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Sonnenbrand

— Wieder daheim
von
Koautor:  karlach

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Familiar Faces in Familiar Places

„Es ist warm!“

Hayamas Stimme hallte laut durch die Turnhalle und erntete ein müdes Augenverdrehen seitens Mibuchi. Es war später Abend und bis auf Akashi und die beiden war das gesamte Team bereits in die Schlafsäle zurückgekehrt. Nebuya hatte verkündet, dass er unmöglich das Abendessen verpassen konnte und so wie der sich ausgepowert hatte, hatte Akashi keine Widerrede gewagt. So viele Muskeln brauchten irgendwo auch Nährstoffe.

Die Halle, in der das Trainingscamp über trainiert wurde, besass keine Klimaanlage und trotz der offenen Fenster war es schwül und stickig. Hayama liess sich mit einem lauten Seufzen auf den Rücken fallen und breitete sich wie ein Seestern mitten auf dem Boden aus. Akashi war ganz ehrlich nicht übel danach, es seinem Mitspieler gleichzutun, aber das würde sich nicht gehören. Er war hier immer noch der Captain und auch wenn sein Shirt unangenehm an seinem Rücken klebte und er wusste, dass seine Wangen rot waren, irgendwer musste hier schliesslich den Anschein von Würde und Autorität aufrechterhalten. Selbst Mibuchi war verschwitzt und sah merklich kaputt aus, aber anders als so ziemlich jeder Mensch den Akashi kannte, schien er auch irgendwie immun gegen das Hässliche im Leben zu sein und sah trotzdem noch wie ein Model aus. Ein müdes Model in schweissnassen Sportsachen. Aber nach wie vor ein Model.

„Ihr seid echt unverbesserlich.“

Die monotone Stimme war überraschend und altbekannt, auch wenn keiner der drei Jungs sie die letzten vier Monate über gehört hatten, und Hayama sass innert einer halben Sekunde gerade, als hätte ein Blitz bei ihm eingeschlagen.

„Dünne Augenbrauen-Senpai!“ Mayuzumi seufzte über den Spitznamen und Akashi war sich ziemlich sicher, dass ihm irgendeine schnippische Bemerkung auf der Zunge lag.

„Wieso bist du denn hier?“

„Wieso seht ihr alle aus, als hättet ihr euch einen Sonnenbrand geholt?“ Erwiderte der Älteste müde und lehnte sich gegen die Tür der Halle.

„Ich hab ihm gesagt, er soll vorbeikommen, wenn er während den Ferien Zeit hat“, antwortete Akashi und lächelte triumphierend. Was er eigentlich erhalten hatte, das war ein demotiviertes 'Mal sehen', aber das änderte nichts daran, dass Mayuzumi jetzt doch da war. Er hätte auch nicht erwartet, dass sie alle nach seinem Abschluss in Kontakt bleiben würden, aber wenigstens von Mibuchi wusste der Kapitän, dass er ebenfalls regelmässig mit Rakuzans ehemaligem Phantom schrieb. „Chihiro-san, ich bitte dich, wir waren hart am Trainieren!“ Kam die pikierte Reaktion seitens Mibuchi. Der Shooting Guard lächelte trotzdem.

„Eigentlich siehst eher du so aus, als hättest du dich nicht richtig vor der Sonne geschützt.“

Akashi musste ihm Recht geben, Mayuzumis Gesicht war rot, aber das konnte sowohl ein Sonnenbrand als auch schlichtweg Verlegenheit sein. Dafür, dass seine Mimik auf der Skala zwischen Brot und WTF eher am untere Ende rangierte und sein Hautton, gerade verglichen mit Akashi und Mibuchi, relativ dunkel war, nahmen seine Wangen erstaunlich schnell Farbe an.

„Onkel Eiji meinte, ihr trainiert wie blöd und ich solle euch sagen, endlich duschen zu gehen“, murmelte er. „Ich hab Bock auf Soba. Ihr habt auch noch nicht gegessen, oder?“

Für einen Augenblick war es gespenstisch still, dann war Hayama auf den Füssen und hatte im Handumdrehen die Strecke zwischen sich und Mayuzumi überbrückt, um ihn glücklich zu umarmen. „Gibst du uns was zu Essen aus, Senpai?“

„Ew, du stinkst! Dusch erst, dann schauen wir weiter– Hayama, lass mich los!“

Mibuchi lachte und wanderte zum Ballwagen, um die in der Halle verstreuten Basketbälle aufzuräumen. „Kommst du auch, Sei-chan?“

„Nur wenn Mayuzumi-san zahlt.“

„Nicht du auch, Akashi!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Kurze Erklärung zu "Onkel Eiji":
Absolut nicht canon, aber als ich Rakuzans Coach Shirogane auf einem offiziellen Bild in seiner Jugend gesehen habe, schrie alles in mir "nie im Leben sind er und Mayuzumi nicht verwandt".
Deshalb ist er hier Mayuzumis Onkel.

Mayuzumi bereut seine Entscheidungen gerade sicher. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Puppenspieler
2016-07-16T17:26:15+00:00 16.07.2016 19:26
Na huch! Damit hab ich jetzt gar nicht gerechnet.
Was für eine schöne kleine Überraschung. ♥

Mir gefällt die Idee von Onkel Eiji, denn ernsthaft, das schreit ja wirklich hart Familienähnlichkeit!!!

Eine süße kleine Szene, und es ist einfach schön, die Jungs so kameradschaftlich miteinander zu sehen - und zu sehen, dass das Ende der High School nicht das Ende einer Freundschaft ist.

Vielen Dank für den kleinen One-Shot. ♥
Antwort von:  tournesol
16.07.2016 20:24
Super, die Überraschung ist geglückt! ;D

Nicht wahr? Onkel Eiji ist irgendwie so offensichtlich, dass es mich erstaunt hat, dass das irgendwie nie sonst wer gemerkt zu haben scheint? (Naja, ist jetzt nicht so, als würde man im Fandom oft über Geistchen sprechen, aber du weisst was ich meine!)

Ich glaube ohnehin, dass für die Rakuzan-Jungs ausserhalb des Uncrowned Kings-Grüppchen viele Freundschaften erst nach dem Winterturnier kamen. Vorher ist irgendwie die Grundlage dafür nicht da. Dafür muss man halt im Nachhinein etwas dafür kompensieren, da wäre es doch doof, wenn der Kontakt sich verläuft. Für meine Zwecke musste es halten ;D

Danke dir für deinen Vorschlag!


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