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Solitude

von

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Reprise

„Ich werde nicht zulassen, dass du meinen Traum zerstörst!“ Nur zu gut erinnerte sich Mana an diese Worte, hatte er sie doch selbst ihrem Sänger damals nachgerufen. Und jetzt, wo Juka gegangen war…Es war das gleiche Problem wie immer. Seufzend vergrub er das Gesicht in den Händen, wieso waren es immer die Sänger, die gingen und entschieden, dass sie ohne ihn besser dran waren? Was hatte er denn bitte getan? War es so falsch, zu versuchen, einen Traum zu leben? Der war nun mal Musik zu machen. Sich auszuleben. Aber er hatte gehofft, dass nach drei Sängern endlich Schluss wäre, dass ihm niemand mehr davon laufen würde und ganz offensichtlich hatte er sich dabei geirrt. Mana lächelte nur schwach, zuerst bei Malice Mizer, jetzt bei seinem Soloprojekt Moi dix Mois. Das war wohl der Fluch der Zeit - oder besser, der Fluch, der über ihm lastete, wie eine Klinge, jederzeit bereit wieder zuzuschlagen und etwas zu zerstören, von dem er gedacht hatte, dass es halten würde. Vielleicht nicht auf ewig, diese Hoffnung hatte er längst aufgegeben - aber zumindest für ein paar Jahre. Sicherlich, es waren Jahre gewesen, eine gute Zeit - drei Jahre immerhin - ein ganzes Jahr mehr als Tetsu damals…Aber nicht genug. Erneut vergrub Mana das Gesicht in den Händen, was hatte er nur getan? Sicher, seine Texte waren oft nicht einfach zu singen, handelten sie doch von Tod, Verzweiflung und Liebe - wenn man das Liebe nennen konnte oder wollte. Liebe, die niemals sein werden würde. Müde blinzelte Mana, er wusste nicht mal, wie spät es war, nur dass es ihm buchstäblich den Boden unter den Füßen weggezogen hatte, als Juka gegangen war. Ein halbes Jahr hatte es gedauert, bis er sich halbwegs erholt hatte und jetzt, als wäre die Suche nach einem neuen Sänger nicht genug, stand er auch ohne Bassist und Drummer da. Er hatte keine Lust mehr, wenn er ehrlich war. Und wäre K nicht gewesen, er hätte sich ernsthaft überlegt, seine musikalische Karriere an den Nagel zu hängen, sich für immer aus der Öffentlichkeit zurück zu ziehen und nur ab und an eins von Közis Konzerten zu besuchen. Aber K hatte ihn davon abgehalten, hatte ihm versichert, dass sie neue Leute finden würden. Mana atmete tief durch, während er sich langsam aufsetzte und verzog das Gesicht, als die helle Sonne ihn direkt blendete - sie hatten Dezember, wieso schien da überhaupt noch die Sonne? Klar, es wäre bald Weihnachten, aber das war kein Grund, fröhlich zu sein.
 

Auch wenn er sich sonst jedes Jahr darauf freute, seine Schwester wieder zu sehen, ihre Kinder, ihren Ehemann, mit ihnen zusammen zu sitzen, zu reden, zu lachen - dieses Jahr verursachte der Gedanke ihm nichts als Übelkeit. Sogar die Vorstellung, wieder Mochi selbst zu backen, war nichts, dass ihn aufheitern konnte. Seit Juka gegangen war, hatte es sich schon angefühlt, als würde das Projekt mehr und mehr bröckeln - und dieses Mal hatte er hilflos zusehen müssen. Dieses Mal war Közi nicht an seiner Seite um ihm zu helfen, das Schlimmste zu verhindern. K hatte zwar sein Bestes versucht, aber vergeblich. In der Küche angekommen, blinzelte Mana nur müde, er wusste immer noch nicht, wie spät es war, aber nach dem die Sonne schien war Kaffee doch eine gute Idee. Jedoch war die Kaffeemaschine gerade fertig geworden und er hatte sich eine Tasse der belebenden, schwarzen Flüssigkeit eingeschenkt - als es an der Tür klingelte und Mana vor Schreck direkt die Tasse fallen ließ, welche auf dem Boden in tausend Einzelteile zersprang und ihn herzhaft fluchen ließ. Klar, jetzt war er auch wach. Aber nicht so wie erhofft. Welcher Vollidiot klingelte denn auch bitte bei ihm um diese Uhrzeit? Mana entschied sich dazu, den Besuch - oder besser - Störenfried! zu ignorieren, während er erstmal die Scherben aufsammelte und in den Müll schmiss und anschließend den Kaffee von seinem Küchenboden wischte, wie gut, dass das Steinboden war und kein Parkett…Gerade als er nach einer zweiten Tasse gegriffen hatte, ließ ihn eine Stimme hinter sich erneut heftig zusammen zucken und er war froh, dass er es schaffte, diese Tasse auf dem Tisch abzustellen und nicht ebenfalls in tausend Teile zu zerschmettern. „Boss?“ Auch wenn er sich bei der vertrauten Stimme fast sofort entspannte, sich nur mit einem müden Lächeln durch die Haare fuhr. K. Wer auch sonst? „Hier.“ Keine zehn Sekunden später stand sein Gitarrist auch schon strahlend in der Tür, wenngleich dessen gute Laune augenblicklich erlosch, kaum dass sie Blickkontakt gehabt hatten und irgendwie konnte er es ihm auch nicht verübeln. „Mana…Wie siehst du denn aus?“ Fast hätte er geantwortet, verkniff es sich dann aber doch lieber und nutzte die Gelegenheit um sich Kaffee einzuschenken - und vorsichtig daran zu nippen. Endlich. „Ich versuch seit drei Tagen dich zu erreichen, aber dein Handy war aus…Tut mir leid, aber ich hab mir wirklich Sorgen gemacht.“
 

Zehn Minuten später saßen sie schließlich auch auf der Couch - oder besser - K saß, während er an dessen Brust lehnte, die Kaffeetasse in den Händen drehend. Seit sie es sich hier bequem gemacht hatten, hatte keiner von ihnen etwas gesagt, aber das war auch nicht wirklich notwendig gewesen. Immerhin, Ks Arm um seinen Bauch sprach eine eigene Sprache und dass er sich an diesen gekuschelt hatte, ebenfalls. Mana schloss halb die Augen, er fühlte sich immer noch grauenvoll. Müde, erschöpft aber vor allem so unglaublich schwach - und doch hatte er das Gefühl, dass vielleicht nächstes Jahr ein besseres Jahr werden würde. Es musste einfach. Und er war nicht allein. K war da - K war immer da gewesen. Sicherlich, Közi wäre es auch gewesen, hätte er sich getraut, diesen mit seinen Problemen zu belästigen, aber sein bester Freund hatte so viel um die Ohren mit Band und Privatleben, dass er sich nicht hatte aufdrängen wollen. Fast wäre Mana wieder eingeschlafen, zuckte jedoch zusammen, als K plötzlich begann Kreise auf seinem Bauch zu ziehen und er stellte die Tasse sicherheitshalber auf dem schwarzen Kaffeetisch neben seinem dunkelblauen Sofa ab - er mochte diese Farbkombination auch wenn er den Bezug zur Farbe blau seit Malice Mizer zumindest klamottentechnisch vollkommen verloren hatte. „Hast du heute überhaupt schon was gegessen?“ Mana seufzte innerlich, er hatte doch gewusst, dass diese Fragen kommen würden. Aber er wusste genau so gut, dass es keinen Sinn hatte, K anzulügen, weswegen er stumm den Kopf schüttelte. „Und gestern?“ Ein erneutes Kopfschütteln, welches ein tiefes Seufzen von dem Mann hinter ihm auslöste. „Mana, das ist nicht gesund, an dir ist eh schon so wenig dran, willst du, dass wir dich mit ner Taschenlampe suchen müssen?“ Der Kommentar brachte ihn zum Schmunzeln, bevor er leicht hilflos mit den Schultern zuckte. „Mir ist nicht nach Essen momentan.“ Und allein der Gedanke daran ließ ihm sich den Magen umdrehen, dass er die letzten Tage so gut es ging vermieden hatte, auch nur daran zu denken, aber es war klar gewesen, dass der Andere ihn so nicht davon kommen lassen würde, ließ er nie. Und ein kleiner Teil von ihm war sogar verdammt dankbar darüber. Er war schon immer schlecht darin gewesen, auf sich aufzupassen, vielleicht noch einer der Gründe, wieso er sich ständig in Arbeit vergrub - um nicht mehr nachdenken zu müssen. „Mana…“ Mit einem schwachen Lächeln drehte er sich schließlich, dass er K in die Augen sehen konnte, woraufhin dieser ihn nur noch enger an sich drückte und mit einem leisen, genießenden Laut schloss Mana die Augen, während er die Umarmung stumm erwiderte.
 

Als sie sich nach einer gefühlten Ewigkeit voneinander lösten, konnte er Tränen in Ks Augen glitzern sehen, streckte nur vorsichtig eine Hand aus, dass er diesem über die Wange streicheln konnte. „Ich bin wirklich ein schlechter Chef, wenn ich dir immer nur Sorgen verursache.“ Mana lächelte schwach, wurde allerdings unterbrochen, als er weiter reden wollte und blinzelte erstmal völlig irritiert, als er Ks Finger auf seinen Lippen spüren konnte. Im ersten Reflex leckte er einfach darüber, was sie wohl beide zum Zusammen zucken brachte und nur Sekunden später wurde der Finger durch ein weiches Lippenpaar ersetzt, dass sich zaghaft auf seine legte und Mana erschaudern ließ. Ohne Nachdenken hatte er den Kuss allerdings erwidert, schlang die Arme um Ks Hals, als dieser sich lösen wollte und zog ihn so nur noch ein Stückchen enger an sich heran. Als sie sich nach endlosen Sekunden wieder voneinander lösten, konnte er nicht mehr sagen ob der Schwindel vom Sauerstoffmangel oder seinem verwirrten Geist kam und so wie K wirkte, hatte er auch keine Erklärung für ihn, nur Tränen, welche dem Größeren langsam über die Wange zu laufen begannen und dafür sorgten, dass sein Herz sich schmerzhaft zusammen zog. „Du bist der beste Boss, den ich je hatte, Mana. Also sag so etwas nie wieder, ja?“ Mit einem schwachen Lächeln nickte er, wobei er K noch einen sanften Kuss auf die Lippen hauchte, während er ihm liebevoll die Tränen aus dem Gesicht strich. „Versprochen.“ Scheinbar hatte K allerdings nur auf diese Worte gewartet, da sein Gesicht sich fast sofort aufhellte und er Mana anstrahlte. „Gut, dann gehen wir jetzt duschen!“ Und so viel er auch protestierte, es funktionierte nicht, der andere Gitarrist hatte ihn einfach problemlos hochgehoben und ins Bad getragen - wo er, wie sie waren unter die Dusche gestiegen und das Wasser aufgedreht hatte, so kalt, dass Mana nur erschrocken aufkeuchen und sich an seinem Gegenüber festkrallen konnte. „Du bist so ein verdammter Idiot…“ Während K das Wasser schließlich auf eine annehmbar Temperatur brachte, versuchte Mana aus seinen nassen Klamotten zu kommen, wobei er diese schlussendlich einfach achtlos auf die weißen Fliesen warf - ja, es mochte unpraktisch sein, aber zum direkten Kontrast seines komplett schwarzen Schlafzimmers hatte er die restliche Wohnung heller gehalten. Zumindest teilweise. Nackt verschränkte er schließlich die Arme vor der Brust, zupfte sich nur murrend ein paar Haarsträhnen zurecht. „Und jetzt zu dir!“
 

Dass K so gar keinen Widerstand leistete, was das Ausziehen anging, ließ Mana zwar erahnen, dass dieser seine Aktion geplant hatte, aber er würde den Teufel tun und jetzt protestieren, vor allem als sich Ks Lippen erneut auf seine legten und er den Kuss nur zu gerne erwiderte, sogar keuchend zu ließ, dass K ihn an die Wand zurück drängte. Auch wenn diese kalt war, gerade war es ihm absolut egal, die Hölle hätte zufrieren können und er hätte es nicht gemerkt, so versunken war er in ihrem Kuss - und dem Versuch, Ks Zunge zurück zu drängen, welche dieser frecher Weiße zwischen seinen Lippen hindurch geschoben hatte. Mana murrte leise, als sie sich erneut lösten, aber nach dem er fast an der Wand entlang nach unten gesunken wäre, schnappte er doch widerstrebend nach Luft. Groß zum durchatmen kam er jedoch nicht, musste leise aufstöhnen als sich Ks Zähne in seinen Hals bohrten und dieser ihm einen hübschen Knutschfleck hinterließ - er hasste es. Eigentlich. Aber gerade fühlte er sich zu schwach, um sich zu wehren und es fühlte sich leider zu gut an um zu protestieren, so sehr er es auch gewollt hätte, dass er beschloss das alles auf später zu verschieben. Wenn er wieder klar denken konnte, aber scheinbar wusste K, was er vor hatte, zumindest begann dieser sich langsam über seinen Hals nach unten zu küssen, was Mana nur leise aufseufzen ließ - verdammter Bastard! Allerdings behielt er diese Worte für sich, vergrub nur eine Hand in den Haaren seines Gegenübers als dieser vor ihm auf die Knie gesunken war und zuckte mit einem leisen Lachen weg, als K ihm einen Kuss auf den Bauch hauchte. „Hey, ich hab dir nicht erlaubt, mich zu kitzeln, oder?“ Mana lächelte, als K mit großen Augen zu ihm aufsah, fast wie ein Welpe, der etwas falsch gemacht hatte und jetzt gescholten wurde, aber nicht wusste warum. „Dann brauch ich dafür wohl auch eine Erlaubnis?“ K leckte sich die Lippen und Mana musste schlucken, als er dessen Blick nach unten folgte. Es wäre auch ein Wunder gewesen, wenn seinen Körper das alles kalt gelassen hätte, aber dass K es schaffte, ihn so sehr zu erregen, überraschte sie wohl Beide und schlussendlich konnte er nicht anders als aufzustöhnen als verführerische Lippen sich um sein Bestes Stück legten und begannen ihn in den Wahnsinn zu treiben.
 

Im Endeffekt hatten sie zwei Mal duschen müssen und so erledigt wie er gewesen war, hatte K ihn direkt zurück aufs Sofa getragen - nach dem er ihm geholfen hatte, frische Klamotten anzuziehen und kaum, dass er richtig gelegen hatte, war Mana bereits wieder eingeschlafen. Er wurde von dem köstlichen Geruch von frisch zubereitetem Curry geweckt und blinzelte erstmal etwas verwirrt, bis ihm bewusst wurde, was passiert war und wer in seiner Küche stand und kochte. Nicht Gackt. Auch nicht Közi. Und ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen auch wenn die Stelle, wo K ihn gebissen hatte, immer noch schmerzte und leicht brannte, es war, als ob die Schmerzen die Juka ihm verursacht hatte, endgültig vergangen wären. Die Sorgen, ob sie neue Mitglieder für das Projekt finden würden, waren für den Moment in weite Ferne gerückt worden und als K mit zwei Schüsseln Curry zu ihm ins Wohnzimmer kam, konnte Mana gar nicht mehr sagen, wieso er sich nicht auf Weihnachten gefreut hatte. „Es tut mir leid, ich weiß, es wird nicht mal annähernd so lecker schmecken, als wenn du kochst, aber na ja…“ Mana schüttelte nur den Kopf, bevor er K bedeutete sich neben ihn zu setzen und kaum, dass dieser dem nachgekommen war, schmiegte er sich nur wieder an seinen Gitarristen und schloss für einen Moment die Augen. „Du hast den Ingwer vergessen.“ Für einen Moment fühlte er sich nur total geschockt von der Seite aus angestarrt, bevor sie beide lachen mussten und K ihm einen sanften Kuss auf die Stirn drückte. „Tut mir leid, Boss. Nächstes Mal denk ich dran.“ Mana schmunzelte nur, bevor er einen vorsichtigen Bissen nahm und K nur kurz zunickte. „Solltest du, sonst lasse ich dich nie wieder für mich kochen.“ Nach dem Essen lagen sie schlussendlich beide auf dem Sofa - Mana erneut in Ks Armen und hingen beiden ihren Gedanken nach, bis der Jüngere sich schließlich traute, den Mund aufzumachen. „Boss? Ich liebe dich.“ Und es dauerte nur Sekunden, bevor Mana leise lachend die Augen verdrehte und sich enger an sein momentanes Kissen kuschelte. „Ich liebe dich auch, Kengo - aber lass das Boss weg. Zumindest im Bett.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Koichi_Bambi
2016-03-23T13:54:53+00:00 23.03.2016 14:54
Haaaw, so süß ♡
Ich würde ja jetzt wieder schreiben, dass du tolle FFs schreibst, aber das hab ich dir schon so oft gesagt und du weißt es halt auch 8D
Das mit dem Boss find ich total niedlich °^° ♡
Von:  ManaHime
2016-03-06T00:09:24+00:00 06.03.2016 01:09
awww jaaa~
genau soooo hab ich mir das vorgestellt, du hast sogar das Boss drin~
nich das ich dir genaue anweisungen gegeben hätte als ich dich zu dem pair gezwungen hab, aber du hast das boss drin~
*.*
und... und die taschenlampe... und awwwww es is toll, weil ich mags und es is toll.
<3
du darfst gern mehr davon schreiben *.*
*hust*
*freu*
Von: abgemeldet
2016-03-05T23:37:40+00:00 06.03.2016 00:37
So schön ♡

Die beiden sind halt einfach ein tolles Paar ;-;
Und die Geschichte ist so niedlich <3
K wird ganz toll auf Mana-sama aufpassen, da bin ich mir sicher ♡


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