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„A quaint Dream“

Beginn
von

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Der Ausflug V

Warte auf den richtigen Moment...

Ihre Doppelgängerfeinde kamen donnernd beiderseits angerauscht, viel zu schnell für ein Kind dieses Alters, aber wen wunderte das jetzt noch. Immer noch Rücken an Rücken stehend, gab Kanba das Zeichen.

Jetzt!

Kurz bevor die Parteien aufeinander krachten, wechselten diese schnell drehend die Seiten. Kanba übernahm Souzens Gegner sowie Souzen seinen. In der Drehung warfen beide eine Rauchbombe Richtung Gegner, damit dieses Manöver unerkannt blieb. Kanba zückte noch während des Wechsels sein Schwert, dass er bis dato kaum eingesetzt hatte und schnitt dem heran rauschenden Jungen ein Bein ab, doch von Blut keine Spur. Währenddessen vollzog Souzen in der Drehung zwei Bewegungen, wehrte den anderen Angreifer gekonnt ab und berührte kurz dessen Kopf wie Bein gleichzeitig. Danach positionierten sich alle neu, besser gesagt, der einbeinige verschmolz mit dem anderen Doppelgänger. Hatte es geklappt? Es sah nicht danach aus. Wenigstens verschwand einer ihrer Gegner. Für eine neue Strategie blieb keine Zeit, und die beiden besaßen so gut wie keine Chakrareserven mehr. Irgendwie entwich sie automatisch seit ihrer Ankunft, als würde jemand ihnen es abgesaugen. Schweratmend kniete Kanba bereits, die Arme auf seinem Schwert abgestützt.

Souzen torkelte durch erschöpfungsbedingte Gleichgewichtsstörungen. Der Feind hob hurtig den Arm, nutzte den Zeitpunkt voll aus...

Eine Feuersbrunst blieb ihnen jedoch erspart. Beide lächelten, denn ihr Gegner verlor unterdessen offensichtlich die Kontrolle über seinen eigenen Körper, denn sein Bein zappelte lediglich rum, wenn er den Arm heben wollte. Offenbar zeigte Souzens Technik Wirkung, zum Glück! Seine Technik, 'der Prioritätswechsler', manipuliert den Chakrastrom so um, dass vom Zeitpunkt des Treffers ausgehend, das Gehirn des Gegners denkt, das getroffene Gliedmaß müsste anstelle der eigentlich gewählten Region bewegt werden, was natürlich für Verwirrung sorgt. Kanba und Souzen spielten nur erschöpft, um zu sehen, ob die Wirkung schon erfolgte. Sofort stürmte Kanba auf den unkontrolliert zappelnden Jungen zu. Leichtsinnig übermütig von ihm.

Kanba, pass auf!

Zeitlupenartig verstummten sämtliche Umgebungsgeräusche. Sein Eiri erkannte die Gefahr, doch zu spät. Kanbas Blick wich langsam zur Seite, wo Kiris Feind seine Feuerwalze abgefeuert hatte, die nun unausweichbar auf Kanba raste. Ihn schubste jemand weg. Souzen schubste ihn. Er schubste ihn aus der Flugbahn, in der Gewissheit, dass er nun getroffen werden würde. Die Zeitlupe wollte nicht enden, Kanbas Eiri führte ihm dadurch sein fehlerhaftes Handeln vor Augen. Es fühlte sich an wie eine Bestrafung. Momokas Begleiter Lurir feuerte zwar irgendetwas dunkles Richtung der Brunst, aber das erwischte nur einen Teil von ihr. Keiner konnte das Unheil abwenden. Kanba wagte es nicht, die Augen zu schließen. Er verfolgte Souzens halbwegs lächelnden Blick, der ihn ebenfalls fixierte. Machtlosigkeit überkam den rothaarigen Genin, der mit ansah, wie die Flammen seinen wohl besten Freund verschlangen, ihn schwer verletzten. Ihm blieb der seelische Schmerz, die Augen zwanghaft das Leid betrachtend, in welchem Souzens Schmerzensschrei eine Brandmarke hinterließ. Warum konnte er nicht nach denken, bevor er die Fäuste schwang? Gerade in Momenten wie diesen. Yuuki Kiri sprang mutig zwischen die Flammen und rettete den schwer verletzten Sohn des Awai-Clans, selbst wenn sie dabei selbst Schaden nahm. Kanba übermannte vorerst die Wut. Hass staute sein Denken, welches sofort eingestellt wurde. Hass. Unbändiger Hass. Gegen den Gegner, gegen sich selbst, gegen seinen verletzten Freund. Kanba schrie und warf noch im Fall sein Schwert auf den von Souzens Technik verwirrten Gegner, welches ihn schlagartig durchbohrte. Danach trat er ihn und zog es dabei wieder heraus. Schreiend schnetzelte der Schwertkämpfer unnachgiebig seinen Feind nieder, immer und immer aufs Neue. Da Doppelgänger weder bluteten, noch wirklich Schmerzen empfanden, passierte schlichtweg rein garnichts, außer dass Kanba Frust abbaute.

Kanba! Hör auf!

Yuuki Kiris Befehlsschrei brachte ihn schluchzend zurück, sein Schwert hoch erhoben zum nächsten Schlag ansetzend. Rückwärts torkelnd ließ er das metallische Objekt klirrend fallen und fasste sich an den Mund. Was tat er hier zum Teufel? Zweimal hintereinander denselben Fehler begehen? Während Kiri den letzten Doppelgänger in Schach hielt, lief Kanba zum schwer verletzen Souzen, das Chakra verbraucht und die Psyche schwer angeschlagen.

Verdammt, mach nicht schlapp, klar?!

Momoka-Sensei besiegte in der Zwischenzeit bereits ihre zwei Doppelgängergegner. Alle besiegten Körper nahm der übrig gebliebene in sich auf, weshalb seine Alte Stärke zurückkehrte und er erneut eine diesmal weitaus goßflächigere Brunst von oben herab abschoss, die den Himmel über ihnen quasi verschwinden ließ. Sozusagen seine finale Attacke? Dem konnte niemand ausweichen. Kanba hielt seinen Körper schützend über den seines verletzten Freundes.

Es tut mir so leid, Souzen.

Momoka-Sensei schnalzte mit der Zunge.

Es reicht jetzt langsam. Lurir, das Siegel. Du opferst dich dafür.

Hah! Nur weil ich eh nicht sterbe?! Du bist echt ein Dämon...

Lurir löste sich schlagartig auf, doch seine schwarze Masse wirbelte um Momokas Arme herum, die das Zeug elegant wie blitzschnell formte, bis es ein pechschwarzesViereck ergab. Die Brunst kam gefährlich nahe, man konnte bereits die Hitze auf der Haut spüren.

Kommt her und bleibt dicht bei mir!

Kanba nahm Souzen, der schmerzhaft aufstöhnte und rannte an Momokas Seite, Kiri selbstverständlich ebenfalls. Jeder schloss, der Hoffnung weitesgehend beraubt, die Augen, außer ihrer Lehrerin.

Lichtloser Hamon!

Der nun handgroße finstere Würfel rotierte, bildete dabei einen viereckigen drehenden Schutz und bahnte sich als blitzender schwarzer Strahl den Weg durch die Flammen nach oben zum Gegner hinauf. Um sie herum brannte die Luft. Sogar das atmen fiel ihnen schwer. Vernichtend traf Momokas spezielles Jutsu den in der Luft befindlichen Feind, dessen undefinierbarer Schrei Ohrenschmerzen hinterließ. Beinahe genauso schrecklich wie die zugerichtete völlig zerstörte Umgebung, die den Flammen leider nicht entkommen konnte. Glücklicherweise verschwanden die Flammen nach dem Tod ihres Besitzers, sodass der Wald vor einem Brand verschont blieb. Momoka-Sensei räumte Kanba unsanft zur Seite, um Souzen behandeln zu können. Wütend markierte der seine Meinung.

Was soll das?! Sind sie be-."

Halt dein vorlautes Maul, Isamu Kanba. Sieh dir dein Werk an. Was du getan hast.

'Wie man in den Wald hineinschreit, so schreit es auch wieder hinaus' könnte im Moment nicht besser passen. Momoka-Sensei war eben keinesfalls für nette Reden bekannt. Sie gehörte zum Akuma-Clan, dem wohl härtesten Clan des Dorfes, gefürchtet für ihre Mitglieder, die extrem bewährten gefühlslosen Kampfmaschinen. Ihre wenigen Worte holten den jungen Genin zurück in die Schuldgefühle, welcher er so sehr verdrängt hatte. Er wollte sie nicht. Seine Tränen flossen, weil er mit ihnen nicht umgehen konnte.

Hören sie auf!

Momoka-Sensei lachte, doch nur für sie selbstverständlich. Kanba hatte keine Ahnung von echtem Schmerz, deshalb. Kiri saß still da, wartete ab.

Wenn man so unbekümmert durchs Leben humpelt wie du, kann sowas nur passieren! Schau dir deinen Freund an, der hier liegt. Der sich für dich eingesetzt hast, weil du 'nie' genug nachdenkst! Du denkst, du kannst deine Augen davon abwenden?!

Momokas monströser Blick wurde schärfer. Sie unterbrach kurz die Behandlung, zog Kanba schmerzhaft an den Haaren schleifte ihn bis vor Souzens Gesicht, sodass er ihn ansehen musste. Kanba zappelte, war jedoch ihrer unbändigen Kraft keinesfalls gewachsen.

Lassen sie mich!..

Momoka schlug Kanba schmerzhaft fest ins Gesicht, der dann verstummte.

Glaubst du, du kannst einfach weiterleben?! Ohne Reue? Ohne Schuld?! Verarsch mich nicht!

Seine Lehrerin schlug mehrmals zu, bis Kanba wahrhaftig aus dem letzten Loch pfiff, während Kiri wegschaute.

Für seine Schuld muss man selbst bezahlen! Du wirst diese Schuld mit dir rumschleppen, ob du willst oder nicht! Jeder Ninja muss das...

Mit einem letzten leichten Schlag entließ die Lehrmeisterin ihren Schüler aus dem Griff, woraufhin dieser unsanft zu Boden glitt.

Und wenn du das verstanden hast, verbinde seine Wunden. Sofort.

Unhöflich schmiss sie ihm die Bandagen an den Kopf, doch der reagierte kaum. Verständlich. Noch bevor sie einige Meter voran ging, blieb Momoka stehen und drehte sich ein letztes Mal um.

Oder lässt du deine Schwester ebenfalls hängen?

Alle ihre harten Lektionen waren maßlos übertrieben, vielleicht sogar einfach nur brutal. Aber nur dadurch verstanden die Leute Botschaften heutzutage, so die Meinung der zukünftigen Akuma-Clanchefin.

Kanbas Augen leuchteten wieder. Das Adrenalin gab ihm den Willen zum kämpfen zurück. Sofort stand er auf und verband vorsichtig Souzens Verletzungen. Momoka lächelte, da der Schüler seine Lektion wohl, wenn auch sehr unfreiwillig, gelernt hatte. Plötzlich erregte etwas auf dem Boden ihre Aufmerksamkeit. Perplex beobachtete sie die Umgebung. Von weitem ertönte eine weitere laute Explosion. Ob immer noch gekämpft wurde? Kanbas Nervosität steckte alle umliegenden Personen an. Akuma-Sensei verteilte weitere Anweisungen, immer noch den Blick auf das komische Ding am Boden gerichtet.

Kiri, du bringst Souzen ins Krankenhaus. Ich werde die zweite Gruppe aufsuchen. Kanba, du jagst Akari nach.

Wie aus der Pistole geschossen gehorchten die beiden den Befehlen bedingungslos, selbst Kanba.

Ich komme so schnell es geht, um dich zu besuchen...

Fügte er als Abschied hinzu, bevor der Rothaarige davon sprang. Kiri nahm Souzen Huckepack und verschwand erschöpft schnaubend gleich hinterher, worauf Momoka geduldig wartete. Solange, bis jeder aus ihrem Blickfeld verschwand. Erst dann widmete die strenge Lehrerin sich dem unbekannten Objekt.

Ich werde das Ding lieber mit nehmen...

Nach einigen letzten Blicken jagte auch sie ihrem Auftrag hinterher.
 

Kanba raufte seinen Geist beisammen, die letzten Lebensgeister seines starken Willens. Akuma-Sensei hatte wie immer recht. Seine Schwester könnte ebenfalls in Gefahr sein. Und auch wenn er immer so hilfsbereit tat, sprach ihm der Egoismus entgegen. Es kotzte ihn an. Er selbst kotzte sich an. In der Not ging es ihm jedes Mal nur um sich selbst, da er alles Andere vergaß! Wie konnte man nur dermaßen scheinheilig sein? Kanba erhöhte das Tempo.

Ich bin gleich da, haltet durch Leute...

Er war ein Trottel. Ein hoffnungsloser Trottel. Doch er würde mit dieser Schuld leben und seine Freunde wie Familie retten. Nichts konnte ihn davon abhalten.

Ich danke ihnen, Momoka-Sensei...

Kleinere Kampfspuren brachten ihn auf die richtige Fährte...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wie versprochen noch geschafft trotz der stressigen Woche ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  MadMatt
2016-07-27T19:00:29+00:00 27.07.2016 21:00
Ein wirklich tolles Kapitel, es war voller Emotion und viel Schuld. Ich persönlich finde, dass dieser Kampf und die ehrlichen Worte von seinem Sensei Kanba wirklich weiterentwickelt haben. Ich bin so gespannt wie es nun weiter geht 😄 Dieses Kapitel hat meiner Meinung mal gezeigt wie das wirkliche Leben sein kann und die jungen Wilden wieder auf den Boden zurück geholt hat. Auch Sensei Momoka hat mit in diesem Kapitel sehr gut gefallen. Also ein klasse Kapitel!!!

Weiter so!

Es grüßt dein treuer Leser

MadMatt
Antwort von:  Gosick
27.07.2016 21:53
Vielen Dank! :)
Ich bin im Moment sehr inaktiv in der Story. Hab viel zu tun und spiele ein paar RPGs nebenbei. Aber ich mache bald weiter! Keine Sorge.
Nochmal vielen Dank für die netten Wort. Beste :3
Antwort von:  Gosick
15.09.2016 11:16
Ich schreib diese Woche noch weiter! T__T
Hab soviel anderes zu tun und die Motivation hängt xD
Von:  fahnm
2016-04-14T21:02:33+00:00 14.04.2016 23:02
Spitzen Kapitel
Mach weiter so^^
Antwort von:  Gosick
15.04.2016 01:31
Dankö :)
Von:  catgirl13
2016-04-13T13:01:14+00:00 13.04.2016 15:01
Ich hab geheult!!!
Antwort von:  Gosick
13.04.2016 15:16
Das berührt mich sehr... Und gleichzeitig tut es mir leid xD
Vielen Dank! (Häh, Gefühlschaos xD)
Antwort von:  catgirl13
13.04.2016 15:47
Sorry bin immer so mit fühlend ^_^
Antwort von:  Gosick
14.04.2016 00:17
Jedenfalls freut es mich, dass 'meine' Story dich zum mitfühlen angeregt hat :D


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