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Master and Slave - Gefährliches Theater

Wenn aus einem Theater plözlich bitterer Ernst wird
von

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Warum hast du mich nicht gefragt?

Liam starrt in das Feuer des Kamins und fragt in den Raum.

"Warum hast du mich nicht gefragt?"

"Ich gebe zu, dass ich versucht war, aber ich wünsche mir, dass mein Freund Angel redet und nicht ein Sklave mit Namen Liam."

"Danke."

Nach weiteren Minuten, in denen Angel nur ins Feuer starrt beginnt er leise zu reden.

"An dem Abend, an dem wir das Theater geplant haben, habe ich William zum zweiten Mal gebrochen. Er hat mir Wochen vorher erzählt, dass er nicht mehr leben wollte, als ich ihn bei Warren ließ und ihm sagte, dass ich ihn nicht brauchen kann.

Ich habe an dem Abend unabsichtlich die gleichen Worte gewählt, und damit die gleiche Reaktion herauf beschworen. Er wollte nicht mehr leben. Penn hat gemerkt was ich angerichtet habe und hat mich darauf hingewiesen, doch ich war nicht nur zu blind um es bei William zu sehen und zu taub um den Hinweis von Penn zu hören.

Penn ich bedanke mich bei dir für den Hinweis und entschuldige mich für meine Unfähigkeit dich zu verstehen."
 

Penn sieht Angelus mit großen Augen an. Er hat noch nie erlebt, dass sich jemand, außer Djoser, bei ihm entschuldigt, und schon gar nicht für so etwas, doch Angelus tut noch mehr. Er kniet sich ihm gegenüber und neigt kurz den Kopf, bevor er 'Danke' sagt und sich wieder erhebt.
 

"Nach dem McDonald seinen Plan erläutert hat kamst du in mein Zimmer um mich darüber zu informieren, dass ihr Penn zu ihm geschickt habt und um mir zu sagen, dass ich deiner Meinung nach William mitnehmen soll.
 

William hatte mich gerade gebeten ihn zu töten. Wieder einmal habe ich nicht weit genug gedacht. Ich habe dir gesagt, dass ich ihn mitnehme, ohne ihm zu erklären, warum ich ihn nicht dabei haben wollte.

Dadurch war er während der ganzen Zeit der Meinung, dass ich ihn verkaufe oder töte wenn der Prozess gelaufen ist. Kannst du dir das vorstellen. Ich habe ihn drei Monate geschlagen und wie sie Dreck behandelt und er war in der ganzen Zeit der Meinung ich kann ihn nicht mehr brauchen und gebe ihn ab?"

"Nein Liam, das kann ich mir nicht vorstellen, aber ich habe auch im Wild Rose vor Jahren erst erkannt, dass ich nicht verstehe, wie ein Sklave denkt."

"Meine Erinnerungen an die Nacht sind Verschwommen und Wirr. Ich glaube, dass ich da eher Taras Werkzeug als Akteur war, doch darum geht es jetzt auch nicht."

"Entschuldige, ich habe dich unterbrochen."

"Am Abend nach dem Prozess fühlte mich, als hätte ich etwas wichtiges verloren, und nicht als hätte ich gewonnen. Ich habe in dem Prozess meinen Freund William verraten. Ich habe das Vertrauen, dass er in mich gesetzt hat nicht verdient."
 

William berührt das Bein seines Herrn und als dieser nickt unterbricht er ihn.

"Ich bin nur ein dummer Sklave. Ich verstehe euch nicht, Herr."

"Du bist nicht dumm. Als ich sah, dass McDonald deinen Freibrief hatte dachte ich zurück an den Tag, als wir das ganze geplant haben und daran, dass er mit dir alleine reden wollte. In dem Augenblick war ich mir sicher, dass er dir die Freiheit versprochen hat, dafür, dass du dich ohne Widerstand über Monate von mir wie Dreck behandeln lässt."

"Herr, ich verstehe es immer noch nicht. Es war so wie ihr es beschreibt. McDonald hat mich gefragt ob ich es schaffe als freier Mann vor den Richter zu treten und ihm zu erklären, was es heißt ein Sklave zu sein."

"Ja, aber ich dachte du würdest mich hassen für das was ich dir angetan hab. Ich dachte, dass du dein Leben als freier Mann weiter führen wirst. In dem Augenblick dachte ich, dass ich dich verloren habe."

"Angel ich habe dich nie gehasst. Ich liebe dich."

"Aber ich hasste mich. Für das, was ich dir angetan habe, dafür, dass ich mit deinem Leben gespielt habe und weil mir klar wurde, dass ich dich nicht verdient habe."

"Ich habe mich dir geschenkt, vor vielen Jahren."

"Ja, und seitdem immer wieder. Ich wollte aber nicht beschenkt und geliebt werden. Ich wollte bestraft und gehasst werden. Wie ich es verdient habe. Ich wollte dir deine Liebe zu mir austreiben, ich wollte, dass du mich hasst."

"Das verstehe ich nicht."

"Ich bin ein Monster. Ich bin nicht liebenswert. Wenn du mich auch hasst, habe ich die Strafe, die ich verdiene. Deine bedingungslose Liebe beschämt mich und führt mir nur noch mehr vor Augen wie schlecht und selbstsüchtig ich bin. Ich wollte die Liebe aus dir raus prügeln. "

"Ich habe es dir an dem Abend schon gesagt, dass ich lieber hundert Schläge von dir, als einen einzigen Kuss von jemand anderem will. Doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe."

"Genau diese Art, deine ganze Hingabe beschämt mich."
 

Angelus stellt sich neben William und vorsichtig, als hätte er es noch nie getan beginnt er durch die Haare zu kraulen. William hat seinen Kopf tief gesenkt und ihm laufen Tränen über seine Wangen. Angelus beugt sich zu ihm und zieht sein Gesicht zu sich hin. Dann küsst er ihm die Tränen von den Wagen und auf den Mund. Djoser und Penn haben die ganze Zeit die beiden stumm beobachtet. Doch das Bild der Küssenden erregt Djoser und er tut es seinem Freund gleich. Er versinkt in den Augen seines Penns, die ihn voll Lust anklicken.

"Wir lassen euch jetzt allein, es ist zu spät um noch zu reiten und mein Bett ist für vier zu klein, ihr werdet also wieder im Wohnzimmer auf dem Boden schlafen müssen."

"Djoser. Danke."

Djoser liegt schon ein frecher Kommentar auf der Zunge, doch ein Blick in das Gesicht seines Freundes lässt ihn verstummen und er nickt nur kurz, bevor er sich mit Penn ins Schlafzimmer begibt. Das klirren von Ketten lässt erahnen, dass er und Penn nicht nur schlafen werden.
 

Angelus setzt sich in den Sessel und starrt weiter ins Feuer. Er versucht immer noch zu verstehen, warum William trotz allem, was er ihm angetan hat noch Liebe für ihn empfindet. William kniet zwischen den Beinen seines Herrn und genießt die Hände, die ihn geistesabwesend kraulen. Als das Feuer herunter brennt steht er auf und legt Scheite nach. Er hatte nicht mehr mit der Weiterführung des Gesprächs gerechnet und ist von daher auch erstaunt, als Angelus weiter spricht.

"Du hast in deinem Leben so oft die Schuld für die Vergehen anderen auf dich genommen und die Strafe dafür ertragen, ich habe es nicht einmal geschafft die Strafe für meine eigenen Fehler zu ertragen. Du hast erzählt, dass es sich für dich richtig angefühlt hat die Strafe für Hasan auf dich zu nehmen. Du hast darum gebeten, dass ich dir einen anderen Namen gebe, für die Zeit der Vorbereitung. Weiß du, warum das so ist?"

"Nein, ich folge einfach meinem Herzen."

"Tara hat es uns von deiner Kindheit erzählt, als du als Jamile aus Syra zurückkamst. Du bist nicht bei den Beauforts geboren. Du kanntest Warren zwar von frühester Kindheit an, aber nur, weil er deinen Herrn oft besucht hat. Du bist als Prügelknabe für einen Jungen Namens Arthur aufgewachsen, als solcher wurdest erzogen die Vergehen anderer auf dich zu nehmen.

Je älter du wurdest, desto weiter hast du den Kreis derer gezogen, deren Vergehen du dich selbst beschuldigt hast. Das fand seinen Höhepunkt darin, dass du für einen Mord, den du nicht begangen hast zu Tode gepeitscht werden solltest. Damals hast du das erste Mal deinen Namen verloren.

Warens Vater hat dir einen neuen gegeben, als er dich gekauft hat. Er gab dir den Namen William. Schon damals wollte Warren dich für sich. Er hatte dich als Sündenbock erlebt und Gefallen daran gefunden, dass jemand anderes für seine Fehler bestraft wurde."

"Warum erzählst du mir das?"

"Weil es deine Geschichte ist, und du ein Recht auf deine Erinnerungen hast."

"Master, ich danke euch."

"Warum jetzt wieder Master?"

"Master, als euer Sklave bedanke ich mich für jede Aufmerksamkeit, auch für eine Lüge."

"William, was würdest du mir sagen, wenn ich dein Freund, dein Geliebter wäre?"

"Angel, ich würde dich fragen, was du mir verschweigst."

"Angel? So hast du mich lange nicht mehr genannt. Und heute Abend schon zweimal. Angel ist dein Freund und Geliebter? "

"Ja."

"Ich bin dein Geliebter?"

"Ja, du bist mein Angel."



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