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Schicksal eines Engels

Gefühlvolle Geschichte über den Engel Rai
von

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Erfüllung des Schicksals...

K

omm jetzt, lass uns gehen …“

Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen löste sich Dimion aus meiner Umarmung und sah mich auffordernd an. Amüsiert erwiderte ich sein Lächeln. Mittlerweile hatte schon die Dämmerung eingesetzt und die ersten Sterne hatten sich schon am Firmament eingefunden. Der Himmel war in die strahlendsten Farben getaucht und ein warmer, nach süßen Blüten duftender Abendwind strich durch die Bäume und lies ihre Blätter säuselnd rauschen.

„In Ordnung …

Und wo möchtest du gern hin?“

„Das ist mir eigentlich egal, Hauptsache ich kann bei dir sein …“, antwortete er mit einer Stimme, die mir eine wohlige Gänsehaut über den Rücken laufen lies.

„Na dann komm …“

Mit einem glücklichen Lächeln nahm ich seine Hand und noch während dieser Bewegung glühten mein Anhänger und meine Augen in weißem Licht auf. Mit einem leisen Knistern schnellten meine Flügel zwischen den blauen Bändern meines Kleides aus meinem Rücken und entfalteten sich zu ihrer vollen Größe. Lächelnd sah Dimion die unterschiedlichen Schwingen an, ehe er seine Flügel erscheinen lies. Ich fand es noch immer faszinierend, da er dazu keinerlei Hilfsmittel gebrauchte, es geschah einfach so. Kleine silbrige Flammen loderten für einige Wimpernschläge auf zwischen seinen Schulterblättern, ehe sich das Silberfeuer in die ledrigen Federschwingen in glänzendem Schwarz daraus formten.

„Lass uns endlich gehen …“, sagte er noch, ehe er mich fester an der Hand nahm und mich mit der nächsten Böe, die ihn erfasste, mit sich in die wohlige Abendlust mitzog. Es dauerte keine Minute, da schwebten wir auch schon hoch über seinem Haus und sahen noch einmal darauf zurück.

„Was passiert nun damit?“

„Nichts, ich lass es einfach leerstehen, bis wir wieder zurück sind.“

Und noch ehe ich eine weitere Frage stellen konnte lies er meine Hand auch schon los und stieg weiter in den bunten Himmel auf. Lächelnd folgte ich ihm und schon bald hatte und der Wind von der Stadt weg in Richtung Westen und Sonnenuntergang getragen. Ein kleiner Vogelschwarm begleitete uns mit freudigem Gezwitscher. Ich hatte das Gefühl mein Herz lachen zu hören und ich hätte beinah vor Glück laut geschrieen.

Nun würde alles gut werden. Ich würde bis an mein Ende mit Dimion zusammen sein, ich würde mit ihm um die ganze Welt reisen, ihm den Himmel zeigen, das Paradies Gottes, ich würde ihm meine liebe kleine Kiara vorstellen und ich würde mit ihm zusammen in das Reich der Dämonen gehen und Nira und Neo wieder sehen. Mein Herz klopfte freudig vor Glück und Vorfreude und ich wusste, dass es noch lange ein so schönes Gefühl sein würde.

Und plötzlich war er da wieder, der Sprechgesang des Windes, dieselbe Melodie, tausende Frauenstimmen ineinander und eine, die besonders hervortrat. Wie vor einigen Jahren schon einmal.

„Seheft e donimus … treft of pliti … lin komi es efahime … treft kosi …“

Mich durchfuhr ein unbeschreibliches Kribbeln und ich verlor beinah das Gleichgewicht in der Luft.

Doch dieses Mal verstand ich die Worte auf Anhieb:

„Geliebte Tochter … wir sind untrennbar… ich segne euch … wir sehen uns wieder …“

Tränen der Rührung stiegen mir in die Augen und ich hatte das Gefühl von all der Liebe, die in diesen Worten lag, zu zerspringen.

„E tadi ha plu … he stami laminu … ohfami ha tschi hinus … kopli ho kluhime …“, sandte ich als stille Antwort gen Himmel und war mir sicher, das nicht nur meine Herrin Mutter, sondern auch meine kleine Kiara es hören konnten.

„Ich denke immer an euch … ihr seit in meinem Herzen … nichts kann uns je trennen … ich liebe euch …“

Eine Träne, aus meiner Rührung und den überschäumenden Emotionen geboren, rann aus meinem Auge und fiel von meiner Wange gen Erde. An der Stelle, an der sie auf eine weite grüne Wiese fiel, erblühten alle Blumen und auch im weiteren Umkreis erwachten die Pflanzen zu neuem Leben.
 


 

Das Licht des Mondes begann hell zu scheinen, ebenso das der Sterne.

Der Abendhimmel verblasste, die Nacht brach herein.

Zwei Flügelwesen schwebten durch die milde Nacht, einem ihrer vielen Ziele entgegen.

Die unzähligen Sterne funkelten vom Himmel.

Unter ihnen die Engel der vergangenen Zeiten.

Doch ein Stern, der hellste Stern, würde erst in 200 Jahren geboren werden.

Zusammen mit seinem Zwillingsstern in der anderen Himmelsrichtung.

Und jeder dieser beiden großen, hell funkelnden Sterne hatte einen kleineren Begleitstern, der niemals von ihrer Seite weichen würde …
 


 

Ende
 

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Noch ein kleiner Kommi von mir:
 

Das war meine aller erste Geschichte, und sie hat promt am aller längsten gedauert... *g*
 

Ich finde es schön sie im nachhinein zu lesen, auch mit den ganzen Fehlern drin. Das zeigt mir, dass ich mich bereits weiterentwickelt habe und dazugelernt habe.
 

Danke fürs lesen,
 

eure May



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  rosenstern
2006-10-03T07:18:57+00:00 03.10.2006 09:18
Sehr schön ist diese Geschichte wirklich!!!!!!!!!! Da hast du dich selbst übertroffen, obwohl sie die älteste Geschichte deiner Geschichten ist!!!

Ich fände es schön wenn es irgendwann mal eine Fortsetzung gäbe!!! Würde mich sehr darüber freuen!!!

Alles Liebe
Rosenstern


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