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Zwei Welten, eine Zukunft?

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Zwei Welten, eine Zukunft?
 

Serie: Eigene

Genre: Romantik, Drama
 

Cole genoss die frische Brise in den warmen Sommertagen. Seit Jahren verbrachte seine Familie den Sommer hier an diesem Idyllischen Örtchen, im Sommerhaus seiner Mutter. Doch die Zeiten würden nicht ewig so sein, das wusste der junge Prinz. Seine große Schwester Rose wurde enterbt, da sie heimlich einen Stallburschen geheiratet hatte. Ein Skandal! Nicht für Cole , er freute sich für Rose, die ihr Glück gefunden hatte. Abel, sein Bruder verstand das Ganze nicht, aber er hatte den Ruf weg in jedes Freudenhaus zu gehen...

Nun und er selbst? Cole war siebzehn Jahre alt und auch bald würde er ein Edelfräulein heiraten müssen, welches seine Eltern aussuchten... Doch dann sah er sie. Hier im Wald am See, welchen er so liebte. Da stand sie ihr goldenes Haar wehte im Wind... Ein Engel, fand der Schwarzhaarige.
 

„Alles ist deine Schuld!“, rief Antonia, nicht zum ersten Mal und sah Sophie , wütend an. „Du hast alles kaputt gemacht“ Dabei hatte die Neunjährige doch nur helfen wollen...“Tony, was ist los?“, Ihr Vater schritt in den Raum. „Sophie , sie hat meine Verabredung mit Reginald kaputt gemacht.“ Reginald war Antonias Verlobter. „Sie kam dazwischen, als er mich gerade küssen wollte! Dabei war alles so perfekt!“, tobte Antonia.

„Sophie Komm sofort her!“ Sophie wusste das jegliche Erklärung sinnlos war, da sie ohnehin an allem Schuld hatte. So trat sie vor ihren Vater, welcher gerade dabei war seine Gürtel aus der Hose zu ziehen. Wortlos zog sie ihr Kleid aus und drehte ihm den Rücken zu. Einen Moment später spürte sie die Peitschenhiebe auf ihrem Rücken. Die Wucht das Mädchen nach vorne stolpern und sich am Tisch abstützen. Durch den Tränenschleier sah sie wie Antonia lachte. Sie wurde nie geschlagen und auch Diana nicht. Diana war eine Schönheit, jeder im Dorf begehrte ihre große Schwester, bald mache sie eine große Partie. Der Sohn vom Bürgermeister hatte um ihre Hand angehalten. Dann wäre Sophie ganz alleine. Diana war für sie wie eine Mutter. Ihre Mutter war bei ihrer Geburt gestorben und ihr Vater und Antonia gaben ihr die Schuld. „Wenn du nicht wärst, wäre Mutter noch am Leben!“ „Du bist eine Mörderin!“, bekam sie öfter zu hören.

Ihren Namen hatte sie noch von ihrer Mutter erhalten, das war das Einzige was sie von ihr besaß.

„So genug Bestraft und jetzt mach dich Nützlich und miste den Stall aus! Du musst dir noch das Essen für den Tag verdienen!“

Sie nickte schweigend und zog sich wieder an. Ihr Rücken brannte, doch daran war sie gewöhnt.
 


 

Cole sah seinen Engel an, welcher am Wasser stand. Sie hockte sich hin und hielt ihre Hand ins Wasser. Als der Prinz näher trat, bemerkte sie ihn, doch sie änderte nichts an ihrer Haltung. „Was führt euch her, Edelmann?“, fragte der Engel. Er antwortet erst, als er neben ihr stand und die Lichtreflexionen der Wasseroberfläche begutachtete. „Wenn ich zu besuch bin, gehe ich immer zu diesem Ort. Er hilft mir abzuschalten.“

Sie lächelte und stellte sich wieder auf. „Ich weiß was ihr meint, Hoheit. Dieser Ort ist wunderschön.“ „Ihr wisst wer ich bin?“, Sie hatte sich nicht verneigt oder sonst ihm gegen über Respekt gezollt, die Unbekannte redete mit ihm, wie mit einem Gewöhnlichen... Das gefiel ihm, sie war so erfrischend anders. Das Mädchen, die junge Frau hatte etwa sein Alter und lächelte ihn an. „Nun anhand eurer Kleidung sehe ich, dass ihr ein Edelmann seit und zufälligerweise weiß ich das die königliche Familie hier jedes Jahr ihren Sommerurlaub verbringt. Ich bin Diana und welcher der Prinzen seid Ihr?“

Er lächelte zurück und antwortete: „Ich bin Cole .“ „Also der jüngere Prinz.“ „Genau.“

Diana sah ihn noch einmal an: „Ich muss jetzt los.“ Dann drehte sie sich weg. „Halt, werde ich dich wieder sehen?“ „Morgen, werde ich wieder hier sein!“ Lächelte sie ihm zu. Der Prinz konnte den nächsten Tag kaum erwarten.
 

Der Schweiß rann dem Mädchen von der Stirn, als sie den Forke in den Misthaufen rammte. „Sophie , ich bin wieder da!“ Diana trat durch die Stalltür. „Warte ich helfe-“ Ihr Blick landete auf Linas Rücken, wo etwas rotes durchschimmerte. „Hat Vater dich etwa schon wieder geschlagen!“ Wütend sah Diana aus. „Es ist nicht schlimm...Wirklich.“ Linas Blick war starr zum Boden gerichtet. „Zeig es mir!“ Diana sah sich die Wunde an. „Die muss gesäubert werden, bevor sie sich entzündet. Warte hier.“ Ihre große Schwester verschwand für einen Augenblick und kam mit einer Schale Wasser, einem Tuch und ein paar Kräutern zurück. Es brannte das Diana ihr die Wunde auswusch, aber es war nichts im Vergleich mit dem anderen Schmerz. „So fertig.“ „Danke“, nuschelte das Mädchen.
 


 

Den nächsten Tag sehnte sich Cole herbei und er wollte und wollte nicht kommen. Quälend langsam kam der Sonnenaufgang und der Vormittag verging schleppend. Der Nachmittag. Endlich würde er seinen Engel wieder sehen. Viel zu früh erreichte Cole den See, so beschloss er eine Runde schwimmen zu gehen und entkleidete sich bis auf seinen Lendenschurz. Das Wasser war herrlich kühl. „Was für eine schöne Aussicht!“ Der Prinz sah erschrocken aus dem Wasser auf und entdeckte Diana am Ufer grinsen. „Hey! Nicht Spannen!“ Lachte er zurück. „Ich doch nicht!“ Sie sah ihn mit seinen Unschuldigen Augen an. Cole grinste fies und packte und hob sie hoch. Diana kreischte erschrocken auf und lachte dann, als er sie ins Wasser warf. „Na warte, das gibt Rache!“ Sie stürzte sich auf ihn und drückte seinen Kopf unter Wasser.

Der Nachmittag verging viel zu schnell. Die Beiden lagen in der Sonne und trockneten sich. Bis Diana sich erhob. „Ich muss nach Hause, meiner Schwester helfen. Ich kann sie nicht noch länger allein lassen.“ Cole nickte. „Bist du morgen wieder hier?“ Sie lächelte ihn an und küsste ihn auf seine Wange. Dann verschwand sie wieder und ließ einen verliebten Jungen zurück.

Es hätte eh keine Zukunft. Aber ich möchte wenigsten den Sommer mit ihr genießen.
 

Die nächsten Tage trafen sie sich immer am See, manchmal auch erst abends. Es kam zu ihrem ersten Kuss. Die Verpflichtungen und Versprechungen waren ihnen egal. Möge der Sommer nie enden.
 

Sophie hatte ihre Arbeit verrichtet und wollte draußen spielen gehen. Doch ihre Freundinnen waren alle beschäftigt und auch Diana war mal wieder verschwunden, wie immer in den letzten Tagen. Wahrscheinlich zum Waldsee... ihren Lieblingsplatz. Das Mädchen hatte ihrer Schwester versprechen müssen nicht alleine hinzu gehen, aber sie wollte doch nur nach Diana schauen, rechtfertigte sie sich selber. Den Weg zum See kannte Sophie genau. Zusammen mit Diana war sie in den Sommern da gewesen nur in diesem noch nicht so oft.

Eine halbe Stunde später erreichte sie die Lichtung, blieb aber im Schutz der Bäume stehen, als sie Dianas Lachen hörte und dann lachte ein junger Mann. Wahrscheinlich Hannes, Dianas Verlobter. Sie wollte sich abwenden, als sie den Mann erhaschte. Das war nicht Hannes. Der hier hatte schwarzes Haar und wunderbare grüne Augen, die sich gerade auf sie hefteten. Sophie erschrak und wich zurück, dabei stolperte sie über eine Wurzel und knallte auf ihren verletzten Rücken. Tränen rannen ihr übers Gesicht.

„Sophie ? Hast du dir weh getan?“, besorgt kniete Diana neben ihr und auch der junge Unbekannte. „Tut mir Leid, ich wollte dich nicht erschrecken“, sprach er sanft und ein warmes Gefühl breitete sich in ihr aus. „Alles in Ordnung,danke.“ Sie ließ sich auf die Beine ziehen und begutachtete den Fremden heimlich. „Ich bin Cole “, er gab Sophie die Hand, welche sich schön warm anfühlte. „Sophie “, nuschelte sie zurück.

„Sophie , was machst du hier? Ich hatte dir doch untersagt alleine herzukommen!“, schimpfte Diana. „Ich habe dich gesucht...“, murmelte Sophie . Diana seufzte. „... Ich wusste ja nicht das du mit einem Verehrer hier bist...“ murmelte Sophie weiter, „...Dann geh ich wieder.. Ich verrate auch nichts.“
 

Diana sah ihrer kleinen Schwester nach. „Warte Sophie , ich komme mit.“ Entschuldigend sah sie Cole an und dieser nickte verstehend. „Begleite sie lieber. Morgen Abend?“ Sie lächelte ihn an und er schmolz dahin.
 

Die Schwestern erreichten den Hof und kümmerten sich um das Abendessen. Schließlich saß die ganze Familie am Tisch. Das karge Mahl verlief schweigend, doch als Diana aufstehen wollte hielt der Vater sie zurück und sah sie ernst an. „Diana nächsten Monat ist deine Hochzeit. Daher möchte ich das du dich mit den Pflichten der Ehe vertraut machst. Antonia merk es dir auch... Und Sophie du kannst dir als auch schon hinter deine Ohren schreiben!“ Er sah sie kalt an. „Eine Frau hat einen Mann niemals was zu befehlen oder zu widersprechen. Was wir sagen ist Gesetz. Das wisst ihr ja bereits. Ansonsten hat sich eine Frau immer unterzuordnen.Verstanden!“ Er sah Diana und Antonia an. Diese nickten verhalten. Sophie hatte das Gefühl da stand mehr dahinter. Doch beobachte sie Diana welche schluckte und an den jungen Mann von heute Nachmittag dachte, welcher ihrer Schwester sehr angetan schien und auch umgekehrt.
 

„Diana?“,fragte Sophie ihre Schwester abends im Bett. „Was meint Vater mit Pflichten der Ehe? Ich meine es gibt sicherlich mehr als waschen, kochen und so“ „ Er meint damit, d Mann zufrieden zu stellen und Kinder zu bekommen.“ „Oh..“ „Genauerer erkläre ich dir wenn du älter bist.“ Sophie nickte. Sie teilte sich ein Zimmer mit Diana, sodass Antonia ihre Gespräche nicht mit bekommen konnte, diese hätte Sophie nur ausgelacht, aufgrund ihrer Unwissenheit.

„Was ist mit diesem Cole ...du magst ihn sehr, oder?“ „Ja. Aber wir kommen aus unterschiedlichen Welten, er ist ein Adliger. Es hat keine Zukunft. Ich will den Sommer mit ihm genießen. Vor der Hochzeit ein wenig Spaß haben.“

„Nun wenn du in nicht willst, dann heirate ich ihn, wenn ich groß bin. Er sieht nämlich sehr gut aus“, meinte Sophie . „Hey“, gespielt empört warf Diana ein Kissen nach ihrer kleine Schwester. „Vielleicht heirate ich ihn doch. Dann brauch ich mich nicht mit Hannes rumschlagen, der kann ein ganz schöner Idiot sein!“
 

Cole wartete schon ungeduldig auf Diana, sie verspätete sich etwas. Schließlich erreichte sie abgehetzt ihren Treffpunkt. „Heute keine kleine Schwester?“

„Nein... Ich musste erst Hannes los werden“, sagte Diana.

„Hannes? Muss ich Eifersüchtig werden?“

Diana zuckte kurz zusammen. „Hannes ist... ist mein Verlobter... so haben es unsere Väter beschlossen. Ich habe keine andere Wahl, als ihn zu heiraten.“

Die Wahrheit rammte in Kanes Herz. Man hatte immer eine Wahl, wollte er sagen. Doch erschloss seinen aufgeklappten Mund gleich wieder. Sie hatte recht. Bei ihm war es genauso und da sie aus zwei verschiedene Welten stammten, hatten sie keine Zukunft.

„Es tut mir leid.“

Ihre weiteren Worte bohrten sich tief in sein Herz, wenn er nicht gleich eine Entscheidung fiel, würde er seine Liebe für immer verlieren. Er dachte an seine Schwester, sie hatte sich für die Liebe entschieden. Nochmal wurde sein Vater das ganze nicht mitmachen, schon deswegen weil er sein Sohn war.

„Warte“

Seine Hand griff automatisch, nach ihrem Handgelenk. „Es gibt einen Weg.“

Cole wollte keine Marionette im Machtkampf sein, es war Zeit über sein Schicksal zu bestimmen und er hatte seinen Pfad gewählt.
 


 

Sophie war mal wieder mit der Stallarbeit beschäftigt. Ihr Vater versoff das wenige Geld, mal wieder in der Kneipe und Antonia war mit damenhaften Stickereien beschäftigt. Diana traf sich wohl wieder heimlich mit diesen Cole .

„Sophie !“

Okay, sie hatte sich wohl geirrt. Die Angesprochene schaute verwirrt auf. Diana hielt zwei Bündel in der Hand.

„Was hast du vor?“, Fragte das Mädchen verwirrt. „Wir verschwinden!“

Hatte sie richtig verstanden?

Scheinbar ja, denn ihre Schwester zog Sophie durch den Wald zum See. Cole stand bereits da, doch seine Kleidung hatte nichts Adliges mehr an sich. Er war in erdigen Tönen gekleidet, wie ein Bauer und auch sein Gesicht war so schmutzig.

Seine alte Kleidung lag sauber am Rand des Sees.
 

„Habt ihr alles?“, Fragte der Mann und Diana nickte. „Und was ist mit dir?“ „Ich habe mein Bargeld mitgenommen. Wir können ein neues Leben beginnen. Vergesst nicht. Wenn uns jemand fragt, ich bin der große Bruder und wir haben kürzlich unsere Eltern und den Hof verloren.“

„Wollt ihr nicht heiraten?“, fragte Sophie . Sie wusste das es als unsittlich galt, wenn eine Frau und ein Mann im heiratsfähigen Älter zusammen reisten, lebten, sofern sie nicht verwandt waren. Deswegen zwar die Lüge, das verstand sie, aber trotzdem.

Diana und Cole liefen bei ihren Worten rot an und nuschelten etwas unverständliches.

Oh... sie waren wohl noch nicht so weit zu heiraten.
 


 

Die Wochen vergingen, in den Sophie mit den beiden Älteren durchs Land zog. Zwischenzeitlich wurde eine Trauerzeit ausgerufen, da der jüngere Prinz bei einem Unfall umsleben gekommen sei.

Sophie konnte nicht anders als ständig zu Cole zu schielen. Der Prinz hatte so viel aufgegeben, um mit ihrer Schwester zusammen zu sein. Und die Blicke die sie sich ständig zuwarfen, zeugten von einem verliebten Paar. Nun die Lüge von den drei Geschwistern konnten sie so nicht lange aufrecht halten. Zu diesem Schluss kamen auch Cole und Diana.

Allerdings fand sich kein Priester, der die zwei trauen wollte ohne väterlichen Segen, die keiner von beiden hatte. Da half auch die Waisen- Geschichte nicht. Diese Gegend war so konservativ.
 

In einem kleinen Dorf fanden sie schließlich was sie wollten. Cole erwarb einen leer stehenden Bauernhof und hörte ruhig auf die Schwestern, wenn es darum ging ihn zu bewirtschaften. Der ehemalige Prinz lernte rasch und war sich auch nicht zu schade um anzupacken. Schließlich erblühte der Hof.

Cole und Diana taten, so als wären sie verheiratet, da sie immer noch keinen Priester gefunden hatten.
 

Sophie wurde älter und fühlte sich mehr und mehr wie das dritte Rad am Wagen. Ihre Schwester erblühte richtig und vollzog die Ehe. Öfter hörte Sophie aus dem Schlafzimmer komische Geräusche und das Gekicher Dianas.

Mittlerweile war Sophie vierzehn. Cole hatte ihr Lesen und schreiben beigebracht und sie durfte die Sonntagsschule besuchen. Noch zwei Jahre... dann wäre sie im heiratsfähigen Alter und konnte den Hof verlassen.

Doch wenn sollte sie heiraten. Sie dachte an die Jungen in der Schule, alle waren sie so unreif... Sophie sah von ihrem Buch auf und spähte nach draußen:

Auf Grund der Hitze hatte Cole sich sein Hemd entledigt und sein nackter Oberkörper glänzte im Schweiß. Wenn sie ihn als Maßstab für einen Mann nahm, würde sie nie einen finden... Nun allerdings war es der Mann der suchte und auswählte oder die Ehen wurden von den Eltern arrangiert. Sie wusste das Cole und Diana, das nicht tun würden.

Mit erhitzen Kopf wandte sie sich wieder vom Fenster ab. Was war bloß los mit ihr?
 

Die Mädchen saßen auf der linken Seite und die Jungen auf der rechten. Der alte Priester in seiner weiß-roten Robe sah auf die Heranwachsenden herab.

In der Hand hielt er ein abgegriffenes Buch. Finster blickte er auf Pascal und Olaf in der hinteren Reihe, welche Unsinn trieben.

„Olaf, Pascal! Nach vorn! Das gibt fünf Hiebe für jeden!“

Jeder im Raum zuckte bei jedem Schlag auf die Hände zusammen. Linas Rücken begann merkwürdig zu brennen und die Erinnerungen kamen hoch.

„Hinsetzen!“, bellte der Priester.

„In der heutigen Stunde handelt von Mann und Frau.“ Die Mädchen auf ihre Seite begannen merkwürdig an zu gickeln und warfen den Jungen schüchterne Blicke zu. Die Jungen wiederum rutschten unruhig auf ihrem Platz hin und her.

„Ruhe!“ Und der Priester begann mit seinem Vortrag. All das war für Sophie nicht neu. Ihr Vater hatte ihr all das eingetrichtert. Der Mann im Haus hatte stets das sagen und übernahm die Führung.- Bei Diana und Cole war dies anders, sie hörten auf einander und Sophie bewunderte sie dafür.- Die Frau sei für das Kochen, Waschen, Kinder, Hofarbeit und das war für Sophie neu, -Das leibliche Wohl des Mannes zuständig. Weiter ging er nicht drauf ein. Das war die Pflicht der Mutter es ihren Töchtern zu erklären.
 


 

Nachdenklich betrat sie ihr zu Hause und erstarrte. Cole und Diana standen engumschlungen aneinander und küssten sich, sodass ihre Zungen sich berührten.

„Entschuldigung“, stotterte Sophie und verschwand die Treppe rauf in ihrem Zimmer. Innerlich schimpfte sie sich aus für den Gedanken, den sie hatte, wie wäre es so von ihm geküsst zu werden.
 

Immer öfter kreisten Linas Gedanken um Cole und sie schellte sich dafür. Sie durfte es nicht, er war der Mann ihrer Schwester. Ihre Rettung kam, als sie an der Kirche eine Anzeige fand. Das Herrenhaus im Nachbardorf vergab eine Anstellung als Dienstmädchen.

Beim Abendbrot erzählte sie davon. Diana wirkte etwas besorgt doch gab das Einverständnis, das sie es versuchen sollte.

Schließlich ergatterte sie den Job und wohnte auch da, so das sie mit Cole nicht mehr unter einem Dach leben musste. Hoffentlich konnte sie ihn so vergessen.
 

Cole sah Diana liebevoll an. „Keine Angst. Deine Schwester ist stark. Sie schafft es schon.“ „Meinst du?“ Er nickte und küsste sie innig. Sein Leben war perfekt. Er war glücklich, das einfache Leben war schön. So musste er nicht in die Masken der Adligen schauen, langweiligen Banketten beiwohnen. Ja er vermisste noch nicht mal, den Reichtum, Luxus oder die Diener...
 


 

So verging ein weiteres Jahr des Glücks. Bis Diana krank wurde und das Bett hüten musste.

Besorgt sah er den Arzt an, welcher gerade das Krankenbett verlassen hatte und zu Cole in die Stube trat.

Der Arzt sah nicht weniger besorgt aus und Cole wurde bewusst das kein Geld der Welt seine Frau retten konnte.

Er ging zu ihr ans Krankenbett und griff nach ihrer ausgemergelten Hand. „Ich will meine Schwester noch mal sehen.“ Der Mann nickte nur und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Ich hole sie.“
 

Er brauchte zwei Stunden um das Herrenhaus zu erreichen und fand schließlich einen Bediensteten.

„Entschuldigung. Ich suche jemanden.“ Der junge Stallbursche nickte. „Wenn denn? „Ihr Name ist Sophie , sie arbeitet hier als Dienstmädchen.“ „Oh.“ Der junge erbleichte. „Sie arbeitet hier nicht mehr. Schon eine ganze Weile nicht mehr.“

„Was meinst du damit?“

„Jared, was sucht der Fremde hier?“ Der Stalljunge sah seinen Herren an und auch Cole wandte sich um. Es war Gerald, der Sohn des Grafen von Westensee.... Der Vater war ein Gentleman, doch sein Sohn war wie sein Bruder Abel.

„Junger Herr,“ Jared verneigte sich leicht. Cole dachte nicht im Traum daran es, ihm gleich zu tun. „Er sucht nach Sophie .“ Der Grafensohn grinste. „So tut er das. Na die kleine war ja auch ganz niedlich. Nur sie hat mich nicht dran gela-“ Bevor er zu Ende gesprochen hatte spürte der Adelige die Faust des ehemaligen Prinzen im Gesicht. „Wagt es ja nicht.“

Gerald wankte mit Blut verschmierten Gesicht zurück. „Wo ist sie jetzt!?“ Ängstlich sahen sie Cole an. „Keine Ahnung. Sie ist weggegangen. Wollte glaube ich in die Hauptstadt“, antwortete der Junge ängstlich. „Danke“, sagte Cole und warf Gerald im vorbeigehen einen finsteren Blick zu.

Bis zur Hauptstadt dauerte es mit dem Pferd eine Woche. Und die Zeit hatte er nicht... hatte Diana nicht.
 

Diana sah Cole erschöpft an und er konnte ihr unmöglich die Wahrheit sagen. Sanft strich er seiner Frau die Haare aus dem Gesicht und setzte sich zu ihr ans Bett. „Sophie kommt nach“, flüsterte er. Sie nickte nur und schloss für einen Moment kurz die Augen. Cole stand auf und wollte eine Suppe kochen, doch sie hielt ihn zurück. „Cole ... ich liebe dich...“ Er sah sie an und wusste das es zu Ende ging. „Bitte... finde Sophie ... und kümmere dich um sie.“ Sie hatte gewusst das er gelogen hatte. Sie hatte es gewusst! Traurig sah er sie an und antwortete: „Ich werde sie finden und auf sie aufpassen, ich verspreche es.“ Sie lächelte ihn an und dann schloss Diana für immer ihre Augen.

Cole blieb mit stummen Tränen an ihrem Bett sitzen.
 


 


 

Seit Wochen fuhr der junge Mann durch das Land, auf der Suche nach der Schwester seiner verstorbenen Frau. Sie war für ihn immer wie eine kleine Schwester gewesen, sie war ein Familienmitglied.

Cole hatte sie noch immer nicht gefunden. Den Bauernhof hatte er verkauft, doch das nötigste hatte er mitgenommen: einen Planwagen mit zwei Pferden und seine Ernte. Mittlerweile hatte er sein Geld als Händler verdient. Die kleinen Dörfer freuten sich stets nach Neuigkeiten von Außerhalb und tauschten fleißig die Waren mit ihm, sodass er für kurze Zeit einige Felle hatte, die er in der Hauptstadt zu einem guten Preis verkaufen konnte. Doch Sophie hatte er dort nicht finden können. Es gab keine Anhaltspunkte und die Sorge um sie wuchs immer mehr, sie verdrängte seine Trauer.
 


 

Sophie befand sich in einer Kirche und betete zur Göttin Mithril. Sie wusste es war aussichtslos. Sie wurde keinen Mann finden und sie war sich auch nicht sicher ob sie je einen wollte.

In Gedanken an Gerald wurde ihr nämlich schlecht. Das erste Jahr als Dienstmädchen liefen gut. Ihr Herr war gütig und gerecht. Dann kam sein Sohn. Gerald war das Gegenteil von ihm. Er machte ihr schöne Augen und ließ seinen Blick immer wieder über ihren Körper fahren. Der Grafensohn war ihr unheimlich und machte ihr immer mehr Angst. Bis der Tag kam:
 

In seinem Blick lag Gier. Pure Gier nach ihrem Körper. Sophie hatte in diesen Dingen zwar keine Ahnung doch, sie hatte davon gehört das Männer sich nach Frauen gierten und diese Freudenhäuser aufsuchten, in denen Frauen ihren Körper gegen Geld anboten.

Nun hatte Gerald sich vor ihr aufgebaut und ihr das Kleid zerrissen. Ängstlich war sie zurückgewichen.

„Naja, deine Brüste sind etwas zu klein geraten...“, sagte nachdem er sie gemusterte hatte. Schützend bedeckte sie ihre Blöße mit ihrem Armen. „Aber es wird schon gehen. Sophie drehte sich weg, als er auf sie zukam.

„Was ist denn das auf deinem Rücken?“ Gerald befreite ihren Rücken von Stofffetzen und blickte auf die Narben, die von den Hieben ihres Vaters übrig geblieben waren.

Gerald lachte. „Du hasst ja doch eine hässliche Seite. Dein niedliches Antlitz täuscht. Dein Körper ist nichts wert. So wirst du nie einen Mann abbekommen. Die werden dich alle verlassen, wenn sie das sehen! Nicht mal ein Freudenhaus wird dich haben wollen!“

Danach war Sophie weinend auf den Boden zusammen gesagt: Vor Freude das ihr Herr von ihr abgelassen hatte, aber auch das er Recht hatte.

Ein weiters Dienstmädchen hier, hatte eine Narbe am linken Arm und die hat auch nie einen Mann gefunden und war eine alte Jungfer. In ihrem alten Dorf, da hatte ein Mann seine Frau verstoßen, weil diese, wie sie, einen vernarbten Rücken hatte, ein Zeichen von Ungehorsamkeit. Für eine Frau undenkbar.

Doch wo sollte sie jetzt hin. Hier konnte und wollte sie nicht bleiben. Zurück zu Diana und Cole ? Nein, das ging nicht, sie wollte nicht im Wege stehen.
 

Und so war sie in dem Kloster gelandet. Erst mal vor rüber gehend. Doch das leben gefiel ihr und es half ihr zu vergessen. Die Männerwelt zu vergessen. Der einzige Mann hier war der Priester, der hatte sich der weltlichen Gier entsagt und holdigte nur dem Männergott Jawaiel und gab die Lehren der Göttin Mithril weiter an die Novizinnen. Sophie schlang ihre graue Robe um ihren Leib und stand auf.

Hinter hier stand Priester Johannes und nickte er zu, bevor er auf den Altar zu ging um die heiligen Schriften zu studieren, die niemals ihren Platz verlassen durften.

Sophie verbeugte sich kurz und wollte ihn allein lassen. „Warte“, sprach er sanft. „Bist du sicher das du das richtige Leben gewählt hast?“ Das Mädchen- die junge Frau- sah ihn erstaunt an. „Wir meinen Sie das?“ „Nun... ich glaube du läufst vor etwas weg...“

„Höchstens vor den Männern.“ Er lächelte kurz. „Nicht eher vor der Liebe?“ Sie sah ihn erstarrt an. „Der Mann ist für mich unerreichbar“, meinte sie nur und rauscht aus dem heiligen Gebäude.

Nachdenklich sah Priester Johannes ihr nach. Eine Stunde später kam ein Mann zum beten in den öffentlichem Tempel. „Verzeihung, Priester. Ich wollte nicht stören, ich komme später wieder.“ „Nein wartet“, der Priester hielt ihn auf. „Ihr seht so aus, als braucht ihr beistand.“

Cole sah den Priester mit den scharfen Augen an und seufzte. „Ja, ich erhoffte mir göttlichen Beistand. Seit einem halben Jahr suche ich jemanden. Doch es gibt keine Spur, dabei habe ich meiner verstorbenen Frau versprochen, ihre kleine Schwester zu finden.“

Der Priester nickte verstehend und bat Cole sich zu setzen. Es tat diesem gut sich zu öffnen und seinen Schmerz loszuwerden. Zu lange hatte er sich verschlossen.

„Ihr werdet sie schon finden. Alles pendelt sich ein.“

Die Tür öffnete sich und eine Novizin trat herein. „Priester Johannes, Lady Dalia ist angekommen. Der Priester erhob sich und klopfte Cole noch kurz auf den Schulter, doch dieser starrte die Novizin an: Sophie . Sie war gewachsen und, er schluckte, weiblicher geworden. Ihre blonden Haare reichten ihr bis kurz über die Schultern... doch er hatte sie noch nie mit offenen Haaren gesehen.

Sie hatte ihn auch gesehen und erkannt und wollte die Flucht ergreifen, doch Cole erreichte sie und hielt sie auf. „Ich muss mit dir reden, es ist wichtig Sophie . Ich suche dich schon seit Monaten!“
 

Er hatte sie gesucht? Sie schwieg ihn an, doch sie brachte ihn an einen ruhigen Ort, abseits des Tempels, wo sie reden konnten. Er schwieg sie genau so an, als wüsste er nicht wo er anfangen sollte. Was wollte er bloß hier, von ihr? Warum hatte er sie gesucht. Wo war ihre Schwester... war etwa was mit Diana? Besorgt sah sie ihn an. „Was ist mit Diana?“, flüsterte sie.

Cole schwieg eine ganze Weile und sammelte die richtigen Worte. „Diana... ist tot, sie erkrankte schwer und erholte sich nicht davon.“

Nein, das konnte nicht war sein. Diana war immer für sie da gewesen. Sie war eine Mutter für sie gewesen und jetzt sollte sie nicht mehr da sein?

Tränen rannen ihr ins Gesicht und sie erlaubte es Cole , das er die Arme und sie legte und sie sich an ihm aus weinen durfte.

Sanft strich er über ihre Haare und flüsterte: „Wie ich dich bloß gesucht habe... Ich habe es Diana versprochen.... Ich werde für dich da sein.“
 

Er würde für sie da sein. Was bedeutet das für sie? Die Fürsorge von ihm, seine Umarmung... sein Dasein. Alles ließ ihre, über Jahre verschlossenen, Gefühle wieder aufplatzen. Diese vermischten sich mit der Trauer und schon bald wusste Sophie gar nichts mehr. Sie wusste nicht wo sie hingehörte, wo sie hin sollte. Die fast siebzehn-jährige viel in ein schwarzes Loch.
 


 

„Warum darf ich nicht zu ihr?“ Hinter der Tür hörte sie Kanes aufgebrachte Stimme, gefolgt von der schroffen Stimme der obersten Heilpriesterin. „Tut mir Leid, mein Herr. Ich kann einen Mann nicht in das Schlafgemach einer jungen Frau lassen. Solange sie nicht ihr Bruder, Vater oder Mann sind!“

„Sie ist die Schwester meiner verstorbenen Frau! Ich habe ihr am toten Bett versprochen auf Sophie auf zupassen!“

Sophie wachte langsam auf ihrem Dämmerschlaf auf. Sie befand sich in ihrer quadratisch kahlen,Unterkunft, in der gerade mal ihr Bett, Nachtisch und ein kleiner Schrank passten.

„Tut mir Leid, das sind nun mal die Bestimmungen.“

„Dann heirate ich sie eben!“

Sophie erstarrte bei seinem aufgebrachten Worten. Er wollte zu ihr, um jeden Preis. So groß war die Sorge um sie?

Die Priesterin schwieg einen Moment. „Warten Sie.“ Dann öffnete sie die Tür zu Linas Reich und sie sah das ihre Patientin wach war. „Göttin sei dank. Du bist aufgewacht.“ Sophie nickte, brachte aber kein Wort raus, denn ihre Erinnerungen drangen wieder in ihr Gedächtnis: Ihre Schwester war Tod. Nun war sie ganz alleine.

Geistesabwesend nahm sie ein Glas Wasser entgegen und hörte mit einem halben Ohr die Worte der Heilerin. „Hast du denn Mann gehört? Er ist ganz schön hartnäckig... Ich darf ihn nicht zu dir lassen. Außer du stimmst ihm zu. Als dein Verlobter, könnte ich eine Ausnahme machen und ihn in meinem Beisein zu dir lassen“, sprach die Heilerin. „Hmm“, sagte Sophie ohne die Worte richtig registriert zu haben. „Sophie hast du gehört, wenn er dein Verlobter ist, kann er zu dir.“ „Ja, ich habe es gehört. Er kann rein kommen.“ Die Priesterin seufzte und wandte sich zu Tür.

Moment- Stop, was hatte sie gesagt? Als ihr Verlobter?! Das bedeutete sie musste ihn heiraten! Doch bevor Sophie sich korrigieren konnte, war Cole bereits in ihrer Klosterzelle.

Die Heilpriesterin blieb an der Tür, als Sittenwächterin stehen und beobachtete den Mann mit Argusaugen.

„Sophie “, langsam kam er auf sie zu und hockte sich zu ihr ans Bett. „Wie geht es dir?“ Vorsichtig griff er nach ihrer Hand und Sophie lies ihn gewähren. „Etwas besser.... Wie war das mit Diana?“

„Diana bekam letzten Winter eine Lungenentzündung und konnte sich nicht richtig davon erholen.... Ich wollte dich holen, doch du warst nicht mehr im Herrenhaus. Kurz nach meiner Rückkehr zu Diana verstarb sie.“ Kanes Stimme wurde immer leiser sodass er zu Letzt nur noch flüsterte.

„Hast du ihr erzählt, das ich nicht mehr da war?“, Sie wollte nicht das ihre Schwerster sich kurz vor ihrem Tod noch um sie gesorgt hatte, da fiel ihr ein das Cole gesagt hatte, Diana wollte das er auf sie aufpasste.

„Nein... sie wusste es auch so.“ Seine Daumen strich ihr über den Handrücken. „Sophie . Ich werde für dich da sein.“
 


 

Nachdem die Trauerzeit für Sophie beendet war, bestanden die Priester darauf das Sophie Kane heiratet, bevor sie mit ihm ging. Nun für Sophie ging ein Traum in Erfüllung... Nur das sie sich es immer anders vorgestellt hatte. Sie wusste nicht wie Cole sie sah. Was er fühlte. Sah er die kleine Schwester in ihr oder heiratete er sie nur um das Versprechen ein zu halten, auf sie auf zu passen?

Priester Johannes sah auf das Brautpaar. Seit einer Sekunde spürte sie Kanes Ring an ihrem Finger und nervös hielt sie den ihren in der Hand. Mit einem leichten Zittern fasste sie nach seiner großen, rauen Hand, kaum zu glauben, das er mal ein Adliger war, und steckte ihm den Ring an den Finger.

„Gut, nun dürfen sie die Braut küssen.“ Cole hob ihren Schleier an und nährte sich ihrem Gesicht. Seine Lippen trafen zum ersten Mal ihre. Leider viel zu kurz.
 


 

Schweigend saß sie an seiner Seite auf dem Kutschbock. Seit zwei Wochen waren sie bereits verheiratet. Doch Cole hatte sie noch nicht angerührt oder sonst zärtlich behandelt, wie er es mit Diana gemacht hatte...

Aber sie wusste, das das alles noch recht frisch war und er Zeit brauchte. Hoffte sie zumindest.

„Wir sollten hier rasten.“ Sagte er und hob sie von der Kutsche runter. Etwas länger verweilte sie in seinen Armen, als er sich vorbeugte und ihr einen flüchtigen Kuss gab. Mehr traute er sich nie.
 


 

Die Zeit verflog und Cole war sich immer noch nicht sicher, was er für Sophie empfand. Es war so anders, als bei Diana. Die Liebe zu Diana war sehr leidenschaftlich gewesen. Gegenüber Sophie war er sehr vorsichtig, hatte Angst sie zu verletzen. Da er das Gefühl hatte, er hätte ihr die Ehe aufgedrängt. Liebte er sie doch nur wie eine Schwester?

Es war zum Haare ausreißen. Sophie lag schlafend neben ihm unter dem sommerlichen Nachthimmel.

Lächelnd sah er sie an und strich ihr sanft durchs Gesicht und küsste sie auf die Stirn.

Ein frisches Lüftchen kam auf und die junge Frau neben ihm, begann zu frösteln. Nach einem kürzen Zögern nahm er sie in seine Arme.
 

Am nächsten Morgen war seine Frau verschwunden. Verschlafen sah Cole sich um und entdeckte sie, wie sie sich in der Quelle badete.

Er sollte das nicht machen und wegschauen. Andererseits war sie seine Frau.... und er hatte sie noch nie nackt gesehen.

Ihr Körper war tatsächlich so zierlich, wie er unter ihren Kleidern erahnen konnte. Sein Blick blieb bei ihren Brüsten hingen. Sie waren passend zu ihrem Körper: Klein und fest.

Sein kleiner Freund machte sich bemerkbar und Cole fluchte innerlich. Aber eins wusste er jetzt sicherlich. Er begehrte Sophie und liebte sie als Frau.
 


 

Sophie lag auf dem Bett des Gasthauses. Nun war sie mit Cole schon ein halbes Jahr verheiratete. Doch er war ihr immer noch so unnahbar. Sie wusste das Cole sie nur geheiratet hatte, um sie zu beschützen. Und da es sich nicht ziemte unverheiratet mit einem Mann zu reisen, war heiraten die einzige Möglichkeit gewesen.

Je mehr sie mit ihm reiste, desto mehr fühlte sie sich zu ihm ihn gezogen, doch Sophie hatte Angst. Angst das er sie nur wie eine kleine Schwester sah oder noch schlimmer Diana.
 

Im Moment saß Cole am Tisch und ging ein paar Verträge durch und machte sich Notizen. Die Feder kratzte über das Pergament und dann hörte sie das Rascheln der Karte.

„Wo reisen wir morgen hin?“ Er schaute nicht auf. „Nach Syren. Es ist ein weiter Weg. Du solltest dich ausruhen.“ „Was ist mit dir?“ Sie sah ihn an. „Hmm ich komme gleich.“

Sophie beobachtete ihn weiter. Er saß mit dem Rücken zu ihr und seine Muskeln spannten sich unter seiner blauen Tunika. Schließlich stand Cole auf und streckte sich. „Du bist ja immer noch wach.“ Ein leichtes Lächeln zeigte sich auf seinem Mund. Sophie nickte nur und beobachtete wie er seine Tunika auszog. Für einen Kaufmann war er sehr durchtrainiert. Er übte täglich den Umgang mit dem Schwert, um seine Ware vor Räubern zu beschützen. Doch dann wanderten seine Hände zu seinem Gürtel und öffnete seine Hose. Beschämt sah Sophie weg. Sie hatte ihn noch nie ganz nackt gesehen. So wie er sie noch nie ganz nackt gesehen hatte.

„Hey, was ist?“ Cole beugte sich zu ihn und sah sie an. „Nichts“, nuschelte Sophie verlegen. „Es ist okay, wenn du mich ansiehst.... du bist meine Frau. Ich habe dich auch schon nackt gesehen...“ Sophie lief noch röter an. Er hatte was? Doch ihr nächster Gedanke war, gefiel ich ihm?

Sanft strich er ihr übers Gesicht und gab ihr einen seiner seltenen Küsse. In denen sie sofort versank.

Doch dann versteifte sie sich. Hatte er etwa auch ihre Narben auf den Rücken gesehen? Cole bemerkte ihre Veränderung und zog sich zurück. „Wann hast du mich gesehen?“, fragte Sophie ihn. Er seufzte. „Gestern, als du dich in der Quelle gewaschen hast, hab ich dich kurz gesehen und...“ Doch er beendete den Satz nicht. „Und was?“, flüsterte sie. Gefiel sie ihm nicht? „Ist dir das so wichtig?“ Sophie schluckte innerlich. „Ja!“ Sie sah in ausdrücklich in die Augen, jetzt das sie endlich mal Mut auf brachte, wollte sie es auch ausnutzen.

„Und“, flüsterte er und beugte sich wieder zu ihr runter und raunte mit rauer Stimme: „Mir gefiel was ich gesehen habe!“ Er küsste Sophie erneut. Ein Glück er hatte ihre Narben nicht gesehen. Die Blonde erwiderte den Kuss und spürte wie er seine Zunge über ihre Lippen glitt-Zum ersten Mal. Gesehen hatte sie solchen ein Kuss zwischen Cole und Diana. Aber dieser Kuss galt ihr! Ihr Herz raste, als sie ihre Lippen öffnete und seiner Zunge Einlas gewährte. Ihre Zunge berührte schüchtern seine und wurde von ihr zum Tanz aufgefordert, der in einen Kampf endete. Schwer atmend lies sich Sophie ins Kissen zurück fallen. Sanft streichelte Cole ihr über ihre Wange. „Warum ist es dir so wichtig, ob ich dich gesehen habe oder nicht?“, flüsterte Cole und Sophie drehte verlegen ihren Kopf weg. Sie wusste, dass sie es ihm Sagen musste. Es war sein Recht es zu wissen, doch sie wollte diesen wundervollen Moment nicht zerstören... Andererseits.... „Es ist wegen der Narben...“, murmelte Sophie verlegen. „Narben?“ „Auf meinem Rücken.“ Sie spürte, wie er sich Hastig aufsetzte und sie anstarrte.

„Dreh dich auf den Bauch!“, befahl er. Sie tat wie geheißen, schließlich hatte ihr Vater ihr ein getrichtert, den Befehl eines Mannes, ihres Mannes folge zu leisten.

Er schob ihr Nachthemd nach oben und seine warmen Hände streiften ihren Rücken. Förmlich spürte sie seine Blick auf ihren Rücken brennen...und dann würde er sie verstoßen, weil ihr Körper nichts mehr Wert war.Sie unterdrückte ein Schlucksen im Kissen. „Wer hat dir das angetan!?“, knurrte er. Überrascht von seinem Satz hielt Sophie inne und schaute ihn an. Sein Gesicht sah zornig aus. „Mein Vater...wenn er sauer war, wenn ich es verdient hatte“, murmelte sie und ihr wurde klar das die inneren Narben mehr schmerzten.

„Das hast du nicht verdient!“, sagte ihr Mann mit gepresster Stimme. Ein Schauer lief durch ihren Körper, als Cole ihre Narben mit seinem Zeigefinger nach fuhr. Erneut presste sie ihr Gesicht in das Kissen, doch diesmal vor Genuss. Sachte hauchte Cole einen Kuss auf die Narben. „Das hast du verdient“, murmelte er und legte seine Lippen auf ihren geschundenen Rücken. Es entlockte ihr einen Seufzer und Sophie schloss ihre Augen und konzentrierte sich ganz auf seine Berührungen. Er nahm sich die Zeit jeden Millimeter ihres Rücken zu liebkosen. Doch dann hörte er auf. Enttäuscht hob Sophie ihren Kopf hoch, doch umfasste nur ihre Hüfte und drehte sie auf den Rücken zurück. Ohne Vorwarnung zog er ihr, das Nachthemd über den Kopf und Sophie legte reflexartig ihre Arme auf ihre entblößten Brüste. Verlegen sah sie zu Seite und schelte sich innerlich. Sie hatte nicht das Recht, ihren Mann, diesen Blick zu verwehren, doch es war ungewohnt, aber irgendwie wollte sie seine Küsse auch hier spüren... Cole überging ihre Verlegenheit und küsste ihren Hals auf und ab. Über ihre Schulter wieder zu ihrem Hals, wo er sich leicht fest saugte und zu biss.

Sophie keuchte. „Was?“ Cole grinste sie an. „Ich hinterlasse mein Zeichen.“ Ihre Finger wanderten zu der Stelle und legten sich darauf. „Dein Zeichen...“, murmelte sie und sah ihn Liebevoll an. „Das Zeichen, das ich dich Liebe, Sophie “, sagte Cole liebevoll und küsste sie wieder auf den Mund. Sein Körper lag auf einmal auf ihr und seine nackte Brust berührte ihre, denn Sophie hatte ihre Arme nun komplett gelöst. Er liebt mich...Sophie sah ihn sprachlos an und erwiderte seinen Kuss. „Cole ... Ich liebe dich auch.“ Ihr Mann lächelte sanft und streichelte sie weiter.
 

Fest an ihren Mann gekuschelt schlief Sophie ein. Das war der glücklichste Moment in ihrem Leben gewesen. Sie war mit dem Mann verheiratet, den sie über alles liebte. Noch wusste sie nicht das dieser Moment nicht lange dauern sollte.
 

Der Planwagen des Paares ratterte die die Straße entlang und erreichte eine Weggabelung und Cole stoppte den Karren. „Was ist?“, wollte Sophie von ihrem Mann wissen, doch dieser deutete auf den Wegweiser. Einer davon zeigte in Richtung ihres Heimat Dorfes Fylium. „Das ist der kürzere Weg nach Syren...“, murmelte Cole und sah Sophie an. Diese erwiderte seinen Blick und drückte seine Hand sanft. „Es ist okay.“ „Bist du sicher?“ „Ja“ Sie sah ihn fest in die Augen. „Mit dir an meiner Seite, kann nichts passieren.“ Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen und er beugte sich zu einem sanften Kuss zu ihr runter.
 

Es war ein komisches Gefühl ihre alte Heimat wieder zusehen. Es hatte sich kaum etwas verändert. Jedes Haus stand noch an der selben Stelle, sowie jeder Baum. Die Menschen die über den Marktplatz wuselten, waren auch noch die gleichen- wenngleich älter. Ein zwei Mal meinte sie alte Freunde erkannt zu haben.

Cole checkte in einem Gasthaus ein und stellte ihre Pferde in den Stall und brachte die Kutsche unter.
 

Ende


Nachwort zu diesem Kapitel:
Eigentlich sollte es nicht so lang gehen.... nur eine kurze zwischen durch Geschichte um Gedanken loszuwerden. Im Endeffekt hätte sie sogar noch ausführlicher sein können. Komplett anzeigen

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