Zum Inhalt der Seite

Ein Jahr für die Ewigkeit

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Überraschung

Leni POV
 

Es war wie ein Blitzschlag gewesen, doch plötzlich nahm ich einen kurzen Atemzug und öffnete die Augen. Ich war im Krankenhaus. Meine Augen wanderten umher.
 

„Aoi?“, krächzte ich.
 

Dann merkte ich, wie eine Gestalt schnell zu mir rüber huschte. Wie aus dem Nichts stand Aoi vor mir und sah mich mit großen Augen an.

„Leni? Du lebst.“, keuchte er mit Tränen in den Augen. Er ergriff meine Hand und drückte sie.

„Scheint so.“, sagte ich verwirrt.
 

Mein Körper fühlte sich an wie Blei. Abgesehen von meinen Augen wagte ich nichts zu bewegen.
 

1 Jahr später…
 

„Wir müssen dringend noch ein bisschen Dekoration kaufen.“, sagte ich, als ich mich auf die Couch fallen ließ. Aoi nickte und betrachtete das fast eingerichtete Zimmer.
 

Nach langer Regenerationsphase und unzählige qualvolle Stunden Physiotherapie verließ ich das Krankenhaus. Als mich der Baum traf brachen ich mir mehrere Rippen, erlitt Kopfverletzungen und prellt mir Milz und Leber. Außerdem quetschte sich teilweile meine Lunge ein und meine Schulter war gebrochen.

Es brauchte lange bis ich mich erholte. Doch Aoi war mir eine ständige Hilfe und unterstützte mich bei jedem Schritt der Genesung.
 

Meine Eltern wurden informiert und besuchten mich ebenfalls in Japan. Sie waren schockiert, aber gleichzeitig glücklich darüber, dass ich lebte.

Auch Aiko und Mika kamen oft zu Besuch. Sie brachten jede Menge Geschenke wie Schokolade und Bücher, damit ich mich so wohl wie möglich fühlte.
 

Nachts schlief ich häufig unruhig. Immer wieder träumte ich von der Begegnung meiner Tante und der Nahtoderfahrung. Doch ich behielt es für mich. Zu viel Angst in eine Anstalt zu kommen blagte mich. Das wollte ich auf jeden Fall vermeiden.
 

Und nun, nach einem Jahr voller Qual und Zweifel saß ich auf der Couch unseres neuen Zuhauses. Ich verlängerte mein Visum und bekam einen Job als Übersetzerin für Deutsch. Für mich war es unmöglich Japan zu verlassen. Seit dem Erdbeben hatte sich alles verändert. Diese Zeit war für mich so intensiv gewesen, dass ich wusste, ich würde mein Leben hier verbringen.
 

„Das überlasse ich dir.“, sagte Aoi lächelnd.

„Das war klar.“, sagte ich neckend. Aoi verzog das Gesicht zu einem neckischen Lächeln.
 

Ich stand auf und packte einen Karton aus. Teller und Tassen brachte ich in die Küche.
 

„Ach weißt du, vielleicht sollte ich morgen mal in einen Laden gehen und schonmal ein paar Bilder kaufen. Hast du irgendwelche Vorstellungen, was ich kaufen soll.“

Doch Aoi sagte nichts.

„Hey, ich hab was gefragt.“ Ich drehte mich zu Aoi um. Mein Atem stockte und ich hatte Gefühl mich setzen zu müssen. Aoi, der eben noch im Wohnzimmer war kniete nun vor mir und sah mich liebevoll an.

„Was wird denn das?“, fragte ich unsicher.
 

Aoi nahm meine Hand.

„Ich genieße jeden Moment mit dir. So sehr, dass mein Leben vor dir total verschwommen ist. Ich weiß nicht mehr, was ich getan habe bevor ich dich traf. Du bist ein unglaubliches Geschenk.“

Ich musste lächeln.

„Aber ich habe gelernt, dass jeder Moment vergänglich ist und das Leben schneller vorbei ist, als man denkt.“ Sein Blick wurde ernster. Dann griff er in seine Hosentasche und zog ein Kästchen hinaus. Er öffnete es und ein blickender Ring leuchtete mir entgegen.
 

„Meine liebste Leni, willst du mich heiraten?“, sprach er.

Ich verstummte überrascht. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich meine klar, ich hatte mir oft vorgestellt, dass Aoi mich dies fragen würde, doch in meiner Fantasie waren wir in einem Park oder bei einem romantischen Candle-Light Diner und nicht in der Küche beim Einräumen der Wohnung.
 

Und dennoch hätte ich mir nicht erträumen lassen, dass ich das fühlen würde, was ich nun fühlte. Pures Glück. Ohne Zweifel war es der schönste Augenblick meines Lebens.
 

„Was sagst du?“, fragte Aoi jetzt schon fast ängstlich. Ich sah die Aufrichtigkeit in seinen Augen.

„Ja, ich will.“, antwortete ich unter Tränen.
 

Aoi richtete sich auf, nahm den Ring mit zittrigen Händen aus dem Kästchen und steckte ihn mir an den Finger. Dann küsste er mich, lang und eindringlich.
 

„Ich liebe dich.“, flüsterte ich.

„Ich liebe dich auch.“, antwortete Aoi.
 

___________________________________________________________________________________________
 

Liebe Leser,
 

ich danke allen, die bis zum Ende dran geblieben sind und diese

Fiction gelesen haben. Eine neue ist schon wieder in der Mache. :)
 

Vielen Dank!

Yuna



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück