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Beyond the Soul

The Truth Within
von

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London

Mittlerweile hatte sich auch der dritte Mann gesetzt und nach kurzem Justieren der Spiegel, heulte auch schon der Motor auf und die Limousine setzte sich in Bewegung.

Als Aram den Namen seiner Heimatstadt vernahm, weiteten sich seine Augen und er starrte Aaron fragend an.

„Wieso denn nach London?“

„Weil dort unser britischer Hauptsitz liegt und ich in der Stadt einige Dinge erledigen muss. Und ich dachte Ihr kommt lieber mit mir, als alleine mit fremden Kultisten im Labor zu sitzen.“

Nach kurzem Überlegen nickte Aram mit einem schiefen Grinsen auf den Lippen.

„Da habt Ihr Recht. Allerdings… wenn das hier nur eine Zweigstelle war, würde ein Hauptsitz in solchen Dimensionen mitten in London nicht auffallen?“

„Nicht, wenn man weiß, wo man ihn bauen muss.“

Verwirrt sah Aram zu seinem breit grinsenden Nachbarn hinüber und überlegte, welchen Ort er denn meinen könnte.

„Ich denke nicht, dass Ihr darauf kommen werdet, Ihr seht es dann schon selbst.“

Mit einem Nicken stimmte Aram zu, wandte sich dann aber auch schon dem Fenster zu und beobachtete die vorbeilaufende Landschaft.

Eine ganze Weile saßen sie still nebeneinander. Aram, der sich erst mit der neuen Situation zurechtfinden musste und Aaron, der verstehen konnte, was in seinem neuen Kollegen vorgehen musste und ihm daher etwas Ruhe gönnte.

„Mr. Arvid?“

Der ebenfalls in Gedanken versunkene junge Mann sah leicht überrascht von seinem Handy auf und verzog den Mund in eine widerwillige Miene.

„Nennt mich bitte einfach beim Vornamen und belassen wir es beim Du. Ich bin wirklich kein Freund dieser Formalitäten.“

Ein wenig belustigt über die doch recht ungewöhnliche Bitte schmunzelte Aram den jüngeren an.

„Dann seid Ihr in der falschen Zeit gelandet. Aber gut. Aaron, woher kommst du?“

Sich noch an das ungewohnte duzen gewöhnen müssend, blickte er in das fragende Gesicht Aarons.

„Was genau meinst du?“

„Woher du kommst. Zuerst dachte ich einfach, du bist kein Brite, aber das Gebäude war viel zu modern, ihr hattet einen Fahrstuhl, der auf keinen Fall so funktioniert wie alle anderen die ich jemals gesehen habe und diese ‚Handys‘ gehören wohl auch nicht diesem Zeitalter an. Mal von deinem … Portal ganz zu schweigen.“

Interessiert lauschte Aaron der Erklärung des Rothaarigen und kam nicht Drumherum, ihn noch ein wenig zu testen.

„Was vermutest du denn?“

„Meine erste Vermutung wäre die Zukunft, aber eigentlich bezweifle ich, dass es Zeitmaschinen gibt.

„Kein schlechter Anfang aber was, wenn ich nicht durch die Zeit sondern den Raum wandere?“

„Das würde keinen Sinn ergeben, auf der Welt herrscht überall dasselbe Zeitalter. Es sei denn…“

Arams Augen weiteten unter Schock, als er die letzten Worte hauchend aussprach.

„diese Welt ist nicht die einzige.“

Das immer breiter werdende Grinsen Aarons wurde zu einem fast schon begeisterten Lachen.

„Ha, du bist wirklich gut. Und ausgesprochen locker wenn man bedenkt, dass …“

„… ich gerade neben einem Außerirdischen sitze.“

Ein unsicherer Gesichtsausdruck starrte nun Aaron an, dessen Satz jeher von ihm, wenn auch nicht so wie geplant, beendet wurde.

„So kann man es natürlich auch nennen, wobei ich dem Bild eines Außerirdischen wohl nicht ganz gerecht werde, oder?“

„Also, wenn du so fragst, …“

„Wage es nicht!“

Ein strafender Blick traf Aram, der daraufhin in kurzes Gelächter ausbrach, aber schnell wieder seine gewohnte Höflichkeit an den Tag legte.

„Verzeih, es war einfach zu verlockend.“

Seufzend entspannte nun auch Aaron seine Miene und setzte ein schiefes Grinsen auf.

„War es wohl. Um zu deiner ursprünglichen Frage zurückzukommen, ich komme aus Eden, der Welt mit der riesigen Kristallmauer, die ich dir bereits gezeigt habe. Mehr musst du vorerst aber gar nicht wissen.“

Aram warf seinem Gesprächspartner einen fragenden und unzufriedenen Blick zu, musste sich aber den entschlossenen Augen, die ihm entgegenfunkelten, geschlagen geben und wandte sich wieder dem Fenster zu. Am Horizont vor ihnen waren schon die ersten Gebäude der Großstadt zu erkennen und das mulmige Gefühl in Arams Magengegend breitete sich unaufhörlich aus.

„Aufgeregt, hm?“

Die klopfende Berührung von Aarons Hand auf seiner Schulter, ließ ihn leicht zusammenzucken, ehe er seinen Kopf mit einem Seufzen nach hinten auf die Lehne fallen ließ.

„Die ersten Tage sind immer die schlimmsten, danach gewöhnst du dich schon daran.“
 

Nachdem einige Zeit vergangen war, in der erneut Stille im Fahrzeug geherrscht hatte, erreichten sie den Stadtrand Londons und durchquerten die Straßen immer weiter ins Innere der Stadt hinein. Je weiter sie vorankamen, desto neugieriger lugte der immer noch zurückgelehnte Rotschopf am Fahrer vor sich vorbei, um einen guten Blick auf die Straße zu erhaschen. Noch kannte er die Umgebung wie seine Westentasche und ihm wollte kein Gebäude einfallen, welches als Hauptsitz benutzt werden konnte. In Gedanken zählte er alle größeren Gebäude auf, stoppte jedoch abrupt, als hätte ihn etwas ganz plötzlich abgelenkt. Da er sich nicht einmal mehr daran erinnern konnte, wo er stehengeblieben war, richtete er seinen Blick wieder nach draußen und wurde beim Anblick der ihm geboten wurde stutzig. Perplex sah er sich um, doch egal wie sehr er die Häuser musterte, er erkannte diesen Stadtteil einfach nicht.

Vor einem größeren Wohnhaus kam der Wagen schließlich zum Stehen. Der Fahrer stieg gleich darauf auch schon aus und öffnete Arams Tür, noch bevor dieser selbst seine Hand zum Hebel bewegen konnte.

„Vielen Dank.“

Aaron war unterdessen ebenfalls ausgestiegen und wandte sich nun an den Chauffeur.

„Nigel, bringt bitte den Koffer von Mr. Sheppard schon einmal nach oben.“

„Natürlich.“

Damit verbeugte er sich vor dem noch immer perplex wirkenden Briten und machte sich auf, der Bitte Folge zu leisten und stapfte mit dem Koffer im Arm in das Haus.

„Aaron, wo sind wir?“

Aram, der mittlerweile den Versuch aufgegeben hatte herauszufinden wo er sich nun befand, blickte fragend in das Gesicht neben sich.

„Inmitten von London. Komm mit, ich zeig’s dir.“

Damit lief auch er, gefolgt von Aram in das Foyer des Hauses und nach hinten zu den Fahrstühlen, denen zweiterer einen misstrauischen Blick zuwarf, der Aaron nicht verborgen blieb.

„Willst du lieber gehen?“

Er deutete auf das Treppenhaus neben den Aufzügen.

„Wir müssen aber ins 12. Stockwerk.“

Aram, der schon auf die Treppen zugesteuert war, hielt für eine Sekunde inne, bevor er auf dem Absatz kehrt machte und auf Aaron zu trottete.

„Ich denke, da fahre ich dann doch lieber.“

„Dachte ich mir.“

Ein Schmunzeln trat auf Aarons Lippen, doch sogleich ertönte ein kurzes Klingeln und die Türen vor den beiden öffneten sich. Sie traten ein, die Türen schlossen sich wieder und schnell waren sie im obersten Stock angelangt. Als sich die Türe öffnete, befanden sie sich nicht wie gewohnt in einem Flur, sondern beinahe direkt in der Wohnung, nur ein kurzer Weg und eine schwere Tür trennten den Fahrstuhl und das Appartement. Aaron trat zuerst aus dem Aufzug und hielt Aram die Tür zu seiner neuen Wohnung auf. Zuerst noch etwas skeptisch, schritt er langsam ein, doch weiteten sich seine Augen beim Anblick des Inneren vor Staunen. Ein riesiger offener Raum empfing ihn, durch die großen Fenster war das Appartement hell erleuchtet vom Tageslicht und bei dieser Aussicht über ganz London würde so mancher neidisch werden.

„Und, wie gefällt es dir?“

„Es ist traumhaft.“

Stolz über seine Entscheidung, Aram diese Wohnung zu überlassen, trat er an diesen heran.

„Ich dachte mir schon, dass sie dir gefallen wird. Und? Wenn du hinaus siehst, erkennst du wo wir sind?“

Neugierig näherte sich der junge Mann dem Fenster vor sich und ließ seinen Blick über die Stadt schweifen, während er vor sich her murmelte.

„Da vorne ist der Trafalgar Square… und dort der Leicester Square… Rein von der Entfernung sollten wir bei der Oper sein, die gerade gebaut wird.“

Ein Seufzen ausstoßend richtete er sich an den Mann neben sich.

„Das ergibt keinen Sinn, ich kenne die Gegend, aber so ein riesiges Haus wäre mir doch aufgefallen, genauso wie jedem anderen da draußen.“

„Nicht wenn es nicht gesehen werden will. Was, wenn sich Straßen vor den Blicken unwissender verbergen. Passanten, die die Straße queren, ohne zu wissen dass sie da ist. Du warst ziemlich in Gedanken als wir hier eingebogen sind.“

Stutzig über die Worte des jüngeren, erinnerte er sich an vorhin.

„Ja, ich bin alle möglichen Gebäude durchgegangen, die als Hauptsitz dienen könnten.“

„Und?“

„Ich bin nicht fertig geworden, weil ich unterbrochen wurde.“

„Von was?“

Nach dieser Frage wurde Arams Blick noch perplexer. Nicht nur deswegen, weil diese Frage an sich schon etwas skurril war, sondern weil er selbst nach längerem Grübeln die Antwort nicht kannte.

„Von .. ich weiß es nicht. Da war nichts, ich wusste einfach nicht mehr, wo ich war.“

„Und genau daran erkennt man diese Orte. Ein Teil von London, so unscheinbar, dass du nicht auch nur einen Gedanken daran verschwendest, ihn einfach ausblendest. Dann kannst du dir sicher sein, dass du auf einer Trap Street stehst.“

„Trap Street? So, wie die Plagiatsfallen in Landkarten?“

„Exakt. Der Name kommt wohl daher und weil viele echte Straßen als solche Plagiatsfallen in Karten angesehen werden, da sie niemand findet.“

Den Kopf schief legend und mit einer Hand am Kinn, dachte Aram an etwas, was ihn sehr an diese Situation erinnerte.

„Ich denke, ich war schon einmal in so einer Straße. Als ich durch Oxford gelaufen bin und nach Informationen zur Aura gesucht habe. Ich bin bestimmt schon hunderte Male eine Straße entlang gegangen aber der Weg, der zur Bücherei führte, in der ich das Aura-Buch gefunden habe, ist mir noch nie davor aufgefallen.“

„Gut möglich. Es gibt bestimmt Gründe dafür, weswegen der Kult dieses letzte Exemplar nicht gefunden hat. Ein Laden in einer Trap Street wäre hierfür nicht abwegig.“

Plötzlich erklang das Räuspern eines dritten, welches das Gespräch der beiden sogleich unterbrach.

„Lord Arvid, ich störe nur ungern, aber …“

„Ich weiß, ich komme sofort, Nigel.“

Angesprochener nickte untertänig und machte sich schon einmal auf den Weg nach unten, um dort auf Aaron zu warten. Dieser richtete sich nun wieder an den größeren und verneigte sich entschuldigend.

„Es tut mir leid, aber ich habe Termine, die ich einhalten muss. Du kommst hoffentlich auch alleine zurecht. Falls du diesen Ort hier verlässt, merk dir wo der Ausgang war und zähle deine Schritte, falls du ihn nicht mehr findest. Du gewöhnst dich mit der Zeit daran, aber anfangs könnten die Wege noch etwas schwer wiederzufinden sein. Ich werde dich morgen vormittags abholen, bis dahin hast du deine Ruhe vor mir. Bis dann!“

Mit einem Grinsen verabschiedete sich der jüngere und lief schnell nach unten zum Wagen. Aram rief diesem noch ein kurzes „Bis morgen“ zu, ehe er sich doch etwas überfordert in seinem neuen zuhause umsah.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Codric
2016-07-13T13:52:00+00:00 13.07.2016 15:52
"Woher kommst du?"
"Was genau meinst du?"
"Woher du kommst."
Hätte von mir sein können.

Ein Torchwood Institut in Cardiff, eine Zweigstelle von Mors Aurum in London... Was geht im Engellande wohl sonst noch alles ab?
Jetzt geht es also los. Aram ist endgültig in einer quasi neuen Welt angekommen (bald vielleicht sogar wörtlich, wer weiß) und arbeitet nun für die Erforschung der Aura... Ob es da nicht irgendwo Hintergedanken gibt? Aaron kommt mir eigentlich schon zu freundlich vor...
Gleich drei sehr interessante Konzepte. Aaron kann nicht durch die Zeit reisen, sondern allenfalls in bereits weiterentwickelte Welten... Hätte ich mir selbst nicht gedacht, ergibt aber Sinn. Die Trap Streets sind auch nicht schlecht (musste an das Hauptquartier des Ordens des Phoenix aus HP denken, wobei das ja nochmal anders war). Not bad. Gab es diese Trap Streets
(als Plagiatsfallen, nicht die magischen) tatsächlich?
Und in diesem Kapitel erfahren wir den Namen von Aarons Welt - Eden! Und wenn das mal kein interessanter Name ist... Basiert Eden auf irgendeiner Reihe, oder stammt die Welt von Dir?

Sodenn sind wir jetzt bei dem Part, wo es richtig losgeht. Und es ist vielversprechend, ich werde weiterlesen! (Nicht, dass ich eine Wahl hätte. Wer weiß, was ihr sonst mit mir macht. o_o)
Antwort von:  Suiya
13.07.2016 16:33
xDD
Ja, sowas kommt auch von mir xD
Torchwood wäre eigentlich eine Idee, die ich einbauen könnte, dafür müsste ich es aber erst einmal anschauen... Danke, jetzt hab ich wieder was was zum fernsehen x3

Tja, dazu verrate ich noch nichts^^

Trap Streets gibt es seit der Antike und tatsächlich sogar heute noch. In einer Karte von London gibt es sogar ~100 Stück davon.
Solltest du bei Doctor Who jemals an diesen Punkt ankommen und ich hoffe doch, das wirst du, siehst du dass ich die Idee mit den Trap Streets daher habe, das Grundkonzept hatte ich aber davor schon (also versteckte Straßen, ähnlich der Winkelgasse o. ä.)

Das bezüglich Eden kann ich ja schonmal verraten; Es ist eine eigene Welt x3
"Richtig losgeht" - weiß nicht ob man es so nennen kann xD'
(Das willst du gar nicht wissen!)


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