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Sometimes Silence is...

...the loudest Scream
von

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I feel, feel...all Alone.

~ Haruka ~
 

Mit einer Tasse Kaffee in ihrer Hand saß sie auf der Fensterbank und sah gedankenverloren zum Fenster hinaus.

Es war wohl warm draußen, jedoch schien nicht einmal die hellen und freundlichen Sonnenstrahlen diese kalten, düsteren vier Wände zu erreichen...

Noch immer überlegte sie sich, wie sie ihren Gips gegenüber Michiru verbergen könnte.
 

Sie ärgerte sich, darüber das sie gestern so schnell die Kontrolle verlor.

Es war nur ein winziger Augenblick, der zwischen Mut und Angst,

Sieg und Niederlage entschied.

Er verdeutlichte, sie konnte nicht gewinnen.

Ihre Hand war der Beweis dafür.

Auch wenn sie es selbst leugnete, es sich nicht eingestand...

doch ihre Furcht vor diesen Mann war großer als die Verachtung die sie für ihm empfand.

Dafür hatte er gesorgt. Jahrelang.

Und dennoch gab noch so vieles, das sie mit ihren Vater 'klären' wollte.
 

Mr. Tenou betrat nun leicht torkelnd die Küche, noch bevor sie gehen wollte und sofort viel ihm etwas an seiner Tochter auf, das ihn sehr zu amüsieren schien.

„Triffste Dich mit einem Kerl? oder warum so aufgetakelt?!“ fragte er sie verachtend, als er zur Kaffeemaschine lief. Die ehemalige Kriegerin musste sich beherrschen, darauf nicht zu reagieren und ignorierte es.

„Nicht das Dich irgendjemand nehmen würde“ grinste er „Haha! Du siehst nicht mal aus, wie eine Frau!“ lachte er auf.
 

Es war lange her, das er ihre Knochen brach.

Als sie 14 war, verprügelte er sie so sehr, das sie ins Krankenhaus musste.

Zwei gebrochene Rippen und sie fehlte daraufhin drei Wochen in der Schule.

Der Grund - sie weigerte sich zum erste Mal, ihre 'Mädchen' Schuluniform zu tragen und das nachdem die damalige Schülerin sich von ihrem eigenen Geld die Haare schneiden lies.

Es kümmerte ihn zwar nicht, wie ihre Frisur aussah, hielt es für einen albernen Streich aber das zusammen mit der Uniform machte ihn wirklich wütend.
 

Die Sportlerin hatte sogar selbst Hosen besorgt, nahm sich all ihren Mut zusammen und erklärte eine liebe Lehrerin, dass sie sich in einem Rock unwohl fühlte und hat sogar letztendlich dafür das Einverständnis vom Direktor bekommen.

Mit ihrer neuen Uniform gewann sie an Selbstvertrauen, begann mit dem Sport und sie genoss es sehr das einige sie für einen Jungen hielten, sie konnte sich darin verstecken.

Es war wie eine Schützende Mauer, hinter dem sie sich sicher fühlte.
 

Doch laut ihren Vater könne sie sich so nicht zeigen und was würden die Leute nur denken? Wenn seine Tochter wie ein Junge rumlief?

Er beschimpfte sie mit Wörtern, wofür sie mit Sicherheit Schulverweis bekommen hätte, hätte sie diese in einen Klassenzimmer ausgesprochen.

Er wollte ihr nicht zuhören, ihre Gründe wissen...Nein. Er schlug nur zu.

Ein stechender Schmerz schlich sich durch ihre Brust, als sie daran zurück dachte.
 

„Das geht Dich nichts an!“ antwortete sie kühl und innerlich verletzt. Haruka stand nun von ihrer Fensterbank auf und wollte an ihm vorbei laufen, als er sie grob am Arm packte.

„Nicht so frech, Fräulein! Ich bin immerhin noch Dein Vater!“ sagte er bedrohlich und sie sah ihn darauf nur finster an...dieser Mensch hatte nicht das Recht sich so zu nennen, oder sie zu berühren.

„Fass mich nicht an!“ sagte sie streng während sie sich aus seinem Griff befreite.

Sie schaute nun das sie zügig ihre Schuhe anzog und aus dem Haus kam, bevor es erneut eskalierte.
 

Sie betrat etwas später das Café indem sie verabredet war und kaum als Michiru sie sah, stand sie gleich auf um sie herzlich mit einer Umarmung zu begrüßen, Haruka nutze gleich ihre Chance und küsste sie sanft...

Wie sehr sie diese Lippen vermisste, wie hielt es nur so lange ohne aus?

Dabei vergaß sie ihren Gips für einen Moment, als sie mit beiden Händen Michiru's zarten Schultern festhielt.

Die Künstlerin löste sich ein wenig erschrocken von diesem Kuss, als sie wohl merkte das etwas hartes ihre weiche Haut berührte und mit ihren Händen griff sie vorsichtig danach. „Haruka, deine Hand?“ fragte sie besorgt.

„Ach, das, das ist nur eine kleine Sportverletzung“ versuchte sie ihre Sorgen mit einem Lächeln zu nehmen.

Den Umstand das sie nun doch log, beschämte die Sportlerin sehr und umso wütender wurde sie auf ihn, weil er sie in diese Lage brachte.
 

Beide nahmen am Tisch platz, als die bestellten Getränke kamen.

„Geht es Dir gut, Liebste? Du siehst müde aus...“ fragte Michiru mit einer sanften Stimme auf ihrer liebevolle Art. Etwas, das Haruka in den letzten zwei Wochen so schmerzlich vermisste. Michiru war schon immer sehr aufmerksam gewesen...sie spürte sofort, wenn Haruka etwas bedrückte. „Es ist so einsam und leer, in meinem Bett. Ich bin das gar nicht mehr gewohnt“ antwortete die Blonde lächelnd, denn sie wollte ihr auf gar keinen Fall einen Einblick auf ihr innerstes gewähren.

„Und ich vermisse den Lärm der Großstadt, hier ist es eindeutig zu ruhig“ fügte sie hinzu und schaute zu ihrer Partnerin auf. Sie schmunzelte zwar, doch auch sie sah nicht sonderlich erholt aus.

Ihre haut war blasser als sonst und sie wirke ebenfalls nicht ausgeschlafen.
 

„Und wie geht es Dir?“ gab die Sportlerin ihre Frage zurück, denn nichts interessierte sie mehr, als Michiru's Wohlergehen. „Mir geht es gut“ antwortete Michiru gelassen.

„Und Zuhause? Wie geht es Deinen Eltern?“ erkundigte sie sich weiter, denn sie hatte bereits viel von ihnen gehört. „Ihnen geht ebenfalls gut, sie sind wirklich froh das ich wieder da bin, besonders meine Mutter“ antwortete mit einem Lächeln, das jedoch nicht lange anhielt. „Wenn ich dran denke, das wir es beinahe nicht zurück geschafft hätten...das hätte meine Mutter nicht verkraftet.“ erzählte sie betrübt und Haruka wusste, wie sehr ihr die ganze Sache mitnahm.

Langsam nahm sie die Hand ihrer Geliebte, die gegenüber ihr saß und streichelte den Handrücken sanft mit dem Daumen.

„Es ist vorbei Michiru, wir haben es geschafft. An was anders solltest Du nicht denken. Wir sind hier...“ versuchte die Sportlerin sie ein wenig aufzumuntern und da kam ihr gleich die Idee, ihr einen Vorschlag zu unterbreiten um sie auf andere Gedanken zu bringen.

„Nichts mehr hat mich die letzte Nacht beschäftigt als der Gedanke daran, das wir bald ein gemeinsames Leben führen werden. Wir beide in einer Weltstadt.“ begann sie freudig zu erzählen ...denn eine Zukunft in dieser Stadt, in seiner Nähe war undenkbar.

„Dort würde ich an den größten Rennen Japans teilnehmen, studieren und Du könntest...“
 

~ Michiru ~
 

„Tokyo?! Du möchtest zurück nach Tokyo?“

unterbrach die Künstlerin ihre Lebensgefährtin fast schon entsetzt. Mit dem hatte sie absolut nicht gerechnet. Das sie bald zusammen ziehen würden, darüber hatten sie sich bereits im Vorfeld unterhalten, sobald sie sich hier eingelebt und sich wieder an dieses Leben gewöhnt hatten...aber Tokyo?

Michiru konnte es sich absolut nicht vorstellen, jemals in diese Stadt zurück zu kehren. Sie war stets der Ursprung von all dem Bösen und es gäbe kaum keinen Ort, an dem sie nicht an die schrecklichen kämpfe erinnert werden würde. Das wollte sie ein für alle mal hinter sich lassen...außerdem war es so entsetzlich weit weg von ihrer Familie, die sie eigentlich nicht mehr verlassen möchte.

Tokyo...das war unvorstellbar.
 

„Studieren könntest Du doch auch hier, Liebste“ argumentierte sie ruhig, ohne ihre Bedenken zu äußern.

„Hier sind wir aber abgeschieden von der Welt. In Tokyo steht uns alles offen und dort sind doch auch unsere Freunde“ antwortete die Sportlerin mit einem Lächeln, das die Künstlerin jedoch nicht erwidern wollte.

„Aber, Deine Familie...ich mein, Du möchtest sie gleich wieder verlassen?“ fragte sie verwundert nach.

„Ach, mein Vater verkraftet das schon, erst gestern sagte er das selber weg ziehen wollte“ antwortete sie mit einer Leichtigkeit, als würde sie über das Wetter reden.

„Und Deine Mutter?“ fragte die Violinistin weiter, doch im gleichen Moment wurde ihr wieder bewusst, das sie eigentlich nichts über ihre Familienverhältnisse wusste.
 

Es war ihr bereits damals schon aufgefallen, dass Haruka kaum über ihre Eltern sprach. Sie hörte Michiru stets zu, als sie von Zuhause erzählte...fragte interessiert nach...doch es kam kein Wort über ihre Familie.

Die Künstlerin akzeptierte das, drängte sie diesbezüglich nicht, denn sie spürte das Haruka nicht darüber reden wollte.

Es war schließlich nicht ihre Schuld, dass sie unter diesen Umständen zusammen leben mussten.
 

„Meine Mutter...“ begann die Sportlerin ihren Satz nachdenklich. „Meine Mutter starb bereits vor vielen Jahren“ antwortete sie knapp, denn ihr was das Thema sichtlich unangenehm und Michiru glaubte kaum, was sie da hörte. Sie verlor ihre Mutter? Aber warum hatte sie das nie erwähnt? Warum war es ihr nicht aufgefallen? Es musste für sie doch sehr schmerzhaft gewesen sein, so oft wie die Violinistin über ihre sprach...

Michiru suchte nun tröstend ihre Hand über den Tisch an dem sie saßen und hielt sie sanft fest.

„Haruka, das tut mir Leid...hätte ich...“

„Nein schon gut. Dafür kannst Du nichts. Ich wollte es so für mich behalten“ unterbrach die Blonde sie abrupt, aber nicht unfreundlich und nahm ein Schluck von ihrem Kaffee.
 

„Dein Vater möchte weg ziehen, obwohl Du erst angekommen bist?“ erkundigte sie sich vorsichtig weiter.

„Nun, er kann sich ja nicht ewig nach mir richten. Ich war die letzten zwei Jahre nicht da und er hat auch ein eigenes Leben...“ erzählte die Sportlerin, als ginge es über einen flüchtigen Bekannten und nicht um ein Mitglied ihrer Familie.

Michiru hörte ihre Worte zwar, jedoch verstand sie sie nicht.

Sie machten keinen Sinn...

Wusste er denn nicht, das sie wiederkam? Vermisste er sie denn nicht? Hatten sie überhaupt Kontakt zu einander? Es waren eine Menge Fragen offen, doch die Violinistin spürte das die Blonde sich nicht damit auseinander setzen wollte.

Vielleicht war es nur der falsche Ort dafür? Sie entschied sie sich ein anderes Thema zu wählen.
 

„Meine Eltern wollten wissen ob...“ fing sie ihren Satz an, als man plötzlich draußen ein lauter Knall hörte.

Selbst die Gäste im Café schienen sich erschrocken zu haben, da sie sich laut fragten was es gewesen sein könnte. Zitternd hielt Michiru sich die Ohren zu, konnte sich plötzlich nicht mehr auf das Gespräch konzentrieren.

Sie wollte es nicht hören.

Nicht die Hilfeschreienden Menschen,

nicht das Chaos draußen...

Ihr Herz begann schneller zu schlagen.
 

„Michiru?“ hörte sie nur leise ihren Namen...
 

Die Künstlerin schoss ihre Augen und plötzlich befand sie sich in einem Kampf wieder, auf dem Dach der Mugen Schule. Eine unschuldige Schülerin wurde ihr Herzkristall entrissen und als der Dämon sah, das es kein Talisman war, wollte er es mutwillig zerstören.

Er hatte es bereits in seiner Hand, als Uranus ihn angriff...aber nicht mit ihrer Attacke, die Gefahr war zu groß das sie das Herz des Mädchens ebenfalls zerschmetterte.

Herzkristalle waren zerbrechlich und es wäre nicht der Erste, den sie nicht retten konnten.

Die Kriegerin des Windes rannte auf ihn zu und stieß ihn mit ihren Ellenbogen. Erschrocken lies er den Kristall los, den Sailor Neptun noch rechtzeitig greifen konnte, eher er Uranus mit in die Tiefe riss...
 

Sie fiel einige Sekunden lang und das Toben und das Geschrei des Dämons erstickte schlagartig.

Es herrschte nun eine unheimliche Stille...

...bis ein lauter, grässlicher Schlag die ruhige Atmosphäre grausam unterbrach.

Ein ähnliches Geräusch, wie das gerade eben draußen ertönte.
 

Sie wusste nicht ob Haruka noch lebte, oder während den Aufprall starb. Es war so laut.

Die ehemalige Kriegerin erinnerte sich genau an diesen Moment, die Vorstellung das ihre Partnerin diesen Sturz nicht überlebt hätte, nahm ihr die Farbe aus dem Gesicht, den Atem...als würde ihr Herz aufhören zu schlagen.

„U-ra-nus...nicht...“ wimmerte sie leise als sie erneut diese Angst spürte.
 

Die Schülerin konnte gerettet werden, aber das Sailorteam machte ebenso Verluste im Kampf gegen das Böse, sie konnten nicht jeden beschützen.

Es starben sechs unschuldige, reine Menschen, deren Herzkristall zersplitterten.
 

6...
 

„Michiru, Michiru...Mein Engel?“ hörte sie eine dumpfe und leise Stimme, die sie langsam aus ihrer Erinnerung zu holen schien, doch erst als sie die starken Armen ihrer Partnerin spürte, die ihren Körper sanft umschlang und sie ihren Kopf auf die Brust der Blonden legte, konnte sie wieder einen klaren Gedanken fassen.

Haruka war besorgt von ihrem Platz aufgestanden um sich neben ihr auf die Bank zu setzen. Im ersten Moment wusste sie nicht, ob sie es zulassen oder sich gleich von ihr lösen sollte...um zu beteuern das es ihr gut ginge, damit es keinen Grund zur Sorge gab.

„Shh...Es ist vorbei, beruhige Dich...ich bin bei Dir! Draußen auf der Baustelle ist nur ein Container umgefallen.“ sagte die Sportlerin sanft, versuchte sie zu beruhigen und strich ihr mit einer Hand vorsichtig über ihren Rücken. „Es ist alles gut...Ich bin da...“ und drückte ihre Freundin beschützend an sich.

Es tat so gut in ihren Armen zu sein, zum ersten Mal in diese zwei Wochen fühlte sich die Künstlerin wirklich sicher und plötzlich lief gegen ihren Willen eine Träne über Michirus Wange.
 

„E-entschuldige...“ flüsterte die ehemalige Kriegerin des Meeres leise, rang nach Worten um ihr Verhalten zu erklären. „Es gibt nichts, für das Du Dich entschuldigen müsstest...“ erwiderte Haruka ruhig, aber dennoch bestimmt. Stellte keine Fragen, sondern hielt sie nur sanft fest und auch die Tatsache das nun alle Augen im Café auf sie gerichtet waren, schien die Blonde nicht zu interessieren. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt nur Michiru und das half ihr sehr.

Was war nur los? Woher kam nur plötzlich diese schmerzliche Erinnerung?

Langsam fasste sich die Künstlerin wieder und wischte kaum merklich sich die Tränen aus ihrem Gesicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Amentsja29
2018-06-19T10:26:07+00:00 19.06.2018 12:26
Mach weiter so bis Jetzt her war deine ff super.

Von:  Onlyknow3
2018-06-16T16:14:54+00:00 16.06.2018 18:14
Das scheint einen super FF zu werden, mach weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Lauren_Leaves
17.06.2018 23:22
Dankeschön, das freut mich sehr!


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