht zu tun.

 

„Shikamaru, ich fasse es nicht, was ich dort gerade sehen musste! Ist dir nicht klar, was deine Aufgaben sind?! Für das Königreich ist es wichtig, dass du dir endlich eine Prinzessin aussuchst, die du heiraten kannst. Was soll dein Volk, was sollen die anderen Länder denken, wenn sie erfahren, dass du hier mit einer Sklavin rumhurst. Ich bin schwer enttäuscht von dir. Ich dachte wirklich, du wärst schlauer und wüsstest dich zu beherrschen!“, wetterte Yoshino auch gleich drauf los. Ihr Mann stand schweigend hinter ihr und betrachtete uns anklagend.

 

Ich war mir sicher, dass sich meine Herrin, nachdem sie ihren Sohn zurechtgewiesen hatte, mir meine gerechte Strafe zuteilwerden lassen würde. Ich würde jede dieser Strafen annehmen, schließlich hatte ich Shikamarus Königreich durch mein unüberlegtes Handeln in Gefahr gebracht. Das gehörte bestraft. Mal wieder hatte ich einfach nur Mist gebaut. Wann würde das endlich aufhören? Wann machte ich endlich mal etwas richtig? Musste ich in meinem Leben wirklich immer alles falsch machen?!

 

„Wenn du dich nicht bald entscheidest, Shikamaru, werde ich meine Werte vergessen und dir selbst die richtige Frau aussuchen. Ich habe das bis jetzt nur noch nicht gemacht, weil ich wollte, dass du eine glückliche Ehe führst“, fuhr Yoshino ein wenig beschwichtigend fort. „Ich hoffe, wir verstehen uns!“ Mit diesen Worten wand sie sich mir zu. Ich konnte förmlich spüren wie ihr stechender Blick auf mir lag. Dennoch oder gerade deswegen hielt ich meinen Blick weiter gesenkt. Ich traute mich nicht, meiner Retterin in die Augen zu blicken.

 

„Kommen wir nun zu dir, junge Dame. Ich weiß nicht, wie es bei deinen bisherigen Gebietern war, aber es geht absolut gar nicht, dass du dich an meinen Sohn ranschmeißt. Du bist eine Sklavin, im besten Fall eine Magd, aber noch lange nichts, das in derselben Welt wie mein Sohn lebt. Ich habe dich von der Straße geholt, dir ein Zuhause und Arbeit gegeben und wir haben dich immer besonders gut behandelt. Ich habe zwar von den Gerüchten gehört, mir aber nichts bei gedacht, weil ich dachte, mein Sohn wäre intelligent genug, nicht etwas mir einer Magd anzufangen. Nun da ich es besser weiß, werde ich dich einmal warnen, weil ich gutherzig bin. Kommst du meinem Sohn noch einmal näher oder gehst auf seine Annäherungsversuche ein, wirst du mich so richtig kennenlernen“, fuhr sie mich bitterböse an. „Hast du mich verstanden?!“

 

Ich nickte schnell, um sie nicht noch weiter zu verärgern, gleichzeitig wunderte ich mich jedoch, warum sie mich nicht gleich bestrafte, warum sie mich nicht einfach rauswarf. Warum gab mir diese Frau, die mit ihrem Mann über ein gesamtes Königreich herrschte und auf der unglaubliche Verantwortung lastete, noch eine Chance? Ich wusste, dass mein Vater solch eine Magd sofort rausgeworfen hatte, eine Sklavin dagegen hätte er in den Kerker geworfen oder gar umgebracht. Warum also war sie so gütig und bestrafte mich nicht mal? Wobei sich mein Herz bei dem Gedanken, Shikamaru niemals mehr nahe sein zu können, schmerzte. Ich wusste, wie sehr es ihn wollte. Ich wusste aber auch, welchen Schaden ich damit anrichten würde. Ich hatte es selbst gesehen und doch fiel es mir schwer nicht egoistisch zu sein, nicht meinen sehnlichsten Wünschen nachzugeben.

 

„Gut, du kannst jetzt gehen und dir für den Rest des Tages frei nehmen. Ich rate dir mir heute nicht noch einmal unter die Augen zu treten!“, schloss sie ihre Wuttirade und ging. Ich nickte und verbeugte mich mit einem leisen gemurmelten „Danke“, vor Shikamarus Vater, bevor ich Shikamarus Wohnbereich verließ. So schnell ich konnte, lief ich die Flure entlang direkt auf meine eigenen Gemächer zu. Zwar verstand ich, warum meine Herrin mich von Shikamaru fernhalten wollte, trotzdem konnte ich meine Gefühle nicht so einfach abstellen, denn so langsam wurde mir klar, dass Ino Recht hatte. Ich hatte mich schon wieder in meinen Herren verliebt und dieses Mal noch viel stärker als zuvor.

 

Ich spürte, wie meine Sicht verschleierte und wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. Tränen, die Ausdruck meines inneren Schmerzes waren, meiner eigenen Dummheit. Doch noch gelang es mir, sie zurück zu halten. Ich wollte nicht, dass eine der anderen Mägde sah, dass ich weinte und daraus ihre Schlüsse zog. Es ging nicht, dass sie noch mehr Gerüchte verbreiteten, die Shikamaru in Schwierigkeiten brachten. Die hatte er nun zur Genüge und all das war meine Schuld.

 

In meinen Gemächern angekommen, schloss ich sofort die Tür hinter mir und sah mich um. Keine der anderen Frauen, mit denen ich mir dieses Zimmer teilte, war hier. Natürlich sie gingen wahrscheinlich ihrer Arbeit im Schloss nach. Das bot mir jedoch die Gelegenheit mich in mein Bett in der hintersten Ecke zu legen und meinen Tränen, die kaum noch aufzuhalten waren, freien Lauf zu lassen. Ich zog die Decke über meinen Kopf und benetzte mein Kissen mit meinen Tränen. Dabei dachte ich daran, wie sehr ich Shikamaru wirklich liebte und wie dumm ich war, dass ich zugelassen hatte, dass er mir mein Herz stahl.

 

Ich wusste nicht genau, wie lange ich dort einfach lag und weinte. Ich nahm kaum noch etwas um mich herum wahr. Erst, als sich mein Bett senkte und sich eine Hand auf meinen Kopf legte, über den beruhigend gestrichen wurde, trat ich aus meiner Trance. Zunächst dachte ich, es sei Shikamaru, der sich seiner Mutter widersetzte, um mich zu trösten. Als ich aber unter der Bettdecke hervor blickte, um ihm zu sagen, dass er gehen sollte, entdeckte ich Ino, die mich mitfühlend ansah. Ich erwiderte ihren Blick überrascht. Bislang hatte ich Ino immer als eine herzlose Tratschtante angesehen, die sich gerne in andere Angelegenheiten einmischte. Sie nun so zu sehen, veränderte meine Sichte auf sie vollkommen.

 

„Ich will ja nicht sagen, ich habe es dir gleich gesagt, aber du hättest dich nicht auf Shikamaru einlassen sollen“, erhob sie schließlich ihre Stimme. Ich wischte meine Tränen weg und nickte. Auch wenn ich solch besserwisserisches Verhalten nicht mochte, musste ich ihr doch Recht geben. Sie hatte mich oft genug gewarnt. Ich war selbst schuld, dass ich nicht auf sie hatte hören wollen …

 

„Da habt ihr beide ja ganz schön Mist gebaut, Arcano …“, seufzte Ino und fuhr sich theatralisch durch die Haare. „Du hast wirklich glück, dass Yoshino so eine herzliche Herrin ist, wobei ich ja glaube, dass sie das nur gemacht hat, um einen Trumpf gegen Shikamaru zu haben oder weil er gar nicht mehr mitgespielt hätte, wenn du weg wärst. Er kann ganz schön stur sein, wenn er das will und er scheint dich wirklich gern zu haben.“ Ein unwillkürliches Lächeln schlich sich bei dem Gedanken, dass Shikamaru mich auch so mögen könnte, wie ich ihn mochte, auf meine Lippen, schnell aber versuchte ich es zu verbergen. Ino hatte es trotzdem gesehen.

 

„Ich weiß, dass es dir schwer fällt, Arcano, aber das ist kein Spiel! Du solltest Shikamaru in nächster Zeit aus dem Weg gehen. Wenn er dich immer wieder sieht, wird es für keinen von euch leichter. So könnt ihr niemanden aus eurem Stand finden. Wenn du dich aber von ihm fern hältst, wird er sicher verstehen, dass er außerhalb deiner Reichweite ist und dann wird er sich eine andere Frau suchen“, rügte sie mich. „Du willst doch auch, dass Shikamaru seiner Pflicht nachkommt und ein guter König wird, oder?!“ Ich nickte.

  „Gut. Ich verlasse mich auf dich, denn ich denke, Shikamaru ist viel zu dumm, das richtige zu tun, aber du schaffst das sicher“, plapperte Ino weiter drauf los, als wäre nie etwas gewesen. „Ich werde mich wieder an die Arbeit machen. Du kannst ja noch hierbleiben, aber du solltest dein Gesicht waschen, sonst sieht man, dass du geweint hast.“ Mit diesen Worten erhob sie sich von meinem Bett und verließ das Gemach.

 

Auch wenn Inos Worte mir nicht wirklich gefielen, hatte sie Recht. Ich musste Shikamaru aus dem Weg gehen. Ich musste dafür sorgen, dass wir uns nie wieder sahen. Ich konnte nicht schon wieder dafür verantwortlich sein, dass ein Königreich ins Chaos gestürzt wurde. Um das zu gewehrleisten, gab es allerdings nur eine Möglichkeit. Entschlossen stand ich auf und wusch mir mein Gesicht, um die Spuren meiner Tränen zu verschleiern. Danach kehrte ich in mein Schlafgemach zurück. Aus einer Schublade zog ich ein Stuck Pergament und Tinte. Auch wenn ich nie die Schule besucht hatte, hatten meine Brüder mich lesen und schreiben gelehrt, zumindest ein bisschen.

 

Ein trauriges Lächeln huschte bei dem Gedanken über mein Gesicht. Ich fragte mich, ob es nicht vielleicht mein Schicksal war, immer alles zu zerstören. Ich hatte meine Familie und mein Königreich zerstört. Ich hatte die Beziehung zu Akira zerstört. Ich hatte das Leben meines ungeborenen Kindes zerstört. Und ich war kurz davor Shikamaru und sein Königreich zu zerstören. Es musste mein Schicksal sein. Vielleicht war ich ein Unglücksbringer. Egal, was es war. Ich musste dafür sorgen, dass es nie wieder passierte. Trotzdem ließ mein Herz es nicht zu, Shikamaru ohne ein Wort zu verlassen. Damit ich aber weder mein Versprechen meiner Herrin gegenüber noch Ino gegenüber brach, schrieb ich den Brief, in dem ich ihm alles erklärte, zumindest soweit wie ich es konnte, ohne zu viel von mir preiszugeben …

 

 

Nachdem ich den Brief fertiggestellt hatte, packte ich meine wenigen Habseligkeiten zusammen und schlich aus dem Schlafgemach. Auf direktem Weg ging ich zu Shikamarus Gemächern. Es war der perfekte Moment den Brief abzugeben und zu verschwinden. Im Thronsaal empfing die Königsfamilie gerade die Bewohner ihres Landes. Das bedeutete, dass Shikamaru sicher nicht da sein würde und die Wachen sich mehr auf den Thronsaal konzentrierten, während die Bediensteten dinierten. Keiner würde sehen, wie ich ging. Keiner würde mich aufhalten. Keiner würde nach mir suchen, schließlich machte ich so oder so nur Probleme. Shikamaru hatte die Chance sich von mir zu entwöhnen und eine Frau auszusuchen, mit der er regieren konnte. Es war der perfekte Plan.

 

Entschlossen legte ich das Pergament vor Shikamarus Tür, auch wenn mein Herz danach schrie, es nicht zu tun und einfach einmal egoistisch zu sein und zu bleiben. Ich aber hörte nicht auf es. Ich war schon zu oft egoistisch gewesen. Ich hatte schon zu viel zerstört. Da konnte ich nicht auch noch Shikamarus Leben zerstören. Schnell entfernte ich mich wieder von der Tür, damit ich nicht doch noch einen Fehler begann. Durch Schleichwege, die mir alle Shikamaru gezeigt hatte, schlich ich mich durchs Schloss und schließlich an den Wachen vorbei.

 

Ich hatte zwar noch keinen Plan, was ich machen sollte, aber zumindest wusste ich schon mal, wo ich hingehen sollte. Wenn ich sicherstellen wollte, dass ich niemandes Leben mehr zerstörte, musste ich davor sorgen, dass ich keiner Person mehr begegnete. Gleichzeitig aber musste ich für meine begannen Fehler büßen. Der einzige Ort, an dem das ging, war mein altes Heimatland. Dort waren nicht mehr allzu viele Menschen, die ich in Gefahr bringen konnte, wenn ich wirklich ein Unglücksbringer war. Natürlich wäre es für mich nicht einfach dort zu leben. Ich hatte kaum bis gar kein Geld, mit dem ich mir Nahrung kaufen konnte, sodass die Wahrscheinlichkeit groß war, dass ich starb. Es könnte aber auch sein, dass jemand erkannt, wer ich war und was ich angerichtet hatte. Auch in diesem Fall würde ich wohl mein Leben verlieren, wenn sie mich nicht vorher folterten.

 

Sollte ich sterben, würde dies mein Schicksal sein und ich würde es dankend annehmen. In dieser Welt gab es nichts mehr, das mich hielt, denn das einzige, was ich begehrte und was ich liebte, war Shikamaru, den ich aber nicht haben konnte. Wenn ich aber starb, konnte ich vielleicht endlich wieder mit meinen geliebten Brüdern zusammen sein, denen ich vielleicht bereits in meiner alten Heimatstadt näher kommen konnte … In der Zeit vor Akira und auch danach hatte die Vorstellung zu sterben niemals so gut geklungen, wie jetzt. Sterben, um all das wieder zu vergessen, um endlich bei meinen Brüdern zu sein. Ja, sterben klang wahrlich nicht so schlecht …



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Inara
2017-03-16T06:24:43+00:00 16.03.2017 07:24
Och nö.
Was machst du nur mit uns. Das ist fies.
Er muss sie zurückholen. Die beiden gehören zusammen. Sie muß ihn endlich erzählen wer sie wirklich ist. Dann haben die beiden eine Chance. Vielleicht kann auch ihrer Heimat geholfen werden.
Antwort von:  CrazyAuthors
19.03.2017 12:25
Ja, ich weiß, aber Hakiis Vorlage war einfach perfekt. Da musste ich sie einfach noch ein bisschen weiter quälen. Sei also gespannt, wie die Geschichte enden wird. Ich bin auch schon ganz gespannt, was Hakii so alles macht. Viel erzählt sie mir ja noch nicht ...
Wir danken dir für dein Kommentar.

LG Nana und Hakii


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