Zum Inhalt der Seite

Mein innigster Wunsch

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 42

Kapitel 42
 

Sanji lag eine ganze Weile einfach nur da und verfluchte sich für seine Schwäche. Wie konnte er sich so einfach überwältigen lassen? Dieser gewaltige Unterschied der Stärke... Doflamingo war sicherlich über zwei Meter groß, aber dass er so stark war, empfand er als unmöglich. Ein Schlag hatte ausgereicht, um ihn komplett zu betäuben. Die weiteren Schläge hatte er nicht einmal mehr wahrgenommen. Umso mehr spürte er sie aber nun. Sein linker Oberarm war dick geschwollen, genauso wie sein linker Oberschenkel und seine Rippen...

Hätte Doflamingo es gewollt, hätte er ihm den Rumpf eintreten können und das wäre es dann gewesen. Langsam hob er seinen rechten Arm und strich mit der Hand über die dicke Schwellung, die sich unter seinem Oberteil versteckte. Er zischte vor Schmerz, tastete aber dennoch vorsichtig seinen Brustkorb ab. Eins, zwei, Drei... Drei Rippen waren gebrochen, die er zumindest ertasten konnte. Durch die Schwellung war es unmöglich zu sagen, ob es nur diese Drei waren oder nicht. Da seine Atmung nicht beeinträchtigt schien, vermutete er, dass seine Lunge unversehrt geblieben war. Er seufzte.

Seit wann war er so ein Weichei? Seine Tränen waren bereits getrocknet, aber dass er ihnen überhaupt so einen freien Lauf gelassen hatte, beschämte ihn. Wieder seufzte er. Einige Minuten lag er noch auf dem Bett, ehe er sich dazu entschied, sich aufzusetzen. Ein wütendes Hissen entkam ihn, als er spürte, wie der Schmerz sich durch seinen Körper zog. Die Tatsache, dass Arm und Bein nicht gebrochen schienen, ließ ihn vermuten, dass es nicht Doflamingos Absicht war, ihm etwas zu brechen. Es dauerte eine Weile bis er endlich an der Bettkante gesessen hatte, um sich mühselig hoch zu hieben. Langsam humpelte er ins Bad und immer mal wieder stöhnte er auf, da sein Bein stark schmerzte. Mit Müh‘ und Not hatte er sich erleichtert und etwas aus dem Wasserhahn getrunken, ehe er sich zurück ins Bett legte.

Was sollte er auch sonst tun? Die Möglichkeit der Flucht war nicht gegeben. Er hoffte nur, dass irgendwer sein Verschwinden bemerkt hatte und die Polizei oder sonst wen alarmiert hatte, um ihn ausfindig zu machen. Er hatte zwar gesagt, dass er kurzfristig in den Urlaub fahren würde, aber er bezweifelte, dass irgendwer ihm diese Geschichte abgenommen hatte. Doflamingos Worten nach schien Law nicht in seiner Gewalt zu sein, was ihn wenigstens etwas beruhigte. Auch wenn dieser nicht wusste, wo er sich befand, so würde er sicher Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um ihn aus Doflamingos Fängen zu befreien. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis man ihn fand. Er durfte also nicht die Hoffnung aufgeben und sich durchbeißen müssen, egal wie schwer es werden würde. Und trotz der Schmerzen, war er der Ansicht, dass er Doflamingo nicht geben dürfte, was er wollte. Gehorsam. Er gehörte ihm nicht, er hatte seinen eigenen Kopf und so schnell würde er sich nicht umdisziplinieren lassen. Zumindest hoffte er, dass er so stark sein könnte.
 

Die Schmerztabletten hatte er nicht angerührt, obwohl er mehrmals darüber nachgedacht hatte. Allerdings wollte er Doflamingo nicht das Gefühl geben, dass er schon gewonnen hätte. Davon abgesehen, ergab das alles überhaupt keinen Sinn. Je mehr er darüber nachdachte, um so unlogischer erschien es. Er entschied sich also dafür, es sein zu lassen darüber nachzudenken, was in dem Kopf des Blonden vor sich ging.
 

Sanji war eingeschlafen und hatte einen traumlosen Schlaf, zumindest erinnerte er sich nicht daran, geträumt zu haben, als er mit den Augen blinzelte und erneut wieder nur das sterile Weiß des Raums vorfand, als er an die Decke schaute. Er hatte keine Vorstellung davon wie lange er geschlafen hatte und eigentlich interessierte es ihn auch nicht.

„Guten Morgen, Schlafmütze! Naja, guten Abend wohl eher!“, erklärte Doflamingo lachend, wodurch Sanji sich sofort aufsetzte und den Blonden anstarrte. Wann war er denn wieder gekommen? Und wieso hatte er ihn schlafen lassen? Und es war bereits Abends? Wie lange war er denn nun hier?
 

„Und? Geht’s dir besser? Du hast so im Schlaf gejammert, man hätte meinen können, man hätte dir sonst was getan...“

Doflamingos dämliches Grinsen war zum Kotzen. „Sehr witzig.“, antwortete Sanji sarkastisch.

„Ist ja gut. Nicht beleidigt sein!“, erneut lachte er.

„Ich habe ein bisschen was mitgebracht.“, erklärte Doflamingo dann und hielt eine Tüte hoch, die aus einer Apotheke zu sein schien. „Konnte ja nicht ahnen, dass du so zerbrechlich bist. Das ist mir bei Law nie passiert.“, meinte er schmunzelnd und stand auf. Sanji merkte, dass er seinen Federmantel über den Stuhl gehängt hatte und anhand einer Zeitschrift, die sichtbar wurde, als er vom Tisch zu ihm zulief, ließ ihn vermuten, dass der Sonnenbrillenträger bereits eine Weile hier gewesen zu sein schien. Als Doflamingo nun an der Bettkante stand, ruschte Sanji sofort weiter von ihm weg, versuchte ihn dabei mit seinen Blicken zu töten.

„Stell dich nicht so an. Dass ich überhaupt so nett bin und dich verarzten will. Komm her oder ich zwing dich.“, erklärte Doflamingo leicht genervt, worauf Sanji nur ein „Bring mich dazu“, erwiderte.

„Oh? Hast du deinen Mut wieder gefunden? Amüsant.“, erklärte er grinsend, schwang sich aufs Bett und setzte sich auf Sanjis Beine. Sanji hatte versucht wegzurutschen, aber seine Verletzungen verlangsamten ihn deutlich. „Argh!“, stöhnte Sanji auf, als Doflamingos Gewicht auf seinen verletzten Oberschenkel drückte. Das ließ den Sonnebrillenträger aber nur eine Augenbraue hochziehen und seine Mundwinkel belustigt hochziehen.

„Heulsuse.“, erklärte Doflamingo nur, legte die Tüte neben sich und streckte seine Hände aus, um das Hemd des Blonden aufzuknöpfen. Das ließ sich dieser natürlich nicht gefallen und versuchte Doflamingo von sich zu stoßen, was diesen nur seufzen ließ.

„Musst du mir so auf die Nerven gehen?! Ich tu dir gerade einen Gefallen und wenn du nicht willst, dass ich dir Hier und Gleich etwas breche, dieses mal dann nicht versehentlich, hälst du jetzt still.“
 

Die Art mit der Doflamingo diese Worte sprach, sorgte dafür, dass Sanji sofort wusste, dass er nicht scherzte, worauf er den Widerstand einstellte. Während Doflamingo ihm das Hemd aufknöpfte und ihn dieses dann von den Armen streifte, beobachtete Sanji jeden Muskel, jede Bewegung des Blonden genauestens.

„Ordentlich...“, seufzte Doflamingo nur, während er sich die Schwellung ansah. Als Sanji seine Seite abgetastet hatte, war er besonders vorsichtig gewesen, aber diese Vorsicht legte Doflamingo nicht an den Tag. Achtlos der Schmerzen, die Sanji stöhnend verdeutlichte, tastete er den Brustkorb ab. Drückte ungeachtet der Schwellung stark zu, um die Rippen genau zu ertasten. „Ziemlich saubere Brüche. Da hast du ja noch einmal Glück gehabt.“, erklärte Doflamingo, während er eine Salbe großzügig auf die Schwellung verteilte.

„Glück? Du tickst doch nicht ganz sauber.“

„Ja, „Glück“. Ich meine ich habe mich extra zurückgehalten. Ich weiß ja, dass du ein Weichling bist, aber dass du so schnell zerbrichst, habe ich nicht ahnen können. Du hattest Glück, dass ich dir nicht den gesamten Brustkorb zerschmettert habe.“

„Und soll ich mich jetzt bedanken? Danke, dass du mir nur ein paar Rippen gebrochen hast.“

„Gerngeschehen.“, erklärte Doflamingo und ignorierte die Ironie in Sanjis Worten gekonnt.

„Allerdings...“, er unterbrach sich und und griff nach einem Verband, um diesen möglichst fest umzulegen, bevor er fortführte.

„Ist das jetzt eine Ausnahme. Ich habe dir ja gesagt, dass ich dich brechen werde. Nur für echte Brüche ist es noch zu früh.“, sprach er ernst während er den Verband um Sanjis Brustkorb fixierte. Sanji erwiderte nichts und beobachtete den Blonden dabei, wie dieser seinen Oberarm begutachtete.

Als er diesen dann losließ und von Sanji herunter ging, sich neben das Bett stellte, - dieses Mal die andere Seite - schien es so, als würde er ihn fragend ansehen. Irritiert sah Sanji Doflamingo an, wollte gerade ein „Was“ mit seinen Lippen formen, als ihm klar wurde, was der blonde Hüne von ihm wollte.

„Nein“, sprach Sanji deutlich. Mit Sicherheit würde er sich jetzt nicht die Hose ausziehen.

„Müssen wir das jetzt noch einmal durchspielen?“, fragte Doflamingo deutlich verärgert.

„Ich will mir nur den Oberschenkel ansehen.“, erklärte er, worauf Sanji deutlich mit dem Kopf schüttelte.

„Na gut. Ich hoffe, du weißt, dass du mich damit verärgerst?“

„Ist mir doch egal.“

„Okay. Mal sehen wie lange.“, erwiderte Doflamingo amüsiert und setzte sich wieder an den Tisch, blätterte in seiner Zeitschrift.
 

Keiner von beiden sprach ein Wort. Lediglich das Blättern in der Zeitschrift Doflamingos unterbrach die Stille zwischendurch. Nach einiger Zeit hielt Sanji dies aber nicht mehr aus.
 

„Warum?“, fragte Sanji, bekam aber lange keine Antwort, da Doflamingo zu lesen schien.

„Warum was? Sprich ganze Sätze“, erklärte Doflamingo genervt und schlug die Zeitung zu als er den Artikeln beendet hatte.

„Warum verletzt du mich und verarztest mich dann?“

Doflamingo schwieg einen Moment, drehte sich dann auf dem Stuhl, um den jungen Koch anzusehen.

„Was ist das für eine Frage? Das habe ich dir doch schon erklärt.“

„Die Erklärung ergibt aber keinen Sinn.“

„Ich denke aber doch. Ich sagte doch, dass du eine Weile hier sein wirst. Welchen Sinn hätte es, dich direkt am ersten Tag kaputt zu machen?“, erklärte Doflamingo, worauf Sanji nur zischte.

Für ihn schien es anscheinend Sinn zu haben. Wieso auch immer. Er selbst war genauso verwirrt wie zuvor.

„Schau nicht so fragend. Ich habe dir doch erklärt, dass du mein Haustier sein wirst. Und es passt. Du scheinst keinen Deut intelligenter zu sein als ein Hund. Keine Ahnung was Law an dir findet.“

Sanji erwiderte nichts. Was sollte er auch er sagen? Doflamingo ließ nicht besonders gut mit sich reden, so viel hatte er schon mitbekommen.
 

„Aber was anderes. Ich denke es wird Zeit, mein Haustier zu dressieren!“, erklärte Doflamingo und erhob sich von seinem Stuhl. Fragend sah Sanji den blonden Hünen an, wie dieser einfach nur grinsend da stand. Dieser schien sich ein paar Gedanken zu machen.

„Vom ganzen Sitzen und lesen ist mein Nacken ganz steif. Massier mich.“

„Ist das dein Ernst?“, fragte Sanji mit zu Schlitzen zusammengezogenen Augen.

„Sicher.“, gab Doflamingo nüchtern von sich, beobachtete den Blonden, der keine Anstalten machte zu ihm zu kommen, ehe er sich zu ihm aufs Bett bequemte und sich im Schneidersitz vor ihn setzte.

„Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dich anfasse, oder?“, fragte Sanji, bewegte sich aber kein Stück von der Stelle. So bescheuert es auch war, Sanji fühlte sich mittlerweile deutlich wohler in dieser Situation.

Doflamingo drehte seinen Kopf über seine Schulter und sah den Blonden einen Moment an, ehe er seufzte. „Wieso willst du, dass ich dir wehtue? Bist du ein Masochist?“, fragte Doflamingo, worauf Sanji nur ein trockenes „Ha ha“ erwiderte.

Da Sanji noch immer keine Andeutungen machte, sich auch nur einen Millimeter von der Stelle zu bewegen, stöhnte Doflamingo genervt auf. Er gab ihm extra leichte Aufgaben und selbst dazu war der blonde Koch nicht fähig.

„Gut. Ich bin äußerst sadistisch veranlagt. Denke wir beiden passen zusammen!“, erklärte Doflamingo lachend, drehte sich dann auf dem Bett herum und saß dann grinsend im Schneidersitz vor Sanji. Er schien einen Moment darüber nachzudenken, was er nun tun sollte. Fasste sich aber recht schnell, zumindest vermutete Sanji das, da der Blonde erneut dämlich grinste.
 

„Du willst mich also nicht anfassen? Bist du dir sicher?“

„Natürlich. Wieso sollte ich dich anfassen wollen?“

„Deine Entscheidung. Beschwer dich hinterher nicht.“, erklärte Doflamingo, blieb noch einen Moment sitzen, ehe einen Sprung nach vorne machte und sich auf die Beine des Blonden setzte, der ihn nur fassungslos ansah.

„Ich habe keine Probleme damit dich anzufassen.“, erklärte Doflamingo ruhig, griff nach Sanjis Händen als dieser ihn von sich stoßen wollte. Die Handgelenke fest im Griff lehnte er sich über ihn, drückte seine Arme in die weiche Matratze. Sanji wurde blass. „Hör auf mit dem Scheiß!“, brüllte er und versuchte den Blonden irgendwie von sich zu stoßen. Aufgrund des Gewichts gelang ihm das aber nicht.

Sanji wurde noch blasser, als das Gesicht des Blonden nur einige Zentimeter von seinem eigenen Gesicht entfernt war. Ein geschockter Laut entkam ihm, als Doflamingo seine Lippen auf seine eigenen legte. Sanji sah wie seine vor Schreck aufgerissenen Augen sich in der Sonnenbrille Doflamingos spiegelten. Erneut versuchte er sich von dem Riesen zu befreien, was diesen dazu veranlasste, seine Handgelenke so stark zu drücken, dass er vor Schmerz keuchte.

Diese Gelegenheit nutze er sofort, seine Zunge in die Mundhöhle des Blonden zu drücken. Als Sanji versuchte, seinen Kiefer zu schließen, um den Blonden hoffentlich die Zunge abzubeißen, hatte dieser bereits seine Zunge zurück gezogen. Er unterbrach den Kuss und grinste dreckig in das erschrockene Gesicht des Blonden. Dieser spürte, wie Doflamingo seine Arme über seinen Kopf zog, nun beide Handgelenke mit nur einer Hand fest im Griff hatte. Immer noch grinsend legte er erneut seine Lippen auf die des Blonden. Vor Aufregung ging Sanjis Atmung stoßartig.

Was fiel Doflamingo nur ein? Doch ehe er sich weitere Gedanken machen konnte, hatte dieser erneut seine Zunge in seinen Mundraum gedrückt, nahm dieses Mal seine andere Hand zur Hilfe, um den Kiefer Sanjis fest zu fixieren. Der schockierte Ausdruck in seinen Augen mischte sich mit Ekel und dieses Spiegelbild gefiel ihm überhaupt nicht. Allerdings immer noch mehr, als sehen zu müssen, welchen Blick Doflamingo wohl hatte. Dieser ließ es sich nicht nehmen, den Mundraum des Blonden ausgiebig zu erkunden und schlussendlich die Zunge des Blonden anzutippen, die durchgehend versucht hatte zu fliehen. Sanji spürte, dass ihm die Luft ausging wodurch auch sein Zappeln langsam aber sicher schwächer wurde. Langsam drückten sich einzelne Tränen aus seinen Augenlidern, da er das Gefühl hatte zu ersticken. Doch ehe es dazu kam, hatte Doflamingo von ihm abgelassen, war so schnell von ihm runter gegangen, wie er ihn unter sich begraben hatte und kletterte vom Bett, setzte sich wieder an den Tisch.

Schwer atmend setzte sich Sanji auf und wusste gar nicht was er denken sollte. Schock und Ekel spiegelten sich immer noch in seinen Augen. Und ohne weiter darüber nachzudenken, rannte er ins Bad, hatte den Schmerz in seinem Bein komplett ausgeblendet und übergab sich in die Toilettenschüssel. Neben seinem eigenen Röcheln hörte er das amüsierte Lachen Doflamingos.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück