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Shizukara Highschool

von

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Make your choice

Ruki hatte sich den Ball ergattert, als noch alle mit dem Attentat von Hizumi auf Aoi beschäftigt waren.

Glück für sein Team, denn Aoi war voll dabei und hatte sich von Ruki den Ball zuspielen lassen und kurz darauf das 1:0 geschossen.

In den Gesichtern der Anderen konnte man die Wut sehen. Die geballte Wut auf einen einzigen Mann: Hizumi!

„Das ist deine Schuld!“ Begann Ryo wütend. „Wegen dir waren wir abgelenkt. Gib zu, dass das euer Plan war und ihr das so abgemacht habt, damit Aoi ein Tor schießen kann!“ Fügte er noch hinzu.

„Dein Ernst? Was kann ich denn dafür, wenn dein Team schläft, statt zu spielen?“

Konterte der Blondhaarige.

Takeru stand mit vorgeschobener Unterlippe auf dem Spielfeld. Erst kassierten sie ein Tor und jetzt gifteten sich die Anderen noch an.

Satoshi hielt sich nun auch nicht mehr zurück.

„Das gibt Rache, Hizu! Glaub mir!“ Sagte der Schwarzhaarige und funkelte ihn wütend an.

Manabu verdrehte nur genervt die Augen. Das waren doch alles einfach nur schlechte Verlierer!

Reita hatte besseres zu tun. Er wollte Aoi einfach nur verstehen.

Und der Rest? Naja. Aois Team freute sich natürlich. Und sogar Ruki und Mizuki kamen miteinander aus. Mizuki bat dem Kleineren für die gute Vorlage ein ‚High-five‘ an und Ruki ging darauf ein.

Tja, im Spiel konnte man scheinbar auch mal vergessen, dass man sich nicht leiden kann.

Chiyu lief zu Satoshi, beruhigte ihn mit lieben Worten, schaffte es, ihn wieder runter zu bekommen von seiner Wut und dann konnte es auch endlich weitergehen!

Da Team2 das Tor geschossen hatte, bekam Team1 nun den Ball.

Satoshi nahm diesen, sprintete los, vorbei an Chiyu und Ruki, trickste Mizuki aus, musste sich einen kleinen Kampf mit Aoi leisten, den er zwar verlor, aber kurz darauf schnappte sich Ryo den Ball wieder und rannte nun ungehindert auf Hizumi zu, der irgendwie versuchen musste, den Ball außerhalb des Tores zu halten.

„Hier kommt die Rache!“ Rief Ryo, täuschte links an, sodass Hizumi in diese Ecke sprang, und schoss dann rechts an ihm vorbei ins Tor.

„SO wird das gemacht! Und nicht anders!“

Kam es vom Torschützen, der grinsend zurück in sein Feld lief.

1:1

Anstoß für Team2.

Jetzt waren Alle bei der Sache!

Keiner wollte noch ein Tor kassieren. Die Jungs wurden rabiater, achteten dennoch darauf, keinen zu verletzen.

Sie wollten spielen und nicht am Ende ins Krankenhaus fahren!

Eine ganze Zeit lang, ging dies auch gut.
 

Es stand 3:4 für Team2. Wenn das nächste Tor fällt, egal für welches Team, wäre das Spiel beendet. Falls ein Gleichstand entstehen sollte, würde es Elfmeterschießen geben. Drei Schüsse pro Team.

Doch soweit wollte es das führende Team nicht kommen lassen. Entweder blieb der Stand, oder sie selbst schossen noch ein Tor.

Dementsprechend heftig gingen sie nun gegen das andere Team vor.

Doch diese konterten genau so heftig.

„Wir geben nicht auf!“ Sagte Takeru, schoss den Ball zu Reita, der den Pass annahm, lief weiter mit dem Ball und versuchte sich bis zum Tor durch zu kämpfen. Dann ging alles ganz schnell.

Reita konnte gar nicht so schnell reagieren, als auf einmal, wie aus dem Nichts, Mizuki vor ihm auftauchte, ihm den Ball zwar abnehmen konnte, aber kurz darauf schon vom Blondhaarigen umgerannt wurde.

Aus Reflex legte Reita einen Arm um Mizukis Kopf, ehe sie auf dem Boden landeten.

Mizuki landete dabei unten, hatte den Anderen auf sich liegen, hatte aber dank Reita keine Verletzung abbekommen, da dieser seinen Kopf geschützt hatte.

Wenige Zentimeter trennten ihre Gesichter voneinander. Der Blondhaarige sah dem Anderen in die Augen, atmete etwas schneller durch den Adrenalinstoß und bewegte sich keinen Millimeter.

Mizuki sah den Anderen nur geschockt an, hatte sich, ohne es zu merken, in das Oberteil seines Gegenübers festgekrallt und ließ nicht mehr los.

Auf dem Spielfeld war es ruhig. Alle sahen zu den Beiden. Keiner konnte ahnen, was passieren könnte. Würde Reita ausrasten? Oder sogar Mizuki? Würden sie sich beim jeweils anderen entschuldigen?

Keiner sagte einen Ton. Aoi starrte die Beiden nur fassungslos an.

Hasste Reita den Anderen doch nicht? Oder warum blieb dieser so ruhig?

Er biss sich auf die Unterlippe, wäre am liebsten dorthin gegangen um den Blondhaarigen vom Anderen runter zu ziehen!

„Hört auf, zu knutschen! Ich will endlich gewinnen!“ Keifte Hizumi plötzlich über das Spielfeld.

Knutschen?

Hatte Aoi das gerade richtig gehört? Sah er das einfach nur nicht, oder machte Hizumi einen schlechten Scherz?

Perplex stand der Nasenbandträger auf, zog Mizuki direkt mit auf die Beine, sah ihn noch einmal kurz an, ehe er zurück auf seine Position ging.

Mizuki blinzelte verwirrt, sah dem Anderen hinterher, ehe er von Chiyu zugerufen bekam, dass er den Ball spielen soll.

Verwirrt sah der Neue um sich, ehe er vor sich den Ball sah, dem Anderen zunickte und weiterspielte.

Ruki schoss das nächste Tor und mit einem Endstand von 3:5 für sein Team, war das Spiel beendet.

Die Gruppe saß am Spielfeldrand zusammen in einem Kreis, trank etwas und entspannten, bevor sie gleich wieder gehen würden.

„Das kann man mal wiederholen! War echt cool, auch wenn es doch nicht ganz so dunkel war. Man hat zu viel gesehen. Wir müssen das beim nächsten Mal später machen und dann einen leuchtenden Ball nehmen!“

Schlug Ryo vor.

„Die Chemikalie, damit der Ball leuchtet, können wir ja vorher zusammen brauen!“ Schlug Hizumi grinsend vor.

„Lasst das lieber. Außerdem gibt es leuchtende Bälle. Nicht, dass ihr euch dann endgültig in die Luft jagt!“ Protestierte Chiyu.

Alle lachten. Alle, außer Aoi.

Er hatte schon wieder dieses Gefühl. Er konnte es sich aber nicht erklären. Nie im Leben, war das Eifersucht.

Aber was störte ihn dann? Erst bei dem komischen Typen von Uruha und nun bei Mizuki. Dabei mochte er Mizuki ja eigentlich mittlerweile etwas. Es konnte also nicht daran liegen.

„Was ist los, Hübscher~“ Fragte Manabu ihn leise flüsternd.

Doch der Angesprochene schüttelte nur den Kopf.

„Wenn ich das wüsste…“ Gestand er. Reita stand auf, ging auf Toilette und wurde dabei von Mizuki kurze Zeit später verfolgt.

Das kam nicht nur Aoi seltsam vor.

„Ich geh schon!“ Rief Ryo und sprang auf.

Was da gleich passieren könnte, wollte er als Erster sehen!

Aoi ging mit ihm mit.

Nicht, dass sie sich doch prügeln wollten. Da wäre es besser, dass zwei Personen gucken gehen, um im Notfall schlichten zu können.

Reita wusch sich gerade die Hände, als Mizuki neben ihm auftauchte.

Seufzend trocknete sich Reita mit einem Papiertuch die Hände ab und sah dem Anderen in die Augen.

„Was ist? Muss ich jetzt auch auf die Knie fallen und mich mit einer Verbeugung entschuldigen, weil ich dich umgerannt habe? Vergiss es, Frischling!“

Ging er ihn direkt an, doch Mizuki schüttelte nur den Kopf.

„Eigentlich… wollte ich mich… nun ja…“ Stammelte er vor sich hin und kratzte sich am Kopf.

Aoi und Ryo standen um die Ecke, versteckten sich und lauschten den Worten.

Sie schienen fast schon die Luft anzuhalten, damit sie nicht bemerkt werden.

„Danke!“ Sagte Mizuki plötzlich. Ryo verschluckte sich bei diesen Worten, konnte dennoch still bleiben, schien dem Tode aber verdammt nah zu sein.

Aoi tätschelte dessen Rücken, klopfte leicht auf diesen, damit der Andere wieder atmen konnte.

„Du kannst froh sein, dass ich solche Reflexe habe. Brauchst mir also nicht zu danken!“ Antwortete Reita nur.

Aoi wagte einen Blick um die Ecke.

Mizuki stellte sich dicht vor Reita und musterte ihn eingehend.

„Und das soll ich dir glauben? Reflexe?“ Er fühlte dem Blondhaarigen auf den Zahn. Dieser stand regungslos vor ihm, sah ihn mittlerweile misstrauisch an, sagte aber kein Wort.

Doch dann musste der Nasenbandträger grinsen.

„Was willst du? Was soll das hier werden?“

„Ich weiß nicht. Was denkst du denn? Ich bedanke mich bei dir, versuche mit dir zu reden. Was soll das nur werden? Vielleicht will ich einfach nur zeigen, dass ich gar nicht so scheiße bin, wie du denkst. Dass es keinen Grund gibt, mich zu hassen.

Was ist denn an mir so schlimm? Sag es mir!“

„Deine große Klappe kotzt mich an!“ Antwortete der Angesprochene.

Und bekanntlich war dies das schlimmste Merkmal. Sobald jemand eine große Klappe hatte, konnte Reita ihn bekanntlich nicht leiden.

Aber bei Aoi ging es mittlerweile ja auch!

„Was noch?“ Kam es dann von Mizuki.

Aoi drehte sich zu Ryo um. „Ey… der treibt Reita voll in die Enge.“ Flüsterte Aoi.

Ob das gut gehen kann?

Jetzt sah auch Ryo vorsichtig um die Ecke.

Reita lehnte bereits mit dem Rücken an der Wand, Mizuki dicht vor ihm.

„Dein Charakter nervt!“

„Was nervt dich denn?“

Nach jeder Antwort, kam er mit einer neuen Frage. Doch jetzt fand Reita keine Antwort mehr.

Er war sprachlos.

Genauso wie Ryo und Aoi. So etwas hatten sie wirklich noch nie bei Reita erlebt.

„Du weißt es nicht?“ Fragte Mizuki ihn dann und grinste.

„Wieso weißt du nicht, was dich nervt? Gib es doch zu: Dich nervt gar nichts an mir. Du kennst mich nicht, also kannst du mich auch nicht hassen!“

Schachmatt. Und das innerhalb von knapp fünf Minuten. Spiel, Satz und Sieg für Mizuki. Auch außerhalb des Spielfeldes.

Reita stand noch immer regungslos da.

Er wusste einfach nicht, was er sagen sollte. Der Andere hatte schließlich irgendwo recht. Und wenn man es genau betrachtet, hatten Aoi und sein Gegenüber einige Gemeinsamkeiten. Die Leidenschaft zur Musik, das große Mundwerk, sie waren wortgewandt, konnten gut diskutieren, waren gut im Fußball. Und verdammt, sie sahen beide gut aus.

Und dann noch dieses Lippenpiercing!

Fast schon wie von alleine, legte sich Reitas Hand in den Nacken des Anderen, zogen ihn näher an sich, ehe er kurz darauf seine Lippen auf die des Anderen legte.

Aoi zuckte innerlich zusammen, spürte einen Stich in seiner Brust. Das konnte jetzt nicht sein Ernst sein!

Der Schwarzhaarige drehte sich um und lief zurück zu den Anderen. Als sei das noch nicht genug gewesen, rannte Ryo an ihm vorbei und kaum bei den Anderen angekommen, plapperte er aus, was sie gesehen hatten.

Aoi schnappte sich stillschweigend seine Tasche und lief zum Tor.

Takeru und Manabu liefen ihm schnellen Schrittes nach und hielten ihn kurz auf.

„Was ist los mit dir?“ Fragte Takeru besorgt.

„Wir merken doch, dass irgendwas nicht in Ordnung ist!“

Fügte Manabu noch hinzu. Aoi schüttelte nur den Kopf.

„Ich will einfach nur nach Hause. Ich kann mir das nicht weiter antun.“

Gestand der Schwarzhaarige und sah zur Seite, biss sich auf die Unterlippe.

„Du bist eifersüchtig, oder?“ Fragte Manabu vorsichtig.

Erst zuckte Aoi mit den Schultern, doch dann nickte er vorsichtig.

„Ich glaube schon!“ Und mit den Worten lief er los, kletterte über den Zaun und lief nach Hause.

Während dessen kam Mizuki zurück, schnappte sich ebenfalls, ohne ein Ton zu sagen, seine Sachen und war schneller weg, als man gucken konnte.

Und dann tauchte Reita auf.

„Na? Kannst ihn wohl doch leiden?“ Fragte Hizumi und grinste breit.

Verwirrt sah der Angesprochene diesen an, ehe er verstand, dass sie von dem, was passiert war, mitbekommen hatten.

„Kann ich nicht… lass den Schwachsinn!“ Meckerte er nur und sah zur Seite.

Die Stirn in Falten gelegt, musterte er die Gruppe. Das Mizuki abgedampft war, wusste er ja, aber es fehlte einer.

Reita sah zu Manabu. Dieser hob die Augenbraue und zeigte zum Tor.

„Ich glaube zwar nicht, dass das nun eine gute Idee ist aber, wenn du ihm folgen willst, beeil dich. Noch kannst du ihn einholen!“

„Lass es lieber!“ Warf Takeru ein und sah Reita dabei nicht an.

Ruki nickte zustimmend. Was war denn los?

„Könntet ihr mir mal bitte erklären, was das soll?“ Entkam es Reita genervt.

„Was das soll?“ Antwortete Satoshi und sah Reita skeptisch an.

„Rei…“ Sagte Chiyu seufzend und sah ihm in die Augen.

„Du scheinst echt Ahnung von Gefühlen zu haben, Kumpel.“ Kam es plötzlich von Ruki, der aufstand, zu Reita ging und ebenfalls seufzte.

„Was meinst du, warum wir wissen, was da gerade bei dir und Mizuki abging?“

„Ey da ging nichts ab!“

„Ihr habt euch geküsst!“ Fiel Takeru mit ein.

„Guckt ihn euch doch an! Ist euch mal aufgefallen, dass er und Aoi sich verdammt ähnlich sind?“

„Und das ist das Problem! Aoi!“ Sagte Manabu, verschränkte die Arme vor der Brust und sah den Anderen an.

Reita verstand immer noch nicht, doch das würde sich bald ändern, denn nun sprach Ruki mal Klartext.

„Meine Fresse… schon mal was von ‚Eifersucht‘ gehört? Aoi ist eifersüchtig! Das haben wir alle schon längst bemerkt. Nur du wohl nicht! Und was denkst du, wie es gerade in ihm aussieht, nachdem er dich und Mizuki gesehen hat?“ Erklärte der Kleinere ihm.

„Du solltest langsam selber wissen, was du willst, Rei. Wenn du jetzt zu Aoi gehst, dich entschuldigst und einen auf ‚ich will dich‘ machst, kannst du damit rechnen, dass du dir eine Schelle fängst. Egal ob verbal oder nicht! Denn das wird dir keiner abkaufen!“

Erklärte Manabu ihm dann mal und stand nun ebenfalls auf.

Er nahm sich den Nasenbandträger zur Seite, wollte mal mit vier Augen mit ihm reden, statt das alle auf ihn einreden.

„Was heute Mittag passiert ist, habe ich von Uruha gehört. Aoi war ja schon eifersüchtig, als du mit dem anderen Typen gelacht hast. Und jetzt das? Aoi versteht sich gerade mit Mizuki und das, obwohl dieser ihn fertig machen wollte. Was denkst du, wie es Aoi gerade geht? Er ist eifersüchtig und verletzt.“

„Und warum redet er dann nicht mit mir?“

„Warum? Wenn er selber gewusst hätte, was er fühlt, hätte er es wohl getan. Er hat dich doch ständig abgewiesen. Er hat ja oft genug die Chance bei dir gehabt. Aber er wollte nicht. Er merkt scheinbar erst jetzt, was er will.“

Reita schüttelte den Kopf.

„Ich verschwinde. Das muss ich erst einmal verdauen!“ Er holte sich seine Tasche und ging zu seinem Auto.

Dort angekommen, tauchte Mizuki auf, lehnte sich an dessen Auto und grinste.

„Was ist los, Rei~“ Fragte er, doch Reita wirkte wenig erfreut, ihn zu sehen.

„Hey, was hast du? Eben küsst du mich noch und jetzt hasst du mich wieder?“

„Wegen dem Mist, ist Aoi abgehauen!“

„Ja und? Stört dich das?“

„Er ist ein guter Freund, okay?“

„Nur ein guter Freund? Oder ist da mehr?“

„Da ist nichts weiter.“

„Dann brauchst du dir auch keine Gedanken zu machen, oder?“

Reita legte die Stirn in Falten. Was sollte das denn nun werden?

„Warum hast du mich geküsst?“

„Ich möchte jetzt gerne fahren! Ich muss noch etwas erledigen.“

„Beantworte mir wenigstens die Frage, dann lasse ich dich auch wirklich in Ruhe. Versprochen!“

„Ich weiß es nicht, okay!? Du… du bist ihm so ähnlich und…“

Mehr wusste er nicht zu sagen. Was hätte er auch sagen sollen? »Sorry, aber ich steh halt irgendwie auf dich, obwohl ich dich hasse«?

Nie im Leben!

Und so war es auch nicht. Doch es war so, wie damals, als er Aoi zum ersten mal geküsst hatte.

Es überkam ihn einfach. Und schlimm war es auch nicht. Und genau das hatte er gerade bei Mizuki.

Schon wieder, hatte Reita keine Ahnung. Wusste nicht, was er sagen sollte, was er denken oder fühlen sollte.

Mizuki lachte etwas.

War ja schon irgendwie niedlich, wie der Typ rumstammelte.

Er wirkte so stark und trotzdem konnte er ihn aus der Fassung bringen.

Und es ging so einfach!

„Wenn du es nicht weißt, dann mach das, was sich richtig anfühlt.“

Sagte Mizuki, zuckte mit den Schultern und stellte sich vor den Anderen.

„Wenn du mich küssen willst, dann tu es.“

Und Reita tat es. Er wusste es nicht, aber sein Gefühl sagte es ihm.

Doch schon nach wenigen Sekunden löste er sich vom Anderen, drückte ihn von sich und schloss den Wagen auf.

„Ich muss weg!“ Sagte er nur und verschwand so schnell er konnte.

Aber er fuhr nicht nach Hause.

Er musste Aoi finden.

Und den fand er schneller, als gedacht, denn Aoi saß an einer Bushaltestelle.

Reita hielt an, stieg aus und lief zu dem Schwarzhaarigen.

„Steig ein.“

„Nein.“

„Doch… komm schon. Steig ein dann… ich muss dir das erklären.“

„Was willst du erklären? Hattest du mir nicht letztens erst gesagt gehabt, dass du auf mich stehst? Oder habe ich da was falsch verstanden?

Ist das eine Art Racheaktion? Weil ich mich mit Mizuki vertragen habe? Jetzt wirfst du dich an ihn? Weil er ein Piercing hat? Weil er eine große Klappe hat? Warum?“ Er stand auf und sah ihm verletzt in die Augen.

„Statt das Mizuki mich verarscht, hat es einer meiner engsten Freunde gemacht. Und das tut mehr weh, als du es dir vorstellen kannst.

Schnapp ihn dir.“ Sagte er und lief einfach weg.

„Aoi!“ Rief Reita, schloss den Wagen ab und rannte ihm nach.

„Jetzt warte doch mal.“

Er stellte sich vor den Anderen und packte ihn an den Schultern.

„Was willst du noch? Mir das erklären? Das kannst du nicht, Reita! Warum hast du mich denn damals geküsst, obwohl du immer gesagt hattest, dass du mich hasst? Das wusstest du nicht. Also als ob du nun wüsstest, warum du ihn geküsst hast. Scheinbar muss da ja irgendwas an ihm sein, was dich anzieht.“

„Nein… du verstehst das nicht. Aoi ich… Du weißt, was ich fühle. Dir gegenüber!“

„Umso schlimmer war es, DAS mit anzusehen!“

„Es hatte aber nichts zu bedeuten.“

„Sondern? Du hattest einfach so Lust, jemanden zu küssen und nimmst komischerweise Mizuki?“

„Stell das doch jetzt nicht so hin!“

„Wie denn sonst?“

Aoi seufzte, fuhr sich durch die Haare und schloss die Augen.

„Pass auf, Reita…“ Begann er und sah ihm dann wieder fest in die Augen.

„Ich weiß jetzt, dass ich eifersüchtig bin, okay? Aber ich hatte meine Chance oft genug und sie nie genutzt. Wir sind nicht zusammen, du kannst machen was du willst, so wie ich. Und ich möchte, dass du mich in Ruhe lässt.

Schnapp dir Mizuki, wenn du es unbedingt willst. Aber ich kann dir das gerade nicht glauben, dass du auf mich stehst!“

Reita ließ ihn gehen.

Er sah ihm nur noch nach. Er hatte einen Fehler gemacht. Und wie Manabu schon gesagt hatte, glaubte ihm Aoi nun nicht einmal.

Wie könnte er das denn wieder gerade biegen?

Konnte man so etwas überhaupt wieder hinbekommen?

Seufzend fuhr Reita nach Hause.

Aber er wusste nicht, was er machen sollte. Er wollte das nicht so stehen lassen.

Er schrieb Aoi eine SMS, rief ihn immer mal wieder an und hoffte, es noch einmal erklären zu können.

Irgendwie musste er es ja versuchen.

Doch egal was er tat, Aoi reagierte nicht. Auf keine SMS und auf keinen Anruf.
 

Der Schwarzhaarige hatte Manabu angerufen und sich mit ihm getroffen, statt nach Hause zu gehen.

„Er ruft ständig an!“ Murrte er. Sie saßen nebeneinander auf einer Mauer, ließen die Füße baumeln und sahen in die Dunkelheit hinein.

„Ich habe ihm gesagt, dass du es ihm nicht glauben wirst. Ich kann dich verstehen.“ Sagte Manabu und sah sich um.

„Was denkst du denn? Meinst du wirklich, dass du Gefühle für ihn hast?“

„Keine Ahnung… es ist schon irgendwie… seltsam. Wenn er mich küsst dann… kribbelt alles. Mein Herz schlägt wie verrückt und ich lass mich einfach darauf ein. Ich kann mich fallen lassen.

Aber… wenn ich meinen Verstand einschalte dann… dann will ich einfach gar nichts von ihm.

Nicht nachdem ich das heute gesehen habe!“

Manabu nickte verstehend.

„Sag es ihm. Und wenn ihm was an dir liegt, wirst du es schon merken.

Vielleicht musst du es auch sacken lassen. Das klärt sich schon. Und vergiss nicht: Du hast noch 11 andere Freunde, die dir zur Seite stehen, falls etwas sein sollte.“

Aoi lächelte leicht und nickte.

„Danke…“ Sagte er und musterte ihn.

„Magst du noch mit zu mir? Ein Bier trinken, oder so?“

Wieder nickte Aoi.

Sie sprangen von der Mauer und liefen zusammen zu Manabu.

Dort stellten sie Bier in das Gefrierfach.

Nach fünf Minuten konnten sie dieses schon trinken, saßen bei Manabu auf dem Bett und machten den Fernseher an.

Jedoch lief der nur leise im Hintergrund.

Aoi sprach mit Manabu über Mizuki. Sie fanden beide, dass er ganz in Ordnung war. Manabu kam schließlich bisher am besten mit ihm klar. Und Aois erster, richtiger, Eindruck war ebenfalls so. So schlimm war Mizuki wirklich nicht!

„Ob Mizuki wusste, dass ich zugucke? Hat er Reita vielleicht irgendwie dazu gebracht, dass zu machen?“

„Jetzt fang nicht an, zu spinnen. Ich glaube dir bekommt der Alkohol nicht!“

„Nein ich… mein ja nur… Er wollte mich doch fertig machen. Vielleicht ist das ja seine Art. Er trifft mich da, wo es am meisten weh tut: Bei den Freunden.

Er nimmt mir Reita weg.“

„Du hast auch gedacht, dass er mich dir wegnimmt! Also laber keinen Mist.“

Aoi seufzte resigniert.

Er trank das Bier leer und machte es sich bequem, ehe er einschlief und sein Kopf auf Manabus Schoß rutschte.

Manabu grinste nur, strich ihm durch das Haar und sah zu ihm runter.

„Du machst dir viel zu viele Gedanken, Hübscher~“ Hauchte er leise, stand vorsichtig auf, deckte ihn zu und ging sich selber fertig machen.

Und wieder eine Nacht, in der Aoi einfach wo anders schlief.

Er konnte von Glück reden, dass es seinen Vater nicht wirklich interessierte.

Manabu legte sich neben Aoi ins Bett, nachdem er den Fernseher und das Licht ausgemacht hatte.

Kaum lag er, kuschelte sich der Andere an ihn.

Manabu legte einen Arm um ihn und zog ihn näher an sich.

„Schlaf gut.“ Sagte er leise und schloss ebenfalls die Augen.

Aoi machte sich einfach viel zu viele Gedanken. Doch er wird schon noch merken, ob er den Teufel nur an die Wand malt, oder ob wirklich etwas passiert!



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