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Mein innigster Wunsch

von

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Kapitel 29

Der blonde Koch lag auf der anderen Hälfte des Bettes. Er lag seitlich, stütze seinen Kopf auf dem Handrücken seines angewinkelten Armes. Lag einfach da. Und beobachtete den Schwarzhaarigen beim Schlafen. Die Nachttischlampe spendete zwar nicht allzu viel Licht, aber es reichte, um zu erkennen, dass die Atmung des neben ihn Liegenden rhythmisch und ruhig von dannen ging. Sein Oberkörper hob und senkte sich langsam.

Sanji hatte zwar leichten Schwindel und ihm war auch nicht ganz wohl, aber schlafen wollte er noch nicht. Denn der Anblick des schwarzhaarigen Studenten beruhigte ihn und er musste auch zugeben, dass die Tatsache, dass er neben ihn lag, ihn freudig stimmte.

Vielleicht war es wirklich Liebe, was er da empfand. Er rückte vorsichtig ein Stück näher heran und betrachtete den Schlafenden weiter.
 

Obwohl er sich bemüht hatte, sich möglichst leise auf dem Bett zu bewegen, knarzte das Lattenrost dennoch recht laut, was ihn aufschrecken ließ. Er hatte Angst, dass es Law geweckt haben könnte und als dieser sich herumdrehte und leise murmelte, erschrak er sich etwas. Da er aber seine Augen geschlossen hatte und anscheinend immer noch schlief, fiel ihm ein Stein vom Herzen.

Und als er den Gesichtsausdruck Laws sah, der tatsächlich entspannt war, musste er lächeln. Irgendwie war es schon seltsam den jungen Studenten mal nicht wütend oder genervt zu sehen. Generell war es seltsam, dass er mit ihm in einem Bett schlief und nun dessen Gesichtszüge studierte... Solch eine Wendung war das Letzte, was er erwartet hätte.
 

Nach einiger Zeit setzte Sanji sich erneut um, da es sich anfühlte, als würde sein Arm jeden Moment einschlafen. Er stöhnte auf, als dieser beim Umsetzen tatsächlich einschlief. Sekunden später hielt er sich die Hand vor den Mund. Denn das Ächzen war lauter als geplant und er wünschte er wäre ruhig geblieben, als er sah, wie der Schwarzhaarige seine Augen langsam öffnete und ihn schlaftrunken ansah. Er blinzelte einige Male, da ihn das Licht der Nachttischlampe blendete, setzte sich dann aber auf und streckte sich. Verwundert sah er dann den Blonden an, welcher ihn lediglich beobachtete aber nichts sagte.
 

Ohne ein Wort von sich zu geben, beugte Law sich leicht vor, um die Armbanduhr auf seinem Nachttisch zu erblicken. Da das Licht der einen Lampe nicht reichte, schaltete er seine Lampe auch ein. Verdutzt musterte er die Zeiger der Uhr und drehte seinen Oberkörper dann zum Blonden, um diesen verwundert anzusehen. „Es ist mitten in der Nacht... Wieso schläfst du nicht?“, fragte er dann den Blonden, der ihn verlegen ansah. „Ich wollte dich nicht wecken, bitte entschuldige.“, erklärte der Blonde mit gesenktem Blick. „Nicht schlimm. Ich habe einen sehr leichten Schlaf...“, meinte der Schwarzhaarige und löschte dann das Licht wieder, ehe er sich wieder in eine liegende Position brachte. Er verschränkte die Arme hinter seinen Hinterkopf, ließ sich dann so in die Kissen fallen. Nachdenklich blickte er auf den Koch, welcher ihn immer noch nur musterte. „Willst du nicht schlafen?“, fragte er ihn dann, worauf der Blonde aufzuckte und aus seinen Gedanken zurückkehrte. „Doch. Gleich.“, meinte er nur verlegen, kratzte sich den Nacken und setzte sich dann so um, dass er mit seinem Rücken an der Lehne lehnte.

Nickend schloss Law die Augen, öffnete sie dann einen Moment später wieder. „Du hast 'ne Fahne.“, stellte er fest und sah den Blonden belustigt an. „So schlimm?“, fragte er ihn, worauf der Schwarzhaarige nickte. „Schlaf dich lieber aus... wir fahren in der Früh weiter. Ich will nicht, dass du mir vom Bike fällst.“, erklärte er, was den Blonden ein Nicken entlockte, worauf er sich bequem hinlegte und das Licht löschte.
 

Sanji wälzte sich hin und her. Irgendwie wollte sich keine ansatzweise bequeme Pose finden. Ein genervtes Schnauben entkam ihn, als er letztendlich auf dem Rücken liegen blieb und ins Dunkle an die Decke sah.

„Kannst du nicht schlafen?“, fragte der Schwarzhaarige unverblümt, was Sanji bejahte. Er fühlte sich unruhig und aufgewühlt.

„Soll ich das Bett verlassen?“, fragte Law ihn dann, worauf Sanji einen verwunderten Laut von sich gab. „Manche Leute haben Probleme damit in fremden Betten zu schlafen. Und erst recht, wenn sie sich das Bett mit einem Fremden teilen...“, erklärte er ruhig, worauf Sanji zischte.

„Red' keinen Quatsch. Du bist mir nicht fremd. Im Gegenteil. Ich mag dich sehr gerne.“, erklärte der Blonde dann, was dem Schwarzhaarigen ein leises Lachen entlockte. „Danke. Aber nur weil du mich magst, heißt das nicht, dass du mit mir in einem Bett schlafen kannst.“
 

„Wieso schläfst du nicht?“, fragte der Blonde ihn, anstatt auf seine Erklärung einzugehen.

„Ich hab geschlafen. Und jetzt bin ich wach.“

„Sehr witzig. Wieso schläfst du dann nicht noch etwas mehr? So wie du aussiehst, hast du das bitter nötig.“, triezte Sanji den Schwarzhaarigen, worauf dieser lachte.

„Ich habe es mir angewöhnt nur wenig zu schlafen.“, erklärte er dann, ließ erneut das Bett knarzen, als er sich an den Bettrand setzte. Gerade als er aufstehen wollte, setzte Sanji sich ebenfalls auf.

„Bleib hier! Bitte...“, bat er den Schwarzhaarigen der kicherte. „Du magst mich wohl sehr, was?“, erklärte er lachend und hievte sich dann wieder ins Bett und unter die Decke.

„Wäre das denn schlimm?“, fragte er beschämt, worauf Law erneut auflachte. „Nein. Im Gegenteil. Ich mag dich auch sehr gerne.“, erklärte er und machte es sich wieder bequem. Sanji schwieg einen Moment bis er seine Stimme leise erhob.

„Darf ich mich näher zu dir legen?“, fragte er ganz kleinlaut. Im Schutz der Dunkelheit konnte der Schwarzhaarige zum Glück nicht sehen, wie rot sein Gesicht war. „Bitte?“, fragte Law nach, was Sanjis Herz schneller schlagen ließ. „Nichts...“, gab er dann etwas lauter von sich, konnte aber einen Unterton von Enttäuschung nicht verbergen. Beschämt legte er sich auf die Seite, und starrte ins Dunkle an die Wand. Manchmal da könnte er sich wirklich ohrfeigen...
 

Sanji spürte, wie Law sich seufzend auf der Matratze bewegte, doch bevor er sich Gedanken darüber machen konnte, ob der Schwarzhaarige böse auf ihn war, spürte er eine Hand die sich in seine Hüfte drückte. Ehe er verstand, was geschah, hatte der Schwarzhaarige ihn mit einem Ruck zu sich gezogen und legte einen Arm um ihn. „Ist schon in Ordnung.“, meinte Law nur knapp.

Dass er sich so plötzlich in so unmittelbarer Nähe zum Schwarzhaarigen befand, ließ den Puls des Blonden in die Höhe schnellen. Er verstand nicht, was hier gerade geschah und die Tatsache, dass der Schwarzhaarige seine Hand in die seine legte, ließ ihn erzittern. Natürlich blieb das nicht unbemerkt vom Schwarzhaarigen, aber als dieser seine Hand wegziehen wollte und Sanji diese fest im Griff behielt, grinste er. Der Blonde hatte keine Angst, er war nur aufgeregt.

„Magst du es, wenn ich so nahe bei dir liege? Deine Hand halte?“, fragte der junge Student völlig ungeniert, was den Blonden schlucken ließ. Seine Aufregung hinderte ihn daran, Wörter zu bilden und so nickte er lediglich. Aber er wusste, dass sie sich so nahe waren, dass Law es mitbekommen würde.
 

Nervosität durchzog den jungen Koch, als Law einfach schwieg und einige Zeit lang gar nichts sagte. Irgendwann brach er die Stille dann wieder.

„Magst du meine Körperwärme?“

„Ja...“, kam es leise vom Blonden zurück, was den Studenten lächeln ließ, auch wenn er das nicht sehen konnte.

„Magst du meinen Atem, der deinen Nacken streift?“

„Ja...“

„Magst du es, wenn ich dich berühre?“

„Ja...“

„Magst du mich mehr als einen Freund?“, fragte er dann und grinste, als dem Blonden der Atem stockte.
 

Wie konnte er nur solche Fragen stellen? Das war ihm peinlich und außerdem hatte er Angst davor, was er antworten würde, wenn er ihm diese Frage bejahte...

„Sanji?“, kam es nun fordernd vom Schwarzhaarigen, was den Blonden leicht erzittern ließ. Ihm steckte ein Kloß im Hals und ein Kribbeln machte sich in ihm breit. Vor Aufregung schoss ihm Adrenalin durch den Körper und er wusste nicht, was er sagen sollte... also schwieg er.

„Wovor hast du Angst?“, fragte er den Blonden. Erschrocken weitete er die Augen und spürte, wie sich Tränen in seinen Augen bildeten, die brannten. Es dauerte nicht lange bis die Tränen aus seinen Augenwinkeln kullerten und er schweigend weinte. Er schluchzte nicht, gab keinen Laut von sich, aber die Tränen liefen.
 

Law seufzte und zog den Blonden noch näher an sich. Er ließ seine Hand los und strich dem Blonden durch die Haare.

„Hattest du Angst, ich verstoße dich?“, fragte der Schwarzhaarige, während er durch die Haare des Blonden streichelte und dieser ein Nicken als Antwort preis gab.

„Du brauchst keine Angst haben. Ich bleibe bei dir und beschütze dich. Vertrau mir einfach, okay?“
 

Der Blonde nickte heftig, worauf ihm der Schwarzhaarige über die Wange strich. „Und jetzt schlaf.“, erklärte Law bestimmt, kuschelte sich an den Blonden. Es dauerte noch ein wenig, da waren sie beide eingeschlafen.



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