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Hunters of the Gods

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey Ho und willkommen bei dem letzten Groß Projekt, dass ich noch nicht hier hatte.

Das hier wird eine FF im Serien Stiel. Sprich immer bis zu 3 Kapitel sind eine Episode. Es ist eine Geschichte, nur wird es nun nicht so sein, dass zwischen zwei Episoden ein Kliffhänger kommt, so wie in einer 'Normalen Geschichte'. Ihr könnt es euch ähnlich vorstellen wie die Einzelnen Episoden von Supernatural, Criminal Minds, Sherlock oder Castle sehen :)
In jeder Episode wird mehr und mehr gelüftet über die Personen und auch die Dämonen.
Denn es sind Dämonen und die sind viele !
Ich werde mich hierbei nicht auf Japan beschränken, sondern die Jungs und Mädels auf Welttour schicken.
Es ist mir wichtig zu verdeutlichen, wie das Konzept aufgebaut ist, da es sich doch sehr von meinen anderen Projekten unterscheidet.
Was BBMS und Psyche angeht, so sind sie zwar etwas im Blizzard des letzten ONES erfroren, aber noch nicht gestorben!
Ich habe nur das große Problem zu viele Ideen auf einmal aufzuschreiben, dass mich erst an das Größte und Kleinste gesetzt habe XD

Zum Paring SaoxHidan muss ich selbst schauen, wie es mir gefällt. Die beiden Taten mir immer leid ._. Besonders da Saso bei mir einfach dei nicht haben kann... Ita teilt eben nicht! Und so hab ich ihm jemand anderen zum spielen gesucht. Ich hoffe es wird so wie ich es mir vorstelle... was es nie wird, wem mach ich hier was vor -.-°

So, genug geplabbelt.

Und nun viel Spaß. Bei Fragen steh ich gerne stets per ENS zur Verfügung :) natürlich dürft ihr auch Anregungen in die Kommis schreiben. Komplett anzeigen

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Episode 1 Falsche Freunde Teil 1

>> Oni sind grausame Dämonen der shintoistischen Mythologie.

Sie tauchen als Mann und Frau auf und fallen über Menschen

her um sie zu verschlingen. Durch ihre Verwandlungskünste

gelingt es den Oni stets Menschen zu täuschen und ihr

Vertrauen zu gewinnen. Ihre wahre Gestalt ist abstoßend;

sie zeigen sie in dem Moment wo sie ihr Opfer sicher haben.

Zumeist erscheinen sie als gehörnte Dämonen mit 3 Augen,

3 Fingern und 3 Zehen.«
 

Episode 1: Falsche Freunde
 

Der Lärm der Sirenen und das grelle Licht des Blaulichts war einfach zu viel für seine Sinne. Itachi Uchiha hasste diesen Teil seines Jobs. Mord schön und gut, doch das hier fiel bestimmt nicht in seinen Bereich von Verbrechen.

Seufzend schnappte er sich sein Handy vom Beifahrersitz, schnallte sich ab und schloss die Augen.

Mord...

Mord hieß Blut.

Blut hieß Selbstbeherrschung.
 

Er hoffte inständig, dass Minato einen sehr guten Grund hatte ihn her zu bestellen.

Ansonsten würde es mehr als nur eine Leiche heute Abend geben. Auch wenn es gegen den Friedenspakt von 1965 verstieß, wenn es um seine nächtliche Ruhe ging, waren ihm solche Kleinigkeiten egal.
 

Entschlossen drückte er die Autotür auf. Es würde ihm ja so oder so nichts bringen hier im Auto zu versauern, während die Leiche langsam aber sicher zu Staub zerfiel.

Kaum war er ausgestiegen, stieg ihm die saure, dreckige Stadtluft in die Nase. Besonders in diesem Teil war es kaum auszuhalten. Die Kanalisation verlief hier bei weitem nicht so tief unter der Erde wie sie sollte, um seine Nase zu schonen. Und nun dieser Krach der Polizisten, der Automotoren und der aufgeregt schnatternden Menschen. Alles um ihn herum vermengte sich zu einer nervigen, überlappende Masse dumpfer Töne. Und zwischen drin die Herzen der Sterblichen, die so schnell schlugen, als wollten sie seinen Durst absichtlich wecken.

Manchmal konnte er seine perfekten Sinne nur verfluchen.
 

Leise knurrend näherte er sich dem Zentrum des Spektakels.

Mit wenigen Schritten stand er am Absperrband der Polizei und brauchte sich nicht wirklich anstrengen, bis er endlich den Mann ausmachen konnte, dem er seine jetzige Lage verdankte.. Minato stand in seiner Forenskimontur neben seinem Boss, einem bulligen Mann Mitte Fünfzig, der glaubte, wirklich alles auf der Welt gesehen zu haben. Er war nicht wirklich begeistert von Akatsuki und besonders nicht von deren Spezialgebiet. Minato war zwar einer von den so genannten Formwandlern, doch gehörte seine Art zu den, besonders in Japan, verehrten Sorten. Ganz im Gegensatz zu ihm und den meisten seiner Kollegen.
 

"Glauben Sie mir. Das hier ist ein Fall für Akatsuki. Also lassen sie die Jungs in Ruhe ihre Arbeit machen!"

Itachi seufzte. Immer das Gleiche. Auch wenn es nur wenige gab, die von ihrem Fachgebiet wussten, so waren es doch genau diese Personen, die ihnen die Arbeit schwer machten.

"Na, belauschen scheint wohl eine Eigenschaft von euresgleichen zu sein."

Itachi drehte sich nicht einmal um. Der Geruch nach Zedernholz und die leichten Schritte eines erfahrenen Jägers hatten Sasori verraten. Nur er besaß die Gabe laut genug zu sein, dass er ihn bemerkte und dennoch leise genug, dass andere Dämonen ihn nie wahrnehmen würden.

"Und anschleichen ist eine üble Eigenschaft deines Volks, mein Freund."

Sasori schnaubte abwertend.

"Tse, sei lieber froh dass ich dir so etwas nicht übel nehme, Uchiha, ansonsten würde ich den Pakt vergessen und die eine rein hauen."

Itachi verzog seine Lippen zu einem leichten Lächeln. Wie schön, dass er nicht der Einzige war, dessen Gereiztheit sich kaum verbergen ließ. Temperament war schon etwas tolles, solange man damit umgehen konnte.

"Wie lange diskutiert Minato schon mit ihm?"

Sasori zuckte nichtssagend mit den Schultern.

"Seit dem Anruf, denke ich. Heute ohne Bruder unterwegs? Euch einmal getrennt zu sehen ist seltsam."

Itachi behielt Minato im Auge. Er vertraute Sasori in soweit, dass er ihn nicht stetig im Auge behalten musste. Und nur weil er jemanden nicht ansah, hieß es noch lange nicht, dass er nicht merkte, was die Person hinter seinem Rücken trieb.

Oder direkt neben ihm, wie in Sasoris Fall.

"Er und Naruto sind in der Mongolei. Auftrag vom Boss."

"Na großartig. Während die beiden Kleine kuschelige Yetis jagen können, müssen wir einmal mehr den Dreck der Großstadt aufkehren. Wie beneidenswert."

Itachi schnaubte belustigt. "Oh ja, noch mehr Teppiche und Trophäen sind genau das, was ich jetzt brauche."
 

Minato hatte sie endlich entdeckt und winkte sie zu sich.

Itachi nickte leicht und sah zum ersten mal an diesem Abend direkt zu Sasori.

"Komm schon, wir können rein. Vielleicht ist es nicht einmal für uns und wir haben schneller Feierabend als wir träumen könnten."

Seufzend beugte sich Sasori unter dem Absperrband hindurch und folgte ihm.

"Glaubst du wirklich Minato hätte uns dann gerufen? Zu der Nachtzeit?"

Itachi sah beiläufig auf die Uhr, während er eine Hand zum Gruß hob und damit seines Erachtens schon zu viel seiner Aufmerksamkeit an unwichtigen Personen wie Minatos Boss verschwendete. Minato selbst war bereits in dem stinkenden Wohnblock verschwunden.

"Es ist gerade einmal halb zwölf."

"Ich vergesse immer wieder dass du die Nacht vorziehst, auch wenn der Tag dir nicht wirklich etwas anhaben kann."

Itachi zog seine Augenbauen zusammen und sah seinen Arbeitskollegen zweifelnd an. "Du bist heute so gesprächig. Wer bist du und was hast du mit Sasori gemacht?"

Sasori verdrehte nur die Augen.

"Ich versuche dich abzulenken. Wenn du da hoch gehst, muss einer dich ja von deinem knurrenden Magen ablenken bevor er aus dir herausspringt und anfängt das Blut vom Boden zu lecken."

Itachi spürte, wie seine Wangen leicht warm wurden. Sasori hatte ja recht, kaum hatte er das Haus betreten, konnte er den Eisengeruch des Blutes wahrnehmen, der die gesamte Obere Etage eingehüllt hatte. Und das alle vor dem Frühstück.

"Ich hatte eben noch kein Frühstück. Kein Grund darauf herumzureiten."

Minato beugte sich über das Geländer, welches zu der dritten Etage gehörte, und sah auf sie herab.

"Egal wer hier auf wem oder was herumreitet, kommt ihr beiden nun endlich einmal in die Puschen?" Hatte der eine Laune. Na ja, Itachi war sich sicher, dass er ebenfalls den Stress mit Minatos Boss nicht spurlos und noch mit allen Nerven verlassen hätte. Zum Glück war der Kitsune dafür selbst verantwortlich.
 

"Ja, ja, kein Grund zum Hetzen. Der Kerl wird uns schon nicht weglaufen."

Minato hob eine Augenbraue und konnte sich nun das Grinsen nicht verkneifen.

"Du mich auch, Sasori."
 

Schweigend und die beiden ignorierend stieg Itachi die Stufen hinauf. Je weiter er nach oben kam, desto intensiver wurde der verlockende Geruch des Blutes. In der dritten Etage musste er sich schließlich eine Hand auf Mund und Nase pressen. Der Geruch war einfach zu intensiv und er wusste, dass sich sein Jagdtrieb heute schwer unterdrücken ließ. Er brauchte dringend Frühstück, sobald er wieder zu Hause war. Ganz dringend! Er musste erst tief durchatmen, bevor er sich dem eigentlichen Fall widmen konnte. Zumindest im übertragenen Sinne.

"Also, was haben wir hier, dass du uns so früh her bestellst."

Sasoris missbilligendes Schnauben überging Minato geflissentlich, als er die Tür öffnete.

"Etwas, dass mich selbst sehr erschreckt hat."

Er beugte sich etwas dichter zu Itachi und Sasori.

"Besonders nach Tausendfünfhundert Jahren und mehreren Kriegen, in denen ich für viele der Leichen schuldig war. Ich dachte wirklich, dass mich nichts mehr anekeln würde."

Itachi trat an ihm vorbei, Minato wieder ignorierend und sah sich um, rümpfte missbilligend die Nase. So eine Unordnung!

Blut tropfte von den Wänden, als hätte sich der Mörder kurzer Hand dazu entschieden neu zu streichen. In der Mitte des Wohnzimmers lag ein blutiger, matschiger Haufen, der wohl einst ein Mensch gewesen war. Große Brocken Fleisch waren von dem Skelett getrennt worden.
 

"Wenn es selbst einen wie Sie anekelt, dann geh ich schwer davon aus, dass es sich hierbei wirklich um etwas von Ihrer Sorte handelt, Blutsauger. Ein Mensch wäre wohl zu so etwas nicht fähig."

Itachi sah zu Inspektor Yamada, dem Leiter der Mordkommission des Tokyo Metropoliten Police Departments und die zweite Person in diesem Team, die wusste, dass es zwischen Himmel und Hölle mehr gab als nur die Menschen.

Entschlossen schüttelte Itachi den Kopf.

"Einen von uns kann man wohl ausschließen. Wir würden nicht diese... Unordnung hinterlassen."

Inspektor Yamada schnaubte belustigt. "Unordnung nennen Sie das? Will ich wirklich wissen, was ein grausames Massaker für Sie ist?"

Itachi verengte die Augen, spürte die alte Magie des Sharingan, die seine Seelenspiegel blutrot färbte. Das Geburtszeichen des Uchiha-Clans.

Fest sah er dem Inspektor ins Gesicht, sodass dieser nervös schluckte. Wenn der Kerl schon nicht viel Taktgefühl und Höflichkeit besaß, so war er nicht dumm. Er wusste genau, dass wenn er sich nicht zurück nahm, Itachi sich ebenfalls nicht zurückhalten würde.

"Schon gut, e- es war nicht so gemeint."

Entschlossen drehte Itachi sich zu Sasori um und seine Stimme war klar und fest, als er seine Einschätzung gab: "Ich gehe von nichts Menschlichem aus. Nicht bei diesem starken Gestank von Verwesung und Schwefel."

Sasori seufzte ergeben.

"Dann folgt nun mein Part. Gehen Sie zur Seite, Inspektor, und schicken Sie dieses inkompetente Packt hier raus!"

Inspektor Yamada schien wie aus einer Trance zu schrecken und scheuchte seine Angestellten sowie die Spurensicherung aus der Wohnung. Man merkte ihm deutlich an, dass er es sich lieber nicht mit ihnen verscherzen wollte.

"Ich kann Ihnen fünf Minuten geben. Dann will mein Chef wissen, wer diesen Fall übernimmt." Yamada klang nervös, ganz so als würde er befürchten, dass er sich langsam zu weit aus dem Fenster lehnte.

Und doch schien es gegen seine Ehre zu verstoßen, sich von Itachi so einschüchtern zu lassen. Daher drehte sich Inspektor Yamada noch einmal um, die Klinke der Wohnungstür schon in der Hand. "Kann ich mich darauf verlassen, dass Sie den Tatort so lassen, oder müssen wir befürchten, dass am Ende weder Blut an der Wand noch am Fleisch bleibt?"

Itachi rümpfte angeekelt und auch etwas beleidigt die Nase. "Erstens, wäre Blut von der Wand lecken würdelos und zweitens bin ich kein Aasfresser. Ich ziehe lebendige Beute vor. Also wie wäre es mit uns beiden, Inspektor? Ich hatte noch kein Frühstück. Oder kommt nun die von euch Menschen so beliebte 'Ich habe eine Frau und zwanzig Kinder'-Tour um bei mir Mitleid zu erwecken, das meinen Hunger nur verschlimmern wird?"

Itachi sah genussvoll dabei zu, wie jegliche Farbe aus Yamadas Gesicht wich. "Ich.. Wir... bin unten!" Damit wurde die Tür schnell ins Schloss gezogen. Und so blieben Itachi, Sasori und Minato endlich alleine zurück.

Itachi verschränkte die Arme, genoss die Genugtuung, die er seit langer Zeit endlich wieder spürte.

"Eins zu Null für mich, würde ich sagen."

"Der arme Kerl. War das wirklich nötig, Itachi-kun?"

Itachi sah Minato beleidigt an. "Hey, du musstest dich hier nicht als Aasfresser beschuldigen lassen. Als würde ein Uchiha sich dazu herablassen an einer Wand zu lecken."

Seinen knurrenden Magen und den lachenden Minato ignorierend, sah Itachi Sasori auffordernd an.

Sasori trat in die Mitte des Raumes, streckte seine Arme aus. In seiner Hand hielt er das Amulett, welches er stets um seinen Hals trug. Es war ein altes Druidenamulett, welches durch verschiedene Rituale extra für ihn angefertigt worden war um seine Magie zu verstärken.
 

"Bleibt zurück, kann unschön für euch beide werden, wenn ihr in meinen Bannkreis kommt. Ich muss die Restenergien konzentrieren und wieder neu zusammenfügen. Glaubt mir, dass ihr bei eurem Alter da nicht hineingeraten wollt."

Itachi wich zu Minato zurück, der an der Tür zum Flur lehnte, während er Sasori dabei zusah, wie er - verschiedene lateinische Formeln murmelnd - glühende Zeichen in die Luft schrieb bis es ein einziger, aus kryptischen Zeichen bestehender Käfig war. Die goldglühenden Zeichen verwirbelten sich in der Luft, schienen sich ihren Weg zur Leiche zu bahnen, als würden sie sich versichern, dass er oder sie wirklich tot war. Ob wohl Itachi stark von einem Mann ausging. Das Blut roch nach Testosteron. Und da war noch der Hauch von etwas anderem, das seinen Magen umdrehte. Sex.
 

"Was glaubst du, was es gewesen sein könnte?"

Itachi konzentrierte sich auf den Leichnam, versuchte den verlockenden Duft des Blutes auszublenden und nicht daran zu denken, WAS genau hier vor wenigen Stunden gelaufen war. Oder mit wem.

"Schwer zu sagen. Wenn es etwas Einheimisches war, tippe ich auf Yurei oder Oni. Wir werden es gleich wissen. Und ich hoffe Sasori spult nicht zu weit zurück..."
 

Minato schnaubte belustigt, während Itachi Sasoris aufleuchtende Sphäre im Auge behielt. Konzentriert sah dabei zu, wie sich langsam alles wieder zusammenbaute, ganz so, als hätte jemand den Zeiger der Zeit im Griff und zog ihn rückwärts.

Sie sahen dabei zu, wie das Blut wieder von der Wand und der Decke zurück in den Körper floss und sich Fleisch wieder mit Knochen verband.

Und da stand sie. Eine große, gehörnte Gestalt in ledriger, blauer Haut, mit langen Reißzähnen und streckte ihre krallenbesetzten drei Finger aus um den Menschen – wie Itachi vermutet hatte, war es einmal ein Mann gewesen - zu zerteilen.

Itachi knurrte abwertend. Es lag einfach in seiner Natur, Onis zu verabscheuen. Sie nahmen ihnen ihre Beute weg, töteten aus Spaß oder Rache, während ihresgleichen sich an die gottverdammten Regeln halten mussten und dabei beinahe verhungerten! Es waren einfach zu viele Regeln. Besonders wenn man Jahrhunderte hatte, um sich an einen gewissen Lebensstandart zu gewöhnen und Beute im Überfluss hatte. Und das lange vor der Überbevölkerung dieser kleinen Pest auf zwei Beinen.

Sasori senkte die Arme, ließ die Zeichen verblassen und legte sich sein Amulett wieder um den Hals. Danach sah er sich zu Itachi und Minato um.

"Sieht wohl so aus, als würde es nichts werden mit unserem frühen Feierabend."

Minato seufzte. "Hinzu kommt: Wo wollt ihr bei einem Oni anfangen zu suchen? Der kann sich überall aufhalten. Und dass in jeder Gestalt. Die sind noch schlimmer als wir. Wir haben nur eine menschliche Gestalt, die haben unendliche Möglichkeiten sich neu zu formen. Sie kopieren einfach eine Person, die sie gesehen haben."

Itachis Blick fiel auf eine Visitenkarte auf dem Wohnzimmertisch. Sie schien unscheinbar zu sein. Unscheinbar bis auf den Namen. "Saeki... das war doch der Name auf dem Klingelschild, oder?" Minato nickte. Itachi nahm die kleine Karte an sich und sah sie sich genauer an.

"Überall und in jeder Gestalt, ja. Doch verlassen sie nie ihr Revier, wenn es nicht unbedingt sein muss." Itachi hielt Sasori die Visitenkarte entgegen, der sie ebenfalls kritisch musterte. Itachi verschränkte die Arme. Ihm gefiel selbst der Gedanke nicht nach dem ganzen Stress den seine Sinne hier hatten jetzt noch in einen Club gehen zu müssen. Besonders auf der Roppongi war er früher gerne Jagen gewesen. Es war sein altes Revier. Und es versetzte ihm einen leichten Stich bei dem Gedanken, dass er alles, was er sich über die Jahrhunderte erkämpft hatte, nun aufgeben musste. Knappe fünfzig Jahre waren wirklich zu wenig, um sich an ein neues Leben zu gewöhnen. Seufzend wandte er sich an Minato.

"Ich denke, hier wäre ein guter Ansatz. Wenn ich das richtig sehe, war der Kerl ein Teilinhaber von einem Club namens "Sunlight Daily". Solche Clubs fangen um diese Uhrzeit erst an richtig zu laufen und ein Teilinhaber sollte immer mit vor Ort sein, es sei denn..."

Sasori verschränkte die Arme. "Es sei denn er hat dort einen Grund gefunden, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen, nur um hier dann so zu enden. Nicht jeder hält Sex mit einem Dämonen aus. Und ich will gerne zurückspulen, bis zu der Stelle als er merkte, dass er Sex mit einem großen, fetten Oni hatte."

Itachi schnaubte belustigt. "Ich will sehen, wie du Inspektor Yamada erklärst, dass unser Opfer einfach vor Lust geschmolzen ist, als er Sex mit einem Oni hatte. Und natürlich war es ein vegetarischer Oni, der nicht im Traum daran dachte, dass unser Opfer einfach nicht auf Sex mit einem Dämonen eingestellt war. Aber die Leidenschaft der beiden war einfach größer und als sie ihren Höhepunkt der Lust..."

Sasori verzog das Gesicht und unterbrach ihn unwirsch.

"Okay, okay, genug! Das ist einfach zu viel Input! Oni mit Fresslust. Ich bin dafür. Und jeder der dagegen ist, werde ich dieses mentale Bild, welches du uns gerade aufdrücken wolltest, einpflanzen und genüsslich dabei stehen wie sie vor Ekel ersticken."

Minato grinste breit.

"Gut, da wir uns nun einig sind, dass wir Yamada weder zum Frühstück verspeisen, noch ihm mit dem wahrlich anstrengenden und erfüllten Sexleben der Dämonen nerven müssen, wäre es wohl ganz in seinem Interesse, wenn wir den Fall übernehmen. Itachi-kun, rufst du bitte deinen Vater an und lässt eines unserer Teams her kommen? Ich brauche hier etwas Hilfe um nichts zu vergessen."

Itachi zog sein Handy aus seiner Jackentasche und drückte seine Nummer eins der Schnellwahltasten.

"Vater? Schick uns ein Team mit einem starken Magen. Der Fall geht an uns."

Minato nahm ihm den Hörer aus der Hand. "Und einen großen Staubsauger. Ich glaube mit einem Handfeger bekommen wir hier nicht alles mit."
 

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"Hey, hier drüben! Ich hatte zuerst mein Bier bestellt!"

Murrend sprang Deidara hin und her, verteilte die Getränke an der Bar, während um in herum die Hölle los war. Normalerweise liebte er seinen Job. Und er war froh hier zwischendurch etwas neben seiner Uni nebenbei verdienen zu können.

Andere gingen in einen Club zum Feiern. Er arbeitete eben dort und genoss das Trinkgeld, die Aufmerksamkeit und die Musik.

Das Sunlight Daily gehörte nicht umsonst zu Tokyos beliebtesten Clubs ohne Stripeinlagen. Doch an Tagen wie diesen, an dem ihm einfach alles und jeder ohne Grund auf die Nerven ging, würde es wohl kein gutes Ende für seine Laune geben. Und dass wirkte sich wiederum negativ auf sein Trinkgeld aus... was wiederum auf seine Laune schlug... Ach scheiß Teufelskreis, warum wurdest du nur geboren?

Seufzend schnappte er sich drei Bierflaschen aus dem Kühlschrank und stellte es dem Kerl wohl etwas zu forsch vor die Nase. Wenn Blicke töten könnten.

"Macht 1400 Yen, Kleiner. Und sei dankbar, dass ich nicht deinen Ausweis verlange um zu sehen, ob du überhaupt schon 21 bist. Ich will dich ja nicht vor deinen Freunden blamieren. Oder sind sie schon wieder abgehauen, weil du ihnen zu peinlich aussiehst? Dann such dir wen zum Frustnageln und lass mich hier in Ruhe meinen Job machen!"

Knurrend knallte ihm der Kerl das Geld auf den Tresen und verschwand.

Seufzend schmiss er die Scheine in die Kasse und donnerte aggressiver als nötig die Lade wieder zu.

"Schlechte Laune, Süßer?"

Deidara blickte auf, direkt in das Gesicht einer Frau, die sich auf den Tresen stützte. Eine hübsche Asiatin, die wohl dachte, dass mehr einfach mehr sei, und ihren halben Tuschkasten im Gesicht hatte. Die Brüste in einen zu engem Kleid gestopft, wirkte sie eher billig aufgeblasen als wirklich zurechtgemacht. Gab es in den Sexshops schon lebendige Sexpuppen aus 100% hautfreundlichem und anti-allergenem Silikon?

"Nicht mein Tag", murmelte er immer noch gereizt und seufzte ergeben, versuchte sich dann wieder an seinem charmanten Lächeln.

Deidara stand nicht auf Frauen und besonders nicht auf welche, die mehr Plastik im Körper hatten, als seine Großmutter nach der Hüft-OP. Doch wenn er freundlich war, bekam er immer mehr Trinkgeld von Frauen als von Männern. Unfaire Welt. So musste er sich tatsächlich bei Frauen mehr ums Flirten kümmern als bei seiner eigentlichen Zielgruppe.

"Was darf es denn sein?"

"Eine Bloody Mary, Hübscher."

Deidara zog eine Augenbraue nach oben. Es war selten, das jemand etwas traditionelles bestellte. Das meiste, was hier über den Tresen ging, war Bier und Wodka. Besonders gerne gepantscht mit allem möglichen Zeug. Von Energydrinks bis Säften.

"Kommt sofort." Schnell sammelte er sich alles zusammen, was er für eine gute, alte Bloody Mary brauchte und fing an zu mixen.

"Darf man fragen, ob du vielleicht bald frei bist? Tanzen wäre ganz nett."

Deidara blickte nicht auf. Er war Anmachen gewohnt und ignorierte sie meistens gekonnt. Kundschaft war Kundschaft und wurde stets mit diesem Abstand behandelt.

"Nein, ich arbeite hier und so sehr ich auch gerne würde, der Chef würde durchdrehen, wenn sein Personal auf der Tanzfläche rumhopst anstatt die Durstigen zu besänftigen."

Er rundete das Getränk noch mit einigen Gewürzen ab und stellte es der Dame vor die Nase. Er musste dabei mit dem Glas soweit zurückweichen, dass es fast von der Tresenkante gefallen wäre. Frauen und ihre Brüste, was für eine unsinnige Verschwendung der Natur. Oder der Boss sollte den Tresen verbreitern.

Die Frau sah ihn - in ihren Augen verführerisch - an, leckte aufreizend über den Strohalm. Versuchte sie ihn gerade wirklich anzumachen? Er glaubte ihm wurde schlecht. Angestrengt schluckte er einen bösen Kommentar hinunter, zwang sich zu einem lieben Lächeln, was hoffentlich nicht so gestellt aussah wie es sich anfühlte.

"Macht Tausend." Die Dame reichte ihm drei Scheine, die er mit hochgezogener Augenbraue annahm. "Stimmt so, Süßer. Vielleicht macht dich Trinkgeld wieder etwas anzüglicher und offener für anderes. Wo das her kommt, gibt es mehr. Du willst doch auch etwas Spaß und Entspannung, oder nicht?"

Schnaubend warf Deidara den Tausender in die Kasse, während er sich sein Trinkgeld in die Hosentasche stopfte.

"Nicht anzüglicher bei Kunden. Hören Sie, ich bin geschmeichelt aber... Ich bin vergeben." Ob es stimmte oder nicht, hatte diese Tusse nicht zu interessieren. Er stand nicht auf Frauen und würde es nicht einmal für Geld ändern.

"Ist ein Grund, aber kein Hindernis. Von mir wird sie es nicht erfahren. Und da wo der Schein her kommt, gibt es wirklich noch viel mehr."

Deidara verschlug es beinahe die Sprache vor lauter Fassungslosigkeit. Er musste sich merklich bemühen dieser verdammten... Frau nicht ihre Bloody Mary ins Gesicht zu schütten, nur um zuzusehen, wie ihr Make-Up an ihrem Botoxgesicht herablief, wie auf einer Plastiktüte.

"Ok, ich stelle hier drei Dinge klar und dann verschwinden Sie! Erstens, ich bin keine Nutte, die sich für Sex bezahlen lässt. Drei Läden weiter können sie das gerne versuchen! Zweitens sind Sie mir zu künstlich. Und drittens stehe ich weder auf Frauen, noch auf Plastik!"

Damit war für ihn das Thema durch und das Verlangen nach einer Zigarette wurde gerade so übermächtig, dass er sich seine Kellnerschürze von der Hüfte riss und in den Personalraum stürmte.

Knurrend griff er nach seiner Tasche, die an einem Haken an der Garderobe hing und schnappte sich seine Zigaretten und seine Jacke.

"Yuka, über nimmst du mal für mich? Ich muss eine Rauchen!"

Seine Arbeitskollegin sah ihn erstaunt an. Normalerweise war sie für den Pausenraum und für die Betreuung der Bands, die hier auftraten, zuständig. Heute hatte sie beinahe einen ruhigen Abend, da die Band die für den Abend geplant gewesen war, abgesagt hatte. Gut, dass sie sich immer noch etwas Anderes zum Arbeiten suchte und nicht einfach nach Hause ging.

"Ist was passiert?"

Deidara schnaubte wütend.

"Nur eine Kundin, die an meinen Arsch wollte und mir Geld dafür geboten hat. Bin ich eine Nutte oder was?"

Wütend verschränkte er die Arme, wartete auf einen Kommentar seiner Kollegin, die ihn nur belustigt musterte.

"Na ja, wenn du immer mit dem Argument kommst, dass du nicht auf Frauen stehst, dann versuchen sie es eben mit was Anderem. Lass dich nicht ärgern. Geh eine Rauchen, ich übernehme für dich."

Gutgelaunt und wohl froh darüber, endlich etwas zu tun zu haben, schlug Yuka ihr Buch zu und hüpfte aus dem Raum. Kopfschüttelnd stieß Deidara die Tür zum Hinterausgang auf, schnappte sich seine Zigarettenpackung und steckte sich einen der Glimmstängel zwischen die Lippen. Erleichtert zog er an der Zigarette, atmete den bitteren Rauch ein und ließ ihn kurz auf seine Lunge und seinen Körper wirken, bevor er ihn wieder entließ.

"Hat man dir nicht beigebracht, dass es unhöflich ist, eine Dame einfach so stehen zu lassen?"

Erschrocken fuhr er herum und knurrte genervt, als er die Tusse von eben ausmachte, die an der Hauswand lehnte.

"Ernsthaft? War meine Abfuhr eben nicht klar und deutlich genug? Ich steh nicht auf Frauen UND ich bin vergeben! Vergessen Sie jeglichen Anmachspruch. Da drinnen gibt es mehr Männer, als man zählen kann. Also verschwinden Sie!"

Die Frau verzog ihr Gesicht zu einer beinahe hässlichen Fratze, so dass Deidara doch etwas ins Zweifeln kam, ob so etwas mit Botox überhaupt noch machbar war.

"Und wenn ich niemand anderes haben will?"

Konnte man vor einer Frau Panik schieben? So langsam machte sich dieses unerklärliche Gefühl eines in die Ecke gedrängten Tieres in ihm breit. Was wollte dieses Miststück nur von ihm?

Die Frau stieß sich von der Wand ab und kam langsam, beinahe lauernd Schritt für Schritt auf ihn zu.

Deidara machte instinktiv einen Schritt zurück, als er gegen etwas Hartes stieß, dass viel zu warm für eine Wand war.

"Belästigt dich dieses Miststück, Darling?"

Deidara bekam eine Gänsehaut. Selten hatte er eine solch dunkle und samtige Stimme gehört. Leicht verwirrt hob er den Kopf und das erste was er im fahlen Licht der Straßenbeleuchtung sah waren tiefe, dunkle, beinahe schwarze Augen, die ihn belustigt anfunkelten.

Schnell kratzte er sein letztes Stückchen Würde zusammen.

"Sieht man das nicht? Ich hab ihr gefühlte hundert Mal gesagt, dass ich nicht mehr zu haben bin, aber die scheint einfach zu viel Gefallen an meinem Arsch gefunden zu haben. Mach was!"

Schnaubend drehte er den Kopf weg, versuchte sein rasendes Herz zu beruhigen. Noch nie war er nervös in der Gegenwart eines anderen Mannes gewesen. Er war es schließlich, der andere Männer um den Verstand brachte, bis sie ihm aus der Hand fraßen. Doch dieser Kerl machte ihn mit seiner schieren Anwesenheit wahnsinnig. Das Gefühl was in ihn hoch kam, war nicht zu beschreiben. Er hatte ja schon viel von Liebe auf dem ersten Blick gehört, doch Verlangen welches so tief an seinem Selbst zog?

Er zuckte leicht zusammen, als ein starker Arm sich um seinen Bauch legte, ihn etwas näher an den fremden Körper zog. Sein Herz hämmerte, hämmerte so laut, dass er befürchtete, dass der Mistkerl, der das in ihm auslöste, es bestimmt hören musste. Er spürte den heißen Atem auf seinem Hals, fühlte die Lippen, die sich auf ihn pressten, hörte das bedrohlich Knurren, wie von einem wilden Wolf, dem man beim Fressen störte. Das Gefühl ließ auf seinem ganzen Körper Gänsehaut entstehen

Herr Gott, war er gerade wirklich rattig auf einen Fremden in einer Gasse hinter einem bescheuerten Club, den er weder kannte, noch bei richtigem Licht und im Ganzen gesehen hatte?! Okay, einen bescheuerten Club in dem er arbeitet und der Kerl half ihn definitiv nur gegen dieses Weibsbild. Aber bei allem, was ihm heilig war, und das war bei Gott nicht viel, wollte er nichts sehnlicheres, als dass dieser Kerl ihn an diese verdammte Wand drängte und...

"Ich denke ,das war deutlich. Verschwinde in den Schatten wo du her kommst, bevor ich mich vergesse!"

Irrte sich Deidara oder kühlte sich die Luft merklich ab. Die dunkle Stimme des Fremden bescherte ihm noch mehr Gänsehaut, ließ ihn sich noch enger an diesen warmen Körper drängen.

Was geschah hier nur? War das wirklich real? Es kam ihm so verzerrt vor, als würde hier gerade ein Kampf auf komplett anderer Ebene ausgetragen.

Verwirrt blickte er zwischen der Frau, die dem Kerl hinter ihm einen mörderischen Blick zu warf, und seinem Retter, der beinahe wie eine Statue verharrte, die Augen stur auf die Gestalt vor sich gerichtet, bereit zur Verteidigung, sollte es diese Frau auch nur wagen näher zu kommen, hin und her. Deidara spürte wie der gesamte Körper hinter ihm unter Anspannung stand.

Wild kreischend drehte sich die Frau um und verschwand in der Dunkelheit, nicht ohne ihnen noch ein "Es ist noch nicht vorbei, so schnell wirst du ihn mir nicht weg nehmen!" an den Kopf zu werfen.

Deidara atmete tief aus, hatte gar nicht gemerkt, dass er bei der Spannung die Luft angehalten hatte.

"Was war das denn für eine Irre? Stalkernatur?"

Der Kerl hinter ihm ließ ihn los und verschränkte die Arme.

"Jemand, die es nicht gewohnt ist, nicht dass zu bekommen, was sie will. Und die denkt, dass sie mir drohen kann."

Deidara seufzte. "Ich hasse solche Tussen. Neureiche Schlampen, die denken für Geld bekommt man alles. Widerliches Pack!"

Er drehte sich zu seinem Retter um ihn neugierig zu betrachten. Und Deidara musst sich wahrlich eingestehen, dass ihm gefiel was er sah. Lange schwarze, glatte Haare, die nur von einem Zopf im Nacken gehalten wurden. Kurze Strähnen fielen in ein fast perfektes Gesicht. Blasse, elegante Haut und eine beinahe schon zierliche Statur, die auf dem ersten Blick gar nicht vermuten ließ, wie stark der Kerl wirklich war. Und dass er Kraft hatte, hatte Deidara beim Halten gemerkt. Der Kerl war nicht attraktiv, er war wie ein aus Marmor gemeißelter Gott.

Okay, nun wurde es auch für ihn zu kitschig. Viel zu kitschig! Er sollte mal dringend wieder Saufen gehen, sich was für die Nacht suchen und sich austoben. Schließlich war er allein von dem Kerl angetörnt, weil er ihn gehalten hatte. Das war doch nicht normal! Und doch wollte er ihm am liebsten wieder um den Hals fallen und ihm zeigen, dass er sich sehr wohl verteidigen konnte. Nicht zu vergessen, dass er ihm dann zeigen konnte, dass ER es war, der die Männer auf die Knie fallen ließ und nicht umgekehrt. Ihn so heiß zu machen. Was für ein Arschloch! Schnaubend verschränkte Deidara die Arme.

"Und mit wem hab ich das Vergnügen?"

Der Fremde sah zu ihm. "Mein Name ist Itachi Uchiha."

Itachi zog eine Lederbörse aus seiner Jacke und hielt sie ihm unter die Nase. Deidara zog beim Anblick der Polizeimarke des Tokyo Metropoliten Police Departments die Augenbrauen zusammen. Verdammter Mist. Der Kerl war also wirklich kein Deidara-Vergewaltiger, der natürlich nur an seinen und wirklich NUR an seinen Arsch wollte. Wie schade... Zeit für eine Verteidigung!

"Ich war es nicht und ich hab ein Alibi."

Itachi legte den Kopf schief und sah ihn etwas verwirrt an. "Was, wenn man fragen darf?"

Deidara zuckte mit den Schultern. "Das, wonach Sie suchen. Ich will keinen Ärger. Da ist es mir egal, nach was Sie suchen."

Itachi schnaubte belustigt. "Oh ja, dass Sie keinen Ärger wollen, hat man eben gesehen. Nicht alles was hübsch aussieht, ist ungefährlich." Deidara schnaubte. "Dann sind Sie ein Massenmörder im Engelsgewand? Ist wenigstens noch eine heiße Nummer mit inbegriffen bevor der Wolf seinen Schafspelz ablegt?"

Der Kerl in Schwarz musste sich merklich ein belustigtes Grinsen verkneifen. Das ließ Deidaras Laue etwas anheben. Egal was er heute alles hatte mitmachen müssen und wahrscheinlich noch musste, er hatte dennoch jemanden gefunden, der auf seinen Humor einging.

Itachi schüttelte den Kopf und steckte seine Marke wieder weg. "Tut mir leid, bin leider beruflich hier. In meiner Freizeit könnte man drüber nachdenken. Danke für die Anregung, was ich als Nebenjob nach meiner Schicht machen könnte. Zurück zum Thema, ich bin nicht hier um jemanden zu verhaften. Ich habe nur Fragen."

Deidara legte den Kopf schief. "Und da treibt man sich am Hintereingang herum, anstatt einfach an den Tresen zu gehen? Nicht sehr unauffällig."

"Meine Kollegen sind drin. Ich wollte noch eine Rauchen und ein wenig mehr die schöne, frische Luft der Stadt genießen."

Deidara versuchte sich das Grinsen zu verkneifen um ernster zu wirken. Der Kerl hatte wirklich einen ähnlichen Humor wie er selbst.

"Oder besser: Sie wollten hier draußen stehen bleiben und aufpassen, dass keiner davon läuft, während Ihre Kollegen da drinnen meine Kollegen übers Knie legen um an Informationen zu kommen."

Der Cop mit den hübschen Augen nickte und seufzte ergeben. "Erwischt. Wie sieht es aus, haben Sie kurz Zeit für mich?"

"Um mich übers Knie zu legen? Ist das während der Arbeitszeit mehr erlaubt als ein lukrativer Nebenjob?" Itachi verzog seine Lippen zu seinem kleinen Lächeln, welches erneut Schmetterlinge in Deidaras Bauch zauberte. Was war denn heute mit ihm los? Oder besser, wie machte der Kerl das?

"Nein, für ein paar Fragen."

Deidara ging im Kopf die Pros und Kontras durch. Einerseits war eine Marke ja schön und gut, allerdings nichts, was man nicht fälschen konnte. Und der Kerl war bei weitem gefährlicher als er wirkte.

Andererseits hatte er heute eine Wolke schlechter Laune über sich, die er mit diesem hübschen Kerl vielleicht verdrängen könnte. Und wer weiß, auch eine Polizeischicht muss doch einmal zu Ende sein, oder?

"Worum geht es eigentlich?"

Itachi zog ein Bild aus seiner Jackentasche und reichte es Deidara.

"Kennen Sie diesen Mann?"

Deidara nahm das Bild entgegen und presste die Lippen aufeinander. Und wie er ihn kannte.

"Was hat er nun schon wieder getan? Drogen? Menschenhandel? Hehlerei? Ich wusste doch, dass dieser Schuppen allein nicht so viel Geld abwirft, dass er sich so gute Gehälter leisten kann. Wie gesagt, egal was der Mistkerl getan hat, ich war es nicht und ich wusste nichts davon. Ich bin nur ein armer Kunststudent, der Trinkgelder und gute Gehälter ausnutzt um seine Leidenschaft zu finanzieren. Und vielleicht auch ein oder zwei mal wen mit nach Hause nimmt. Was hier allerdings seltener geworden ist als ich gehofft hatte, als ich diesen Job angenommen hatte."

Deidara kam nicht drum herum nun doch breit zu grinsen, als sein Gegenüber anfing zu lachen. Er mochte diese tiefe Stimme. Sie war wie Samt in seinen Ohren.

"Nein, nein. Keine Sorge. Ich bin von der Mordkommission."

Ein seltsames Gefühl machte sich gerade in seinem Magen breit. Eine dunkle Vorahnung, warum der eine Boss nicht da war, obwohl er eigentlich für den Laden heute verantwortlich gewesen wäre. Wusste der Kerl eigentlich das Mordkommission nicht wirklich besser war als Drogenfahndung?

"Wer?"

Itachi schien sofort zu wissen, was er meinte und hielt wieder das Bild hoch.

Schnell fischte Deidara sich eine weitere Zigarette aus der Packung und steckte sie sich an. Die erste hatte er vor Schreck fallen gelassen, als diese Irre auf ihn losgehen wollte.

"Fuck... wie?"

"Das ist dass, was wir heraus finden wollen. Haben sie nun einen Augenblick?"

Deidara nickte beinahe mechanisch, drückte Itachi seine Zigarette in die Hand und ging zur Tür. "Ich sag nur eben Bescheid, dass ich abhaue."

Er sah, wie Itachi eine Augenbraue hob. "Bitte?"

"Na ja, eine ganz simple und einfache Rechnung: mein Boss ist tot, Sie wollen mich befragen und ich brauch 'nen Drink. Also laden Sie mich ein."

Itachi schien nun merklich verwirrt zu sein. Tja, Deidara war eben kein Lehrbuchfall an Menschlichkeit.

"Ich hasse es mich zu wiederholen, aber: Bitte?!"

Deidara verdrehte die Augen. "Sie wollen Antworten, ich bin gesprächiger wenn ich trinke. Und Sie zahlen. Bei ihrem Gehalt dürfte das wohl kein Problem sein. Ich bin nur ein kleiner, armer Kunststudent, der...."

Itachi unterbrach ihn beinahe unwirsch, schien merklich mit seinem Temperament zu kämpfen um professionell zu bleiben. So etwas sah Deidara sofort. Er war normalerweise die erste Person, die mit ihrem Temperament kämpfte.

"Ja, schon gut. Machen Sie sich fertig. Und keine Sorge, dass Sie Kunststudent sind, werde ich extra in Großbuchstaben in meinem Bericht vermerken. Einfach nur damit dieses wichtige Detail nicht verloren geht. Wir wollen ja nicht, dass Sie die Stadt verklagen."

Konnte ein Kerl wie der noch interessanter werden? Oh ja, es konnte. Deidara hatte schon Angst gehabt, dass heute gar nichts mehr seine Laune anheben könnte. Nun kam dieser heiße Typ an und ließ ihn sein eigentlichen Ärger vergessen. Auch wenn er es nicht mochte, dass ihn eine Person nervös machte. Der Kerl hatte einen Reiz, der ihn anzog wie das Licht die Motten.

Entschlossen zog er die Tür auf und mit einem gebrüllten "YUKA! Ich gehe!" rannte er beinahe in jene hinein.

"Ups."

Yuka sah ihn wütend an und hielt sich die Ohren zu.

"Herr Gott noch einmal, Dei-chan, musst du so brüllen?"
 

~~~~~~++++~~~~
 

Murrend rieb sich Itachi über seine Ohren. Wenn er schon geglaubt hatte, dass die Sirenen nicht gut für sein empfindliches Gehör waren, dann hatte er nun den Beweis für ein altes Sprichwort: Schlimmer geht's immer.

Und diese dreiste Blondine schien die Spitze des Eisbergs zu sein.

Murrend verschränkte er die Arme, stand mit der brennenden Zigarette in der Hand in der Eingangstür und konnte Sasoris Blick auf sich spüren. ~Ernsthaft? Du gehst wirklich mit dem aus? Mitten im Einsatz?~ Wie sehr er doch die mentalen Fähigkeiten seines Partners hasste. Er selbst war zwar nicht besser, aber er schmuggelte sich so wenig wie möglich in den Kopf anderer Leute ein.

~ Er weiß vielleicht etwas.~

Das genervte Schnauben ignorierte er gekonnt.

~Ja klar. Der Kleine ist scharf auf dich. Wenn du jagen würdest, hättest du kein einfacheres Opfer haben können. Also behalt deine Zähen bei dir. Du hast noch nichts gegessen!~

Itachi schnaubte mental.

~Hör auf, du klingst wie meine Mutter. Und das hier ist kein Date. Wenn ich so an Infos komme, soll's mir recht sein.~

Er hörte Sasori in seinem Kopf seufzen.

~Ich will nur nicht dass du Schwierigkeiten bekommst. Denk daran, was es immer für ein Ärger ist, wenn deinem Bruder die Zähne ausrutschen!~

Itachi konnte sich Sasoris ehrliche Sorge nicht erklären. Okay, Sasori kannte ihn schon lange genug um zu wissen, dass er zum Monster werden konnte, wenn er lange hungerte. Doch seine letzte Mahlzeit war gestern gewesen. Da sollte es nun wirklich kein Problem sein. Obwohl der Kleine wirklich sehr gut roch. Er musste sich eben wirklich beherrschen seine Zähne nicht in diese weiche... NEIN! Schluss! Aus! Böser Jagdtrieb, böse Fledermaus!

Sasori schnaubte belustigt.

~Oh großer, mächtiger Kriegsfürst, so tief bist du also gesunken.~

Ein beleidigtes Grummeln konnte Itachi sich nun wirklich nicht verkneifen und ignorierte die Blicke, die die Anwesenden ihm kurz zu warfen.

~Gib Ruhe, Deva!~
 

"Ich bin weg, übernimmst du für mich?", hörte er den Blonden fragen. Seine Arbeitskollegin nickte nur leicht und schmiss ihm seinen Tasche zu. "Ja, klar. Du hattest eh so schlechte Laune, dass es nichts bringt dich hier zu lassen. Wenn Kankuro heute noch kommt sag ich ihm, dass du Backoffice gemacht hast und einfach eher fertig warst."

Itachi zog die Augenbaue nach oben. Was für ein Laden in dem jeder für jeden log.

Zum Glück konnte er sich nun auf eine sehr anstrengende Befragung gefasst machen und machte sich zeitgleich eine mentale Notiz, dass er doch lieber in den Geist des Kleineren eindringen sollte. Nur falls er auch für seinen Chef lügen würde. Tot oder nicht spielte hier wohl keine Rolle.

Itachi sah nun wieder zu Sasori. "Du und Hidan kommt klar?"

Sasori schnaubte abwertend. "Klar, sobald ich ihn zur Arbeit zwingen kann und von der Bar oder Tanzfläche runter trete wird alles schon klappen wie es soll. Amüsiert euch schön."

Aua, da schien wirklich jemand mehr beleidigt zu sein als er zugeben wollte.

Bevor Itachi antworten konnte, wurde er am Arm weg gezogen. "Kommen Sie, der Laden ist gleich um die Ecke." Itachi wusste nicht wirklich, wie er reagieren sollte.

Wie konnte der nur so... ungeniert mit einem Fremden umgehen. Einem Fremden, der ihm gerade gesagt hatte, dass wohl einer seiner Bosse oder Arbeitskollegen ermordet wurde. Hinzu kommt, der der Kleine ihn wirklich sehr aufdringlich, beinahe penetrant anbaggerte. Da muss es doch eine Falltür geben.

Er versuchte hinter die Fassade zu blicken und stieß nur auf eine Welle von Trotz, Wut und... Erregung? War der Kerl wirklich so von ihm eingenommen? Wenn er wirklich auf der Jagd gewesen wäre, dann würde der Kleine wohl sich die Kleider vom Leib reißen und mit einem "Beiß mich! Beiß mich!" auf seinen Arm springen.

Seufzend ignorierte er einmal mehr an diesem Abend das Knurren seines Magens. Noch war er nicht zum Frühstücken gekommen. Und noch musste er sich wohl einmal mehr gedulden, bis er endlich zu Hause an seine Blutkonserven kam. Warum musste der Mensch vor ihm nur so süß riechen? Das musste wirklich eine seltene Blutgruppe sein, wenn sein Magen so darauf ansprang.

Itachi schlug sich innerlich selbst. Warum machte er sich etwas vor. Es war nun gut sechzig Jahre her, dass er das letzte mal frisches Menschenblut gekostet hatte. Das war eine der Bedingungen der menschlichen Seite gewesen. Jeder Vampir aus den Clans, der in den Vertrag aufgenommen wurde, durfte nicht mehr jagen. Besonders in Augenblicken wie diesen fiel ihm gerade das unheimlich schwer.

"Da sind wir. Ich denke der Laden wird ihnen gefallen."

Warum wurde er nur merklich nervös, als er das freche und überlegene Grinsen auf dem Gesicht des Blonden sah.
 

Zweifelnd sah sich Itachi um und rührte gedankenverloren in seinem Whisky Sour. Es war eine ruhige, düstere Bar im Gothicstil. Hier und da saßen Menschen an den Tischen, in dunklen Kluften und auffälligen Kleidern.

"Und? Den Geschmack getroffen? Oder ist es für einen Vampir nicht gut genug?"

Erschrocken fuhr er herum, blickte geradewegs in amüsiert funkelnde blaue Augen. Wie kam der Kerl darauf, dass er ein Vampir sei? Hat er es bemerkt? Aber wie?

Und warum hatte er es dann bei der Frau vorhin nicht gemerkt? Jeder, der bei klarem Verstand einem Vampir gegenüberstand und diesen auch als solchen erkannte, wusste, dass es unklug war ihn beim Jagen auch noch zu reizen. Allerdings war es in dem Fall verständlich, dass sich der Kerl nicht von den gedankenmanipulierenden Spielchen um den Finger wickeln lassen hatte.

"Wie...?"

"Wie ich das bemerkt habe? Die Zähne. Wirklich schön und so schlicht. Viele mögen es ja lieber, wenn die einem sofort ins Auge springen. Die sehen dann aus, als wäre eine Splitterbombe im Maul zerplatzt. Aber ich finde sie so schlicht besser. Sie wirken so elegant. Beinahe zerbrechlich."

Verwirrt zog Itachi die Augenbauen zusammen.

"Wovon reden Sie?"

"Ach kommen Sie. Ich war selbst mal mit einem Vampir zusammen. Okay, ein Vampir der sich erschrocken hatte und beinahe anfing zu spucken und Krokodilstränen heulte, als er wirklich mit seinen Zähnen mich zum Bluten brachte. Konnte wohl noch nicht damit umgehen und hätte nicht gedacht, dass die so scharf sind. Aber hey, ich fand's heiß. Leider hatte er erst nach dem Verchromen herausgefunden, dass Vampir doch nicht wirklich sein Stil war. Wollte wohl nur In sein und hatte sich daher für Vampir entschieden. Jetzt ist er ein Zombie. Gefällt ihm besser. Mir ging das Make-Up auf den Geist. Ich küsse keine Gummimaske, da kann ich mir auch einen aufblasbaren Freund suchen. Was mich allerdings wundert ist, dass jemand wie Sie bei der Polizei arbeiten darf. Hatte Ihr Chef Sie nicht gebeten die Zähne wieder rausnehmen zu lassen?"

So langsam dämmerte Itachi, was der Kleine von ihm wollte. Er dachte ernsthaft daran, dass Itachi einer dieser Gothic-Subkulturen angehörte? Würde auf jeden Fall erklären, warum sie nun in einer Gothicbar saßen.

"Na ja, ich hatte ihn davon überzeugt, dass ich mein Gebiss lieber behalten will, bevor er meiner Zahnversicherung erklären darf, dass bei dem Eingriff mein halber Kiefer dran glauben durfte. Dann hätte er einen Beamten weniger und die Zombiekultur einen Hardcorer mehr."

Schnaubend griff der Blonde zu seinem Glas.

"Guter Chef. Für einen Zombie sind Sie einfach zu hübsch. Vampir steht Ihnen besser. Ach ja, für die Akten und damit Sie mich ansprechen können, Itachi-san. Mein Name ist Deidara Iwa."

Iwa... Iwa... Da klingelte doch eine kleine Alarmglocke in seinem Kopf. Er konnte den Namen nur nicht zuordnen. "Aber ich hasse meinen Familiennamen. Selbst meine Lehrer nennen mich 'Deidara-san'."

Itachi nickte. "Gut, Deidara-san. Was können Sie mir über den Mann vom Foto sagen?"

"Makoto Saeki. Er war einer unserer Chefs."

"Würde ihm jemand etwas antun wollen?"

Deidara schüttelte den Kopf. "Nicht dass ich wüsste. Aber der Kerl war ein Spieler. Er hat gerne in den Casinos gehockt und seinen Anteil verspielt. Vielleicht ist er am Ende doch einem Buchmacher auf den Geist gegangen?"

"Woher wissen Sie das?"

Deidara zuckte mit den Schultern und nahm einen Schluck von seinem Cocktail, einem Sex on the Beach. Sollte das eine Herausforderung darstellen?

"Ich musste ihn einige Male zurück zur Arbeit treten. Wie ein Kindermädchen, welches auf einen schwer erziehbaren, zu sehr verwöhnten Jungen aufpassen musste. Den Rest habe ich von Yuka."

"Das Mädchen von vorhin?"

Deidara nickte.

"Ja, sie und Makoto-san waren zusammen."

Itachi machte sich eine mentale Notiz. Obwohl er nicht glauben konnte, dass so ein zierliches Ding den Mann so zerreißen konnte. Doch schien sie ihm persönlich zu unscheinbar, um sie von jeglichen Verdacht frei zu sprechen. Und wie Minato schon sagte: Ein Oni konnte jede Figur kopieren, die er wollte. Auch dieses hübsche Ding. Es wäre nur wirklich schade um die Kleine. Nicht das Itachi ein Interesse an ihr hätte, aber es waren stets diese Sorte Mensch, die einen passenden Köder abgaben.

"Wissen Sie zufällig, wo sich Saeki-san gestern Nacht aufgehalten hatte? War er bei Ihnen im Club?"

Deidara schnaubte.

"Nein. Er feierte nie in seinem eigenen Laden. Und genau das erwartet er auch von uns. Kankuro ist da viel lockerer und cooler. Aber wenn er nicht in der Spielhölle war, dann vielleicht im Dark? Das ist der Club zwei Straßen weiter. Dort kann man sich gerne von den Mädchen einen runterholen lassen, während man seinen Drink genießt. Etwas, was unsere Kunden wohl vermissen. Die japanische Unbeschwertheit in Sachen Sex ist bei uns nicht ganz so präsent. Zum Glück. Ich kann es schon nicht leiden von angezogenen Frauen angemacht zu werden. Bei Nackten hätte ich wohl meinen Job gekündigt und wäre mit einer Zwangsjacke eingewiesen worden."

Itachi verzog die Lippen zu einem kleinen Lächeln, auch wenn er sich der Tatsache bewusst war, dass hier wohl mehr Vampire - er wagte kaum die Menschen mit falschen Zähnen so zu nennen - ein und aus gingen als ihm lieb waren, aber war es einfach gewohnt seine Fangzähne so gut wie es ging zu verstecken. Auch wenn Deidara wohl darauf wartete sie noch einmal zu Gesicht zu bekommen, so wie er ihm auf die Lippen starrte.

Wie konnte der Kerl nur so ehrlich und offen sein?

Unweigerlich musste er an eine andere Blondine denken, die gerade mit seinem Bruder die Mongolei unsicher machte und wahrscheinlich auf dem Rücken eines Yetis surfend die Pisten unsicher machte.

Deidara hatte sehr viele Ähnlichkeiten mit dem kleinen Kitsune. Wenn er es nicht besser wüsste, könnte man glauben, die beiden wären Brüder.

"Ich meine mich wage daran zu erinnern, dass Ihre Abneigung zum weiblichen Geschlecht deutlich geworden war."

"Abneigung? Na das ist nun etwas zu hoch gegriffen. Ich will sie nur nicht in meinem Bett haben. Alles andere ist mir egal. Yuka zum Beispiel ist meine beste Freundin. Da ist auch schon mal knuddeln und nen kleiner Kuss auf die Wange drin. Nur leider scheinen das einige Kunden als Aufforderung zu sehen mir an meine Wäsche zu wollen."

Itachi nahm einen Schluck von seinem Whisky Sour und dachte nach.

"Hatten Sie eine Affäre mit Ihrem Boss?"

Deidara spuckte einen Teil seines Getränkes, welches er grade trinken wollte, über den Tresen. Ganz zum Missfallen der Kellnerin.

Beschämt nahm er das Tuch an, welches ihm von der Kellnerin gereicht wurde.

"Sorry.", murmelte er, bevor er sich nun ernsthaft sauer und angeekelt zu Itachi umdrehte.

"War das Ihr Ernst? Haben Sie sich das Bild mal genauer angeschaut? Bevor ich was mit dem anfange, spring ich doch lieber mit einer Frau ins Bett und das soll schon was heißen. Der Kerl hatte mehr Frauen, als man zählen konnte und vielleicht zwischen durch auch den ein oder anderen Stricher. Aber wenn es nach meiner Meinung gehen würde, könnte ich nicht erklären, warum Yuka überhaupt etwas mit diesem Kerl angefangen hat."

Itachi genoss das triumphierende Gefühl. Also hatte das Opfer Affären gehabt. Ein Dämon brauchte wohl nur die richtige Verkleidung und schon hatte es sein Essen. Das war wohl etwas, was seine wenigen Oni-Freunde und Kollegen als Fastfood bezeichneten.

"Ah, also könnte es wirklich sein, dass es eine Affäre war, die ihm den Hals gekostet hat."

Deidara verdrehte die Augen.

"Alter, Sie hätten nur nach meiner Meinung fragen müssen. Aber nein, Sie wollten, dass ich ersticke am Ekel dieses mentalen Bildes. Vielen Dank auch!"

Itachi sah Deidara belustigt an. "Da der Kerl nicht Ihrem Geschmack entspricht, welcher wäre dann Ihr Typ?" Itachi wusste, dass er sich zu weit aus dem Fenster lehnte bei einem Zeugen und möglichen Täter, doch irgendwie machte es ihm unheimlich viel Spaß den Jungen zu reizen. Und er hatte heute schon schlimmere Sprüche bei dem Jungen gebracht.

Das breite Grinsen und den beinahe anzüglichen Blick konterte er mit einer hochgezogenen Augenbraue und gespielter Unschuld.

"Ich war mit einem Vampir zusammen, der mir zu luschig war. Was glauben Sie also wäre eher mein Fall?"

"Masochist?"

"Vielleicht auch das. Ich mag eher das Geheimnisvolle und Ästhetik. Alles andere pack ich nicht an."

Itachi schüttelte den Kopf. Für so oberflächlich hatte er den Jungen nicht eingeschätzt.

"Keinen Sinn für einen guten Charakter?"

Deidara seufzte. "Ich hatte schon guten Charakter, der nur an meinen Körper wollte und mich ausgenutzt hat. Als ich noch nach Charakter gewählt habe und nach meinem Gefühl gegangen bin, wurde ich nur verletzt, verraten und missbraucht. Wenn man sich nur auf das Äußerliche konzentriert und sich nicht vom inneren Schein blenden lässt, lebt man meist länger."

"Aber nicht wirklich gesünder. Beziehung ist wichtig. Wenn die Beziehung auf Vertrauen basiert, kann man doch viel mehr ausprobieren."

Deidara stützte sein Kinn auf die Handflächen und seine Ellenbogen auf den Tresen.

"Wie sind wir von einer Mordfallermittlung auf mein Liebesleben gekommen?"

Bevor Itachi antworten konnte, klingelte sein Handy. Ein Blick auf das Display sagte ihm schon, dass Sasori es wohl wirklich geschafft hatte Hidan aus dem Club zu bekommen.

Wie, das würde wohl ewig sein Geheimnis bleiben. Murrend nahm er ab.

"Ja?"

"Fertig. Lass uns Schluss machen für heute, der Kerl geht mir auf den Sack und du brauchst Frühstück, bevor du noch über das Menschlein herfällst. In zwanzig Minuten im Büro und wehe du lässt mich länger als nötig mit diesem Mistkerl allein!"

Damit legte Sasori auf bevor Itachi noch dagegen argumentieren konnte.

"Hui, der hatte ja eine Laune."

Deidara sah ihn fragend an.

"Ihr Partner?"

Itachi nickte. "Ja. So gern ich das hier auch weiterführen würde um das Thema zu vertiefen, ich muss los."

Itachi legte ein paar Scheine auf den Tresen, die bei weitem für die Getränke und Trinkgeld ausreichen sollten. Dann griff er in sein Portemonnaie und zog seine Visitenkarte heraus. "Hier. Sollte Ihnen noch etwas einfallen, können Sie mich gerne anrufen."

Deidara nahm die Karte entgegen und schnappte sich mit der anderen Itachis Handy.

"Hey! Das ist Diebstahl an einem Beamten."

Deidara schnaufte belustigt und tippte einfach weiter etwas auf seinem Handy ein.

"Dann richten Sie sich gefälligst eine Displaysperre ein, wenn Sie nicht möchten, dass man Ihnen eine Nummer mit gibt."

Dann drückte er ihm sein Handy zurück in die Hand.

"Hier, Visitenkarte habe ich nicht. Wenn was ist, melde ich mich. Wenn Sie noch was haben, ich hab mich als Deidara eingespeichert. Das kleine Herzchen ist so etwas wie eine Inspiration."

Itachi musste sich ernsthaft beherrschen, dass ihm nicht der Mund aufklappte. So viel Dreistigkeit an einem Abend war ihm schon lange nicht mehr begegnet.
 

~~~~~~~~++++++~~~~~~
 

"Und, wie war dein erstes Date nach fünfzig Jahren?"

Itachi seufzte genervt und stellte seinen Becher mit Blut auf den Tisch.

"Wie oft denn noch. Es war kein Date, es war eine Befragung. Und so lange sind meine letzten Verabredungen auch nicht her."

Sasori zuckte nur leicht mit den Schultern.

"Der Kerl hatte dich ziemlich in der Hand. War sein Blut so anziehend?"

Murrend fuhr sich Itachi mit einer Hand durch den Pony.

"Ja... es roch verdammt süß. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich ihn für einen von uns halten. Aber dafür riecht er einfach zu süß und menschlich. Kein Wunder, dass eine Vampirin an seinem Hintern klebte wie zu fest gewordenes Kaugummi."

Und schon hatte er die volle Aufmerksamkeit.

"Vampirin? Mir war keine aufgefallen."

"Sie ist ihm wohl raus gefolgt. Er hat sie ziemlich heftig abserviert. Und dass, obwohl sie sich doch so sehr angestrengt hatte, ihn unter ihren Bann zu bekommen. War schon seltsam, dass er es so einfach abschütteln konnte. Und man kann mir nicht sagen, dass es daran lag, dass er schwul ist. Ich hab auch schon Kerle unter meinen Bann bekommen, die definitiv hetero waren. Und am Ende waren sie alle mir verfallen. "

Sasori schnaubte. "Und tot."

Itachi zuckte mit den Schultern. "Beim Essen gehört es eben dazu. Ist wie mit Kühen, Schafen und anderen Nutztieren."

Sasori sah wieder zurück in seine Akten.

"Na ja, du bist auch mächtiger als die meisten. Vergiss das nicht. Vielleicht war sie einfach zu jung um am falschen Ufer zu jagen. Glaubst du, diese Vampirin hatte was damit zu tun?"

Daran hatte er auch schon gedacht. Doch je mehr er diese Möglichkeit in Betracht zog, desto mehr verwarf er sie auch wieder. Entschlossen schüttelte er seinen Kopf.

"Nein. Sie war wirklich zu jung und zu unerfahren um einen Dämonen wie einem Oni zu befehligen. Nicht ohne Hilfe."

"Blutrausch?"

Wieder schüttelte Itachi nur den Kopf.

"Nein, dafür war einfach noch zu viel Blut im Raum. Das passiert bei großer Wut und bei Wesen die Fleisch essen und kein Blut trinken. Du hast die Gestalt gesehen. Es war definitiv ein Oni. Apropos Blut..."

Er nahm einen tiefen Schluck aus seinem Becher und fühlte sich beinahe sofort wieder etwas klarer.

Auch wenn es kein Vergleich mit frischen Blut war.

Er spürte mehr Sasoris Blick auf sich, als dass er ihn sah.

"Besser?"

"Viel besser."

"Gut. Also so wie ich das verstanden habe, bleibst du beim Oni?"

Itachi nickte.

"Ja, nur leider scheinen wir mehr Verdächtige zu haben als uns lieb ist."

Sasori seufzte. "Und Oni sind Meister der Maskerade. Wenn ich ein Stück von ihm hätte, dann würde es kein Problem sein ihn aufzuspüren, aber so?"

"So bleibt uns nur der Tipp, den ich von dem Blonden bekommen habe."

Es war das erste mal an dem heutigen Tag an dem Itachi so etwas wie Neugierde in Sasoris Blick sah.

"Welcher Tipp? Du hast mir gar nichts über einen Tipp gesagt?"

Itachi schnaubte.

"Weil du mich die ganze Zeit mit einem angeblichen Date genervt hast. Der Junge sagte, dass unser Opfer lieber im Dark den Frauen zugeschaut hat, als in seinem eigenen Club zu feiern."

Sasori sah auf seine Uhr.

"Gut, dann würde ich sagen Schluss für heute und morgen Nacht ins Dark?"

"Dann muss du das mit jemand anderen machen, ich gehe Tipp Nummer zwei nach."

Sasori zog eine Augenbraue nach oben.

"Hat der Kerl dir freiwillig so viele Infos gegeben?"

Itachis Lippen verzogen sich zu einem vielsagenden Grinsen.

"Sagen wir mal so: Alkohol und mein Aussehen haben ihn wohl schwach werden lassen. Also ja, es war freiwillig, ohne dass ich was machen musste. Ich war selbst begeistert."

Sasori seufzte ergeben.

"Gut, übernimmst du eben Tipp Nummer zwei, ich schnapp mir aber dieses Mal Konan. Ich will mit Hidan in keinem Stripclub gehen! Ansonsten müssen wir uns einen neuen Mitarbeiter suchen!"

Lachend schnappte Itachi sich seine Jacke und schmiss sie sich über die Schultern.

"Wir hören uns morgen."

Und damit war auch endlich für ihn Feierabend. Er hoffte, dass er einfach nicht zu sehr über dieses seltsame Menschenkind nachdenken wird.

Seufzend erhob er sich, schnappte sich seine Jacke und verließ das Büro. Er sollte sich irgend einen Trashfilm ausleihen, dann könnte er wenigstens einmal, nur einmal richtig abschalten.

Und doch wusste er jetzt schon, dass ihn diese blauen, strahlenden Augen bis tief in seine Träume verfolgen würden.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Scorbion1984
2016-04-20T06:55:11+00:00 20.04.2016 08:55
Sehr spannend ! Gut geschrieben !


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