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When i look at you

von

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Wie ein begossener Pudel, den man einfach im Regen sitzen gelassen hatte, steht er da. Er fühlt sich leer und ausgelaugt. In seinen Gedanken spielt sich die Szene wieder und wieder ab und er kommt nicht umhin, fest zu stellen, dass das Ganze sich wirklich so abgespielt hatte. War das Gespräch anfangs noch ganz gut gelaufen, wendete sich das Blatt zum Ende hin ins völlige Gegenteil. Schlussendlich hatte er ihn wieder verletzt, etwas, dass er unbedingt vermeiden wollte. Dabei hatte er gehofft, sich für sein damaliges Verhalten entschuldigen sowie erklären zu können und er eine minimale Chance bekam, es wieder gut zu machen. Stattdessen war die Möglichkeit sich mit ihm zu versöhnen in weite Ferne gerückt und das Gefühl, endgültig alles ruiniert zu haben, macht sich ihm breit. Wenn er ihn doch nur niemals in seiner Trauer von sich gestoßen hätte, dann wäre das Ganze überhaupt nicht passiert und sie wären vielleicht immer noch glücklich zusammen. Und heute? Er hätte Sam nicht vergessen dürfen. Aber als er nach so langer Zeit endlich Ace wieder gegenüber stand, war alles andere nebensächlich geworden. Das Bedürfnis mit ihm reden zu wollen und ihm nah zu sein, war übermächtig gewesen. Wie gern hätte er ihn einfach nur in seine Arme gezogen? Er wollte ihn so gern wieder an seiner Seite wissen, denn an seinen Gefühlen hatte sich nichts geändert. Umso schlimmer ist es, dass er nicht die Gelegenheit bekam alles aufzuklären. Er kann sich gut vorstellen, was Ace sich in seinem Kopf zusammen reimen musste, denn die Enttäuschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Gerade deshalb hatte er sich bemüht, ihm die Situation richtig darlegen zu können. Allerdings war sein Kleiner nicht gewillt gewesen, ihm noch zu zuhören. Er konnte es ihm schlecht verübeln, hätte er in seiner Lage wahrscheinlich genauso reagiert. Dabei war er zwar mit Sam zusammen, aber er war weder glücklich noch hegte er tiefgründige Gefühle für diesen. Er hatte es einfach nicht übers Herz gebracht sich von ihm vor der Hochzeit zu trennen, da dieser sich so auf diese gefreut hatte. Es war von Anfang an ein schrecklicher Fehler gewesen, sich auf jemand anderen einzulassen, solange er noch an Ace hing. Lediglich seine Freunde waren der Ansicht gewesen, dass es an der Zeit war, wieder auszugehen und der Vergangenheit nicht länger nach zu trauern. Ihnen zu Liebe hatte er wirklich versucht nach vorn zu schauen und jetzt wurde ihm das zum Verhängnis? Welch bittere Ironie? Natürlich wusste er, dass sie es nur gut gemeint hatten, weil sie nicht länger mit ansehen konnten, wie sehr er unter der Trennung litt und trotzdem verfluchte er sie für diesen Augenblick für ihre Hilfe. Wieso nur hatte er ihren Rat befolgt und nicht auf sein Verstand gehört? Was wäre dann noch zu retten gewesen? Er weiß es nicht und er kann es nicht ungeschehen machen, nichts von alldem, was zu Letzt schief gelaufen war, dabei wünschte er sich gerade nichts sehnlicher als das.
 

Stillschweigend hatte Sam die Situation zwischen Marco und dem jungen Mann beobachtet. Er hat das Gefühl, etwas Wichtiges verpasst zu haben. Den enttäuschten Gesichtsausdruck des Jüngeren, als er Marco Schatz genannt hatte, war ihm nicht verborgen geblieben. Wie es schien, standen die zwei sich nah und er musste in einen ungünstigen Augenblick hinein geplatzt sein. Zeit, nach zu harken hatte er keine, da Marco dem Unbekannten hinter her geeilt war, als er von dannen ziehen wollte. Eine kleine Vermutung hatte er und war sich durch aus bewusst, was das bedeuten würde und deshalb hoffte er, dass er sich irrte. Erst als Marco wie versteinert an dem Ort steht, an dem er zurück gelassen wurde, traut er sich einen Schritt auf ihn zu, zu gehen. Nur wird er von einer jungen Frau zurück gehalten.

„Es wäre besser, wenn du Thatch mit ihm reden lassen würdest“, schlägt sie ihm vor. Er kennt die Frau zwar nicht aber irgendetwas in ihm sagt ihm, dass er ihrem Vorschlag Folge leisten sollte. Neugierig sieht er deshalb zu dem Besagten, der sich seinem Liebsten nähert.
 

Vorsichtig bewegt sich Thatch auf seinem besten Freund zu und legt ihm als Zeichen des Trostes eine Hand auf seine Schulter. Er kennt ihn gut genug, um zu wissen, wie es in ihm aussehen musste. Insgeheim gibt er sich auch eine Teilschuld an der Misere, da er es hauptsächlich war, der ihn in den Ohren lag, sich auf andere einzulassen und sich neu zu orientieren. Dabei war er sich bewusst gewesen, dass Marco noch sehr an dem Jüngeren hing. Nur hatte er nicht damit gerechnet, dass dieser wieder heim kehren würde und er hatte genug davon, dass Marco in der Vergangenheit lebte. Wenn er doch nur ein Zeichen bekommen hätte, dass Ace zurückkehren würde, dann hätte er seinem besten Freund etwas anderes geraten. Aber das konnte er nun mal nicht kommen sehen.

„Marco, hör mir zu, es tut mir leid wie euer Gespräch gelaufen ist. Deshalb darfst du deinen Kopf aber nicht in den Sand stecken. Gib ihm einfach etwas Zeit und dann versuch erneut mit ihm zu reden. Wenn du möchtest, kann ich ihm die Situation auch erklären. Ich..ich wünschte, wirklich es wäre anders gelaufen.“

Zutiefst betrübt sieht Marco zu ihm und lässt seine Schultern sinken. „Was macht das noch für einen Unterschied? Du hast nicht den Kummer in seinen Augen gesehen, dem ich ihn zugefügt habe, als er erfahren hat, dass ich einen anderen Mann in mein Leben gelassen habe. Er muss denken, dass ich ihn einfach vergessen und ersetzt habe. Wie sollte er mir jetzt noch jemals zuhören?“

„Indem ihm bewusst werden wird, dass er dir keinen Vorwurf machen kann. Ich will mir nicht ausmalen müssen, wie Ace das getroffen haben muss. Aber er war derjenige, der ohne ein Wort gegangen ist. Du wusstest nicht, wo er war noch ob er wiederkommen würde. Er kann nicht verlangen, dass du ewig auf ihn warten würdest und das weiß er auch. Das Ganze wird ihn überfordert haben sowie dich. Ich denke, er muss das alles erst mal sacken lassen. Gib die Hoffnung nicht einfach auf, sondern geh später nochmal einen Schritt auf ihn zu. Erklär ihm, wie es wirklich in dir aussieht und was da mit Sam läuft“, bemüht er sich ihn ein wenig aufzumuntern.

„Ich glaube kaum, dass Ace mir noch ein Wort glauben wird. Und selbst, wenn er mir eine Chance geben würde, würde das nichts an unserer verworrenen Lage ändern. Er hat mir gesagt, dass es kein Zurück gibt. Ich muss einsehen, dass ich Fehler gemacht habe, die nicht rückgängig machen kann und die zu viel zwischen uns kaputt gemacht haben. Ich gebe zu, dass ich mir nichts anderes wünschen würde, als ihn an meiner Seite für immer zu wissen aber die Wahrheit ist, er ist ohne mich besser dran.

„Wovon redest du da?“, will er alarmiert wissen.

„Ich lass ihn ziehen, damit er neu anfangen kann und jemanden findet, der ihn glücklicher macht, als ich es getan habe. Der ihm, all das gibt, was er verdient hat. Unsere Liebe ist verloren, denn am Ende würde ich ihn nur wieder verletzen, so wie ich es getan habe und das möchte ich unbedingt verhindern“. Die Entscheidung zerreißt ihn innerlich und schnürt ihm die Kehle zu. Dennoch versucht er sich an dem Glauben zu halten, dass es das Beste für sie beide wäre. Was wäre schon die Alternative? Kämpfen, wenn der andere, schon längst aufgehört hatte, zu lieben? Wozu sollte das noch gut sein? Er würde es kein weiteres Mal ertragen ihn wieder zu enttäuschen.

Mit aufgerissen Augen blickt Thatch zu ihm und gestikuliert wild mit seinen Armen, da er nicht glauben kann, was er da hört.

„Marco, das kann unmöglich dein Ernst sein. Willst du wirklich den Mann ziehen lassen, den du über alles liebst? Kann sein, dass du einiges verbockt hast aber du hast es nicht absichtlich getan. Vaters Tod lag schwer auf deinen Schultern und du hast dich wie betäubt gefühlt. Du warst nicht mal in der Lage Abschied von ihm zu nehmen, so sehr hat es dich gequält, weil du statt an seinem Krankenbett unwissend mit Ace im Urlaub warst. Ich weiß, wie viele Vorwürfe du dir deshalb gemacht hast. Du hast dir eingeredet, dass du zu beschäftigt mit der Beziehung warst und alles andere nebensächlich wurde und hast ihn von dir gestoßen. Das war mehr als falsch aber auch eine extreme Situation für dich. Wenn es anders gekommen wäre und da bin ich mir sicher, hättest du niemals so gehandelt. Du warst ihn von der ersten Minute an verfallen und du hast alles getan, um ihn glücklich zu machen. Also kannst du mir nicht sagen, dass du bereit bist, Ace für immer gehen zu lassen. Lass nicht zu, dass ein einziger Fehler, dafür sorgt, dass nichts mehr von eurem Zusammensein zu reparieren ist.“

„Du hast Ace selbst gehört, dass er mich nicht mehr liebt und es gibt keine Garantie, dass ich nicht erneut so handeln würde, wenn wieder etwas Schwerwiegendes vorfallen würde. Alles was ich tue, ist am Ende zum Scheitern verurteilt. Es zeigt doch nur, dass ich nicht gut genug für ihn bin. Ich war dumm zu glauben, dass ich ihn für immer in mein Leben hätte.“

„Ich glaube kaum, dass Ace das ernst gemeint hat. Dafür hat es ihn viel zu sehr getroffen dich mit einem anderen Partner zu sehen. Er war verletzt und hat dich mit seiner Aussage von sich weisen wollen. Und soll ich dir was sagen? Ich bin mit hundertprozentig sicher, dass du den gleichen Fehler nie wieder begehen würdest, weil du die Konsequenzen kennst. Außerdem gibst du für deine Liebsten alles und das weiß Ace auch“, versucht Thatch ihm klar zu machen und ihn zur Vernunft zu bringen.

„Lass gut sein, Thatch. Ich hab meine Entscheidung getroffen und ich will nicht länger darüber diskutieren“, wiegelt Marco ab. Er hat keine Kraft mehr sich mit dem Ganzen auseinander zu setzen. Es wächst ihm alles über den Kopf und er braucht dringend eine Auszeit von der Situation, um wieder klar denken zu können.
 

Thatch kommt nicht dazu, darauf einzugehen, da sich Melina und Jozu zu ihnen gesellen. „Hier seid ihr, wir haben euch schon gesucht. Ich muss euch was sagen und hoffe ihr bleibt ruhig.“ Sie wendet sich Marco zu, bevor sie ihre nächsten Worte ausspricht. „Es gibt da etwas, was ganz besonders du wissen solltest. Ich denke, dass dich, dass überfordern wird und doch möchte ich, dass du es weißt. So kannst du dich wenigstens etwas vorbereiten. Ace ist wieder da und hier auf unserer Hochzeit. Er möchte gern mit uns reden“, bemüht sie sich ihm schonend bei zu bringen. Erst als sie Marcos gequälte Miene und Thatchs betrübtes Nicken wahrnimmt, bemerkt sie, dass etwas vorgefallen sein musste. Sie kann sich schnell zusammen reimen, dass sie ihm schon längst begegnet waren. „Er war schon hier“, stellt sie leise ihre Vermutung. Jozu, der neben seiner Frau steht, wirkt etwas irritiert, von ihrer Aussage. Weshalb er seine Freunde genauer betrachtet und feststellen muss, dass sie Recht hat. „Was ist passiert“, will er besorgt wissen.

Marco ist nicht gewillt über die Sache zu sprechen. Es schmerzt ihn viel zu sehr und ihm wird das gerade viel zu viel. Er will einfach nur noch weg. Keine Minute länger hält er es hier aus. Er erträgt im Augenblick weder das Gerede über Ace noch das voll kommende Glück von Melina und Jozu. Nicht, weil er sich nicht für sie freuen würde, sondern viel mehr, weil es ihn daran erinnerte, was er verloren hat.

„Ich kann nicht. Wirklich, es tut mir leid aber ich kann das hier gerade nicht“, bemüht er sich zu entschuldigen, bevor er auf den Absatz kehrt macht. Das letzte was er wollte, waren bemitleidende Blicke oder Worte.

„Marco, warte doch“, rufen ihn seine Freunde hinterher, doch er ignoriert sie. Er muss jetzt an sich denken und dem nach gehen, was er braucht.
 

Schon nach wenigen Metern bereut er es, seine Freunde einfach auf ihrer Feier stehen gelassen zu haben. Doch was hätte er anderes tun sollen? Er brauchte ein wenig Zeit für sich, um zu überlegen, wie es weitergehen sollte? Das einzige, was ihm bereits bewusst geworden ist, war die Tatsache, dass er Sam die Wahrheit sagen musste. Er liebte ihn nicht und er würde es auch niemals tun können. Nur wie ging es danach weiter? Im Augenblick hatte er das Gefühl an einer Stelle fest zu stecken, was allein daran lag, dass ihn alles immer wieder an Ace erinnerte. Seine Wohnung, seine Freunde, seine Arbeit, alles war mit Erinnerung an ihren gemeinsamen Leben verbunden. Wie sollte er da nur vorwärts kommen? Vielleicht war es an der Zeit einen Schritt nach vorn zu machen und das Alles hinter sich zu lassen. Neue Stadt, neue Wohnung, neue Arbeit, allerdings würde sich das viel mehr nach einer Flucht anfühlen und dafür war er einfach nicht bereit. Seine Freunde waren seine Familie und egal, was sie fabrizieren würden, er würde sie niemals aus seinem Leben streichen wollen noch wollte er sie, allein zurücklassen. Ihre Gegenwart war das einzige, das ihn noch Halt gab. Trotz allem musste er sich eine Auszeit nehmen. Raus aus dem Alltag, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen und das konnte er nur, wenn er diese Stadt für einige Tage hinter sich ließ. Dafür müsste er nur noch ein paar Dinge im Büro klären und dann konnte er sich in die Hütte seines Vaters, die dieser sich damals in den Bergen zugelegt hatte, zurück ziehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Dassy
2019-12-17T03:42:04+00:00 17.12.2019 04:42
Juhuuu endlich geht es weiter
Antwort von:  FlipFlops-Mausi
29.04.2020 15:18
Huhu Dassy,

schön, dass du noch mit an Bord bist. Wie schon Lexi geantwortet, tut es mir sehr leid, dass die Kapitel immer so lange auf sich warten lassen. Aber mit Kleinkind ist echt schwierig Zeit und Muse zu finden, umso mehr freut es mich, dass ihr sie noch lest :)
Von:  Lexischlumpf183
2019-12-16T05:23:07+00:00 16.12.2019 06:23
Super, dass es weitergeht, wobei die Aussprache nich so einen schönen Ausgang hatte wie ich es mir gewünscht hätte aber was nich is, kann ja noch werden 😀👍 freue mich auf das nächste Kapitel 🥛🍪
Antwort von:  FlipFlops-Mausi
29.04.2020 15:17
Huhu Lexi,

schön, dass du noch dabei bist und entschuldige, wenn du immer solange warten musst. Ich komm nur mit Kleinkind selten zum Schreiben und wenn ich dann mal Zeit habe, fehlt mir die Muse. Aber ich verspreche, dass ich die FF auf jeden Fall zu Ende schreibe ;) Die Aussprache verlief leider nicht so, aber vielleicht erhalten die zwei nochmal eine andere Chance. Danke dir für dein Kommi und bis bald :)
Antwort von:  Lexischlumpf183
29.04.2020 15:26
Hey, kein Problem, solange es weitergeht is allet jut 😁😁😁 eine kleine Anmerkung hab ich aber, wenn etwas Zeit zw. den Kapiteln liegt, hab ich ein bisl Problem den Anschluss an das letzte Kapitel zu finden, wenn es machbar für dich is würde mich ein kleiner Rückblick sehr freuen und mir auf die Sprünge helfen 😅😁😁 ansonsten lese ich deine FF echt gern und freue mich über jedes neue Kapitel, also um Kraft zum weitermachen zu haben 🍪🥛


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