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Wenn ein Wunsch Realität wird

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Dies ist meine erste One Piece Geschichte und ich hoffe euch gefällt sie.
Viel Spaß beim Lesen.
Über Reviews würde ich mich sehr freuen.
Ps: Habe an Weihnachten ein Spezial online gestellt über Alina und Hailey, wer’s noch nicht gelesen hat, kann ja mal reinlesen, würde mich freuen. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ab jetzt handelt jedes Kapitel entweder von Alina oder Hailey. Komplett anzeigen

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Wenn Träume Wahr werden

Wenn ein Wunsch Realität wird

Wenn Träume Wahr werden

Alina und Hailey sind die besten Freunde. Sie haben den gleichen Anime-Geschmack und cosplayen viel zusammen. So auch an diesem Tag. Sie waren bei der One Piece Mottoparty einer Freundin, Alina als Monkey D. Luffy und Hailey als Eustass Captain Kid. Beide Cosplay’s zeigen die Charaktere in weiblicher Form, Alina hatte Luffy‘s Outfit nach dem Zeitsprung an, während Hailey das Outfit vor dem Zeitsprung an hatte.

Die Party ist vorbei und sie sitzen im Zug nach Hause „Man bin ich müde. Aber es war mal wieder eine super Party.“, sagt Alina, setzt ihren Strohhut ab und unterdrückt ein Gähnen. „Oh ja, aber kein Wunder bei dem Motto. Ich wünschte nur, dass der Tag niemals enden würde.“ Hailey seufzte und sah aus dem Fenster. „Ja, aber leider haben wir schon 23:40 Uhr und in 20 Minuten wird der Tag enden und wir sind schon auf dem Rückweg.“ Hailey sieht Alina wieder an. „Ja hast recht. Schade nur, dass es die Welt von One Piece nicht gibt. Ich würde so gerne mit den Strohhüten über die Grandline segeln und die Neue Welt erforschen…“ Hailey bekommt einen glasigen Blick und Alina wusste sofort, dass sie wieder ihrer beiden Fantasie nachhing. Auch Alina verfiel in Gedanken daran.

Alina- Es wäre wirklich schön mal in diese Welt zu kommen und die Abenteuer miterleben. Ich würde alles dafür geben einmal in diese Welt zu kommen.

Hailey- Einmal von Sanji bekocht zu werden, Zorro beim Training zusehen. Kid treffen, aber dann schnell wieder weglaufen, bevor noch was Schlimmes passiert. Vor Smoker weglaufen. Wäre das doch nur einmal möglich.

Beide zur selben Zeit- Ich wünschte, ich würde in dieser Welt leben.

Alina fielen die Augen immer wieder zu und sie stellte sich ihren Handywecker. „Willst du nicht auch deine Perücke absetzten?“, fragt Alina, während sie sich ihre auszieht, diese in den Strohhut legt und sich die unzähligen Haarnadeln aus dem Haar zieht. „Uaw… ne ich bin viel zu müde grade. Ich mach das zu Hause.“, gähnte Hailey und machte es sich in ihrem Sitz bequem und schloss die Augen. Alina tat es ihr gleich und beide nickten nach nur kurzer Zeit ein.

Während sie schliefen schlug die Uhr Null Uhr. Als in dem vorbeikommendem Dorf die Turmuhr zwölf Mal geläutet hatte, blitze ein grünes Licht auf. Hailey und Alina wurden aus dem Zug gerissen. Keine der beiden bemerkte etwas, als sie durch das grüne Licht gewirbelt wurden und nach nur kurzer Zeit aus fünf Meter Höhe auf zwei Insel herab fielen. Durch das Herumwirbeln, wurden sie voneinander getrennt und fielen auf zwei unterschiedliche Inseln, weit weg von einander.

Hailey schlug unsanft auf einer Straße auf und verletzte sich dabei am Kopf. Durch den Aufprall verlor sie nun völlig das Bewusstsein und ‘schlief‘ somit weiter.

Alina dagegen fiel in der Nähe eines Strandes ins Meer. Da sie zu nah am Strand war, stieß sie mit einem kleinen Felsen zusammen und verlor ebenfalls das Bewusstsein. Sie trieb nun im Wasser, verlor immer mehr Blut und ihre Lunge füllte sich mit Wasser. Doch kurz bevor sie ertrank, holte sie jemand aus dem Wasser.

Derweilen im Zug lag nur noch ein Strohhut mit einer schwarzen Perücke auf dem Platz neben Alinas. Wenn beide nicht so in Gedanken gewesen wären und in den Himmel gesehen hätten, wäre das alles nicht passiert. In dem Moment, wo sie sich was gewünscht haben, flog am Himmel eine Sternschnuppe vorbei. Wie man so schön sagt, man soll sich was wünschen, es nicht sagen und es geht in Erfüllung. So leicht kann es gehen.

Die Sonne ging in der Neuen Welt der beiden auf, während Hailey Bewusstlos in einer Straße lag und Alina vor dem Ertrinken bewahrt wurde.

 

6:15 Uhr Alina’s Sicht

Ohhh. Was ist passiert? Mein Kopf! Warum tut der so weh? Und meine Lunge brennt und… ahhh was ist das in meiner Lunge??!!!

Ich fing an zu würgen und riss die Augen auf. Meine Sicht war so verschwommen, dass ich nur komische Gestalten erkennen konnte. Ich setzte mich mit einem Ruck auf und riss mir den Schlauch aus der Lunge und spuckte sofort salziges Wasser hinterher. In meinen Ohren rauschte es und so konnte ich nichts, als verzerrte Geräusche wahrnehmen. Nachdem ich das Wasser ausgespuckte hatte, sah ich mich hektisch um. Ich wusste nicht wo ich war, noch was passiert ist. Mehrere Gestalten kamen nun auf mich zu, packten meine Arme und drückten mich wieder auf den Tisch. Ich wehrte mich, doch vergebens. Ich keuchte vor Schmerzen immer wieder auf. Meine Sicht verschwamm mal mehr, mal klärte sie sich wieder. Die Umrisse der Gestalten schärften sich, doch was ich dann sah, ließ mich so heftig zurück zucken, dass mein Kopf hart auf den Tisch aufschlug und ich das Bewusstsein verlor.

 

9:30 Uhr Hailey’s Sicht

Man hab ich Kopfschmerzen. Wo bin ich nur? Wie komm ich hier her?

Ich öffnete langsam die Augen und blinzelte gegen das Sonnenlicht an. Als ich mich daran gewöhnt hatte, setzte ich mich auf. Ein stechender Schmerz folgte zugleich.

Ahhh!!

Schnell griff ich mir an den Kopf. Ich konnte etwas Vertrocknetes in meinen Haaren fühlen, doch ich ging der Sache nicht weiter nach. Nachdem der Schmerz nachließ, sah ich mich um. Ich saß nun mittlerweile und so wie es aussah auf einer Straße. Vor und hinter mir Häuser, links und rechts ging die Straße weiter. Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen, aber ich war viel zu sehr verwirrt. Wie bin ich nur hierher gekommen, war der einzige klare Gedanke. Ich wusste, dass ich herausfinden musste wo ich war und somit stand ich auf. Weiße Sternchen funkelten vor meinen Augen und ich musste mich zusammenreißen nicht ohnmächtig zu werden. An der nächstgelegenen Hauswand lehnte ich mich an und wartete, bis sich meine Sicht normalisiert hatte. Dann machte ich mich auf den Weg. Irgendwo wird es einen Hinweis geben, wo ich mich befinde und wie ich hier hergekommen bin.

Je weiter ich die Straße entlang ging, hörte ich mehr und mehr Stimmen. Ich ging so schnell es mir möglich war die Straße entlang, auf die Stimmen zu. Ich bog um eine Ecke und da stand er.

Ich konnte meinen Augen nicht glauben. Ein hochgewachsener, schlanker junger Mann in einem weißen, kurzärmeligen Hemd mit zwei blauen Streifen auf dem Kragen. Unter dem Kragen war ein blaues Tuch zusammen gebunden worden, dazu trug er noch eine blaue Hose und ein Kappe mit der Aufschrift ‘Marine‘.

Das sollte doch ein Scherz sein. Das kann nicht sein, ich muss träumen. Ich lehnte mich wieder an eine Hauswand, da meine Knie leicht nachgaben. Währenddessen rieb ich mir die Augen. Aber ich sah den Mann immer noch und dieser hatte mich auch bemerkt und kam auf mich zu. Mein Atem ging schnell, vor allem aber durch den immer wiederkehrenden Schmerz in meinem Kopf. Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen und holte tief Luft.

Das ist alles nur ein Traum!

Ich öffnete die Augen, in der Hoffnung der Mann sei verwunden. Doch ich wurde bitter enttäuscht. Der Mann stand nun vor mir und musterte mich eindringlich. Was guckt der denn so komisch? Noch nie jemanden gesehen dem es schlecht geht? Nach einer Ewigkeit, wie es mir schien, öffnete er den Mund, doch was ich dann hörte, verwirrte mich noch mehr.

„Du erinnerst mich an jemanden… warte mal... ja genau. Du siehst dem neuen Piraten Eustass Captain Kid ähnlich.“ Verwirrt und geschockt sah ich den Mann an. „Was? Wie bitte?“, brachte ich nur heraus. „Ich sagte du siehst Eustass Captain Kid ähnlich, um genau zu sein könnest du auch seine Schwester sein.“, jetzt packte er doch tatsächlich meinen Arm und zog mich unsanft von der Wand weg, in die Richtung aus der er gekommen war. „Hey! Was soll das?! Lass mich los!“ ich versuchte mich los zu machen, doch keine Chance. „Du kommst jetzt erstmal mit zum Captain und leiste ja keinen Widerstand.“

Was soll der Scheiß?? Hat der sie nicht mehr alle? Captain? Schwester von Kid?

Ich sah an mir runter und es traf mich wie ein Schlag. Ich trug immer noch die Sachen von der Feier.

Deswegen meint er das. Aber das haben wir gleich…

Ich fuhr mit meiner freien Hand zu meinem Haaransatz und wollte die Perücke runterziehen, doch statt auf den Perückenansatz zu stoßen, glitt meine Hand ohne Widerstand durch das Haar.

Moment was?!

Ich versuchte es nochmals. Immer noch nicht. Dann eben auf die harte Tour. Ich nahm ein paar Haare in die Hand und zog.

AHHH!!!

Tränen stiegen mir in die Augen und die funkelnden Sternchen kehrten zurück. Meine Knie gaben nach und ich sank halb zu Boden.

Wie ist das Möglich?? Ich hatte doch eine Perücke auf?!

Der Mann zog mich derweilen wieder auf die Beine und sah mich nun prüfend an. Ich ignorierte ihn und nahm wieder einige Strähnen in die Hand und hielt sie mir ins Blickfeld.

Rot. Feuerrot. ROT?!

Geschockt starrte ich auf die Haare in meiner Hand. Kein Zweifel, diese waren Feuerrot, wie die von Kid. Aber wie war das möglich? Gestern war es noch eine Perücke und jetzt war es mein eigenes Haar? „Was ist los? Was hast du?“ besorgt aber auch gleichzeitig genervt, fragte der Mann nach. Doch immer noch ignorierte ich ihn.

Wenn das wirklich Wahr wäre, wäre ich in Gefahr. Dieser Mann ist ein Marine Soldat und wird mich zu seinem Captain bringen und ich will nicht wissen, wer das ist. Ich muss weg und zwar jetzt! Irgendwo hin, wo man mich nicht findet und dann hoffe ich, wach ich endlich auf!

Immer noch starrte der Mann mich an, doch ich hatte einen Entschluss gefasst. Der Griff um meinen Arm war nicht mehr so fest und seine Starre ausnutzend, riss ich mich mit aller Kraft los und rannte weg. Mir wurde schnell bewusst, dass ich nicht sehr weit kommen würde, denn die Sternchen kamen zurück und der Schmerz auch. Ich weiß nicht wie lange ich das durchhalte, bevor ich das Bewusstsein verliere.

„Hey! Bleib STEHEN!!“ rief der Soldat hinter mir her. Ich ignorierte den Schmerz und rannte immer weiter, links dann wieder rechts. Immer mehr verschwamm meine Sicht und ich wusste, dass mich gleich Dunkelheit umhüllen würde. Aber ich hatte den Soldaten fast abgehängt. Wieder links und um eine Ecke… krach!

Ich fiel rücklings auf den Po. Das ließ meinen Schmerz ins unerträgliche steigen, die Sicht verschwamm so stark, dass ich mich mit Mühe und Not noch aufrichten konnte. Stark schwankend stand ich nun vor jemanden, in den ich zuvor gerannt bin. Meine Sicht ließ nur noch Umrisse zu und ich sah nach oben. Doch bevor ich auch nur erkennen konnte, in wen ich rein gerannt war, wurde mir schwarz vor Augen und fiel nach vorne, direkt in die Arme der Person.

 

11 Uhr Alina’s Sicht

AHHH!! HILFE!! NEEEIIINNN!! Ich schreckte auf und setzte mich ruckartig hin. Vor meinen Augen wurde es kurz schwarz und mein Kopf fing unangenehm an zu pochen. Ich fuhr mit beiden Händen zu meinen Schläfen und massierte sie. Der Schmerz ließ nach und die Schwärze vor meinen Augen verschwand. Ich befand mich in einem Zimmer. Ich saß in einem Bett an einer Wand. Geradeaus befand sich die Tür, welche ziemlich komisch aussah. Nicht wie eine typische Tür eben, doch ich konnte im Moment nicht zuordnen, wozu sie gehörte. Ich hatte ein stechendes Brennen in meiner Lunge, sodass jeder Atemzug weh tat. Ich schwang die Beine über die Bettkante und ging zum Tisch an der gegenüberliegenden Wand, wo ein Glas und eine Flasche Wasser stand. Ich trank das Glas in einem Zug leer. Das Brennen verschwand zwar nicht, aber mein Durst war gestillt. Ich war etwas wackelig auf den Beinen, sodass ich mich wieder ins Bett fallen ließ. Mit den Händen vorm Gesicht dachte ich nach.

Was ist passiert? Wo bin ich nur? Wie komme ich hier hin? Ich saß im Zug und bin eingeschlafen. Und jetzt bin ich hier aufgewacht. Warte mal….wo ist denn Hailey überhaupt?

Ich nahm die Hände weg und wollte mein Handy aus dem Bikini-Oberteil holen, wo ich es Gestern für die Party verstaut hatte. Doch ich hatte dieses nicht mehr an.

Was zum….

Ich sah an mir herunter und sah einen weißen Overall.

Wer hat mir den denn angezogen?! Und was ist DAS?!....

Ich starrte ungläubig auf das Zeichen an meiner linken Brust. Ich wusste genau was es war, aber das konnte nicht sein. Plötzlich spielten sich Bilder vor meinem inneren Auge ab.

Oh nein das ist niemals Wirklichkeit gewesen. Ich muss träumen und tu es immer noch! Schnell aufwachen!!

Ich kniff mir fest in meinen rechten Arm. „Autsch!“ schrie ich auf. Es tat höllisch weh und verstärkte den Schmerz in meinem Kopf zusätzlich. Doch ich wachte nicht auf.

Es ist kein Traum. Warum nicht? Ich… ich muss hier weg!! Alles wird wieder gut!

 Ich stand auf und ging zur Tür, vorsichtig öffnete ich sie und lugte in den Gang. Niemand zusehen. Das war ein gutes Zeichen. Ich schlüpfte nun in den Gang und ging schnell, aber leise den rechten Gang entlang. Ich erkannte nun wo ich war, aber ich wollte es nicht Wahr haben, es war zu absurd. Ich ging um eine Ecke und schrie. Rücklings prallte ich gegen die Wand und schrie immer noch. Meine Lunge fühlte sich an, als ob sie explodieren würde und die Kopfschmerzen verschlimmerten sich so extrem, dass ich das Bewusstsein mal wieder verlor.

„Was hast du gemacht?“ „Nichts. Ich wollte nach ihr sehen, als sie um die Ecke kam und dann fing sie an zuschreien und verlor das Bewusstsein. Entschuldigung.“ „Hör auf dich zu entschuldigen!“ „Entschuldigung.“

*Hust, hust*

„Hey sie wacht auf! Hol den Captain!“

Ich hörte wie eine Tür auf ging und jemand den Raum verließ. Oh man war das ein komischer Traum. Ich hoffe den träume ich nicht noch mal. Mein Kopf! Warum tut der denn so weh? Ich hab doch nichts getrunken. Vielleicht kommt das von dem Traum. Hoffe Hailey hat schon Tee gekocht….

Die Tür ging auf und zwei betraten den Raum. 

„Hailey kannst du mir eine Aspirin holen, ich hab Kopfschmerzen“, ohne meine Augen zu öffnen sprach ich. „Hailey? Wer ist Hailey?“ hörte ich zwei Männerstimmen murmeln.

Momentmal... Ich öffnete vorsichtig die Augen. Ich sah eine Decke, doch ich hab sie noch nie zuvor gesehen. Langsam drehte ich meinen Kopf zur linken Seite. „AHHHH!!! Autsch!“ ich schrie auf und zuckte zurück, wobei ich mir den Kopf an der Wand hinter mir stieß. Fluchend rieb ich mir den Hinterkopf und sah abermals auf. An der gegenüberliegenden Wand lehnte jemand, den ich nur allzu gut kannte, aber er dürfte eigentlich nicht existieren.

„Schön du bist endlich wach. Wie geht es dir?“

Er spricht! E…er… spricht… mit mir?! Was? Wie? Wie ist das möglich?

„Tra…Trafalgar Law! Das… ist unmöglich!! Ich träume!“ ich schüttelte den Kopf, doch egal was ich auch versuchte, er verschwand nicht. Er lehnte immer noch an der Wand und musterte mich.

Wie kann eine Mangafigur vor mir stehen?! DAS IST VERRÜCKT UND NIEMALS WIRKLICH!!

 Ich starrte ihn mit offenem Mund an, dann vernahm ich weitere Geräusche und sah zur Seite. Da standen Bepo und Shachi. Meine Augen weiteten sich immer mehr. Das ist doch alles zu verrückt, aber es muss eine Erklärung geben.

„Nein du träumst nicht.“ Ich sah nun wieder Law an, diesmal genauer. Er trug sein gelbes Shirt mit den schwarzen Ärmeln und seine weiße Mütze mit den dickeren runden Rand.

Ups… Wenn ich wirklich in der Welt von One Piece bin, dann muss es vor dem Kampf beim Marineford sein.

„Anscheinend weißt du ja wer ich bin, aber wer bist du? Und wie geht es dir?“ „Ähm… ich… also… mein Name i..ist A… Alina. U… und ich hab Kopfschmerzen und weiß nicht wie ich hierher gekommen bin.“ Brachte ich nun hervor, immer noch leicht erstaunt. „Schön, Bepo bring Alina doch etwas gegen die Kopfschmerzen und am besten auch ein Schlafmittel. Sie scheint ziemlich durcheinander zu sein und braucht noch Ruhe.“ „Aye-aye Captain.“ „Also du weißt nicht mehr was passiert ist?“  „Nein.“ „Du bist, warum auch immer, aus dem Himmel ins Meer gefallen. Ziemlich nah am Strand und dort hast du dir den Kopf an einem Fels angeschlagen, was deine Kopfschmerzen erklären. Bepo war grade an Deck und hat dich fallen sehen und hat dich noch rechtzeitig aus dem Wasser gezogen. Nur warum du plötzlich vom Himmel gefallen bist, kannst nur du uns beantworten.“

Meine Gedanken drehten sich und die Kopfschmerzen wurden schlimmer.

„Das ist unmöglich. Ich saß im Zug nach Hause und bin eingeschlafen und…“, murmelte ich vor mich her. Plötzlich fiel mir etwas ein, etwas, was alles erklären würde, zumindest was diese Welt hier erklären würde.

Kurz vorm Einschlafen habe ich mir gewünscht, dass diese Welt existiert. Und wenn das hier alles kein Traum ist, muss sich mein Wunsch erfüllt haben. Und anscheinend bin ich dann vom Himmel in diese Welt gefallen. Aber wo war Hailey?! Ist sie auch hier?

„Ähm ja, das kann ich euch leider nicht sagen, ich weiß es selbst nicht.“ Log ich, da ich ihnen schlecht sagen kann, dass ich aus einer anderen Welt bzw. Dimension komme. „Ist noch ein Mädchen vom Himmel gefallen?“ fragte ich ihn. „Nein.“ Antwortete er, wie mir schon bekannt, in einem ruhigen und nüchternen Ton.

Und wenn doch, aber nur irgendwo anders? Wo waren eigentlich meine Klamotten??

„Ich will nicht unhöflich sein, aber wo sind eigentlich meine Anziehsachen hin?“ „Unter deinem Bett. Sie waren nass und damit du dich nicht erkältest haben wir dich in einen unserer Overalls gesteckt. Aber sag mal, warum hattest du eine Teleschnecke im Bikini-Oberteil? War das nicht unbequem?.“

„Was? Teleschnecke? Da hatte ich mein Han… Ohh“, ich sah ihn erst verwirrt, dann mit offenem Mund an und lehnte mich Kopfüber über den Bettrand und zog meine Sachen hervor.

Sie waren ordentlich zusammen gelegt und oben drauf war eine Teleschnecke. Ich nahm sie hoch und musterte sie. Sie hatte das Muster von meinem Handy auf dem Panzer, weiß mit rosa Kirschblüten. Ich konnte es nicht fassen, mein Handy ist zu einer Teleschnecke mutiert. Ich stupste sie ganz vorsichtig an, nur um zu prüfen, ob ich sie mir nicht einbilde. Sie öffnete ihre Augen und sah mich freudig an. Ohh wie süß!! Ich lächelte sie an und setzte sie wieder auf meine Sachen ab. „Hier nimm diese Tabletten, dann wird es dir bald besser gehen und wir können uns später in Ruhe unterhalten.“ Law trat zu mir ans Bett und hielt mir zwei Tabletten hin und ein Glas Wasser. Ich nahm es entgegen und schluckte die Tabletten. Ich packte meine Sachen wieder unter das Bett und legte mich hin. Law war bereits gegangen, doch Bepo und Shachi waren noch im Raum. Shachi hatte nicht einmal was gesagt, was mich aber nicht weiter störte. Meine Augen wurden immer schwerer, die Schlaftablette hat es in sich. Schon ganz benebelt murmelte ich noch „Danke Bepo, du hast mir das Leben gerettet.“ dann schlief ich auch schon ein.

 

11 Uhr Hailey’s Sicht

„Hey wach endlich auf!“ „Captain du kannst sie doch nicht schlagen!“ „Und warum nicht?“ „Weil sie eine Frau ist! Frauen schlägt man nicht!“ „Seit wann interessiert dich das denn? Und sie soll endlich aufwachen!“

-Knall-

„AUA!“, hart im Gesicht getroffen wachte ich aus meiner Dunkelheit auf. Ich musste stark gegen meine Tränen anblinzeln, dabei rieb ich mir meine Wange. Ich saß mittlerweile aufrecht. Mein Kopf pochte unangenehm, ob es von der Ohrfeige kam oder was anderem konnte ich nicht sagen. „Na endlich! Siehst du Killer, so bekommt man was man will.“ „Man schlägt trotzdem keine Frauen. Sie dir nur ihre Wange an!“ ich merkte, wie jemand meine Hand von meiner Wange nahm und etwas kühles dran hielt. Ich wischte mir mit der anderen Hand die letzten Tränen weg und sah nun denjenigen ins Gesicht. „AHHH!“ Ich schrie auf und rutschte ein paar Meter zurück. Ich hatte von dem Gespräch nichts mitbekommen und erschrak umso mehr. Derjenige, der mir einen Eiswürfel an meine ziemlich stark pochende Wange gehalten hatte war kein anderer als Massaker-Soldat Killer. „K…Killer! D...d…der  K..KILLER!!“ schrie ich mit bebender Stimme. Meine Augen waren weit aufgerissen und starrten Killer an. Ich dachte, es sei nur ein Traum gewesen mit dem Marinesoldaten, doch die Ohrfeige konnte kein Traum gewesen sein, sie tat schließlich höllisch weh und Killer hockte immer noch dort, wo ich gerade noch gesessen habe.

„Wer sollte er denn sonst sein?!“, brüllte nun jemand hinter ihm.

Ach du heilige Scheiße!! Warum bin ich nur bei denen gelandet?! „Eustass Kid!“ brachte ich mit heiserer Stimme raus. „Kannst du mir mal sagen was Das-„ er zeigte auf mich „-soll?“ Ich verstand die Frage nicht. Was meinte er mit Das? Ich sah ihn verwirrt und ziemlich eingeschüchtert an, es war schließlich ein sehr wütender Eustass Kid. Killer hatte sich mittlerweile erhoben und war zu mir gekommen. Ich wich diesmal nicht zurück, als er mir den Eiswürfel an die Wange hielt. Ich wusste wie brutal er werden konnte, ich hatte schließlich alle Mangabücher gelesen, sowie die Serie gesehen. Wie ich hier allerdings hergekommen bin und wie das alles möglich war, wusste ich nicht.

„Was unser Captain meint ist, warum du ihm so verdammt ähnlich siehst.“ sagte Killer sanft zu mir. Ich starrte ihn perplex an. Mit seiner freien Hand hielt er eine meiner Haarsträhnen hoch und verwies dann auf meine Anziehsachen. Ich folgte jeweils seiner Hand.

Oh Scheiße! Ich hab mir das nicht eingebildet?! Ich trage immer noch die Sachen von der Party und die Perücke ist jetzt mein eigenes Haar! Wie weiß ich nicht, aber mit dem Outfit sehe ich ihm wirklich verdammt ähnlich, schließlich war es beabsichtigt! Oh man wie komm ich hier nur wieder raus?!

„Und?“, fragte mich Killer nach einigen Sekunden. „Ähm… ja ich… ähm… keine Ahnung.“, ich brachte nicht mehr als ein flüstern zustande. Ich wusste genau wie kaltblütig die Kid-Piraten waren und ich hatte keine Ahnung wie ich aus der Nummer heile weg kam. „Kann sie jetzt mal ANTWORTEN!“ brüllte Kid hinter Killer. „Beruhige dich bitte. Sie ist verwirrt und sollte erstmal was essen. Sie hat eine schwere Kopfverletzung und eine verdammte Ohrfeige bekommen. Ihr Kopf muss ihr ja fast explodieren. Gib ihr noch ein wenig Zeit!“, lenkte Killer ein.

Wie nett er doch sein kann.

„Ich will nicht warten! Warum hast du sie überhaupt mitgeschleppt?! Was hast du dir dabei gedacht!“, Kid war schon so rot im Gesicht wie sein Haar, kein gutes Zeichen. Doch Killer blieb ruhig, er nahm eine meiner Hand und drückte sie auf den Eiswürfel, dann schob er einen Arm unter meine Kniekehlen, die anderen um meinen Rücken und hob mich hoch. Ich sah nun Kid zum ersten Mal richtig und er jagte mir eine Heidenangst ein. „Sie ist vor einem Marinesoldaten geflohen und ist in mich hineingerannt. Sie blutete stark am Kopf und fiel dann ohnmächtig in meine Arme. Ich konnte sie einfach nicht zurück lassen. Du siehst selber wie ähnlich sie dir sieht, also hab ich sie auch deswegen mitgebracht. Ich bring sie erstmal in die Kombüse und du regst dich bitte ab, sonst sagt sie nie wieder ein Wort vor Angst.“ Killer trug mich an Kid vorbei, der ihm einen tödlichen Blick zu warf. Doch statt etwas zu erwidern, schnauzte er seine restlich Crew an.

In der Kombüse angekommen setzte mich Killer vorsichtig auf eine Bank ab. Der Eiswürfel war mittlerweile weggeschmolzen und ich rieb mir das Wasser in die Wange ein. Killer hatte sich unterdessen in der Küchenzeile zu schaffen gemacht. Ich sah mich nun um, es war nicht sehr groß, aber es passten einige Leute hinein. Killer hatte mir den Rücken zugewandt. Er trug das weißgepunktete schwarze Hemd und die hell blaue Indianerhose. Um seine Taille hatte er ein rotes Tuch gebunden, wo seine Sicheln dran befestigt waren.

Wie komme ich nur in diese Welt? Ich war doch im Zug und dann bin ich hier gelandet, aber wie? Ich legte meinen Kopf in meine Handflächen und stützte mich mit den Ellbogen auf dem Tisch ab. Und diese Kopfschmerzen! Haben die auch Aspirin hier? Ein Kühlpack hätte ich auch gerne, der Eiswürfel schmilzt zu schell weg. Kid hat mir aber auch eine ordentliche Ohrfeige verpasst. Dieser Arsch! Aber das alles klärt die Sache immer noch nicht, wie komm ich hier her? Und… Moment… ALINA!!

Ich riss meinen Kopf in die Höhe und stand auch schon halb. „Alina“ keuchte ich, bevor meine Knie nachgaben und ich wieder auf die Bank sank. Killer hatte meine Panikattacke mitbekommen und stand neben mir. „Was ist los?“ „Meine Freundin. Ich … muss sie finden!“, ich wollte schon wieder aufstehen, doch Killer drückte mich wieder auf die Bank. „Wir sind auf See, du kannst nicht weg. Aber jetzt beruhige dich erstmal und erzähl mal von vorne. Was ist passiert und wer bist du überhaupt?“ Er setzte sich mir gegenüber und schob mir einen Teller mit Pfannkuchen zu. Ich atmete drei Mal tief ein und aus um mich zu beruhigen, dann nahm ich ein Bissen. Wow! Die schmecken aber gut.

Ich schlang die ersten drei Pfannkuchen hinunter, ich war so hungrig. „Entschuldigung. Ich hab nicht bemerkt, wie hungrig ich war. Hättet ihr vielleicht auch eine Aspirin hier?“, fragte ich nun schüchtern. „Aspirin? Was soll das sein?“

Ahh stimmt ja, sowas kennen die hier nicht, na hoffentlich haben die überhaupt Schmerzmittel an Bord

 „Ehm ich meinte Schmerzmittel, ich hab fürchterliche Kopfschmerzen.“ „Ja, warte ich hole dir etwas.“, er stand auf und verschwand aus der Kombüse.

Ich glaube, so schlimm ist Killer gar nicht, er ist richtig nett. Aber was passiert hier eigentlich? Verändere ich grade die Geschichte? Oder sind wir in ein parallles Universum von One Piece geraten, wo alle ihre eigene Geschichte leben und nur die Grundsachen gleich sind?

Ich zerbrach mir den Kopf, während ich die restlichen Pfannkuchen aß. Ich wusch gerade den Teller ab, als Killer mit einer Tablette wieder kam. Er gab sie mir zusammen mit einem Glas, wo ich mir Wasser rein füllte. Ich schluckte die Tablette runter und trank das Glas leer. Ich füllte nochmals Wasser rein und setzte mich dann wieder an den Tisch, wo Killer schon platzgenommen hatte.

„So und nun erzähl doch bitte, Kid wird schon ungeduldig.“ , er verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich durch seine Maske an. „Gut, also mein Name ist Hailey. Ich weiß leider nicht mehr allzu viel, aber ich war mit meiner Freundin Alina unterwegs und bin eingeschlafen. Als ich aufwachte lag ich auf einer Straße. Ich hatte Kopfschmerzen und konnte mich kaum auf den Beinen halten, aber ich musste herausfinden wo ich war. Dabei bin ich diesem Marinesoldaten über den Weg gelaufen. Der wollte mich zu seinem Captain bringen, weil er die Ähnlichkeit zwischen mir und Kid bemerkt hat. Also lief ich weg und bin dann hingefallen und habe das Bewusstsein verloren. Den Rest kennst du ja.“, während ich erzählt habe, sah ich die Tischplatte an und knetete meine Hände unter dem Tisch.

Wie soll ich nur die Sache mit den Klamotten erklären?? Soll ich mich als seine Schwester vorstellen?! NEIN! Oder doch? Je mehr ich darüber nachdachte, desto logischer erschien es mir. Ich sah ihm schließlich verdammt ähnlich, da sich die Perücke zu meinen eigenen Haaren verwandelt hat und sich auch die Kontaktlinsen zu meiner richtigen Augenfarbe gewandelt haben, wie ich vermute, denke ich ist, dass das Logischste.

Ich hatte diese Entscheidung in nur wenigen Sekunden getroffen und das gerade rechtzeitig. Bevor Killer auch nur etwas erwidern konnte, flog krachend die Tür auf und ein wütender Kid stürmte herein. Gefolgt von Heat und Wire. Ich zucke so heftig zusammen, dass ich beinahe von der Bank fiel. Ich starrte angsterfüllt zu Kid, der mitten im Raum stehen geblieben ist. Killer hatte sich nicht bewegt. „Und?!“, fragte Kid mit hitziger Stimme. „Sie heißt Hailey und ist mit ihrer Freundin irgendwie auf Briss gelandet. Aber sie wurden getrennt. Und ich hab sie dann gefunden. Mehr weiß ich auch noch nicht.“, erklärte Killer ganz ruhig.

Seine Ruhe hätte ich gerne. Aber ich muss mir schnell was einfallen lassen wie ich Kid erklären soll, das ich seine Schwestern bin. Da ich eh schon die Geschichte ändere, falls es die gleiche wie im Manga ist, schadet es nicht. Es ist eh wenig über Kid bekannt. Und…. Moment hat er grade Briss gesagt?!

„Und wieso siehst du mir so ähnlich, he?“, Kid kam nun auf mich zu und wie erwartet hatte ich nicht wirklich viel Zeit mir eine Geschichte auszudenken. Ich wich bis zum Ende der Bank zurück, da mir Kid ganz schön Angst machte. „Ich… ähm… kann das erklären.“ stammelte ich hervor. Killer merkte meine Angst, man konnte sie schließlich sehen. „Kid jetzt lass sie doch mal. Siehst du nicht wie viel Angst sie vor dir hat? So kann sie dir das unmöglich sagen.“ Er legte eine Hand auf Kids Schulter. „Gut so und jetzt erklär mir das.“ Sichtlich genervt, setzte er sich nun auf das andere Ende meiner Bank, vielleicht 50cm nur von mir weg. Das machte es nicht leichter für mich. Doch mir blieb nichts anderes über. Wire und Heat setzten sich zu Killer auf die Bank und alle vier starrten mich nun neugierig an.

Was mach ich hier nur? Hoffentlich geht das Mal gut.

Ich betete zu Gott, dass es klappt und sie mich am Leben ließen, vor allem Kid. „Ja… also… wie soll ich das erklären…“, ich konnte Kid nicht anschauen, der schon wieder was sagen wollte, doch Killer hob eine Hand und Kid verstummte mürrisch. Ich sah nun Killer an, wenigstens konnte ich seine Mimik nicht erkennen und so sprach ich nur zu ihm weiter. „Ich bin im Southblue bei meiner Mutter aufgewachsen. Ich kenne meinen Vater nicht, ich habe lediglich nur seinen Nachnamen.“ fing ich an zu erzählen. Das war gar nicht so leicht, sich so eine Geschichte auszudenken, wo man doch nur wusste, das Kid aus dem Southblue kam und bei seinem Vater aufgewachsen ist. „Und wie lautet der Name?!“, unterbrach mich Kid scharf. Er konnte sich wohl denken, was jetzt kam.

Ich sah nun auf meine Hände und antwortete leise „Eustass, mein Name ist Eustass Hailey.“ So jetzt ist es raus und ich kann nichts mehr machen! Hilfe!!

Ich konnte niemanden ansehen. Niemand sprach auch nur ein Wort. Es herrschte Totenstille. Nach einigen Minuten, die sich wie eine quälende Ewigkeit angefühlt hatte, sah ich endlich auf. Alle vier starrten mich an, wobei ich mir bei Killer und Heat nicht sicher war. Killers Gesicht wurde von der Maske verdeckt und Heat sah mich zwar komisch an, aber an sein Erscheinungsbild kann ich mich nicht gewöhnen und ob er nun erstaunt oder normal guckte, konnte ich beim besten Willen nicht sagen. Ich sah nun vorsichtig zu Kid. Er sah verwirrt, fassungslos und wütend zugleich aus. „Wie alt bist du?“

Ähm ja was soll ich jetzt sagen, wie alt war er denn noch gleich?!

Ich hatte keine Chance zurechnen, also sagte ich einfach die Wahrheit „21.“ Killer, Heat und Wire zogen scharf die Luft ein. Kid starrte mich nur an, alles ist ihm dabei aus dem Gesicht geglitten. „21, 21“ murmelte er nun vor sich hin und sah mich dabei an. „Aber das erklärt deinen Aufzug nicht. Wieso hast du die gleichen Klamotten an wie ich?“ Er war aufgesprungen und schrie mich nun wieder an. „Zufall. Ich hab erst vor einer Woche von dir gehört. Meine Mutter hat mir die Sachen gegeben, als ich vor zwei Wochen mit meiner Freundin losgesegelt bin. In der nächsten Stadt besorge ich mir andere.“ Erwiderte ich klein laut.

Im Lügen war ich ja mal richtig gut. Oh man ich muss mich aber schnell um Alina kümmern. Wenn ich nur wüsste wo sie war?

„Wire, geh wieder auf deinen Posten und guck, ob der Kurs noch stimmt. Heat richte Hailey eine Kajüte ein! Ich brauch frische Luft“, Kid sprach mit ruhiger Stimme, das machte mir irgendwie ziemlich Angst. Dann stürmte er aus der Küche.

Wire und Heat waren bereits aufgestanden und waren auch dabei die Küche zu verlassen, nun waren Killer und ich allein. Keiner sagte etwas. „Welches Datum haben wir?“, fragte ich irgendwann leise. „Ähm… den 15. Januar.“

WAS?! Wir hatten doch den 15. August. Na egal wichtiger ist es das hier zu überstehen. Wir sind auf dem Weg zum Rivers Mountain. Das dauert noch etwas.

„Komm wir gehen zu Heat, der wird dir deine Kajüte zeigen.“ Killer war aufgestanden und wartete auf mich. Ich stand auf und ging ihm langsam nach. Schon bevor wir aufs Deck gingen, hörten wir Kid rumbrüllen. Ich ging nun langsamer, ich hatte immer noch Angst vor ihm. Draußen brüllte Kid seine Crew an und gab ihnen die unnötigsten Aufgaben, dann fiel sein Blick auf mich. Ich hatte mich hinter Killer halb versteckt. „GEH MIR AUS DEN AUGEN!“ brüllte er mich nun an und ich wich zurück gegen die Wand. Killer hingegen beachtete Kid nicht und ging zu Heat. Ich sah ängstlich zu Kid, dieser war wieder feuerrot im Gesicht und ich bemerkte, wie er kleine Metallsachen anzog. Seine rechte Hand zuckte bedrohlich und immer mehr kleine Sachen schwebten um seine Hand.

Oh nein! Gleich tickt er aus! KILLER!!! Innerlich schrie ich nach Killer, ihm vertraute ich ein wenig. Aber er hatte auch bemerkt, dass Kid die Beherrschung verlor und eilte zu mir. Wir verschwanden noch passend unters Deck, als auch schon einige Sachen gegen die Wand donnerten.

Das war knapp.

Wir gingen an der Küche vorbei und stoppten drei Türen weiter. Er öffnete die Tür und schob mich hinein. Es war ein kleines Zimmer, aber ich hatte ein Bett, Nachttisch, Schreibtisch, Kommode und sogar einen kleinen Spiegel. Ich ging zum Spiegel und sah erschrocken mein Spiegelbild an. Ich sah genauso aus, wie zur Party. Außer meine Wange, sie war knallrot und brannte noch unangenehm. Killer stand noch im Türrahmen, ich wusste nicht was ich sagen sollte. „Ähm, danke für das Zimmer. Ich werde euch nicht weiter belästigen, sobald wir auf der nächsten Insel sind werde ich verschwinden. Ich muss meine Freundin finden.“  Killer kam nun auf mich zu und hob mein Kinn an, sodass ich ihn ansehen musste. „Kid wird sich wieder beruhigen, es ist für uns alle ziemlich überraschend. Nicht jeder bekommt von heute auf morgen eine Zwillingsschwester.“

Zwillingsschwester?! Ich hätte auch da lügen sollen!! Ohman was hab ich nur gemacht!!

Killer hatte mein Kinn wieder losgelassen. „Am besten du legst dich hin. Morgen wird es dir auch wieder besser gehen und ich werde mit Kid reden.“ Ich nickte und zog meinen Mantel aus und hing ihn über den Stuhl am Schreibtisch. Jetzt hatte ich nur noch ein schwarzes Top an, wo sich leichte Querfalten bildeten und fünf goldene Knöpfe in der Mitte waren. Es war gerade mal so lang, dass es meine Brust bedeckte, da drunter trug ich noch einen BH. Auch nahm ich noch meine blaue Bauchbinde, den Gürtel und die Fliegerbrille ab. Waffen trug ich keine, da ich diese  zu Hause vergessen hatte.

Ich setzte mich aufs Bett und sah zu Killer der wieder am Türrahmen stand. „Killer?“, fragte ich leise. „Ja?“ „Danke, dass du mir mein Leben gerettet hast.“, sagte ich leise und lief rosa an. „Kein Problem. Jetzt wo ich weiß wer du bist, bereue ich es nicht dich mitgenommen zu haben. Du bist jetzt Teil der Crew.“ „Was? Aber das geht doch nicht…“ ich wollte noch weiter protestieren, doch Killer lachte nur, ging hinaus und schloss die Tür. Ich sprang allerdings auf, da mir noch etwas Wichtiges eingefallen ist. „Killer wo ist denn das Bad?“, rief ich sofort, als ich die Tür aufgerissen hatte. „Hinten die linke Tür.“, rief er.

Ich musste zwar nicht, aber ich wollte es nur wissen. Ich ging zurück und legte mich ins Bett. Nicht lange und ich schlief auch schon ein.

Der Tag danach

Der Tag danach

-Alina-

Ohman wo war nochmal das Bad? Rechts oder links rum?? Links.

Ich eilte den Gang runter, es war nicht weit gewesen.

Warte.. diese Tür!

Ich ging ein paar Schritte zurück und öffnete die Tür. Volltreffer. Ich schloss die Tür und schloss ab. Ich wusch mir grade die Hände, als ich in den Spiegel über dem Waschbecken sah. „WAS SOLL DENN DER SCHEIß?!!“, stieß ich erschrocken hervor. Unter meinem linken Auge sah ich die Narbe, die ich mir für die Party aufgemalt hatte. Sie war nicht verwischt, oder weg, obwohl sie es theoretisch sein sollte. Ich war ins Meer gefallen und so, die dürfte nicht mehr da sein. Entsetzt fuhr ich mir mit dem Finger darüber, immer und immer wieder. „Nein… nein… bitte nicht… NEIN!!“, verzweifelt versuchte ich sie mir zu entfernen, doch es half nichts. Panik machte sich breit und ich riss den Overall runter. Ich sah entsetzt auf meine Brust. Die x-förmige Narbe war ebenfalls da. „Verdammt was soll das?!“, flüsterte ich.

Das ist nur ein Traum. Die sind nicht wirklich da!

Ich wusch mir mein Gesicht mit eiskaltem Wasser und blickte wieder in den Spiegel. Doch beide Narben waren noch da. „Nein verdammt!“, fluchte ich halblaut und schlug etwas härter auf das Waschbecken. Panik machte sich breit.

Beruhig dich!! Alles ist gut! Du bist in der One Piece Welt, bei Trafalgar Law. Ich bin gesund und diese Narben bringen mich nicht um! Tief ein und aus atmen! Alles ist gut! Wenigstens hab ich meine blonden Haare. Die Narben sind nicht schlimm!

Ich beruhigte mich wieder, zog den Overall wieder an und wusch mir noch mal das Gesicht.

Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken und ich erschrak so heftig, dass ich mir das Wasser in meinen Handflächen auf den Bauch kippte. „Shit!“ Ich nahm ein Handtuch und rieb den Overall versuchsweise trocken und ging zur Tür. Ich sah gar nicht nach oben, sondern sah genervt auf den Wasserfleck und sagte beim Tür öffnen „Bin schon fertig, das Handtuch nehme ich mit und bringe es später wieder.“ Und da stieß ich auch schon mit der Person zusammen. „Alles in Ordnung?“, fragte mich Law. „Ähm… ja ich war nur in Gedanken und hatte mich erschrocken. Ich, ähm, gehe dann in mein Zimmer.“, erwiderte ich leise und rosa im Gesicht. „Ich wollte dich eigentlich zum Frühstück holen.“ Verwirrt sah ich ihn an. „Frühstück?“ Er grinste mich an „Du hast den gestrigen Tag verschlafen. Wir haben acht Uhr morgens. Komm ich zeige dir die Kombüse.“ Ich folgte ihm und rieb immer noch den Overall trocken, doch anscheinend nervte es ihn, da er mir das Handtuch wegnahm und meinte es wäre nicht zu sehen.

Himmel, warum müssen sich jetzt die Schmetterlinge melden?! Ich kenne ihn doch nur als Mangafigur und dieser hier kann ein ganz anderer sein! Also Ruhe da unten! Ich hab ganz andere Probleme grade, auch wenn er noch viel besser aussieht in Echt!

Stillschweigend liefen wir den Gang rechts entlang, an meinem Zimmer vorbei, dann um die Ecke und eine Treppe hinauf. Kurze Zeit später waren wir auch schon da. Die Kombüse war viel größer, als ich gedacht hatte. Es passten bestimmt 20 Personen hier rein. Law setzte sich an einen, der zwei langen Tische und wies mit der Hand auf den Platz ihm gegenüber. Ich setzte mich und sah mich weiter um. Die Tische standen vor Kopf an einer Wand. Hinter dem zweiten Tisch war die Küchenzeile, wo Penguin und noch jemand, das Essen machten. Ich konnte sechs Personen zählen, ohne Law. Alle trugen diese weißen Overalls, wie ich. Man konnte sie lediglich an den Mützen unterscheiden, wobei Penguin der einzige war, der seinen Namen auf die Mütze geschrieben hat.

Shachi und Bepo betraten die Kombüse und setzten sich zu uns, Bepo zu meiner linken und Shachi zu meiner rechten. Ich senkte derweilen den Blick auf meine Hände. Ich fühlte mich irgendwie unwohl, schließlich kannten sie mich ja gar nicht. Auch wusste ich nicht viel über sie alle. Jemand stellte mir einen Teller vor die Hände und ich sah auf. Penguin lächelte mich an und ich lächelte verlegen zurück. Ich zog den Teller mit Pfannkuchen und Obst näher zu mir und fing an zu essen.

WOW! Schmeckt das gut!

Im Raum redeten alle durcheinander, nur wir fünf aßen schweigend.

Ich war als erste fertig und wollte meinen Teller spülen, doch bevor ich auch nur aufstehen konnte fing Law an zusprechen. „Jetzt da du ausgeruht und keinen Hunger mehr hast, würde ich dir gerne die Death zeigen und dich der Mannschaft vorstellen.“ Ich nickte nur. „Also Bepo scheinst du ja schon zu kennen. Rechts von dir sitzt Shachi, er hilft beim Navigieren der Death. Penguin hier, ist Koch und hilft ebenfalls beim Navigieren. Beide assistieren auch bei Operationen.“ Ich grinste beide verlegen an, ich kannte sie ja schon ein wenig.  „Kannst du mir verraten, wie ein so hübsches Mädchen wie du, eine so krasse x-förmige Narbe auf der Brust bekam?“, fragte Penguin plötzlich. Ich lief sofort rot an. „Ich.. ähm, weis es leider nicht mehr. Auch nicht wie ich diese hier bekam.“, dabei zeigte ich auf die unter meinem linken Auge. „Schade.“, erwiderte dann aber Law. „Komm ich zeige dir die Death. Bepo wenn du willst können wir auftauchen, du fühlst dich bestimmt wieder eingeengt?“, sprach er weiter. „Aye-aye Captain.“ Bepo sprang sofort auf und lief hinaus. Ich musste kichern, es kam mir so bekannt vor. Bepo war aber auch so süß. „Komm Alina.“ Ich stand auf und ging hinter Law her. Shachi und Penguin blieben am Tisch zurück.

„Also in dem unteren Teil der Death sind meine Arbeitsräume. Ich weiß, dass du meinen Namen kennst, nur woher ist mir noch schleierhaft. Naja egal, ich habe von einer Teufelsfrucht gegessen, die Operations-Frucht. In den Arbeitsräumen habe ich sämtliche Labors und ein Studierzimmer. Ich studiere in meiner Freizeit Medizin. Eine Ebene drunter sind die Schlafkajüten der Mannschaft und zwei Bäder, ein kleines und ein Gemeinschaftsbad. Die Kombüse und der Aufenthaltsraum sindauf dieser Ebene.“ Wir waren am Aufenthaltsraum vorbei und noch eine Treppe hinauf gegangen. „Und hier ist der Navigatorenraum und dort hinten ist ein Fitnessraum.“, ich sah Bepo hin und her laufen, sichtlich nervös. Drei weitere Leute saßen vor Radare und hatten Karten vor sich. Auch andere Geräte waren da, aber die kannte ich nicht, gehörten halt zum U-Boot. Plötzlich rannte Bepo auf uns zu. Ich sprang zur Seite und sah ihm verwirrt hinterher. Draußen im Gang war am anderen Ende eine Metalltür, die er jetzt aufriss und rief „Ahh draußen fühlt es sich so gut an!“ Ich fing an zu lachen und ging dann auch hinaus, ich wollte die Welt mit eigenen Augen sehen. Ich trat aus dem Schatten ins gleißende Licht meiner neuen Welt. Ich blinzelte ein paar Mal, dann sah ich aufs offene Meer hinaus. Bepo hatte derweilen die Lage gecheckt und die Segel wurden von mehren Leuten, die nach mir rausgingen, gehisst. Ich ging nun an die Reling und sah mich genauer um. Bis auf das weite Meer war leider nichts zu sehen. Die Sonne schien jetzt schon sehr kräftig und ich überlegte mir meinen Bikini anzuziehen, denn unter dem Overall trug ich nichts außer meiner Bikinihose. Ich zog nochmals die Meeresluft ein, bevor ich mich umziehen wollte.

Law sah mich fragend an, doch ich sagte nur „Bin gleich zurück“ und verschwand unter Deck. In meinem Zi… nein Kajüte, zog ich meine Sachen unter dem Bett hervor und zog meinen Bikini an, die Hotpans mit dem Vlies am Saum und die rote Jacke, nur die Bauchbinde ließ ich weg. Ich will ja nicht ganz wie Luffy rumlaufen, auch wenn es seine Klamotten nach dem Zeitsprung waren. Ich ging wieder ans Deck zurück. Bepo lag auf dem Rücken an der Reling und schlief. Law lehnte sich an ihn und hatte ebenfalls die Augen geschlossen und Shachi, Penguin und noch zwei weitere saßen im Kreis und spielten Karten.  Ich zog mir meine Jacke aus, faltete sie zu einem Kopfkissen, legte mich dann auf den Rücken, schloss meine Augen und sonnte mich.

Irgendwann war ich wohl eingeschlafen. Zum ersten Mal träumte ich, aber es war mehr wie eine Vision. Ich träumte von Hailey und mir als Kinder. Aber Hailey sah nicht so aus, wie ich sie kannte. Sie hatte feuerrotes Haar und sah Kid verdammt ähnlich. Auch ihre Mutter war eine andere. Wir spielten an einem Strand und Hailey meinte, wenn wir 20 sind werden wir die Grandline erkunden. Ich stimmte begeistert zu. Im nächsten Moment waren wir älter und Hailey verabschiedete sich von ihrer Mutter. Wir setzten Segel und nahmen Kurs auf Rivers Mountain. Ich sah eine Karte, wo eine Insel im Southblue markiert war. Dann verschwamm meine Sicht und ich wirbelte durch einen grünlichen Schleier und verlor Hailey aus den Augen. Ich schrie nach ihr, ich schrie so laut ich nur konnte. Mit einem Ruck fuhr ich kerzengerade aus dem Schlaf. Mein Atem ging schneller und ich spürte etwas Feuchtes meine Wangen hinunter laufen. Ich wischte mir meine Tränen weg und dachte über das eben geträumte nach.

Wie kann ich nur sowas träumen?! Hailey und ich aus dieser Welt? Nein. Aber was, wenn doch. Wir sind hier, wie keine Ahnung. Es würde auch irgendwie passen, wenn Hailey hier ist, sieht sie aus wie Kid, sie könnte seine Schwester sein und im Traum sah sie als Kind schon so aus wie er. Aber nein, das muss ein Traum gewesen sein! Aber falls mich einer nach meiner Herkunft fragt, werde ich sagen, dass ich aus dem Southblue komme! Wenn ich Hailey irgendwie erreichen kann, dann werde ich sie danach mal fragen, was sie davon hält…

„Alina?“, Law riss mich aus meinen Gedanken. Ich drehte meinen Kopf und sah ihn an. „Wovon hast du geträumt?“, fragte er mit ruhiger Stimme. „Ich hab von meiner Freundin geträumt.“  „Du hast geschrien, war es vielleicht eine Erinnerung an das was passiert ist?“, fragte er weiter. Ich überlegte kurz „Nein ich hab geträumt, sie würde ertrinken.“, log ich dann. Law nickte nur und ging dann zurück zu Bepo.

Ich legte mich wieder auf den Rücken und schloss meine Augen und dachte nach. Law beobachtet mich, doch ich konnte nur noch an Hailey denken und wie es ihr geht und wo sie steckt. Diesmal schlief ich nicht wieder ein. Meine Gedanken drehten sich schon im Kreis und mir schwirrte der Kopf  davon. Es vergingen so mehrere Stunden. Law war ins Innere gegangen und auch Penguin und der andere waren verschwunden. Nur Bepo, Shachi und ich waren noch an Deck. Ich konnte die beiden leise sprechen hören, doch es interessierte mich nicht weiter.

„ESSEN!“, rief jemand. Ich reagierte erst gar nicht, doch dann kamen Bepo und Shachi auf mich zu und fragten, ob ich nicht mitkommen will. Ich stand auf, zog meine Jacke an, leider konnte ich sie nicht zu machen, ich hatte keine Knopflöcher gemacht für die Knöpfe, also blieb sie offen und jeder konnte die leicht rosafarbene Narbe sehen. Nach dem Essen stellte Law mir dann endlich den Rest der Mannschaft vor. Ich konnte mir grade mal drei Namen merken. Nic hatte eine gelbe Mütze, James eine dunkel blaue und Kayl eine braune. Mehr konnte ich mir nicht merken. Nic half Penguin beim kochen. James und Kayl waren im Labor beschäftigt.

Wir waren noch nicht wieder untergetaucht und so ging ich zurück aufs Deck, da Law sich in sein Studierzimmer zurück zog. Bepo folgte mir, sowie Shachi und Kayl. Ich ging an die Reling und sah aufs Meer. Ein leichter Wind ging durch meine Haare. Shachi tippte mir auf die Schulter. „Möchtest du mit Poker spielen?“ „Okay, aber ich bin nicht so gut darin.“, wir setzten uns im Kreis hin und fingen an zu spielen. Nur gut das wir nicht mit echtem Geld spielten, sonst wäre ich jetzt pleite. Ich war richtig mies beim Pokern, aber es machte mir trotzdem Spaß. Nach einer Weile hörten wir auf und die Jungs fingen an über dies und jenes zu sprechen. Ich konnte nicht wirklich mitreden und so glitten meine Gedanken wieder zu Hailey.

„Hey, Alina?“, Kayl wedelte mit einer Hand vor meinem Gesicht auf und ab und riss mich aus meinen Gedanken. „Ja?“, fragte ich ihn dann. „Ich hab gefragt, wo du eigentlich herkommst.“ „Aus dem Southblue.“, antwortete ich ohne zu zögern. „Wow, und wie alt bist du?“, fragte mich nun Shachi. „21. Und ihr?“ „Ich bin 22, Kayl 20 und Bepo 23.“, sagte Shachi. „Und Law?“, bei dieser Frage lief ich leicht rosa an. „24.“, antwortete mir Bepo. „Bepo, auf welcher Insel hast du mich gerettet?“, ich war nun neugierig, welche Route sie zum Sabaody Arichpel nahmen. „Auf Elyses.“ „Hmm okay und welche Insel steuern wir jetzt an?“, mir sagte der Name leider mal gar nichts, aber das war mir irgendwie egal. Ich freute mich auf der Grandline zu sein und diese zu erkunden. „Anaya. Es ist entweder eine Frühlingsinsel oder Sommerinsel. Wir sind in ein paar Tagen da und das Wetter hält sich soweit.“, erzählte er mir.

Anaya. Ob Hailey auch dort landet?

Wir redeten kurze Zeit später wieder über Gott und die Welt, bis es schon dunkel wurde. Wir gingen zur Kombüse, da es gleich Essen gab. Ich setzte mich, wie schon am Morgen und Mittag, zwischen Bepo und Shachi. Kayl setzte sich ebenfalls zu uns und wir redeten weiter. Ich mochte die drei jetzt schon, wir lachten viel, denn sie erzählten mir wirklich komische Sachen, die sie im Northblue erlebt hatten. Als Law zu uns stieß, fragte er nach meinem Tag. Wir aßen nun und als wir fertig waren, nahm Law mich mit in sein Studierzimmer. Es war gemütlich eingerichtet. An der gegenüberliegenden Wand war ein großes rechteckiges Fenster eingelassen, davor erstreckte sich ein großer Eckschreibtisch. An der rechten Wand standen mehrere Regale mit Büchern. Desweiteren stand eine Couch in einer Ecke. „Interessiert dich Medizin?“, Law ging zu seinem Schreibtisch und mir bot er den Platz auf der Couch an. „Ein wenig, ja.“ „Wir brauchen noch ein paar Tage bis Anaya und wenn du möchtest kannst du hier in den Büchern studieren.“, er lächelte mich an und ich lief prompt rosa an. Ich stand auf und ging zu einem Regal. Ich stand nun mit dem Rücken zu ihm, denn es war mir peinlich, dass ich rosa Wangen bekommen habe, nur weil er mich an lächelte. Ich nahm mir eins der Bücher und ging zurück zur Couch. Ich setzte mich im Schneidersitz darauf und schlug das Buch auf. Law hatte sich seinem Schreibtisch zugewandt und ich konnte das leise kratzen einer Feder hören.

Ich sah von meinem Buch auf und beobachtete ihn.

Ohne seine Plüschmütze sieht er noch besser aus. In echt sieht er ja schon heiß aus…

Ich beobachtete Law eine ganze Weile, bis er aufstand und zu einem Regal trat. Ich senkte meinen Blick und tat als ob ich lesen würde. Doch ich konnte rein gar nichts erkennen, ich konnte, warum auch immer, nur an ihn denken. Nach einer Stunde gab ich auf. Ich schloss das Buch und stellte es zurück ins Regal. „Danke, dass ich hier etwas lesen darf. Ich werde dann mal schlafen gehen. Gute Nacht.“, wieder lief ich rosa an. Er sah mich kurz an, dann wünschte auch er mir eine gute Nacht und beugte sich wieder über seinen Schreibtisch. Ich verließ das Zimmer und lehnte mich gegen die Tür. Warum muss ich immer rot werden?! Ich klatschte mir gegen die Stirn, was ich sofort bereute, da ich Kopfschmerzen bekam und ging in meine Kajüte. Vorher ging ich noch ins Bad und wusch mir mein Gesicht mit kalten Wasser. Ich betrachtete mich im Spiegel. Diese dummen Narben. Sie gefielen mir nicht besonders, aber damit musste ich nun leben. Ich ging in meine Kajüte und zog mir die Hotpans und die Jacke aus und legte sie auf den Stuhl. Dann ließ ich mich aufs Bett fallen und dachte wieder an Hailey. Plötzlich fiel mir etwas ein. Ich beugte mich über die Bettkante und zog die Teleschnecke hervor. Wenn Hailey hier war, dann hatte sie so eine auch. Ich wusste wie man eine Teleschnecke benutzte, obwohl ich es nie zuvor getan hatte, ich wusste es instinktiv. Ich begann Hailey‘s Nummer zu wählen und wartete.

 

-Hailey 12 Uhr-

Ich saß schon eine ziemlich lange Zeit im Bett, doch ich wollte nicht aufstehen. Wie würde Kid auf mich reagieren? Ich hatte immer noch Angst vor ihm. Ich hatte mir da aber auch eine Lüge einfallen lassen, ich könnte mich immer noch Ohrfeigen. Aber es nützte nichts, irgendwie musste ich ja meine Ähnlichkeit erklären. Als ich gestern eingeschlafen bin, habe ich einen seltsamen Traum gehabt. Ich war mit Alina an einem Strand. Sie sah nicht älter aus als 13 Jahre, doch sie sah anders aus als damals. Sie hatte eine Narbe unter dem linken Auge und auf ihrem Dekolleté konnte man den Ansatz einer Brandnarbe erkennen. Ich sagte ihr dann, dass wir mit 20 auf die Grandline segeln. Danach kam ein Zeitsprung und ich stand in einem mir unbekannten Zimmer und betrachtete mein Spiegelbild. Ich sah aus wie jetzt, vielleicht nur etwas jünger. Eine Frau stand hinter mir und gab mir die Fliegerbrille. Ich setzte sie auf und viel der Frau dankbar um den Hals und sagte freudig, danke Mum. Im nächsten Moment waren Alina und ich auf einem Schiff und winkten den Menschen zu, sie riefen alle durcheinander, „Viel Glück!“ „Passt auf euch auf!“. Dann wachte ich auch schon auf. Wie konnte es sein, dass ich nach meiner erfundenen Geschichte, davon Träume und es sich wie eine Erinnerung anfühlte.

Ich verstand die Welt einfach nicht mehr. Und so saß ich im Bett und dachte immer wieder darüber nach. Doch jetzt wurde es mir langsam echt zu blöd und ich schwang mich aus dem Bett. Ich ging zum Spiegel und betrachtete mich. Meine Haare standen leicht ab, doch es sah nicht blöd aus, ich mochte es. Mein Pony fiel mir allerdings ins Gesicht, den ich sonst mit der Brille nach hinten schob. Doch die wollte ich jetzt nicht aufsetzten, irgendwie musste ich ja anderes aussehen. Also strich ich mir meinen Pony zurecht. Mit einen aufmunternden Nicken ging ich zur Tür. Ich wollte erst ins Bad, um mich etwas frisch zu machen, dann erst wollte ich aufs Deck. Leise drückte ich die Klinge runter und sah auf den Gang. Ich konnte dumpfe Geräusche von rechts wahrnehmen. Ich schlich dann nach links und auf die Tür zu, wo Killer mir gesagt hatte. Ich drückte die Klinge. Nicht verschlossen, ein Glück. Ich schlüpfte ins Bad und schloss die Tür ab. Ich wusch mir mein Gesicht und nahm ein paar Schlucke Wasser. Ich besah mir noch mal mein Spiegelbild, dann ging ich sichtlich nervös raus und Richtung Deck. Langsam ging ich an meiner Kajüte vorbei und die Geräusche wurden immer Lauter, doch sie kamen nicht vom Deck. Drei Türen vor meiner Kajüte befand sich die Kombüse. Ich wusste ja nicht wie spät wir es hatten, aber ich vermutete, dass es Mittag war und so wie es sich anhörte waren alle in der Küche versammelt.

Immer langsamer ging ich auf die Tür zu, mein Puls beschleunigte sich zunehmt. Ich war vielleicht noch ein, zwei Schritte von der Tür entfernt, als jemand auf den Gang trat. Kid. Mein Herz setzte aus und ich blieb wie erstarrt stehen und starrte ihn angsterfüllt an. Auch er blieb wie erstarrt stehen und sah auf mich hinab. Er faste sich nach nur kurzer Zeit und überbrückte die wenigen Meter zwischen uns und blieb dann dicht vor mir stehen. „Da bist du ja endlich. Es gibt gleich Essen und du hast schon das Frühstück verpasst.“ Ich reagierte nicht, ich konnte nicht. Ich starrte ihn immer noch entsetzt und ängstlich an. Es schien ihn nicht zu interessieren, denn er ließ mir so oder so nicht die Chance zu reagieren. Er packte mich am Arm und zog mich einfach hinter sich her in die Kombüse und setzte mich auf eine Bank. Alle waren verstummt, als sie Kid draußen sprechen hörten und mich kurze Zeit später in den Raum schleifen sahen. Ich war immer noch in meiner Starre und sah auf den Tisch vor mir. Kid hatte sich mir gegenüber gesetzt.  Es war eine unangenehme Stille, aber keiner brach sie. Es war nur der Koch zu hören, der das Mittagessen zubereitete. Und selbst er schien es leiser zu tun, als vorher. Die Stille wurde mir so unangenehm, dass ich langsam aufsah. Kid starrte mich mit undefinierbarer Mine an. Ich sah zu den anderen im Raum. Killer saß zu meiner rechten, Heat und Wire saßen nicht weit von uns und beide sahen mich an. Und auch die drei anderen am Tisch betrachteten mich. Ich ließ mein Blick wieder auf den Tisch sinken und wartete auf das Essen. Obwohl ich hunger hatte, verging mir der Appetit immer mehr. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde das Essen serviert. Alle begannen zu Essen, außer Kid, Killer und ich. Ich sah zu Killer, er hatte noch nicht mal einen Teller vor sich. Aber ich konnte mir schon denken warum. Er trug schließlich eine Maske und damit konnte man nicht essen. Ich sah auf meinen Teller. Es gab Fleisch mit Reis. Es sah verdammt lecker aus. Ich spürte wie mein Magen knurrte und ich nahm schnell einen Bissen Reis. Ohne auf Kids unangenehmes Starren zu achten, aß ich schnell meinen Teller auf. Als ich fertig war, knetete ich meine Hände im Schoß und starrte auf die Tischplatte.

Wann hört der mal auf mich so nieder zu starren? Wäre ich doch nur im Bett geblieben!!

Ich sah, wie mir der Teller weggenommen wurde und wollte grade aufstehen, als ich Kids Blick sah. Ich sank schnell wieder auf die Bank zurück und fing wieder an, meine Hände im Schoß zu kneten. „Willst du sie ewig so anstarren?“, Killer brach endlich die Stille. „Schnauze Killer!“ „Schon gut, aber tu ihr nichts. Man schlägt weder eine Frau, noch seine eigene Schwester. Ich bin in meiner Kajüte.“, Killer sagte es ziemlich ruhig und das letzte galt wohl mir. Doch ich konnte nicht reagieren. Ich sah ihm noch nach. Er hatte sich einen Teller genommen und verschwand. Jetzt waren wir alleine. Mein Herz schlug jetzt schneller. Was hatte er nur vor?

„Hör zu, ich werde dir nichts tun klar.“, er sprach ganz ruhig. Ich sah ihn nun an, konnte aber nichts sagen. „Ich weiß zwar nichts über dich, aber die Ähnlichkeit zwischen uns ist nicht zu übersehen. Ich dulde eigentlich keine Frauen in meiner Crew, aber du bist meine Zwillingsschwester. Außerdem bist du jetzt hier und solange du hier bist, bist du Teil meiner Crew.“, Kid sprach immer noch ruhig. Ich konnte es kaum glauben, Kid hatte sich also doch damit abgefunden. Ich brauche keine Angst mehr zu haben, er würde mich umbringen. Erleichtert nickte ich. Mir fiel wirklich ein Stein vom Herzen. „Und noch was, du kannst deine restlichen Sache ruhig anziehen. Die Brille steht dir besser als der Pony.“, mit diesem Satz stand er auf und ging. Ich starrte ihm perplex hinterher, unfähig etwas zu erwider. Gedanken verloren ging ich dann in meine Kajüte und schnappte mir die Brille vom Tisch und setzte sie wie ein Haarreif auf, dabei schob ich mir den Pony nach hinten weg. Ohne nochmals in den Spiegel zu gucken ging ich raus aufs Deck.

Mit Brille siehst du besser aus… Na vielleicht ist er ja ganz nett. Ich find ihn ja schon toll, aber er kann einem wirklich Angst machen. Früher haben Alina und ich uns immer lustig gemacht, was wäre wenn wir Eustass Kid mal treffen und die anderen aus One Piece. Und jetzt?! Jetzt bin ich wirklich hier und weis noch nicht mal wie ich hier hergekommen bin. Und wo ist nur Alina? Wenn ich wenigstens wüsste ob es ihr gut geht…

Ich ging gedankenverloren zur Reling am Bug. Ich legte meine Ellbogen auf den Totenkopf, der anscheinend die Galionsfigur ist. Ich sah aufs Meer und war in Gedanken bei Alina. Ich vermisste sie so sehr, dass mir langsam Tränen die Wangen hinunterliefen. Leise murmelte ich, „Wo bist du nur? Geht es dir gut?“

„Denkst du an deine Freundin?“ Ich erschrak so heftig, das ich laut aufschrie. Killer hob die Hände vor die Brust und entschuldigte sich dafür, dass er mich so erschreckt hat. „Schon ok.“ Sagte ich schwer atmend. Ich atmende noch ein paar Mal tief ein, um meinen Puls zu beruhigen. Dann legte ich meine Arme wieder auf den Totenkopf und sah aufs Meer. Vor lauter Schreck hatte ich aufgehört zu weinen, doch ich wischte mir die Tränenspur weg, bevor ich Killer antwortete. „Ja. Ich mache mir große Sorgen. Ich mein, ich bin irgendwo aufgewacht und dann von einem Marinesoldaten verfolgt worden und dann hier gelandet. Ich hatte ganz schön Angst. Ihr seid ja auch nicht irgendwelche Piraten. Und wenn Alina bei noch schlimmeren gelandet ist. Ich mach mir einfach nur Sorgen.“, ich konnte nicht verhindern, dass sich eine weitere Träne sich den Weg über meine Wange suchte. Schnell wischte ich sie weg. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und sah zu Killer auf. Er war näher gekommen und hatte eine Hand auf meine rechte Schulter gelegt, doch er sah mich nicht an. „Sie wird es schon schaffen. Egal wo sie ist, du wirst sie wieder finden und es wird ihr gut gehen. Mach dir keine Sorgen.“ Ich wusste, dass er irgendwo Recht hatte, doch ich konnte meine Sorge um sie nicht abstellen. „Danke.“, flüstere ich und sah dann auch wieder aufs Meer.

Es war ein herrlicher Tag, die Sonne verbreitete eine schöne Wärme und es waren kaum Wolken am Himmel. Der Wind wehte leicht, sodass sich das Schiff im guten Tempo fortbewegte. Killer ließ mich irgendwann wieder alleine. Ich hatte mich soweit wieder ein bekommen und beschloss, das Beste aus der Situation zu machen. Ich war auf dem Schiff der Kid-Piraten und auch noch die Zwillingsschwester des Captains. Ich hatte zwar keine Ahnung wohin die Reise ging, aber so schlimm kann es ja nicht werden, naja das dachte ich zu mindestens.

Nach einer Weile drehte ich mich vom Meer weg und schaute mich auf dem Deck um. Die Crew bestand aus neun Mitgliedern, plus Kid. Ich kannte nur Killer, Heat und Wire, alle anderen leider nicht und genau die waren an Deck. Ab und an sahen sie mich an und redeten dann mit den anderen. Ich kam mir langsam blöd vor. Ich drehte mich wieder um und kletterte dann vorsichtig auf die breite Reling, neben dem Totenkopf. Ich war durch eine Art Mauer geschützt, es sah von meiner Sicht aus, als ob der Totenkopf zwei Hörner auf den Kopf hatte und zwei riesige Flügel an den Seiten. Ich musste mir das unbedingt mal ansehen. Ich lehnte mich mit dem Rücken an den Totenkopf und konnte meinen Kopf perfekt darauf legen. Ich schaute in den Himmel und schloss dann meine Augen. Ich hörte leise die Gesprächsfetzen, die der Wind zu mir herüber wehte, „Captains Schwester“, „Sexy Körper“, „Schüchtern und Schreckhaft“. Ich fing an sie zu ignorieren, das wollte ich nun wirklich nicht hören. Ich verschränkte meine Arme hinter den Kopf und sonnte mich.

Ich musste wohl so aussehen, als ob ich schlafen würde, denn irgendwann hörte ich drei Stimmen ganz in der Nähe reden. „Meint ihr sie ist wie unser Captain?“, „Ne, sie ist viel zu ängstlich und schüchtern. Aber dafür, dass sie Eustass Zwillingsschwester ist, sieht sie ganz schön heiß aus.“, „Ja da stimme ich dir zu. Aber kann sie auch kämpfen? Was ist wenn wir angegriffen werden? Also ich will nicht auf sie aufpassen müssen.“, „Genau aus diesem Grund haben wir auch keine Frauen in der Crew, einer muss immer aufpassen. Wenn sie nicht kämpfen kann, sollten wir sie schnell los werden.“

Ich kannte keine der Stimmen und wohl fühlte ich mich ganz und gar nicht mehr. Sie hatten mit allem Recht. Kämpfen konnte ich nicht, warum auch, ich brauchte es nie. Und wenn wir angegriffen werden muss mich jemand beschützten und dass das keiner wollte war klar.

„Hab ich das richtig verstanden?“ Oh eine vierte Person und die Stimme kannte ich doch. Ich spitzte meine Ohren.

„J-ja.“ „Und was glaubt ihr eigentlich wer sie ist?“, Killers Stimmer klang sichtlich verärgert. „Die Schwester des Captains. Aber…“, fing einer an, doch Killer unterbrach ihn. „Kein aber. Wenn sie nicht kämpfen kann, dann wird sie es eben lernen. Und wenn ihr sie nicht beschützen wollt, könnt ihr das gerne Kid erklären.“ Die Drohung mit Kid schien zu wirken, denn alle wollten mich nun gerne beschützen. Ich hörte wie sie sich dann aber schnell auf dem Deck verteilten. Ich grinste innerlich. Doch Moment! Ich soll kämpfen lernen?! Das kann ja heiter werden! Hoffentlich nicht allzu bald.

Es war schon später geworden und jemand rief zum Essen. Ich setzte mich da erst wieder von meinen Platz auf. Ich hatte den ganzen Mittag und Nachmittag dort gelegen und den Geräuschen des Meeres gelauscht und ab und zu den Gesprächen der Jungs. Ich ging langsam Richtung Kombüse. Ich hatte Kid nicht einmal gehört oder gesehen nach dem Mittag. Ich betrat als letzte die Kombüse und es wurde schlagartig Still.

Ohman besser ist es wenn ich gar nichts esse und wieder gehe. *knurr* Hunger! Nein ich muss was essen! Ob ich es mir besser mit nehme?

Ich stand unschlüssig noch an der Tür und hatte grade beschlossen in meiner Kajüte zu essen, als Kid mich ansprach. „Willst du im Stehen essen?“, es klang leicht belustigt. Ich straffte mich und sagte selbstsicher „Nein.“, und ließ mich auf den Platz von heute Mittag nieder, gegenüber von Kid und links neben Killer. Zum Abendessen gab es gebratene Nudeln und Brot. Es schmeckte einfach super. Die Jungs fingen wieder an zu reden, nur ich blieb stumm. Ich konnte nicht mitreden, aber es machte mir nichts aus. Irgendwann wurde ich aber etwas gefragt und ich verschluckte mich fast an meinen Nudeln. „Hey Hailey hast du auch Teufelskräfte?“ Ich sah in die Runde und schüttelte den Kopf „Nein.“ Ich wollte grade weiter essen als, „Kannst du kämpfen?“ Es war Kid der mich gefragt hatte.

Shit! „Nein, leider nicht.“, ich senkte den Blick. „Ab morgen wirst du es lernen, klar. Ich dulde keine schwachen Crew Mitglieder und schon gar nicht, wenn es meine Schwester ist. Da du bei unserer Mutter aufgewachsen bist, hab ich es mir schon gedacht, dass du nicht kämpfen kannst. Killer und ich werden dich abwechselnd trainieren.“ Ich sah kurz zu Killer dann zu Kid. „Gut.“, mehr konnte ich nicht sagen, dass kann ja was werden. Yeah. Ich konnte nur hoffen, dass ich wenigstens ausschlafen kann.

Als wir aufgegessen hatten verkündete Kid dann, „So Jungs, jetzt wird erstmal gefeiert! Auf meine Schwester!“ „Aye-aye Captain!“ Alle sprangen auf und gingen vergnügt aus der Kombüse, Kid war derweilen neben mir und zog mich sanft hoch. Ich ließ mich nach draußen führen, auf dem Deck hatten die Jungs schon mehrere Flaschen mit Sake aufgestellt. Kid setzte sich und ich mich neben ihm. Alle fingen an ausgelassen zu trinken und auch ich sollte trinken. Doch Sake war nicht so meins. Ich trank nur ein paar Schlücke. Die Jungs waren schon gut dabei und riefen immer wieder „Ein Hoch auf Eustass Hailey!!“ Je mehr sie tranken, desto ausgelassener wurde die Stimmung. Auch ich entspannte mich und lachte mit ihnen. Plötzlich zog mich jemand auf die Beine und fing an mit mir zu tanzen. Oh Gott, es sah zum tot lachen aus, Wire konnte nicht wirklich gut tanzen, aber ich freute mich einfach nur. Ich hatte wirklich jede Menge Spaß und der Abend war noch jung.

Einer der Jungs stimmte auf einmal Bink‘s Sake an. „Yohohoho Yohohoho…“ Alle stiegen noch vor der ersten Strophe mit ein.

„Käpt'n Binks will einen Rum,

Ich bringe ihm die Flasche drum.

Und der Wind weht übers Meer, das lieben wir so sehr…“

Ich stieg dann auch mit ein, ich kannte es schließlich auch auswendig und wann hatte man schon mal die Chance es mit echten Piraten zu singen.

„Die Sonne gleich im Meer versinkt,

Von Fern der Ruf der Vögel klingt,

Hoch am Himmel kreisen sie und singen uns ein Lied.

Abschied nehmen heißt es jetzt,

Die Segel werden gleich gesetzt,

Das weite Meer ist unser Glück, wir blicken nicht zurück.

Wir segeln einmal um die Welt,

Machen nur was uns gefällt,

Gold und Silber glänzt das Meer, das lieben wir so sehr.“

Ich sang aus vollem Herzen und merkte gar nicht, wie die anderen etwas leiser wurden, um mir zu zuhören. Nach der zweiten Strophe verstummten die meisten allerdings, um mir voll und ganz zu zuhören.

„Käpt'n Binks will einen Rum,

Ich bringe ihm die Flasche drum.

Und die Träume in der Nacht,

Entfalten ihre Pracht.

Ist es manchmal auch sehr rau,

Eines wissen wir genau:

Morgen ist ein neuer Tag, da komme doch was mag!

Käpt'n Binks will einen Rum,

Ich bringe ihm die Flasche drum.

Und wir sing'n das Lied vom Meer, das lieben wir so sehr.

Wenn uns dann die Stunde schlägt,

Und man uns zu Grabe trägt,

Wissen alle weit und breit,

Es war'ne schöne Zeit!

Yohohoho Yohohoho

Yohohoho Yoho…“

Ich verstummte da ich merkte, dass nur noch ich sang. Die Röte stieg mir ins Gesicht. Ich riss dem nächst Besten die Flasche aus der Hand und nahm einen großen Schluck. Es war mir so peinlich. Ich sang sonst nur mit Alina zusammen und auch nur, wenn wir alleine waren. Kid grinste mich an und meinte dann nur „Na wenigstens kannst du sehr schön singen!“, dann lachte er und prostete mir zu. Daraufhin nahm ich noch einen Schluck. Alle begannen wieder laut strak zu feiern und ich zog mich etwas zurück. Ich war nie der große Trinker gewesen und ich bemerkte, wie der Sake sich breit machte. Ich brauchte etwas Abstand, um mal tief durchzuatmen. Ich lehnte mich gegen die Reling am Totenkopf und legte den Kopf in den Nacken. Die Sonne war schon längs untergegangen und ich konnte die Sterne betrachten. Es war eine so schöne klare Nacht, zu Hause hatten wir nie so eine. Ich versuchte ein paar Sternenbilder zu erkennen, doch ich konnte nicht eines entdecken. Langsam fing ich an zu zittern. Es hatte sich ziemlich abgekühlt. Ich trug ja auch nur mein kurzes trägerloses Top (Bandeau). „Willst du dir nicht deinen Mantel anziehen?“, diesmal erschrak ich nicht, was aber eher daran lag das ich leicht angetrunken bin. „Ja das sollte ich wohl, Killer.“ Ich war froh, dass ich noch nicht betrunken schwankte beim Gehen. Ich ging in meine Kajüte, griff nach dem Mantel und zog ihn an.

Bölle Bölle Bölle Bölle Bölle Böllee.

Bölle Bölle Bölle Bölle Bölle Böllee.

Was zum…

Bölle Bölle Bölle Bölle Bölle Böllee.

Bölle Bölle Bölle Bölle Bölle Böllee.

Es kam aus meinem Mantel. Ich fing an in meiner Innentasche zu kramen. Ich spürte etwas und zog es heraus.

Heilige Scheiße! EINE TELESCHNECKE!!!

Mit tellergroßen Augen sah ich die kleine Teleschnecke an. Sie sah aus wie mein Handy und klingelte.

Bölle Bölle Bölle Bölle Bölle Böllee.

Bölle Bölle Bölle Bölle Bölle Böllee.

Ich nahm völlig geschockt den Hörer ab.

Bölle Bölle Bölle Bölle Clank.

Stille, dann „Hallo?“ Mein Herz setzte aus. „Hailey?“, kam es durch die Teleschnecke. „ALINA!!“, ich schrie es vor Freude! „Hailey!!“ Ich konnte es nicht fassen. Meine Gedanken überschlugen sich. „Alina, oh Gott sei Dank. Ich hab mir Sogen gemacht. Wie geht es dir? Wo bist du?“, es sprudelte nur so aus mich raus. „Mir geht es gut und dir? Ich hab mir auch Sorgen gemacht.“ Ich ließ mich aufs Bett sinken. „Mir geht es auch gut. Jetzt sag schon wo bist du?“, fragte ich sie erneut. „Ich bin bei Trafalgar Law!! Ich kann‘s gar nicht fassen! Oh Hailey, wie sind wir nur hier hergekommen? Und wo steckst du eigentlich?“, sie war genauso aufgeregt, freudig und erleichtert wie ich. „Bei Law! Wie cool ist das denn. Aber sei vorsichtig, wir wissen wie blutrünstig er werden kann. Aber ich bin froh, dass es dir gut geht!“ „Ja ich weis. Und keine Sorge, er ist bis jetzt super nett und auch die Crew. Bepo ist so süß. Aber jetzt sag schon wo bist du?“

Ich musste grinsen, Bepo war wirklich süß. „Alina sitzt du grade?“, fragte ich. „Ja wieso?“, sie schien leicht nervös zu werden.

„Ich bin bei den Kid-Piraten.“, sagte ich dann. „Du bist… WAS?!“, sie schien komplett geschockt. „Hailey geht es dir auch wirklich gut?“  „Ja geht es mir. Du Alina, hat sich bei dir etwas am Aussehen geändert?“, fragte ich sie mit ruhiger Stimmer. „Ja. Bei dir auch?“, auch sie war ganz ruhig und ernst. „Ja. Und das hat mir den Arsch gerettet.“

Sie schien zu überlegen, denn einige Minuten herrschte Stille. „Hailey, ich hab heute etwas geträumt, aber es fühlte sich mehr wie eine Erinnerung an. Du hattest dein Cosplay an, aber wir waren jünger als jetzt.“, sie sprach leise, aber dennoch mit klarer Stimme. „Alina ich habe sowas auch geträumt. Und es fühlte sich genauso an. Aber noch was…“, ich stoppte kurz. „Okay. Was ist denn?“, jetzt war Alina wieder nervös.

Ich schluckte nochmal, dann erzählte ich ihr die Geschichte, die mir meinen Arsch gerettet hat. Nachdem ich fertig war, herrschte wieder Stille. „Alina?“, fragte ich vorsichtig. „Hailey kann es sein, dass du damit die Geschichte verändert hast. Ich mein, allein unsere Anwesenheit verändert doch schon den Lauf der Geschichte für die Kid-, und Heart-Piraten. Vielleicht passt sich die Geschichte uns an und gibt uns auch eine Vergangenheit.“ Ich dachte kurz darüber nach. Es ergab schon Sinn. „Ich denke, wir sollten bei dieser Geschichte, Erinnerung bleiben. Wenn wir noch mehr träumen, Visionen davon haben schreiben wir sie auf und rufen dann an. Vielleicht hilft es uns später noch, eine Vergangenheit hier zu haben. Aber jetzt sollten wir das Beste daraus machen hier zu sein!“, ich freute mich jetzt einfach nur. Alina ging es gut, das war die Hauptsache. „Ja das stimmt. Und Hailey?“ „Ja?“ „Pass auf dich auf, Eustass Hailey, Zwillingsschwester von Eustass Captain Kid.“ Wir beide lachten auf. „Ja mach ich. Wir hören uns, wenn es Neuigkeiten gibt. Und sag mal, wie kann ich dich eigentlich erreichen mit dieser Teleschnecke?“, Alina lachte immer noch leicht. „Wähl einfach meine Handynummer, so hab ich es versucht und es hat ja geklappt.“, ich fing an zu lächeln. „Okay gut. Also dann bis bald Alina. Ich bin so froh das es dir gut geht!“ „Ja das freut mich auch total. Jetzt kann ich endlich das alles hier genießen! Hailey wir sind mitten drin!!“, sie lachte wieder. Ich stimmte mit ein „Ja das stimmt!“

„Bis bald!“ „Ja, bis bald.“

Clank.

Ich setzte die Teleschnecke auf mein Bett und konnte mein Glück kaum fassen. Alina ging es gut und sie war bei Trafalgar Law. Ich hoffe, wir sehen uns bald.

-Klopf, klopf-

Ich sah zur Tür. Kid stand da. Mein Herz setzte aus, was wenn er das Ganze gehört hatte?! „Was machst du hier? Wir feiern und du bist der Anlass, also komm!“ Man merkte, dass er schon einiges getrunken hatte, aber lallen tat er noch nicht. Die kurze Panik verschwand wieder und ich sprang auf und ging lächelnd auf ihn zu. Zusammen gingen wir wieder an Deck, wo die ganze Crew schon sehr ausgelassen feiert, mehr als vorher. Fast alle waren betrunken. Vor Glück trank ich mit ihnen, obwohl ich ja Sake erstens nicht so mochte und zweitens ich auch nicht wirklich viel vertrug. Ich tanzte ausgelassen mit Wire, Heat, Kid und noch mit anderen, wo ich die Namen immer noch nicht kannte. Wir sangen wieder Bink’s Sake, doch diesmal lallten wir es mehr als alles andere.

Überglücklich und ziemlich bertunken feierten wir bis in den Morgen hinein. Wir saßen alle im Kreis und Wire lachte über ein Abenteuer, was noch nicht so lange her war. Ich war so betrunken, dass ich nicht mal mehr merkte, wie ich mich an Kid anlehnte und einschlief.

Training

-Alina-

Es vergingen zwei Tage. Die meiste Zeit verbrachte ich mit Bepo und Shachi. Bepo erklärte mir das Navigieren etwas, auch wenn es mich faszinierte, war es schwerer als gedacht. Wenn ich nicht im Navigatorenraum war, war ich entweder im Aufenthaltsraum und las ein Buch über Heilpflanzen, welches ich mir von Law ausgeliehen hatte. Oder ich sah Penguin und Shachi beim Karatetraining zu. Alle behandelten mich schon wie ein Crewmitglied, was mich zwar sehr freute, aber Law war der Captain und bis jetzt hab ich ihn nicht wirklich oft gesehen. Nur beim Essen und als ich mir das Buch ausgeliehen hab. Er war zwar höflich zu mir, aber auch sehr distanziert. Zu seiner Crew war er ziemlich kalt und hart. Bepo versicherte mir aber, dass es nur den Anschein hat er sei herzlos und so, aber wenn man ihn länger kennt, dann ist er sehr freundlich, sonst wäre er nicht der beste Captain. Bepo sprach nur Gutes über ihn, vor allem als Captain. Auch Shachi, Penguin und Kayl bestätigten dies.

Ich saß im Trainingsraum, Shachi und Penguin trainierten, während ich in dem ausgeliehenem Buch las.

„Hey Alina! Komm doch mal her!“, rief Penguin zu mir. Ich sah von meinem Buch auf. „Warum denn?“, fragte ich dagegen. Beide verdrehten die Augen und kamen, statt einer Antwort, auf mich zu. Ich hob fragend eine Augenbraue hoch, während ich zu ihnen aufsah. Beide grinsten mich nur an und zogen mich auf die Beine. Shachi riss mir das Buch aus der Hand und warf es auf den Boden. „Was habt ihr vor?“ „Wir bringen dir jetzt Karate bei!“, riefen beide im Chor. „WAS?!“, stieß ich hervor. Sie hatten mich in die Mitte des Raumes gedrängt. Jetzt stand Shachi vor mir und Penguin hinter mir. „Pass auf so schwer ist das nicht. Also zuerst musst du…“, fing er an mir die Grundregeln zu erklären.

Shachi erklärte, während Penguin mir bei der Ausführung half, indem er meine Haltung korrigierte oder mir half die Übung zu meistern. Ich war zwar gelenkig, aber meine Beine bekam ich nicht ganz so hoch wie die beiden. Nachdem ich die grundlegenden Übungen halbwegs drauf hatte, wollte Shachi nun richtig mit mir üben. Wir stellten uns gegenüber auf und er fing auch sofort an. Keine zwei Sekunden und ich bekam einen Tritt gegen den Brustkorb und fiel rücklings hin. Ich war zu spät ausgewichen, bzw. hatte nicht mal die Möglichkeit dazu. „*Hust, hust* Kannst du etwas langsamer anfangen?“, ich stand wieder auf und ging zurück. Der Tritt hatte mich einige Meter nach hinten geworfen. Beide hatten besorgt die Luft eingesogen und sahen besorgt zu mir. „Oh Alina es tut mir so leid! Ich wollte dich nicht so fest treffen!“, fing Shachi an, doch ich winkte nur ab. „Schon ok, keine Sorge. Ich halte einiges aus. So aber bitte jetzt etwas langsamer, ich bin Anfänger.“, lachte ich und stellte mich ihm wieder gegenüber. Er stimmte kurz in mein lachen ein, dann nickte er und wir gingen in Kampfhaltung. Diesmal fing er wirklich sehr langsam an und mit Penguin‘s Ansagen konnte ich Shachi’s Angriffe ausweichen und auch angreifen. Nach einer Weile wurden wir etwas schneller und ich brauchte Penguin’s Hilfe auch nur noch selten. Wir trainierten eine Stunde. Ich bin oft auf den Boden gefallen und hatte zahlreiche blaue Flecken bekommen. Doch es machte mir großen Spaß mit ihnen zu trainieren. Ich hatte einen Overall von Shachi an, da ich ja keine wechsel Sachen hatte und nicht immer meine Sachen anziehen konnte, daher hab ich einen Overall von Shachi bekommen. Ich zog den Reißverschluss bis zu meinem Bauch hinunter, zog meine Arme aus den Ärmeln und knotete diese vor dem Bauch zusammen, da drunter trug ich mein Bikinioberteil.

Ich bin richtig ins Schwitzen gekommen und musste jetzt einfach aus diesem Overall raus. Ich legte mich auf den kühlen Boden und streckte alle viere von mir. „Hey Jungs! Danke, das ich mit euch trainieren durfte. Hat echt Spaß gemacht, aber jetzt bin ich total kaputt.“, dabei hob ich eine Hand und hielt den Daumen hoch. „Immer wieder gern Ali-“ mitten im Satz brach Shachi ab und Penguin der gelacht hatte verstummte. „Ihr beiden ab in die Küche! Shachi du hast heute mit Küchendienst! Und du Alina zieh dir gefälligst den Overall wieder über!“, Law war unbemerkt in den Raum gekommen und wies uns alle kalt zurecht. Ich zuckte auf dem Boden zusammen. Jegliche Freundlichkeit war aus seiner Stimme gewichen und als ich mich hinsetzte machte mir Law regelrecht Angst. Shachi und Penguin hatten sich schnell aus dem Raum verdrückt und ich war allein mit ihm. Er sah mich zwar neutral an, aber etwas blitze in seinen grauen Augen auf, was mir Angst einjagte. So hatte ich Law noch nie gesehen. Schnell zog ich im sitzen den Overall wieder an. Law stand immer noch an der Tür. Als ich fertig war sah ich wieder zu ihm auf. Alles von grade war verschwunden, er sah jetzt wieder neutral aus, eher gelangweilt. Ich wusste nicht was ich jetzt machen sollte, mir war unendlich warm und ich war ziemlich kaputt. Doch irgendwie fühlte ich mich unwohl mit Law in einem Raum. Mir war nie wirklich bewusst gewesen, dass er auch anderes sein kann. Gefährlich, herzlos, kalt und unberechenbar, ein Pirat eben. Nach einer Minute des Schweigens und gegenseitiges anstarren, hielt ich es einfach nicht mehr aus, es machte mich nervös und ein wenig ängstlich. Mit gesengtem Blick ging ich schnell an ihm vorbei und Richtung meiner Kajüte. Doch ich ging an ihr vorbei ins Bad. Ich brauchte dringend eine kalte Dusche.

Ich stand bestimmt schon eine halbe Stunde unter der Dusche. Ich kam einfach nicht drauf, was Law’s Problem war. Warum hatte er uns so kühl zurecht gewiesen? Hatte ich was falsch gemacht? Natürlich ich war halb nackt gewesen, aber wenn ich meine Jacke an hatte war ich auch nur im Bikinioberteil. Ich konnte sie ja nicht zu machen. Aber was war es dann? Ich drehte die Dusche ab und wickelte mir das Handtuch um und knotete es vor der Brust zu. Mit einem kleinen Handtuch fing ich an mir meine Haare trocken zu reiben. Ich stand vor dem Waschbecken und sah in den Spiegel. Ich hörte auf mir die Haare zu trocknen und strich gedankenverloren über die x-förmige  Brandnarbe, die man zum Teil sehen konnte. Man konnte ganz leicht die Umrisse fühlen. Ich ärgerte mich, warum ich an dem Tag nur Luffy machen musste. Ich hätte so viele andere machen können, dann hätte ich jetzt diese beiden Narben nicht. Aber jetzt war es zu spät und wer hätte ahnen können, dass diese Welt wirklich existiert. Mittlerweile war ich überzeugt davon, dass es eine etwas andere Welt war, als die im Manga. Schließlich änderten Hailey und ich die Geschichten von Kid und Law und vielleicht noch mehr.

„ALINA??“ Erschrocken zuckte ich zusammen. Ich hatte die Zeit total vergessen. „ALINA??“,ich erkannte das es Bepo’s Stimme war. Schnell ging ich zur Tür, schloss sie auf und trat auf den Gang und antwortete ihm sogleich „Was ist denn?? Gibt es schon Essen?“, Bepo stand an der Tür meiner Kajüte und drehte sich zu mir um „J-“ er stockte und sah mich an. „Entschuldigung!“ rief er dann schnell und hielt sich eine Tatze vor die Augen. Ich runzelte die Stirn. „Wofür Bepo?“, und sah gleichzeitig an mir runter. „Wahh!“, stieß ich dann hervor. Ich hatte total vergessen, dass ich nur ein Handtuch um den Körper geschlungen hatte. Ich drehte mich um und verschwand mit den Worten „Ich komme sofort!“ ins Bad. Ich hörte noch, wie sich Bepo nochmals entschuldigte. Ich schüttelte einerseits den Kopf wegen Bepos ewigem entschuldigen  und andererseits wegen meiner eigenen Unachtsamkeit. Schnell trocknete ich die noch feuchten Körperstellen ab, zog mir meine Sachen wieder an und kämmte mir mit den Fingern durch meine wirren Haare. Dann hängte ich die Handtücher ordentlich weg und ging schnell in Richtung Kombüse. Als ich dort an kam holte ich mir schnell ein Teller mit Essen und rutschte neben Shachi auf die Bank. Alle waren schon am Essen und redeten wie immer durcheinander. Als ich mich neben Shachi gesetzt hatte verstummten alle um mich. Ich sah auf und schaute jeden an. Shachi, Penguin und Bepo hatten den Blick auf ihrem Essen ruhen, wobei Bepo nochmals Entschuldigung in meine Richtung murmelte. Als ich Kayl dann fragend ansah lehnte er sich etwas zu mir. Ich kam ihm ein Stück entgegen. „Mach dir keine Sorgen. Du hast absolut nichts falsch gemacht. Der Captain muss sich noch ein wenig daran gewöhnen, dass ein Mädchen an Bord ist. Naja du solltest am besten nicht immer nur im Bikinioberteil rumlaufen.“ Er lief leicht rosa an und lehnte sich zurück. Ich nickte nur und fing an zu essen. Law war zum Glück nicht zum Essen erschienen. Nachdem wir fertig waren, hielt ich Kayl auf. Ich sprach leise, damit es niemand mitbekam. „Hey danke nochmals für die Info. Ich werde ab jetzt darauf achten.“ Kayl nickte nur und verabschiedete sich, da er wieder zurück ins Labor musste.

Ich ging auf Shachi und Penguin zu, die den Abwasch machten und half ihnen dabei. „Alina du musst uns nicht helfen.“ Fing Shachi an doch ich schüttelte nur den Kopf. „Ich mach das gerne. Außerdem bin ich ja irgendwie Schuld, dass du Küchendienst hast.“ Ich nahm mir einen Teller und fing an ihn abzutrocknen. „Ach mach dir mal keinen Kopf. Unser Captain ist manchmal sehr launisch. Und wir haben nicht oft Mädchen an Bord.“ Er grinste mich an und ich boxte ihm leicht gegen die Schulter „Hey ich bin eine Frau! Ich bin schließlich 21!“ dann fing ich an zu lachen, da er rot an lief. Auch Penguin lachte.

„Was ist denn hier so witzig?“, fragte Nic, der das restliche Geschirr von den Tischen geholt hatte. „Shachi hat Alina als Mädchen bezeichnet und als sie ihm klar machte, dass sie schon 21 ist und damit eine Frau sei, lief er rot an.“, erklärte Penguin ihm mühsam lachend. Nic stieg ins lachen ein. Der Abwasch ging recht schnell und wir gingen gemeinsam in den Aufenthaltsraum. Ich war ziemlich k.o. vom Training, aber die Jungs wollten noch ein bisschen Pokern. Sie wollten mir unbedingt beibringen, wie man besser pokert. Von Runde zu Runde wurde ich langsam besser, verlor dennoch immer, wenn ich vorher nicht ausstieg. Langsam leerte sich der Raum, doch es machte richtig Spaß mit den anderen zu Pokern, dass ich meine Müdigkeit vergaß. Doch nach ein paar weiteren Runden konnte ich meine Augen kaum noch auf halten. Shachi, der mir gegenüber saß, bemerkte es als erster. „Alina, du solltest besser schlafen gegen. Dir fallen ja schon die Augen zu.“ Ich sah ihn ziemlich müde an und nickte. „Ja du hast recht. Gute Nacht Jungs. Ach Shachi, Penguin, trainieren wir morgen wieder?“ „Sicher doch!“, antworteten sie im Chor. „Gute Nacht Alina!“, sagten dann alle als ich mich auf den Weg machte.

Ich konnte jetzt kaum noch die Augen aufhalten. Die Müdigkeit kam so heftig über mich, dass ich mich anstrengen musste nicht im Gehen einzuschlafen. Die Treppe fiel mir am schwersten. Als ich unten ankam, kam ich grade mal ein paar Schritte weit, als ich mit jemanden zusammen stieß. Ich taumelte leicht rückwärts und murmelte „Oh tut mir leid.“, meine Stimme hörte sich schon sehr verschlafen an und ich musste ein Gähnen unterdrücken. Ich sah überhaupt nicht auf und wollte weiter gehen, als mich eine Hand aufhielt. „Alina! Hier geblieben!“, knurrte Law. Ich erschrak so heftig, dass alle Müdigkeit verflog. Entsetzt starrte ich zu Law auf. Er hielt mein Handgelenk umschlossen, was anfing leicht weh zutun. „Pass das nächste Mal besser auf. Und noch was…“, er hatte mich gegen die Wand gedrückt und war mir ziemlich nah gekommen und zischte nun „… gewöhn dich lieber nicht an meine Crew. In ein paar Tagen sind wir auf Anaya und dann werden wir sehen wie es mit dir weitergeht.“, ein grinsen stahl sich nun auf seine Lippen, doch es war kein nettes. Eher ein diabolisches, kaltes Lächeln, was mir mehr Angst machte, als die geknurrten und gezischten Worte. Er ließ mein Handgelenk los und verschwand dann in der Tür rechts neben mir.

Was sollte das denn?

Ich rieb mir mein Handgelenk und machte mich auf den Weg zu meiner Kajüte. Immer noch in Gedanken an eben, zog ich mir den Overall aus und stieg ins Bett.

‘Nur noch ein paar Tage…. Dort wird er mich zurück lassen….‘ murmelte ich noch vor mich hin bevor ich einschlief.

*Klopf, klopf*

„Alina? Frühstück.“ „Noch fünf Minuten Mum!“, rief ich verschlafen und drehte mich um. Ich hörte wie sich die Tür öffnete und mir jemand unsanft die Bettdecke wegzog. „Hey!“, rief ich jetzt empört und riss meine Augen auf. Vor mir stand kein anderer als Trafalgar Law. Er grinste fies, als er sah was ich nur anhatte. „LAW!“, stieß ich hervor und rutschte vom Bett um mir irgendetwas überzuziehen. Doch ich war zu schnell aufgestanden und schwarze Punkte nahmen mir die Sicht. Ich knickte seitlich weg und sah mich schon am Boden liegen. Doch statt den Boden griffen zwei starke Hände nach mir und fingen mich auf. Sie waren so stark, muskulös und weich zugleich. Als sich meine Sicht klärte, sah ich in zwei graue Augen, die nur Zentimeter von mir entfernt waren. Mein Herz schlug schneller und ein leichtes Kribbeln ging durch meinen ganzen Körper. Ich verlor mich in diesen grauen Augen und vergaß alles andere. Eine Weile starrten wir uns gegenseitig nur an. Wie konnte jemand nur so unendlich tiefe Augen haben? Ich merkte nicht wie ich eine Hand gehoben hatte und nun langsam seine Konturen seines Gesichtes nach zog. Seine Koteletten hinab, leicht über seine Wange bis zu seinem Kinnbart. In meinen Fingerspitzen kribbelte es, wie in meinen ganzen Körper. Er war so warm und weich, schoss es mir durch den Kopf. Ich spürte, dass er leicht die Mundwinkel hoch gezogen hatte, doch ich sah ihm immer noch in die Augen. Kein einziges Mal sah ich weg. Ich strich ihm langsam über seine Lippen. Rau und gleichzeitig weich. Doch bevor ich noch weiter darüber nachdenken konnte, spürte ich einen harten Aufprall und ich rutschte die Wand hinunter. Ich schrie noch nicht mal, so überrascht hatte es mich. Doch Tränen liefen mir stumm die Wangen hinunter. Ich war neben der Tür an die Wand geflogen, bildete sich nur langsam der Gedanke. Er hatte mich gegen die Wand geschmissen! Ich wischte mir die Tränen weg, um eine klarere Sicht zu bekommen und suchte nach Law. Er stand an meinem Bett, den einen Arm in meine Richtung ausgestreckt. Sein Blick hatte sich verfinstert und seine Augen strahlten eine Bedrohlichkeit aus, die mir eine Gänsehaut verlieh. Ich versuchte mich stützend an der Wand hoch zudrücken. Ich verzog dabei das Gesicht, da mein Rücken schmerzte. Als ich grade aufgestanden war und Law wieder ansehen wollte, stand dieser schon dicht vor mir. Ich wollte zurück weichen, doch ich war schon dicht an der Wand.

„Mach das nie wieder!“ Er sprach mit ruhiger Stimme und genau diese machte mir Angst. Ich nickte nur und Law stürmte aus meiner Kajüte.

Meine Knie gaben nach und ich rutschte die Wand wieder hinunter. Ich zog meine Beine an mich, umschlang sie mit den Armen und legte meine Stirn auf meine Knie. Erst wimmerte ich nur, doch dann schluchzte ich hemmungslos. Mein Rücken tat ziemlich weh, aber am meisten hatte ich Angst vor Law. Er war auf der einen Seite so freundlich und hat mir das Leben gerettet und mich auf seinem U-Boot mitgenommen, aber er konnte auch fies, gefährlich und angsteinflößend sein.

Ich musste wohl eine ganze Weile geweint haben, denn jemand betrat mein Zimmer und hielt hörbar die Luft an. Ich merkte ihn aber erst als er meine Schulter berührte. Ich zuckte zusammen und riss den Kopf hoch. „Sch, sch. Ich bin’s nur. Was ist passiert?“, Kayl hockte vor mir. Ich wischte mir die Tränen weg und versuchte auf zustehen. Ich wollte nicht, dass jemand erfuhr was Law getan hatte. Kayl half mir aufzustehen, als er seine Hand auf meinen Rücken legte, biss ich die Zähne zusammen um nicht aufzustöhnen. Er half mir zum Bett und wir setzten uns drauf. „Erzähl, was ist passiert?“, fragte er wieder. „Alptraum.“ Sagte ich nur knapp, es war das erste was mir einfiel. Er nickte nur. „Komm, du brauchst jetzt Ablenkung. Schnell zieh dir etwas an und dann geh in die Küche. Mach dir Frühstück, Shachi, Peg und Nic sind noch am Abwasch machen. Die werden dich schon auf andere Gedanken bringen. Ich muss leider ins Labor, der Captain will noch ein paar Ergebnisse. Wir sehen uns später und dann lenk ich dich weiter ab.“ Er lächelte mir aufmunternd zu. Ich musste auch lächeln, da er sich wirklich Sorgen machte. „Danke.“, sagte ich leise und stand vom Bett auf und zog den Overall an. Kayl stand schon an der Tür und wartete. Ich ging an ihm vor bei auf den Gang. Er schloss die Tür und zog mich in eine Umarmung „Bis später.“, flüsterte er mir ins Ohr und ging dann den Gang in die andere Richtung runter. Ich schlug den Weg zur Küche ein. Shachi, Penguin und Nic waren noch mit dem Abwasch beschäftigt. Ich holte mir mein Frühstück, setzte mich auf die Anrichte und aß es, während die Jungs mich unterhielten und wirklich aufmunterten. Danach gingen wir in den Trainingsraum. Wie versprochen trainierten wir. Nic war diesmal dabei und alle drei standen mir mal gegenüber. Ich war erstaunt, wie schnell ich lernte und ich wurde auch langsam stärker. Auch wenn ich gegen alle drei keine Chance hatte, war ich stolz auf mich.

„Jungs ich brauch ne Pause.“ Ich war in die Hocke gegangen und stützte meine Hände auf den Knien ab und rang nach Luft. „Alles klar Alina. Setzt dich an die Wand. Jungs komm wir trainieren jetzt mal richtig!“, rief Penguin. Ich ging zu der Wand, wo ich gestern auch gesessen hatte. Als ich auf den Boden sah, lag das Buch noch dort. Ich setzte mich auf den Boden und lehnte mich gegen die Wand und hob das Buch auf. Ich überlegte, ob ich es zurück stellen sollte, aber ich wollte Law nicht begegnen. Also legte ich es wieder auf den Boden und sah nun den Jungs beim Training zu. Für mich sah es eher nach einem richtigen Kampf aus. Irgendwann sah ich mich im Raum genauer um. An einer Wand entdeckte ich mehrere Waffen. Ich stand auf und lief an der Wand entlang auf die Waffen zu. Dort angekommen, besah ich sie mir. Mehrere Katana aus Holz, aber auch echte lagen dort, auch zwei Nodachi aus Holz und ein echtes. Ich griff nach einem der echten Katana und zog es aus der Scheide. Ich hatte noch nie eins in der Hand, aber da die anderen grade mitten im Kampf waren steckte ich es schnell zurück in die Scheide und legte es zurück. Dann nahm ich eines der Holzkatana. Damit in der Hand drehte ich mich zu den Jungs um und das genau richtig. Shachi hatte mit nur zwei Tritten Nic und Penguin zu Boden gegen lassen. „Wow. Shachi.“, rief ich und die Jungs sahen zu mir. Nic keuchte und hielt sich die Seite. Penguin sah man nichts an. „Alina was hast du mit der Trainingswaffe vor?“, keuchte Nic und alle kamen auf mich zu. „Weiß nicht, mal üben. Es fühlt sich gut an in der Hand.“ Ich fuchtelte damit rum und lachte. Alle drei lachten mit. „Hey so geht das.“ Nic hatte sich wohl wieder erholt und griff hinter mich nach einem weiteren Holzkatana und stellte sich jetzt vor mich seinen Rücken mir zugewandt und fing an. Es sah bei ihm wirklich besser aus. Er konnte es super beherrschen. „Nic bringst du es mir bei?“, rief ich und er drehte sich schwungvoll um. „Klar komm ich zeig dir die Haltung und wie du es richtig führst.“ Freudig strahlte ich ihn an und lief zu ihm.

Den Tag verbrachten wir im Trainingsraum, nur zum Essen gingen wir in die Kombüse. Ich half den Jungs beim Kochen. Nic war ein wirklich toller Schwertkämpfer und mir fiel es wesentlich einfacher mit einem Schwert zu kämpfen als Karate. Nic fragte auch, ob ich nicht doch schon mal mit einem Katana gekämpft hätte, aber ich verneinte. Ich war stolz darauf. Nic wollte mir morgen mehr zeigen, aber für heute reichte es. Ich war total kaputt, mehr als gestern. Ich hatte mir noch das Buch geschnappt und war dann duschen gegangen. Nun lag ich in meinem Bett und ging den Tag nochmal durch. Die Jungs haben mich wirklich aufgemuntert und das Training war die perfekte Ablenkung gewesen. Kayl kam nach dem Mittagessen mit und sah mir beim Training zu. Law hatte ich nach heute morgen nicht mehr gesehen, was auch besser war. Ich hatte mich zum Glück nicht ernsthaft verletzt am Rücken. Es war lediglich ein großer blauer Fleck geworden. Kurz vorm Einschlafen, tauchten die Erinnerungen an heute Morgen nochmal auf. Diesmal aber die schönen. Seine Augen, sein Gesicht, die warme weiche Haut. Das Kribbeln im Bauch kam zurück und mit diesen Erinnerungen schlief ich ein.

In dieser Nacht träumte ich ziemlich schlecht. Immer wieder wie Hailey und ich entführt wurden und dann im Himmel schwebten und auf unterschiedlichen Inseln aufschlugen. Nach dem dritten Mal, beschloss ich wach zu bleiben. Ich hatte keine Ahnung wie spät es war und durch das Bullauge sah ich nur in die Tiefsee. Ich beschloss auf zustehen, mir in der Küche einen Tee zu machen und dann in dem Buch weiter zu lesen. Ich zog mir den Overall von Penguin an, den ich mir gestern von ihm geliehen hatte, da der andere vom Training verschwitzt war und erst gewaschen werden musste. Law hatte mir eindeutig klar gemacht, dass ich nicht oben ohne, also nur im Bikini, rumlaufen soll. Ich öffnete leise die Tür und schlich auf Zehenspitzen zur Treppe und dann zur Küche. Im Gang hörte man das Schnarchen der anderen. Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass die Crew 15 Mann groß war und sich viele eine Kajüte teilten. Ich würde nie bei so einem Geschnarche schlafen können. Nur gut das in den Gängen immer Licht brannte. In der Küche angekommen sah ich erstmal auf die Uhr über der Tür. 2:30 Uhr. Meine Laune sang in den Keller, es war viel zu früh. Ich machte mich dran einen Tee zu kochen. In der Küche war es nicht besonders warm, also beschloss ich in den Aufenthaltsraum zugehen, da war eine Decke und eine Couch. Ich nahm den Tee und das Buch und ging den Gang runter. Im Aufenthaltsraum setzte ich mich an einem Bullauge auf die Couch und holte die Decke und machte es mir bequem. Der Tee wärmte mich zusätzlich von innen und bald war mir schön warm. Nach einer Weile fielen mir meine Augen zu und ich schlief mit dem Buch auf der Brust ein.

„Frühstück!“, erklang es plötzlich durch die Lautsprecher. Ich schreckte hoch.

Oh ich muss doch nochmal eingeschlafen sein. Ich gähnte und streckte mich nochmal, dann stand ich auf und ging mit der Tasse in der Hand zur Kombüse. Ich musste immer wieder verschlafen gähnen. Ich hatte einfach zu wenig Schlaf bekommen. „Morgen Alina. Du siehst aber noch müde aus.“, rief Penguin von einem Tisch aus mir zu. „Mhm.“, war alles was ich erwiderte. Ich ging kurz in die Küche um mir noch einen Tee zu machen, dann setzte ich mich neben Shachi und Bepo. „Morgen Jungs.“, sagte ich halb gähnend. „Morgen, du bist wirklich noch sehr müde.“, lachte Shachi und stupste mich leicht an. „Ja, hab nicht besonders viel schlafen können. Hatte ein merkwürdigen Traum immer wieder.“ Ich nahm mir ein Brot und fing an es zu belegen. „Mhm.. was hast du denn… mhm… geträumt?“, sprach Bepo während er kaute. „Bepo mit vollem Mund spricht man nicht.“, tadelte ich ihn daraufhin. Er senkte den Kopf und entschuldigte sich. Ich schüttelte den Kopf und fing an zu erzählen. Ich bemerkte nicht wie Law sich mir gegenüber hinsetzte und auch zu hörte. Als ich fertig war kommentierte er es „Hört sich nach einer Erinnerung an. Es würde teilweise erklären, wie du auf Elyses gelandet bist. Aber nicht wie du vom Himmel gefallen bist.“, er nahm sich ein Onigiri und biss hinein. Ich hielt in meiner Bewegung inne und starrte Law an. Als niemand etwas sagte, sah er auf. Für einen Augenblick trafen sich unsere Blicke, doch ich sah schnell auf mein Brot und biss hinein, wobei ich nur nickte. „Captain, was steht heute auf dem Plan?“, fragte James. „Bepo wann erreichen wir Anaya?“ „In fünf Stunden.“, sagte Bepo prompt. „Gut. Wenn wir an der Insel sind müssen einige Proben getrocknet werden. Bis dahin habt ihr Freizeit.“ Während sie sprachen sah ich auf den Tisch.

Fünf Stunden. Seufzt. Dann heißt es Abschied nehmen. Hätte nicht gedacht, dass hier schon meine Reise endet. Schade. Vielleicht kann mich Hailey auf der Insel abholen…

„Alina?“, jemand wedelte vor meinem Gesicht mit seiner Hand hin und her. Ich sah auf und starrte direkt in zwei graue Augen. Ein leichtes Kribbeln durchfuhr mich und ich sah schnell zu demjenigen, mit der wedelnden Hand. „Hmm… ja Nic? Tut mir leid, was hast du gesagt?“ „Ich hab gefragt ob wir trainieren sollen?“ Bei diesem Gedanken lächelte ich begeistert und nickte „Klar doch! Jetzt?“, meine Müdigkeit war auf einen Schlag hin weg und ich wollte sofort los legen. Nic sprang auf und zog mich auf die Beine. „Sicher. Komm!“ und dann gingen wir auch schon zum Trainingsraum.

Wir trainierten schon eine Weile, als Shachi, Penguin und Kayl uns zu sahen. „Alina du bist wirklich gut.“, meinte Kayl und hielt mir ein Handtuch und eine Flasche Wasser entgegen. „Danke.“, sagte ich verlegen. Nach ein paar Minuten Pause machten wir weiter. Shachi und Penguin begannen mit Krafttraining, Kayl sah uns von einer Wand aus zu. Als mich Nic in die Seite traf, keuchte ich auf und bat um eine kurze Pause. Ich musste mich mal setzten. Ich war zwar schon besser geworden, bekam aber immer wieder Schläge in die Seiten, Arme, Beine und Rücken. Ich musste bestimmt schon über all blaue Flecke haben. Ich trank etwas und wollte mich grade zu Nic umdrehen, um weiter zu trainieren, als ich Law an der Tür gelehnt sah. Ich stockte und ließ fast mein Katana fallen. „Wie ich sehe kannst du mit einem Katana umgehen. Nic ich über nehme, setzt dich zu Kayl.“ „Aye.“ Nic kam an mir vorbei und murmelte „Viel Glück.“ Ich schluckte. Ich wusste wie gut Law kämpfen konnte. Das kann ja was werden. Ich betete in Gedanken schon mal, dass ich nicht sofort hinfalle oder er mir etwas bricht mit einem Schlag. Er hatte sich eins der Holznodachi’s geholt und stand mir jetzt gegenüber. Ich zitterte leicht und mein Körper war angespannt. „Bereit?“ ich nickte als Antwort und schon flog das Nodachi auf mich herab. Ich konnte im letzten Augenblick noch ausweichen, stolperte dabei aber leicht und bekam den zweiten Schlag von Law in den Rücken. Ich fiel geradewegs auf den Boden, nur mit Mühe konnte ich mich mit den Händen abfangen.

Mist!

Ich rappelte mich auf und hielt das Katana fest umschlossen, bereit für den nächsten Angriff. Law hatte ein leichtes Grinsen aufgesetzt. Er holte erneut aus, doch diesmal konnte ich den Schlag halbwegs abblocken. Seine Schläge waren etwas fester, als die von Nic. Nach dem vierten Schlag schaffte ich es mehr Kraft in die Abwehr zu legen. Ich musste diesmal nicht einen Schritt zurück treten. Law’s Grinsen veränderte sich, jetzt grinste er mich eher fies an. Das verhieß nichts Gutes. Eine Weile blieben die Schläge noch leicht, doch dann folgten die Schläge schneller aufeinander und ich hatte verdammt Mühe damit sie abzuwehren. Ich bekam es so schnell gar nicht mit, da flog mir das Katana aus der Hand und ich hatte seine Holzklinge an meinem Hals, während er mich mit einem Arm um meine Brust vor sich festhielt. Mein Herz und Atem gingen schneller. Es war still im Raum, doch ich sah ins Nichts und konzentrierte mich voll und ganz auf Law. Ich konnte seinen ruhigen Herzschlag an meinem Rücken spüren und sein Atem an meinem Ohr fühlen. Sein Gesicht musste nah über meinem Ohr sein. Ich dachte unweigerlich an gestern morgen zurück und das Kribbeln verstärkte sich. Plötzlich spürte ich seinen heißen Atem direkt an meinem Ohr und eine Gänsehaut überkam mich. „Du bist wirklich gut. Ich glaube ich überlege es mir doch noch mal, ob ich dich auf der Insel zurück lasse, Kleine.“, während er sprach berührend seine Lippen leicht mein Ohr und mein Herz fing noch schneller an zu schlagen. Ich atmete immer unregelmäßiger. Doch als ich hörte was er gesagt hatte, setzte meine Atmung kurz aus. Er überleg es sich nochmal?! Ich könnte bleiben?!

Ich fing wieder an zu atmen, doch einen Augenblick später stockte ich wieder. Er hatte mir leicht über den oberen Teil meiner Ohrmuschel geleckt. Ich hielt nicht nur die Luft an, auch mein Herz setzte aus. Dann schnappte ich leise nach Luft. Nachdem er meine Reaktion abgewartete hatte zog er sich zurück und ließ mich frei. Ich war aber noch zu geschockt und benommen um mich zu rühren. Ich bekam auch nicht mit, wie Law den Raum verlies. Ich stand immer noch da und starrte ins Leere.

Was sollte das denn?! Und was sollte dann gestern das? Was macht er nur mit mir? Jetzt beruhige dich doch mal! Scheiße aber auch!

„Alina? Geht es dir gut? Was hat der Captain zu die gesagt? Hallo??“, alle standen um mich herum und Shachi wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht. Doch ich reagierte nicht, ich bekam es nicht mal mit. „Erde an Alina?!“, jetzt schüttelte mich Shachi. „Mhm… was?“ Ich sah verwirrt und immer noch leicht abwesend zu Shachi auf. „Mensch was hat der Captain nur zu dir gesagt? Du bist ja total durch den Wind.“, meinte Shachi. „Er überlegt es sich noch mal.“, hauchte ich dann, aber eher zu mir selbst. Doch alle verstanden es. „Hey das ist doch super!!“ riefen sie im Chor. „Du musst ihn ziemlich beeindruckt haben.“ , meinte Nic. „Ja.“ Nic lachte. „Komm wir gehen in den Aufenthaltsraum. Dort ruhen wir uns noch etwas aus.“, er zog mich hinter sich her. Langsam kam ich wieder zu mir und ein Hoffnungsschimmer brachte mich zum Glühen. Ich hatte eine Chance mit ihnen weiter zu segeln.

Es waren seit dem Frühstück vier Stunden vergangen. Wir hatten angefangen zu pokern, doch ich konnte mich nicht konzentrieren und ging alleine zurück in den Trainingsraum. Nun stand ich in der Mitte und übte für mich. Ich hatte mich schon ziemlich ausgepowert.

Wie er sich wohl entscheidet? Aber ich versteh ihn einfach nicht. Erst ist er freundlich, dann gemein, angsteinflößend und jetzt sowas?!Und warum hat er so eine starke Wirkung auf mich. Ich bin doch nicht verliebt!

Ich schlug immer heftiger mit dem Katana um mich. Das konnte nicht Wahr sein! Ich kannte ihn nicht und konnte ihn noch weniger einschätzen. Ich keuchte mittlerweile schon und knickte nach einer Umdrehung ein. Meine Seiten schmerzen und ich rang nach Luft. Ich kniete eine Weile, bis ich wieder halbwegs Luft bekam.

Halb eins. Ich sollte mich mal fertig machen. Ob er sich schon entschieden hat? Ich ging ins Bad und duschte mich schnell ab. Ich hatte nicht mehr allzu viel Zeit, in einer halben Stunde sollen wir schon da sein. Ich schlang das Handtuch um mich und lugte in den Gang. Niemand zusehen. Schnell ging ich nur mit einem Handtuch bekleidet den Gang runter zu meiner Kajüte. Ich trocknete mich ab und zog mir meine Sachen an. Den Overall faltete ich und legte ihn auf das Bett, das Handtuch lag über der Stuhllehne. Auf dem Nachttisch lag die Teleschnecke, ich nahm sie hoch, steckte sie ein und dachte an Hailey. Wir haben bis jetzt nicht mehr telefoniert, aber falls ich auf der Insel bleiben musste, rufe ich sie an. Ich hatte beschlossen, dass ich auf sie warten werde und wir dann gemeinsam weiter sehen.

‘Land in Sicht. Wir tauchen auf!‘, drang es aus den Lautsprechern im Gang. Ich holte tief Luft, sah mich nochmals im Zimmer um und machte mich dann auf zum Navigatorenraum. Reges Treiben herrschte auf den oberen Ebenen. Als ich ankam lief Bepo hektisch hin und her und Shachi und Penguin gaben Anweisungen. Ich gesellte mich zu Kayl, Nic und James. Law sah ich nur kurz an, er lehnte lässig im Türrahmen. Sein Gesicht war ausdruckslos und er wirkte ziemlich kalt auf mich. Plötzlich sprang Bepo auf den Gang und lief eilig auf die massige Metalltür zu und riss sie auf.

„Ai ist das herrlich!! So rechts, check. Links, check. Vorne, check.“ Hörten wir und nun traten auch wir aufs Deck. Die Sonne blendete mich etwas, aber ich wusste wo die Reling war und ging auf diese zu. Ich konnte jetzt vor uns die Insel sehen. Laut Bepo war es eine Frühlingsinsel. Wir hatten einen guten Tag erwischt, der Himmel wies nur kleine Schleicherwolken auf und die Sonne verteilte eine angenehme Wärme. Ich sog genüsslich die frische Luft ein und besah mir die Insel. Sie war mit hohen Bäumen übersät. Wir steuerten genau auf den Hafen zu und hinter diesem musste eine Stadt sein. Je näher wir dem Hafen kamen, umso mehr konnte ich erkennen. Die Stadt war wunderschön, hohe Häuser und gepflasterte Straßen. Die Stadt machte einen sehr wohlhabenden Eindruck. Als wir am Hafen angelegt hatten wurde es still auf dem Deck und alle sahen zu Law. Er lehnte an der Metalltür und hatte alles von dort aus beobachtet.

„Bepo, Shachi und Penguin kommen mit mir. Nic und Chiko besorgen Proviant. James, Jiro und Taki ihr holt die Proben hoch und trocknet sie.“ „Aye-Aye Captain!“, riefen alle im Chor. „Alina?“ Ich drehte mich zu Law um, da ich zum Hafen sah. Ich sah ihn nur an, mein Herz raste.

Jetzt war es soweit. Wie hat er entschieden?

„Du gehst mit Kayl zusammen dir neue Anziehsachen kaufen. Eine Frau soll nicht in den Overalls rumlaufen.“, er lächelte mich schief an. Mein Gehirn versuchte die Informationen zu verarbeiten, doch bevor ich es verstehen konnte, wurde ich hochgerissen. „Juhu!! Willkommen in der Crew Alina!!!“ rief Kayl zusammen mit der restlichen Crew. Er hatte mich hochgehoben und knuddelte mich. „Was? Ehrlich jetzt?!“ ich konnte es nicht fassen. Ich sah über Bepo’s Schulter zu Law. Er nickte mir nur zu.

Ich hab es geschafft!! Ich bin Teil seiner Crew! Wahnsinn!! Yippie!!

„JAA!“ rief ich glücklich aus und umarmte Bepo glücklich. „Auf geht’s Männer und Alina!“, rief Law über unsere Köpfe hinweg. „Aye-Aye!“ Wir folgten ihm, wobei mir Kayl vom U-Boot half. Gemeinsam gingen wir den Hafen entlang in die Stadt. Die Stadt war voll mit Geschäften und ich sah auch schon ein Klamottenladen. „Komm Kayl, dort will ich mir Sachen kaufen!“, rief ich und zog Kayl am Handgelenk hinter mich her. Ich hörte noch wie alle anfingen zu lachen, doch mir war es egal, ich liebte es zu Shoppen. Wir betraten den Laden. Er war perfekt. Hier bekam man für jede Jahreszeit etwas und noch viel mehr. Ich ging durch die Reihen und zog hier und da ein Teil heraus und gab es Kayl. Er war schon über und über mit Klamotten als wir in die große Umkleide gingen. Er legte alles ab und setzte sich in einen Sessel vor der Umkleide. Ich zog eins nach dem anderen an. Immer wieder ging ich raus und holte mir Kayl’s Meinung ein. Es musste bestimmt schon eineinhalb Stunden vergangen sein. „Alina bist du fertig?“, fragte Kayl gelangweilt. „Ja sofort. Wie viel Geld haben wir denn? Ach und wie kann ich euch das denn zurück zahlen, ich hab doch keines?“ Ich stand in Unterwäsche in der Umkleide und besah mich im Spiegel. „Genug. Und brauchst du nicht, Law meinte, es ginge in Ordnung. Für dich machen wir eine Ausnahme. Du bist schließlich das erste weibliche Crew Mitglied und wir haben keine Frauensachen an Bord.“, erklärte er mir.

Der Hammer!! Ok was nehme ich? Hmm… das…das…oh das auch….und das….

Ich sortierte in der Umkleide und zog mir meine alten Sachen wieder an. Ich öffnete die Tür. „Kayl kannst du mir helfen?“ „Ist das alles?“, fragte er. „Ähm ja? Ich hab soweit erstmal alles an Anziehsachen. Ich will es ja nicht übertreiben. Ach und ich brauch noch ein paar andere Frauensachen.“, erzählte ich ihm auf dem Weg zur Kasse. „Das macht 50.000 Berry, junge Dame.“ „Der Herr bezahlt.“, grinste ich verwies auf Kayl. Er bezahlte und wir schnappten uns die Taschen. „Los gib die her.“, meinte Kayl zu mir und nahm mir meine Taschen ab. Ein Gentleman. Wir schlenderten durch die Straßen und ich kaufte hier und da noch ein paar weitere Sachen, wie etwas Schminke und Waschzeug und so Mädchenzeug.

Kayl war schon vollgepackt mit Taschen, als wir den Rückweg starteten. „Kayl gib mir doch mal ein bisschen Geld. Ich hol uns Zuckerwatte!“, ich hab schon lange keine mehr gegessen. Ich nahm Kayl einige Taschen ab, sodass er seine Zuckerwatte essen konnte. „Wow schmeckt die gut!“, ich strahlte glücklich vor mich hin. Kayl belächelte mich dafür, er hatte mich noch nie so glücklich gesehen. Am U-Boot angekommen verstaute ich meine Sachen in meinem Kleiderschrank. Ich zog ein paar neue Klamotten heraus und zog mich um. In der Schranktür war ein Spiegel und ich besah mein neues Spiegelbild. Ich hatte nun einen schwarzen Minirock an, der einen ausgestellten Saum hatte, ein bauchfreies, königsblaues neckholder Top, mit einem leichten Herzausschnitt und am Saum mit gelben Rüschen geschmückt. Der Ausschnitt war so tief, dass man meinen roten BH leicht sehen konnte, aber es gefiel mir. Dazu trug ich noch rosa-rote Overknees und schwarze Stiefeletten mit dünnem Absatz. Ich war zufrieden mit meinem neuen Outfit und ging wieder aufs Deck, wo Kayl wartete.

*ein langer Pfiff* „Wow Alina, das ist ja der Wahnsinn! Du siehst fantastisch aus!“, rief Kayl und kam aus dem Staunen nicht heraus. Auch die restliche Crew die auf dem Deck waren pfiffen und überhäuften mich mit Komplimenten. Ich lief leicht rosa an, fühlte mich aber sehr wohl in meiner Haut. „Danke. Jungs, habt ihr Lust noch mal in die Stadt?“ Alle nickten und wir machten uns auf in die Stadt.  Wir verbrachten fast zwei Stunden dort. Es war mittlerweile schon fünf Uhr, als wir uns auf den Rückweg machten. „Da seit ihr ja. Wir-“ Ich sah hoch zum Deck. Shachi und Penguin hatten sich über die Reling gelehnt. Shachi hatte gesprochen, war dann aber verstummt. Beide starrten mich mit offenen Mündern an. „Hey Leute jetzt starrt doch nicht so!“, meinte Nic und kletterte hoch. Ich folgte ihm kichernd. Die beiden sahen auch zu dämlich dabei aus. „Ich, ähm… du… du siehst super aus.“, stammelte Shachi los und Penguin nickte eifrig. „Danke Jungs! Was wolltest du uns sagen Shachi?“, ich lächelte ihn breit an. Ich hatte super Laune und der Tag lief seit heute Mittag perfekt.

„Der Captain erwartet uns alle in einer Bar. Er will dich willkommen heißen.“ „Ok. Dann auf in die Bar!“, rief ich und wir gingen zurück in die Stadt. Ich ging mit Kayl und Nic hinter Shachi und den anderen her. Shachi und Penguin unterhielten sich aufgeregt flüsternd. Worüber die wohl sprachen? In einer Seitengasse war die Bar. Ich betrat als letzte die Bar. Die Jungs steuerten sofort auf einen Tisch auf der linken Seite des Lokals zu. Ich folgte ihnen mit etwas Abstand, da ich mich in der Bar umsah. Sie war recht voll und viele weitere Piraten waren hier versammelt. Doch die Heart-Piraten waren von der Crewanzahl die größte hier. Ich sah nun zu meinen Jungs und erblickte Law. Er saß auf einer Bank an der Wand. Er hatte die Hände hinter den Kopf verschränkt und ein fasziniertes Lächeln aufgesetzt. Er musterte mich beim näher kommen. Mit diesem Lächeln, sah er so unverschämt sexy aus, schoss es mir durch den Kopf und ich schlug mir innerlich gegen den Kopf. Als ich bei ihnen war drückte mich Shachi auf einen Stuhl gegenüber von Law und gab mir ein Becher mit Sake.

Ich bin nicht in ihn verliebt! Und dass er mit diesem Lächeln so verdammt sexy aussieht ändert nichts daran! Er ist jetzt mein Captain und in seinen Captain verliebt man sich nicht!

„Auf Alina!“, rief Shachi und hob seinen Becher. „Auf Alina!“, stimmten alle mit ein und wir stießen alle an. Ich nahm einen Schluck. Ohman! Könnte besser schmecken. Naja egal, jetzt wird gefeiert!

„Ich hoffe, ich habe mich nicht falsch entschieden.“ Law hatte sich leicht über den Tisch gelehnt und stieß leicht meinen Becher an. Ich sah ihm fest in die Augen „Nein hast du nicht. Ich danke dir und freue mich auf die Reise.“ Wir hoben unsere Becher und tranken etwas, während wir uns weiterhin in die Augen sahen.

Nach einer Weile war die Stimmung in der Bar sehr ausgelassen und viele aus meiner Crew waren schon angetrunken. Auch ich merkte leicht, die Wirkung des Sakes. Ich trank zwar nie sehr viel, aber war um einiges trinkfester als Hailey. Ich lächelte noch breiter bei dem Gedanken an Hailey. Plötzlich zog mich Nic auf die Beine und fing im Takt der Musik an mit mir zu tanzen. Er war gar kein schlechter Tänzer. Ich lachte glücklich vor mich hin und nach und nach tanze ich mit Shachi, Penguin und Kayl. Wir feierten bis in den Morgen hinein. Wir alle waren angetrunken und einige auch etwas mehr. Ich musste auf dem Rückweg von Shachi und Nic gestützt werden, bzw. wir stützten uns gegenseitig. Meine Stiefeletten hatte ich ausgezogen, da ich sonst umgeknickt wäre. An Deck erwarteten uns die, die auf das Schiff aufgepasst hatten und grüßten uns lachend. Ich ging leicht wankend den Gang zu meiner Kajüte, als mich jemand zurück hielt. Law. Die anderen gingen an uns vorbei und wir wünschten uns eine gute Nacht gegenseitig. Law wartete bis alle in ihren Kajüten verschwunden waren, dann drehte er mich so, dass ich mich an die Wand anlehnen konnte. Auch er hatte einiges getrunken, aber ich glaube, dass er noch klarer im Kopf ist als ich. Ich lächelte schon den ganzen Abend vor mich hin und bekam es einfach nicht mehr weg. Law musterte mich noch mal von Kopf bis Fuß, dann stützte er sich mit einer Hand neben meinem Kopf an der Wand ab und war mir so etwas näher gekommen. „Die Sachen stehen dir wirklich ausgezeichnet. Ich hoffe du hast dir noch mehr solcher schönen Sachen gekauft?“, er sprach gelassen. Doch für mich klang es auch verführerisch, was wohl auch der Alkohol in Schuld war. Er lächelte dieses Lächeln wieder und ich musste mich echt zusammen reißen, ihn nicht mit offenem Mund anzustarren. „Ähm, ja hab ich.“ Brachte ich nach kurzem Zögern hervor. „Gut.“, hauchte er mir entgegen und ich bekam eine wohlige Gänsehaut. Er beugte sich zu mir runter und hauchte mir ins Ohr „Schlaf gut, Kleine. Ach und schönes Tattoo“ Dann entfernte er sich und verschwand in seiner Kajüte. Ich fing an dämlich vor mich her zu grinsen und ging dann auch in meine Kajüte. Ich zog mich aus und legte mich hin.

Was macht er nur mit mir? Und wieso tut er das? Ich kann ihn einfach nicht einschätzen. Aber er sein Lächeln, aww… mit dem Bild seines Lächelns schlief ich ein.

Entführung

-Hailey-

„HAILEY!!“, jemand schrie, doch ich drehte mich auf die Seite und ignorierte es. „Eustass Hailey! Steh auf. SOFORT!“ Ein lautes klopfen an meiner Tür, doch auch das ignorierte ich und zog mir die Decke über den Kopf. Kann man nicht mal ausschlafen?!

Die Tür flog mit einem lauten krachen auf, doch ich tat so, als ob ich feste schlafen würde. „Kid!“ „Was? Sie soll aufstehen!“ „Ja, aber nicht so!“ „Mir egal! Hailey! Steh. Sofort. AUF!“, Kid brüllte durchs ganze Zimmer und was machte ich. Ich zog die Decke nur noch mehr über meinen Kopf und murrte „Noch fünf Minuten!“ Doch es machte ihn nur noch wütender. „HAILEY!...“ „Kid nicht!“, rief Killer und ich hörte nur ein poltern. Genervt schlug ich die Decke weg und drehte mich um und sah beide verschlafen an. Ich rieb mir noch mehrmals verschlafen die Augen, bis ich richtig sehen konnte. Der Anblick war zum brüllen. Killer hatte einen Arm um Kids Brust und hielt ihn zurück, mit seiner anderen Hand versuchte er Kids Hand aufzuhalten, damit dieser mir nicht eine Verpassen konnte. Es war einfach nur komisch, wie sie mit einander rangelten. Kid sah mich wutentbrannt an, als ich anfing zu lachen. Großer Fehler, denn nun hatte ich es endgültig zu weit getrieben. Killer konnte ihn nicht mehr zurück halten und ich wurde prompt am T-Shirtkragen gepackt und in die Luft gezogen. Das Lachen verging mir sofort. „Was gibt es da zu lachen?!“ knurrte Kid und funkelte mich bösartig an. „Es tut mir Leid! Ich… Ihr… es sah lustig aus.“ Fing ich an zu stottern. „Kid lass sie doch.“, riet ihm Killer. „Das wirst du noch bereuen.“, knurrte er mich noch mal an, dann lies er mich aufs Bett fallen. „Was hast du da eigentlich an?“, fragte er mich, nun nicht mehr ganz so wütend. Ich sah an mir runter und runzelte die Stirn. Ich zupfte an dem T-Shirt und versuchte mich zu erinnern, doch ich wusste es nicht. „Es ist von mir.“, sagte Killer schlicht in die Stille. Überrascht sah ich ihn an, auch Kid tat es. „Du bist bei der Feier eingeschlafen und ich hab dich ins Bett getragen, da alle anderen zu betrunken waren. Und da du keine Schlafsachen hast hab ich dich in eins meiner T-Shirts gesteckt. Du kannst es behalten.“, er sagte es, als ob er über das Wetter reden würde. Ich lief währenddessen rosa an und sah mir das T-Shirt nochmal an. Es ging mir bis zu den Oberschenkeln und war schlicht in einem leichten Hellblau. „Danke.“ „Zieh dir was anderes an und dann hol dir was zu Essen. Ich warte im Trainingsraum auf dich. Und beeil dich!“, sagte Kid nun, bevor noch einer etwas sagen konnte. Ich nickte ihm zu und er verschwand mit Killer.

Ich zog mir schnell Hose und schwarzes Bandeau  an und ging dann in die Kombüse. Ich ging zum Kühlschrank und zog mir Brot und Aufstrich heraus. „Ehm…“, fing jemand hinter mir an und ich sah von meinem Brot auf. Ein hochgewachsener Mann mit kurzen schwarzem Haar stand hinter mir. Er hatte eine Narbe, die sich quer über seine Brust zog. Er trug eine schwarze Felljacke, schwarze Hose und braune Stiefel. Dazu hatte er sich eine Eisenkette umgehängt. Nachdem ich ihn von Kopf bis Fuß gemustert hatte, drehte ich mich wieder meinem Brot zu. „Ja?“, fragte ich noch. „In zwei Stunden gibt es Mittagessen.“

Was interessiert mich das? Ich hab jetzt Hunger! Und das Training beginnt gleich. Ohman *seufzt* „Ich hab aber jetzt hunger, außerdem muss ich gleich zu meinem Training mit Kid.“ Dabei drehte ich mich zu ihm um und biss in mein Brot. „Achso… ja.. ähm…“ Ich schluckte den Bissen runter. „Wie heißt du überhaupt?“, fragte ich ihn dann. „Akeno. Ich bin hier der Koch.“ „Hmpf… nett dich kennen zu lernen.“, sprach ich zwischen zwei Bissen. „Es tut mir leid aber ich muss los. Kid wartet und ich sollte mich beeilen. Bis später Akeno.“ Ich räumte während ich sprach alles wieder ordentlich weg und lief aus der Kombüse.

HmHmm wo muss ich überhaupt hin? Ich lief am Bad vorbei den Gang weiter und eine Treppe runter. Eine Tür stand offen und ich ging auf sie zu. Bingo. Ich trat ein und fand mich in einem ziemlich großen Raum wieder. Überall waren Hanteln und son Zeug verteilt. Auch Waffen gab es hier. Kid saß mit Killer auf einer Bank und beide stemmten Gewichte. Als sie mich bemerkten, winkte mich Kid her und Killer legte seine Hanteln weg. Kid grinste mich dabei hämisch an und ich wusste, dass dieses Training die Hölle sein wird.

„Zuerst werden wir dich in Form bringen. Mit so einem zierlichen Körper kann man nicht kämpfen, du würdest keine zwei Sekunden aushalten. Hmm womit fangen wir an.“ fing Kid an. In den nächsten zwei Stunden musste ich Liegestütze und Sit Ups machen, sowie mit den Hantel trainieren. Ich war schon nach 5 Liegestützen im Arsch, doch mit Kid war nicht zu Spaßen. Er drohte mir regelmäßig und lachte immer wieder diabolisch. Das Training war der Horror. Als wir zum Essen geholt wurden, konnte ich kaum noch laufen. Mir tat einfach alles weh. Hätten wir nicht mit etwas leichterem Anfangen können, beschwerte ich mich innerlich und funkelte Kid’s Rücken böse an. Meine Laune war im Keller. Ich saß Kid mal wieder gegenüber und rechts von mir Killer. Es war wohl nun mein Standartplatz. Ich aß schweigend und in meinen Gedanken fluchend, ohne jemanden groß anzusehen. Killer aß wie immer nichts und nahm sich später was mit aus Zimmer. Mich reizte es ja schon, ihn mal ohne Maske zusehen, aber ich glaube dann wäre ich tot.

Nachdem Essen schleifte mich Kid halb hinter sich her, zurück in den Trainingsraum, diesmal ohne Killer. Doch es machte keinen Unterschied. Killer hatte für sich trainiert und uns kaum beachtet. Nach zwei weiteren Stunden der Folter, war das Training für heute beendet. Ich lag keuchend am Boden und rang nach Luft. Mir tat einfach alles weh und ich wollte nur noch schlafen. Doch Kid zog mich auf die Beine und schleppte mich ins Bad. „Dusch dich und dann komm in meine Kajüte.“ Meinte Kid noch und schob mich ins Bad. Ich ging kalt duschen und stand eine Weile nur so da. Dann wusch ich mich schnell und zog mich wieder an. Meine Haare rubbelte ich mir nur kurz mit einem Handtuch ab, sodass sie nicht mehr tropfnass waren und verließ das Bad und ging auf Kids Kajüte zu. Sie lag schräg gegenüber von meiner und mit einem klopfen trat ich ein.

Seine Kajüte war recht groß. Ein großes Bett stand an einer Wand, eine Kommode und ein Schreibtisch, sowie ein Regal füllten das Zimmer und zu meiner rechten war eine Tür, wo ich das Bad vermutete. Ohne zu fragen ging ich auf das Bett zu und setzte mich erschöpft drauf und sah Kid an, der an seinem Schreibtisch saß. „Da wir vermutlich erst in zwei Wochen eine neue Insel erreichen, sind dort ein paar Sachen für dich. Sie gehören Isamu. Er ist der kleinste von uns und sie könnten dir einigermaßen passen.“, er deutete auf seine Kommode, wo ein paar T-Shirts und eine Hose lagen. „Danke.“ Erwiderte ich erschöpft unfähig aufzustehen. Kid’s Bett war zu einladen und so schön weich. „Ach und noch was. Verschaff dir ein wenig Respekt. Meine Jungs halten dich für zu schwach und zu Mädchenhaft.“, fuhr er fort. Er sprach ganz verändert mit mir, weder aggressiv noch belustig oder sonst was, einfach nur normal und völlig gelassen. Ich nickte ihm nur zu und konnte nicht anderes als mich rücklings ins Bett fallen zu lassen. Ich hatte keine Kraft mehr meinen Oberkörper aufrecht zu halten. „Gut.“ murmelte ich noch. Nach einigen Minuten der Stille und ich schon halb am einschlafen, fing Kid an zusprechen. „Wie war deine Kindheit eigentlich?“

Wow hat er das wirklich gefragt? „Sehr schön.“ Murmelte ich ihm zu, doch die Dunkelheit zerrte mich weiter in die Tiefe und ich bekam so nicht mehr mit, was er drauf erwiderte. Ich war einfach vor Erschöpfung eingeschlafen.

Irgendwann wachte ich auf und wusste nicht wo ich war, aber es war mir ziemlich egal, da ich dringend ein Bad brauchte. Mit müden Augen stieg ich aus dem Bett und suchte meine Zimmertür. Es war recht dunkel und nur spärlich drang das Mondlicht ins Zimmer. Ich erfühlte eine Tür und drückte sie leise offen. Verwundert zog ich eine Augenbraue hoch. Ich stand in einem Badezimmer und nicht auf dem Gang. Doch noch halb im Schlaf zuckte ich nur mit den Schultern, schloss die Tür und suchte nach dem Lichtschalter. Vom Licht geblendet ging ich aufs Klo, wusch mir die Hände und löschte das Licht so schnell es ging. Als ich ins Zimmer zurück trat, sah ich nichts mehr. Das Licht war einfach zu hell gewesen für meine müden Augen. Ich tastete mich vorsichtig zurück zum Bett und fluchte leise, als ich es mit dem Schienbein voran fand. Au das gibt einen blauen Fleck!

Ich ließ mich ins Bett fallen, drehte mich auf die Seite und schlief binnen Sekunden wieder ein.

Mhh… was pustet mich denn da an! Nach ein paar weiteren Stunden Schlaf, wachte ich durch einen Luftzug auf. Luft blies mir in regelmäßigen Abständen ins Gesicht. Verstimmt grummelte ich leicht und drehte mich um. Doch plötzlich regte sich etwas neben mir im Bett, nachdem ich mich auf den Rücken gedreht hatte. Starr vor Entsetzen lauschte ich, dabei hielt ich die Augen zu und Luft an. Nach einer kleinen Pause der Stille und dem gleichen Luftzug an meinem Ohr, hörte ich ein leises Schnarchen. Augenblicklich riss ich meine Augen auf. Das Zimmer war nun hell erleuchtet. Ich drehte, nach einigen Sekunden der Gewöhnung ans Licht, meinen Kopf ganz langsam nach rechts – WOAHHHH!!!!!- Knall!

Ich fiel aus dem Bett und zog scharf die Luft ein. Ich hatte mich so sehr erschrocken, dass ich nach hinten gerutscht war und mit dem Rücken zuerst auf den Boden aufschlug. Mit schmerzverzehrtem Blick rieb ich mir meinen Rücken und stand langsam auf. Auf dem Bett lag ein halb nackter Kid und schlief. Ich konnte es nicht fassen. Er hatte mich ernsthaft in seinem Bett liegen gelassen?! Ich schlich so leise es ging auf die Tür zu, die aus dem Zimmer führte. Schnell sah ich nochmals über die Schuler zu Kid. Er hatte sich, nun da ich nicht mehr neben ihm lag, ausgebreitet und die Decke war ihm dabei verrutscht. Er lag nur in Boxershort dort und ich wand mit roten Wangen den Blick ab und verließ schnell das Zimmer. Auf dem Gang war zu meinem Glück niemand. „Puhhh…“, atmete ich aus und war nun hellwach. Nach dem Schock nicht anderes zu erwarten. Ich entschied mich aufs Deck zu gehen und mir den neuen Tag anzusehen. Ich betrat das Deck und sah mich um. Zwei Männer saßen am Totenkopf mit dem Rücken zu mir und einer saß im Krähennest. Ich kannte bis jetzt nur einen und das war Akeno. Er saß mit beim Totenkopf.

Ich streckte mich einmal ausgiebig und sog die frische Luft ein. „Morgen Jungs!“, rief ich dann mit lauter Stimme.

Wie war das? Ich soll mir Respekt verschaffen? Na dann mal Los!

Ich grinste Akeno und den anderen schief an und ging auf sie zu. Beide sahen erst leicht erschrocken aus, dann neugierig. Schon fast durchdringend starrten sie mich an während ich näher kam.

Ich wusste schnell warum sie so starrten.  Erstens hatte ich nur meine Hose und mein schwarzes Bandeau an. Zweitens hatte ich keine Fliegerbrille im Haar, sodass mein Pony mir ins Gesicht fiel und sie mussten bestimmt noch welliger sein als sonst. Ich bin mir nur kurz durch die Haare gefahren, damit sie nicht in alle Richtungen abstanden. Und drittens, weil es wohl sehr früh am Morgen war. Die Sonne war grade erst aufgegangen und hing noch tief am Horizont. Doch ich ließ mich nicht einschüchtern und blieb vor den beiden stehen. Akeno war bestimmt einen halben Kopf größer als ich und ich musste zu ihm aufsehen.

„Machst du mir Frühstück?“, fragte ich ihn zuckersüß und grinste weiter schief. „Ähm… ja. Irgendwelche Wünsche?“, er stammelte leicht und lief dabei rosa um die Nase an. „Nein.“ Ich lächelte ihn nochmals an, dann verschwand er in Richtung Kombüse. Ich wand mich nun an den anderen. „Und du bist?“ Ich musterte ihn. Er war nur ein bisschen größer als ich, vielleicht 1,80m. Er hatte dunkelblonde kurze Haare, kantiges Gesicht, braune Augen und trug ein graues T-Shirt, rote Jacke und eine braune Shorts mit schwarzen Schuhen.

„Isamu.“ „Schön dich kennen zu lernen. Ach und danke für die Sachen.“, ich grinste ihn nun etwas breiter an und setzte mich auf den Totenkopf. Der Wind wehte mir leicht durchs Haar. Es war schon recht warm für den Morgen. „Sag mal Isamu, seit ihr alle so unhöflich?“, ich sah aufs Meer hinaus. „Es kommt auf den Gegenüber an.“, seine Stimme klang fest und ein leiser unfreundlicher Ton schwang mit. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn fest in die Augen. Mein Lächeln war verschwunden. Ich bin schließlich Kids Schwester und ich wusste ja wie Kids Charakter war und das musste ich nur nachmachen, aber auf meine Art und Weise.

„Hör mal gut zu ja. Ich bin nicht irgendwer! Ich bin Kids Schwester und verdiene etwas mehr Respekt von euch. Auch wenn ich erst kurz hier bin, aber ich war nicht unfreundlich zu euch! Und ich mag zwar jetzt noch schwächer sein als ihr, aber ich trainiere und werde es euch schon zeigen, wie stark die Schwester des Captains ist!“, während ich sprach schenkte ich ihm ein bittersüßes Lächeln. Wir starrten uns noch einige Sekunden so an, bis er dann antwortete „Tut mir aufrichtig Leid Miss Eustass.“ Er verneigte sich leicht als Entschuldigung. „Ich hoffe, wir können von neuem Anfangen?“ Ich musterte ihn kurz prüfend, doch sein Lächeln schien echt und freundlich zu sein. „Klar doch.“, lachte ich auf und lächelte zufrieden wieder aufs Meer. „Ach und du kannst mich Hailey nennen.“ „Okay. Sag mal warum bist du denn schon wach? Es ist ziemlich früh am morgen.“ Ich schloss meine Augen und genoss den Fahrtwind. „Ich konnte nicht mehr schlafen.“

„Ähm Miss Eustass das Frühstück ist fertig.“, rief Akeno übers Deck. Ich stieg vom Totenkopf und ging auf ihn zu, er verschwand vor mir noch im Schiff. In der Kombüse setzte ich mich und aß meine Pfannkuchen mit Obst. „Akeno du kannst mich ruhig Hailey nennen. Und dein Essen schmeckt wunderbar.“, ich nahm genussvoll den nächsten Bissen. „Das freut mich.“ Akeno wandte sich wieder den Vorbereitungen für das Frühstück der restlichen Crew zu und ich aß meines auf. Die Wachheit von heute früh verschwand schnell und ich unterdrückte ein Gähnen. „Akeno falls mich Kid oder Killer suchen ich bin in meiner Kajüte und leg mich nochmal hin.“ Ich schleppte mich aus der Kombüse und ging müde in meine Kajüte. Dort lies ich mich aufs Bett fallen und schloss die Augen. Meine Arme und Beine taten weh und ich schlief wieder ein.

‘HAILEY! LAUF! Alina schrie und ich sah wie jemand sie am Arm gepackt weg schleifte. LAUF!! Schrie sie verzweifelt und versuchte sich aus dem Griff zu befreien. Ich drehte mich um, doch ein Mann versperrte mir den Weg. Ich trat nach ihm, doch es half nichts. Er packte mich und warf mich über seine Schulter. Alina und ich landeten in einem Verlies. Doch nach ein paar Stunden tauchte ein merkwürdiges helles Licht auf und ich fiel vom Himmel‘

Schweißgebadet wachte ich auf. Was sollte das?! War das meine Vergangenheit? Hab ich doch mit meiner Lüge die Geschichte verändert?? War das Alinas und meine Vergangenheit hier? Ich wusste es nicht, aber es war alles so logisch. Ich drehte mich auf die Seite und versuchte wieder einzuschlafen. Doch kaum hatte ich die Augen geschlossen klopfte es an der Tür. „Training!“, rief Kid. Na super. „Ja gleich!“ rief ich schwach zurück. Ich streckte mich noch, bevor ich auf stand und in den Trainingsraum ging.

Es vergingen neun Tage. Mein Alltag bestand aus Frühstücken, Training, Mittagessen, Training, Abendessen und Schlafen. Nach zwei Tagen fingen wir an mit Schwertkampf. Ich war grottenschlecht und das machte Killer fertig. Kid kämpfte ja nur mit seiner Teufelskraft und hatte Killer die Aufgabe überlassen mir das Schwertkämpfen beizubringen. Killer war anfangs noch sehr geduldig, da er nur die Grundlagen mit mir durchging. Doch als wir dann zum praktischen Teil übergingen, war er nach zwei Stunden schon am Limit seiner Geduld. Er meckerte immer wieder, ich sei zu schwach und habe nicht die Muskelkraft dafür und das es noch lange dauern würde, bis ich überhaupt richtig kämpfen konnte. Mein Körper bestand nur noch aus blauen Flecken, doch ich hatte mir am fünften Tag geschworen das durchzuziehen und das ich stark werden würde. Ich musste hier erstmal überleben und dafür muss ich stark sein. Auch sprach ich mit Alina über die Träume, sie hatte dieselben und wir kamen zum Schluss, dass wir wohl hier ebenso wie in unserer Welt eine Vergangenheit haben und wir sie uns eingestehen müssen. Falls wir nicht zurückkommen, hatten wir hier ein Leben, welches eine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft hat. Ich war überzeugt, dass wir nie wieder zurück kommen, auch Alina zweifelte daran. Ich hatte mich an die Crew und Kid gewöhnt und Alina ebenso an ihre Crew und Law, auch wenn Law ab und an ziemlich angsteinflößend und bedrohlich war. Alina musste ebenso wie ich trainieren. Ihr erging es aber etwas besser, sie kämpfte schon sehr gut und das sogar mit zwei Katana. Aber es überraschte mich nicht, sie wollte schon immer mal mit Schwertern kämpfen und unsportlich war sie auch nicht. Ich war zwar auch sportlich nur nicht im kämpfen. Ich wollte gerne mit zwei Sai Schwertern kämpfen, doch Killer meinte ich soll erstmal mit einem Katana klar kommen. Alina sagte mir auch, ich solle Tagebuch führen, damit wir uns unsere Abenteuer erzählen können und was uns sonst noch beschäftigt, da wir nicht immer die Zeit haben werden zu Telefonieren. Und so war es auch. In den neun Tagen haben wir grade mal einen Tag gehabt uns alles zu erzählen. Am vierten Tag haben wir Rivers Mountain erreicht und ich muss sagen, es war die Hölle. Diesen Berg hoch war der reinste Wahnsinn! Mir wurde das erste Mal schlecht und ich konnte mich nur an der Reling festkrallen. Als wir dann ans Kap der Zwillinge an kamen, mussten wir kurz unser Schiff reparieren. Wir segelten weiter, dem Log-Port folgend zur ersten Insel der Grandline, Naris.

„Hey Kid!“ Ich saß mal wieder auf dem Totenkopf und der Wind wehte durch meine Haare. „Was gibt’s Schwester?“ Kid hatte irgendwann angefangen mich nur noch so zu nennen, außer er war mal wieder sauer auf mich. Es gefiel mir irgendwie und es vermittelte mir ein Gefühl der Zugehörigkeit in diese Welt. Er stand nun hinter mir. „Wenn wir auf der Insel sind, wer kommt denn dann mit mir shoppen?“ „Killer und Isamu. Heat und Wire kommen mit mir. Wir erkunden die Insel. Aber gibt bitte nicht zu viel aus. Wir brauchen noch was für die Vorräte.“ Kid legte mir eine Hand auf die Schulter. Ich war schon längst nicht mehr überrascht ihn so nett zu erleben. Wenn man ihn besser kennen lernt war er nicht immer der böse, reizbare und streitsüchtige Captain. Kid war aber wahrscheinlich auch einfach noch netter zu mir, weil ich ja seine Schwester war. „Keine Sorge ich kaufe nur das Nötigste. Also Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Winterklamotten. Ach und noch ein paar Frauensachen.“ Ich drehte meinen Kopf und sah lächelnd zu ihm hoch. Er verzog leicht das Gesicht nickte aber seufzend. „Wenn’s sein muss.“, meinte er nur.

„Land in Sicht!“, rief Isamu vom Krähennest. Ich drehte mich wieder dem Meer zu und sah die Insel. Endlich, schoss es mir durch den Kopf. Kid war wieder weg gegangen und erteilte nun Befehle. Alle waren an Deck gekommen und gingen ihren Befehlen nach. Außer ich, ich musste hier nichts machen, da ich erstens eine Frau war und zweitens vom Training so geschafft war, dass ich eh keine Kraft mehr hatte um irgendwas zu machen. Die Insel näherte sich ziemlich schnell und bald schon ankerten wir am Hafen. Die Insel sah recht normal aus, schon eher bäuerlich. Manche Wege waren nicht gepflastert und ich hatte schon die Befürchtung nichts Schönes zu finden. Killer und Isamu gingen neben mir her und wir erreichten die Innenstadt. Hier sah es aber viel besser aus. Die Straßen waren gepflastert und ich konnte einige Läden ausmachen. Ich ging zielstrebig auf einen zu und trat mit einem murrenden Killer ein. Isamu sah es lockerer. Ich verstand mich richtig gut mit ihm, nachdem ich ihm meine Meinung gesagt hatte wurden wir gute Freunde, wie ich eigentlich mit allen anderen auch. Aber ich hatte auch den Eindruck, dass Isamu mich besonders gern hatte, mehr als nur freundschaftlich. Doch es war mir egal, ich wollte nichts von ihm und hatte eh nichts anderes im Kopf außer Training.

Ich ging durch die vielen Reihen des Geschäfts und zog ziemlich viele Anziehsachen heraus. Isamu kam mir dabei zu Hilfe. Killer hatte sich in der Zeit in eine Ecke verzogen bei den Umkleiden. Während Isamu die Sachen in die Umkleide brachte, suchte ich mir noch Schuhe aus. Nach bestimmt einer Stunde, hatte ich mich endlich entschieden und wir bezahlten. Ismau und Killer mussten die Taschen tragen und ich ging in den nächsten Laden und kaufte mir noch diverse andere Sachen, wie Tagebücher und Frauensachen. Der Einkauf dauerte knapp zwei Stunden und als wir zurück gingen kamen wir an einem Schwertladen vorbei. Ich blieb stehen und sah ins Schaufenster. „Hailey wir haben genug Waffen an Bord. Auch für dich haben wir welche also komm du hast schon genug Geld ausgegeben.“, brummte Killer und ich ließ die Schultern hängen und ging mit ihnen zurück. Er hatte schon recht, für den ganzen Einkauf hatte ich 40.000 Berry ausgegeben. Ich hatte wirklich nur das nötigste gekauft an Anziehsachen und das andere. Kurz vor dem Schiff meinte Killer dann, „Ab hier trägst du deine Einkäufe selber, du kannst es als Training sehen.“ Und schon musste ich meine Tasche selbst tragen, doch ich konnte nicht alle tragen und so half mir Isamu. In meiner Kajüte angekommen war ich leicht geschafft. Die Sachen hatte mehr Gewicht als ich dachte. Ich lies die Taschen erstmal stehen und ging zurück an Deck.

Killer saß auf der Reling. Ich ging zielstrebig auf ihn zu, denn ich hatte noch was auf dem Herzen. „Killer, ich geh nochmal in die Stadt.“ Er drehte sich zu mir und ich konnte nur raten wie er mich ansah, wahrscheinlich nicht begeistert. „Warum?“, kam es dann von ihm. „Ich will in den Schwertladen. Ich will nichts kaufen ich will einfach nur gucken.“ Er seufzte. „Gut ich komm mit.“ „Danke!“ ich umarmte ihn glücklich und sprang auch schon auf die Gangway. Killer sprang direkt auf den Steg und zusammen liefen wir in Richtung Stadt zurück. Doch soweit kamen wir nicht. Kurz hinter dem Hafen hörten wir ein Kampfgeräusch. Als wir näher kamen, sahen wir Kid, Wire und Heat gegen ziemlich viele Marine Leute kämpfen. „Da ist sie!“, rief plötzlich jemand und zeigte dabei auf mich. Ich verstand nicht recht. Killer hatte schon seine Sicheln gezogen und lies sie rotieren. Mehrere Soldaten kamen auf uns zu gerannt und Killer rannte nun auf sie zu. Ich musste erschrocken zu sehen wie einer nach dem nächsten zu Boden ging. Blut spritzte überall hin und mir wurde schlecht. Ich hatte noch nie einen Kampf gesehen und wie Menschen umkamen.

Plötzlich packe mich jemand. Er riss mich aus meiner Starre und ich versuchte mich zu befreien. „Hey! Lass mich los!“, schrie ich und versuchte meinen Arm los zu reißen. Nachdem ich ihm zwischen die Beine getreten hatte, ließ er los und ich rannte weg. Weg von Kid und den anderen, zurück zum Schiff. Doch ich kam nicht sehr weit, denn ein zweiter packte mich und schlang seine Arme um meinen Oberkörper, sodass ich meine Arme nicht mehr benutzen konnte. Er war zudem noch größer als ich und hob mich einfach hoch. „Nein! Was wollt ihr von mir?!“ schrie ich. Doch er sprach kein einziges Wort und schulterte mich kurzer Hand. „KID!! KILLER!! HIIEELLFFEEE!“ schrie ich mit aller Kraft und schlug auf den Mann ein. Ich sah wie sich Kid und Killer um drehten und Kid entgleisten die Gesichtszüge. Doch sie waren zu weit weg. Killer sprintete los, doch der Mann lief schon längs und wir verschwanden um eine Ecke und noch eine. Ich schrie immer noch um Hilfe, sodass Killer meiner Stimme folgen konnte. Doch dem Mann reichte es und setzte mich kurz ab um mir, mit einem Tuch den Mund zu verschließen. Meine Schreie wurden gedämpft und so konnte Killer meiner Stimme nicht mehr folgen. Ich gab es auch auf den Mann auf den Rücken zu schlagen, da mir die Kraft ausging und es eh nichts half. Tränen tropften auf den Boden und ich hatte schreckliche Angst. Der Mann brachte mich auf ein Schiff und übergab mich an einen anderen. Ich sah zu dem anderen hoch und musste schlucken. Es war ein Marinekapitän.

Wo bin ich nur reingeraten und warum. Der Captain gab den Befehl zum ablegen und schon sah ich wie wir die Insel verließen. Als wir schon ein Stück von der Insel weg waren sah ich Killer. Doch es war zu spät, wir waren schon zu weit weg. Ich konnte nur noch hoffen, dass sie mich schnell finden und befreien.

Ich wurde plötzlich hochgerissen und in die Brigg gebracht und mir wurden Handschellen angelegt. Das Tuch wurde mir vom Mund entfernt und ich wurde allein gelassen. Meine Tränen liefen unaufhörlich die Wangen runter und leise fing ich an zu schluchzen. Irgendwann versiegten sie und ich saß mit hängendem Kopf in meiner Zelle, die Arme auf den Rücken und in Handschellen gelegt. Ich war froh, dass ich meinen Mantel anhatte, da es ziemlich kalt war. Nach einiger Zeit hörte ich Schritte. Jemand setzte sich vor meiner Zelle hin und ich sah auf. Vor mir saß ein junger Mann mit kurzen, orangenem Haar unter der Cap. Es war der Marinekapitän. In mir kam Wut und Verzweiflung hoch.

„Wieso bin ich hier?!“, schrie ich ihn an. Er lachte nur als Antwort. „Weil du eine Piratin bist. Und noch dazu die Schwester von Eustass Kid. Wie alt bist du?“, sprach er ruhig. „Pah. Das werde ich dir nicht sagen!“, gab ich zickig zurück. „Na na. Du wirst mir das schon noch verraten. Ich verfolge die Kid-Piraten schon eine ganze Weile, aber dich haben wir erst in Briss gesehen. Wie kommt es das du erst da zu ihnen gestoßen bist?“ „Ich werde dir gar nichts sagen!“, ich funkelte ihn zornig an.

Ich werde ihm gar nichts sagen!

„Na gut, wenn du nicht anderes willst. Du wirst mir schon noch die Fragen beantworten.“, damit stand er auf und ein teuflisches Lächeln breitete sich aus. Mir lief es eiskalt den Rücken runter und ich hatte ein ungutes Gefühl. Sie würden mich Foltern, schoss es mir immer wieder durch den Kopf und ich hatte recht. Keine zehn Minuten später kam er mit zwei weiteren Soldaten zurück. Sie kamen in meine Zelle und beide Soldaten zogen mich auf die Knie, mein Oberkörper wurde aufrecht gehalten und meine Arme ausgebreitet. Der Captain trat vor mich und hob mein Kinn so an, dass ich ihn ansehen musste. In seiner rechten Hand hielt er einen Dolch. Panik stieg in mir auf. Mir wurde noch nie so eine Verletzung zugefügt und ich hatte panische Angst vor den Schmerzen. Ich sah mit geweiteten Augen nur den Dolch an und fing an zu zittern.

„Jetzt bekommst du also doch Angst. Gut so. Wirst du mir jetzt die Fragen beantworten oder muss ich dir erst Schmerzen zufügen?“, Vorfreude schwang in seiner Stimme mit und mir war klar, dass er mich nur zu gerne Verletzten wollte. Ich nickte lediglich und starrte weiter den Dolch an. „Schön also wie alt bist du?“ „21.“, meine Stimme zitterte leicht. „Seit ihr Zwillinge?“ „Ja.“ Er ließ mein Kinn los und ich senkte mein Kopf etwas und riss meine Augen vom Dolch los. „Schön. Und wie kommt es, dass du dich erst in Briss ihnen angeschlossen hast?“ Er ging nun hin und her. „Ich wurde von meiner Freundin getrennt und landete auf Briss schwer verletzt. Ein Marinesoldat fand mich und erkannte die Ähnlichkeit zu Kid und ich lief weg. Dabei bin ich in Killer rein gerannt und wurde Ohnmächtig. Er nahm mich mit aufs Schiff. Keiner von ihnen, selbst Kid, wusste das ich seine Schwester bin. Ich hab es ihm erst da gesagt. Ich hab erst nach meiner Abreise von Kid erfahren, als ich einen Steckbrief von ihm gesehen hab.“, ich sprach mit monotoner Stimme. „Ich gehe mal davon aus, dass du zur Crew gehörst?“, er stand nun wieder vor mir und hob mein Kinn an. „Ja.“

„Tz tz tz. Das wird deiner Mutter aber nicht gefallen. Tja wie der Bruder so auch die Schwester.“ „Was?!“, ich konnte es nicht fassen. Mutter?! War es also doch möglich, dass wir in zwei Welten gelebt haben? Und welche war nun die Richtige? „Du hast richtig gehört. Ich war persönlich auf Raspberry Island und hab mich dort umgehört. Es war nicht schwer heraus zubekommen, das Dorf gab mir reichlich Auskunft. Du war‘s schließlich unter zwei Namen bekannt. Was mich nur interessiert, warum hattest du zwei Nachnamen? Deine Mutter heißt schließlich nur Jarvis.“

Wie sollte ich ihm das beantworten? Ich wusste es selbst nicht.

Fieberhaft überlegte ich, was ich ihm sagen soll.

-Klatsch-

Mein Kopf flog plötzlich mit Wucht nach rechts. „AU!“, schrie ich auf und mir liefen sofort Tränen die Wangen runter. Meine linke Gesichtshälfte tat unglaublich weh. Anscheinend hat es ihm zulange gedauert und er hat mir eine Ohrfeige verpasst. Unter heftigen Schmerzen presste ich ein „Ich weiß es nicht“ heraus. „Warum solltest du es nicht wissen?!“, schnauzte er mich an und dann durchfuhr mich ein stechender Schmerz. „AHHH!“

Ich wand mich, doch die Soldaten hielten mich eisern fest. Mein rechter Unterarm tat weh und ich wusste, er hatte ihn mir aufgeschlitzt. Ein gellendes Lachen hallte durch die Zelle. Es machte ihm Spaß mir schmerzen zu zufügen. Ich schluchzte heftig und meine Sicht war verschwommen durch die ganzen Tränen und Schmerzen. „Fesselt sie! Und geht dann wieder an die Arbeit!“ Ich hörte nicht mehr wie er weg ging, da ich aufschrie, als sie meine Arme auf den Rücken drückten und der Schmerz in meinem rechten Unterarm schlimmer wurde. Als sie mich los ließen sackte ich unter Schmerzen zusammen und keuchte und weinte unaufhörlich.

Kid bitte rette mich! Es war der einzige klare Gedanke der mir immer wieder durch den Kopf ging. Die Schmerzen waren unerträglich und irgendwann hatte ich wohl das Bewusstsein verloren.  In den nächsten zwei Tagen lernte ich, was es heißt Hunger zu haben. Es war eine weitere Folterung und jedes Mal wenn er mich sah lachte er nur. Fragen stellte er mir keine mehr, aber er ließ es sich nicht nehmen mich immer wieder zu besuchen.

Einen Nachmittag kam er und ritzte mir zu seinem Vergnügen, die rechte Wange auf und stieß mir den Dolch in die linke Seite.

„Was passiert jetzt mit mir?“, fragte ich mit schwacher Stimme, als er mal wieder bei mir war. „Hahahaha. Ich werde dich an Vizeadmiral Garp aushändigen und dann…“, weiter kam er nicht, denn jemand brüllte „Piraten!!“ Ich riss mein Kopf in die Höhe und sah zum Captain. Er verzog das Gesicht und ging. „Sir es sind die Kid-Piraten!“, brüllte wieder einer.

Kid? Endlich

 Erleichterung breitete sich in mir aus. „Greift sie an! Sie dürfen uns nicht entkommen!“, rief der Kommandant und ich hörte wie sich Schritte näherten. Ich sah auf, als das Schloss meiner Zelle geöffnet wurde. Der Captain kam rein und ein teuflisches Grinsen war in seinem Gesicht. Er löste meine Kette und zog mich an den Handschellen auf die Beine, wobei die Schmerzen durch meinen Körper zuckten. Die Wunden hatten sich entzündet und taten bei der kleinesten Bewegung weh. „Du kommst schön mit. Mal sehen was dein Bruder jetzt tun wird.“ Ein eiskalter Schauer lief mir den Rücken hinunter und ich hatte eine böse Vorahnung. Er schleifte mich aufs Deck, dort waren die Soldaten bereit zum feuern. „Sind sie in Schussweite?“, fragte der Captain und hielt mich fest im Griff. Ich war ziemlich schwach auf den Beinen und durch mein hungern war ich zudem noch sehr geschwächt. „In ein paar Minuten Sir.“ „Sehr gut. Haltet euch bereit!“, rief er übers Deck. „Aye-aye Captain!“

Sie kamen schneller näher und dann gab der Captain das Feuer frei. Ich zuckte heftig zusammen, als die ersten Kanonenschüsse zuhören waren. Noch nie hab ich welche gehört und am liebsten hätte ich mir die Ohren zugehalten. Die Kugeln flogen neben dem Schiff ins Meer, doch welche eigentlich das Schiff treffen sollten, trafen nicht. Stattdessen folgen welche zurück auf uns zu. „Captain! Die Kugeln kommen zurück!“, schrie ein Matrose. „Verflucht! Eustass dieser Bastard!“, fluchte er hinter mir. Die Kugel schlugen ein und die Soldaten schrien durcheinander und machten sich für den nächsten Angriff bereit. „Feuert alles was wir haben zurück!“, brüllte der Captain wutentbrannt. Mir klingelten die Ohren davon und am liebsten hätte ich sie mir zugehalten. Kid’s Schiff näherte sich immer mehr. „Männer macht euch zum Entern bereit!“, rief er irgendwann und schleifte mich eine Treppe zum Steuer hinauf. „Jetzt wird sich sehen was Eustass macht.“, flüsterte er in mein Ohr.

Als wir am Steuer waren, konnte ich nun Kid und die anderen erkennen. Alle machten sich kampfbereit. Keine paar Minuten später sprangen sie auch schon aufs Schiff. Die Soldaten hatten ihre Waffen gezückt und wollten grade schießen, als Kid seine Teufelskraft einsetzte und Killer hervor schoss und einen nachdem nächsten niedermetzelte. Kid formte eine riesige Metallhand aus den Waffen und lies sie auf’s Deck knallen.

Der Captain umschloss meinen Oberkörper mit einem Arm und drückte mich fest gegen seine Brust, mit der anderen zog er sein Schwert.

„KID!!“, schrie ich verzweifelt über die Kämpfenden. „Halt die Schnauze!“ zischte mir der Captain ins Ohr und drückte seine Klinge an meinen Hals. Ich wimmerte auf, doch Kid hatte mich schon entdeckt.

„Killer! Am Steuer!“, brüllte er und rannte nun zu mir. Der Captain zog mich mit sich nach hinten an die Reling. Mehrere Soldaten stellten sich nun vor uns, Kid und Killer entgegen.  Sie standen nun oben am Treppenabsatz. „Einen Schritt weiter und sie stirbt!“, schrie der Captain und ich wusste, dass er überlegen grinste. Kid trat dennoch einen Schritt nach vorn und ich spürte einen stechenden Schmerz am Hals. „AHHH!“, schrie ich auf. Ich kniff die Augen zusammen, mein Körper erstarrte und ich keuchte vor Schmerzen. Ich spürte wie das warme Blut meinen Hals hinab lief. „Ich warne euch. Noch ein Schritt weiter und sie stirbt.“, er lachte teuflisch auf. Plötzlich spürte ich ein zittern in der Klinge, dann wurde sie weggerissen. Ich öffnete schmerzverzehrt die Augen und sah, wie Kid alle Waffen von den umstehenden Soldaten und auch vom Captain eingesammelt hatte. Seine Metallhand schwebte nun unheilvoll über uns.

„Verflucht!“, knurrte der Captain hinter mir. Kid lachte auf. „Lass sie frei!“, dabei nickte er Killer zu und dieser sprintete auf die Soldaten zu und streckte sie nieder. Das obere Deck war nun Blutverschmiert und Killer stand nun vor uns. Der Captain verstärkte währenddessen seinen Griff um meinen Oberkörper und schloss seine freie Hand um meinen Hals und drückte zu. Panisch keuchte ich vor Schmerz und Luft schnappend auf. „KID!“, stieß ich hervor und schnappte immer weiter nach Luft. Ich sah, wie Kid’s lächeln erstarb und er nun auf uns zu rannte. Dabei schoss er einige Schwerter auf den Captain. Doch er wich ihnen aus und drückte immer fester zu. Ich sah schon schwarze Punkte vor meinen Augen und ich merkte wie mein Körper immer schwächer wurde. Ich wehrte mich nun gar nicht mehr und driftete schon in die Dunkelheit hab, als ich ein Schrei wahrnahm. Erst noch spitz, dann gurgelnd und die Hand lockerte sich um meinen Hals bis der Körper hinter mir gänzlich erschlaffte und zusammen sackte. Ich rang keuchend nach Luft und fiel vornüber. Zum Glück wurde ich noch rechtzeitig von Killer aufgefangen. Ich hustete und nach ein paar Minuten bekam ich wieder ordentlich Luft und versuchte mich zu beruhigen. Ich merkte wie meine Handschellen abgenommen wurden. Der Schmerz durchfuhr mich und gab mir den Rest. Ich verlor das Bewusstsein und brach in Killers Armen zusammen.

„Psst! Jetzt hört mal auf so laut zu sein!“ Gedämpft und irgendwie verzerrt drangen die Geräusche zu mir durch. Ich fühlte mich richtig schlecht und total fertig, doch ich kam immer mehr zu Bewusstsein und bald schon konnte ich die Stimmen um mich herum klar verstehen. „Kaito wann wir sie wieder fit sein?“, es war Kid’s Stimme und sie hörte sich wirklich besorgt an. „Es kommt drauf an Captain. Wenn sie wieder bei Bewusstsein ist werde ich mehr wissen.“ Ich spürte plötzlich eine Hand auf meinen Arm und ich zuckte vor Schmerz stöhnend zusammen. Sofort entfernte sich die Hand und ich sog scharf die Luft nochmals ein, bevor ich sie ausstieß und die Augen aufschlug. Ich musste mehrmals blinzeln, bevor ich klar sehen konnte.

Ich drehte langsam meinen Kopf, wobei ein unangenehmes ziehen durch meinen Hals ging. Ich hob eine Hand und fühlte einen Verband um meinen Hals. „Langsam. Bleib einfach so liegen und bewegt dich nicht.“ Ich sah mich nach der Stimme um und erblickte Kaito rechts von mir. Ich wollte was sagen, doch kein Laut verließ meinen Mund. „Sch, sch, schon gut. Alles ist in Ordnung. Du brauchst nichts sagen. Du bist in Sicherheit. Ruh dich noch aus.“, Kaito sprach mit ruhiger Stimme und legte mir ein kaltes Tuch auf die Stirn. Ich sah an ihm vorbei in den Raum. Hinter Kaito konnte ich Kid und Killer entdecken. Kid sah nicht gut aus. Er hatte tiefe Augenringe und wirkte ziemlich angeschlagen. Killer stand einfach nur da. Ich sah Kid wieder an und unsere Augen trafen sich. Er kam nun näher und kniete sich zu mir runter. „Kaito, Killer sagt den anderen Bescheid, dass sie aufgewacht ist.“, ich konnte Schritte hören und wie die Tür zuging. Kid sah mich nun wieder an. Vorsichtig legte er eine Hand an meinen Kopf und strich mir vorsichtig darüber. „Bitte werde schnell gesund, hörst du!“ Es überraschte mich wie viel Sorge in seiner Stimme lag und ich nickte zur Bestätigung. „Gut. Und jetzt schlaf noch etwas. Ich bleibe bei dir, keine Sorge.“ Ich schloss daraufhin meine Augen und dachte noch über seine Veränderung nach. Ich war ihm wohl richtig ans Herz gewachsen und er macht sich riesige Sorgen um mich. Es erwärmte mein Herz und ich war glücklich darüber, auch gab es mir das Gefühl, dass diese Welt richtig war, warum wusste ich nicht. Doch nach nur wenigen Minuten schlief ich wieder ein.

Bilder liefen vor mir ab. Bilder von Alina und mir. Sie waren durcheinander. Auf einem waren wir klein und wir waren beide blond. Dann eins im selben alter, nur das ich feuerrotes Haar hatte. Die Bilder zogen sich über unsere ganze Jugend und ich wusste bald schon nicht mehr welche real waren und welche nicht. Beide fühlten sich bekannt an.

Irgendwann wachte ich auf. Es war dunkel im Zimmer und nur leicht vom Mondschein erleuchtet. Ich drehte ganz vorsichtig den Kopf und sah Kid, wie er nach vorn gebeugt auf dem Bett schlief. Er hatte die Arme verschränkt und seinen Kopf drauf gelegt. Ein leises Schnarchen war zu hören. Ich lächelte und versuchte mich vorsichtig auf die Seite zu legen. Mein rechter Unterarm und linke Seite taten immer noch höllisch weh, aber ich konnte nicht mehr auf meinem Rücken liegen. Vorsichtig legte ich mich auf die rechte Seite, bedacht nicht auf meinen Unterarm zu liegen. Ich dacht eine Weile über Kid’s Verhalten nach. Er hat sich wirklich Sorgen gemacht und das sah man ihm an. Auch dachte ich an meinen Traum. Ich versuchte mich zu erinnern welche Welt meine war. Je mehr ich darüber nach dachte, desto weniger wusste ich es.

Haben wir so sehr die Geschichte geändert, dass wir nun Teil davon sind und unsere andere Welt vergessen?

Schoss es mir durch den Kopf. Ich wusste es nicht, aber eines war klar, wir gehören hier hin, genauso wie in die andere Welt. Die Frage war nur, in welcher wollen wir bleiben? Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte schlief ich wieder ein.

Innerer Konflikt

-Alina-

Eine Woche verging auf Anaya recht schnell. Law erkundete die Insel mit Bepo, Shachi und Penguin. Ich trainierte den halben Tag mit Nic und wurde immer besser. Ich joggte mehr Mals mit Kayl durch die Stadt und ein wenig durch den Wald, damit meine Ausdauer besser wird. Auf Anaya gab es zum Glück keine Marine und andere Piraten hielten sich eher bedeckt.

Mittlerweile war ich ein integriertes Crewmitglied und verstand mich mit jedem bestens, nur mit Law war es noch etwas schwierig. Mal war er nett und konnte mir ziemlich schnell den Kopf verdrehen, mal blieb er auf Abstand. Wie gesagt, ich konnte ihn einfach nicht einschätzen.

Ich lag auf dem Deck und sonnte mich. Wir sind schon seit einer Woche wieder auf See und sind mal wieder aufgetaucht. Ich hatte heute meinen freien Tag und ich verbrachte ihn an Deck. Es war bereits nachmittags, die Jungs spielten Poker und andere genossen die frische Luft. Ich drehte mich auf den Bauch und dachte an die Vergangenheit.

Nachdem ich in die Crew aufgenommen wurde, haben wir jeden Abend in der Bar gefeiert. Alle fanden mein Tattoo interessant. Ich trug meistens Tops und dadurch hatte man eine gute Sicht drauf. Das Tattoo war auf meinem rechten Schulterblatt, es zeigt einen Kompass, der in einem Schlüssel integriert ist. Statt Norden, war der Buchstabe H gesetzt worden und steht für Hailey. Um den Schlüssel herum ist eine dünne Kette und Band geschlungen. Es war ein Freundschaftstattoo mit Hailey. Law war vor seinen Jungs nicht sonderlich interessiert gewesen, doch eines Abends in der Bar kam er auf mich zu. Er fragte, ob er sich das mal genauer ansehen dürfte. Es war ein sehr schöner Abend gewesen. Wir redeten ausgelassen über Tattoos und über anderes. Es war einer dieser Momente, wo er mir den Kopf verdrehte. Doch ich hatte mir geschworen, mich nicht in ihn zu verlieben, er ist schließlich mein Captain. Doch in solchen Momenten wurde ich schwach und verlor mich in seinem Blick, seinen Berührungen, einfach in alles.

Ich lächelte bei den Erinnerungen an Law, doch es soll nicht sein.

„Oi, da kommt eine Zeitungsmöwe!“, rief Shachi. „Danke! Hmm mal sehen was es so neues- Oh!“ Ich hörte erst nur mit einem Ohr zu, doch jetzt machte er mich neugierig. Was stand denn heute drin? Vor ein paar Tagen wurde über die Gefangennahme von Hailey geschrieben. Sie wurde auf Naris vom Marinekapitän Damon gefangen genommen. Kid rastete daraufhin wohl aus und griff auf Naris nicht nur die Marine an, sondern auch die Bewohner.

Ich stand auf und sah zu Shachi. Er stand zu mir gewandt und sein Blick verriet nichts Gutes. Mit schnellen Schritten war ich bei ihm. „Shachi was ist los?“, als ich fragte verkrampfte er sich und sah mich leicht verzweifelt an. „D-das solltest du lieber nicht sehen!“ versuchte er und versteckte die Zeitung hinter seinem Rücken. „Warum nicht?! Jetzt gib schon her!“

War was mit Hailey?! Nein!

Panik machte sich in mir breit und ich versuchte Shachi die Zeitung wegzunehmen. „Shachi jetzt gib schon her!“ Jetzt hielt er ernsthaft auch noch die Zeitung über seinen Kopf, doch das war mein Vorteil. Mehrere Zettel fielen auf den Boden. Steckbriefe. Schnell hob ich sie auf und blätterte sie durch und „Nein!“, stieß ich hervor. „Das kann doch nicht wahr sein! Wie krass ist das denn!“, quietschte ich plötzlich los und alle sahen mich verwundert an. „Alina-chan alles ok mit dir?“, fragte mich Shachi vorsichtig. Ich sprang nun fröhlich von einem Fuß auf den nächsten und wedelte mit dem Steckbrief hin und her und verkündete die Neuigkeit. „Hailey hat ein Kopfgeld! Sie hat es echt geschafft eins zu bekommen. Hahaha ich hätte nie damit gerechnet und das heißt auch, dass sie wieder frei ist!!“ Glücklich umarmte ich Shachi. „Was?!“, kam es von Penguin, Bepo und Kayl im Chor. Ich ging auf sie zu und hielt ihnen den Steckbrief hin. „Wow 500.000 Berry.“, sagte Kayl fasziniert. „Uh ist das eine Schönheit! Wie unsere Alina-chan!“, Penguin fing an zu schwärmen. Ich riss ihm den Zettel aus der Hand „Hey! Und danke“, ich stieß ihm erst spielerisch in die Seite und zwinkerte ihm dann zu. „Shachi was steht eigentlich noch so in der Zeitung?“ „Nicht viel. Kid hat Hailey befreit und hat das ganze Marineschiff versenkt, dabei sind alle umgekommen, auch Marinekapitän Damon. Es wird vor Kid und seiner Bande gewarnt.“, er überflog noch mal alles dann hielt er sie mir hin.

Während ich die Zeitung durch sah, tuschelten die anderen noch über die Steckbriefe, vor allem über Hailey.

Neuer Pirat, Monkey D. Luffy schafft Unruhen im Eastblue blablabla… Hmm Luffy hat sich mit Buggy angelegt…

„Und noch was Interessantes gefunden, Alina-chan?“, Penguin sah über meine Schulter in die Zeitung. „Hmm, Monkey D. Luffy… na dann.“ Ich schlug die Zeitung zu und sah in die Runde und grinste. „Wer will auf meine Freundin Hailey anstoßen? Auf ihr erstes Kopfgeld noch vor mir, haha.“ „Klar!“, kam von allen und wir gingen in die Kombüse. Den Steckbrief hatte ich Penguin wieder aus der Hand genommen, den wollte ich in auf mein Nachttisch legen.

„So hier! Also auf Hailey!“, prostete ich allen überglücklich zu und wir kippten den Rum auf einmal runter.  „Was ist denn hier los?“ Hätte ich noch was zu Trinken im Mund, hätte ich mich jetzt verschluckt. Die Stimme unseres Captain war leicht genervt und ich hatte ein ungutes Gefühl. Ich stand zum Glück mit dem Rücken zu ihm und versuchte verzweifelt mein dämliches Grinsen aus dem Gesicht zubekommen, aber ich war einfach zu glücklich. Alle anderen sahen betreten weg. Also drehte ich mich um und hielt Law lediglich den Steckbrief entgegen. Er kam auf mich zu und nahm ihn mir ab.

„Also das ist deine Freundin. Sie sieht Kid kaum ähnlich, bis auf die Haare, Augen und Klamotten. Naja von Zwillingen ist es ja nicht anderes zu erwarten, wenn sie sich gleich kleiden.“, damit gab er mir den Zettel wieder und nahm sich ein Glas und füllte ihn mit Rum, sowie meines. „Auch wenn sie nicht zu unseren Verbündeten zählt, sie ist immerhin noch deine Freundin. Und du scheinst dich wirklich für sie zu freuen, vor allem weil sie wieder frei ist. Also auf sie.“, wir sahen uns für einige Augenblicke nur in die Augen, dann kippten wir den Rum runter.

Den restlichen Tag ließen wir ruhig ausklingen. Wir saßen noch lange an Deck und spielten Poker. Law war nach dem Abendessen mit hoch gekommen und hatte sich an die Reling gesetzt und in seinem Buch studiert. Als die Sonne unterging, klinkte ich mich vom Pokerspielen aus und lehnte mich mit dem Oberkörper auf die Reling und sah dem Sonnenuntergang zu. In Gedanken wieder bei Hailey.

Wie es ihr wohl geht? Und was sagt sie zu ihrem Kopfgeld? Ich seufzte leise und drehte mich um und legte den Kopf in den Nacken. Die Sterne funkelten in der nun beginnenden Nacht. Ich hatte mich immer noch nicht an diesen Sternen satt gesehen. Sie funkelten viel heller und schöner, als in unserer Welt oder anderen Welt. Ich hatte immer wieder Visionen von einer Vergangenheit hier und ich wusste einfach nicht mehr, ob wir wirklich aus der anderen Welt kamen. Wobei wir auch wussten wie Luffy’s Reise weitergeht. Wir wussten alles über seine Reise bis nachdem Zeitsprung auf der Fischmenscheninsel. Aber das hier und jetzt fühlt sich so wirklich und wahr an und die Visionen erst. Aber ich wusste auch nicht, wie wir wieder in die andere Welt gelangen könnten und ich wusste auch nicht ob ich es wollte. Hier hatte ich soviel Spaß bis jetzt und ich liebe den Schwertkampf.

Ich seufzte wieder und sah nun aufs Deck. Shachi, Penguin und Kayl stritten mal wieder und Bepo versuchte zu schlichten, und Law, er sah mich an.

Hm, er sieht mich an?! Automatisch schlug mein Herz schneller. Ich konnte nichts dagegen machen. Ich versuchte mich von seinem Blick zu lösen, aber seine grauen Augen zogen mich in ihren Bann. Es vergingen bestimmt Minuten, keiner von uns sah weg oder tat sonst irgendwas. Doch bevor meine Gedanken abdriften konnten, löste er den Blickkontakt und sah wieder in sein Buch. Ich stieß einen Luftschwall aus, schüttelte leicht den Kopf und ging zu den anderen. „Jungs, ich geh schlafen. Gute Nacht!“ „Gute Nacht Alina-chan!“, riefen sie mir hinterher und ich winkte ihnen noch zu. Unterwegs traf ich noch auf Nic. „Trainieren wir morgen wieder oder musst du wieder ins Labor?“ Er begleitete mich bis zu meiner Kajüte und meinte, dass wir morgens Zeit haben, danach muss er wieder ins Labor. Freudig umarmte ich ihn und wünschte eine gute Nacht.

Ich war zwar noch nicht müde, aber ich wollte einfach weg von Law. Ja ich flüchtete oft Mals vor ihm. Ich hatte schon genug damit zu kämpfen meinen Puls normal zu halten, aber je länger wir uns ansahen, desto mehr Gedanken schossen mir durch den Kopf. Wie jetzt! Ich konnte nichts dagegen machen. Wie kann man nur so verdammt gut aussehen?! Ich wusste genau wie weich sich seine Haut anfühlte, oder wie rau seine Lippen waren und weich zugleich. Wie es wohl war diese zu küssen?

Ich lag in meinem Bett und hatte die Augen geschlossen und war in meinen Gedanken versunken. Ohne es zu merken schlief ich ein und träumte auch noch von genau diesen Gedanken. Es war das erste Mal, dass ich mal von keinen Visionen träumte, doch war mir diese später um einiges lieber. Denn als ich aufwachte, konnte ich mich einfach an alles erinnern, wie ich ihn geküsst hab, ausgezogen hab und… oh Gott! Verdammt sowas durfte ich einfach nicht denken! Aber innerlich wollte ich es, wollte ihn und das wohlige, zusammenziehende Gefühl im Unterleib bestätigte es. Trotzdem, es ging nicht! Es ist einfach falsch!

Ich schüttelte den Kopf und stand auf. Es war noch mitten in der Nacht, grade mal drei Uhr morgens. Alle schliefen, bis auf die Nachtwache. Ich zog mir ein T-Shirt und Hotpans an und schlich zum Bad. Dort wusch ich mir mit kaltem Wasser das Gesicht und machte mich dann auf den Weg zum Trainingsraum. Ich musste mich irgendwie ablenken bzw. es aus meinem Gedanken prügeln und was gibt es besseres als sich auspowern. Ich holte mir meine zwei Katana und stellte mich in die Mitte des Raumes und ging die Grundübungen durch. Ich konnte schon sehr gut mit einem kämpfen und ich will unbedingt mit zweien kämpfen können. Es war noch etwas umständlich, aber es ging immer besser. Doch meine Gedanken streiften, nach ein paar Minuten wieder ab und vor meinem inneren Auge sah ich die Szenen des Traumes. Ich wurde immer wütender auf mich, warum musste ich eine so große Fantasie haben?! Ich wirbelte durch den Raum, schlug immer kräftiger und zum Schluss schrie ich meine Wut mit jedem Schlag aus.

„ARGH!!“, schrie ich und warf meine Schwerter auf den Boden und raufte mir durchs Haar, dabei sank ich auf die Knie. Das kann doch nicht so schwer sein! Warum bekam ich es nicht aus meinen Kopf? Ich richtete mich auf und hob die Katana wieder auf, zum Glück waren es nur die aus Holz. An die echten ließ mich Nic noch nicht dran und außerdem bekam ich schon von ihm genug blaue Flecken und wir wollen uns ja nicht noch mehr verletzten.

Ich ging in Angriffsposition und schlug zu, immer schneller und fester. Doch es half nichts, die Gedanken, Szenen blieben, als ob sie sich eingebrannt hätten. Vor Wut und Verzweiflung liefen mir Tränen die Wangen hinunter, doch ich hörte nicht auf. Ich konnte schon bald nicht mehr klar sehen und meine Schläge wurden auch immer schwächer, bis sie aufhörten und ich auf meine Knie sank. Mit dem Handrücken wischte ich mir über die Augen und starre wütend auf den Boden. Ich ließ meine Katana fallen und ballte meine Hände zu Fäusten und schlug vornüber auf den Boden auf. „ARGH WARUM?! Warum, warum, warum nur?!! Verdammter Scheiß!“, schrie ich und hämmerte immer wieder auf den Boden ein. Ich schlug solange auf den Boden ein, bis meine Hände schon blutig waren, erst da hörte ich auf und setzte mich auf meine Füße. Tränen liefen unaufhaltsam meine Wangen hinunter, vor Wut und immer größer werdender Verzweiflung. Ich zitterte mittlerweile am ganzen Körper und wischte unter den ersten Schluchzern die Tränen versuchsweise weg. Dabei flüsterte ich immer wieder „Warum nur? Warum, verdammt!“

Nach wenigen Minuten wurden mir meine Hände aus dem Gesicht gezogen und ich erschrak so heftig, dass ich nach hinten umgefallen wäre, wenn mich derjenige nicht festgehalten hätte.

Ich blinzelte meine letzten Tränen weg und sah erschrocken ein paar grauer Augen. Alles setzte aus, mein Gehirn, mein Herzschlag, selbst den Atem hielt ich an. Er sah mich erschrocken und verwirrt an. „Alina, was machst du?“. Er besah sich meine Hände und schüttelte den Kopf. Ich hatte mich derzeitig wieder unter Kontrolle und meine Wut über mich selbst kam schlagartig zurück. „Trainieren.“, antwortete ich ihm knapp und etwas zu bissig. „Das sah mir aber nicht danach aus. Alina was ist los?“, er klang wirklich besorgt, aber ich war einfach zu wütend auf mich und vor allem meiner Fantasie. Ich entzog ihm meine Hände, denn erstens kribbelten sie unter seiner Berührung und mein Herz schlug schon wie wild und zweitens weil ich nur noch weg wollte. „Es ist nichts.“, gab ich diesmal nicht so bissig wider. Ich stand auf und wollte meine Katana aufheben, als Law nach meinem Handgelenkt griff. „Wenn nichts wäre, warum bist du dann so verzweifelt?“ Ich konnte ihn nicht ansehen.

Warum musste er mich finden?! Was habe ich nur falsch gemacht, dass mein Leben so aus den Fugen geraten ist?!

Ich holte tief Luft, um mich etwas zu beruhigen und sah Law fest in die Augen. „Es ist alles okay. Ich hab nur schlecht geschlafen und wollte mich mit trainieren ablenken.“, in meinen Gedanken rasten die Bilder wild durch einander und ich hätte schreien können. Doch ich stand da und sah ihm ruhig und fest in die Augen. Er musterte mich eine Weile, eher er was erwiderte. „Okay, aber bevor du weiter machst will ich mir deine Hände genauer ansehen.“, er sprach wieder wie gewohnt, ruhig und gelassen. „Schon gut. Brauchst du nicht, es tut nicht weh.“, ich entriss mich wieder und hob schnell die Katana auf und ging schnell auf das Regal zu. Als ich ihm den Rücken zugekehrt hatte, versuchte ich mich zu beruhigen. Ich wollte einfach nur noch weg, weg von ihm, weg von meinen Gedanken. Ich wäre am liebsten wieder in meiner Welt, wo er nur eine Mangafigur war. Statt die Katana gelassen wegzulegen, knallte ich sie eher auf das Regal. Mit einem Schlag kam die Sehnsucht nach zu Hause über mich. Ich betrachtete meine rechte Hand, die noch über die Katana lag. Meine Finger zitterten leicht.

Wie geht es wohl den anderen? Oder kennen sie mich nicht mehr? Sind wir da dann einfach von der Bildfläche verschwunden, als ob es uns nie gegeben hätte? Und was mach ich jetzt?! Law ist mein Captain, ich bin jetzt in seiner Bande! Verdammt was mach ich jetzt?!

Ich ballte meine Hand zur Faust, um das Zittern zu verstecken. Eine Träne schlich sich über meine Wange. Ich schloss meine Augen, um wieder klar denken zu können. Law war immer noch hier und ich musste jetzt schnell alleine sein, sonst flipp ich entweder aus oder brech zusammen. Wobei sehr wahrscheinlich das zweite eher eintreffen würde. Eine Hand legte sich plötzlich auf meine rechte Schulter. „Alina, du kannst mir zwar immer wieder sagen, dass alles okay ist, aber ich sehe dir an das etwas ist. Ich bin dein Captain und ich habe die Verantwortung für alle. Ich will, dass es allen gut geht und bitte rede darüber und friss nicht alles in dich hinein.“, in seiner Stimme war die Sorge um mich herauszuhören, aber es machte mich einfach nur wütend.

Was wusste er schon. Er war mein Problem! Dafür dass ich mich in ihn verliebt hab, was mir heute klar geworden war und es einfach falsch war!

Er drehte mich um, sodass ich nun wieder vor ihm stand. Er wischte mit seinem Finger die Träne weg und wollte grade mein Kinn anheben, doch ich riss mich los. Ich konnte nicht mehr. Ich ertrug seine Nähe nicht eine Sekunde länger. Ich rannte aus dem Raum, vorbei am Navigatorenraum und raus aufs Deck. Die kalte Luft wehte mir entgegen und ich sog sie tief ein. Ich schloss schnell die Metalltür und ging zur Reling ans Heck des U-Boots. Dort angekommen lehnte ich mich mit dem Rücken dagegen und rutschte die Reling hinunter und sank schließlich auf dem Boden zusammen. Ich zog meine Beine an mich und verbarg mein Gesicht. Tränen rannen mir wieder über die Wangen und leise Schluchzer verließen meinen Mund.

Was ist nur los?! Ich mach mir Sorgen um meine Heimat, aber was war die Wirklichkeit? Was ist passiert als wir hierher gekommen sind? Haben uns alle vergessen? Sind wir zu Mangafiguren geworden? Oder leben wir in einer anderen Dimension? Oder haben wir das alles nur geträumt und ist das hier die Wirklichkeit und alles ist anderes? Ich weiß es nicht! Ich muss mit Hailey sprechen!

Meine Tränen versiegten und auch das Schluchzen hatte aufgehört. Ich war froh, dass mir Law nicht nachgekommen war und auch keiner der Nachtwachen. Langsam hob ich meinen Kopf und sah in den Himmel. Ein blasses rosa war am Himmel erschienen. Ich drehte mich so um, dass ich einen guten Blick auf den baldigen Sonnenaufgang hatte. Meine Gedanken rasten noch wild durcheinander, aber je weiter sich der Himmel verfärbte und die Sonne langsam aufstieg, klärte sich alles in meinem Kopf und zurück blieb ein Lied. Ich ging es erst in Gedanken immer wieder durch, meist nur einige Zeilenfetzen. Irgendwann sang ich es leise vor mich her.

So gefährlich!

Ich weiß nichts über dich,

So nah, nur eine Berührung entfernt.

Ich weiß, etwas übernimmt mich jetzt,

Ich will rennen, doch ich weiß nicht wie.

Angesicht zu Angesicht,

Nur einen Kuss entfernt.

Ich schmelze dahin.

Mein größter Fehler,

Ich bin geblendet von deinen Augen.

Ich bin außer Kontrolle,

Du bist so gefährlich.

Es passte zu meiner Situation und meinen Gefühlen. Ich musste mir eingestehen, dass ich in Law, meinem Captain, verliebt bin. Doch ich wusste wirklich nicht viel über ihn, genauso wenig konnte ich ihn einschätzen und das machte ihn nur noch gefährlicher für mich. Aber ich wusste, dass er mir nichts tun würde, zumindest wenn ich meine Finger bei mir behielt. Und doch sehnte sich mein Körper nach ihm.

Die Sonne war mittlerweile vollständig zu sehen. Ich stand auf und ließ meine Knochen knacken. Ich stützte meine Ellbogen auf die Reling und legte meinen Kopf auf meine Hände. Immer wieder sang ich die Zeilenfetzten vor mich hin. Nach einer Weile drehte ich mich zum Schiff um und erstarrte. Law lehnte an der Wand des Schiffes und sah mich mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck an. Sein Mund war zu einem Strich verzogen und seine Augenbrauen leicht zusammen gezogen. Mir blieb das Herz stehen. Wie lange stand er da schon und hatte er meinen Gesang gehört? Unschlüssig verharrte ich an der Reling und sah ihm in die Augen. Doch nach einem Augenblick des Schreckens, konnte ich wieder klarer Denken. Weg, war der einzige Gedanke den mir eine Stimme immer wieder sagte. Geh einfach! Schnell! Ich senkte den Blick und machte einen Schritt. „Alina.“, er sprach es ruhig aus, doch es schwang Ärger mit und ich gefror an Ort und Stelle. Ich sah stumm auf den Boden, ich konnte und wollte ihn nicht ansehen.

„Ich weiß nicht was das zu bedeuten hat, aber du kannst nicht immer davon laufen. Wenn du nicht mit mir reden willst, dann red mit einem anderen.“ Jetzt klang er wieder besorgt. Ich blieb aber weiter stumm und sah auch nicht auf. „Na schön. Bitte sprich mit jemanden. Und jetzt komm mit, ich will deine Hände versorgen.“  In seiner Stimme lag etwas Endgültiges und ließ keinen Platz für Widerspruch, also nickte ich stumm und folgte ihm. Auf der Krankenstation redeten wir kein Wort und ich sah stur in eine andere Richtung. Es war schon schlimm genug, das aufkommende Gefühl zu unterdrücken, als er meine Hände hielt. Ich spürte seine Blicke auf mir, doch ich zwang mich ruhig zubleiben und mir nichts anmerken zu lassen, zumindest nicht allzu viel. Als er fertig war und meine Hände einbandagiert waren, sprang ich von der Liege und verließ schnell das Zimmer. Ich eilte zur Kombüse und lugte schnell hinein. Penguin stand schon in der Küche und bereitete das Frühstück vor. Was für ein Glück.

Ich setzte ein Lächeln auf und betrat nun ganz die Kombüse und lehne mich gegen einen Küchenschrank. „Guten Morgen Peg.“ Ich fand den Spitznamen süß und er hatte nichts dagegen. Jetzt lächelte er mich fröhlich an. „Morgen Alina-chan. Was machst du denn schon so früh hier? Und was ist mit deinen Händen passiert?“, er kam schnell auf mich zu und nahm meine Hände. Mir stieg ungewollt leichte Röte in die Wangen und nuschelte „Ach nichts. Ist halb so wild.“ Ich zog meine Hände weg und verstränkte sich hinter meinen Rücken. „Was gibt es denn zum Frühstück?“, wechselte ich schnell das Thema und lächelte ihn wieder etwas breiter an.  Er schüttelte leicht mit dem Kopf und lächelte dann zurück. „Rührei und wie immer Obst. Was möchtest du?“, er ging wieder zum Herd und warf die Pfanne an. „Obst bitte.“ Ich stieß mich von dem Schrank ab und setzte mich an einem Tisch. Penguin kam kurz drauf und stellte mir einen Teller mit Obst hin. Nach und nach kam die restliche Crew. Ich war schon halb fertig, als auch Law kam. Er setzte sich gegenüber von mir.

Na super! Jetzt bloß nichts anmerken lassen. Herz sei bloß ruhig!!

Schnauzte ich mein Herz an, was schon wieder einen Hüpfer gemacht  hat. Ich starrte still auf meinen Teller und aß zu Ende. Mein Herz schlug halbwegs normal, obwohl ich die ständigen Blicke von Law auf mir spürte. Ich stand auf, stellte mein Teller in die Spüle und verließ die Kombüse.

Nun stand ich wieder in der Mitte des Trainingsraums und ging in Angriffsstellung. Law hatte mir die Hände zum Glück nicht allzu dick eingewickelt und auch so, dass ich noch alles perfekt greifen konnte. Trotzdem war es umständlich. Nach ein paar Schwüngen nervten mich die Verbände. Ich wickelte sie mir also ab und warf sie in eine Ecke. Die Salbe, die mir Law darauf geschmiert hatte, war schon eingezogen und so konnte ich normal weiter machen, ohne Behinderung. Es schmerzte ab und an, aber ich war ja selbst Schuld. Einerseits hätte ich mich nicht so auspowern müssen und andererseits hätte ich nicht so krass auf den Boden schlagen müssen. Jetzt taten mir die Arme und Hände ab und an unangenehm weh und ich wusste auch nicht wie lange ich heute noch trainieren konnte. Nach ein paar Minuten kam Nic auch schon und sah mir zu. Er hatte beim Frühstück schon nach meinen Händen gefragt und jetzt verlor er kein Wort. Er schnappte sich ein Katana und wir fingen einen Übungskampf an. Doch nach wenigen Minuten wurden wir von einen ziemlich wütendem Law unterbrochen.

„Alina!“, er sprach es zwar ruhig aus, aber es schwang Wut mit. Ich zuckte zusammen und drehte mich langsam um. Law stand an der Tür und sah mich kalt an. „Hab ich dir erlaubt die Verbände abzunehmen?! Und das Training ist auch für heute untersagt!“ Jedes Mal wenn er so sprach und mich kalt ansah, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Damals hatte er mir damit Angst eingejagt, aber im Moment nicht. Ich straffte meine Schultern und sah ihm fest in die Augen. „Meinen Händen geht es gut. Mir geht es gut. Und ich trainiere dann, wenn ich es will.“, es klang kalt, genau wie seine Stimme zuvor. „Alina, das war keine Bitte, es war ein Befehl. Du hast Trainingsverbot bis deine Hände verheilt sind und auch sonst alles gut ist.“, er sah mich eindringlich an und betonte vor allem letzteres.

Wie bitte?! Ich darf erst wieder trainieren wenn ich mit jemanden über meine Probleme gesprochen hab und sie weg sind?! Das geht nicht! Das Problem kann nicht gelöst werden!! Es geht nicht! Nein! Ich lass mir das Training nicht verbieten! Ich muss kämpfen können und ich bin noch lange nicht so stark wie die anderen!!

Ich sah ihn nun wütend an. „Nein.“, war das Einzige was ich erwiderte. Nein zum Trainingsverbot und nein zum Problem klären. Ich sah wie seine Mundwinkel zuckten und sein Blick von kalt zu zornig wechselte. Ich wusste, dass ich es zu weit getrieben hab, aber ich lass mir nichts verbieten was meinen Körper und meiner Gesundheit angeht, genauso war es mein Problem und nicht seins.

„Wie war das?!“, Law trat langsam näher, immer noch sprach er mit ruhiger Stimme, doch ich wusste genau, dass er ziemlich wütend war. „Nein.“, gab ich wieder von mir und verstärkte meine Griffe um die Katana. Nic hielt sich raus, was auch besser war. Es war nicht seine Angelegenheit. Law stand nun direkt vor mir und ich sah das Glitzern in seinen Augen. „Du willst den Befehl deines Captains missachten?!“, jetzt wo er so nah vor mir stand, zischte er die Worte und abermals lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Doch ich achtete nicht drauf und richtete mich zu meinen vollen 1,75m auf und auch Law richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Ich musste nun den Kopf noch mehr in den Nacken legen, um ihn anzusehen. „Es ist mein Körper und darüber bestimme nur ich! Mir geht es gut und ich werde weiter trainieren, solange bis ich genauso stark bin wie ihr alle!“ ich zischte es zwar nicht, aber ich sprach es zwischen halb zusammen gepressten Lippen aus. Ich war nun auch am kochen vor Wut. Ich war wütend auf ihn, weil er mein Problem war. Wütend auf mich, weil ich mich in ihn verliebt hab. Wütend auf die Situation und vor allem wütend auf die Unwissenheit, welche wahre Vergangenheit ich hab.

„Wenn du dir sicher bist, schön.“, er klang jetzt wieder ruhiger, was gar kein gutes Zeichen war. Seine Augen fingen mörderisch an zu leuchten und ich wich einen Schritt zurück. Jetzt habe ich definitiv eine Grenze überschritten. Law fing an unheimlich zu Grinsen und streckte einen Arm nach Nic aus. Nic verstand sofort und reichte ihm das Katana. Ich schluckte. „Verschwinde!“,sagte er ruhig zu Nic und dieser verschwand zügig aus dem Raum.

Verdammt! Ohne Vorwarnung griff Law an und ich konnte in letzter Sekunde noch beide Schwerter hochreißen und den Schlag abwehren. Ein Ziehen durchfuhr meine Arme und ich unterdrückte ein aufkeuchen. Er schlug mit voller Kraft auf mich ein und ich konnte immer nur abwehren oder ausweichen. Anfangs war ich zu perplex, doch jetzt kam die Wut zurück und ich lies ihr freien Weg. In mir brodelte es vor Wut und alles in mir war wie weggefegt, es gab nur noch die Wut, egal welche, ich ließ alles raus. Ich festigte die Griffe um die Katana nochmals und setzte zum Angriff an. Ich schlug so fest ich konnte zu. Law konnte diese aber ohne große Anstrengung abwehren. Ich schlug immer wieder zu, es war wie heute morgen, nur das ich jetzt auf Widerstand traf und meine Arme nach kurzer Zeit brannten. Ich ignorierte es und griff immer weiter an. Ich verfiel in einen Rausch aus blinder Wut und vergaß selbst, dass ich gegen Law kämpfte. Ich fing an zu fluchen und verfluchte alles und insbesondere mich.

Ich schrie und schlug mit beiden Schwertern zu. Law wich aus und drehte sich, sodass er nun hinter mir stand. Ich wirbelte mit und konnte noch seinen Schlag parieren. Ich blinzelte, da meine Sicht kurz verschwamm. Tränen?!, schoss es mir durch den Kopf. Doch ich hatte keine Zeit, denn Law traf mich am Oberschenkel und ich knickte seitlich ein. Ein kurzer Schmerz durchzuckte mich, doch ich verzog nur kurz die Miene. Doch während ich eingeknickte war, hatte sich Law hinter mich gesellt und hielt mir sein Katana an die Kehle. Ich wusste, wäre es ein echter Kampf gewesen, oder auch nur richtige Schwerter, wäre ich jetzt tot oder hätte eine Schnittwunde. So schränkte er nur meine Luft ein und ich fing an nach Luft zu schnappen. Er kniete hinter mir und lachte kalt. Ich ließ meine Schwerter fallen und griff nach seinem. Ich versuchte es weg zuschieben, doch er war stärker. Nach kurzer Zeit zog er das Schwert ein Stück weg, sodass ich normal Luft bekam. Ich hustete leicht und lies meine Arme sinken. Meine Wut war verflogen und auch sonst jeglicher Gedanke. Es herrschte absolute Stille in meinem Kopf.

Law lachte immer noch kalt und es hörte sich jetzt viel grausamer an. Ich wusste nicht warum, aber anscheinend hatte ich es nicht nur bei Law übertrieben, auch mit meiner selbst Einschätzung. Denn keinen Augenblick später brach ich ohne Vorwarnung zusammen.

Wo bin ich?

Ich sah mich um und ging auf eine Tür zu und öffnete sie. Sonnenlicht strahlte mir hell entgegen und ich hielt mir eine Hand schützend vor die Augen. „Wir sind die besten Freundinnen!“, hörte ich eine süße kindliche Mädchenstimme. Als sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten sah ich zwei Mädchen an einem Baum gelehnt. Eins mit kurzen feuerroten Haaren, das andere mit schulterlangem, blondem Haar. Ich wusste sofort um wen es sich handelte. Es waren Hailey und ich. „Hailey, wir sind mehr als nur Freundinnen. Wir sind Schwestern! Ich kenne dich schon dein ganzes Leben und ich werde dich nie im Stich lassen!“ „Stimmt! Ich hab mir schon immer Geschwister gewünscht! Und egal was einer sagt, ab heute sind wir Schwestern!“ Hailey umarmte mein jüngeres ich stürmisch. Ich lächelte und fragte mich, ob dies meine Vergangenheit war, die Echte. Plötzlich zog sich alles in die Länge. Die beiden Mädchen vor mir entfernten sich immer weiter von mir und ich fiel schreiend in die Dunkelheit hinter mir.

Ich kam langsam zu mir, meine Augen fühlten sich schwer an und ich hatte ziemliche mühe sie aufzuschlagen. Ich blinzelte mehrmals. „Na auch mal wach.“, kam eine mir nur zu bekannte ruhige Stimme von rechts entgegen. Ich drehte langsam meinen Kopf und sah Law an einem Schreibtisch sitzen. Er hatte mir den Rücken zugedreht, aber anscheinend hatte ich wohl Geräusche von mir gegeben. Ich sah wieder weg, denn die Erinnerungen trafen wieder auf mich ein.

Was hab ich nur getan?! Weiß er es jetzt? Was mach ich jetzt?

Es war mir mehr als unangenehm, nicht nur in seiner Nähe zu sein, auch was ich getan hatte. Ich starrte stur zur Decke. Ich schloss meine Augen wieder und versuchte alles aus meinen Kopf zu verbannen. Ich wollte nichts mehr denken, nichts sehen, hören oder sonst was. Und es  klappte sogar, mein Kopf leerte sich und auch vor meinem inneren Auge verschwanden die Bilder. Ich hielt meine Augen weiter geschlossen, doch ich hörte das Kratzen einer Feder, dies konnte ich nicht ausblenden. Dann hörte ich ein Stuhl über den Boden scharren und Schritte. Sie blieben in meiner unmittelbaren Nähe stehen und ich wusste, Law stand vor meinem Bett.

„Ich weiß, dass du wach bist. Also mach die Augen auf.“ Befahl er mir. Ich schlug die Augen auf und sah stur zur Decke. Ich konnte ihn nicht ansehen, und am liebsten wäre ich aufgestanden und weggerannt, aber mein Körper fühlte sich blei schwer an und ich war einfach zu erschöpft. „Wie fühlst du dich?“, fragte er monoton und ich spürte, wie er anfing mich zu untersuchen. Dort wo seine Hände mich berührten, hinterließ er ein angenehmes brennen zurück. Seine Frage hatte ich schon längst wieder vergessen. „Du hast dich ziemlich übernommen und hast dein Körper bis aufs Äußerste beansprucht. Du wirst noch ein bis zwei Tage brauchen bis du wieder fit bist. Heute bleibst du hier liegen, du hast absolute Bettruhe. Penguin wird dir was zu essen bringen.“, sprach er monoton weiter. Ich öffnete meinen Mund und krächzte ein „Verstanden, Captain.“ hervor. Mein Hals brannte, doch ich verspürte weder Durst, noch wollte ich das Brennen los werden. Es war eine willkommene Ablenkung. Ich hörte wie sich Law entfernte und wie eine Tür auf und zu ging. Stille. Ich ließ mein Blick durchs Zimmer wandern.

Wo bin ich? Das ist nicht mein Zimmer und auch nicht das Krankenzimmer?!

Ich betrachtete das Zimmer weiter und blieb an einem Regal neben den Schreibtisch hängen. Medizinbücher. Das musste Law’s Kajüte sein.

Moment was?! Ich liege in seinem Zimmer? In seinem Bett?!

Ich riss meine Augen weit offen und wollte schnell aufstehen. Hier wollte ich nicht länger bleiben. Ich schaffte es sogar mich aufzurichten. Mein Körper tat mir zwar weh, aber ich vermutete, dass es einfach nur der Muskelkater war. Ich schwang die Beine aus dem Bett und stand vorsichtig auf. Kleine weiße Sterne blitzten auf und ich schwankte. Nach kurzer Zeit beruhigte sich alles und ich lief los. Alles tat mir weh, besonders mein linker Oberschenkel schmerzte heftig. Da muss mich Law getroffen haben, dachte ich und biss die Zähne zusammen. Ich erreichte die Tür und riss sie auf. Auf dem Gang war niemand zu sehen und leise drangen Stimmen zu mir. Sie mussten in der Kombüse sein oder im Aufenthaltsraum. Ich stützte mich an der Wand ab und ging Richtung meiner Kajüte. Ich erreichte sie grade, als mich jemand an der Schulter packte. Ich erschrak und verlor das Gleichgewicht. Ich wurde aufgefangen und hochgehoben. Ich lag nun in den Armen von Law.

Na super?! Schoss es mir durch den Kopf. Ich sah zu ihm auf und sah eine leicht, vor wutverzehrte, Mine. „Dir ist schon klar, dass du schon wieder einen Befehl missachtet hast?“, knurrte er mich an und trug mich zurück in seine Kajüte und lies mich auf sein Bett fallen. Es war zwar nicht hart, aber trotzdem keuchte ich auf. Ich hatte die Augen noch geschlossen, als ich antwortete: „Ich kann… es ist dein Bett.“ krächzte ich mir zurecht. Ich sah ihn nun an und er hielt mir ein Glas Wasser entgegen. Ich nahm es und trank dann doch was. „Hier kann ich dich besser im Auge behalten. Du missachtest ja doch nur meine Befehle.“, knurrte er und ließ sich vor seinem Schreibtisch nieder, mit dem Rücken zu mir. „In zwei Stunden gibt es Essen, solange solltest du noch etwas schlafen. Und Alina?“, das letzte zischte er bedrohlich und ich sah ihn etwas eingeschüchtert an. „Das war keine Bitte. Ich bin dein Arzt und Captain und du wirst das machen, was ich dir sage!“ Ein Funkeln schoss durch seine Augen und es verlieh mir eine Gänsehaut. Ich nickte nur und zog rasch die Decke über mich, legte mich auf den Rücken und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange da schlief ich auch schon ein.

Mitten in der Nacht erwachte ich wieder. Ich hatte durch geschlafen und wurde nicht geweckt. Ich drehte mich auf meine linke Seite…

– Klong! –

Ich rieb mir schmerzend die Stirn und ich konnte deutlich jemand vor mir spüren, der sich murrend bewegte. Mein Herz blieb mir stehen und ich wagte es nicht mich zu rühren. „Alina sei doch vorsichtiger!“, beschwerte sich jemand im Halbschlaf und mir rutschte das Herz eine Etage tiefer.

Das konnte doch nicht wahr sein?! Er lang echt neben mir?! Heilige Scheiße!

„T‘schuldigung.“, meine Stimme war eindeutig zu hoch, fast schon ein quicken. „Schlaf weiter.“, murmelte Law neben mir, bewegte sich und plötzlich schlang er ein Arm um meine Taille und zog mich an sich. Mein Herz schlug wie wild in meiner Magengegend und ich riss meine Augen weit auf. Law war schon wieder eingeschlafen. Ich lag an seiner Brust und ich spürte deutlich, dass er nur eine Boxershort an hatte, was meinen Herzschlag noch mehr verdoppelte.

Verdammt beruhige dich!!

Ich holte immer wieder tief Luft und schaffte es auch mich einiger Maßen zu beruhigen. Mein Herz schlug wieder normal, doch schlafen konnte ich jetzt nicht mehr, auch wenn ich noch total fertig war. Mir stieg der Geruch von Desinfektionsmittel und Meer in die Nase und ich fing an zu grinsen und sog den Duft tiefer ein. Sein Geruch hat mich schon bei unserer ersten Begegnung angezogen. Für mich roch er einfach zu gut und gerade jetzt war sein Geruch noch stärker. Ich war nur Zentimeter von seiner Brust entfernt und ich muss mich richtig zusammen reißen ihn nicht zu berühren. Doch ich war einfach viel zu kaputt noch und gab mich meinen Gefühlen hin. Da er mich eh schon umschlungen hielt streckte ich meine Hand nach ihm aus, langsam und bedacht darauf, dass er nicht aufwacht. Vorsichtig strich ich über seine Brust, glatt, muskulös und weich zugleich, wie schon sein Gesicht. Ich legte meine Hand nun flach auf seine Brust und spürte seinen langsamen, gleichmäßigen Herzschlag. Er regte sich leicht und ich verharrte in meiner Position, doch er schlief weiter. Ich atmete aus und kuschelte mich etwas näher an ihn und schlief dann auch wieder ein, nicht ohne nochmals seinen Geruch tief einzuatmen und seine Wärme und Herzschlag in mich auf zunehmen.

Langsam erwachte ich und sofort traf mich Law’s Geruch wieder. Ich musste lächeln und streckte mich genüsslich. Als ich die Augen aufschlug lag ich auf den Bauch, mit dem Gesicht halb ins Kissen gedrückt, meinen rechten Arm oberhalb meines Kopfes angewinkelt, den anderen neben mir ausgestreckt. Ich merkte schon beim Öffnen meiner Augen, dass ich allein im Bett lag. Ich seufzte leise und sog nochmal seinen Geruch ein, dann drehte ich mich auf den Rücken, um mich aufzusetzen. Ich streckte mich kurz, ließ meine Knochen knacken und stöhnte dabei auf. Mein ganzer Oberkörper, insbesondere meine Arme taten weh. „Au, man hab ich Muskelkater.“, brummte ich leise.

„Das wird auch die nächsten Tage so bleiben.“, ertönte plötzlich eine ruhige tiefe Stimme. Mein Kopf ruckte nach oben und ich sah zur Tür. Law lehnte am Türrahmen und sah mich an. Ich senkte den Kopf und kratzte mich verlegen am Hinterkopf, wobei ich auch unauffällig versuchte meine Haare zurichten. „Ich hoffe du konntest noch gut schlafen, hast du Kopfschmerzen?“, fragte er ruhig und ziemlich freundlich. Prompt glühten meine Wangen und ich fing an, an der Bettdecke in meinem Schoß zu nesteln. Ich hörte wie er näher trat und sich vor mich auf’s Bett setzt. Mit seinen Fingern drückte er mein Kinn hoch, sodass ich ihn ansehen musste. „Mhh… eine Beule hast du nicht. Schau mal hier her… jetzt hier.“ Er besah sich meine Stirn und prüfte, ob ich sonst noch irgendwelche Kopfverletzung hatte. „Na bis auf deinen Muskelkater fehlt dir nichts. Dein Kopf scheint ein ziemlicher Dickschädel zu sein.“ Er ließ mein Kinn los und ich senkte ihn sofort, da meine Wangen immer noch glühten. „I-ich, ähm, es t-tut mir Leid.“, stotterte ich. „Schon gut, du hast halt nicht damit gerechnet, dass ich neben dir lag. Ist ja nichts passiert.“, während er gesprochen hatte sah ich auf und ein laszives Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.

Ohnein er hat es bemerkt?! Oh verdammt!

Ich sprang auf, was ich zunächst bereute, da ich kleine schwarze Punkte sah. Doch schnell fing ich mich und ich lief rücklings zur Tür, Law im Blick. „Ähm. Tja, es, hehe, es tut mir Leid. Ehrlich. Ich, ähm, geh dann mal Captain.“, lachte ich nervös, da sein Blick intensiver und sein Grinsen breiter wurde. Schnell eilte ich aus der Tür und den Gang runter zum Bad, ich brauchte dringend eine kalte Dusche.

Was mach ich denn jetzt?! Am Besten… ja ich muss endlich meine Gefühle unterdrücken. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt. Ich werde nicht nochmal so ausrasten! Ab jetzt wird Trafalgar Law nur noch mein Captain sein und nichts weiter! Ich sollte anfangen alle meine Gefühle aufzurschreiben, nicht mehr in mich rein fressen!

Ich duschte zu Ende und fühlte mich nach dem Entschluss viel besser.

Ab jetzt konzentrier ich mich auf mein Training und darauf eine echte Piratin zu werden. Und zu gleich nicht mehr an meine Vergangenheit zu denken, ich will im Hier und Jetzt leben, egal ob ich hier herkomme oder aus einer anderen Welt. Ich bin nun mal hier und muss das Beste draus machen, genau wie Hailey. Sie war, ist und wird immer meine beste Freundin, meine Schwester sein. Irgendwann sehen wir uns wieder! Jetzt muss ich erstmal eine echte Heart-Piratin werden und genau so stark werden wie meine Kameraden, Familie, meine Nakama!

Mit einem letzten Blick in den Spiegel, ging ich gestärkt, klar im Kopf und mit einem Lächeln raus zu meiner neuen Familie, meinen Nakama!

Verborgene Fähigkeit

-Hailey-

„Och Kid bitte!“, flehte ich ihn an. „Nein!“, knurrte er zurück und sah zu mir runter. Mit seinen zwei Meter war er verdammt groß, ich dagegen war grade Mal 1,70m. „Biiittteeee!“, flehte ich weiter und guckte so niedlich und unschuldig wie nur möglich. Er verzog wütend sein Gesicht und knurrte wieder „Verdammt nochmal Hailey NEIN! Das ist mein letztes Wort und ich bin der Captain!“ Egal wie sehr er auch knurrte, mir machte das schon längst keine Angst mehr, denn ich wusste, dass er mich mehr mochte, als er je zugeben würde. Nach meiner Entführung war ich eine Woche lang Bewusstlos gewesen. Danach war ich noch so geschwächt, dass ich weiterhin im Bett lag und nur geschlafen hab, dabei war Kid ständig an meiner Seite. Er hat mich als Schwester richtig ins Herz geschlossen und das machte mich so glücklich wie noch nie.

Hailey hatte mittlerweile die Erinnerungen an die andere Welt vergessen, genauso wie Alina. Beide glauben nun, sie wären aus dieser Welt und leben nun als Piraten.

„Bruder bitte!!“, flehte ich weiter. Sein linkes Auge zuckte, ich wusste, so würde es klappen. „KILLER!“, brüllte er nun.

Ja! Ich hab’s geschafft!

Ich behielt mein triumphierendes Lächeln noch zurück und sah weiterhin niedlich und unschuldig drein bis Killer bei uns ankam. „Was gibt’s?“ „Sie will unbedingt mit an Land kommen! Erklär du ihr nochmals, warum das nicht geht.“

Mist warum hat das nicht geklappt?! Ich darf wirklich nicht mit an Land?! Aber Shion ist eine Sommerinsel, ich will an den Strand und mich entspannen! Und schwimmen!!

„Hailey, du kannst nicht mit. Wir wollen nicht, dass du wieder entführt wirst. Denk dran, du hast wie wir ein Kopfgeld und die Marine wollte dich schon vorher. Bitte versteh das doch.“ „Aber ich hab doch trainiert und ich geh auch nicht alleine! Bruder bitte! Killer, Heat, Isamu oder ein anderer passen auf mich auf. Bitte Bruder ich will an den Strand, ich will schwimmen. Ich will mich einfach mal entspannen!“, flehte ich halb und wurde zugleich auch wütend. Kid stöhnte auf. Ich ignorierte Killer und griff nun Kid’s Arm. „Biittee! Ich bin nicht mehr so hilflos!!“ „Hailey?! Hör auf! Ich hab nein gesagt! Und das ist verdammt noch mal ein BEFEHL! DU KANNST DICH AUCH HIER ENTSPANNEN!!“, schrie er nun und beugte sich zu mir runter, sodass wir Nasenspitze an Nasenspitze standen. Aber jetzt reichte es mir auch. „ICH BIN KEIN KLEINES KIND! ICH BIN DEINE ZWILLINGSSCHWESTER! UND HIER KANN MAN SICH NICHT ENTSPANNEN!“, schrie ich zurück. „IST MIR DOCH EGAL! ICH BIN DER CAPTAIN UND DU BLEIBST HIER! DAS IST EIN VERDAMMTER BEFEHL!“ „ICH SCHEIß AUF DEIN BEFEHL! ICH BIN DEINE SCHWESTER VERDAMMT!“ jetzt packte er mich am Kragen von meiner Bluse und hob mich hoch. „Wie war das?!“, knurrte er mich an. „Ich bin deine Schwester und nehme keine Befehle von dir an!“ „Das ist mein Schiff, ich bin der Captain und du gehörst zu MEINER Crew. Und als dein Captain wirst du den Befehlen Folge leisten!“

Jaja ich weiß, er hat recht. Trotzdem! Ich will an Land egal wie. Er tut mir nichts! Und ich lass mir keine Befehle erteilen! Wäre ja noch schöner!!

„Lass mich runter!“, schrie ich ihn an. Und ein Wunder, er tat es sogar. „Danke. Trotzdem, ich werde mich am Strand entspannen! HEAT, ISAMU?!“, schrie ich und sah mich auf dem Deck um. „Eustass Hailey!“, brüllte Kid mich an und wollte wieder nach mir schnappen, doch ich tauchte hinter Killer in Deckung. Heat und Isamu kamen angerannt und sahen zwischen mir und Kid hin und her. „Heat wie lange brauchen wir noch bis Shion? Isamu du wirst bei mir bleiben während wir auf der Insel sind. Das ist keine Bitte, sondern ein Befehl, klar?“, gab ich gereizt Befehle und ich hörte mich wie Kid an. „In zwei Stunden sind wir da.“, gab Heat von sich und ich nickte. „Aye, Hailey-san!“, gab Isamu von sich und ich lächelte ihn an. Doch jetzt ging Kid hinter mir an die Decke. „Eustass Hailey! Du bist nicht der Captain dieses Schiffes! Und kommt gar nicht in Frage, dass Isamu dich begleitet. Killer wird bei dir bleiben, wenn ich ihn nicht brauche. Solange wird Heat auf dich aufpassen!“ schrie er mich an und beugte sich wieder gefährlich nah zu mir runter.

Bingo! Schlagartig verflog meine Wut und ein breites triumphierendes Lächeln breitete sich aus. „Vielen Dank Brüderchen!“, erwiderte ich vergnügt, gab ihm einen Kuss auf die Wange und ging fröhlich übers Deck auf meinen Stammplatz zu.

„ARGH! Was steht ihr hier noch so rum?!“, brüllte Kid genervt übers Deck die Jungs an. Ich lehnte mich gemütlich, mit verschränkten Armen hinter meinen Kopf an den Totenkopf und sah in den blauen Himmel.

Ach wie schön der Tag doch ist. In knapp zwei Stunden erreichen wir Shion und dann kann ich mich mal so richtig entspannen. Keine nervigen Jungs die Krach machen, kein Bruder der rumbrüllt. Nur Killer würde bei mir sein und der ist immer schweigsam. Heat ist auch nicht übel, er redet eigentlich auch nicht sehr viel. Perfekt also! Was macht wohl Mum? Ob es ihr gut geht und den anderen auf Raspberry Island? Und was macht Alina so? Haben schon lange nichts mehr von einander gehört…

Ich war so tief in Gedanken, da bemerkte ich Killer überhaupt nicht. Erst als er mich an der Schulter anstieß. „Au! Hey was sollte d…“, fing ich wütend an zu reden, doch als ich Killer sah verstummte ich. Er war zwar nett, aber ich wusste nie wie er grade drauf war, dank seiner Maske sah man ja nie sein Gesicht. „Hier, wir trainieren noch etwas.“, meinte er monoton. Er hielt mir meine Sai-Schwerter hin und ich sprang freudig auf. „Klar!“ Wir gingen in die Mitte des Decks und fingen an. Ich war zwar immer noch nicht so gut, aber ich hab mich sehr verbessert. Ich hab sehr hart trainiert, nachdem ich wieder fit war. Ich durfte jetzt mit meinen Lieblingsschwertern kämpfen, die nebenbei echt scharf waren und Killer’s Sicheln auch, hab schon etliche Schnittwunden. Aber das hielt mich nicht vom Training ab. Ich wollte stärker sein als alle anderen! Aber das dauert noch, leider.

„Puh. Warte mal Killer!“ Ich stemmte meine Hände auf meine Oberschenkel und rang nach Luft. Es war verdammt warm geworden und ich war klatschnass geschwitzt. Ich legte die Sai-Schwerter auf den Boden und Knöpfte meine Bluse auf. Da drunter trug ich ein dunkelblaues neckholder Bikinioberteil. Ich schmiss die Bluse achtlos übers Deck und nahm meine Sai-Schwerter und ging in Kampfhaltung, dabei ignorierte ich die Blicke der anderen. Ich war nicht oft so leicht bekleidet, aber jetzt war es mir einfach zu warm. Zum Glück hatte ich meine Hotpans schon vorher angezogen. Killer stürmte wieder auf mich zu und ich wich geschickt aus und blockte dabei eine seiner Sicheln ab. Er ließ sie zu meiner Sicherheit nicht rotieren. Ich drehte mich einmal um meine Achse und versuchte Killer am Rücken zutreffen, doch wie immer war er schneller und ich musste seine Schläge parieren.

„Hey Eustass-san, nettes Tattoo!“, rief Wire plötzlich. Es brachte mich völlig aus dem Konzept und ich ließ eins der Sai’s fallen. Killer hatte ebenfalls sofort gestoppt. Mir stieg die Röte prompt ins Gesicht, als ich über Wires Aussage nachdachte.

Mist! Wo ist meine Bluse?!

Hektisch sah ich mich nach meiner Bluse um. Wenn Kid das sieht bin ich Tot! Ich fand sie nicht weit von uns hinter Killer liegen. Schnell rannte ich auf sie zu und zog sie hastig über. Gerade rechtzeitig. „Land in Sicht!“, brüllte Heat und keine Minute später stand Kid an Deck. Ich sah Wire warnend an und verschwand schnell Unterdeck, da ich mich schnell duschen und umziehen wollte. Nach nur zwanzig Minuten war ich fertig. Ich trug meinen dunkelblauen Bikini und ein dazu passendes dunkelblaues Sommerkleid. Es hatte nur einen Träger, welcher mir über die linke Schulter ging. Der Rock des Kleides war asymmetrisch und an der rechten Seite länger und ging mir bis unterhalb des Knies. Um die Taille war ein Band eingearbeitet. Ich trug meine Flip-Flops, schnappte mir ein Handtuch und begab mich wieder ans Deck.

„Na endlich!“, rief mir Heat entgegen. Alle anderen waren schon weg, bis auf Kaito.  „Ich hab mich doch schon beeilt! WOW!“, ich sah mich begeistert um. Shion war eine wunderschöne Insel, mit einem weißen weitläufigen Sandstrand. Shion hatte nicht wirklich einen Hafen. Es waren mehrere Stege über den Sand gebaut worden, damit dort Schiffe anlegen konnten.  Ein Pfad führte in die Stadt. „Heat du kannst hier bleiben. Ich leg mich gleich hier unten in den Strand. Du und Kaito seht mich von hier oben gut.“, meinte ich und winkte ihnen noch zu, dann sprang ich von der Reling in den Sand. Es tat dezent weh, hätte nicht gedacht, dass es so tief ist. Ich breitete das Handtuch auf den Sand aus, zog mir mein Kleid aus und trat zum Meer. Hier war es mir egal, ob Heat und Kaito mein Tattoo sahen, Kaito hatte es eh schon gesehen. Er war schließlich der Arzt und hat meine Wunden versorgt. Naja die anderen haben es heute zum ersten Mal gesehen. Ich hoffte nur, keiner erzählt es Kid. Aber jetzt war er nicht hier und ich wollte nur noch schwimmen.

Heat sah ich an der Reling sitzen und die Gegend beobachten. Kaito lehnte mit dem Rücken an der Reling und sprach mit ihm. Ich genoss die Ruhe und tauchte einige Meter unter. Das Meer war so herrlich klar und angenehm warm. Es war eine perfekte Abkühlung zur Außentemperatur. Nach einer Weile ging ich zurück zum Handtuch und legte mich mit dem Bauch drauf. Ich schloss die Augen und entspannte mich. Nach kurzer Zeit nickte ich ein.

„Eustass Hailey!!“, brüllte Kid von weitem. Durch sein Gebrüll riss er mich aus meinem Nickerchen, ich schlug meine Augen genervt auf, gähnte noch kurz und stand dann auf. Nicht weit von mir sah ich auch schon meinen Bruder. Ich streckte mich nochmal ausgiebig und drehte mich zu meinen Sachen um, hob sie auf und zog mein Kleid wieder an.

Das war’s wohl mit meiner Ruhe. *seufzt* War ja auch zu schön.

„WAS?!“, schrie ich zurück. „Änder deinen Ton!“, brüllte er zurück. „Ist klar.“, murmelte ich und schritt zum Steg, um wieder auf’s Schiff zu gehen. Ich erreichte den Steg gleichzeitig mit Kid und den anderen. „Warum rufst du nach mir? Es ist grade mal zwei Stunden her, dass wir hier sind.“, grummelte ich und stieg noch vor ihm die Gangway hinauf. „Nur so.“, meinte Kid gelassen und ich stoppte urplötzlich. Kid hatte es nicht mitbekommen und rannte in mich rein. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und drehte mich zu ihm um, die Wut flammte in meinen Augen und ich sah hoch zu ihm. „Das ist nicht dein Ernst?! Wir haben ausgemacht, dass das mein freier Tag ist und ich Ruhe vor euch hab!“, wütend tippte ich mit meinem Zeigefinger auf seine nackte Brust. „Na und? Du hattest doch Ruhe, jetzt kannst du uns wieder Gesellschaft leisten.“

Pah vergiss es! Ohne ein weiteres Wort sprang ich wieder von der Gangway und lief zu einer Stelle am Strand und legte mich wieder hin. Ich hörte noch das Lachen von Kid.

Na toll, er macht sich echt ein Spaß draus mich zu ärgern! So ein Arsch! Und doch hab ich ihn lieb *seufzt* Ich zog einen kleinen Schmollmund, zog mein Kleid aus und legte mich auf den Rücken. Ich verschränkte meine Arme hinter den Kopf und schloss die Augen. Diverse Gedanken schlichen durch meinen Kopf, doch ich versuchte mich einfach zu entspannen und an nichts zu denken. Durch den Wind wurden die Geräusche vom Schiff zu mir getragen und es schien, als ob dort reges Treiben herrscht. Ich öffnete ein Auge und drehte meinen Kopf zum Schiff. Ich konnte Heat und Kid angeregt sprechen sehen und die anderen schleppten Kisten durch die Gegend. Ich schloss mein Auge wieder und ignorierte sie.

So vergingen einige Stunden, indem ich mich am Strand sonnte oder schwimmen ging. Nach einer Weile haute Kid wieder in die Stadt ab und Heat und Kaito passten wieder auf mich auf. Nun war schon der Abend angebrochen und ich lag auf meinem Stammplatz und sah in die Abenddämmerung. „Hailey-san willst du dich noch umziehen, bevor wir los gehen?“, fragte mich Heat. „Wo wollen wir denn hin?“, fragte ich ihn perplex und richtete mich auf. „Wir gehen in eine Bar in der Stadt. Captain meinte wir sollen abends zu ihm kommen.“ „Oh ok. Warte ich zieh mich schnell um. Bin gleich wieder da!“, ich rannte während des Sprechens schon auf die Tür zum Inneren des Schiffes zu.

Hmm was zieh ich denn an? Vielleicht das? Mhm… Ja das ist perfekt.

Ich hatte mir ein dunkelgrünes, einfaches Top, mit einem schwarzen Minifaltenrock angezogen. Dazu schlichte schwarze High Heels. Meine Haare fallen auf meinen Rücken, einige Strähnen von meinem Pony fielen mir ins Gesicht und statt meiner Fliegerbrille trug ich einen schwarzen Haarreif.

„Wir können los!“, rief ich Heat entgegen. Da ich den restlichen Tag meine Ruhe hatte, hatte ich jetzt super Laune und ging ausgelassen neben Heat her. Es waren noch viele Menschen unterwegs auf den Straßen und ich fragte mich, wer Pirat war. Wir gingen in eine Bar am Marktplatz. Als Heat mir die Tür aufhielt, hatte ich das Gefühl alle verstummten, was aber eher Einbildung war. Die Bar war brechendvoll und laut. In einer Ecke spielten Musiker und viele der hier Anwesenden tanzen ausgelassen, sogar auf den Tischen. Mein Bruder und die anderen saßen in der Ecke gegenüber den Musikern und wir mussten uns zu ihnen durchschlagen. Hier und da pfiffen mir welche hinterher und zu meinem Glück blieb es nur bei Pfiffen. „Hey bring noch eine Flasche Rum und Sake!“, rief Kid einer Bedienung zu, als Heat und ich bei ihnen waren. Da es in der Bar so voll war, mussten Heat und ich stehen, doch Isamu sprang auf und bot mir seinen Platz an. „Danke“, ich schenkte ihm ein Lächeln und er lief leicht rosa um die Nase an. Kid gefiel es nicht wirklich, das sah man, aber ich wollte nichts von Isamu, also ignorierte ich es. Ich saß nun zwischen Kid und Wire, gegenüber saß Killer und Akeno. Heat und Isamu standen hinter mir und Wire. Kid schenkte mir ein Sake ein und gut gelaunt stieß ich mit ihm an. Nach einer Weile und jeder Menge Alkohol, lehnte sich Wire zu mir. „Weiß Kid von deinem Tattoo?“, flüsterte er mir ins Ohr. „Nein und das soll auch erstmal so bleiben.“, zischte ich bedrohlich zurück. Er nickte mir lächelnd zu und wir tranken einen Rum zusammen. „Hailey kannst du tanzen?“, rief Akeno mir zu. „Klar!“, rief ich zurück und sprang auf. Was ich allerdings leicht bereute, denn ich merkte den Alkohol und schwankte kurz. Heat und Isamu machten mir etwas Platz und ich fing an mich im Takt der Musik zu bewegen. Einige Nachbarn pfiffen anerkennend und johlten. Kid und auch die anderen waren schon so betrunken, dass sie mit machten. Mich freute es und ich schnappte mir kurzer Hand Isamu und fing an mit ihm zu tanzen. Durch den Alkohol und mein Glücksgefühl, fühlte ich mich, als ob ich schweben würde. Ich war in diesem Moment einfach nur glücklich und gut drauf. Ich lachte ausgelassen, während des Tanzes. Doch Isamu wollte irgendwann nicht mehr und ich tanze dann alleine weiter. Ich schnappte mir eine Flasche Sake und drehte mich im Takt der Musik weiter um mich selbst und sang hier und da mal mit.

Irgendwann fühlte ich mich von jemanden beobachtet, allerdings nicht von den Unbekannten hier, sondern von einem aus meiner Crew. Ich sah immer wieder zum Tisch von uns und während alle in Gespräche vertieft sind oder sangen, sah ich nur einen, der in meine Richtung sah, zu mindestens hatte ich das Gefühl. Unser Vize hatte sein Kopf unentwegt in meine Richtung gewandt, doch durch seine Maske, wusste ich nicht hundertprozentig, ob er wirklich zu mir sah. Er war der einzige, der nicht trank. Ich war schon ziemlich angetrunken und während ich mich weiter zur Musik bewegte und mit sang, sah ich zu Killer. Er hatte sich in seinem Stuhl zurück gelehnt und seine Arme vor der Brust verschränkt. Ich vergaß plötzlich alles um mich herum und sah nur noch Killer und ich sah ihn mir das erste Mal genauer an. Seinen schlanken, aber dennoch muskulösen Oberkörper, der sich unter seinem schwarzen Hemd, mit weißen Punkten drauf, abbildete. Ich mochte seine blonden, langen Haare, aber ich fragte mich, wie sein Gesicht wohl aussah. In meinem Kopf drehte sich diese Frage immer und immer wieder, je mehr ich ihn ansah.

Plötzlich riss jemand an meinem Arm und drehte mich so in seine Arme. „Huch!“, stieß ich überrascht aus. Isamu hatte mich gepackt und wollte wieder mit mir tanzen. Nach meiner Überraschung, lächelte ich ihn an und genoss den Tanz. Diesmal war der Tanz anderes als vorher, Isamu war betrunken und tanzte mit mir ziemlich sexy. Mir machte es in dem Moment nichts aus, also tanzen wir eng umschlungen und schon ziemlich dirty *zwinker*.

Ich hatte Killer total vergessen und erst als er mich und Isamu auseinander trieb, fiel es mir wieder ein. „Och man, Killer!“, lallte ich und versuchte ihn böse anzusehen. Killer schüttelte den Kopf und zog mich ohne ein Wort am Oberarm in Richtung Ausgang. „Hey! Ich will noch nicht gehen!“, lallte ich weiter und versuchte mich einerseits von ihm loszureißen und andererseits grade zu laufen. Auf High Heels nicht so einfach, wenn man betrunken ist. „Du hast genug für heute. Ich bring dich zurück. Kid und die anderen kommen auch gleich. Außerdem haben wir schon vier Uhr morgens.“ Meinte er ruhig und zog mich weiter.

Was schon so spät?! Als wir an der frischen Luft waren, sog ich sie tief ein und merkte mehr und mehr den Alkohol und die Müdigkeit kam plötzlich. „Killer?“ „Mhm?“ Ich sah zu ihm auf, er hatte seinen Arm um meine Taille geschlungen, um mich zu stützen. „Hast du mich heute beobachtet?“ Ich merkte, wie er sich versteifte und auch richtete er seinen Kopf wieder nach vorn. „Und wenn schon.“, meinte er nur. Ich fing an zu Grinsen. „Hat’s dir gefallen?“, fragte ich, wobei ich ziemlich lallte. „Du hast wirklich zu viel getrunken.“, sagte er nur. Ich musste plötzlich gähnen und schwankte dabei stärker. „Huch?!“, entfuhr es mir, als Killer mich hochhob. Er trug mich im Brautstil und nachdem ich mich wieder gefangen hatte, schmiegte ich mich an seine Brust und grinste dabei idiotisch. Tja definitiv viel zu viel Alkohol!

OHHH! Verdammter Kater!

Ich lag in meinem Bett und verkroch mich unter meine Decke. Mir war schlecht, mein Kopf fühlt sich an als ob er gleich explodiert und ich fühl mich einfach nur elend

-Klopf, klopf -

NEIN!! Ich bin nicht da!! Ich gab keine Antwort und krallte mich an der Decke fest.

-Klopf, klopf-

Immer noch keine Reaktion meinerseits. „Eustass-san? Kann ich reinkommen?“

Was will Wire denn??Wenn ich nicht antworte geht er vielleicht wieder.

„Der Captain will dich sprechen.“

Na wenigstens kommt er nicht rein. Aber was will Kid von mir?! Ich will nicht aufstehen!!

„Sag ihm ich komm nicht! Mir geht’s nicht gut!“, rief ich, wobei meine Stimme rau und kehlig klang. „Soll ich Kaito holen?“ „Nein. Geh einfach und lasst mich in Ruhe!“ Ich konnte hören wie er ging und entspannte mich wieder.

Schlafen. Ich muss schlafen!!

-Krach!-

Ich erschrak heftig und dachte mein Herz springt gleich aus meiner Brust. Ich saß aufrecht im Bett, griff mir an meine Brust und mit meiner anderen Hand hielt ich mir an meine Stirn, da ich so rasende Kopfschmerzen hatte. Kid stand im Zimmer und grinste fies. „Na Kleine?“ er stand lässig im Türrahmen und fand es sehr belustigend mich zu quälen. „Lass mich in Ruhe! Bitte!!“, keuchte ich, da mein Herz immer noch raste. Ich schloss meine Augen, da ich die Helligkeit nicht mehr ertragen konnte. „Zieh dich an! Ich will in die Stadt!“, meinte Kid nur und verlies mein Zimmer wieder.

Vergiss es ich geh nirgendwo hin! Verdammt mein Kopf!

Ich legte mich wieder hin und versuchte zu schlafen. Mein Herzschlag war wieder normal, nur diese Kopfschmerzen brachten mich um. Doch nach nur kurzer Zeit schlief ich überraschend ein.

Ich verschlief fast den ganzen Tag, erst am Abend schaffte ich es aus dem Bett. Kid war nicht mehr hergekommen und ich dankte ihm sehr dafür. Schlapp und noch total fertig, schleppte ich zur Kombüse. Niemand war zu sehen und auch sonst vernahm ich keine Geräusche vom Schiff. War mir nur recht. Ich aß eine Kleinigkeit und ging mit einer Tasse Kaffee an Deck.

Hmm niemand zusehen? Sehr Merkwürdig.

Doch ich zuckte nur mit den Schultern und ging zur rechten Reling und sah grade noch den Sonnenuntergang. Obwohl ich den ganzen Tag geschlafen hab, war ich immer noch müde. Ich nippte an meinem Kaffee und fing leise an zu summen. Nach ein paar weiteren Schlucken fing ich an zu singen:

Wenn die Sterne der Nacht uns begleiten

Bringen wir unsre Träume zum weißen Strand

Wir werden auf den Wellen weiter reiten

Morgen finden wir unser Land

Es wird alles so sein wie in unserem Traum

Weil der größte Schatz direkt vor uns liegt

Wir kämpfen uns gemeinsam durch die wilde See

wir fliegen mit, solange die Welt sich noch dreht

Wir folgen nur dem Kompass, den das Herz uns zeigt

denn das ist die Karte, die den Weg beschreibt

Wir steuern jeden Tag mit vollen Segeln

Vielen neuen Abenteuern entgegen

Wir bleiben immer zusammen!

Seufzend beendete ich das Lied und trank den restlichen Kaffee aus. Ich sah noch einige Zeit auf den Horizont.

Ich vermisse Alina. Mit ihr macht es viel mehr Spaß zu singen. Ich hoffe ich seh sie bald wieder. Ich ruf sie morgen mal an!

Ich drehte mich etwas betrübt um und ging zurück in die Kombüse. Ich stellte die Tasse einfach in die Spüle und ging zurück in meine Kajüte und legte mich wieder hin. Bevor ich einschlief schwor ich mir noch, nie wieder so viel zu trinken. Erstens weil ich diesen Kater nicht brauchte und zweitens keinen Filmriss mehr haben wollte, dass ich mich nicht so richtig an meine Vergangenheit erinnern kann war schon schlimm genug. Ich hatte keine Ahnung mehr, was gestern alles in der Bar passiert war und wie ich hier her gekommen bin.

„Hailey-san?“, jemand war in meiner Nähe, doch ich drehte mich nur um, zog meine Decke über den Kopf und murmelte „Ich will weiter schlafen, Mum.“ „Komm schon Hailey-san! Nochmal wird Kid dich nicht in Ruhe lassen und du hast auch genug geschlafen. Komm aufstehen.“ Der jemand zog meine Decke vom Kopf und flüsterte mir ins Ohr „Es gibt auch ein leckeres Frühstück!“  „Jaja ich steh schon auf.“, murrte ich immer noch verschlafen, aber er hatte Recht. Ich öffnete langsam meine Augen und rieb mir den Schlaf raus. Ich drehte mich um und sah Isamu an. „Morgen.“, nuschelte ich ihm zu und gähnte, während ich mich streckte. „Morgen. Zieh dich an und komm dann Frühstücken.“, lächelte er mich an und verließ dann mein Zimmer. Ich war immer noch nicht ganz wach, aber mir ging’s soweit wieder gut, doch ich hatte keine Lust mich umzuziehen und ging in meinen Schlafsachen in die Kombüse. Ich trug eine kurze Hose, die nicht so hauteng war und ein weites Top. Ich ließ mich auf meinen Platz neben Killer fallen und nuschelte ein Morgen. Das Frühstück verlief ruhig, bis auf, dass Kid immer wieder anfing zu lachen. Ich musste wohl noch ziemlich fertig aussehen. War mir aber egal ich ging jetzt duschen, um richtig wach zu werden und wieder fit auszusehen.

„Man Hailey beeil dich mal wir wollen LOS!!“, rief Killer.

Jaja bin ja schon fertig! Sagte ich in Gedanken und schloss meine Tür.

Draußen war wieder ein schöner Tag und wieder viel zu warm. Ich trug daher eine sehr kurze schwarze Hotpans mit dem blauen Tuch, welches unter dem Gürtel steckt. Ein weinrotes Top mit tiefem Ausschnitt vorne und einem sehr weiten Rückenausschnitt, nur ein paar Bänder waren auf dem Rücken zu sehen und hielten das Top somit zusammen. Meine Haare hatte ich hochgebunden und nur zwei Strähnen fielen mir rechts und links in Gesicht.

„Na endlich! Hier nimm deine Sai-Schwerter und binde sie dir an den Gürtel. Und jetzt komm, Kid ist schon vorgegangen.“, er sagte es zwar ruhig, aber ich wusste, dass er innerlich genervt war. Wir verließen das Schiff und machten uns auf den Weg in die Stadt. Es war ein komisches Gefühl mit den Sai-Schwertern an meinem Gürtel, eins auf jeder Seite. Aber ich fand es auch schön.

Wir kamen auf den Marktplatz an und die vielen Menschen drängten sich an den vielen Geschäften vorbei. „Wow!“, ich fand es klasse, so viele Stände mit den verschiedensten Gerüchen. Ich rannte zu einem Gewürzstand und roch hier und dort dran. „Ähm, Hailey? Du solltest besser deine Haare offen tragen, wenn Kid dein Tattoo nicht sehen soll.“, meinte Killer plötzlich hinter mir. Doch bevor ich reagieren konnte, war Kid schon zu nah.

„WO HAST DU DAS HER?!“, schrie er plötzlich hinter mir, packte mich am Oberarm und drehte mich um. „UHHAAA!! KID?! AUA!!“, rief ich erschrocken. „SEIT WANN HAST DU DAS?! KILLER!!“, knurrte er und sah wütend von mir zu seinem Vizen. „Hey ich hab damit nichts zu tun. Sie hatte es schon bevor wir hier angelegt haben!“, sagte dieser und Kid funkelte mich wieder böse an. „AUA! Lass mich los!“, sagte ich etwas lauter, doch Kid ließ nicht locker. „Wo hast du das her?!“, fragte er wieder, diesmal knurrte er es. Die Leute guckten uns noch mehr an, als vorher schon. „Vom Tätowierer, wo denn sonst?! Und jetzt lass meinen Arm los es tut weh!“, sagte ich mit einem sarkastischen Unterton. „Und seit wann?! Und hab ich es dir erlaubt?!“, knurrte er weiter und ließ endlich meinen Arm los.

Moment mal?! Hat er das jetzt wirklich gesagt?!

 Ich sah ihn fassungslos und wütend zugleich an und reib mir die Stelle vom Arm, wo er zugepackt hatte. „Wieso brauch ich deine Erlaubnis?!“, fragte ich ihn. „WEIL ICH DER CAPTAIN UND DEIN BRUDER BIN!“, brüllte er mich jetzt an und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Jetzt riss mein Geduldsfaden und ich richtete mich ebenfalls auf, stellte mich leicht breitbeinig hin und stemmte meine Hände in die Hüfte. „Erstens hab ich das Tattoo schon seit fünf Jahren! Zweitens ist es mein Körper und ich brauch dafür von niemanden eine Erlaubnis! UND DRITTENS KANNTEN WIR UNS DA NOCH NICHT!“, schrie ich ihn an.

Warum habe ich nochmal das vor ihm versteckt?! Achja genau deswegen!! Jetzt rastet er aus, aber ich lass mir jetzt nichts sagen! Nicht deswegen!

 Eine Wutader pochte auf seiner Stirn und er funkelte mich wütend an. „IST MIR EGAL! DAS TATTOO PASST NICHT ZU EINER PIRATIN!! UND WIE SPRICHST DU EIGENDLICH MIT MIR?!“ Jetzt reichte es. „ICH FINDE DAS TATTOO SCHÖN UND IST MIR EGAL, OB ES ZU EINER PIRATIN PASST ODER NICHT! ICH HATTE NIE VORGEHABT PIRAT ZU WERDEN, NICHT MIT 16!!“, brüllte ich zurück, mein Gesicht war wutverzehrt. Die Leute um uns sahen uns ängstlich an und wichen zurück. Die Crew stand unschlüssig um uns und keiner wusste, was er machen sollte.

„IST MIR EGAL! ICH BIN DEIN CAPTAIN UND DAS TATTOO PASST MIR NICHT!“, brüllte er zurück und ballte seine linke Hand zur Faust. Mir reichte es jetzt endgültig. „SCHÖN! WENN ES DIR NICHT PASST DANN HAST DU HALT PECH! ES BLEIBT KLAR?! ES VERBINDET MICH MIT ALINA UND ICH WERDE ES FÜR IMMER TRAGEN!“, schrie ich aus vollem Halse und ballte nun meine Hände zu Fäusten.

Was fällten dem eigentlich ein?! Tickt er noch richtig?!!

 Wir funkelten uns noch einige Augenblicke an, bis ich mich einfach umdrehte und von ihm wegging. Ich konnte keine einzige Sekunde länger bei ihm sein. Ich war noch nie so zornig gewesen wie jetzt, in mir kochte es und ich wollte nur noch weg. Doch Kid schien das gar nicht zu gefallen, denn ich kam nicht sehr weit, da traf mich ein Metallstück am Arm. Es schlitzte mir den Oberarm seitlich offen und ich schrie vor Schmerz auf. Zornig drehte ich mich um und die Wut sprühte nur so aus meinen Augen und ich sah nur noch Rot. Alles in mir kochte und ich gab mich voll und ganz diesem Gefühl hin und schrie los „TICKST DU NOCH RICHTIG?! WAS FÄLLT DIR EIN! ES REEIIICHHTT!!!“ Bei den letzten Worten spürte ich wie, aus mir eine Schockwelle ging und plötzlich brachen alle zusammen bis auf die Crew und ein paar andere Leute. Geschockt sah ich mich um.

Was ist passiert? War ich das?!

Auch die anderen, die noch standen sahen mich geschockt an. Mein Herz raste, meine Gedanken drehten sich und dann sah ich schwarz vor Augen und brach zusammen.

„Hailey? Schwesterchen kannst du mich hören?“, gedämpft und noch weit entfernt, vernahm ich die besorgte Stimme von Kid war.

Was war passiert

 „Captain die Marine!“, rief einer. Langsam kam ich wieder zu mir und schlug die Augen auf. Verschwommen sah ich Kid und Killer über mir, nach einigen Sekunden, klärte sich mein Blick. Ich setzte mich auf und sah mich um. Die Leute lagen immer noch auf dem Boden und schienen Bewusstlos zu sein. „Was ist passiert?“, fragte ich Kid. „Erklär ich dir später. Geht’s dir gut? Kannst du aufstehen?“ Ich nickte und stand auf.

„Da sind sie!“, rief jemand und wir drehten uns in die Richtung. Mehrere Marinesoldaten kamen auf uns zu gerannt. „Kannst du kämpfen?“ fragte mich Kid. „Ich glaub schon.“, gab ich leicht unsicher zurück, bis jetzt hab ich nur mit Killer trainiert und jetzt war es ein richtiger Kampf. Ich war mir einerseits sicher, mich gut zu schlagen, andererseits war ich schon sehr nervös. „Gut. Heat pass auf Hailey auf! Los, zeigen wir es ihnen!“, rief Kid zu seinen Jungs zu und Killer sprintete als erster los. Von allen Seiten strömten Marinesoldaten auf den Marktplatz und kreisten uns ein. Ich zog meine Sai-Schwerter und hielt mich kampfbereit. Heat stand neben mir und beschützte mich, falls ich Hilfe brauchte. Da kam auch schon der erste Soldat auf mich zugerannt und schwang sein Schwert. Ich riss meine Sai-Schwerter hoch und blockte den ersten Hieb ab. Es war härter, als Killer zu schlug, aber es ging. Ich trat einige Schritte zurück und verfestigte meine Griffe um die Klingen, dann stürzte ich mich auf den Soldat und schlug auf ihn ein. Ich schlug mich gut, nach einigen Minuten schaffte ich es, ihm die linke Seite aufzuschlitzen, auch wenn die Wunde nicht tief war. Trotzdem keuchte er auf und war kurz abgelenkt, was meine Chance war. Ich schlug ihm mit dem Knauf gegen die Schläfe und er sackte Ohnmächtig zusammen. Ein Glücksgefühl durchflutete mich und auch das Adrenalin durchflutete meinen Körper. Es berauschte mich und ich fand Gefallen am kämpfen, je länger der Kampf ging, je mehr gefiel es mir. Meine Nervosität verflog und meine Bewegungen wurden flüssiger. Ich konnte zwar immer noch nicht so gut wie die anderen kämpfen, aber ich fand, dass ich mich verbessert hab. Mittlerweile hatte ich schon fünf Soldaten Bewusstlos geschlagen und als ich mich kurz zu den anderen umdrehte, sah ich, dass mich alle beobachten. Nur ich war noch am kämpfen, da mein sechster Gegner nur noch übrig war. Ich konzentrierte mich wieder auf ihn und griff gleichzeitig mit ihm an. Dieser war schwerer als die anderen.

„Hailey bring ihn zu Strecke! Schlag richtig zu!“, rief Kid.

Richtig zuschlagen, ich versuch‘s.

Der Marinesoldat holte aus und ich musste mich ducken und stieß zu. Ich bohrte die Klinge in den Bauch und ich riss meine Augen auf. Ich wollte nur seine Seite verletzten, doch ich hatte ihm mitten in den Bauch getroffen. Er keuchte auf und sah auf mich hinab. Schnell reagierte ich, zog die Klinge raus und schnellte hinter ihm und ging einige Schritte von ihm weg. Er taumelte leicht, als er sich umdrehte und auf mich zuging. In meinen Ohren rauschte es, ich verlor die Kontrolle über meinen Körper und er reagierte von selbst. Ich holte aus, parierte seinen Schlag mit einer Klinge, die andere rammte ich ihm ins Herz. Ich sah, wie er sein Gesicht schmerzverzehrt verzog und dann nach hinten umkippte. Blut lief aus seinem Mund und kurz drauf war er Tot. Meine Knie gaben nach und ich fiel auf sie.

„Hailey!“, rief Heat und eilte auf mich zu und kniete neben mir. „Es ist nicht schlimm! Er wollte dich töten. Das muss dir klar sein, du kämpfst um dein Leben. Lieber die sterben, als du. Jetzt komm.“, sprach er beruhigend auf mich ein und half mir auf. Ich war zwar immer noch leicht geschockt, aber er hatte recht, besser die als ich. „Gut gemacht! Bin stolz auf dich. Du hast dich wirklich gut geschlagen und bist richtig gut geworden.“, meinte Killer anerkennend. Ich nickte ihm dankbar zu, da ich wusste, dass ich ihn ziemlich an seine Grenzen gebracht hab beim Training. „So Schwesterchen, jetzt bist du eine richtige Piratin! Hahaha. Kommt lass uns zurück und weitersegeln!“, lachte Kid und klopfte mir auf die Schulter. Ich war zwar noch geschockt, weil ich jemanden umgebracht habe, aber auch überglücklich. Alle waren Stolz auf mich und ich selbst auch und das Kämpfen machte mir auch wirklich Spaß, also mal abgesehen vom Überleben dabei.

Wir machten das Schiff startklar und segelten los. Ich lehnte am Hauptmast und pfiff vergnügt vor mich hin, mittlerweile hatte ich mich beruhigt und mir klar gemacht, dass es nun mal so ist, lieber die anderen als mein Leben. Bei der ganzen Aufregung und dem Kampf, hatte ich fast völlig unseren Streit vergessen und ich hörte auf zu pfeifen. Ich verzog meinen Mund zu einem Strich und sah mich nach Kid um. Er stand neben Heat am Steuerrad. Ich stand auf und ging missgelaunt auf ihn zu. Kurz bevor ich bei ihnen war, sahen sie mich an. „Hailey was-“, fing Heat an, doch ich hob eine Hand, um ihn zum Schweigen zubringen. „Ich sage es jetzt nur einmal. Mein Tattoo bleibt und mir ist es egal, ob es dir passt oder nicht. In der Hinsicht hast du mir nichts zu sagen! Wir sind gleich alt, also komm mir nicht damit. Außerdem hat Alina das gleiche Tattoo und es erinnert mich immer an sie. Da das jetzt geklärt ist, erklär mir mal warum die Leute umgekippt sind?“, ich sprach mit ernster und endgültiger Stimme und sah Kid fest an. Er nickte nur genervt und fing dann an zu erklären.

„Was soll das heißen? Königshaki? Ich? Wie das?“, fragte ich fassungslos. Killer hatte sich zu uns gesellt und fing nun an es mir zu erklären, da Kid es nicht wirklich erklären konnte. „Königshaki ist ein sehr seltenes Haki. Wenn du es trainiert hast, kannst du es wann du willst einsetzten und mental Schwächere verlieren das Bewusstsein, da du eine solch starke Aura ausströmst, die sie nicht standhalten können. Aber es braucht ein sehr langes und hartes Training, um es bewusst zu benutzten. Du warst voller Zorn und es wird am Anfang durch starke emotionale Erregung aktiviert. Und das hast du uns gezeigt. Du warst so überfordert, dass du eine Panikattacke bekommen hast und kurz Ohnmächtig geworden bist.“ Mir klappte während er sprach der Mund auf.

Ich und Königshaki?! Wahnsinn! Aber wie trainiert man das??

„Okay und wie trainiert man das?“, fragte ich neugierig. „Ich kann es dir nicht richtig beibringen, aber ich versuch es so gut es geht. Einverstanden?“, fragte Killer. „Klar!“, rief ich begeistert und umarmte ihn. Ich war glücklich, jetzt zählte nur noch meine neue Fähigkeit.

Königshaki, wer hätte das gedacht? Alina wird Augen machen, wenn ich es ihr erzähle. Aber ich warte solange, bis ich es etwas kontrollieren kann.

„Bruder? Ist jetzt alles wieder gut?“, fragte ich ihn und sah ihn so unschuldig wie ich konnte an und hatte meine Arme hinter dem Rücken. „Jaja. Schon gut. Nächste Mal erzählst du es vorher. Du bist doch meine Kleine!“, sagte er erst genervt, dann grinsend und nahm mich in den Schwitzkasten und rieb mir seine Faust durch die Haare. Wir lachten beide und er ließ mich los. „Hihi, sehr gut!“, lachte ich ihm zu und strahlte.

Wir waren schon einige Tage auf See als eine Zeitungsmöwe vorbei kam und ließ ein Bündel Papier fallen. Ich hob es auf  und entfaltete es. „LEUTE!!“, rief ich aufgeregt übers Deck und wedelte mit Steckbriefen in der Hand. „Was ist los?“, fragte mich Kid leicht verschlafen, es war zwar mittags, aber er hat bis vor ein paar Minuten gepennt. „Wir haben neues Kopfgeld!!“, grinste ich ihn an und hielt ihm die Steckbriefe hin. „WOW! Captain, 100 Millionen Berry. Killer 60 Millionen Berry und… Krass! Hailey 10 Millionen Berry?!“, meinte Heat, der sich mit Kid zusammen die Steckbriefe anschaute. „Wow Hailey! Das ist aber ein krasser Sprung. Ich glaub die denken, dass du überwiegend an allem Schuld bist, was auf Shion passiert ist. Naja stimmt ja auch, du hast die Bewohner mit Haki ausgeschaltet.“, meinte Isamu anerkennten und grinste mich an. „Danke!“, grinste ich und schnappte mir meinen Steckbrief. „Den häng ich auf!“, lachte ich und ging vergnügt  unter Deck.

Das muss ich Alina sagen!! Ich muss sie mal dringend anrufen! Ohman! Ist das toll!!

Neue Kräfte

-Alina-

Schon wieder eine Woche rum. Wie doch die Zeit vergeht. Nic meint, wenn ich so weiter trainiere, bin ich bald besser als er und das mit zwei Katana :D Aber warum ich mal wieder schreibe ist nicht der Grund, dass ich viel stärker und besser geworden bin, nein. Der wahre Grund ist mal wieder Law! Wie immer. Warum kann ich meine Gefühle nicht immer verstecken, verdrängen, abstellen vergessen?! Aber irgendwas weis er, da bin ich mir sicher. Manchmal hat er diesen Blick mit dem er mich betrachtet, wenn ich in seinem Studierzimmer bin und lese. Ich merke es, auch wenn ich so tu, als ob ich lese. Aber es kann auch Einbildung sein! Ich darf und will mir keine Hoffnung machen! Ich hab mir geschworen ihn nicht mehr zu lieben, er ist mein Captain!! Und hat’s geklappt? Nein -.- Das ist frustrierend! Grad hat er mich wieder so angesehen, diesmal auf dem Gang, keiner war da, nur wir beide. Ich kann es gar nicht in Worte fassen, wie er mich angesehen hat. Es lag Wissen in seinem Blick, aber auch etwas, was mein Herz schneller schlagen lässt, meine Gedanken wegwischt und mir das Gefühl gibt, dass es nur mich gibt und sonst keine andere. Total bescheuert! Aber er sieht so verdammt sexy mit diesem Blick aus! Was soll ich nur machen?! Ich muss einfach stark sein, aber schaff ich das? Ich hoffe es, ich muss daran einfach glauben!!

Ich seufze leise auf und warf meinen Kopf in den Nacken.

Heute sollen wir eine neue Insel erreichen. Wird auch langsam Zeit, ein Monat nur auf See ist schon hart, vor allem wenn man seine Gefühle unterdrücken will. Aber egal ich muss mich ablenken!

Ich sah aus dem Bullauge. Wasser, kleine Fische, wir sind noch nicht aufgetaucht. Ich klappte das Buch zu und verließ meine Kajüte. Ich suchte nach den anderen. Ich fand sie im Trainingsraum. „Hey!“, rief ich über die Kampfgeräusche hinweg. „Alina-chan!“, Kayl kam auf mich zu und legte seinen Arm um meine Schultern. Ich lächelte ihn an und wir sahen den anderen beim Training zu. Es waren heute ziemlich viele am Trainieren, ungewöhnlich. „Weist du wann wir auf Soleil ankommen?“, fragte ich Kayl nach einer Weile. „Bepo meinte in einer halben Stunde. Es soll eine Sommerinsel sein, laut den Temperaturen an der Oberfläche.“ Ich lächelte breiter. Ich mochte den Sommer und freue mich schon die Insel zu erkunden. „Hast du die neuen Steckbriefe schon gesehen?“, fragte Kayl. Ich nickte „Ja die Strohhüte machen den Eastblue unsicher. Aber mich wundert es, dass keine neuen von den Kid-Piraten dabei waren.“, lachte ich. Hailey hatte schon ihr zweites Kopfgeld bekommen und ich noch immer keins. Ich war neidisch und hoffte auch bald eins zu bekommen, bis jetzt hat nur Law welches, 30 Millionen Berry. Das hat er damals nach einem Vorfall auf Elyses bekommen, sowie seinen Beinamen Chirurg des Todes. Hailey hat jetzt schon 10 Millionen Berry. Sie hat sich schon sehr geändert, aber nicht vom Charakter. Wenn wir uns ab und an mal hören, ist sie immer noch die alte, nur jetzt eine Piratin, sowie ich. Doch sie ist mir einen Schritt voraus, sie hat ein Kopfgeld und hat schon gegen die Marine gekämpft. Ich noch nicht, aber ich bin bereit zum Kampf und auch zum Töten bereit, denn wie Hailey es sagte, entweder sie oder du und dein Leben ist wichtiger. Ich hatte jetzt Zeit genug, mich da so gut es ging drauf vorzubereiten und auch wenn ich noch nicht gemordet hab, ich werde es tun, denn ich will leben!

„Alina-chan? Hörst du mir zu?“, Kayl wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht rum und riss mich so aus meinen Gedanken. „Mhm… Was?“, fragte ich verwirrt. „Ich hab gefragt, ob du Hailey sehr vermisst.“ Ich sah ihn nicht an und meine Laune sank leicht. „Ja sehr sogar. Sie ist meine Schwester, auch wenn wir nicht verwandt sind. Ich will sie irgendwann wieder sehen, auch wenn es noch lange dauern wird, irgendwann wird es soweit sein.“, ich lächelte ihn an und er nickte. Wir sahen den anderen beim Training zu, ohne ein weiteres Wort zu wechseln. ‘Land in Sicht!‘ drang durch den Lautsprecher und ich stand auf „Bis gleich! Ich zieh mich schnell um!“, rief ich Kayl noch zu, dann verschwand ich durch die Tür. Nach 10 Minuten war ich fertig umgezogen und stand neben Kayl, Shachi, Penguin und Nic an Deck und betrachtete die näherkommende Insel Soleil.

Ich hatte eine schwarze Hotpans, ein königsblaues neckholder Top mit sehr tiefem Vorder- und Rückenausschnitt und dazu meine Flip Flops. Ich hatte meine zwei Katana an mein gelbes Tuch geschnürt, welches ich um die Hüfte gebunden hatte. Meine Haare hatte ich zu einem Zopf hochgebunden. Meine Nakama gafften mich zum Glück nicht mehr so an, nur Shachi und Peg taten es noch, aber das störte mich nicht. Ich zeige gerne, was ich hab und sie hatten nichts dagegen, naja Law anfangs schon, aber auch er hat sich daran gewöhnt.

„Shachi, Peg, mich stört es ja nicht, aber hört auf zu sabbern, ja.“, meinte ich leicht belustigt, da beide ihren Mund leicht offen stehen hatten, doch nach meiner Aussage klappten sie ihn schnell zu und liefen rosa an. „D-du siehst mal wieder super aus. Dir steht einfach alles und es sieht nichts billig an dir aus!“, meinte Peg verlegen. „Danke.“ Ich lächelte ihn an und sah dann wieder zur Insel.

Soleil war groß und hatte eine beeindruckende Stadt. Sie war dicht besiedelt und die Häuser hochgebaut. Am Hafen waren viele Schiffe, unter ihnen auch einige Piratenschiffe. Nicht weit vom Hafen war der Strand. Hinter der Stadt erstreckte sich noch ein Wald und ich freute mich jetzt schon die Insel zu erkunden, und natürlich in der Stadt shoppen zu gehen.

„Bepo, Shachi, Penguin, Alina, ihr kommt mit mir. Ihr anderen kennt die üblichen Befehle.“, meinte Law, als wir am Hafen ankamen. Freuen tu ich mich nicht so richtig, ich vermied es eigentlich mit Law Zeit zu verbringen. Und jetzt erkunden wir gemeinsam die Insel, zum Glück waren noch Shachi, Peg und Bepo dabei. Wir verließen die Death und machten uns auf den Weg in die Stadt. Ich sah mich aufmerksam um und bestaunte die Häuser. „Alina träum nicht so und bleib bei uns!“, rief Shachi mir zu und ich schloss schnell zu ihnen auf. Je weiter wir in die Stadt kamen, desto voller wurde sie. Alle sahen uns neugierig an und ein paar Männer pfiffen uns, eigentlich mir, hinterher. Law ging in die nächste Bar und setzte sich an den Tresen. Shachi und Peg setzten sich zu seiner Rechten und Linken, Bepo und ich blieben stehen. Die Männer zwinkerten mir zu, oder sahen mich neugierig an. Ich straffte mich innerlich und ging zu Shachi, der zu Law’s Rechten saß und lehnte mich mit den Rücken an die Bar und stützte meine Ellbogen auf den Tresen. Ich sah mir die Männer in der Bar an und bekam nicht viel von dem mit, was Law den Barkeeper fragte. „Haben sie hier Heilpflanzen auf der Insel?“, fragte er ihn. „Ja im Wald sind welche zu finden. Aber seien Sie vorsichtig, mein Herr, da gibt es auch jede Menge giftige Pflanzen.“ „Danke.“ Law stand auf und wir folgten ihm nach draußen.

„Shachi, Bepo ihr kommt mit mir. Wir gehen in den Wald und sammeln ein paar Heilpflanzen. Penguin du bleibst bei Alina und hört euch in der Stadt etwas um. Wir treffen uns in drei Stunden an der Death wieder.“, mit diesem Befehl ging Law auch schon los.

Ich sah zu Peg, der mit den Schultern zuckte. „Komm lass uns weiter gehen. Wir sollen uns ja umhören.“, meinte er und ging weiter in die Stadt. „Peg? Und worüber sollen wir uns umhören?“ Ich war sonst nur shoppen oder trainieren oder sonst was. Es war das erste Mal, dass ich mit Peg, Shachi und Bepo auf die Insel durfte. „Wir sollen uns über die Marine umhören. Was sie hier macht, ob sie ein Stützpunkt hier haben und so weiter. Nicht immer leicht, aber du kannst eine gute Hilfe sein.“ Ich sah ihn verwirrt an. „Warum?“ „Nun ja wenn es hier wirklich einen Stützpunkt gibt, dann gibt es auch eine Marinebar. Da kommst du ins Spiel, weil… Haa sieh da!“ Peg zeigte mit dem Finger auf ein Café, wo Marinesoldaten waren. „Hör mir jetzt genau zu. Dort sind Marinesoldaten. Du wirst sie jetzt mal ein wenig ausfragen. Du hast kein Jolly Roger auf deiner Kleidung und als Frau kannst du sie noch um den Finger wickeln. Frag sie über ihre Stärke hier aus und ob bedeutende Marineleute, wie Kapitäne oder so hier sind. Wickel sie einfach um den Finger und hier, damit du sie auf ein Getränk einladen kannst.“, Peg drückte mir einen kleinen Geldbeutel in die Hand, nahm mir meine Katana ab und schob mich auch schon in Richtung Café.

Ok du kannst das! Einfach die Reize einer Frau spielen lassen und sie um den Finger wickeln. Kann schon nicht so schwer werden!

Selbstsicher und mit Mut ging ich auf einen jungen Soldaten zu, der allein an dem Tresen des Cafés saß. Ich setzte mich zu seiner Linken und bestellte mir einen Kaffee. Ich drehte mich leicht zu ihm um, schlug das linke Bein übers rechte und stützte meinen Ellbogen auf den Tresen ab und legte meinen Kopf in die Handfläche. Während ich ihn betrachtete, rührte ich in meinem Kaffee. Nach einer Weile sah auch er zu mir und ich lächelte ihn charmant an. „Seit ihr schon lange in der Marine?“, fragte ich ihn. „Seit zwei Jahren. Ich bin noch in der Ausbildung. Und ihr könnt mich Cyrian nennen.“ „Alina, sehr erfreut Cyrian. Darf ich dich was fragen?“, ich lächelte ihn immer noch an und drehte mich nun komplett zu ihm um. „Klar.“ „Gibt es hier ein Marinestützpunkt? Ich überlege der Marine beizutreten, leider komme ich nicht von hier und suche schon länger nach einem Stützpunkt.“, dabei lehnte ich mich zu ihm vor und machte ein unschuldiges Gesicht. Er lief etwas rot an „Nein leider nicht. Wir sind nur auf der Durchreise und brechen heute schon wieder auf.“ „Das ist aber schade. Dann muss ich wohl weiter. Weißt du wo der nächste Stützpunkt liegt, wo ich mich melden kann?“ „Auf Shion. Liegt aber einen Monat von hier. Leider muss du da allein hin, wir müssen nach Vila und naja du kannst leider nicht mit.“ Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf und lächelte entschuldigend. „Schon gut. Danke. Sag mal kennst du dich hier aus auf der Insel? Der Wald sieht sehr interessant aus.“, begann ich schwärmerisch und wickelte ihn langsam um den Finger, was so ein wenig flirten manchmal ausmachen kann.

Wir saßen fast zwei Stunden im Café, als ich mir sicher war, genug herausgefunden zu haben. „Ich muss dann auch mal wieder. War schön dich kennen gelernt zu haben Cyrian. Man sieht sich.“ Ich stand auf und wollte meine Getränke zahlen, als Cyrian meinte „Lass, ich zahl das schon. Einer hübschen jungen Dame gibt man gerne etwas aus. Ich hoffe wir sehen uns bald mal wieder Alina.“ Ich winkte ihm noch zu und verließ das Café.

Wow ich habs geschafft! Genial! Und nett war er wirklich. Schade das er bei der Marine ist. Hmm wo wohl Peg ist?

Ich sah mich auf der Straße um und entdeckte Peg an einer Mauer gelehnt. „Da bin ich wieder Peg! Komm lass uns schnell verschwinden, bevor Cyrian uns noch sieht.“, ich nahm meine Katana wieder und schritt schnell in eine Straße, um aus der Sicht des Cafés zukommen. „Cyrian? Ist das der Marinesoldat gewesen?“, fragte Peg mich. „Ja. Er hat mir einiges verraten. Aber komm lass uns zurück zur Death.“, meinte ich fröhlich. „Peg warte mal!“, rief ich plötzlich und rannte auf einen kleinen Stand zu. Mit zwei Eisbechern kam ich zu Peg zurück und grinste breit. „Ich hoffe du magst Erdbeereis?“, grinste ich ihn an und gab ihm seins. „Klar! Danke.“ Grinsend schlenderten wir zurück zur Death. Wir brauchten knapp eine halbe Stunde zurück, da wir uns einmal verlaufen hatten und ich einen Passanten fragen musste, wo es zum Hafen ging. Ich hatte mich bei Peg eingeharkt und ausgerechnet Law musste uns sehen. Er stand an der Reling und sah uns nicht grade vergnügt an. Doch mir war es egal. Ich stolzierte, naja nicht ganz so, aber ich ging mit erhobenem Kopf auf die Death zu und ließ Peg erst an der Gangway los. Meine Laune wollte ich mir von Law nicht verderben.

„Und was hab ihr herausgefunden?“, fragte er auch sofort. „Alina war klasse! Sie hat mit einem Marinesoldat geflirtet und viel herausgefunden.“, plapperte Peg sofort los und ich sah, wie Law minimal sein Gesicht verzog.

Hmm warum verzieht er denn das Gesicht?

„Dann erzähl mal. Was hast du erfahren?“, riss mich Law’s Frage aus den Gedanken. „Es gibt hier keinen Stützpunkt, der nächste lieg auf Shion, einen Monat von hier. Die Marinesoldaten, die hier momentan sind, brechen heute noch auf nach Vila. Also können wir ungestört hier bleiben. Und im Wald der Insel sollen viele unbekannte Pflanzen noch sein, die meisten sollen Heilpflanzen sein, so heißt es.“, erzählte ich ihm. Er nickte „Gut. Dann werden wir hier länger bleiben. Diese Pflanzen können wertvoll sein und sie interessieren mich. Heute Abend werden wir uns in der Bar sehen, ein wenig feiern tut uns allen mal gut.“ Damit verschwand Law in der Death und ich legte mich hin und sonnte mich etwas auf dem Deck. Der Abend brach schnell herein und ich zog mit Shachi, Peg, Nic und Kayl los in die Bar.

Drinnen war es voll und alle feierten ausgelassen. Law saß mit einigen anderen in einer Ecke und wir setzten uns zu ihnen. Da ich gute Laune hatte und auch einen Hintergedanken hatte, zog ich Peg kurzer Hand wieder hoch und wir tanzen zur Musik. Dabei schielte ich ab und zu zu Law, um zu sehen wie seine Reaktion jetzt wohl war. Und richtig, er sah nicht begeistert aus.

Ob es ihm nicht gefällt, das ich mich an anderen ranmach, weil er vielleicht was von mir will? Aber das wäre mir neu. Ich hab zwar den Verdacht, dass er weiß, dass ich mich in ihn verliebt hab, aber ich hab es ja bis jetzt ganz gut verdrängt. Oder gefällt es ihm einfach nicht, weil er nicht will, dass ich etwas mit einem von ihnen anfange? Viel zu viele Gedanken!!

Ich schüttelte innerlich den Kopf und genoss einfach den Abend. Nic und Kayl wollten auch mit mir tanzen und je mehr Alkohol floss, desto mehr drehten sich meine Gedanken um Law und ob er nun auch was von mir will oder nicht. Es war schon wieder morgen geworden, als ich von der Toilette wieder kam und mich ein ziemlich betrunkener Mann zu sich zog.

„Huch!“, entfuhr es mir und ich sah ihn erschrocken an. „Na meine Hübsche! Warum bleibst du nicht bei mir und tanzt uns was vor?“, meinte er und leckte sich auf eine ziemlich perverse Art und Weise über die Lippen. Angewidert sah ich ihn an und wollte mich aus seinen Armen befreien. „Nein danke! Mein Freund wartet schon auf mich!“, sagte ich selbstsicher und etwas lauter. „Und wer ist das von den Dreien?“ fragte der Mann und sah zu meinen Nakama. Ich grinste ihn frech an und zeigte dann auf Law, keiner meiner Nakama bekam was mit. „Der da mit der weißen Plüschmütze. Und ich an deiner Stelle würde mich los lassen, sonst wirst du es nur noch bereuen.“ „Pah, das ich nicht lache! Du willst mir drohen Weib?“

WEIB?! Hab ich das richtig verstanden?!

Jetzt reichte es mir, keiner nennt mich Weib. Ich riss mich los und gab ihm eine Ohrfeige und schritt mit erhobenem Haupt zu den anderen zurück. Ich hörte sein Gemecker, aber er schien so besoffen zu sein, dass er nichts weiter unternahm. Law blickte auf und sah mich auf sie zu stolzieren. Ich grinste ihn schief an und lies mich auf meinen Platz nieder und nahm einen großen Schluck aus meinem Becher Sake. „Ist was Captain?“, fragte ich Law zuckersüß, da er mich immer noch ansah. „Du hast heute so gute Laune, ist was Besonderes vorgefallen?“, fragte er und lehnte sich zu mir rüber, da es ziemlich laut war. Ich lehnte mich ihm entgegen und sah ihm fest in die Augen. „Ja und nein. Ich freu mich einfach mal wieder auf einer Insel zu sein, tanzen zu können und das andere ist mein Geheimnis.“, ich zwinkerte ihm zu und lehnte mich zurück. Er zog eine Augenbraue hoch und sah mich weiter an. Ich trank meinen Becher leer und schenkte mir nach. Irgendwann war ich schon ziemlich angetrunken und wankte leicht, als wir zurück zur Death wollten. Ich summte vergnügt vor mich hin und ging neben Kayl und Nic. Ich wusste, dass Law hinter mir ging und mir Löcher in den Rücken starrte.

Als wir an der Death ankamen, blieb ich an der Reling stehen. Die frische Morgenluft hat mich viel klarer im Kopf werden lassen.  „Alina-chan?“ „Ich bleib noch ein wenig hier Shachi, gute Nacht.“, ich zwinkerte ihm zu und sah dann hoch zum Himmel. Alle wünschten mir eine gute Nacht, bis auf einer. Mein lieber Captain blieb auch an Deck. Ich grinste schief, bekam ein Funkeln in den Augen, denn jetzt wollte ich es wissen. Was liegt ihm an mir? Jetzt ist die Zeit ein für alle Male fest zu legen, ob ich meine Gefühle für ihn verdrängen und vergessen muss, oder ob er was für mich empfindet.

„So ein Sonnenaufgang ist doch was magisches und wunderschönes oder?“, sagte ich und blickte auf den Horizont der sich langsam orangerot verfärbte. Ich bekam keine Antwort, dafür aber, stellte sich Law links neben mir und ich konnte im Augenwinkel erkennen wie er mich musterte.

Jetzt oder nie! Egal wie es ausgeht, ich muss es wissen!

 „Was ist dein Problem?“, fragte ich monoton, sah aber weiterhin auf den Horizont. Keine Antwort. „Was genau missfällt dir? Ich habe deine Blicke gesehen, also antworte mir.“ Ich vernahm ein knurren. „Lass die Jungs in Ruhe!“, knurrte er und ich sah ihm nun in die Augen. „Sie in Ruhe lassen?! Wir hatten nur Spaß zusammen. Was ist schon dabei zu tanzen?“ ich versuchte meine Stimme ruhig zu halten, doch ein leichter wütender Unterton schwang mit. „Das war mehr als nur tanzen. Ich dulde nicht, dass ein Mädchen meiner Crew den Kopf verdreht!“, zischte er und jetzt funkelte ich ihn an. „Ein MÄDCHEN?! Gehör ich also nicht zur Crew?“, fragte ich mit zusammen gebissenen Zähnen. Für einen Wimpernschlag weiteten sich seine Augen, dann sah er mich ruhig an und massierte sich seinen Nasenrücken. „Doch. Aber ich will nicht, dass du mit einem der Jungs was anfängst. Verstanden?“ „Aye, Captain!“, sagte ich etwas zickig und betonte das ‘Captain‘ besonders. Ohja ich wollte ihn nicht beim Vornamen nennen, denn ich wollte meine Gefühle nun endgültig verdrängen! Wut und Traurigkeit machten sich in mir breit. Ich wand mich ab und sah wieder auf den Horizont, wo man schon ein kleines Stück der aufgehenden Sonne sah.

„Alina.“, seufzte Law. Ich sah stur geradeaus, ich biss meine Zähne zusammen und unterdrückte verzweifelt meine Tränen. Mein ganzer Körper war angespannt und ich umklammerte so sehr das Geländer der Reling, dass meine Knöchel schon weiß hervorstachen. „Schon gut.“, presste ich hervor und drehte mich abrupt um und schritt schnell ins Innere. Auf dem Weg zu meiner Kajüte, wischte ich mir immer wieder meine Tränen weg. Ich konnte nicht mehr, es war wie vor ein paar Wochen. Ich hatte meine Gefühle einfach nicht Unterkontrolle! Ich musste mit jemanden reden, jetzt sofort. Ich wählte Hailey’s Nummer und wartete. Mir war es egal wie früh wir es hatten, ich brauchte sie, jetzt.

„Hallo?“, hörte ich Hailey verschlafen murmeln. Ich seufzte erleichtert auf. „Ich bins, Süße.“, meine Stimme klang zwar fröhlich, aber ich wusste, dass sie es sofort merkte. „Alina!! Was ist passiert?“, sie schien nun hellwach, wie vermutet. Ich lies mich aufs Bett fallen und schluchzte einmal auf. „I… Ich kann nicht mehr…“, meine Stimme brach ab. „Was ist vorgefallen?“ Hailey klang sehr besorgt. „Ich… och Hailey! Ich hab mich verliebt, verdammt!“, ich schluchzte immer wieder auf. „Aber das ist doch schön, oder… nein!! Sag nicht es i… ist… Trafalgar?!!“, brachte sie zum Schluss stotternd heraus. „Ja *schnief* aber er will nichts von mir. Und … ich… ich hab mir geschworen meine Gefühle zu verdrängen, aber… ich kann nicht mehr! Was soll ich machen?!“ Verzweiflung brach aus und ich lies den Kopf hängen. „Hey Süße… komm schon. Lass den Kopf nicht hängen! Scheiß auf den, wenn er nicht merkt, was für ein wunderbarer Mensch du bist! Du bist stark, also vergiss ihn und zeig was in dir steckt!“

Och Hailey. Du fehlst mir so sehr!! Du weißt immer was du sagen musst, um mich wieder aufzumuntern! Ich liebe dich dafür!!

„Danke und du hast recht. Ich darf nicht schwach werden! Es ist zwar hart und schwer, aber ich werde es schaffen!“, sagte ich mit neuem Mut und wischte mir die letzten Tränen weg. „Gut so!“, kam es zurück und ich musste sogar schmunzeln. „Tut mir Leid für das frühe wecken, aber ich brauchte dich jetzt!“

„Sag mal, wart ihr feiern?“, fragte sie plötzlich und ich musste leicht verlegen grinsen. „Ähm… hehe… ja. Und ja, bevor du fragst, ich hab was getrunken. Aber keine Sorge, ich bin nur leicht angetrunken!“, versicherte ich ihr und eine Stimme meldete sich in meinem Kopf.

Bist du wirklich nur angetrunken? Hast du es nicht vielleicht doch in der Bar übertrieben mit dem Tanzen?

„Okay. Na egal. Sei stark und vergiss ihn ja! Kein Mann ist es wert, sich so fertig zu machen! Geh trainieren oder shoppen oder gönn dir einen Tag alleine! Hilft mir immer, wenn ich genug von Kid hab.“, meinte sie und mir viel etwas auf, was mich meine innere Stimme und Probleme in den Hintergrund schieben lässt. „Hailey? Kann es sein, dass du AUCH verliebt bist?!“ Ich hörte, wie sie aufkeuchte. „Ähm… nein!“, versuchte sie sich rauszureden, doch nicht mit mir. „Hailey, wer ist es? Ich weiß, dass du lügst!“ „Nun… ich… naja es… hehe…. Wirklich verliebt würde ich nicht sagen, aber mich interessiert jemand.“, gab sie stotternd von sich und ich konnte mir gut vorstellen, wie sie sich verlegen am Hinterkopf kratzte. „Oh Hailey, sagt nicht...“, ich brach ab. Ich wusste schon was jetzt kam, aber musste er es sein?! „Ja. Es ist Killer. Er… er ist so einmalig.“

Fängt sie ernsthaft an zu schwärmen?!

„Schön, ich versteh schon! Es zieht dich an, dieses geheimnisvolle, wie er wohl ohne Maske aussieht und so oder? Aber bitte, bitte versprich mir, nicht auf irgendwelche komischen Gedanken zu kommen.“, flehte ich sie an, da ich wusste, dass sie oft auf dumme Gedanken kommt. „Ich versprech es, wenn du versprichst deine Gefühle zu ordnen und stark zu sein!“ „Versprochen!“, ich lächelte. „Gut wir denken uns jetzt mal, dass wir den Kleinen-Finger-Schwur vollzogen haben.“ Ich lachte auf, denn der Gedanke kam mir auch. „Hahaha, ja. Und jetzt schlaf du mal weiter und danke nochmal.“ „Nicht dafür! Ich wünschte wir könnten uns sehen. Alina du fehlst mir sehr!“, sagte sie traurig und ich verzog den Mund. „Ja du mir auch. Wir werden uns sehen, das versprech ich dir! Ich werde einen Weg finden! Und jetzt schlaf schön Süße!“ „Du auch. Bis bald Süße!“

Damit war das Gespräch beendet und ich legte mich schlafen.

Ich stand erst gegen späten Nachmittag auf. Schlafen konnte ich nicht wirklich, denn jedes Mal wenn ich eingeschlafen war, träumte ich von Law. Wie er mir seine Liebe gesteht, wie er mich küsst und zur Krönung noch, wie wir im Bett landen. Es war zu heulen.

Wie sollte ich ihn vergessen, wenn ich sowas träume?! Egal, ich hatte Hailey versprochen stark zu sein und ihn zu vergessen.

Einfacher gesagt als getan, es tat immer noch weh. Aber ich brauchte jetzt Ablenkung, also zog ich mir schnell meine blaue Hotpans, rotes Top und blaue Ballerinas an, band meine Haare zum Zopf zusammen und verließ meine Kajüte. In der Kombüse und auch im Trainingsraum war keiner. Ich beschloss kurzer Hand spazieren zu gehen. Ich wollte nicht im Labor nachsehen und im Navigatorenraum, war nur Alexis. Ich gab ihm Bescheid und ging los.

Erst schlenderte ich am Strand entlang, bis ich am Waldrand an kam. Ich überlegte kurz, ob ich hinein gehen sollte, oder umkehren. Ich entschied mich fürs weiter gehen. Der Wald war dicht und die Sonne kam kaum durch die Blätter. Es war schön und doch unheimlich. Aber ich war neugierig und schlug alle Vorsicht beiseite und schritt tiefer hinein. Irgendwann kam ich auf einer Lichtung an, die klein, aber wunderschön war. Die komplette Wiese war mit Blumen übersät und die Sonne schien, trotz der späten Uhrzeit, auf die Lichtung. Ich legte mich auf die Wiese, verschränkte die Arme hinter meinen Kopf und sah in den Himmel.

Hab ich es wirklich übertrieben gestern? Vielleicht ja etwas. Hat er mir überhaupt gesagt, dass er nichts von mir will? Nein. Vielleicht will er ja doch was von mir? ARRR! Man reiß dich zusammen! Keine Gefühle für IHN! Vergessen, verdrängen, nicht da!!

Ich seufzte und setzte mich auf. Ablenken, aber womit? Ich sah mich auf der Lichtung nochmals um. Nichts. Ich sollte weiter, vielleicht aber auch zurück. Plötzlich stutzte ich. Da hinten lag doch etwas. Es sah seltsam aus, wieso ist es mir vorhin nicht aufgefallen? Ich kam dem etwas näher und meine Augen weiteten sich.

OMG?! EINE TEUFELSFRUCHT!! Wahnsinn! Die sieht schön aus. Welche es wohl ist? Hmm, ob es einer der anderen wohl weis?

Ich betrachtete die Frucht in meinen Händen und überlegte. Sie sah aus wie eine übergroße Himbeere. Sie war knall rot und hatte  überall die markanten Wirbel drauf.

So rot wie Blut.

Schoss es mir durch den Kopf. Das rot war so auffällig, es gab keinen anderen Vergleich dafür. Ich beschloss zurück zur Death zugehen und hoffen einen der Jungs anzutreffen. Auch wenn es Law wäre.

Ich wickelte die Frucht in mein gelbes Hüfttuch ein, damit niemand sie sah. Ich brauchte knapp eine halbe Stunde zurück, ich war ganz schön weit gegangen. Endlich am Bord ging ich rein und rief nach Peg, Shachi und Bepo. „Sie sind noch nicht zurück.“, rief mir Alexis entgegen. „Oh. Sind Nic und Kayl da?“ „Ja beide müssten im Aufenthaltsraum sein.“ Ich lief schon los und rief noch ein Danke zurück. „NIC! KAYL!“, schrie ich und beide kamen aus dem Aufenthaltsraum gestürmt. „Was ist los?“, fragten  beide und ich hielt ihnen nur Atemlos das Tuch hin. Wir setzten uns an einem Tisch und beide wickelten langsam die Frucht aus. Als sie zum Vorschein kam, sogen sie scharf die Luft ein. „Alina, wo hast du sie her?“, fragte Nic fassungslos. „Ich hab sie im Wald gefunden. Wisst ihr, was es für eine ist?“, fragte ich erwartungsvoll. Nic und auch Kayl schüttelten den Kopf und ich sah leicht enttäuscht die Frucht an. „Willst du sie essen?“, fragte Kayl. Ich sah ihn nicht an. „Ich weis nicht. Würdet ihr sie denn essen wollen?“, fragte ich und nahm die Frucht in die Hand und betrachtete sie. „Nein. Ich kämpfe gut genug und ich schwimme sehr gerne.“, meinte Kayl und Nic stimmte ihm zu.

Ja das Problem mit dem Schwimmen. Ich war jetzt nicht so die Schwimmerin, aber konnte ich darauf verzichten? Und das mich auch ein Bad schwächen würde?

Aber meine Neugier war stark und ich wusste nicht, ob ich sie stand halten würde. „Hmm ich bring sie mal in meine Kajüte. Ich red mal mit den anderen darüber, vielleicht wissen sie ja mehr. Bin gleich wieder da.“

Als alle wieder da waren, fragte ich einen nach dem anderen, aber keiner wusste was und keiner war scharf auf sie. Alle waren zufrieden. „Captain, was sagst du dazu?“, ich sah ihn an und er musterte mich. „Nun ja ich kann dir nicht deine Entscheidung abnehmen. Wir alle werden dich unterstützen, wenn du sie isst. Aber lass dir Zeit. Dir muss klar sein, auf was zu verzichtest und ob du es willst.“, er sah mich an und ich musste mich zusammen reißen, mich nicht in seinen grauen Augen zu verlieren. „Hmm ja. Ich denke ich werde mal schlafen. Vielleicht hab ich morgen ja eine Entscheidung getroffen.“ Alle wünschten mir eine gute Nacht und ich saß nun auf meinem Bett und starrte auf die Frucht in meinen Händen. Essen oder nicht, schwirrte mir durch den Kopf.

Welche Kraft hast du? Werde ich damit zurecht kommen? Was für ein Typ bist du eigentlich? Logia? Zoan? Paramecia?

Meine Neugier wuchs, je mehr ich sie betrachtete. Nach einer sehr langen Weile, traf ich meine Entscheidung. Meine Neugier hat gesiegt und ich biss herzhaft in die Frucht.

„URGH!“ Die Frucht schmeckte verdammt widerlich, aber ich aß sie ganz auf. Mir war schlecht. Ich trank schnell Wasser und legte mich dann ins Bett. Wie lange sie wohl braucht bis zur Wirkung.

-Poch-

Ich spürte plötzlich ein komisch pochen in meinem ganzen Körper und ich wusste, die Teufelskraft fängt an sich in meinem Körper zu verteilen. Ich war auf einmal sehr müde und mir fielen die Augen zu. Wenn ich erwache, bin ich ein Teufelsfruchtnutzer, war mein letzter Gedanke.

„Morgen Jungs!“, rief ich fröhlich in die Runde und setzte mich zwischen Shachi und Penguin. Ich griff mir ein Brot und belegte es mit Käse und fing an zu essen. Leider aß ich zu hastig und verschluckte mich, woraufhin Shachi mir auf den Rücken klopfte. „*hust* Danke… *hust, hust* Geht schon wieder.“, ich lächelte ihn an und wischte mir eine Träne weg. Penguin hielt mir ein Glas Wasser hin und ich nahm es dankend an. Als ich es ihm abnehmen wollte, berührte ich seine Finger und ich fühlte mich plötzlich so merkwürdig. Es war, als ob ich in sein Inneres sehen konnte, sein Herz wie es schlug und das Blut in die Adern pumpte. Rote und weiße Blutkörperchen, wie sie durch seine Adern flossen. Vor Schreck weiten sich meine Augen und ich zog hastig meine Hand weg. Ich keuchte auf, als das Gefühl verschwand, es  war nur ein Augenblick gewesen, wo wir uns berührten, aber es war richtig komisch.

„Alina was ist mit deiner Augenfarbe passiert?!“, fragte Penguin entsetzt. „Was?“, fragte ich verwirrt. „Sie ist rot! Gestern waren sie doch noch blau?!“ Ich verschluckte mich erneut, diesmal an meiner Spucke. „Das kann nicht sein. Du irrst dich.“, meinte ich und sah ihn mit einer Mischung aus Verwirrung und Unglauben an. Doch etwas stimmt tatsächlich nicht mit mir.

Wieso konnte ich in Peg’s Blutsystem sehen. Das war doch merkwürdig, oder war es nur Einbildung. Und wieso behauptete er meine Augenfarbe wäre rot? Da Stimmt doch wirklich was nicht!

„Geht es dir gut?“, riss mich Law’s ruhige Stimme aus meinen Gedanken. „Weiß nicht.“, flüsterte ich, doch in der plötzlichen Stille in der Kombüse, verstand es jeder. Law stand auf und ging um den Tisch und blieb dann vor mir stehen. Er drehte mich zu sich und sah mir in die Augen. Er legte eine Hand an meine Stirn und ich spürte merkwürdig laut seinen ruhigen Herzschlag in einen Ohren und konnte ihn in meinem Körper spüren. Ich wich zurück und stieß mit dem Rücken gegen die Tischkante. Law sah mich plötzlich streng an. „Was ist los?“, fragte er mit einem leicht genervten Unterton. „Ich weiß nicht.“, gab ich verwirrt von mir. Ich wusste es wirklich nicht, was das grade war. Ich wich seinem Blick aus und sah auf meinen Schoß. Plötzlich packte Law mein Handgelenkt, drehte es um und wollte meinen Puls fühlen, doch ich versteifte mich unwillkürlich. Ich konnte genau wie bei Penguins Berührung, Law’s Blutsystem fühlen. Sein Herz schlug anfangs noch ruhig, doch nach nur wenigen Millisekunden schlug es immer schneller. Panisch schrie ich auf und wollte mich aus seinem Griff befreien, doch als ich Law’s Gesicht sah, riss ich entsetzt meine Augen auf, verstummte und hielt in meiner Bewegung inne. Mein Herz raste, genau wie das von ihm. Er hatte seine Augen geweitet und sah mich entsetzt an. Er lies meine Hand schnell los und keuchte auf. „Captain!! Was ist los?“, riefen alle durcheinander. Law hatte seine rechte Hand auf seine linke Brust gelegt, genau auf sein Herz und atmete immer noch schneller. „Was war das?“, knurrte er mich an und ich sah fassungslos auf mein Handgelenk.

Was passiert hier?! Warum fing sein Herz an zu rasen? Und warum konnte ich das alles FÜHLEN?! Verdammt was ist hier los?!

„Fass sie nicht an!“, rief Law plötzlich und ich zuckte zusammen. „Alina was hast du gemacht?!“, fragte Law mich wütend. Ich sah ihn verwirrt an, er hatte sich wieder beruhigt und stand mit verschränken Armen vor mir. „Ich… weis… nicht…!“ flüsterte ich und dachte fieberhaft nach. Und dann fiel es mir schlagartig ein. „Ohhh….“, stieß ich hervor und sah ihn mit geweiteten Augen an. „OH?!“, knurrte er und sah mich wütend an. „Ich…. Ähm… Teufelsfrucht.“, hauchte ich ihm entgegen. Alle zogen scharf die Luft ein und sahen zwischen Law und mir hin und her. „Du hast sie also schon gegessen. Das erklärt diesen Vorfall und das sich deine Augenfarbe wirklich zu rot verändert hat. Aber was ist das für eine?“, schlagartig war seine Wut verschwunden und er sprach wieder wie immer. Ich sah ihn schulterzuckend an und wartete. Er schien nachzudenken, alle anderen auch, nur ich dachte an nichts. Ich war viel zu sehr geschockt, um mir Gedanken über meine neue Kraft zu machen. „Kann es… es muss…eine andere Erklärung gibt es nicht.“, murmelte Law vor sich hin. Er schritt dabei auf und ab und fuhr sich nachdenklich über sein Kinn.

Dann stoppte er und kniete sich vor mich hin und sah mir in die Augen. „Was genau hast du gespürt, als du Penguin und mich berührt hast?“ Ich suchte nach Formulierungen, wie ich es am besten beschrieb. „Hmm, also bei Peg war es zu kurz. Ich konnte sein Herzschlag spüren und sehen. Und sein Blut. Bei dir war es intensiver. Ich bekam Panik, wollte mich losreißen, aber dann hab ich dein Blick gesehen und dein Herz schlug so schnell wie meins. Und… verdammt was ist das?!“ ich sah ihn flehend an. „Wie ich es mir gedacht hab. Es ist die Chi-Chi no Mi, die Blut-Frucht. Wie passend.“, grinste er schief und ich sah ihn perplex an. „Blut-Frucht?!“, sagte ich und sah in die Runde. „Weist du mehr darüber?“ „Nein. Ich weis nur, dass du Blut kontrollieren kannst, so wie du es grad unbewusst getan hast. Du hast deine Panik auf mich übertragen, ich konnte nichts dagegen machen.“, immer noch grinste er mich an. „Hmm, was du wohl für ein Typ bist? Paramecia oder Logia?“ Jetzt machte er mir angst, sein Grinsen wurde teuflisch und ich wusste nur, dass er irgendwas vor hat und das war nichts Gutes. Er stand auf und ich sah ihm angstvoll nach. Er griff sich ein Messer vom Tisch und schritt auf mich zu, dabei sah er so teuflisch aus, fehlte nur noch, dass er sich über seine Lippen leckt. Ich hatte keine Fluchtmöglichkeit, ich versteifte mich und sah panisch zu ihm auf. Blitzschnell stieß er zu und schlitze mir meinen linken Oberarm auf. Ich schrie auf, aber eher vor Panik, denn ich spürte nicht wirklich etwas. Verwundert sah ich auf meinen Arm und stieß ein „Wow!“, aus. Der Schnitt verheilte augenblicklich, auch sah er nicht wirklich normal aus. Es sah aus, als ob mein Arm aus einer roten dickflüssigen Flüssigkeit bestand. Es floss kein Blut, man sah nur im Schnitt dieses rote Etwas, was schnell verheilte. „Logia.“, stellte Law monoton fest und legte das Messer wieder weg.

Logia… Wow. Und was heißt das jetzt genau? Bestehe ich jetzt aus diesem roten Etwas? Was war es?

Ich musste wohl fragend geguckt haben, denn Law beantwortete mir meine Fragen, die ich gedacht hatte. „Dein Köper besteht nun aus dem Element Blut. Das hast du grade gesehen, es ist dicker als normales und ich vermute mal, dass du, wenn du dich in But verwandelst, kleine Blutblasen um dich herum fliegen. Eine Fähigkeit wissen wir schon mal. Du kannst mit einer dauerhaften Berührung, andere kontrollieren. Ich denke wir sollten dir erstmal alles über das Blutsystem beibringen.“ „Wow. Ähm… okay.“ Langsam taute ich wieder auf und freute mich über meine neue Kraft und war gespannt, was ich noch so alles machen konnte.

 

In den nächsten zwei Wochen verbrachte ich viel Zeit mit Law. Er brachte mir alles über Blut bei. Auch Krankheiten gingen wir durch, da er vermutete, dass ich die heilen könnte. Die Zeit mit ihm allein war anfangs schwer, da meine Gefühle wieder verstärkt wurden, ich konnte sie einfach nicht verdrängen. Aber durch das viele Lernen, wurde ich abgelenkt. Und doch ertappte ich mich dabei, wie ich viel zu oft zu ihm sah. Egal ob er hinter mir stand und mir etwas im Buch erklärte und ich zu ihm hinauf schielte, oder ich ihn beim studieren beobachte. Ich wusste nicht ob ich es mir nur einbilde, oder nicht, etwas war zwischen uns anderes. Viel vertrauter und näher als zu vor. Er berührte mich zwar nicht mehr, aber er kam mir oft sehr, sehr nah. Ich genoss seine Nähe und musste immer wieder an die eine Nacht denken, wo ich bei ihm schlafen musste.

„Hey, hörst du mir eigentlich zu?“, er schnipste vor meinem Gesicht und ich sah ihn verträumt an. „Mhm.“, gab ich von mir und ich starrte seine Lippen an.

OMG?! Was MACH ich DAA!!!

Ich schüttelte schnell den Kopf. „Sorry. Was hast du gesagt?“, dabei lief ich ziemlich rot an. Er grinste schief und sah mich eindringlich an. „An was hast du gedacht?“, fragte er und kam meinem Gesicht näher. Ich lief nun knall rot an. „Ähhh… nicht so wichtig.“, sagte ich hastig und sah schnell auf den Schreibtisch runter und auf meine Notizen. Mein Herz schlug schneller und ich musste mich zusammenreißen, meinen Atem ruhig zu halten. Ich spürte plötzlich seinen warmen Atem an meinem Ohr und mir sockte der Atem. „Mach ich dich nervös?“, flüsterte er, doch es klang so verführerisch, für mich. „Nein.“, sagte ich schnell.

Ja! Verdammt ja machst du!! Ich bin so doof!! Warum kann ich nicht einmal stark bleiben? Warum müssen Gefühle auch immer wieder zurück kommen?! Scheiß Verliebtheit! Das passt mir grade echt nicht!!

Schrie ich gedanklich. „Hahaha… Alina ich kenn dein Geheimnis schon sehr lange. Es überrascht mich, wie lange du schon versuchst, es vor mir zu verstecken.“, flüsterte er mir immer noch ins Ohr und mein Herz setzte aus. Er wusste es also doch. Ich keuchte leise und lies den Kopf hängen. „Es… es tut mir Leid. I-Ich… Es…“, ich wusste nicht was ich sagen sollte. Abrupt stand ich auf und wenn Law nicht sofort reagiert hätte, hätte ich ihm mit der Schulter gegen sein Kinn gehauen. Mein Atem ging schneller und ich musste weg. „Sorry.“ Stieß ich noch hervor und wollte grade schnell gehen, als Law mich aufhielt. Er hatte mich am Oberarm gepackt und ich konnte seinen Blut und alles spüren und vor mir sehen. Krampfhaft versuchte ich mich zu beruhigen, da ich es auf ihn übertrug. „Bitte, lass mich los.“, flehte ich ihn an, da mein Herz immer noch zu schnell schlug und ich merkte, wie er sich verkrampft hatte. „Nur wenn du hier bleibst.“ Ich nickte schnell und schon war das Gefühl weg. Er hatte sich schnell erholt und drehte mich zu sich um, wobei er mich an meiner Kleidung berührte, denn wir hatten rausgefunden, dass es nur bei Hautkontakt funktionierte. Ich sah auf den Boden, ein sehr schöner Boden.

Er drückte mein Kinn hoch, sodass ich ihn ansah. Er grinste und sah mich eindringlich an, ein Funkeln in den grauen Augen.

Was hat er vor?

Das Grinsen machte mich nervös, da es eine ziemliche Wirkung auf mich hatte, denn ich fand es sexy, verführerisch und das beschleunigte mein Atem wieder. „Ich hatte lange Zeit, mir Gedanken zu machen. Ich hab zwar immer noch keine Entscheidung getroffen, aber eins sollte ich dir sagen, was ich dir eigentlich schon vor ein, zwei Wochen versucht hab zu sagen. Du hast was an dir, was mich fasziniert, mich anzieht.“, seine Stimme klang so anziehend für mich und das kam nur durch seinen Blick, der mich in den Bann zog, ich konnte nicht mehr klar denken.

Er findet mich anziehend. Aww… es ist also doch irgendwas zwischen uns!

Er kam mir wieder näher, sodass unsere Nasenspitzen nur wenige Millimeter voneinander entfernt waren. „Trotzdem, bin ich immer noch dein Captain.“ Ich spürte seinen warmen Atem auf meinen Lippen, mein Atem ging schneller. Ich verspürte einen Drang, gegen den ich ankämpfte, doch ich konnte einfach nicht mehr, schon zu lange unterdrückte ich meine Gefühle und den Drang ihn zu berühren und die Träume verstärkten es nur noch mehr.

Ich verlor den Kampf und gab dem Drang nach, alles dauerte nur einen Augenblick und ich wusste, dass ich es noch bereuen würde und dass es ernste Konsequenzen mit sich zog, aber es war mir egal. In diesem Moment war ich einfach zu schwach, zu tief in seinem Bann gefangen. Egal was ich mir geschworen hatte, in diesem Moment brach alles zusammen, alles was ich mir vorgenommen hatte, was ich mit Hailey ausgemacht hatte.

Bevor sich Law zurückziehen konnte, überbrückte ich die letzten Zentimeter und küsste ihn.

Abreise von Soleil

-Alina-

So weich… SCHEIßE!! Was tu ich hier?! Was tun WIR hier??? Er erwidert den KUSS??!! WTF?! Was mach ich hier? Was mach i- awww, verflucht kann er gut küssen!! Halt nein das… das wird nicht gut enden!!

Ich riss mich abrupt los und stürmte aus dem Studierzimmer. Ich rannte die Gänge entlang hinaus aufs Deck. Keuchend stand ich da und sah mich um. Alle starrten mich komisch an. „Alina-chan alles in Ordnung??“, fragte Kayl besorgt, doch ich schüttelte nur den Kopf und sprang vom Deck und lief in die Stadt. Ich brauchte einen Drink! Es war schon abends und die meisten Cafés hatten schon geschlossen. Mir blieb nichts anderes übrig in eine Kneipe zu gehen. Große Lust hatte ich nicht wirklich, aber ich brauchte jetzt dringend was. Ich betrat eine Kneipe und setzte mich an den Tresen. „Rum bitte.“, sagte ich und erhielt keine Minute später den besagten Rum. In einem Zug trank ich das Glas aus und gab dem Barkeeper ein Zeichen zum auffüllen.

Was hab ich mir nur dabei gedacht?! Ihn einfach zu küssen!! Alina bist du noch ganz dicht?! Wenn Hailey hier wäre, würde sie mir eine Kopfnuss verpassen und dann lachen. Super! Scheiße aber auch!!

Ich trank mittlerweile das vierte Glas, allerdings nicht mehr auf Ex.

Aber er hat mich auch geküsst! Also entweder er hat’s nur aus einer Laune heraus erwidert oder er will was von mir. Was hat er noch gemeint? Er findet mich anziehend. Ja dann will er doch was von mir oder? Ach was, als ob. Ich mach mir nur wieder Hoffnung, die nicht in Erfüllung geht. Scheiße verdammt, was ist nur in mich gefahren?! Kann ich nicht einmal meine Gefühle abschalten??

„Na Süße.“ Ich sah von meinem Glas auf und schaute zu meiner Rechten. „Nenn mich nicht Süße, klar?!“, meinte ich genervt, durch den Rum schon angetrunken. „Okay und wie darf ich dich dann nennen?“, fragte der Typ weiter. Ich musterte ihn. Er war schlank, nicht wirklich muskulös, hatte kurzes Schokobraunes Haar und braune Augen. Seine Haut war leicht gebräunt, allem in allem sah er nicht schlecht aus. Ich würde ihn vielleicht nur ein paar Jahre älter als mich schätzen. „Na schön du lässt ja nicht locker. Alina.“, gab ich mit einem Seufzer von mir und nahm einen schlug Rum. „Devin. Was macht eine junge hübsche Dame wie du hier allein?“ „Was trinken, siehst du doch.“, gab ich genervt von mir. Ich hatte grade andere Probleme, als mich mit ihm zu unterhalten, dazu stellt er echt dumme Fragen.

„Was dagegen, wenn ich mit trinke?“ Ich sah ihn an und hob eine Augenbraue. Sein Ernst jetzt? „Lässt sich ja nicht vermeiden.“, murrte ich und trank mein Glas leer. „Zwei Kurze und zwei Sake-Flaschen bitte.“, sagte Devin zum Barkeeper. „Hier.“, er stellte mir den Kurzen und die Flasche hin und hielt das Pinchenglas mir entgegen. Ich nahm es und wir stießen an. Die Flüssigkeit brannte im Hals und ich verzog leicht das Gesicht. „Hahaha. Sag mal Alina kommst du von hier?“ „Nein.“, sagte ich monoton. Ich hatte wirklich keine Lust mich zu unterhalten, aber er hatte mir was ausgegeben. Mist aber auch. „Und woher kommst du und wie bist du hier gelandet?“ „Sag ich nicht und mit einem Schiff, wie sonst auch.“, meinte ich und trank aus der Flasche. „Und du?“ Er lächelte. „Ich bin Pirat! Ich suche grade meine Crew zusammen. Zwei Leute hab ich schon.“, meinte er Stolz. „Aha.“, meinte ich dagegen lediglich. „Hmm willst du in meine Crew?“ Ich sah ihn mit einem ‘dein Ernst‘ Blick an, wobei ich eine Augenbraue hochgezogen hatte.

„Was denn? Ich brauch noch Leute.“ „Tja ich bin leider nicht interessiert, Devin. Danke für die Getränke ich muss dann auch mal wieder.“, ich hatte keinen Nerv für diesen Typen, ich musste über meine Situation nachdenken. Ich erhob mich bezahlte meinen Rum und wollte grade gehen, als mich Devin am Handgelenk festhielt. „Nicht so schnell. Du gefällst mir und ich will das du in meine Crew kommst, klar?!“, sagte er schon fast wütend. Ich konnte durch meine Teufelskraft sein Blutsystem vor mir sehen, doch ich versuchte es zu ignorieren und er schien noch nichts mitbekommen zu haben.

Droht er mir grade? Ernsthaft? Als ob ich darauf anspringe! Pah, was denkt er sich?

Doch ich blieb gelassen und sagte nur „Ich hab immer noch kein Interesse und jetzt lass mich, du nervst.“, dabei riss ich mich los und schritt schnell aus der Kneipe. Doch weit kam ich nicht, der Typ war echt lästig. Vor der Kneipe hielt er mich abermals auf und grinste mich süffisant an. „Alina, du gefällst mir. Siehst super aus, trinkst gut und ich will dich als Gefährtin. Also du hast die Wahl entweder du kommst freiwillig mit oder ich muss dich zwingen.“ Ich sah ihn einfach nur an, doch ich merkte, wie die Wut kam. „Hör mal Devin, egal was du mir anbietest oder sagst, ich werde nicht mitkommen. Verstanden?“, sprach ich ruhig. Er lächelte immer noch und verstärkte seinen Griff um meinen Arm. „Dann halt auf die harte Tour.“

Ja genau, auf die harte Tour, du willst es ja nicht anders.

 Ich ließ meiner Wut freien Lauf. Ich war nicht nur wütend über sein Verhalten, ich ließ auch meine Wut über mich, über die Situation mit Law und alles was mich wütend machte an ihm aus.

Bevor er was machen konnte übernahm ich seinen Körper. Ich konzentrierte mich auf sein Herz, dass es langsamer schlug und entzog ihm langsam den Sauerstoff aus seinem Blut, dabei lächelte ich ihn an. Er konnte sich kaum noch bewegen, da das zu plötzlich für ihn kam und er packte sich mit seiner freien Hand an sein Herz. „Was passiert hier?!“, keuchte er. „Tja Devin, das ist meine Teufelskraft. Du wolltest ja nicht hören.“, lächelte ich ihn unschuldig an. Ich sah, wie er immer schwächer wurde und Panik in seinen Augen zu lesen war. Da ich ihn am Handgelenk gepackt hatte, als er schwach auf seine Knie gesunken war, konnte er sich nicht erholen und ich sah ihm zu, wie er langsam starb. Ich hatte ihm immer mehr den Sauerstoff aus dem Blut gezogen und sein Herz schlug nun gequält langsam und setzte auch mal aus. „Tut mir wirklich Leid, hier endet leider deine Reise schon. Und tut mir Leid, dass du meine Wut abbekommen hast, für die du nichts kannst, naja einen kleinen Teil hast du auch zu verantworten.“, ich lächelte ihn noch mal an, dann sackte er zur Seite weg und war tot. Ich ließ ihn los und schritt auf die nächste Bar zu. Dabei lachte ich auf, ich war eindeutig zu betrunken, um zu realisieren, dass ich grade meinen ersten Menschen getötet hatte, aus einer Laune heraus.

Ich war schon drei Stunden fort und war schon gut dabei. Ich saß am Tresen umringt von Männern, die mir immer wieder was ausgaben. Keiner von denen nervte mich und ich war bester Laune, bis zwei Leute die Bar betraten.

„OI!! SHACHI! PEG!!“, grölte ich durch die Bar und prostete ihnen zu. Jap, ich war schon ziemlich blau, denn ab und an sah ich sie schon doppelt. „Komm!“, meinte Peg streng. „Och ich will aber noch nicht! Jungs kommt trinkt was mit mir!“, lallte ich und vergoss dabei etwas Sake. Sie tauschten einen Blick aus und hoben mich dann vom Stuhl. „Hey! Was soll das?!“, kam es von einem der Männer. „Komm Alina, jetzt ist genug. Befehl vom Captain, wir sollen dich zurückbringen.“, meinte Penguin zu mir. „Hihihi, der Captain. Ist er sauer?“, kicherte ich während wir unter lauten Protesten die Kneipe verließen. „Ja ist er. Wir suchen dich schon seit drei verdammten Stunden! Warum bist du denn abgehauen?“, fragte Shachi genervt, aber auch besorgt. „Hihihi, Law ist sauer. Hihihi.“ Kicherte ich nur. Ich konnte kaum noch gehen, Penguin und Shachi mussten mich stützen und somit brauchten wir lange zurück zur Death. „Alina, was ist passiert? Wieso bist du abgehauen?“, fragten sie mich bestimmt zum zehnten Mal. „Ich bin vor Captain Trafalgar geflohen, hihihihi.“, die frische Luft hatte keinen Einfluss auf mich und ich setzte den beiden ziemlich zu. Sie wussten nicht, wie sie mich am besten stützen sollten, da bei jedem Hautkontakt, ich meine Besoffenheit auf sie übertrug. Irgendwann hatte Penguin sein T-Shirt ausgezogen, was er unter seinem Overall getragen hatte, und er mir angezogen. Obwohl wir auf einer Sommerinsel waren, trugen sie immer noch die Overalls. Sobald ich das Shirt anhatte ging‘s einfacher für sie. „Alina, komm schon, warum bist du vor ihm geflohen??“ „Hihihi das willste *Hicks*  wohl gerne wissen, ne?“ kicherte ich Shachi an und er stieß genervt die Luft aus. „Ja.“ „Sag ich euch aber nicht. Hihihihi ist ein Geheimnis.“ Ich kicherte vor mich hin. „Weißt du, du bist echt nicht auszuhalten wenn du so betrunken bist. Immer dieses Gekicher“, kam es genervt von Shachi und damit war das Gespräch beendet, da ich nur noch dämlich grinste und kicherte und keine Frage mehr beantwortete.

Ich war so bertunken, dass mich Law ohne weiteres in meine Kajüte schickte und ich meinen Rausch ausschlafen solle, dabei hab ich nur dämlich gekichert.

„Alina! Steh auf!“ „Mhhh, noch fünf Minuten.“, murrte ich verschlafen. „Jetzt!“, knurrte mich eine wütende Stimme an und ich bekam nur schreckliche Kopfschmerzen. „Hörst du schlecht? Ich hab aufstehen gesagt!“

Oh Gott mein Kopf! Und warum ist Law denn so wütend?! Oh man hab ich Kopfschmerzen!

Ich rieb mir verschlafen über die Augen und massierte mir auch meine Schläfen. „In 10 Minuten in meiner Kajüte!“, meinte er dann noch und verließ meine Kajüte. Viel zu laut für mich.

Was hab ich nur gestern gemacht?! Hab ich getrunken? Wenn ja, dann hab ich mal voll den Filmriss und mega übertrieben mit dem Saufen! Toll und was hab ich eigentlich gemacht? Hmm… oh verdammt mein Kopf!

Langsam und mühselig zog ich mich an und überlegte, was gestern vorgefallen ist, was Law so wütend machte. Doch als ich grade meine Tür öffnen wollte fiel es mir wieder ein und ich fiel fast vor Schreck hin.

Scheiße verdammt, was hab ich mir dabei nur gedacht?! Wie konnte ich DAS nur tun?! Kein Wunder, dass er sauer ist. Aber… Moment mal, er hat den Kuss erwidert. Oder hat er das nur meinetwegen gemacht, weil ich ihn beeinflusst hab? Ach auch egal, jetzt ist es eh zu spät. Kein Wunder das ich dann gesoffen hab. Zwar viel zu viel, bei den Kopfschmerzen und dem Filmriss, aber egal jetzt. Was ich wohl für ne Strafe bekomme?

Betrübt ging ich zu seiner Kajüte und klopfte unsicher an.

Ob er mich rauswirft? Wahrscheinlich.

Schoss es mir noch durch den Kopf, bevor ich eintrat. Law saß an seinem Schreibtisch und lehnte über viele Bücher und schrieb etwas auf. Ohne aufzusehen zeigte er auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch. Ich setzte mich, fing an meine Hände zu kneten und sah auf diese. „Erklär es mir.“, meinte Law monoton mit ruhiger Stimme, dabei hörte ich immer noch das kratzen seiner Feder.

Was sollte ich ihm denn erklären? Den Kuss? Das Besäufnis?

„Ähm, was genau?“, fragte ich leise, immer noch den Blick auf meinen Händen. „Warum du weggelaufen bist und dann total betrunken von Shachi und Penguin gefunden worden bist.“, immer noch ruhig und monoton. „Ich… ähm… naja…“, fing ich an, wusste aber ehrlich nicht, wie ich weiter machen sollte. „Hör auf zu stottern und erklär es mir endlich!“, zischte er nun, was mich zusammen zucken ließ. „Naja ich… du… Captain… Fehler…“, fing ich erneut an, wurde aber immer leiser und man verstand nur noch die Hälfte. „Alina!“, knurrte er mich an und ich zuckte erneut zusammen, sah ihn aber immer noch nicht an. „Ich hätte es nicht tun dürfen und da bin ich dann abgehauen.“ Stieß ich schnell hervor und kniff meine Augen zu, einmal weil meine Kopfschmerzen sich stark meldeten und zum anderen, weil ich befürchtete, dass Law ausrastete. Aber bis auf meine Kopfschmerzen blieb alles andere aus. Also öffnete ich meine Augen wieder und sah zum ersten Mal zu Law auf. Ich wurde aus seinem Blick nicht schlau, er sah aus wie immer, emotionslos, kalt, ein kaltes Lächeln, eben seine typische Maske wenn er z.B. der Marine gegenübertritt. Aber was mich daran irritiert, war das Funkeln in seinen Augen. Er stütze seine Ellbogen auf den Tisch ab, verkreuzte seine Finger ineinander und legte seinen Kopf auf diese und musterte mich noch intensiver. „Es kommt nie wieder vor, versprochen Captain.“, fügte ich leise hinzu und richtete mein Blick wieder auf meine Hände. Ich wollte ihn nicht beim Namen nennen, es geht einfach nicht. Ich muss jetzt einfach stark werden und meine scheiß Gefühle abschalten. Ein für alle Male!

„Gut, denn ich will nicht wieder nach dir suchen müssen…“, fing er an, doch ich unterbrach ihn. „Das kann ich dir nicht versprechen, ich meinte das andere, was ich getan hab… davor.“ „Dann sieh es als Befehl, weglaufen ist dir untersagt, egal was du gemacht hast! Dir ist ja schon klar, dass dein Weglaufen Konsequenzen hat. Du hast drei Wochen Küchendienst, Alkohol- und Kneipenverbot solange wir hier sind. Du verlässt das Schiff nur in Begleitung. Weiterhin wirst du jeden Tag mit mir deine Fähigkeiten in Punkto Teufelskraft verbessern und neues lernen.“, mittlerweile hatte er sich zurückgelehnt und ich sah ihn an. „Okay.“, war mein einziger Kommentar dazu und stand auf. Als ich die Tür erreicht hatte fügte er noch hinzu „Wir sehen uns dann im Studierzimmer, wenn du fertig bist mit Frühstücken.“, damit verließ ich seine Kajüte und machte mich auf den Weg zur Kombüse.

Er hat zwar nichts zum Kuss gesagt, aber sowas darf nie, nie wieder passieren! Ich muss jetzt lernen, diese Gefühle abzuschalten! Und das jetzt sofort.

Keiner war in der Kombüse und ich war froh darüber, denn ich wusste einfach nichts mehr vom Abend. Ich weiß nur noch, dass ich in einer Kneipe war und mich so’n nerviger Typ vollgelabert hatte, aber wie ich hier wieder hergekommen bin und vor allem wer mich gefunden hat, tja das wusste ich nicht mehr. Ich warf mir eine Schmerztablette ein und fing an Reisbällchen zu essen. Nach 15 Minuten war ich fertig und machte mich auf den Weg nach unten, dabei blendete ich alle Gefühle aus und konzentrierte mich auf meine Teufelskraft. Ich hielt mir meinen Zeigefinger vor’s Gesicht und ließ ihn immer wieder zu Blut werden. Wie Law gesagt hatte, wenn ich mich in Blut ‘verwandel‘ dann schweben kleine Blutblasen drum herum. Es sah für mich schön aus und faszinierte mich sehr. Ich fragte mich gerade, ob ich auch etwas daraus formen konnte als ich schon vor der Tür zum Studierzimmer stand. Seufzend ließ ich es bleiben und öffnete die Tür und setzte dabei eine emotionslose Mimik auf, so wie es Law auch immer tat, blendete abermals alle Gefühle aus und trat ein.

 

So verging der Tag, ich las alles Mögliche über Krankheiten und ihrer Heilung, dabei fragte ich mich, wie viele Krankheiten es denn noch gab. Law ließ mich derweilen in Ruhe und studierte für sich. Ich verließ das Zimmer nur zum Küchendienst, Essen und auf die Toilette. Ich wusste nach dem Abendessen nicht mehr wie spät es war, die Sonne war schon lange untergegangen und ich saß immer noch hier und grübelte über die Heilung von… ach ich weiß es nicht mehr. Mein Kopf schmerzte und das nicht mehr wegen dem Alkohol. „Alina?“, Law’s sanfte Stimme war direkt neben meinem Ohr und erst jetzt realisierte ich, dass ich kurz eingenickt bin. „Komm, es ist schon spät.“ Wie nett er doch jetzt zu mir ist, obwohl ich so‘n Mist gebaut hatte. Er zog mich vom Stuhl und erschrocken musste ich feststellen, dass er mich in seine Arme gezogen hatte. Er hielt meine Oberarme umschlossen und hatte mich so dicht wie möglich an sich gezogen, um mir aber noch in die Augen zu schauen. Ich war froh, dass ich ein dreiviertel T-Shirt anhatte. Ein Grinsen umspielte seine Lippen, was jedes Mädchen zum dahin Schmelzen gebracht hätte. Ich versuchte mich vehement dagegen zu wehren, dem nicht zu verfallen. Ein Kampf tobte in meinem Kopf, doch nach nur wenigen Augenblicken wurde der Kampf unterbrochen und meine Gedanken komplett weggefegt.

Ich riss vor Überraschung meine Augen weit auf. Law küsste mich, hier und jetzt! Ich vergaß alles, sogar meine Teufelskraft. Ich ließ mich auf den Kuss voll und ganz ein, denn diesmal hat er angefangen, auch wenn ich meine Gefühle erfolgreich verdrängen konnte den Tag über, fand ich keine Kraft den Kuss zu wiederstehen, ich war auch nur ein verliebtes Mädchen. Law’s Hand lag nun in meinem Nacken und zog mich noch näher an sich, die andere lag in meinem Hohlkreuz. Ich hob meine Arme automatisch hoch und vergrub sie in seine Harre. Der Kuss wurde immer fordernder, mit seiner Zunge fuhr er mir über die Unterlippe und bat um Einlass, welchem ich auch sofort gewährte. Wir begannen einen Zungenkampf, der Kuss wurde intensiver und Law’s Hand in meinem Rücken begab sich auf Wanderschaft. Er fuhr unter mein Shirt und strich mir über den Rücken, was mir eine Gänsehaut verlieh. Ich vergrub meine Finger immer noch in sein Harren, wobei ich eine Hand nach kurzer Zeit auch davon löste und fuhr seinen Rücken ebenfalls hinab. Doch bald drauf mussten wir uns wegen Luftmangel von einander lösen. Ich keuchte und versuchte meinen Herzschlag zu beruhigen, Law schien es ähnlich zu gehen. Ich hatte meine Augen immer noch geschlossen, ich spürte seinen Atem gegen meine Lippen, daher musste er mir immer noch sehr nah sein. Es dauerte nicht wirklich lange, da spürte ich wie er mir erst einen Kuss auf die Lippen hauchte und dann langsam meine rechte Seite entlangwanderte bis zu meinem Hals. Ich keuchte auf, als er mir liebevoll in den Hals biss und dann entschuldigend drüber leckte. Ich konnte sein Grinsen gegen meinen Hals spüren. Langsam breitete sich ein Gefühl in mir aus, was mehr wollte, ein Verlangen nach ihm. Zentimeter um Zentimeter wanderte er meinen Hals hinab, biss immer wieder hinein, was mir ein Kribbeln im ganzen Körper verlieh. Auch ging immer wieder ein Ziehen durch meinen Unterleib und das vergrößerte mein Verlangen nach ihm.

Er zog den Ausschnitt und den BH-Träger über meine rechte Schulter und küsste weiter. Ich hatte immer noch meine Augen geschlossen und den Kopf leicht in den Nacken gelegt. Plötzlich spürte ich, wie er mich hoch hob und auf die Couch legte. Er legte sich über mich und pinnte meine Hände neben meinen Kopf mit seinen fest.  Wir sahen uns zum ersten Mal richtig in die Augen. Allein sein Grinsen, ließ meinen Körper Kribbeln und sein Blick war so intensiv, es sprühte förmlich ein Verlangen aus. Ich grinste ihn verschmitzt entgegen und hatte einen verlangenden Ausdruck in den Augen. Er beugte sich tiefer zu mir und wir küssten uns wieder. Er ließ ein Handgelenk los und wanderte zum Ausschnitt meines Shirts. Die andere Hand wanderte in meine Handfläche und unsere Finger verkreuzten sich ineinander. Er strich mir mit einem Finger übers Dekolleté bis zum Ausschnitt, dort stoppte er und löste sich aus dem Kuss.  Er beugte sich zu meinem Ohr. „Befolgst du den Befehl?“, raunte er. Ich war perplex und wusste nicht was er meinte. Er lachte kurz auf, was mir eine Gänsehaut verlieh, denn er wusste bestimmt auch ohne mein Gesicht zu sehen, dass ich kein Plan hatte was er meinte. „Läufst du wieder weg, oder bleibst du hier nachdem Vergnügen?“, raunte er wieder. Er hob etwas den Kopf, um mir wieder in die Augen zu schauen. Ich grinste ihn jetzt lasziv an, leckte mir verführerisch über die Lippen und zog ihn mit meiner freien Hand zu mir runter und küsste ihn. Während des Kusses hauchte ich ihm kurz ein „Ich bleibe“ entgegen und hörte, wie er mein Shirt kurzerhand zerriss.

 

***

Langsam erwachte ich, da ich versuchte der Helligkeit zu entkommen. Vergebens. Murrend drehte ich mich wieder auf den Rücken, gähnte und streckte mich erstmal ausgiebig und öffnete meine Augen. Als mein Blick durchs Zimmer wanderte, durchfuhr mich wieder ein Kribbeln und ich dachte an die vergangene Nacht zurück. Ich hätte nie gedacht, dass er etwas für mich empfindet, schon gar nicht, dass wir mit einander schliefen. Ich dachte noch einmal daran und schloss grinsend meine Augen wieder. Ich war einerseits glücklich, da er Interesse an mir hat, andererseits auch betrübt. Ich wusste nicht, ob es nur eine Einmalige Sache war, oder ob wir jetzt was am Laufen hatten, oder was auch immer. Ich wollte nicht eine von vielen sein. Das Lächeln verschwand und ich öffnete meine Augen wieder. Ich zog die Decke um meinen Körper und setzte mich in Law’s Bett auf. Er hatte uns in seine Kajüte teleportiert, da sein Bett doch viel bequemer war. Leider hatte ich hier keine Anziehsachen, außer meiner Unterwäsche. Ich überlegte, was ich jetzt tun sollte. Meine Kajüte war nicht weit, aber wenn mich einer sieht, ich wollte es nicht riskieren. Ich setzte mich an die Wand, winkelte meine Beine an und lehnte meinen Kopf an der Wand ab. Mein Blick wanderte zum Bullauge und ich sah aufs Meer hinaus und vergaß jegliche Überlegungen. Meine Gedanken streiften immer wieder zur Nacht ab und unbewusst strich ich mir über meine Lippen. Seine waren so weich und rau zugleich gewesen. Allein das Küssen brachte mich um den Verstand.

So in Gedanken, merkte ich nicht, wie Law ins Zimmer trat und mich von der Tür aus beobachtete.

„Na gut geschlafen?“, riss mich Law aus den Gedanken. Ich sah erschrocken zur Tür, wo er sich gegengelehnt hatte und mich mit diesem schiefen Grinsen betrachtete. Eine leichte Röte zierte meine Wangen und ich nickte nur. Plötzlich schoss mir wieder der Gedanke durch den Kopf, dass ich nur eine von vielen sein kann und ich senkte etwas betrübt den Kopf.

Sei jetzt stark! Zeig ihm was er an dir hat, wenn es so sein sollte! Und wenn er es nicht sieht, ist er es nicht wert! Würde Hailey jetzt sagen und sie hat recht! Steh auf, nimm die Decke und geh mit erhobenem Haupt in deine Kajüte! Zeig keine Schwäche!

Ich sammelte mich und rutschte vom Bett, stand auf und wickelte die Decke um mich. Ich sah Law wieder an, er lehnte unverändert an der Tür und sah mich immer noch grinsend an. „Wohin?“ „Mich anziehen.“, meinte ich vielleicht eine Spur zu kühl.

Verdammt jetzt nicht zickig werden! Locker bleiben und wie immer sein!!

„Hör mal, wenn du denkst, das war eine Einmalige Sache, dann liegst du falsch.“, sprach er ruhig und ein Funkeln blitzte in seinen Augen auf, während sich meine Augen leicht weiteten und meine Augenbrauen nach oben wanderten. „Ich hab dir schon einmal gesagt, dass ich dich anziehend finde, und als ich meinte du sollst nichts mit einem aus der Crew was anfangen, hieß es so viel wie, du gehörst mir! Und jetzt setz dich wieder aufs Bett.“ Sein Grinsen veränderte sich zu einem süffisanten. Ich setzte mich wieder und sah ihn immer noch an.

Heißt das soviel wie, ich liebe dich? Hmm spielt das jetzt wirklich eine Rolle? Nein! Das kann man auch noch später klären!

Jetzt fing ich an, ihn schief an zu grinsen und legte meinen Kopf leicht schief. „Und was jetzt, Captain?“, fragte ich, wobei ich das Captain verführerisch betonte. „Frühstück für dich im Bett und danach fertig machen zum Training.“ „Klingt gut.“, meinte ich vergnügt und rutschte zurück an die Wand und wartete auf mein Frühstück, was er sogleich her teleportierte. Eine Vielzahl von Obst war auf dem Teller, einige Pfannkuchen und ein Glas Saft. Während ich aß, setzte sich Law an seinen Schreibtisch und ich musterte seinen Rücken. Er hatte ein einfaches gelbes Shirt an. Mir gefielen seine Tätowierungen auf dem Oberkörper und ich schmunzelte.  Als ich fertig war stand ich leise auf, doch ich wusste Law hörte mich. Ich hatte die Decke immer noch um meinen Körper geschlungen und tapste auf Zehenspitzen zu ihm. Ich war keine Klette oder so, aber ich konnte nicht wiederstehen ihn jetzt um den Hals zu umarmen und ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken. Also tat ich es und hauchte ihm noch ein ‘Danke fürs Frühstück im Bett‘ ins Ohr, dann löste ich mich auch schon. Ich schritt auf die Tür zu, da ich mich endlich anziehen wollte. „Ist dir bewusst, dass du deine Teufelskraft unterdrücken kannst?“ Ich hatte meine Hand schon auf der Türklinke, als er mich damit aufhielt. Ich dachte nach und stockte. Jetzt wo er es erwähnte, fiel es mir auch auf. Aber wie war das Möglich? Vorher war es doch auch nicht so? Oder kam es durch meine Gefühle für ihn, die diese bei ihm blockierten? „Jetzt wo du es sagst, ja. Aber eine Antwort warum das so ist, weis ich nicht.“, gab ich langsam von mir. „Das werden wir noch rausfinden. Wenn du fertig bist treffen wir uns an Deck. Ach und noch was. Das zwischen uns bleibt erst mal unter uns.“ Ich sah ihn kurz an, grinste schief und nickte, dann ging ich in meine Kajüte.

 

Wir waren jetzt schon knapp zwei Monate auf Soleil. Law hatte die Pflanzen der Insel erforscht, mir bei meinem Training geholfen, wie die anderen auch und jetzt wurde es Zeit für die Abreise. Ich schlenderte grade mit Penguin durch die Straßen, ich hatte vor ein paar Tagen meine Klamotten in eine Schneiderei gebracht, da ich endlich das Jolly Roger auch auf meiner Kleidung haben wollte und jetzt gingen wir sie abholen.

„Schönen guten Tag die Dame, der Herr. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?“, fragte eine junge Frau uns, als wir die Schneiderei betraten. „Guten Tag. Ich hatte vor ein paar Tagen einige Sachen abgegeben. Alina Mila.“ Die Frau nickte und verschwand mit einem „Moment bitte“ nach hinten. Ich lehnte mich lässig gegen den Tresen der Kasse, während Penguin sich gelangweilt neben mich stellte. „Jetzt sei doch nicht so. Das dauert doch nicht lang und wir haben dann immer noch genug Zeit ein Eis zu essen. Wir haben noch eine Stunde das reicht vollkommen aus.“, meinte ich lächelnd zu Peg. „Jaja.“, seufzte er. Ich kicherte und schüttelte den Kopf. Die Verkäuferin kam mit einer weiteren Frau zurück und beide trugen ziemlich viele Taschen.

Hmm hab ich so viele Sachen? Mhm, eigentlich noch viel zu wenig. Ich hab doch nur das nötigste für alle Jahreszeiten…

Ich zuckte bei diesen Gedanken die Schulter und bezahlte meine Sachen, wobei ich den Preis runterhandelte, ich war schließlich eine Piratin und knapp bei Kasse.

Woher ich das Geld hab, tja das bleibt mein Geheimnis.

Wir verließen den Laden wieder und machten uns auf den Weg in ein Café. Wir bestellten uns zwei Erdbeerbecher und zwei Kaffees. Ich wühlte in einer der vielen Taschen und zog ein Haarband heraus. Es war rot und hatte das Jolly Roger in schwarz drauf, ich band es mir um und grinste Penguin an. „Und wie steht mir das Zeichen?“ „Hahaha. Sehr gut! Jetzt kann jeder sehen, zu wem du gehörst. Und vielleicht hast du bald schon ein Kopfgeld, wie Hailey.“, lachte Peg und ich stimmte mit ein. In Gedanken an Hailey, aß ich mein Eis weiter.

Wir zahlten grade, als mich plötzlich jemand rief. „Hey Alina! Was machst du denn noch hier?“ Ich sah an Penguin vorbei und ließ meine Taschen beinahe fallen. Auch Peg drehte sich um und zog scharf die Luft ein. „Verflucht! Schnell Peg wir müssen hier verschwinden!“, sagte ich angespannt zu ihm und schritt schnell auf den anderen Ausgang zu. „Ist das der Typ von damals?“, fragte Peg mich und ich nickte nur. „Schnell bevor er uns folgt. Lass uns besser über den Markt zurück zur Death, da können wir ihn abhängen, falls er uns folgt.“, meinte Peg noch und wir beschleunigten unsere Schritte, leider nicht schnell genug. Cyrian hielt mich an meiner Schulter zurück, sein Glück, dass ich eine Jacke an hatte und er nicht meine Haut berührte. „Jetzt warte doch, ich freu mich…“, doch weiter sprach er nicht. Ich drehte mich halb um und wusste wieso er stoppte. Er blickte auf Penguin und runzelte die Stirn. „Alina, wieso bist du mit einem Heart-Piraten unterwegs?“ Cyrian sah mich wieder an. Und dann weiteten sich seine Augen. Doch bevor er etwas sagen konnte sprach ich. „Tja, weil ich Piratin bin und zur Crew gehöre und jetzt Bye bye!“, und da rannten wir auch schon und ließen einen perplexen Cyrian zurück. „Er wird bestimmt die Marine informieren, dass wir hier sind, bzw. das Law hier ist.“ Peg nickte und wir rannten weiter zum Marktplatz. „Captain die Marine ist in der Stadt und sie wissen, dass wir…“, Peg hatte Law kontaktiert, doch mitten im Satz wurde er unterbrochen. „HE IHR PIRATENPACK! STEHEN BLEIBEN!“, riefen mehrere Soldaten hinter uns. „Mist. Die Marine ist uns schon auf den Fersen. Wir versuchen sie auf dem Marktplatz abzuhängen.“, rief ich nun in die Teleschnecke. „Haben wir schon mitbekommen. Wir sind auf dem Marktplatz und hier rücken sie grade an. Kommt so schnell wie ihr könnt hier hin. Wir gehen gemeinsam zurück zur Death.“, meinte Law ruhig, wie immer. Eigentlich vermied er unnütze Kämpfe, aber dieser ließ sich nicht vermeiden und ganz ehrlich, ich freute mich drauf. Ich wollte meine neuen Kräfte ausprobieren. „Aye!“, riefen wir gleichzeitig und Peg steckte die Teleschnecke wieder weg.

Nach kurzer Zeit kamen wir auf den Markt an und sahen Law, Bepo, Shachi und Nic in der Mitte des Marktes. Law saß auf einer Kiste, während die anderen um ihn herum standen. Der Marktplatz war mit verängstigten Menschen gefüllt und mit den wilden durcheinander rufen der Marine, die in Angriffsstellung gingen. Wir stoppten bei ihnen. „Musst du soviele Taschen mit dir jetzt rumschleppen?“, fragte Law leicht genervt und schüttelte den Kopf. „So viele sind‘s nun auch wieder nicht.“, meinte ich nur und stemmte meine Hand in meine Hüfte. Law schüttelte nochmals den Kopf und sah nun die Marine an. „Dann lasst uns mal gehen.“ Meinte er dann und stand auf.

„Chirurg des Todes, Trafalgar Law, Captain der Heart Piraten, Ihr seit festgenommen!“, rief einer der Soldaten zu uns. Er müsste ein Offizier nach seiner Kleidung her sein, dachte ich nach und betrachtete die umliegenden Soldaten. Sie hatten sich in mehreren Reihen aufgestellt und richteten ihre Waffen auf uns.

Ich grinste schief, zog meine Jacke aus und stopfte sie in einer der Taschen. Wenn ich jetzt kämpfe, dann ohne Jacke, weil mir sonst zu warm wird. Es wird gleich Mittag und da brennt die Sonne nur so, also stand ich jetzt in einem roten, bauchfreien Top, mit dünnen Trägern, schwarzen Faltenrock und braunen Stiefelletten hinter Law. Leider hatte ich meine Katana vergessen, wer hätte denn mit der Marine gerechnet. Aber jetzt konnte ich mich voll und ganz auf meine Teufelskraft konzentrieren, machte auch ein wenig mehr Spaß.

„Nic, Penguin, ihr schnappt euch Alina’s Taschen, ich werde euch hinter die Marine schicken, dann geht ihr zurück zur Death und macht alles klar zum Ablegen.“, ein Grinsen zierte seine Lippen und ich wusste, er freute sich auf diesen Kampf. Jetzt kam seine teuflische Seite zum Vorschein, denn er liebte es Menschen zu zerstückeln, mit seiner Teufelskraft, oder ihnen Schmerzen zuzufügen. Nic und Peg schnappten sich meine Taschen und Law tauschte sie mit zwei Soldaten, die etwas abseits von den anderen hinten standen.

Der Kampf beginnt.

Die Soldaten hatten keine Chance zu reagieren, da hatte Law sie schon zerschnitten und ihre Körperteile wahllos wieder zusammen gesetzt. Der Befehl zum Schießen wurde gerufen und schon flogen die Geschosse auf uns zu. Doch keine erreichte uns, da Law sie austauschte.

„Los schnappt sie euch!!“, schrie der Offizier und da stürmten sie auf uns zu. „Kommt wir schnappen uns die kleine Schönheit zuerst.“, hörte ich welche rufen.

Kleine?! Tja die Kleine hat’s aber drauf!

Ich drehte meine rechte Handfläche nach oben und ließ meine Teufelskraft freien Lauf. Die Soldaten blieben einige Schritte vor mir stehen, darunter war Cyrian. „Wie lange bist du schon Piratin? Und seit wann sind deine Iriden rot?“, fragte er mich und hielt die anderen zurück. Ich lächelte ihn zuckersüß an und ließ in meiner Handfläche kleine Nadeln erscheinen. Sie waren so klein, dass ich sie mit meinen Fingern verdeckte und Cyrian sie nicht sah. „Schon seit einer ganzen Weile, weißt du.“, meinte ich. Die Blutnadeln schwebten auf und ab in meiner Hand und ich freute mich jetzt schon, sie auf die Marine loszulassen. „Du hast mich also von vornerein nur verarscht?“, er war richtig sauer. „Ohja. Weist du, lass dich nicht so schnell auf eine Frau ein, nur weil sie dir schöne Augen macht, dann hättest du es vielleicht bemerkt.“, ich grinste ihn schief an und warf mit meiner freien Hand meine Haare zurück, dabei merkte ich die Blicke der anderen drei Soldaten. Die starrten mich schon fast mit Herzaugen an. „Ihr Piraten! Aber jetzt bist du dran!“, schrei Cyrian vor Wut und packte sein Katana.

Doch weit kam er nicht, meine rechte Hand schnellte nach vorn und öffnete sich. Blitzschnell schossen meine Blutnadeln auf die vier Soldaten und versenkten sich in ihren Hälsen. Da Cyrian mir am nächsten stand, konnte ich mit Genugtum sehen, wie die Blutnadel durch seine Haut drang und sich dann den Weg in ein Blutsystem suchte, ein roter Schimmer lief ihm den Hals abwärts. Sofort spürte ich alle vier Soldaten und hatte sie nun in meiner Gewalt.

Es war eine meiner Lieblingsattacken. Sobald sich mein Blut mit deren Blut vermischt, stehen sie unter meiner Kontrolle. Ich brauchte nur zu denken, was sie tun sollen und sie tun es sofort. Nur welche, die das Observationshaki, oder Rüstungshaki anwenden, können meinen Blutnadeln ausweichen oder abwehren, sonst dringen sie durch alles und jeden durch.

Ich ließ die drei anderen auf ihre Kameraden los, Cyrian kniete noch immer vor mir und atmete schwer. „W-was hast du getan?“, keuchte er. Ich stand vor ihm und drückte mit einem Finger sein Kinn hoch. „Ich bin eine Teufelsfruchtnutzerin. Ich hab von der Chi-Chi no Mi, der Blut-Frucht gegessen. Seitdem sind meine Iriden auch rot. Mir gefällt’s, sie passen so gut zu meinen blonden Haaren und meinem hellen Hautton.“, ich fing an teuflisch zu Lächeln. Ich sah ihm tief in die Augen, den Finger immer noch unter seinem Kinn und fing an langsam seinen Herzschlag zu verlangsamen. Ich konnte die Schreie der anderen hören ‘Bleibt weg von mir! Ich hab meinen Körper nicht unter Kontrolle! Bitte helft mir!‘ ich genoss es. Cyrian’s Augen weiteten sich und ich erkannte die Panik in ihm. „So und jetzt geh und erledige die Drecksarbeit für mich.“, hauchte ich ihm entgegen und lies von seinem Herzen ab. Er stand auf, nahm sein Katana und schritt wiederwillig auf seine Kameraden zu. Zwei der drei Soldaten wurden gerade gefangen genommen und gefesselt, sodass sie keinen Schaden mehr anrichten konnten.

Ich sah mich um, Bepo hielt Law den Rücken frei, er vergnügte sich grade mit ca. 10 Soldaten auf einmal. Shachi kämpfte in meiner Nähe mit dreien. Jetzt wo ich wieder alleine da stand, griffen auch schon die nächsten Soldaten an. Einer kam von vorne, ihm warf ich eine Blutnadel entgegen, der andere griff von hinten an und ich konnte mich nur noch umdrehen. Er schoss aus nächster Nähe. Er grinste triumphierend, denn er dachte, er hätte mich jetzt. Leider irrte er sich. Die Kugel glitt durch meine rechte Schulter  durch und traf seinen Freund in die Brust. Kleine Blutblasen schwebten aus dem kleinen Loch, welches sich Augenblicklich wieder schloss. Entsetzt starrte er mich an. Ich rannte auf ihn zu und umklammerte seinen Hals. Ich kochte vor Wut, wie konnte er es wagen mich anzuschießen?! Ich brachte nun sein Blut zum Kochen. Er schrie vor Schmerz auf, doch es ging schnell zu Ende. Er versteifte sich ein letztes Mal, dann ließ ich ihn los und er sacke tot auf den Boden zusammen.

Ich drehte mich zum anderen Soldaten um. Er kämpfte um sein Leben, da die Kugel seine Lunge getroffen hat. Ich ging auf ihn zu und lächelte ihn grausam an. Ich konnte seine Angst spüren. Ich formte ein Messer in meiner Hand und kniete mich vor ihm hin. Schnell stach ich ihm das Messer in sein Herz. Während er seine letzten Atemzüge tat, stand ich auf und sah mich nach meinen ‘Untergebenen‘ um. Zwei waren gefesselt, der dritte war schwer verletzt und wurde soeben auch gefesselt, Cyrian kämpfte immer noch. Das passte mir nicht und ich stieß wütend die Luft aus. Plötzlich gellten drei Schreie über die Kämpfenden. Ich ließ ihr Blut kochen, während ich rüber zu Law schwebte. Meine Beine hatte ich in Blut zersetzt und somit konnte ich durch die Luft fliegen. Um mich herum schwebten mehrere Blutblasen, welche mich faszinierten.

Die Schreie versiegten und die drei gefangenen waren tot. Ich formte einen Sperr aus Blut und warf ihn auf den Nächstbesten Soldaten. Der Sperr bohrte sich durch sein Bein und er ging zu Boden. Ich hielt seinen Herzschlag solange an, bis er Bewusstlos zur Seite kippte.

Langsam beruhigte ich mich wieder und das Teuflische kam zurück. Ich kam zu Law, stellte mich zu ihm und warf mein taillenlanges Haar zurück. Law holte grade zum Schlag aus und erstach einen Soldaten.

„Wie viele hast du jetzt schon umgebracht?“, fragte mich Law, als ich dem Soldaten dabei zu sah, wie er gegen seine eigenen Leute kämpfte. Ich legte den Kopf schief und sah Law an. „Hmm…“, ich zählte die Männer an den Fingern ab. „Fünf selbst, und einige haben die unter meiner Kontrolle umgebracht.“, meinte ich dann und grinste teuflisch. Law erwiderte es mit seinem schiefen Grinsen und ich seufzte kurz auf. „Lasst uns abhauen.“, meinte Law dann. Es waren nur noch wenige Soldaten über und wir machten uns auf den Weg. Hin und wieder versuchte ein Soldat uns anzugreifen, doch ich schoss ihm eine Blutnadel entgegen. Sie verloren ihr Bewusstsein und ohne weitere Probleme erreichten wir die Death und machten uns auf den Weg zur nächsten Insel.

„Alina-chan ich wusste gar nicht, wie brutal du sein kannst.“, meinte Shachi. „Ich und brutal? Wann das denn?“, fragte ich ihn gespielt und überlegte, wann ich denn brutal war. Shachi lachte leicht „Na als die drei gefesselten Soldaten so krass geschrien haben, oder die, die unter deiner Kontrolle ihre Kameraden umgebracht haben.“ Penguin und Nic neben mir rissen ihre Augen auf und sahen mich geschockt an. „Ah das meinst du. Das war doch nicht brutal, ich hab mich nur verteidigt.“, ich zuckte mit den Schultern und griff nach einem weiteren Onigiri. „Verteidigen? Na das sah aber anderes aus. Aber was hast du gemacht, dass die so geschrien haben?“ Ich sah zu Shachi, der schräg gegenüber  von mir saß. „Ich hab ihr Blut zum Kochen gebracht.“, grinste ich ihn diabolisch an. „WAS?!“, kam es gleichzeitig von Shachi, Penguin und Nic. „Warum denn das?“, fragte mich nun Kayl entsetzt. „Weil sie gefangen worden waren und ich ziemlich wütend war, da mich so ein Idiot angeschossen hatte.“, wieder zuckte ich mit den Schultern und aß weiter. „Wahnsinn, wie du dich verändert hast. Ich hätte nie gedacht, dass du dich in so einem Kampf schlägst.“ Ich sah Kayl an „Wie könnte ich mich denn nicht verändern, ich bin schon eine ganze Weile bei euch und hab von einer Teufelsfrucht gegessen. Außerdem hab ich auch einen sehr guten Trainer.“, dabei zwinkerte ich Law kurz zu. „Ja das stimmt. Wir haben dir auch sehr viel beigebracht. Ich glaube wenn du deine Katana dabei gehabt hättest, wäre es der Marine noch viel schlimmer ergangen.“, meinte Bepo. „Ja da hast du recht.“, grinste ich ihn an. „So Jungs, Captain, ich werde mich mal frisch machen und meine Sachen einräumen. Bis später Mal.“ Ich grinste vergnügt vor mich hin und verschwand aus der Kombüse, doch ich bekam noch etwas mit, was mich noch breiter grinsen ließ.

„Captain? Wann gebt ihr beiden zu, dass ihr was am Laufen habt?“, fragte Bepo. „T’schuldigung.“, hörte ich von Bepo und musst leicht kichern. „*seufz* Dir kann man wohl nicht lange etwas vormachen oder?“, meinte Law.  „T’schuldigung Captain.“ Widerholte Bepo. „Du und deine feine Nase. Tja ihr wisst es ja schon etwas länger oder?  Aber offiziell  werden wir es nicht bekannt machen. Ich will nicht, dass ihr dadurch etwas geschieht…“, sprach Law. Ich konnte ihn nicht mehr hören und grinste bis über beide Ohren. Der Tag hätte nicht besser werden können.

Jetzt waren wir vor der Crew offiziell zusammen und ich konnte gut nachvollziehen, wieso er es nicht vor anderen zugeben wollte. Ich würde es auch nicht wollen, nur Hailey wollte ich es irgendwann erzählen, wenn wir uns sehen. Glücklich vor mich her summend ging ich ins Bad.

Ungeplante Begegnung

-Hailey-

Morgen erreichen wir endlich Cielas. Hat auch lange genug gedauert. 3 Monate! Ab und zu auf kleinen Inseln den Vorrat aufgefüllt, nicht mal ein paar Tage waren wir dort. Auf See haben wir ein paar Piraten den Garaus gemacht. Sonst ist nichts passiert. Bis vor zwei Tagen.

Ich stoppte mit dem Eintrag und lehnte mich bei der Erinnerung zurück.

 

» Flashback «

 

„Piratenangriff in Soleil. Chirurg des Todes, Trafalgar Law, Captain der Heart-Piraten, stifteten Unruhen auf dem Marktplatz in Soleil. Zahlreiche Marinesoldaten wurden auf brutale Art und Weise von Alina, auch Todesengel Alina, getötet und schwer verletzt. Sie ist fast genauso gefährlich wie ihr Captain Trafalgar Law, der mit Vergnügen Menschen Schmerzen zufügt.

Auch wenn viele unserer Kameraden getötet oder verletzt wurden, konnten wir die Situation auf Soleil wieder herstellen. Leider sind die Heart-Piraten uns entwischt.“, las ich mir halblaut vor.

Unfassbar!

Ich blätterte bis zu den Steckbriefen um. „Trafalgar Law 60 Millionen Berry… Todesengel Alina… WAS?!!“, schrie ich. Ich sprang auf und riss die Tür von meiner Kajüte auf. „KID!!!“, schrie ich durch den Gang und eilte zu seiner Kajüte. „KID!!“, rief ich ihn erneut. Die Tür zum Deck ging auf und Kid stand im Türrahmen. „WAS?!“, brüllte er zurück. Ich lief auf ihn zu und drückte ihn zurück aufs Deck. „Hier sieh mal!!“, rief ich erfreut aus und wedelte mit dem Steckbrief vor seinem Gesicht hin und her. „Grrr, so seh ich doch nichts!“, murrte er genervt und riss mir den Zettel aus der Hand.

„Ey Eustass-Zwilling was gibt’s denn so Interessantes?“, rief uns Kaito entgegen. „Hihihi! Hier seht selbst!“, ich riss Kid den Steckbrief aus der Hand und lief auf Kaito zu, wo sich nun auch Killer, Heat und Wire versammelten. „Wer ist das? Todesengel Alina?“, fragte Wire und runzelte die Stirn. „Das, meine Herren, ist meine aller beste Freundin und Schwester.“, sagte ich begeistert und hüpfte freudig auf und ab. „Schwester?!“, riefen Wire, Heat und Kaito aus. „Sie sind nicht Verwandt. Sie sind zusammen aufgewachsen und sind so gute Freunde, wie Geschwister.“, erklärte Killer ruhig. „Aha. Eine echte Schönheit, wie unsere Hailey. Mit den langen blonden Haaren, sieht sie aus wie ein Engel.“, meinte Heat und besah sich das Foto genauer an.

„Sie soll angeblich viele Marinesoldaten getötet und schwer verletzt haben, auf brutale Art und Weise. Aber ich kann mir das nicht recht vorstellen, sie war nie brutal.“, ich zuckte mit den Schultern und nahm den Steckbrief wieder. „Aber etwas muss dran sein, sonst hätte sie nicht so ein hohes Kopfgeld, 20 Millionen Berry. 10 mehr als du.“, meinte Kaito nun. „Das wird sie noch toppen! Aber sagt mal Schwester…“, mischte sich Kid ein und riss mir den Zettel wieder aus der Hand. „… Hast du mir nicht mal erzählt, dass sie blaue Augen hat?“ Ich stoppte in meiner Fröhlichkeit und sah meinen Bruder mit gerunzelter Stirn an. „Ja wieso?“ Er hielt mir den Steckbrief vor die Nase und meinte „Jetzt sind sie Rot!“ Ich starrte verwirrt auf das Bild. „Oh mein Gott!! Das muss ein Fehler sein! Sie hat blaue Augen! Warum sollte sie plötzlich rote haben? Das ist nur ein Fehler.“, meinte ich nach meinem anfänglichen Schock. Keiner kann plötzlich seine Augenfarbe ändern. „Naja mit den roten Augen, könnte sie auch glatt, als eure Schwester durch gehen. Statt die roten Haare, hat sie rote Augen.“, meinte Heat etwas belustigt. „Sie ist ja auch meine Schwester!“, meinte ich nur und nahm den Steckbrief wieder an mich. Kid funkelte Heat derweilen böse an. „Mir reicht eine Schwester, von der ich 21 Jahre nichts wusste.“ „Dankeschön.“, meinte ich ironisch. „Und keine Sorge, Alina ist nicht mit uns verwandt.“

» Flashback End«

 

Ich lächelte und schreib schnell meinen Eintrag zu Ende und ließ das Buch dann in meine Schublade verschwinden. Dort lag auch die Zeitung, denn Kid durfte auf garkeinen Fall erfahren, dass Alina zu Law’s Crew gehört. Er würde ausflippen und mir noch den Kontakt oder so verbieten, außerdem will ich sie ja irgendwann mal wiedersehen. Ich sah zum Steckbrief, der an der Wand meines Bettes hing.

Hmm ich glaub ich ruf sie mal an.

Ich nahm meine süße kleine Teleschnecke vom Nachttisch und wählte. Nach ein paar Minuten gab ich es allerdings auf. Sie war wohl grad nicht da. „Naja dann eben später. Hast du Hunger Blacky?“, fragte ich die Teleschnecke und sie nickte. Ich hatte sie Blacky genannt, da ihr Panzer hauptsächlich schwarz war und mit einem blauen Rangen Muster verziert. Ich machte einen Abstecher in die Küche, nahm mir einige Salatblätter und ging raus aufs Deck. Ich steuerte meinen Stammplatz an und Blacky aß genüsslich in meiner Hand ihre Salatblätter.

„Na keiner drangegangen?“, fragte mein Bruder. „Nein, sie ist wohl beschäftigt.“, dabei fing ich leicht an zu schmunzeln. Zweideutigkeit ist manchmal echt ein Fluch. „Warum grinst du denn so?“, riss mich Kid aus meinen zweideutigen Gedanken. „Nichts, nichts. Musste nur an etwas denken.“, ich bemühte die Bilder aus meinen Kopf zu vertreiben und unterdrückte ein Lachen. „Weißt du was mich interessiert?“, fing Kid an. „Nein, ich kann keine Gedanken lesen, aber wenn es immer noch dieselbe Frage ist wie immer, dann lautet meine Antwort wie immer.“, meinte ich zu ihm und schaute wieder zu Blacky.

„Du wirst es mir also immer noch nicht sagen wollen“, fing Kid an und ich unterbrach ihn zur Bestätigung. „Jap. Ich werde dir nicht verraten in welcher Crew sie ist.“ „Na gut. Ach und du hast heute mit Killer Nachtwache.“, damit ging er auch schon wieder. „WIESO?!“, rief ich ihm noch nach. Ich hatte nie Nachtwache. „Weil du es mir nicht sagen willst!“, schrie er zurück.

Super! Nur weil ich weis, dass es dir überhaupt nicht passen wird, wenn du wüsstest, dass Alina eine Heart-Piratin ist. Klasse, Nachtwache, juhu! Naja wenigstens mit Killer!

Derweilen sah ich Blacky wieder an und strich ihr über den Kopf, während sie das letzte Blatt anfing zu essen.

Awwww… Killer… Weist du Blacky, ich hab das Gefühl, dass er mich des Öfteren beobachtet. Auch passt er auf, dass ich nicht zu viel Trinke. Aber wieso tut er das? Sonst ist er immer distanziert und strahlt eine Ruhe und Gleichgültigkeit aus. Ich weis auch nicht. Aber ich fühle mich so wohl in seiner Nähe. Auch wenn ich die Nachtwache jetzt schon hasse, wird sie nicht so ätzend mit Killer.

Unbewusst beobachtete ich Killer. Er unterhielt sich mit Wire, doch er musste meinen Blick gespürt haben, denn er drehte seinen Kopf in meine Richtung. Ich lief ertappt rosa an und senkte schnell den Blick auf Blacky.

„Ich hol dir noch was, bleib schön hier sitzen.“, sagte ich zu Blacky und stand auf. Immer noch mit einer leichten Röte, ging ich an Killer und Wire vorbei und holte aus der Kombüse noch mehr Salatblätter und für Blacky und mich zu Trinken. Ich setzte mich im Schneidersitz wieder hin und sah aufs Meer.

Am Nachmittag kam Kid auf mich zu. Ich hatte den halben Tag auf dem Totenkopf mit Blacky verbracht und hab gezeichnet. „Du solltest dich jetzt etwas hinlegen, ich will nicht von Killer hören, dass du eingeschlafen bist! Falls doch, dann kannst du dir ne Strafe abholen!“ Ich zeichnete einfach weiter und meinte „Ja gleich. Und wird schon nicht. Noch ne Strafe will ich nicht.“ „Besser so. Was zeichnest du da?“ Ich merkte wie er sich über mich beugte. Schnell drückte ich das Buch an meine Brust. „Das geht dich nichts an.“ Ich drehte meinen Kopf zu ihm und konnte eine Wutader auf seiner Stirn ausmachen. „Wie war das?!“, knurrte er und beugte sich noch näher zu mir runter. „Das geht dich nichts an, es ist privat.“, wiederholte ich, aber diesmal etwas kleinlauter. Ich hatte keine Lust auf Streit und noch weniger auf eine weitere Strafe. Leider waren meine Worte falsch, denn ich konnte gar nicht so schnell reagieren, da hatte er mir auch schon das Buch aus meiner Umklammerung gerissen.

SHIT!! NEIN!!

„Kid NEIN!!“, schrie ich verzweifelt, doch es war zu spät. Er besah sich schon die ersten Blätter. Bevor er noch mehr sehen konnte, sprang ich vom Totenkopf auf seinen Rücken, da er diesen mir zugedreht hatte. „Lass das!! Das soll niemand sehen!! GIB ES HER!!“, schrie ich immer noch verzweifelt und versuchte ihn daran zu hindern, weiter zu blättern. Mit einer Hand riss er mich von seinem Rücken auf den Boden und blätterte mit einem fiesen Grinsen weiter. Ich sprang immer wieder hoch und versuchte ihm das Buch zu entreißen, doch ich bekam es einfach nicht zufassen.

„Interessant, du kannst gut zeichnen…“, meinte er, doch dann verfinsterte sich sein Blick. Ich wusste was er jetzt sah und ich nutzte seine Unachtsamkeit aus und riss ihm das Buch aus der Hand und klappte es schnell zu und wich zurück zu Blacky. Kid regte sich immer noch nicht und ich schnappte mir Blacky und rannte zur Tür, die ins Schiffsinnere führte. Erst als ich meine Tür zur Kajüte zuschlug und mich an dieser anlehnte, atmete ich wieder durch.

Verflucht!! Kann er nicht einmal seine Finger von meinen Sachen lassen?!

Ich ging zu meinem Bett und verstaute das Buch zwischen Wand und Bett, stellte Blacky auf den Nachtisch und legte mich mit dem Rücken auf das Bett. Meine Arme verschränkte ich hinter den Kopf und schloss meine Augen

Was er jetzt wohl denkt?

Kid hatte ein Bild von Alina und mir gesehen. Man sah uns in Abendkleidern, mit zwei Männern an unseren Seiten. Ich wusste nicht, wieso ich es gezeichnet hatte, es war schon länger her. Aber wenn ich es ansah, bekam ich ein so vertrautes Gefühl, als ob diese Scene Wirklichkeit war. Aber wenn ich darüber nachdachte, konnte ich mich nicht daran erinnern. Auf Raspberry Island gab es keine Bälle und für eine Hochzeit, hätten wir solche prachtvollen Kleidern nie angezogen. Die Männer kamen mir zwar irgendwie bekannt vor, aber auch da erinnerte ich mich nicht.

Es ist doch egal! Es ist egal was Kid davon hält. Ich bin jetzt hier bei ihm und werde für eine sehr lange Zeit auch noch hier bleiben. Irgendwann werden wir zum Sabaody Archipel kommen, von da aus in die Neue Welt und dann kann ich irgendwann mal Mum wiedersehen. Aber bevor ich sie wiedersehen werde gehen noch einige Jahre vorbei. Naja falls mich Kid überhaupt mit in die neue Welt nimmt.

Noch während ich meinen Gedanken nachhing schlief ich ein.

„Steh auf!“, schrie mir jemand ins Ohr. Ich schreckte hoch und schrie zurück „Spinnst du?! Man kann mich auch netter Aufwecken, du…“, doch ich stoppte, als ich sah, wer mich geweckte hatte. Kid. „Nein und wenn du jetzt nicht sofort aufstehst und deine Nachtwache beginnst, wird es ein Nachspiel haben!“, brummte er finster. „Jaja ich mach ja schon.“, ich schwang meine Beine über die Bettkante und Kid wollte grade meine Kajüte verlassen, da hielt ich ihn auf. „Warte mal.“ „Was?!“, brummte er und drehte sich nochmals um. „Willst du eigentlich, dass ich bei euch bleibe?“, fragte ich leise und sah dabei auf meine Hände. „Was soll der Mist denn jetzt?“, ich konnte die Verwirrung in seiner Stimme hören. „Naja, ich mein… ach vergiss es einfach wieder.“ Ich wusste selbst nicht was ich auf einmal hatte, aber wenn ich an das Sabaody Archipel dachte, hatte ich ein komisches Gefühl. Würde er mich mitnehmen in die Neue Welt?

„Ich weis zwar nicht, was in deinem Köpfchen wieder vorgeht, aber ich will mein Schwesterchen nicht mehr hergeben! Du gehörst zu uns! Auch wenn wir oft anderer Meinung sind, aber das ist halt so, wenn man dasselbe Temperament hat!“, riss mich Kid aus meinen düsteren Gedanken. Ich sah zu ihm auf, er lächelte mich ehrlich an und ich war ihm für diese Worte unendlich dankbar. „Danke.“ „So und jetzt mach dich fertig, sonst setzt es noch was.“, meinte Kid daraufhin und grinste breit. Ich lächelte, warf eine Socke nach ihm und meinte „Dann verzieh dich, sonst kann ich mich nicht umziehen.“

Jetzt grinst der mich doch ernsthaft pervers an!

„Ehrlich jetzt! Geh! Auch wenn du mein Bruder bist, zieh ich mich nicht vor dich um!“, es wurde mir langsam unangenehm. Kid ging zu meinem Glück ohne ein weiteres Wort. Ich streckte mich einmal ausgiebig und zog mir ein langärmliges schwarzes Shirt, lange Hose und schwarze Stiefel an. Meine Haare kämmte ich mir schnell und zog mein schwarzes Stirnband an, dann schnappte ich mir meinen Mantel und machte noch einen Abstecher in die Kombüse. Mit etwas zu Essen und Trinken ging ich aufs Deck und sah mich um. Alle waren wohl schon im Bett. Ich setzte mich im Schneidersitz auf den Totenkopf und fing an zu Essen. Als Ich fertig war, brachte ich den Teller weg und stand nun erneut an Deck.

Killer konnte ich nirgends ausmachen, ich seufzte und kletterte den Mast zum Krähennest hoch.

Das wird wohl eine sehr langweilige Nachtwache.

„Killer?!“ rief ich geschockt und konnte mich grade so noch festhalten. Er zog mich ins Nest und ich versuchte mich zu beruhigen. „Wieso hast du denn nichts gesagt?! Ich dachte ich müsste doch allein die Nachtwache machen.“, brachte ich nach einer Weile heraus, nachdem sich mein Herzschlag wieder beruhigt hatte. Das Krähennest war gerade so groß, dass zwei Leute bequem Platz hatten. Ich lehnte mich gegen die Holzplatten und sah zu Killer. Er hatte sich auch angelehnt und sah aber, nach seiner Maske zu urteilen, in den Nachthimmel. „Du hast ja nicht nach mir gerufen, außerdem wieso sollte ich nicht mit dir die Nachtwache machen?“  Ich verschränkte meine Arme hinter den Kopf und sah nun auch in den Nachthimmel. „Hast ja recht.“, meinte ich dann nur, die zweite Frage ignorierte ich einfach.  Eine sehr lange Zeit herrschte Stille zwischen uns und wir lauschten dem Meer.

Es war mal seit langer Zeit wieder eine klare Nacht, der Sichelmond strahlte hell und auch die Sterne funkelten. Ich konnte mich einfach nicht satt sehen. Ich war zwar schon eine sehr lange Zeit bei meinem Bruder, aber ich hatte immer das Gefühl, wenn ich mir die Sterne ansah, dass sie früher nie so hell gestrahlt haben, oder so schön aussahen. Als ob auf Raspberry Island sie nie so gefunkelt haben, auch konnte ich mich an kein Sternenbild erinnern.

„Wieso war Kid so sauer heute Nachmittag?“, riss mich Killer aus meinen Gedanken. Ich sah weiterhin zu den Sternen „Er hat in meinen Privatsachen geschnüffelt.“, meinte ich nur. „Soweit hab ich es auch gesehen. Er hatte dein Skizzenbuch in der Hand, aber was hat er genau gesehen?“, fragt er weiter.

Seit wann ist der denn so neugierig und gesprächig?

„Ich weis es selbst nicht genau, wieso er wegen dem Bild so sauer war, da musst du ihn selbst fragen.“, ich schielte zu ihm rüber. Er sah mich an und ich wünschte mir einmal mehr, unter seine Maske sehen zu können. „Hab ich. Aber er hat nur unnützes Zeug geredet. Was von, verwöhntes Weib, adlige, Ball und so.“ Jetzt sah ich ihn überrascht an. „Wie verwöhnt, adlig und so?! Meint er mich?!“ „Ich weis nicht genau, ich werd ja nicht schlau aus seiner Antwort und ich weis ja nicht was für ein Bild er gesehen hat.“ Ich schüttelte fassungslos den Kopf.

Ich und adlig?! Ganz sicher nicht! Und verwöhnt, naja vielleicht etwas. Und Alina? Verwöhnt genauso wie ich. Adlig… hmm… genau weiß ich das gar nicht. Ihre Eltern hatten schon viel Geld, aber adlig? Nee….

„Also erstens, sind Alina und ich nicht adlig. Zweitens sind wir nicht so verwöhnte Frauen, wie manch einer denkt, und drittens sind wir keine Weiber! Der kann sich morgen was anhören! Weib, ich fass es nicht. Dieser Mistkerl, ich kann die Bezeichnung Weib gar nicht leiden!“, ich redete zum Schluss eher zu mir selbst, als mit Killer. Er schüttelte leicht belustigt den Kopf und lachte auch noch. „Ey, das ist nicht lustig!“ und boxte ihm gegen die Schulter. Ich funkelte ihn mit leicht zusammen gekniffenen Augen an und verschränkte die Arme vor der Brust, den Mund zu einem schmalen Strich verzogen. Doch daraufhin lachte Killer nur noch mehr. „Jetzt siehst du Kid mal wieder ähnlich! Echt wie aus dem Gesicht geschnitten.“

„Pah! Das ist halt so üblich bei Zwillingen!“, ich drehte schmollend mein Gesicht von ihm weg. Killer bekam sich nun gar nicht mehr ein.

Man kann der lachen. So gelacht hat er ja noch nie in meiner Anwesenheit. Sonst ist er entweder ruhig und distanziert, oder genervt, kurz bevor der Geduldsfaden reißt…

Ich sah wieder zu ihm und musterte ihn beim Lachen, dabei legte ich meinen Kopf leicht schief. Er merkte gar nicht, dass ich ihn wieder ansah, denn er hob plötzlich leicht seine Maske an und fuhr sich mit dem Finger, wohl über seine Augen. Ich erhaschte dadurch einen kurzen Blick auf seine Lippen. Im Kerzenschein konnte ich nicht allzu viel erkennen, aber ich konnte keine Narben erkennen, so wie ich immer dachte. Doch bevor ich sie auch nur genauer betrachten konnte, schob er seine Maske wieder runter. Schnell sah ich zu den Sternen hoch, eine leichte Röte zierte meine Wangen wieder. Ich war froh, dass durch den schwachen Kerzenschein, dies nicht zu sehen war. Keiner sprach, mal wieder, ein Wort.

Ich rutschte nach einer Weile auf den Boden und verschränkte meine Arme hinter den Kopf, als Kissen. So hatte ich eine bessere Sicht auf die Sterne genau über uns. „Killer?“, brach ich die Stille dann doch nach einer Weile. Ein ‘Hm‘ bekam ich als Antwort. „Wieso trägst du eigentlich eine Maske?“, fragte ich äußerst leise.

Stille. „Killer?“, fragte ich erneut und sah zu ihm auf. Er hatte den Kopf zum Himmel gewandt und schien mich zu ignorieren.

Super! Klasse gemacht Hailey! Jetzt ignoriert er dich! Wieso musstest du auch sowas fragen?! Als ob er dir das gesagt hätte!

Schnauzte ich mich in Gedanken selbst an und schlug mir innerlich gegen die Stirn. Ich sah wieder zu den Sternen und hing meinen Gedanken nach. Doch immer wieder drehten sie sich um Killer. Ich wurde einfach nicht schlau aus alldem. Und jetzt so neben ihm zu liegen, lies mein Puls ab und an schneller schlagen. Verstohlen sah ich immer wieder zu ihm, doch er hatte sich seit dem nicht bewegt. Er sah immer noch in den Himmel oder aufs Meer hinaus. Eine Windböe kam auf und lies mich leicht frösteln. Ich setzte mich auf und zog meinen Mantel enger um mich. Die Kälte war ich nicht gewohnt. Cielas war doch eine Sommerinsel, aber in der Nacht schien es sich wohl stark abzukühlen. Ich hörte ein metallisches Kratzen und sah zu Killer. Er hatte eine Kanne aufgeschraubt und füllte deren Inhalt in eine Tasse. „Hier, das wärmt dich etwas auf.“ Ich nahm die Tasse und roch daran. Tee. „Danke, aber ist dir eigentlich nicht kalt?“, fragte ich zwischen zwei Schlücken. Er saß immerhin nur im Hemd hier rum, dass konnte nicht wirklich warm sein. Ich fror zwar nicht wirklich, aber ich hatte immerhin meinen Mantel an. „Nein. Ich halte meistens Nachwache und bin so einige Temperaturen gewöhnt. Außerdem frieren Frauen schneller.“ Ich konnte ein Grinsen raus hören. Ich grinste in meinen Tee hinein und nickte nur.

„Hat sich Alina schon gemeldet?“ Ich senkte meine Tasse und schüttelte den Kopf. „Nein noch nicht. Aber sie wird sich schon melden, wenn sie wieder über Wasser sind.“ „Über Wasser?“, fragte Killer verwirrt. „Ja, wenn sie wieder auftauchen. Manchmal glaube ich, der Empfang ist nicht so super wenn sie Unterwasser sind.“, sprach ich einfach und erst als ich geendet hatte, fiel mir auf, was ich da grade preis gegeben hatte. Erschrocken schlug ich mir eine Hand auf den Mund und sah Killer entsetzt an. „Ah, also ist sie in der Crew von Trafalgar. Interessant.“, meinte Killer und ich setzte hastig die Tasse auf den Boden ab und beugte mich zu Killer soweit vor, dass ich nur wenige Zentimeter von seiner Maske entfernt war. „Das darf Kid auf gar keinen Fall wissen!! Du darfst es ihm nicht sagen!! Bitte Killer! Sonst verbietet er mir nur den Kontakt oder viel Schlimmeres noch! Versprich es, du darfst niemanden etwas davon sagen!!“, ich versuchte durch eins seiner Löcher irgendwas zuerkennen, aber bei dem Licht, keine Chance. Er fasste mich an beide Oberarme und sofort schlug mein Puls höher. „Beruhige dich. Ich werde es ihm nicht sagen, wenn es dir so wichtig ist. Außerdem hab ich eure dauernde Auseinandersetzung die letzten Tage mitbekommen.“, sprach er ruhig. „Schwör es!“, erwiderte ich und sah ihn fest an. Er seufzte und meinte dann „Ich schwöre es. Zufrieden?“ Ich nickte und lies mich erleichtert in seinen Armen fallen, dabei sah ich nun auf seine Brust. Wie immer hatte er die oberen Knöpfe offen und ich konnte auf seine durchtrainierte Brust sehen. Auch nahm ich zum ersten Mal seinen Geruch war, herb, frisch und leicht, mit einem Hauch von Meeresluft. Unbemerkt sog ich seinen Geruch noch einmal tiefer ein. Doch als mir bewusst wurde, was ich da tat, richtete ich mich auf, wobei Killer mich losließ und ich setzte mich wieder zurück und nahm meine Tasse in die Hand.

Was war das denn jetzt?! Oh Mist!! Das kann ja noch ne Nachtwache werden!!

Stunden vergingen, in denen ich versuchte so wenig wie möglich an Killer zu denken. Ich zwang mich den Himmel zu beobachten und auch Killer schien sich sehr für alles Mögliche zu interessieren, nur nicht für mich. Keiner von uns sprach und es war schon seltsam, aber was sollte ich machen. Ich hatte schon genug damit zu kämpfen, mal nicht an ihn zu denken und wenn ich an ihn dachte, dann kam ein seltsames kleines Kribbeln auf. Es war zwar schwach und auch schnell wieder weg, aber ich wollte dem auch gar nicht so genau auf den Grund gehen. Als sich die Morgenröte langsam über den Himmel verteilte, stieg ich den Mast hinab und setzte mich auf den Totenkopf, um den Sonnenaufgang zu sehen. Ich hätte auch oben bleiben können, aber ich brauchte jetzt diesen Abstand. Es war eine ganz schön komische Nachtwache gewesen.

„Alles in Ordnung mit dir?“ Ich fiel beinahe vom Schiff, so sehr hab ich mich erschrocken. „Man musst du dich immer so anschleichen?!“, schnauzte ich Killer an. „Was kann ich denn dafür, wenn du so abgelenkt bist.“, meinte er achselzuckend. „Jaja, schon gut“, winkte ich ab und drehte mich wieder dem Horizont zu. „Und es ist alles Bestens. Wieso fragst du?“ „Weil du, aus einem unbekannten Grund, seit Stunden nicht mehr mit mir redest, geschweige denn mich ansiehst.“ Ich verkrampfte mich innerlich.

Muss er grad sagen. Er hat doch auch nichts gesagt!

„Du doch auch nicht, aber ist doch egal. Vergessen wir es einfach. Mir geht’s gut.“ Ich lächelte ihn kurz über die Schulter hin an und sah dann wieder zur Sonne. Wieder blieb es eine Weile still. Die Sonne war nun vollständig zu sehen. Ich streckte mich einmal kurz und drehte mich um, um aufzustehen, doch ich stockte. Killer stand immer noch hinter mir, wobei ich gedacht hatte, er wäre schon längst wieder gegangen. Ich schüttelte innerlich den Kopf und stand dann doch auf. Als ich an Killer vorbei ging, hielt er mich an der Schulter auf. „Du kannst mir vertrauen, ich werde niemanden etwas sagen. Und seinem Vize kann man vertrauen.“

Ah. Er denkt ich mach mir deswegen noch Sorgen und vertrau ihm nicht.

„Ich vertrau dir schon, schließlich hast du es geschworen.“, meinte ich und sah kurz zu ihm hoch. „Gut. Aber ich hab das Gefühl, da ist noch mehr? Wenn es nicht das ist, was ist es dann? Wieso hast du nicht mehr mit mir geredet?“ Ich konnte Sorge in seiner Stimme hören und mein Puls beschleunigte sich mal wieder.

Er macht sich Sorgen um mich….

Ich seufzte leise, doch bevor ich auch nur irgendwas sagen konnte, flog die Tür zum Deck auf und mein ach so netter Bruder schritt gut gelaunt aufs Deck. „Morgen ihr beiden! Na eine nette Nachtwache gehabt?“, grinste er uns an und ich errötete.

Ganz klasse!

„Nichts passiert! Und ich bin auch nicht eingeschlafen! Aber wenn du mich jetzt entschuldigst, ich bin doch recht fertig und will jetzt ins Bett.“, meinte ich schnell, vielleicht etwas zu schnell. Ich sah weder Kid noch Killer an und schritt schnell ins Schiffsinnere. Ich schlief recht schnell ein und schlief auch noch tief und fest, als Wire gegen Mittag ‘Land in Sicht‘ brüllte. Wir ankerten schon seit zwei Stunden an der Insel, als ich erwachte. Ich war zwar immer noch müde, aber ich hatte Hunger. Also stand ich auf und verzog mich in die Kombüse. Nach einer Tasse Kaffee und einem Sandwich war ich wacher, doch ich beschloss mit einer schönen Dusche meine Müdigkeit endgültig loszuwerden. Da ich von meinem Bullauge aus sah, dass wir im Hafen von Cielas waren und ich auf die Uhr in der Kombüse sah, dass es schon Nachmittag war, rechnete ich damit, dass alle in der Stadt waren und nur einer im Krähennest war. Ich ging in mein Zimmer, holte mir wechsel Sachen, Handtuch und Waschzeug und machte mich summend auf den Weg ins Bad.

Tja, hätte ich nur etwas besser nachgedacht und nicht so vertieft in das Lied summen gewesen, hätte ich diese Begegnung vielleicht verhindert. Leider Pech gehabt!

Ich öffnete schwungvoll, summend die Tür und ließ im nächsten Moment meine Sachen erschrocken fallen. Wie erstarrt, mit leicht geöffnetem Mund und Augen, starrte ich auf einen halbnackten Killer. Er hatte überall noch Wassertropfen auf dem Körper, seine Haare hingen ihm noch nass auf den Rücken und, zu meinen Glück, oder auch Pech, hatte er sein Handtuch um die Hüften gewickelt. Mal davon abgesehen, dass er halbnackt vor mir stand, zogen mich eher zwei stechend grüne Augen an. Eine Weile sagte und rührte sich keiner von uns, wir starrten uns nur erschrocken in die Augen. Doch dann wandte mir Killer seinen Rücken zu „Kannst du nicht anklopfen?!“, fuhr er mich wütend an. Das ließ meine Starre verschwinden und ich bückte mich und sammelte meine Sachen auf. „Du hättest abschließen können!“, erwiderte ich fassungslos. „Argh, verschwinde endlich!!“, brüllte er mich jetzt auch noch an. Ich trat hastig aus dem Bad und knallte schon fast die Tür hinter mir zu. Sein Fluchen konnte ich auch so gleich hören. Mit rasendem Herzen rannte ich zu meiner Kajüte, dort knallte ich meine Tür zu und lehnte mich keuchend dagegen. Ich rutschte langsam an dieser auf den Boden und versuchte meinen Puls zu beruhigen. Nach einer kurzen Weile gelang es mir und ich stand auf und ging auf meine Kommode zu. Ich betrachtete nachdenklich mein Spiegelbild, doch mich sah ich da nicht drin.

Ich sah zwei strahlend grüne Augen, eine gerade Nase und wundervolle Lippen. Killer hatte ein markantes Gesicht, welches durch einen stufigen, wangenlangen Pony umrahmt wurde. Sein Gesicht war makellos, es wurde nur von einer Narbe verziert, die über seinem rechten Auge begann und sich bis auf seine Wange zog. Doch selbst durch die Narbe, war sein Gesicht nicht entstellt, oder er  auf dem rechten Auge blind. Ich schüttelte den Kopf, um sein Gesicht aus dem Kopf zu bekommen, doch es hatte sich eingebrannt.

Wieso versteckt er ein solch hübsches und makelloses Gesicht hinter einer Maske? An der Narbe kann es unmöglich liegen. Vielleicht…. Hmm… das wäre eine Möglichkeit… Wenn er nur diese Maske trägt, damit keiner seine Mimik sieht, im Kampf ein wesentlicher Vorteil. Aber wieso dann bei uns? Wieso setzt er sie unter uns, seinen Nakama nicht ab?? Fragen kann ich ihn nach der blöden Aktion ja nicht mehr! Aber eigentlich ist er ja auch selbst Schuld! Wenn er abgeschlossen hätte, wäre ich ja gar nicht reingekommen! Aber ich hab genauso Schuld, wenn ich mal besser nachgedacht hätte und vielleicht auch angeklopft hätte, wäre es auch nicht passiert! Ach scheiß drauf! Passiert ist passiert! Ändern kann man es jetzt eh nicht mehr! Ich tu am besten so, als ob nichts gewesen wäre und geh ihm heute auch aus dem Weg. Ich glaube er ist doch ziemlich wütend auf mich.

Ich nahm meine Bürste und kämmte mir mein Haar und band es mit einem schwarzen Haarband zusammen, einige Ponysträhnen fielen wieder zurück ins Gesicht. Ich hatte mir grade ein anderes Top und eine Hotpan angezogen, da brüllte Kid auch schon nach mir und Killer. Ich schloss grad meine Tür, als Killer mich auch schon dagegen drückte. „Hey was?!“, doch zu mehr kam ich nicht, denn Killer hielt mir den Mund zu. Ich starrte ihn empört und leicht wütend an, im inneren hatte ich auch etwas Angst vor ihm. „Klappe! Wehe du sagst jemanden von dieser Begegnung, klar! Mir ist es zwar nicht ganz so egal, dass du ungefragt mein Gesicht gesehen hast, aber ändern kann ich es auch nicht mehr!“, er sprach leise. Zuerst mit einer ernsten, dann ruhigen Stimme. Meine Wut verpuffte und ich nickte nur als Antwort, da er immer noch seine Hand auf meinen Mund presste. „Dann wär das ja geklärt.“, damit lies er von mir ab. „T’schuldigung, nochmal.“ murmelte ich und drehte mich zum Gehen.

„Na endlich! Warum hat das so lange gedauert?! Ach egal! Killer du musst was in der Stadt mit Heat erledigen.“, brüllte uns Kid an. „Aye!“, meinte Killer neben mir und verzog sich. „Und du kommst mit mir!“, brüllte er mich jetzt an. „Ist ja gut! Du brauchst nicht zu brüllen!!“, entgegnete ich ihm.

Fehler!

Er trat zu mir und packte mich am Top und zog mich zu sich hoch. „Wie war das?!“, knurrte er. „Ich sagte, du brauchst nicht zu brüllen!“, meinte ich ruhig. „Ich bin der Captain und ich brülle wann ich will!“ Eine zweite Wutader tauchte auf seine Stirn auf. „Schön für dich, aber ich bin nicht taub! Du musst mich nicht anbrüllen, vor allem nicht dann, wenn ich nichts getan hab!“, zischte ich nun zurück, denn mir ging es echt auf den Wecker mit seinen Wutausbrüchen. Er war manchmal schlimmer als ich, wenn ich meine Tage hatte. „Wie sprichst du mit mir?“, brüllte er mich jetzt an. „So wie ich will! Ich lass mir von meinem Bruder doch nichts gefallen!! Und jetzt lass mich runter!“, keifte ich zurück. So ging das noch ne Weile zwischen uns hin und her, ein typischer Streit zwischen uns. Wir schaukelten uns gegenseitig immer mehr auf, gestikulierten und brüllten uns so lange an, bis wir uns wieder beruhigt haben, oder Killer eingreift.

Diesmal aber, ließ Kid einen Satz fallen, der mich komplett aus der Fassung brachte. „Du bist doch nur ein verwöhntes Weib, was auf adlige Bälle geht!! Wieso musste ich nur so eine Schwester bekommen?! Wahrscheinlich bist du noch nicht mal meine Schwester!!“, brüllte er mich an.  Wir standen uns gegenüber, Kid gestikulierte in alle Richtungen und ich hatte meine Arme vor der Brust verschränkt, doch jetzt… Ich konnte es nicht fassen. Ungläubig sah ich ihn an und ließ meine Arme sinken. Meine Gedanken rasten wild durcheinander.

„Captain? Das ist doch nicht dein Ernst?“, rief Heat plötzlich. Er und Killer waren grade zurück gekommen und kamen jetzt auf uns zu. „Oh doch das war sein Ernst! Nur ist es nicht die Wahrheit! Aber die interessiert den Rotschopf hier nicht!“, meine Stimme war ganz ruhig. Ich strich mir meinen Pony zurecht und drehte mich auf den Absatz um. Mit wenigen Schritten war ich an der Reling angekommen, sprang diese hinunter auf den Steg und ging diesen in Richtung Stadt davon. Ich ignorierte jegliche Rufe von der Mannschaft. In mir tobte es.

Wieso sagt er so was?! Ich nicht seine Schwester? Spinnt der? Das sieht doch ein Blinder! Ähnlicher können Zwillinge doch nicht sein. Ich bin vielleicht nicht so brutal wie er, aber trotzdem!

Ich achtete gar nicht auf meine Umgebung, erst als mich jemand anrempelte sah ich auf. Ich war auf einen kleinen Markt. „Kannst du nicht aufpassen, Fräulein?!“, schnauzte mich der Typ an, der mich angerempelt hatte. Armer Kerl, denn er bekam, wie die zahlreichen umstehenden auch, meine komplette Wut zu spüren. „PASS DOCH SELBST AUF!“, schrie ich wutentbrannt und ließ eine Hakiwelle frei. Tja, ich hatte immer noch nicht richtig mein Königshaki unter Kontrolle. Der halbe Markt lag nun bewusstlos auf den Boden, aber ich seufzte einmal und fühlte mich etwas befreiter. Meine Wut war etwas vergangen. Ich strafte mich und suchte eine Bar, ich brauchte jetzt was zu Trinken.

 

Fünf Stunden vergehen.

 

„Hahaha! Das hast du recht!“, lallte ich zu meiner Nachbarin. Ich hatte viel zu viel getrunken, aber das machte mir nichts. Ich hatte eine nette Trinkfreundin gefunden. Wir verstanden uns auf Anhieb und beschlossen gemeinsam auf diese Mistkerle von Männer zu trinken. „Scheiß auf Männer!“, prosteten wir uns zu.

Plötzlich knallte die Tür auf und sofort verstummten alle. Naja fast alle, wir hoben den nächsten Wodka, brüllten „Frauenpower!“ und kippten das Pinchen hinunter. Ich knallte meins auf die Theke und sah mich um. „EY! Da sind ja die Mistkerle! *Hicks* KIDDY UND KILLER!“, brüllte ich und boxte meiner Freundin in den Oberarm und lachte. Alle sahen nun geschockt von mir zu Kid, Killer, Heat und Wire hin und her. Kid’s Stirn zierten schon zwei Wutadern, doch Killer flüsterte ihm etwas entgegen, sodass Kid nicht gleich ausrastete. „Ey, wer flüstert der lügt!“ lallte ich und zeigte mit einem schwankenden Zeigefinger auf Killer. „Es reicht!“, zischte Kid zwischen zusammengebissenen Zähnen. „Ohnein! Noch lange nicht!“, widersprach ich ihm und versuchte aufzustehen. Ich schwankte stark und meine Freundin stützte mich. Ich hob wieder meinen Zeigefinger und zeigte versuchsweise auf Kid. „Duuu!“, fing ich an. „Sieh dich an und dann mich! Jeder verdammter Blinder würde unsere Ähnlichkeit sehen! Aber duuu unterstellst mir nicht deine Schwester zu sein?! Wir sind Zwillinge Kiddy! Aber duuu willst es nicht. Pech!“, lallte ich mir zurecht und ich nahm gar nicht war, wie Heat und Wire Kid zurückhalten mussten. Killer sprach immer wieder leise auf Kid ein.

Doch auch er blieb nicht unverschont von mir. „Und du Killer! Masak… Massss… ach ihr wisst schon Soldat! Du *Hicks*! Du bist ein Lügner! Hör auf Kiddy was zu zuflüstern!“, mit ausgestrecktem Zeigefinger stolperte ich ein paar Schritte auf sie zu. Ich war kurz abgelenkt, da ich mein Gleichgewicht wiederfinden musste und Kid nutzte es. Er riss sich von Heat und Wire los und warf auch Killer einen scharfen Blick zu. Er schritt auf mich zu und warf mich einfach über seine Schulter. „EY! Das ist nicht fair!“, protestierte ich und trommelte auf seinen Rücken, was aber keinerlei Auswirkung zeigte, ob er es überhaupt richtig wahrnahm? Als wir die Bar verließen zog ich die frische Luft geräuschvoll ein. „Ahh tut das gut! Diese Luft so herrlich! Kiddy schaukel nicht so! Ich glaub *würg*“, ich hielt mir würgend die Hand vor dem Mund. Kid schien es wohl noch rechtzeitig mitbekommen zu haben, denn ich landete schon hart auf den Boden. Ich rappelte mich so gut es ging wieder auf und würgte immer wieder. Schwankend stand ich für eine Sekunde an einer Hauswand abstützend, dann übergab ich mich an dieser. Hätte Killer mich nicht schnell gestützt, wäre ich wohl vornüber gefallen.

Nachdem alles raus war, knickten mir die Beine vor Schwäche weg. Killer erbarmte sich und trug mich im Brautstil zurück zum Schiff. Von den Gesprächen zwischen ihnen bekam ich überhaupt nichts mit. „Killer?“, nuschelte ich gegen seine Brust. Ein Brummen war zu hören. „Will Kiddy mich nicht als Schwester?“ Ich merkte wie er stoppte und ich sah zu ihm hoch.

Blöde Maske!, dachte ich mir dabei. Doch statt Killer’s Stimme hörte ich Kid’s. „Hör auf mich Kiddy zu nennen?! Und verdammt, es war nicht so gemeint! Und jetzt hör auf zu reden!“, knurrte er und tja ich sag nur, viel zu viel getrunken und die Hormone spielen verrückt. Im nächsten Moment begann ich an zu heulen und sagte dabei, was man nur äußerst schwer verstehen konnte „Du hasst mich! Du wolltest nie eine Schwester! Du findest mich doch nur lästig!“, jetzt fing ich auch noch an mich in Killers Armen frei zu strampeln. „Lasst mich doch hier zurück und verrotten!“, heulte ich und Killer konnte mich nicht mehr halten. Er ließ meine Beine zu Boden, hielt mich aber an den Schultern fest. Doch bevor einer etwas sagen konnte fing ich wieder an zu würgen. Killer drehte mich noch rechtzeitig zu einem Gebüsch. Während ich mich übergab, strich er mir liebevoll über den Rücken. Als es aufhörte, hatte ich auch vollkommen das Heulen vergessen, ich schniefte lediglich noch. „Kid lass, es hat eh kein Sinn. Sie wird sich morgen an nichts erinnern. Wir klären das Morgen.“, sprach Killer und hob mich wieder hoch. Es dauerte nicht lang, da dämmerte ich auch schon weg. Ich kann nur sagen, der Tag war der miesteste Tag seit einer Ewigkeit.

 

Der nächste Tag, Nachmittag.

 

Mein armer Kopf! Ich trink echt nicht mehr so viel! Ach das ist doch beschiss! Ich werd es immer wieder tun! Wo ist eine Aspirin? Moment was?! Ach egal, ich will das meine Kopfschmerzen weg gehen und alle mal leise sind. Was schreien die denn so?

Vorsichtig öffnete ich meine Augen, musste sie aber schnell wieder schließen und stöhnte. Es war viel zu hell. Nach mehreren Anläufen schaffte ich es dann doch mal und ich musste feststellen, dass ich nicht in meiner Kajüte war. Ich setzte mich halb auf und sah mich um. Sie war so groß wie meine, hatte einen Schreibtisch mit diversem Schreibkram darauf, einen Kleiderschrank, der leicht offen stand und einige Hemden zum Vorschein brachte und ein breites Bett, wo ich drin lag. Neben dem Bett stand ein Eimer.

Sehr nett. Aber welche Kajüte… Oh!

Ich weitete meine Augen etwas, doch in dem Moment öffnete sich die Tür. Instinktiv zog ich die Bettdecke bis zum Kinn, was vom Vorteil war, wie mir später auffiel. Killer betrat seine Kajüte und sah zu mir rüber. „Gut du bist endlich wach. Auf dem Nachttisch liegt eine Schmerztablette und was zu Trinken.“, sagte er ruhig und verließ prompt wieder das Zimmer. Ich nahm die Tablette und lehnte mich an die Wand zurück. Doch keine Minute später ging die Tür erneut auf und Killer trat, gefolgt von Kid, ein. Ich starrte beide einfach nur ausdruckslos an, bis Killer sich räusperte und seinen Kopf wegdrehte und meinte. „Du solltest die Decke lieber höher ziehen.“ Ich sah an mir runter und griff schnell nach der Decke, die auf meinen Schoß gefallen war. Ich hatte nur einen BH an!

Knallrot wickelte ich die Decke fest um mich und sah wieder zu ihnen. Kid lehnte mit verschränkten Armen an der Tür und sah auf den Boden, Killer hatte sich auf seinen Schreibtischstuhl gesetzt und sah ebenfalls wo anders hin. Ich seufzte und schloss meine Augen. Ich hatte einen ziemlichen Filmriss und wusste nur noch, dass ich nach dem Streit abgehauen bin und eine Bar aufgesucht hatte und ich eine nette Trinkfreundin gefunden hatte, bei der ich mich so richtig ausgekotzt hatte über die beiden Herren hier. Aber wie ich wieder hierher gekommen bin und vor allem wieso in Killer’s Kajüte und Bett?!

„Kid?“, brach Killer nun das Schweigen. Ich sah zu Kid. Er funkelte Killer an und anscheinend trugen sie einen Blickkampf aus, den Kid verlor, denn er stöhnte genervt auf und fixierte nun mich. „Ich geh mal davon aus, dass du dich an gestern Nacht nicht erinnern kannst?“, fragte er mit zusammen gebissenen Zähnen. Ich schüttelte ganz vorsichtig den Kopf. „Hab ich mir gedacht. Du kannst verdammt froh sein, dass du meine Schwester bist, sonst wärst du jetzt tot!“, fuhr er fort und wurde sogleich von Killer unterbrochen. „Wir hatten ausgemacht, keinen Wutanfall!“ Kid schnaubte, schien  sich aber zusammen zu reißen, denn seine Wut schien bei dem nächsten Satz, weg zu sein. „Ich habe das gestern nicht so gemeint.“ Mir klappte der Mund auf. „Ja verdammt, ich hab Mist gebaut! Ich hätte das nicht sagen dürfen! Aber verdammt nochmal, es macht mich rasend, dieses Bild! Du hast mir von einer schönen Kindheit erzählt, die so Mädchenhaft ist. Ich hab rot bei diesem Bild gesehen, bei unserem Streit ist es wieder hochgekommen!“, er schritt nun auf und ab und ich sah ihn fassungslos an.

Er sah seinen Fehler ein! Er entschuldigte sich auf seine Art und Weise. „Warte mal.“, warf ich ein und meine Stimme war eine Katstrophe, so rau und kratzig. „Ich nehme deine Entschuldigung an! Ich weis, dass es dir schwer fällt einen Fehler zuzugeben, also musst du jetzt nichts weiter sagen. Ich akzeptier es und gut ist. Mir tut es auch Leid, also was ich so alles gesagt oder getan hab gestern.“, dabei kratzte ich mich verlegen am Hinterkopf. „Naja du hast eigentlich mehr oder weniger die Wahrheit gesagt, bzw. uns an den Kopf gelallt.“, meinte Killer. „Nenn mich nie wieder Kiddy!“, platzte Kid dazwischen. Ich kicherte und nickte. Ein genervtes Stöhnen war die Reaktion darauf. „Bevor ich es vergesse. Ich werde dich niemals, hörst du niemals, auf einer Insel zurücklassen und dich dort verrotten lassen! Ich hab’s dir doch schon vor der Nachtwache gesagt!“ sprach Kid mit ruhiger Stimme und wir sahen uns in die Augen. Ich nickte beschämt, auch wenn ich mich an diesen Satz von mir nicht erinnern konnte, tat es mir leid. „Ihr beiden seit ziemlich stur und leicht reizbar. Gestern ist es ziemlich eskaliert, auch wenn ich immer noch nicht recht nachvollziehen kann wieso, aber egal. Man sagt Dinge, die man nicht so meint und man rauft sich wieder zusammen.“, sprach Killer ruhig und ich nickte, so wie Kid. Wir sahen uns immer noch an, dann kam Kid auf mich zu und setzte sich zu mir aufs Bett. Er beugte sich zu mir rüber und flüstere so leise, dass selbst ich es kaum verstand „Du bist mir wichtig, dass bist du mir, seit du von der Marine entführt worden bist und du wirst es immer bleiben. Egal was ich im Streit sage, daran wird sich nichts ändern! Ich hab mein Schwesterchen lieb!“

Ich blinzelte Tränen weg und warf mich um Kids Hals. So war Kid nur damals gewesen, als ich so lange im Bett lag nach meiner Entführung. Ich hauchte zurück „Ich dich auch und danke!“ Kid erwiderte kurz meine stürmische Umarmung, dann machte er sich wieder los und verlies ohne ein weiteres Wort die Kajüte. Ich wischte mir glücklich die Tränen weg und sah zu Killer. Doch er hatte sein Gesicht abgewandt und zeigt nur mit dem Finger auf mich. „Ähm was ist?“, fragte ich verwirrt. „Decke!“, sagte er nur und ich lief mal wieder knallrot an und schlang erneut fest die Decke um mich. „Killer? Wieso bin ich hier? Also in deinem Bett?“, fragte ich nach einer Weile. „Naja… du warst so bertunken, ähm… naja ich dachte, ich pass lieber auf dich auf… und mein Bett ist größer als deins…“, druckste er rum und kratzte sich am Oberarm dabei. „Das ist ja sehr nett, aber warum? Also ich, naja, nach der, du weist schon.“, fing ich an und Killer hob seinen Kopf. „Ich hab mir Sorgen gemacht.“, sagte er mit fester Stimme. „Ja ähm, danke!“, sagte ich und lief, wenn möglich, noch röter an. „Wenn es dir nichts ausmacht, dann würde ich mich gerne nochmal hinlegen. Jetzt wo alles wieder gut ist, kann ich bestimmt besser meinen Rausch weiter ausschlafen.“ „Klar. Du kannst solange hierbleiben, wie du willst.“, antwortete er viel zu schnell und mein bekanntes Kribbel setzte ein. Ich legte mich auf meine rechte Seite und konnte Killer weiterhin ansehen. „Danke.“, sagte ich nochmals und schloss meine Augen. Während ich langsam weg döste, sagte mir eine leise Stimme immer wieder ‘Er mag dich! Er macht sich Sorgen! Ihm liegt was an dir! Du magst ihn auch! Da ist etwas zwischen euch!‘

Zwei Crews, zwei Mädels, eine Insel – ob das so gut geht?

Grandline Snow Island  –Alina-

„Sieh mal! Dort, in den Laden will ich rein!“, rief Alina gegen den Wind „Muss das sein? Was willst du denn in einem Seekarten Laden?“, maulte Shachi rum. „Ich will mir unsere Route mal ansehen. Komm, dort ist es warm!“

Sie zog Shachi hinter sich her in den Laden. Die Ladenglocke klingelte und ein kleiner runder Mann kam von hinten und begrüßte sie herzlich. „Haben sie eine Weltkarte? Oder eine Karte, wo die erste Hälfte der Grandline aufgezeichnet ist?“, fragte Alina. „Mhm, kleinen Moment. Ah da haben wir welche.“, der Mann kam mit drei Karten wieder und breitete sie auf der Theke aus. „Hier meine Dame, finden sie die umliegenden Inseln von Snow Island.“, begann er Alina die erste Karte zu erklären. „Soleil! Von dort kommen wir. Shachi sieh mal! Auf der Karte sieht der Weg nicht so weit aus!“, lachte Alina und besah sich die Karte genauer. „Shachi, welche Insel wollen wir eigentlich als Nächste ansteuern?“ Shachi sah auf die Karte und deutete dann auf eine Insel rechts von Snow Island. „Diese hier, Youna.“ Alina nickte und zog eine der anderen Karten zu sich.

‘Cielas? Das kommt mir bekannt vor… Ahja genau Hailey ist ja dort. Hmm welche sie wohl als nächstes ansteuern? Moment‘, dachte Alina nach.

Zwischen ihren Augen bildeten sich kleine Fältchen, ein Zeichen, dass sie über irgendetwas angestrengt nachdachte. „Mister, was ist Daryna für eine Insel? Sie liegt in der Mitte von vier Inseln.“ „Daryna ist eine Ferieninsel. Leider sind dort auch öfter Piraten, Miss. Aber wenn ihr nächstes Ziel Youna ist, dann können sie von dort innerhalb von zwei Monaten nach Holiday, der Ferieninsel, dort sind gar keine Piraten und wenn ja, dann ist die Marine sofort zur Stelle.“, berichtete ihr der Mann. Alina grinste breit, ihr kam eine sehr gute Idee. „Haben sie einen Eternal-Port nach Daryna?“ Der Mann sah sie leicht geschockt an. „Aber meine junge Dame, das ist doch keine Insel für sie. Dort sind öfter Piraten, als auf Holiday.“ „Ich bin Piratin, also haben Sie so ein Eternal-Port?“, fragte Alina mit einem zuckersüßen Lächeln. „Ohh. Ähm, ja. Hier.“, er hatte unter der Theke einen hervorgeholt. „Alina? Was hast du vor? Captain wird das nicht gut heißen!“, mischte sich Shachi ein. „Lass das mal meine Sorge sein. Hier bitte.“, lächelte Alina und übergab dem Mann einen kleinen Beutel. „Vielen Danke. Gute Reise, Miss“, verabschiedete sich der Mann und Alina und Shachi verließen den Laden. Der Wind war stärker geworden und so liefen beide schnell zurück zum U-Boot.

Eine Stunde später, Abendessen.

„Du Law?“, fing Alina etwas schüchtern an. Er sah von der Zeitung auf. „Was hältst du von einem kleinen Urlaub? Also ich mein, du kannst dann dein Studium in Ruhe beenden und wir können uns solange eine Auszeit gönnen.“, sprach sie weiter, wobei sie anfing in ihrem Essen zu stochern. Law hatte sie einfach nur angesehen, ohne auch nur eine Mine zu verziehen. In der Kombüse herrschte völlige Stille und alle sahen zwischen Alina und Law hin und her. „Meinst du nicht eher, du willst eine Auszeit?“, fragte Law und zog eine Augenbraue hoch. „Naja, so ein Urlaub würde uns allen gut tun. Und du kannst in aller Ruhe studieren. Hier hast du keine richtige Ruhe.“, meinte Alina verlegen. „Das ist nur die halbe Wahrheit.“, stellte Law monoton fest. Alina lief leicht rosa an und stocherte weiter ertappt in ihrem Essen herum. „Alina.“, knurrte Law nun ungeduldig. Sie zuckte kurz zusammen, dann nahm sie allen Mut zusammen und sah Law fest in die Augen. „Ich will Hailey sehen.“, sagte sie dann endlich. „Soso.“, kam nur von Law monoton. Er faltete seine Zeitung zusammen, stand auf und verließ die Kombüse, an der Tür blieb er nochmal kurz stehen. „Nein.“, meinte er dann noch kühl und ließ kein aber zu.

Doch Alina ließ nicht so einfach locker. Die Nacht über heckte sie einen weiteren Plan aus, wie sie nach Daryna kam.

Der nächste Tag, 13 Uhr.

„Wenn du nicht mitkommst, dann fahr ich halt alleine! Du kannst mich nicht davon abhalten meine beste Freundin wiederzusehen! Entweder du kommst mit oder ich fahr alleine!“, stellte Alina ernst klar. Sie lehnte sich mit dem Po an Law’s Schreibtisch, im Studierzimmer, und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Law saß am Schreibtisch und hatte mehrere Medizinbücher und Notizen vor sich. Er massierte sich den Nasenrücken und stöhnte genervt auf. „Ist das dein Ernst?“, war seine Frage auf ihre Klarstellung. „Ja, mein voller Ernst.“ Wieder stöhnte Law genervt auf. „Du stellst mich, dein Captain, vor die Wahl?! Entweder ich verlier eins meiner Crewmitglieder, oder wir machen Urlaub auf Daryna?“ „Ich habe zwar nie behauptet, dass ich aus der Mannschaft austrete, aber wenn du das so siehst, dann ja!“, gab Alina leicht zickig zurück. Jetzt sah Law endlich auf, sein Blick war kühl und wütend zugleich. „Alina überspann den Bogen nicht!“, knurrte er. „Pah! Du verbietest mir nicht meine Freundin zu sehen! Niemand kann und wird das! Ich habe dir die Vorteile von diesem Urlaub so oft jetzt schon gesagt. Es ist ein Urlaub für alle! Ich kann Hailey sehen, du kannst dein Medizinstudium endlich beenden und die restliche Mannschaft hat sich die kleine Erholung mehr als verdient. Komm schon Law! Bitte ich will nicht alleine dahin müssen!“, fehlte Alina den Rest schon fast. Sie ließ ihre Arme sinken und setzte sich einfach auf Law’s Schoß. Ein Anstarr-Duell begann. Sein Blick eher kühl und streng, ihrer bittend und gleichzeitig lag ein eiserner Wille dann. Nach einer Weile seufzte Law sichtlich genervt auf. „Argh, na gut! Na gut! Wenn es sein muss!“, gab er dann endlich klein bei. „Yippie!! Ohh danke, danke, danke!! Ich liebe dich!“, quietschte Alina begeistert auf, umarmte Law stürmisch um den Hals und küsste ihn kurz.  Dann stand sie schnell auf und verließ den Raum. Ein ziemlich genervter Law blieb zurück und schüttelte den Kopf „Wieso?! Das kann ja was werden.“, stöhnte er auf und wand sich seinen Studien wieder zu.

Wenig später im Aufenthaltsraum.

„Psst Leute! Ich kann so nicht telefonieren! Wenn ihr schon alle dabei sein müsst, dann haltet mal die Klappe!“, schrie Alina Penguin, Shachi, Bepo und Kayl an. Sie saßen alle auf der Couch, in Alinas Hand war Sakura, ihre Teleschnecke. Sie wählte und wartete aufgeregt.

Zur selben Zeit auf Cielas.

Bölle Bölle Bölle Bölle Bölle Böllee.

Bölle Bölle Bölle Bölle Bölle Böllee.

Kid ging grade an Hailey’s Kajüte vorbei, da hörte er ihre kleine Teleschnecke.

Bölle Bölle Bölle Bölle Bölle Böllee.

Bölle Bölle Bölle Bölle Bölle Böllee.

Kid nahm Blacky hoch und nahm ab.

Bölle Bölle Bölle Bölle Clank.

„Hallo?“, sagte er ruhig. „Du bist nicht Hailey.“, bekam er prompt die Antwort. „Das weiß ich auch!“, gab er genervt zurück. „Wo ist Hailey?“, fragte die Mädchenstimme. „Wer bist du?“, stellte er die Gegenfrage. „Alina wer sonst.“, kam es zickig zurück.

‘Alina… Alina…‘, dachte Kid nach, als es ihm einfiel. „Alina, soso.“, murmelte er. „Was ist? Mit wem sprech ich überhaupt?! Kid? Killer?“ „Für dich Eustass!“, knurrte er. „Ohh schön. Kid. Freut mich. Aber ich hab es eilig und hab was Dringendes mit Hailey zu besprechen. Also kannst du deine Schwester bitte holen und mich ihr geben?“, kam es fröhlich zurück.

‘Hat sie mir nicht zugehört?‘ „Wieso sollte ich?“ „Weil das ihre Teleschnecke ist und ich mit ihr reden will und nicht mit dir!“, gab sie zickig zurück. „Alina-chan! Sei freundlicher! Es ist immerhin Eustass Kid mit dem du da sprichst.“, erklang eine Männerstimme. „Ist mir doch egal!“, gab sie zurück und er konnte noch ein „T’schuldigung“, hören. „Also Kid, kann ich jetzt mit Hailey sprechen?“ Er verzog den Mund und machte sich auf den weg zum Deck. „Hallo?!“, kam es säuerlich von Alina. „Was?! Ich bin doch schon auf den Weg!“, knurrte er zurück. „Dann sag das doch!“

‘Dieses Weib! Sie regt mich jetzt schon auf! Aber warte mal…‘

Kid blieb stehen. „Sag mal Alina, in welcher Crew warst du noch gleich?“, fragte er und hielt seine Stimme neutral. „Was?“, kam es perplex von ihr. „In welcher Crew du bist?“, wiederholte er. „Was tut das jetzt zur Sache? Kid ich hab jetzt keine Zeit ich muss mit Hailey reden. Jetzt!“, gab sie mürrisch von sich. Kid riss enttäuscht die Tür zum Deck auf und brüllte „HAILEY!! ANTANZEN!“

„Au! Spinnst du?! Brüll doch nicht so rum du Schh…“, mehr konnte er nicht verstehen, da ihr wohl der Mund zugehalten wurde, da einige seltsame Geräusche zu hören waren. Doch es reichte aus, das er gereizt war. „Wie war das?!“, knurrte er. „Ich hab… mmmhhmmh…. Hey?! Lasst mich!“, wieder konnte sie den Satz nicht beenden und bevor Kid noch mehr angestachelt werden, konnte erschien Hailey auch schon. „Was ist?“, fragte sie leicht außer Atem. Bevor Kid was sagen, geschweige denn den Mund öffnen konnte, kreischte auch schon Alina los. „HAILEY!!“ Hailey sah auf Kids Handfläche und sah Blacky an. Dann riss sie ihm die Teleschnecke von der Hand und rief fröhlich zurück. „ALINA! Schön dich mal wieder zu hören! Ich hab versucht dich seit zwei Wochen zu erreichen! Aber du bist ja immer beschäftigt!“, dabei schwang ein zweideutiger Unterton mit. Hailey grinste nebenbei noch wissend und schritt auf die Gangway zu. Kid konnte nur noch „Jaja erzähl ich dir später. Du ich hab Neuigkeiten! Aber vorher, bist du allein? Ich will nicht das ein gewisser, rücksichtsloser, Brüllaffe mithört.“ Hailey lachte nur und war schon Richtung Hafen verschwunden. Derweilen ging Kid nun an die nicht vorhandene Decke.

„So Alina ich bin allein, was gibt’s?“, sprach Hailey neugierig. „Seit ihr noch auf Cielas?“ „Ja. Wir legen Übermorgen ab, wieso?“, fragte Hailey verwirrt.

‘Woher wusste Alina, wo sie waren‘, ging ihr durch den Kopf.

„Perfekt! Also ich hab da eine wundervolle Insel gefunden, die ist in eurer Nähe, so fünf Tage von euch.“, fing Alina an. „Wir müssen uns da sehen! Besorg dir in der Stadt ein Eternal-Port und ab nach Daryna und Urlaub!!“, endete Alina fröhlich ihre Neuigkeiten. Hailey war begeistert. Sie konnten sich endlich wiedersehen. „Das ist ja klasse! Ich bin sofort dabei! Aber wie soll ich Kid das beibringen?“, Hailey’s Freude sank. „Du stellst ihn vor die Wahl, entweder er kommt mit und ihr macht gemeinsam Urlaub, ich mein jeder Pirat braucht auch mal Urlaub. Oder du fährst alleine! Hey ich will dich nach einem halben Jahr mal wiedersehen, egal was unsere Captain’s davon halten!“ Jetzt stieg Hailey’s Laune wieder und sie stimmte zu. „Super dann ist das abgemacht. In einer Woche sehen wir uns auf Daryna! Woah ich freu mich so!! Bis bald Süße!!“, Alina’s Stimme überschlug sich beinahe vor Vorfreude und auch Hailey ging beschwingt durch die Straßen.

Nach dem Gespräch ist sie sofort los, um sich ein Eternal-Port von Daryna zu besorgen.  Wieder zurück an Deck suchte sie Kid. Sie fand ihn in seiner Kajüte, er saß am Schreibtisch und beugte sich über einige Seekarten. Perfekte Gelegenheit für sie. Hailey sah über Kid’s Schulter auf eine der Seekarten und konnte auch schnell Daryna ausmachen. „Bruder?“, fing Hailey an. „Was?“, er klang leicht genervt. „Wie wäre es mit Daryna als nächste Insel?“, fragte sie ganz unschuldig. „Was?“, fragte er jetzt verwirrt. „Na die Insel hier, Daryna.“ Hailey zeigt auf die besagte Insel und Kid runzelte  die Stirn. Dann, ohne Vorwarnung „HEAT!“, brüllte er und sie hielt sich erschrocken die Ohren zu. Vorwurfsvoll sah sie ihn an, sagte aber lieber nichts. Seine Strafen waren grausam und sie wollte nicht nochmal das ganze Schiff schrubben. Heat stürmte wenig später herein. „Was gibt’s Captain?“ „Hailey hat den Vorschlag gemacht, dass wir Daryna als nächste Insel ansteuern sollen. Was hältst du davon?“ Heat kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. „Hmm, soviel ich weis, ist Daryna eine Ferieninsel.“

‘Mist! Heat, das sollte er doch erst da erfahren! Wieso musstest du nur von ihr gehört haben?!‘, schoss es Hailey prompt durch den Kopf. „Eine Ferieninsel? Hailey, soll das heißen du willst Urlaub machen?!“, fragte Kid. „Ja, mit Alina zusammen.“, sagte sie fest. Kid seufzte genervt. „Das geht nicht!“, sagte er dann. „Und ob! Ich geh!“ „Wie du gehst?!“, knurrte er jetzt. „Ich geh. Ich werde mit Alina Urlaub machen. Wir haben uns ein halbes Jahr nicht mehr gesehen! Dir bleibt jetzt die Wahl. Entweder du kommst mit, also wir machen dann alle gemeinsam Urlaub, was uns nicht schaden würde. Oder ich fahr allein und wir treffen uns irgendwo anders irgendwann wieder.“, meinte Hailey und sie wusste, damit war es schon klar. Kid würde sie niemals allein irgendwo hinfahren lassen. Er würde sich zu viele Sorgen machen, was er niemals so offen zugeben würde, aber er würde sie niemals allein lassen. Also stand es jetzt schon fest. Doch Kid gab noch nicht nach. Er starrte sie wütend an und überlegte wohl noch.

Nach einer gefühlten Ewigkeit sagte er dann schließlich „Hab ich denn ne Wahl?“ Hailey musste sich zusammenreißen nicht zu lachen! Sie wusste zwar was er meinte, aber da sie ihm vorher zwei Möglichkeiten zur Auswahl gegeben hatte, klang seine Aussage für Außenstehende ziemlich dämlich. „Nein!“, brachte Hailey schnell hervor. „Okay! Schön dann machen wir halt Halt auf Daryna! Heat bereite den Kurs vor, morgen Mittag wird dann schon abgelegt.“, Heat nickte und Hailey warf noch schnell ein „Ich hab einen Eternal-Port für Daryna. Hier!“, sie warf Heat diesen zu und er verschwand. Kid seufzte genervt und massierte sich seine Schläfen. „Danke.“ Meinte Hailey fröhlich und ging dann auch. Kid murmelte nur „Ich hatte ja keine Wahl, obwohl ich der Captain bin! Aber ich werde dich niemals mehr allein lassen, das hab ich mir geschworen!“ Hailey hatte schnell Alina informiert und die Reise konnte beginnen.

 

Zwei Tage vergingen. Die Heart-Piraten haben als erste Daryna erreicht.

 

„Willkommen auf Daryna. Wollen Sie in einem der Hotels übernachten? Wir haben eine große Auswahl an wunderschönen Hotels.“, wurden sie von einer Gruppe aus drei Männern und vier Frauen begrüßt. „Vielen Dank, aber wir bleiben vorerst auf unserem U-Boot wohnen.“, entgegnete Law ihnen. „Sicher doch. Hier haben Sie Pläne von der Insel. Wir haben eine Parkanlage, mehrere Poolanlagen, einen Vergnügungspark und ein Bereich zum Einkaufen und Ausgehen.“ Damit herhielten sie fünf Pläne und die Gruppe verschwand zum nächsten Schiff, welches grade anlegte.

„Was wollen wir als erstes machen?“, fragte Penguin aufgeregt. „Lasst uns in den Vergnügungspark!“, meinte Shachi und er, Penguin, Nic, Kayl und Bepo machten sich auf den Weg. „Wo willst du hin? Hailey ist noch nicht hier. Bei gutem Wetter werden sie morgen erst ankommen.“, fragte Alina Law. „Mir egal.“, sagte er monoton. Alina verzog leicht verärgert das Gesicht. „Dann lass uns einfach die Insel erkunden.“, meinte sie dann und zog Law mit sich.

Vom Hafen aus waren die Hotels am Nächsten, es gab insgesamt sechs Hotels, welche ziemlich luxuriös aussahen und bestimmt teuer. Piraten waren zwar öfter hier, aber die meisten Urlauber waren normale Leute.  Alina hätte gerne in einem Hotel geschlafen, aber da Law nicht wollte, konnte sie schlecht was dagegen machen, auch würde das bestimmt ziemlich viel kosten.

Der Tag verging recht schnell, da sie die Insel einmal besichtigt hatten, sie war wirklich groß. Auf dem Rückweg zog Alina Law in ein Restaurant. Alina war bewusst, dass sie ihre Beziehung nicht in der Öffentlichkeit zeigen durften, aber gegen ein Abendessen zu zweit in einem Restaurant sprach nichts. Sie hielten weder Händchen, noch küssten sie sich, oder sahen sich verliebt an. Naja Alina sah ab und an Law mal etwas verliebt an, aber sie fand ihn nun mal heiß und konnte nichts dagegen machen. Und wenn man die beiden Mal genauer beobachtete, dann sah man, dass auch Law hin und wieder Alina mit einen Funkeln in den Augen ansah, wenn sie es nicht mitbekam. Beim Essen, redeten sie über belanglosem, wie den ganzen Tag über schon. Law würde erst wenn Hailey da ist, mit seinem Studien weiter machen. Er war zudem Entschluss gekommen, dass auch ihm mal einige freie Tage gut tun würden und er sich auf der Insel entspannen will.

„Es ist immer wieder interessant, wie sich deine Augenfarbe von rot zu blau und wieder zurück färben.“, meinte Law, als sie in seinem Bett lagen. Alina lag halb auf Law und zeichnete mit einem Finger das Tattoo auf seiner Brust nach und sah ihm in die Augen. „Es gut, dass ich meine Teufelskraft so unter Kontrolle hab. Ich find es schön in solchen Momenten nicht dein Blutsystem zu sehen und hören.“, Alina flüsterte es und war auch ziemlich schläfrig. „Das stimmt.“ Law rutschte von der Wand runter auf das Kissen und machte es sich mit Alina bequemer zum Schlafen. Er nahm sie in den Arm, gab ihr noch einen Kuss auf den Haaransatz und mit einem „Schlaf jetzt“ machte er das Licht aus. Nicht lange und beide schliefen ein.

Der Morgen begann ruhig und gelassen. Beide konnten mal ausschlafen und standen erst kurz vor 12 Uhr auf. Die Crew war teils an Deck, teils auf der Insel. Law hatte angeordnet, dass immer drei Leute zurück blieben, um auf das Schiff aufzupassen. Nach einem kurzen Frühstück stand Alina nun auf dem Deck und streckte sich kurz. „Peg schon die Kid-Piraten gesehen?“, fragte sie und gähnte nochmal kurz auf. „Nein noch nicht. Und wie war der Abend noch?“, frage Peg und grinste sie wissend an. „Peg! Das werde ich dir bestimmt nicht sagen!“, gespielt eingeschnappt verschränkte sie ihre Arme, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. „Man kann euch nicht überhören.“, meinte Bepo plötzlich und Alina sah ihn geschockt an. „Tschuldigung!“, sagte er schnell und verschwand genauso schnell unter Deck. „Pff. Wow, da fehlen mir echt die Worte.“, sagte Alina und sah Bepo kopfschüttelnd nach. Penguin und Shachi tuschelten. „Jungs ich hab gute Ohren und ich will nicht, dass ihr auf Law und mich Wetten abschließt, wie oft ich bei ihm schlafe! Seit froh das nur ich das mitbekomme. Aber wenn das nicht aufhört, dann…“, sie lies den Satz in der Luft hängen und sah die beiden böse an und ihre Augen funkelten rötlich und teuflisch auf. Beide nickten eingeschüchtert und spielten schnell ihr Kartenspiel weiter.

Alina verzog sich in ihre Kajüte und zog sich um, die Hitze ist nach der Winterinsel noch unangenehm heiß. Sie zog sich einen kurzen rosa Rock, mit ausgestelltem Saum, dazu ein trägerloses weißes Top an. Ihr rotes Bikinioberteil sah man leicht hervor blitzen. Band sich ihre leicht gewellten, blonden Haare zu einem seitlichen Zopf zusammen, die ihr auf die rechte Schulter fielen. Zum Schuss zog sie sich ihre Flip Flops an und ging zurück aufs Deck.

„Law ich geh in die Stadt und shoppe ein wenig.“, teilte Alina ihm mit und wollte grad vom Deck springen, als Law sie aufhielt. „Du gehst nicht alleine! Die Jungs und ich begleiten dich. Bepo du bleibst hier. James und Kayl sind im Labor, falls was ist.“ Also machte sie sich mit Penguin, Shachi und Law auf den Weg zur Einkaufsmeile.

„Was willst du dir denn kaufen?“, fragte Shachi Alina. „Ach ein paar neue Sommersachen wären nicht schlecht.“, sie lächelte gutgelaunt. „Und von welchem Geld?“, fragte Law. „Na von meinem.“, meinte sie und sah Law irritiert an. Er zog eine Augenbraue hoch und meinte „Will ich es wissen?“ Sie grinste breit. „Ich sag nur soviel, Snow Island war reich.“ Law schüttelte den Kopf und Alina zwinkerte ihm zu. „Alina-chan, kaufst du dir auch ein paar bestimmte neue Sachen?“, flüsterte Peg ihr zu und wackelte mit den Augenbrauen. Alina lief rosa um die Nase an und gab ihm eine Kopfnuss. „Au!“, murmelte Peg. Law sah zwischen ihnen hin und her, sagte aber nichts.

Die Einkaufsmeile war riesig und gut besucht. Hier und da waren Cafés, Bars und andere komische Läden, die sie noch nie gesehen hatten.

Zur selben Zeit kurz vor dem Hafen.

„Wow ist die Insel groß! Sie mal! Ist das ein Riesenrad?“, rief Hailey zu Kid und rannte an die Reling. „Alles klar machen zum Ankern! Schwesterchen jetzt warte wenigstens bis wir im Hafen sind!“, brüllte Kid, da Hailey schon auf die Reling stieg. „Ohh! Alina ist schon da!!“, sagte Hailey begeistert und nur Killer bekam es mit. Als sie den Anker auswarfen sprang  Hailey auch schon von Bord. Killer sprang hinterher und hielt sie auf. Kid, Heat und Wire kamen wenig später hinterher. Auch sie wurden von den Männern und Frauen begrüßt, doch auch sie lehnten ab. „Lasst uns die Insel erstmal erkunden und nach einer guten Bar zum Feiern suchen! Und Schwester, du kannst auch später nach Alina suchen!“, wies Kid an. Hailey hatte das auch nicht vorgehabt, es war Mittag und sie glaubte nicht, dass Alina auf dem U-Boot war. Also zogen sie los und kamen recht schnell zur Einkaufsmeile. Viele Piraten waren nicht zu sehen, auch im Hafen konnten sie mit den Heart-Piraten vier weitere Piratencrews ausmachen. Die meisten Leute waren hier also Zivilisten. Sie begutachteten fast jede Bar und so langsam hatte Hailey keine Lust mehr. Doch schon bald verging ihre Langeweile.

 

„So Jungs, für heute hab ich genug. Gehen wir noch Kuchen essen?“, fragte Alina freudestrahlend. „Auja!“, riefen Penguin und Shachi im Chor. Law schüttelte genervt den Kopf, ging aber trotzdem mit. Penguin und Shachi trugen Alinas Taschen und sie lief vor ihnen pfeifend her. Doch plötzlich richtete sie sich immer mal wieder auf und versuchte über die Köpfe der Passanten zu sehen. „Alina-chan was hast du?“, fragte Shachi. „Ist das… ja das ist, OMG!!“, quietschte Alina fröhlich auf und rannte ohne Vorwarnung los. Noch nicht mal Law konnte so schnell reagieren und sie mit dem Room zurückholen. Also rannten sie ihr nach, doch sie kamen kaum durch die Menschenmasse.

„HAILEY!!“, hörten sie Alina rufen und Law beschleunigte seine Schritte nun noch mehr.

„ALINA!!“, kreischte Hailey zurück und lief Alina entgegen, als sie sie sah. Kid und die anderen sahen skeptisch hinterher. „AH!!“, kreischten sich beide Frauen an und lagen sich in den Armen. Mehrere Passanten sahen sie komisch an und machten einen Bogen um sie. „Wahnsinn! Ich kann es nicht fassen!!“, quietschte Alina los, doch vor Glück brach ihre Stimme. „Ich kann es auch nicht fassen! Ahh das ist so…AHHH!“, kreischte Hailey. Sie hielten sich an den Händen und hüpften leicht auf und ab und kreischten vor Glück. Mittlerweile hatte sich schon ein kleiner Kreis um sie gebildet, da keiner den beiden Frauen zu nah kommen wollten und Kid starrte fassungslos auf sie Szene vor sich. Law brach nur wenig später durch den Kreis und blieb sofort stehen. Nur ganz kurz sah man auch bei ihm die Fassungslosigkeit, doch schnell setzte er seine übliche Maske auf und sah sich um. Shachi und Penguin standen hinter ihm und tuschelten. „Trafalgar.“, murmelte Kid und funkelte ihn böse an. Law sah ihn gleichgültig an und besah sich wieder die beiden Frauen an, die sich wie Teenager aufführten.

„Du siehst gut aus! Komm lass uns ins Café gehen, dort!“, meinte Alina und zog Hailey mit. Sie gingen nach rechts weg und ignorierten sowohl Law, Shachi und Penguin, als auch Kid, Killer, Heat und Wire. „Ahh! Ich freu mich so!!“, kicherte Hailey und auch Alina ging‘s nicht anderes. „Ich mich auch! Wie geht es dir?“ Während sich die beiden unterhielten, starrten die Jungs sie wütend, fassungslos, perplex und neugierig an.

„Shachi, Peg ihr geht zu Alina und passt auf. Ich vertrau ihr ja, aber sicher ist sicher. Ich bin auf dem Schiff wenn etwas ist.“, meinte Law und machte sich auch schon auf den Rückweg. Shachi und Penguin gingen freudestrahlend ins Café, sie wollten Hailey gerne mal kennenlernen, vor allem, weil sie sie sehr hübsch fanden.

Kid und die anderen standen immer noch draußen. Kid ballte wütend die Hände zu Fäusten. „Das ist doch nicht wahr oder?!“, knurrte er. „Leider schon.“, meinte Killer und sah ins Café, wo auch die beiden Mützenträger reingegangen waren. Kid murmelte wütend vor sich hin und eine Wutader pochte schon auf seiner Stirn. Heat und Wire tuschelten und überlegten hin und her, ob sie auch ins Café gehen sollten oder nicht. Sie fanden Alina wohl interessant, wegen dem Zeitungsartikel. „Jungs ihr passt auf Hailey auf. Wehe ihr passiert was! Ich geh mich noch weiter umsehen. Wir treffen uns um acht am Schiff und bringt Hailey mit, egal wie!“, befahl Kid sauer und rauschte von dannen. Killer schüttelte den Kopf. ‘Na das kann ja noch was werden‘, dachte er und alle drei machten sich ebenfalls auf ins Café. Schnell fanden sie Hailey, Alina und die beiden anderen Jungs und setzten sich mit dabei.

„Ah Killer, nett dich kennenzulernen.“, sprach Alina Killer an und streckte ihm eine Hand entgegen. Killer sah sie überrascht an, was sie allerdings nicht sah und schüttelte ihre Hand. Sie zogen sich Stühle heran und setzten sich hinter Hailey. „Und wer seid ihr beiden?“, fragte Alina nun Heat und Wire. „Ach das sind Heat und Wire. Heat ist unser Navigator.“, stellte Hailey die beiden vor, bevor sich auch nur den Mund aufmachen konnten. „Ah ok. Und ihr seid also auch zu Babysitters befördert worden. Hmm, naja egal. Also erzähl, was hast du sonst noch so getrieben, ich will alles wissen!“, meinte Alina zu Killer, Heat und Wire und wandte sich dann strahlend wieder zu Hailey. „Ach nichts Besonderes. Ich hab fleißig mit Killer trainiert. Hier das sind meine beiden Sai-Schwerter.“, Hailey legte glücklich eins ihrer Sai-Schwerter auf den Tisch. „Wow! Sieht richtig schön aus!“, Alina begutachtete das Schwert interessiert von allen Seiten.

„Einmal den Erdbeerkuchen und den Eistee. Und für Sie die Schokoladentorte und auch ein Eistee.“, sprach eine Bedienung plötzlich und stellte Alina ein Stück Erdbeerkuchen und Hailey ein Stück Schokoladentorte auf den Tisch. „Und was darf ich den Herren bringen?“, fragte die Bedienung die Jungs. „Schokoladentorte und Eiskaffee.“, bestellten Peg und Shachi. Killer nahm auch ein Eiskaffee und Heat und Wire einen Kaffee.

„Sehr schöne Schwerter.“, Alina gab ihr das Schwert zurück und fing an ihr Kuchenstück zu Essen. „Und du? Die Zeitung schreibt üble Sache über dich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du brutal sein sollst.“ Hailey aß ebenfalls ihr Kuchenstück und sah Alina fragend an. Sie lachte. „Unsere Alina-chan ist nicht brutal!“, mischte sich Shachi ein. „Naja nicht immer.“, fügte Penguin hinzu. „Klappe Jungs oder es setzt was! Ich kann es echt nicht fassen, dass Law mir Aufpasser hinterher geschickt hat!“, Alina drehte sich wütend zu den Jungs um und kurz blitzen ihre roten Augen auf und beide nickten leicht eingeschüchtert. Dann wandte sich Alina wieder Hailey zu. „Ach ist doch egal was die Zeitung schreibt, ist eh nur Mist. Ich kämpfe übrigends mit zwei Katana. Und Karate kann ich auch, zwar nicht so gut wie die Jungs da, aber ich schlag mich ganz gut. Ach und Haki kann ich auch etwas.“ Erzählte sie ihr stolz. „Wow. Killer und Kid bringen mir auch Haki bei!“, lächelte Hailey und sah kurz zu Killer. Alina grinste schief und sah zwischen ihr und Killer hin und her. „Ich glaube, du sagst es Alina besser jetzt, bevor sie es am eigenen Leib erfährt.“, meinte Killer und Alina sah ihn fragend und interessiert an. „Ach nach gut. Also halt dich gut fest Süße!“, fing Hailey an. „Ich hab das Königshaki!“, quietschte Hailey und Alina stieß ein lautes „NICHT DEIN ERNST?!“, aus. „Doch und dadurch ist mein zweites Kopfgeld entstanden, weil ich einen Wutanfall bekommen hab und naja einige Zivilisten sind dann Ohnmächtig geworden.“, gab Hailey zum Schluss kleinlaut bei. „Wahnsinn! Da bin ich echt mal gespannt dich kämpfen zusehen! Ach ist das schön! Ich freu mich schon auf die Wochen hier mit dir!“, sprach Alina glücklich und lächelte von einem Ohr zum anderen.

Sie unterhielten sich danach nur noch über Frauenkram, was die Jungs doch ziemlich an ihre Grenzen brachten. Sie langweilten sich zu Tode und keiner der beiden Frauen machten Anstalten, dass Café zu verlassen.  Killer sah auf die Uhr im Café, halb acht. Er konnte es kaum fassen, seit viereinhalb Stunden sitzen sie nun hier und langweilten sich. Alina kam ihm keines Wegs bedrohlich vor. „Hailey es ist halb acht. Um acht sollen wir am Schiff sein. Kid will dann feiern und du sollst mit.“, unterbrach er ihr Gespräch. „Mhm, jaja geht ihr nur.“, winkte Hailey ab und sprach einfach mit Alina weiter. „Und dann hab ich ihm erklärt wer ich bin und er hat mir dann die Sachen zum halben Preis gegeben. Ich kann es immer noch nicht fassen wie einfach es ist.“ Killer sah sie fassungslos an. Sie hat ihm nicht zugehört. Eine viertel Stunde später erhoben die drei sich und Killer sprach Hailey erneut an. „Wir müssen jetzt gehen. Komm schon, Kid wird sonst nur noch mehr Sauer.“, er packte sie an der Schulter, doch Hailey riss sich los. „Ich will aber nicht! Ich hab Alina erst so kurz gesehen und will den Abend mit ihr verbringen. Außerdem will ich Kid nicht sehen, ich weis dass er sauer ist, aber irgendwann musste er es ja erfahren und ich kann ja nichts dafür, dass Alina bei Trafalgar Law gelandet ist. Geh und sagt Kid ich komm morgen wieder.“ Mittlerweile standen sie draußen vor dem Café. „Nein ich hab den Befehl dich auch mit Gewalt zurück zubringen. Also komm jetzt, ich hab keine Lust dich zutragen.“, Killer blieb immer noch ruhig. „Komm Süße ich muss eh zum Schiff meine Einkäufe wegbringen und mich umziehen. Und dann gehen wir beide in den Vergnügungsparkt oder in eine der Bars.“, lächelte Alina und harkte sich bei Hailey ein und schritt Richtung Hafen. Killer sagte nichts, er war nur froh sie nicht tragen zu müssen und er machte sich über die beiden Mützenträger lustig, da die Alinas Taschen trugen.

„Und was ziehst du an?“, fragte Hailey. „Hmh, ich denke meine schwarze Hotpan, mit dunkelblauen Overknees, ein rotes T-Shirt und meine neue Jeansjacke. Die ist so kurz, wie ein Bolero und hat dreiviertel Ärmel. Und du?“ „Weis noch nicht. Kannst mir ja helfen!“, strahlte Hailey Alina an.

Schneller als gedacht, kamen sie am Hafen an. Die Schiffe lagen ziemlich weit auseinander und das gelbe U-Boot lag am Nächsten. Peg und Shachi gingen schon an Bord und brachten die Taschen in Alinas Kajüte. Law lehnte mit dem Rücken an der Reling und sah zu ihnen runter. „Killer, geht ihr schon mal vor und sagt meinem Bruder, dass ich gleich nachkomme. Ich wollt mir Alinas Kleider ansehen. Und ich diskutier hier jetzt nicht!“, und ihr Tonfall ließ auch keine Diskussion zu. Alina schaltete auch schnell und zog Hailey schon während sie sprach mit ans Deck. Law beobachtete dies äußerst amüsiert. Killer schüttelte nur genervt den Kopf und rief Hailey noch zu „Kid wird das ganz und gar nicht gefallen!“, ging dann aber. „Also Hailey, wie du schon weist, das ist Law.“, meinte Alina und lächelte Law schief an. „Freut mich. Und danke, dass Sie meiner Freundin das Leben gerettet haben und sie aufgenommen haben.“, sprach Hailey höflich und verbeugte sich leicht. „Freut mich auch und Duz mich ruhig Eustass Hailey.“ „Komm ich zeig dir meine Kajüte!“, meinte Alina und zog Hailey unter Deck.

Eine halbe Stunde später waren sie dann auch endlich fertig. Sie wurden von einigen der Jungs aufgehalten. „Law ich geh mit Hailey heute feiern und begleite sie noch kurz zum Schiff. Und keine Sorge, mir passiert schon nichts! Erstens kann ich gut auf mich allein aufpassen und zweitens tun die Jungs mir schon nichts, ich bin Haileys beste Freundin und denen tut man nichts! Und schick mir ja keine Babysitter hinterher!“, Alina klang genervt und leicht zickig. Law musterte sie kurz und seufzte dann. „Gib mir keine Befehle! Sonst überleg ich mir das noch anderes! Und wehe du kommst wieder so betrunken hier her, wie das letzte Mal, sonst kannst du dir eine Strafe abholen!“ Alina sah sich kurz um, niemand war zusehen, der sie beobachtet. Sie schritt schnell auf Law zu und umarmte ihn und flüsterte ihm ins Ohr „Tut mir Leid. Ich weis du meinst es nur gut, aber ich kann auf mich aufpassen versprochen! Und danke, dass ich mit Hailey gehen darf! Bis später, ich liebe dich!“, dann küsste sie ihn flüchtig auf den Mund und ging mit Hailey vom Schiff. Law sah ihr nachdenklich hinterher.

Hailey kam nun eine halbe Stunde zu spät zum Schiff, innerlich hoffte sie, Kid ist schon weg, aber sie glaubte nicht daran. Und je näher sie dem Schiff kamen, desto nervöser wurde sie. Alina bemerkte es und meine beruhigend „Mach dir keinen Kopf! Soll er doch sauer sein, du musst nicht immer nach seiner Pfeife tanzen und es war ja auch kein Befehl, also. Und ich bin ja bei dir!“ „Ja ich weis, ach und bitte Süße verhalte dich ruhig. Du weist wie reizbar er ist.“, bittet Hailey sie und Alina lachte leicht. „Ja das weis ich, liegt in der Familie! Und keine Sorgen, solange er mir nicht dumm kommt, bin ich wie ein Engel!“, dabei grinsten sie sich an und lachten. „Hahaha, ja wohl eher Todesengel! Die Geschichte musst du mir morgen unbedingt mal erzählen, wieso du diesen Spitznamen hast. Aber jetzt nicht, wir sind…. Mist er ist ja wirklich noch da!“, seufzte Hailey und Alina sah nach vorn. Kid stand an der Reling und sah nicht begeistert aus. Killer redete leise auf ihn ein, während Hailey und Alina die Gangway hoch zum Deck liefen. „Hey Kid. Das ist Alina, wie du schon weist. Ähm ich geh mich mal umziehen mit Alina.“, Hailey klang leicht nervös. „Warum bist du so spät? Und wieso ist SIE hier?!“, damit deutete er auf Alina.

‘Auch schön dich zu sehen!‘, dachte Alina und setzte einen leicht arroganten Blick auf, dann sagte sie „Es war mein Fehler. Wir wurden von meinen Jungs aufgehalten und haben uns deswegen verspätet. Und Ich bin hier, weil ich Hailey berate, was sie gleich anziehen soll. Wir gehen heute feiern“ Alina lächelte und fügte noch hinzu „Ohne euch.“ Hailey klatschte sich innerlich gegen den Kopf.

‘Typisch Alina, direkt wie immer. Komisch, dass sie überhaupt keine Angst hat? Sie selbst hat zwar keine richtige Angst vor ihm, nur vor der Strafe. Deck schrubben, Wäsche waschen und Küchendienst waren ätzend!‘, dachte Hailey.

Sie zog an Alinas Arm und zog sie bevor noch einer was sagen konnte unter Deck in ihre Kajüte. „Ist ja nett dein Bruder!“, lachte Alina. „Und du immer so direkt.“, entgegnete sie ihr, musste aber auch leicht kichern. „Na dann lass mal sehen, was du so schönes hast.“, damit zog Alina die Schubladen von Haileys Kommode auf und zog hier und da Sachen raus. Nach fünf Minuten hatte sie einen kleinen Stapel auf ihrem Bett liegen. „Hmm, ich denke der rot-orangene Rock passt gut mit dem gelben Top und schwarzer Jacke zusammen. Was meinst du Alina?“, fragte Hailey. „Ja und dazu noch die roten Overknees und wir haben dein Outfit!“, stimmte Alina zu und Hailey zog sich schnell um, während Alina die restlichen Sachen wieder wegräumte. Dann gingen sie zurück an Deck.

„So Kid, wir sind dann mal wieder weg! Man sieht sich!“, sprach Alina fröhlich und zog Hailey zur Gangway, dabei winkte sie Kid zu. „Schnell springen wir und hauen ab!“, flüsterte sie dann schnell zu Hailey. „Wer sagt, dass ich Hailey einfach mit dir gehen lasse?!“, brüllte Kid auch schon los. „Kid ich hab dir schon mal gesagt brüll mich nicht an! Und ich tu meiner besten Freundin schon nichts und wir können sehr gut auf uns aufpassen! Also dann, bye bye!“, und damit sprangen sie vom Deck und liefen lachend in die Stadt. Man konnte Kid wütend hinterher brüllen hören. Sie wussten, dass er sie verfolgen würde und so rannten sie lachend noch etwas schneller. Als sie an der Death vorbei kamen, sah Law und die anderen verwirrt hinterher, bis sie Kids wütende Rufe hören und Law amüsiert lächelte.

„Wie geil bist du denn drauf?“, lachte Hailey. Alina lachte nur noch mehr und bald schon kamen sie in der Einkaufsmeile an. Hier stoppten sie ihren Lauf und gingen gemächlich weiter bis zum Vergnügungspark. „Ach weist du, wenn du nur schnell genug rennen kannst, dann ist alles kein Problem. Außerdem hab ich keine Angst vor Kid.“, meinte Alina und zuckte mit den Achseln. Hailey sah ihre Freundin skeptisch an. „Naja, selbst ich hab noch teilweise Angst vor ihm. Nicht das er mich schlägt, nein das hat er schon lange nicht mehr getan. Ich hab eher vor seinen Strafen Angst, die sind nicht grade schön.“, erklärte Hailey. „Ach vergiss Kid und die anderen Mal! Wir sind hier und machen Urlaub. Eine Auszeit vom Piratenleben und eine gemeinsame Zeit für Freundinnen! Also komm, jetzt fängt der Spaß erst richtig an!“, lachte Alina und zog sie zum Eingang des Vergnügungsparks.

Die Mädchen staunten nicht schlecht. Alles war hellerleuchtet und so viele Fahrgeschäfte, wie sie noch nie gesehen haben. Doch zu erst kauften sie sich Zuckerwatte und sahen sich um. „Oh sieh mal! Da kann man auf etwas schießen! Komm das probieren wir mal aus!“, meinte Alina und deutete auf einen kleinen Stand. „Guten Abend die Damen, wer möchte es von euch ausprobieren?“, fragte der Standbesitzer freundlich. „Ich!“, rief Alina und gab ihm 20 Berry. Mit einem Gewehr in der Hand stellte sie sich in Position und zielte auf die erste Zielscheibe.

-Peng!-

Ein Volltreffer. Hailey kreischte begeistert auf und Alina schoss weiter. Insgesamt hatte sie fünf Schüsse, drei trafen, zwei gingen daneben. „Für die ganz gute Leistung, hier bitte sehr.“ Der Besitzer gab ihr eine schöne Plastiklilie und die beiden Frauen verabschiedeten sich. „Hier die schenk ich dir!“, meinte Alina und hielt Hailey die Blume hin. „Oh danke!“, Hailey wollte grade danach greifen, als Alina sie wegzog. „Na erst will ich einen Kuss!“, dabei zeigte sie auf ihre Wange und kicherte leise. Hailey gab ihr diesen und bekam die Blume, beide fingen an zu lachen und gingen zum nächsten Stand.

Eine Stunde verging und es war mittlerweile viertel vor Zehn. Um Zehn schloss der Park und sie machten sich auf zum Riesenrad. „Wow! Die Aussicht von hier oben ist ja fantastisch!“, schwärmten beide und drehten sich zu allen Seiten. Von dort oben sahen sie die wahre Größe der Insel. Abends leuchtete die Inseln hier und da, besonders ins der Einkaufsmeile war es hell, da viele Bars und Cafés noch geöffnete hatten. Auch die Poolanlagen waren  erhellt. Die Fahrt war viel zu schnell vorbei und die beiden machten sich auf zum Ausgang. „Hmm in welche Bar gehen wir? Ich hab mir noch keine angesehen, du?“, überlegte Alina. „Ja leider. Ich musste mit Kid durch alle Bars.“, sie verzog leicht das Gesicht, dann sprach sie weiter „Also eine sah wirklich gut aus. Ich glaub sie hieß, Zum Goldenen Kopf. Irgendwie so.“ Hailey lachte auf und so sahen sich die beiden aufmerksam um. Nach zehn Minuten hatten sie die Bar gefunden. Als sie eintraten, wurde es kurz Still und alle musterten sie. Beide ließen sich nicht weiter davon stören und gingen auf einen freien Tisch zu. Eine Kellnerin kam und sie bestellten zwei Flaschen Sake.

Die Musik endete und der Pianist begann ein neues. Hailey und Alina sahen sich an und fingen an zu kichern, ehe sie lauthals mit einstimmten.

Wir lieben die Stürme, die brausenden Wogen,

Der eiskalten Winde, raues Gesicht.

Wir sind schon der Meere, so viele gezogen,

Und dennoch sank, unsre Fahne nicht.

Heio, heio, heio.....

Unser Schiff gleitet stolz, durch die schäumenden Wellen.

Es strafft der Wind, unsre Segel mit Macht.

Seht ihr hoch droben, die Fahne sich wenden,

Die blutrote Fahne, ihr Seeleut habt acht!

Heio, heio, heio.....

Wir treiben die Beute, mit fliegenden Segeln,

Wir jagen sie weit, auf das endlose Meer.

Wir stürzen auf Deck und wir kämpfen wie Löwen,

Hei unser der Sieg, viel Feinde, viel Ehr!

Heio, heio, heio.....

Ja, wir sind Piraten und fahren zu Meere,

Und fürchten nicht Tod und Teufel dazu!

Wir lachen der Feinde und aller Gefahren,

Im Grunde des Meeres, erst finden wir Ruh!

Heio, heio, heio.....

Sie waren gewiss nicht die einzigen und doch waren sie die lautesten. Die Männer um sie herum sahen sie erst skeptisch an, dann bewundernd. „Oi junge Damen, könnt ihr noch andere Lieder singen?“, fragte ein Mann vom Nachbartisch, als das Lied endete. „Na klar, aber heute nicht. Wir wollen einen eher ruhigen Abend und unsere Stimmen schonen. Ein andern Mal, vielleicht morgen.“, antwortete Alina und stieß mit Hailey an.

Nach der zehnten Flasche Sake waren sie beide schon sehr betrunken, aber dennoch bei gutem klarem Verstand. Sie lachten, sangen und tanzten zusammen. Mehrere junge Männer hatten sich zu ihnen gesellt und die beiden Frauen genossen die Aufmerksamkeit, auch wenn sie sich teilweise wie Teenager benahmen, sie kicherten und tuschelten. Doch irgendwann hört auch der schönste Abend mal auf. Hailey wusste, wenn sie jetzt nicht gehen würden, würden sie als Alkoholleichen hier liegen bleiben und so einen Absturz wollte sie nicht noch einmal und auch Alina nicht, zumal sie es Law versprochen hatte. Also machten sich die beiden auf den Rückweg.

„Sie nur wie hell die Sterne funkeln.“, schwärmte Hailey und reckte ihren Kopf gen Himmel. „Ja, diese sind ganz anderes als in Aachen.“, stimmte Alina zu und sah ebenfalls hoch zum Himmel. „Hä? Wo?“, fragte Hailey verwirrt und auch Alina schien irritiert. „Was hab ich gesagt? Mhm keine Ahnung mehr. Egal. Die Sterne sind schön und ich bin glücklich meine Freundin wieder zuhaben!“, lachte Alina auf und auch Hailey stimmte mit ein. Und schon war die Aussage wieder vergessen. Sie torkelten zum Hafen und kicherten immer wieder. „Warte ich bring dich noch zum Schiff, du bist voller als ich und ich kann auch ohne dich noch geradeaus gehen.“ Meinte Alina und sie gingen am U-Boot vorbei.

„Oh wie schön, die Sonne geht bald auf!“, quietschte Hailey plötzlich los und deutete auf das Meer hinaus. Ein ganz leichter Hauch von Rosa legte sich über den Horizont. Als das Schiff in Sicht kam schrie Alina ohne Vorwarnung „OI JUNGS! WIR SIND WIEDER DA!!“ Hailey brach in einem Lachanfall aus, als ein aufgeschreckter Isamu an der Reling stand. „Oi du da, kannst du sie ins Bett bringen, ich glaub sie schafft das so nicht mehr!“, rief Alina unter mehreren Lachanfällen Isamu entgegen. Als er Hailey helfen wollte sagte diese „Ich kann das schon alleine! Süße wir sehen uns! Ich hol dich pünktlich ab!“, sie salutierte und beide brachen in einem erneuten Lachanfall aus. Hailey hielt sich vor Lachen den Bauch und schwankte die Gangway hinauf, Isamu stützte sie dabei.

Alina lachte immer noch und hielt sich ebenfalls den Bauch und machte sich auf zu ihrem Schiff. Kurz vor dem U-Boot kamen ihr vier Personen entgegen, zwei von ihnen stützten einen dritten und der vierte ging neben ihnen. Als sie in einem der Lichtkegel kamen kicherte Alina wieder los. „OI KIDDY!“, rief sie ihnen zu und winkte, wobei sie dabei leicht ins schwanken kam. „Nicht du!“, lallte Kid. Er wurde von Wire und Heat gestützt und hatte einige über den Durst getrunken. „Und ob. Du wirst mich noch etwas länger sehen, also gewöhn dich dran. SO schlimm bin ich auch nicht.“, doch ihre Augen blitzten kurz rötlich auf. Es verging allerdings so schnell wieder, dass Killer glaubte es sich nur eingebildet zu haben.

„Ach halt die Klappe Weib!“, lallte Kid und Alina lachte nur. „Na dann gute Nacht Jungs!“, kicherte sie, winkte ihnen und kletterte auf das Deck des U-Boots. Sie nahm James gar nicht wahr, der Nachtwache hielt, auch hörte sie nicht mehr die gelallten Beleidigungen von Kid und Killers beruhigende Worte. Alina dachte sie wäre leise, aber in Wirklichkeit war sie lauter. Die Tür schloss sie so laut, dass Law davon wach wurde. Auch versuchte sie leise zum Bett zu finden, doch sie stieß hier und dort an, wobei sie immer wieder fluchte und dann kicherte. Als sich das Bett endlich fand, ließ sie sich einfach reinfallen. Law hatte ihr gnädiger weise schon Platz gemacht. Alina schlief direkt ein und Law zog ihr noch die Sachen bis auf die Unterwäsche aus und deckte sie beide dann zu.

Auch Hailey fiel so wie sie war ins Bett. Isamu deckte sie noch zu, aber ausziehen würde er sie niemals ohne ihre Erlaubnis. Als er leise die Tür schloss und wieder an Deck ging, konnte er die anderen vier hören, er sah zum Horizont, wo das leichte Rosa den neuen Tag ankündigte.

Party, Geschenke und eine unliebsame Begegnung

Vier Tage vergingen, in denen Hailey und Alina, die Kid- und Heat-Piraten auf Trab hielten. Alina gab Kid oft Kontra und trieb ihn auch des Öfteren zur Weißglut. Am zweiten Tag erfuhren die Kid-Piraten von Alinas Teufelskraft, da Kid sein Dolch nach ihr geworfen hat und dieser durch ihre Schulter ging und im Holz der Reling stecken geblieben ist. Hailey schrie so laut, dass ein paar Sekunden später Law auf dem Deck stand. Alina kugelte sich vor Lachen auf dem Boden, denn Heat, Wire und Isamu sahen sie geschockt an, Kid hatte es das Grinsen aus dem Gesicht gefegt und er sah sie fassungslos an und Law sah wütend von Kid zu Alina hin und her und hatte sein Nodachi gezogen. Als Law die Situation durchschaute, lachte auch er leicht. Alina klärte Hailey und die anderen schnell auf und verschwand dann genauso schnell mit ihr in die Stadt, da sich Kid und Law nun stritten. Seitdem lässt Kid Hailey nicht ohne Killer irgendwo hingehen und Law verdammte Shachi oder Penguin ebenfalls dazu, Alina zu begleiten. Es war lästig, aber egal was die beiden auch versuchten, die beiden Captain blieben stur.

Heute schreiben wir den 04. Juli, ein ganz besonderer Tag für Alina.

„Wach auf Engel!“, flüsterte Law Alina ins Ohr und küsste sie dann von diesem seitlich bis zum Mund. Erst wegen Luftmangel lösten sie sich von einander und Alina schlug noch leicht verschlafen die Augen auf. „Wieso weckst du mich denn heute so schön?“, fragte Alina. „Weil heute dein Tag ist.“ Er lächelte sie schief an und zog sie aus dem Bett. „Hier zieh das an und komm dann aufs Deck!“ Er deutete auf seinen Schreibtisch, küsste sie noch flüchtig und verließ dann seine Kajüte. Alina ging zum Schreibtisch und besah sich die Kleidung. Es war ein dunkelblauer kurzer Rock, der leicht ausgestellt war. Dazu ein blass rosa rin crop Top und dunkelblaue Ballerinas. Schnell machte sie sich fertig und ging dann aufs Deck. Vor der Metalltür stand Kayl und hielt sie auf. „Bevor du raus kannst, muss ich dir das hier um tun.“, er hielt ein Tuch hoch und Alina sah ihn verwirrt an. „Und wieso?“ „Weil es Law so angeordnet hat.“, meinte Kayl und bannt es ihr über die Augen und führte sie dann hinaus aufs Deck.

„HAPPY BIRTHDAY ALINA-CHAN!“, riefen alle im Chor, als Kayl ihr das Tuch wieder abnahm. „OMG! Ihr seid ja süß! Das wär aber nicht nötig gewesen!“, Alina’s Stimme überschlug sich fast vor Freude. „Und ob!“, meinte Kayl und umarmte sie von hinten und gab ihr ein Kuss auf die Wange. Danach kamen auch alle anderen, bis zum Schluss Law kam. „Happy Birthday Engel!“, er gab ihr einen Kuss, nahm sie dann an der Hand und führte sie zu einem der Tische, die auf dem Deck aufgebaut waren. Dort setzten sie sich und er gab ihr ein kleines Schächtelchen. Vorsichtig öffnete sie es. „Law!“, hauchte sie und ihre Stimme brach zum zweiten Mal. Sie hielt eine goldene Kette in Händen. Sie war sehr fein gearbeitet und an dieser hang ein kleiner Anhänger, welches das Jolly Roger war. „Es ist von uns allen.“, meinte Law, nahm sie ihr aus der Hand und legte es ihr um. „Vielen, vielen Dank! Ihr seid echt die Besten!“, strahlte Alina in die Runde. Danach stießen sie alle zusammen auf Alina an und begannen zu Frühstücken.

„Du wirst den Tag heute mit Hailey verbringen, ohne Shachi oder Peg.“, fing Law an und betonte dabei das Letztere, doch bevor er weiter sprechen konnte unterbrach Alina ihn. „Was?! Wieso denn ohne euch?!“, fassungslos sah sie Law an. „Lass mich doch einmal ausreden. Du wirst ihn deswegen mit ihr allein verbringen, da ich mit den Jungs noch was organisieren muss. Was es sein wird, wirst du heute Abend erfahren, es ist eine Überraschung. Hailey ist einigermaßen eingeweiht, allerdings bringt es nichts, sie auszufragen, da sie nicht weis, was wir genau planen. Sie weis nur, wann sie dich in die Stadt bringen soll. Den genauen Ort, erfahrt ihr noch früh genug. Also macht euch einen schönen Tag und wir sehen uns heute Abend. Und jetzt sieh mich nicht so an!“, lächelte Law. „Na gut.“, schmollte Alina leicht, doch lange hielt es nicht an. „Shachi wird dich jetzt noch rüber zu Hailey bringen. Bis später Engel!“, wieder gab Law ihr einen Kuss, doch bevor er gehen konnte hielt Alina ihn auf.

„Seit wann nennst du mich so häufig Engel? Das machst du doch sonst auch nicht so häufig.“, fragte sie ihn. „Erstens weil du heute Geburtstag hast, zweitens weil ich dich liebe und drittens, weil ich es kann!“, dabei lächelte er schief, was Alina zum dahin schmelzen brachte. „Ich liebe dich auch.“, hauchte sie. Damit lies sie ihn gehen und ging mit Shachi zusammen zu Hailey.

„Ich hoffe du hast einen schönen Tag und genießt ihn!“, meinte Shachi und zwinkerte ihr zu. „Mit Hailey doch immer! Oi KIDDY!“, rief Alina auch schon los, als sie Kid an der Reling stehen sah. Sie war noch zu weit weg, um zu sehen, wie Kid sie böse anfunkelte. Sie konnte es immer noch nicht lassen ihn Kiddy zu nennen. Nur selten nannte sie ihn Kid, meistens nur, wenn sie normal miteinander redeten. „Bis später dann Shachi!“, Alina schwebte die letzten Meter zum Schiff und dann hoch auf das Deck, dabei winkte sie Shachi zu. „Na Jungs!“, begrüßte sie Killer und Wire. „Alles Gute Kleine!“, begrüßte Kid sie und umarmte sie von hinten. „Und hör endlich auf mich Kiddy zu nennen!“, knurrte er ihr noch leise ins Ohr. „Danke und mal sehen!“, erwiderte sie und lächelte. „Alles Gute!“, wünschten nun auch Killer und Wire ihr und umarmten sie ebenfalls.

Ja die Kid-Piraten haben Alina ins Herz geschlossen, egal wie nervig sie auch sein konnte. Selbst Kid konnte sie gut leiden, auch wenn sie nicht zu seiner Crew gehörte.

„ALINA!!! HAPPY BIRTHDAY ONEECHAN!!“, rief plötzlich Hailey von der Tür aus und rannte auf Alina zu. Stürmisch umarmte sie sie, wobei sie beinahe aufs Deck knallten, hätte Killer Alina nicht gestützt. „Oh ich freu mich so, dass ich deinen Geburtstag mit feiern kann! Hättest du nicht diesen Urlaub vorgeschlagen, dann wäre ich jetzt nicht dabei! Zum Glück waren wir in der Nähe der Insel, sodass es geklappt hat!“, plapperte Hailey glücklich drauf los, wobei Alina leicht kicherte. „Ich freu mich doch auch. Aber sag, was machen wir heute? Ich weiß nur, dass Law etwas für heute Abend plant.“ „Ja, ich frag mich schon was er so plant. Aber egal, wir haben heute nur schöne Dinge vor! Ach und bevor ich es vergesse, hier ein Teil von deinem Geschenk von mir.“, damit hielt sie ihr ein kleines Geschenk hin. Als Alina es öffnete kam ein Haarband zum Vorschein. „Das ist wunderschön! Danke!“ Es war dünn und blass lila. An einer Stelle war in weiß eine Rose gestickt. Alina umarmte Hailey strahlend.

„So und jetzt müssen wir auch schon los! Wir haben viel vor!“, damit zog sie Alina auch schon vom Deck.

Als erstes ging es zur Massage. „Was läuft da jetzt eigentlich zwischen dir und Kil?“, fragte Alina Hailey. Wenn Killer mal nicht dabei war, nannten sie ihn Kil, damit niemand genau wusste, über wen sie sprachen. „Ach ich weis es nicht.“ „Du liebst ihn, oder?“ „Irgendwie schon. Ich bekomm ihn einfach nicht aus dem Kopf.“, man konnte ihre Unsicherheit hören. „Du liebst ihn.“, meinte Alina bestimmt und richtete sich leicht auf, um zu Hailey zu sehen, die neben ihr auf einer Liege lag. „Ich seh doch, wie du ihn ansiehst. Und weist du was, ich glaube auch er liebt dich.“ Nun sah auch Hailey zu ihr. Skeptisch hob sie eine Augenbraue, worauf Alina lächelte. „Ich werde es dir schon zeigen. Heute noch. Und jetzt sieh mich nicht so ungläubig an, ich weis schon wie ich ihn dazu bringen kann, die Liebe zu dir zugestehen!“, damit legte sich Alina wieder hin und ohne weitere Worte beendeten sie die Massage. Danach gingen sie noch ins Wellnessbad und dann in die Stadt.

„Was wollen wir denn hier?“, fragte Alina und beäugte das Schild ‘Sing it‘. „Das wirst du gleich sehen!“, meinte Hailey fröhlich und zog sie hinein. Der Laden war wie eine Bar aufgebaut, es gab viele kleine Tische mit Stühlen, eine Theke und, was Alina am meisten überraschte, eine kleine Bühne mit Instrumenten. Der Ladenbesitzer kam auf sie zu. „Ah Miss Eustass. Sehr schön. Und dies muss Miss Alina sein, alles Gute zum Geburtstag Miss.“, er schüttelte Alina die Hand und führte sie zur Bar. „Wie abgemacht steht ihnen die Bar solange zur Verfügung, wie sie wollen. Ich werde mich nun zurück ziehen. Wenn etwas sein sollte, ich bin in meinem Büro im ersten Stock.“, damit verschwand er auch schon die Treppe hinauf. „Hailey, ähm was genau wollen wir jetzt hier?“ „Das ist noch ein Geburtstagsgeschenk von mir. Du singst und spielst genauso gerne Musik wie ich. Und hier können wir uns austoben! Wir haben schon ewig nicht mehr zusammen gespielt und gesungen und jetzt haben wir die Zeit!“, begeistert zog Hailey sie auf die Bühne und setzte sich zusammen ans Piano. „Das ist wirklich toll von dir! Danke!“, Alina küsste Hailey auf die Wange und begann auch sofort zu spielen.

Sie sangen bekannte Piratenlieder, Volkslieder aus ihrer Heimat und einige selbst geschirebene Lieder. Nach zwei Stunden konnten sie nicht mehr. „Schade, dass sie keine Querflöte da hatten.“, meinte Alina auf dem Weg zu einem Café. „Ja das stimmt, du kannst so schön auf der Querflöte spielen.“, schwärmte Hailey. Den restlichen Tag verbrachten sie im Vergnügungspark.

„Ich bin schon so gespannt, was Law geplant hat!“ Alina steckte Hailey mit ihrer Vorfreude an und so beeilten sie sich zur Death zukommen. Sie gingen in Alinas Kajüte und fanden zwei Schachteln und ein Zettel. „Zieht die Sachen in den Schachteln an und kommt um acht in die Bar ‘Zum Löwenkopf‘“, las Alina laut vor, legte den Zettel weg und öffnete den Deckel der Schachtel, wo ihr Name drauf stand. „Wahnsinn!“, stieß Hailey staunend hervor, als Alina das Kleid aus der Schachtel nahm. „Das ist… wow! Ich bin sprachlos!“, mehr konnte Alina nicht sagen. „Los ab ins Bad und mach dich fertig! Ich will sehen wie es dir steht!“, sagte Hailey begeistert und schubste Alina Richtung Bad.

Es war nun viertel vor acht. Die beiden Frauen standen vor dem großen Spiegel in Alinas Kajüte, den sie sich auf Soleil gekauft hatte, und besahen sich von allen Seiten an.

Alinas Kleid war ein One-Shoulder- Kleid, der Träger war schmal gehalten und verlief über ihre linke Schulter. Es war aus einem leichten, weichfallenden Stoff,  von einem schönen rot, welches sie an Blut erinnerte und harmonierte perfekt mit ihren roten und auch blauen Augen, sowie ihren blonden Haaren und ging ihr bis zu den Knöcheln. Der Rock des Kleides war auf der linken Seite hoch geschlitzt. Um die Taille war ein blass blaues Band gearbeitet, dass hinten in einer Schleife endete. Auf dem Oberteil waren einige Kirschblüten in dunkelrot gestickt, worden. Dazu trug sie dunkelrote High Heels und ihre neue goldene Ketten mit dem Jolly Roger. Ihren Pony hatte sie locker geflochten und nach hinten zusammengebunden.

Hailey trug ebenfalls ein Knöchellanges Kleid aus einem leichten Stoff in Purpurrot. Es war hochgeschlossen und hatte einen sehr schönen Rückenausschnitt. Auch war der Rock an ihrer rechten Seite bis zum Oberschenkel hochgeschlitzt. Sie trug schwarze Pumps und einen schwarzen Haarreif. Ihren Pony hatte sie diesmal nicht nach hinten weggestylt.

Mit ihrem Aussehen zufrieden, verließen sie die Kajüte und gingen an Deck. Dort erschraken sie, denn Isamu und Killer standen dort. Beide hatten sich etwas schicker angezogen. Isamu trug ein hellblaues Hemd, welches bis zur Brust zugeknöpft war und dazu eine Knielange einfache Hose. Killer trug, statt sein gepunktetes Hemd, ein normales schwarzes. Dazu eine normale Jeanshose und wie immer seine Maske und seine Waffen.  „Ihr seht bezaubernd aus!“, sagte Killer und Isamu nickte zu stimmend. Alina und Hailey liefen leicht rosa an und nuschelten ein Danke. „Was machst ihr hier?“, fragte nun Alina. „Wir begleiten euch zur Bar. Wir wollen ja nicht, dass jemand auf falsche Gedanken kommt und ihr eure neuen Kleider versaut.“, sagte Killer und Isamu bot daraufhin Alina seinen Arm an. Diese zuckte mit den Schultern, lächelte und hakte sich dann bei ihm ein und somit verließen sie zusammen die Death in Richtung Stadt. Auch Hailey hatte sich bei Killer eingehakt und grinste glücklich vor sich hin.

An der Bar angekommen ließ Isamu Alina los und hielt ihr die Tür offen. Als Alina durch die Tür ging, blieb sie sofort stehen. Die Bar war in ihren Lieblingsfarben geschmückt und ein großes Banner hang über der Theke, wo ‘Happy Birthday Alina-chan‘ drauf stand.

Sie konnte es kaum fassen, was ihre Crew für sie auf die Beine gestellt hatte. Ihr rannen kleine Freudentränen die Wangen hinab. „Ihr seit unglaublich!“, stieß sie hervor und fand sich in Laws Armen wieder. Schnell wischte sie ihre Tränen weg und Law führte sie zu einem Tisch in der Mitte. „Für dich tun wir alles Engel! Und du siehst wunderschön aus!“, flüsterte Law ihr ins Ohr. Sie lief rot an und lächelte ihn dankbar an.

Alle waren hier versammelt, Heart- und Kid- Piraten. „So und jetzt wird gefeiert!“, rief Kid rechts neben ihnen und hielt Alina einen Krug hin. Sie stießen alle auf Alina an. „Das ist von mir.“, Law hielt ihr ein weiteres Schächtelchen hin und sie packte es aus. Zum Vorschein kam ein goldenes Armband, passend zur Kette. Eine kleine Platte war darin eingearbeitet worden und von innen war ‘Heart-Piratin Todesengel‘ eingraviert. „Es ist wunderschön! Dankeschön!“, sagte Alina überglücklich und gab Law einen Kuss. Es war ihr egal, ob die Kid-Piraten da waren, sie hätten es eh bald erfahren. Und Law störte es anscheinend auch nicht, denn er vertiefte den Kuss. Von allen Seiten ertönten Pfiffe und als sie sich wegen Luftmangel lösen mussten, sah man eine leichte Röte auf Alinas Wangen. Law legte ihr das Armband um ihr linkes Handgelenk, es saß perfekt, nicht zu fest und nicht zu locker.

Als Alina Hailey suchte, begegnete sie Kids Blick. Er sah sie mit einem undefinierbaren Blick an, doch schnell änderte sich seine Mimik und er lächelte sie nun an. Verwirrt sah sie zurück, doch lächelte dann schließlich auch. Er kam auf sie zu und hielt ihr ein Geschenk entgegen. „Das ist von uns.“ Mit ‘uns‘ meinte er wohl sich und seine Crew. Neugierig riss sie das Papier auf und hielt ein rechteckiges schmales Kästchen in der Hand. Als sie es öffnete, starrte sie fassungslos hinein. „D-das... Kid?!“, brachte sie nur hervor. Vorsichtig nahm sie ihr Geschenk aus dem Kästchen und sah es sich genauer an. Es war eine kleine Querflöte, auch als Piccoloflöte bekannt. Sie war aus einem hellen braun gefertigt und mit kleinen Ranken verziert. „Sie ist wunderschön! Aber Kid, die musste doch ein Vermögen gekostet haben!“, sagte Alina und sah Kid an. „Das ist doch egal. Solange sie dir gefällt, spielt es keine Rolle, wie viel sie gekostet hat.“, meinte Kid achselzuckend. „Aber wieso? Ich mein, sie gefällt mir wirklich und ich find sie wunderschön, aber ich gehöre weder zu deiner Crew, noch sonst was. Klar wir kommen gut klar, aber solch ein teures Geschenk?“, fing Alina an, wurde aber von Kid unterbrochen. „Erstens, du gehörst irgendwie zur Familie wegen Hailey. Zweitens mögen dich alle aus der Crew und wollten dir diese Querflöte schenken. Und drittens hör auf zu fragen und nimm es einfach hin und gib Ruhe!“, sagte Kid ernst. Alina sah ihn sprachlos an. Nach wenigen Augenblicken stürmte sie auf ihn zu und sprang ihn um den Hals. Wieder kamen ihr Freudetränen und sie lächelte überglücklich. „Ich danke euch allen! Danke für diesen schönen Geburtstag!“, schluchzte sie über Kids Schulter hinweg und viele fangen an zulachen und prosteten ihr zur. Als sie Kid endlich wieder los lies, forderten viele sie auf etwas auf der Querflöte zu spielen und sie begann zu spielen. [A Window to the Past – Harry Potter].

Als Hailey das Lied hörte, kamen ihr komische Erinnerungen hoch, doch schnell verwarf sie die Gedanken wieder und trank erstmal etwas. Nachdem Alina das Lied beendet hatte, jubelten alle und die Feier begann.

„Vom anstarren wird nie etwas aus euch.“, flüsterte Alina Killer zu. Die Feier war in vollem Gange und viele waren schon angetrunken. Alina hatte Killer eine Weile schon beobachtet, er saß in der Nähe der Tanzfläche und Alina konnte sich genau denken, wen er dort beobachtet. Hailey tanzte ausgelassen mit  einigen Jungs. „Ich weis nicht was du meinst.“, war Killers Reaktion. „Auch wenn du eine Maske trägst, kannst du nicht verheimlichen, dass du sie mehr als nur magst. Weist du, ich hatte genug Zeit gehabt dich zu beobachten. Du kannst sagen was du willst, aber mir kannst du nichts vormachen.“, meinte Alina und sah zu Hailey. Killer gab ihr keine Antwort, daraufhin richtete sie sich wieder auf und meinte noch „Wehe du machst hier was kaputt oder fängst einen Streit an. Geh lieber vorher zu ihr und gesteh ihr deine Liebe!“ Sie zwinkerte ihm noch zu, ging rüber zur Tanzfläche, schnappte sich Hailey und tanzte mit ihr. „Hast du Lust zu singen?“, fragte Alina Hailey, nach dem nächsten Tanz. Sie nickte und beide traten zur Bühne. Hailey nahm sich die Violine und Alina nahm sich ein Tamburin. Dann begannen sie auch schon.

Alina: Ach komm du Schöne bring den Wein zu mir

Bring den Wein zu mir ich verdurste hier

Ach komm du Schöne bring den Wein zu mir

Denn mir ist nach Wein und Weib.

Dabei winkte sie Hailey spielerisch mit der Hand her, und bewegte sich im Takt der Musik. Die restlichen Musiker stimmten in die Musik mit ein und unterstützten die beiden somit.

Hailey: Ich schenk dir ein nur wenn du tanzt mit mir

Wenn du tanzt mit mir dann komm ich zu dir

Ich schenk dir ein nur wenn du tanzt mit mir

Dann bekommst du Wein und Weib.

Alina: Oh komm du Schöne auf den Tisch hinauf

Auf den Tisch hinauf komm wir tanzen drauf

Oh komm du Schöne auf den Tisch hinauf

Denn es soll jeder sehn.

Hailey: Ich komm hinauf für einen Kuss von dir

Einen Kuss von dir ja denn wünsch ich mir

Ich komm hinauf für einen Kuss von dir

Will ich oben bei dir stehn.

Alina sprang auf den nächstbesten Tisch, wo zufällig Killer, Kid und Law saßen. Sie achtete nicht auf die anderen und tanzte. Als Hailey sang, zog Alina sie auf den Tisch hinauf, gab ihr einen Kuss auf die Wange und sie tanzten zusammen auf den Tisch, spielten und sangen weiter.

Alina und Hailey: Die Sünde lockt und das Fleisch ist schwach so wird es immer sein

Die Nacht ist jung und der Teufel lacht komm wir schenken uns jetzt ein.

Sie spielten eine kurze Weile nur und tanzten dabei eng auf dem Tisch und stießen hier und dort einen Krug vom Tisch. Die Jungs klopften zum Takt mit ihren Krügen auf die Tische und sangen „Hey“.

Alina: Und später Schöne teil das Bett mit mir

Teil das Bett mit mir dass ich frier

Und später Schöne teil das Bett mit mir

Es soll nicht dein Schaden sein.

Hailey: Doch nur wenn du heut keine andre küsst

Keine andre küsst wenn treu mir bist

Doch nur wenn du heut keine andre küsst

Sonst schläfst du wohl allein.

Beide: Die Sünde lockt und das Fleisch ist schwach so wird es immer sein

Die Nacht ist jung und der Teufel lacht komm wir schenken uns jetzt ein.

Sie sprangen wieder vom Tisch auf die Bühne und tanzten dort weiter.

Hailey: Ich schenk dir ein nur wenn du tanzt mit mir

Wenn du tanzt mit mir und zwar jetzt und hier

Ich schenk dir ein nur wenn du tanzt mit mir

Ich will tanzen Leib an Leib.

Ich schenk dir ein nur wenn du tanzt mit mir

Wenn du tanzt mit mir dann komm ich zu dir

Ich schenk dir ein nur wenn du tanzt mit mir

Dann bekommst du Wein und Weib.

Dies sang Hailey zweimal, dann war das Lied auch schon zu Ende. Zum Schluss küsste Alina sie noch mal auf die Wange und die Jungs brachen in tosenden Applaus aus. Sie verbeugten sich, gaben die Instrumente wieder ab und gingen zur Theke, um sich etwas zu Trinken zu holen. „Das war der Wahnsinn! Ich wusste ja das meine Schwester sehr schön singen kann, aber Kleine du kannst genauso schön singen. Ihr zwei solltet öfter zusammen singen!“, lobte Kid sie, als sie sich zu ihnen setzten. „Kann ich nur zu stimmen. Wieso singst du nicht mal wenn jemand dabei ist?“, fragte Law Alina. Sie verschluckte sich leicht. „Spionierst du mir nach?!“, fragte sie leicht fassungslos. Law grinste frech und meinte „Wenn du in meinem Bad singst, und ich dann im Zimmer bin, ist es nicht spionieren.“ Alina verengte kurz die Augen, schüttelte dann aber den Kopf und trank aus ihrem Krug.

Je später es wurde, desto mehr waren sturztrunken. Auch Alina hatte schon sehr viel getrunken, sie lallte schon längst. Einige schliefen schon mit den Köpfen auf den Tischen.

Sie tanzte grade mit Hailey engumschlungen und beobachtete Killer, wie schon den ganzen Abend. „Süße, fordere doch mal deinen Lover zum Tanz auf.“, lallte sie in Hailey‘s Ohr. „Nie im Leben! Er ist der Kerl nicht ich! Wenn er nicht will, dann hat er Pech gehabt!“, lallte Hailey zurück. In diesem Moment kam Shachi und fragte Alina, ob sie mit  ihm tanzen möchte, da kam ihr eine Idee. „Ich wollte jetzt kurz aussetzten, aber tanz doch kurz mit Hailey. Ich tanz das nächste Lied mit dir.“, sie zwinkerte den beiden zu und verschwand auch schon, bevor einer was einwenden konnte. Alina holte sich kurz noch etwas zu trinken, dann ging sie zu Killer und Kid. „Na Jungs!“, begrüßte sie die beiden. „Na Kleine.“, kam es von Kid, Killer erwiderte nichts. Durch den Alkohol fand Alina Kids Haare auf einmal ziemlich interessant. Sie tippte erst mit ihrer Handfläche immer wieder auf die Haarspitzen und fragte dann „Wie halten die so? Die sind ja noch nicht mal Spitz.“ Nun drückte sie seine Haare auf den Kopf, oder fuhr ihm durch diese und meinte weiter „Also bei Hailey sind sie nicht so. Ihre liegen auch mal platt, aber deine. Kiddy wie machst du das? Und, aww die sind so weich und stehen trotzdem so ab. Komisch!“ Killer brach in Gelächter aus, während Kid etwas vor sich hin brummte.

„Alina, Engel, komm lass Eustass‘s Haare in Ruhe. Lass uns tanzen.“, Law nahm ihre Hand, die durch Kids Haar fuhr und zog sie zur Tanzfläche. Es war schon längst der nächste Morgen und so langsam endete die Geburtstagsfeier. Law trug Alina im Brautstil zurück zur Death, da sie schon halb am schlafen war, kurz zuvor wurde Hailey von Killer und Kid zum Schiff getragen.

Hailey und Alina verließen den Tag über ihr Bett nicht, aber sie waren nicht die einzigen mit schlimmen Kopfschmerzen und Übelkeit. Und dennoch durften nur sie im Bett bleiben. Erst am nächsten Tag unternahmen sie wieder etwas. Alina konnte Law überreden mit an den Pool zukommen. Bepo, Peg, Shachi und Nic kamen ebenfalls mit. Wenig später trafen Hailey, Kid, Killer, Wire und Akeno ein. Da Alina wegen ihrer Teufelskraft nicht schwimmen konnte, trug sie Schwimmflügel, oder einen Schwimmreifen. Hailey spielte mit Akeno, Shachi und Peg Wasserball, während Alina auf einer Luftmatratze lag und sich sonnte. Law lag auf einer Liege und las in einem Buch, Kid und Killer lagen auf der gegenüberliegenden Seite auf zwei Liegen und unterhielten sich.

Der Mittag verlief eher Ruhig. Hailey und Alina kamen grade von der Eisbar zurück und heckten einen Plan aus, wie sie Kid und Law in den Pool bekommen.

Der Augenblick schien perfekt. Law stand am Beckenrand und unterhielt sich mit Shachi, der am Rand saß und die Füße im Wasser hatte. Kid stand nicht ganz so günstig, aber für Alina kein Problem. Hailey näherte sich Law von hinten, während Alina sich Kid von hinten näherte. Kid bemerkte Hailey hinter Law, beobachtete sie neugierig und grinste. Law bemerkte hingegen nichts von Hailey, aber er sah Alina hinter Kid, die sich diebisch die Hände rieb. Plötzlich ging alles sehr schnell. Hailey und Alina nahmen Anlauf und stießen Law und Kid ins Wasser. Alina half mit ihrer Teufelskraft nach, indem sie sich kräftig vom Boden abstieß. Keiner der beiden Jungs konnte rechtzeitig reagieren und so flogen sie in den Pool, ihr Glück, dass sie im Pool stehen konnten und so nicht untergingen. Hailey und Alina krümmten sich vor Lachen und auch die anderen Jungs glucksten, nur mussten sie sich stark zurück halten, denn Kid und Law sahen nicht sonderlich begeistert aus. Sie kletterten aus dem Pool und bauten sich jeweils vor den beiden auf. Hailey und Alina stießen nur ein „Oh oh!“ aus, dann wurden sie auch schon in den Pool geschissen.

So verging der Tag mit kleineren Neckereien. Hailey und Alina machten sich einen Spaß draus Law und Kid in den Pool zu schmeißen, wobei sie es nur mit Alinas Teufelskraft schafften. Am Abend saßen sie noch gemeinsam am Lagerfeuer und grillten.

„Na kommt schon! Singt!“, forderten alle Hailey und Alina auf. „Na gut!“, ergaben sich die beiden und Alina holte ihre Querflöte hervor. Sie begann zu spielen und nach dem Vorspiel begann Hailey zu singen.

Tief schwarze Nacht

Der Mond verhüllt

Das Meer gefror'n,

Tief schwarze Nacht

Seit langer Zeit

Auf See verlor'n.

Jetzt sang Alina allein: Hör meinen ruf

Brich deinen Fluch

Was auch passiert

Ich warte hier.

Beide: Weit übers Meer

Hör ich dein Lied

In Dunkelheit

Weit übers Meer

Wann kommt der Tag

Der uns befreit.

Jahre vergeh'n

Bis wir uns seh'n

Der Wind so schwach

Das Meer so weit.

Alina spielte wieder auf ihrer Querflöte ehe sie wieder sangen.

Weit übers Meer

Hör ich dein Lied

In Dunkelheit

Weit übers Meer

Wann kommt der Tag

Der uns befreit.

Ewig auf See

Jahre vergeh'n

Bis wir uns seh'n

Das Meer so weit.

„Woher kennt ihr nur solch schöne Lieder?“, fragte Akeno. „Unsere Mütter haben uns viel vorgesungen und Alina hat Musikunterricht bekommen und kennt noch weitaus schönere Lieder.“, meinte Hailey und legte sich zurück in den Sand, verschränkte ihre Arme hinter den Kopf und sah in den Sternenhimmel. Alina tat es ihr gleich. Nach einer Weile stimmten Isamu und Kayl Binks Sake an. So verging auch dieser Abend, nur viel ruhiger und nicht so versoffen wie manch anderer.

Ein paar Tage vergingen, Hailey ist früh morgens in die Stadt gegangen. Nun steht sie im Musikladen und kauft gerade eine Violine. „Viel Erfolg damit, Miss Eustass.“, wünschte ihr der Verkäufer und Hailey winkte ihm zum Abschied. Auf den Rückweg zum Schiff, spielte Hailey fröhlich vor sich hin. Beim Schiff angekommen, setzte sie sich auf die Reling und spielte dort weiter. Keiner der Jungs war schon wach, da sie gestern mal wieder ordentlich gefeiert hatten, bis auf Killer. Er war in der Kombüse, als Hailey auf der Reling zu spielen begann. Neugierig machte er sich auf den Weg zum Deck, sie saß mit dem Rücken zu ihm.

„…Deinen Namen trägt mein Schmerz. Ich spür in meinem Herz. Das es mich schon zerreißt. Es ist das was du nicht weißt. Jeder Tag wird angekreuzt. Keine Nacht die ich bereu. Alles was du von dir gibst, Ich hab mich in dich verliebt. Verzeih mir, dass ich mich in dich verliebt hab. Bleib bei mir, denn das ist besser als zu gehn. Verzeih mir, dass ich unser Sein zerstört hab. Ich zeig dir, du bist mir wert das durch zu steh’n.“, sang Hailey ohne zu merken, dass Killer an Deck steht und ihr zuhört.

Bevor sie allerdings die zweite Strophe anfangen kann, sieht sie von weitem Alina. Sie hörte auf und winkte Alina zu. „ONEECHAN!!“, rief sie ihr zu und Alina kam angeschwebt. „Sweety! Morgen! Ohh morgen Killer!“, begrüßte Alina Hailey und sah über ihre Schulter Killer. Hailey erschrak und starrte Killer an. „W-wie lange stehst du da schon?“ „Eine Weile.“, meinte Killer. Alina schaute von einem zum anderen. „Okay. Leute ich versteh kein Wort aber egal. Wo ist denn Kiddy?“, fragte Alina und lehnte sich gegen das Holz der Reling. „Der schläft glaube ich noch.“, meinte Killer. „Mhm. Wow Sweety, die ist aber schön!“, nun bestaunte Alina Haileys Violine. „Ich hol mir mal was zu essen! Hatte noch kein Frühstück!“, damit ging Alina auch schon zur Kombüse, Killer folgte ihr. Hailey blieb an Deck.

„Sag mal Killer, wie lange soll das noch so weiter gehen?“, fragte Alina ihn. „Was meinst du?“, erwiderte er. „Na, wann willst du es ihr endlich sagen?“ „Ich weis nicht wovon du redest.“, meinte er stur. Alina schüttelte nur den Kopf. „Du Idiot! Ach macht doch was ihr wollt!“, schimpfte Alina vor sich her und verließ die Kombüse. Auf dem Weg zum Deck schimpfte Alina immer noch vor sich her. An Deck angekommen meinte sie nur schlicht zu Hailey „Lass uns am Strand spazieren.“ Als sie am Strand ankamen, zogen sie ihre Sandalen aus und banden sie sich am Hüfttuch fest.

‘Hailey weis nicht, dass Killer sie liebt, aber er weis das sie ihn liebt. Wieso tut er dann nichts?! Ein Feigling ist er nicht! Und sie wird sich nicht trauen. Hmm… ob es an Kid liegt? Stimmt was würde er denn davon halten? Hält Killer deswegen den Mund?‘, dachte Alina nach. Hailey spielte währenddessen auf ihrer Violine. Nach einer Weile holte Alina ihre Querflöte raus und begleitete Hailey.

„Kennst du noch unser Lied?“, fragte Hailey plötzlich. „Na klar!“, antwortete Alina und begann zu spielen. Hailey stiegt mit ein und dann sangen sie.

„Manchmal fühl ich mich hier falsch, wie ein Segelschiff im Himmel.

Aber bist du mit mir an Bord, bin ich gerne durchgeknallt.

Auch wenn ich schweig', du weißt bescheid.

Ich brauch gar nichts sagen, ein Blick reicht.

Und wird uns der Alltag hier zu grau, pack' ich dich ein, wir sind dann mal raus!

Hallo Lieblingsmensch!

Ein Riesenkompliment, dafür dass du mich so gut kennst.

Bei dir kann ich ich sein, verträumt und verrückt sein

na na na na na na - Danke Lieblingsmensch!

Schön, dass wir uns kennen.

Absolut niemand darf's erfahren, aber dir vertrau ich's an, weil du's sicher aufbewahrst.

Und manchmal drehen wir uns im Kreis, aus 'ner Kleinigkeit wird Streit, aber mehr als 5 Minuten, kann ich dir nicht böse sein. (yeah)

Mach ich dir was vor, fällt's dir sofort auf.

Lass ich mich hängen, dann baust du mich auf.

Manchmal wiegt der Alltag schwer wie Blei, doch sind wir zu zweit, scheint alles so leicht.“

Plötzlich unterbrach sie jemand. „Verzeiht, dass ich euch so unterbreche, aber ich habe schon länger nach euch gesucht.“, sprach sie der Mann an. Er war in einem schwarzen Umhang gehüllt und hatte seine Kapuze weit ins Gesicht gezogen. „Und weshalb?“, fragte Alina und stellte sich auf einen Kampf ein. „Ich habe etwas für euch.“ Er hielt ihnen zwei Kompasse hin. Sie nahmen ihn diese ab und betrachteten sie skeptisch. „Es mag sich jetzt verrückt anhören, aber ihr seit nicht ganz aus dieser Welt.“, fing der Mann an, doch Hailey unterbrach ihn. „Was soll das heißen? Nicht ganz aus dieser Welt?“ „Es ist etwas kompliziert. Also ich mach es kurz. Ihr seid aus einer anderen Dimension. Euch gibt es sozusagen zweimal. Durch Zufall seid ihr in diese Dimension gelangt und habt nach und nach euer anderes Ich angekommen. Ich spüre seid sehr langer Zeit, solche Zufälle auf und biete denjenigen, also auch euch, an wieder in die andere Dimension zurück zugelangen.“, erklärte der Mann. Alina schwirrte jetzt schon der Kopf, doch Hailey schien mehr zu verstehen. „Also mit diesen Kompassen könnt ihr zurück, allerdings müsst ihr es wirklich wollen. Auch werdet ihr euch in nächster Zeit wieder an das andere Leben erinnern.“

Hailey hob eine Hand, um ihn zum Schweigen zubringen. „Also wenn ich das soweit richtig verstanden hab, wollen Sie uns sagen, dass wir aus einer anderen Dimension kommen. Aber trotzdem auch aus dieser. Und mit diesen Dingern können wir uns für eine entscheiden. Entweder wir gehen zurück oder bleiben hier. Richtig?“, fasste Hailey zusammen und sah ihn skeptisch an. „Richtig. Ich suche euch schon seit fast fünf Monaten. Aber jetzt hab ich euch ja gefunden und ermögliche euch somit, euren Wunsch Rückgängig zumachen.“

Alina schüttelte den Kopf. „Eins versteh ich noch nicht. Angenommen es ist alles wahr was Sie uns sagen, wieso suchen Sie uns dann auf? Wir haben jegliche Erinnerung an die andere Welt verloren und leben grade ganz glücklich hier.“ „Es ist so, ihr hattet Glück. Nicht jeder, der hier her gelangt, hat auch ein, wie soll ich sagen, zweites oder anderes Ich, hier. Ihr hatte eins und habt dies übernommen. Aber nicht jeder hat solch ein Glück. Es ist eher selten. Und viele wollen in ihre Welt zurück, da sie hier nicht so klar kommen. Daher suche ich, und einige andere, solche Menschen auf. Bei euch war es schwieriger, aber jetzt hab ich euch ja gefunden. Also noch ein letztes, ihr habt genau vier Monate Zeit euch zu entscheiden.  Ihr werdet mich nie wiedersehen. Zu euerem eigenen Schutz, solltet ihr niemanden davon erzählen.“, ohne eine Antwort abzuwarten ging der Mann auch schon an ihnen vorbei.

Als Alina ihn aufhalten wollte, war er schon verschwunden. Stirnrunzelnd sahen sich die beiden an. „Was hältst du davon?“, fragte Hailey. „Weis nicht. Ich glaube der ist ein Spinner.“, sagte Alina und besah sich ihren Kompass an. „Ein Kompass, aus den alten Zeiten. Sieht fast wie unser Tattoo aus. Aber funktionieren tut er nicht mehr. Was für ein Spinner, dieser Mann.“, meinte Alina und drehte sich langsam im Kreis. „Hm, Spinner gibt es wohl überall. Naja komm, vergessen wir das Ganze einfach. Den Kompass behalte ich aber. Er sieht schön aus, auch wenn er nicht mehr funktioniert.“, sagte Hailey.

Alina nickte und so machten sie sich auf den Weg zurück zu den Schiffen. Sie waren sehr weit gegangen und bevor sie auch nur die Schiffe sehen konnten, kam ihnen Killer entgegen. „Was machst du denn hier?“, fragte Hailey. „Euch warnen. Kid hat ziemlich schlechte Laune. Und wenn du ihn, jetzt noch mit Kiddy kommst, wird er total ausflippen.“, wandte sich Killer an Alina. „Tzz. Wenn du meinst. Dann lass uns halt wieder umkehren und weiter den Strand ablaufen, die Insel ist ja groß genug.“, meinte Alina und drehte sich wieder um. „Kommst du mit Killer?“, fragte Hailey. „Ja.“

Niemand sprach und so fing Alina an, auf ihrer Querflöte zu spielen. Natürlich mit einem Hintergedanken, sie spielte absichtlich etwas Romantisches und ging etwas abseits am Meer entlang. Sie tänzelte im Wasser und beobachtete die beiden anderen aus dem Augenwinkel. Hailey sah immer wieder flüchtig zu Killer, sie hielt ihre Violine hinter dem Rücken. Irgendwann begannen sie doch miteinander zu reden. Alina konnte es nicht verstehen, da die Musik es übertönte.

Nach einer halben Stunde musste Alina eine Pause einlegen. Hailey und Killer schien das nicht weiter aufzufallen. Es war erstaunlich, sie waren so vertieft in ein Gespräch, wie schon lange nicht mehr. Und so liefen sie noch weitere Stunden den Strand entlang, bis Alina etwas Merkwürdiges auffiel.

„Hailey du blutest ja!“, rief sie entsetzt. „Ach das, dass ist nichts!“, meinte Hailey und winkte ab. „Wenn das nichts wäre, würde das doch nicht so stark bluten!“ Alina hielt Hailey auf und wollte sich ihren Fuß genauer ansehen, doch sie hielt sie davon ab. „Es ist nichts okay.“, beharrte Hailey. „Killer hilf mir mal bitte.“, forderte Alina Killer auf und er hob Hailey auch schon hoch. „Oh verdammt! Hailey!“, stieß Alina entsetzt aus. „Was ist?“, fragte Killer. „Sie ist in eine Muschel reingelaufen und das anscheinend schon vor einer ganzen Weile. Die steckt richtig tief drin und hat ihr den halben Fuß aufgeschlitzt, so sieht das aus!“, fassungslos untersuchte sie Haileys Fuß. „Aua, lass das. Das geht sch…“, fing Hailey an, kam aber nicht weiter, denn sie verlor das Bewusstsein. „Das habe ich befürchtet. Sie hat schon zu viel Blut verloren. Mist, wieso ist mir das nicht schon früher aufgefallen! Verflucht, wir müssen sie sofort zu Law bringen. Ich kann ihr solange mit Blut aushelfen, aber ich bin noch keine Ärztin und kann die Wunde nicht versorgen.“, fluchte Alina und injizierte ihr schon eine Blutnadel und einiges von ihrem erschaffenem Blut und verband notdürftig ihren Fuß. „Killer schnell. Ich weis nicht wie lange wir zurück brauchen, aber wir müssen uns beeilen!“

Sie rannten so gut es ging den Strand zurück und sahen die Blutspur. „Wie? Was macht ihr?“, fragte Hailey, als sie ihr Bewusstsein wieder hatte. „Wir bringen dich zu Law.“, meinte Alina. „WAS?! Nein vergiss es!“, schrie Hailey. „Keine Widerrede!“, meinte Alina bestimmend zurück. „NEIN! Killer bring mich zu Kaito!“, schrie Hailey. „Nein! Law ist der beste Arzt und es bringt nichts. Wir werden dich zu Law bringen, ob du es willst oder nicht!“, schrie Alina zurück. Durch ihre kleine Auseinandersetzung, vergaß Alina, Hailey weiter ein wenig Blut zugeben und durch den erneuten Blutmangel verlor sie ihr Bewusstsein. „Verdammt!“, fluchte Alina. „Es wäre besser, wenn sie bewusstlos bleibt bis wir sie zu Trafalgar gebracht haben. Gib ihr nur so viel, dass sie noch überlebt.“, meinte Killer und Alina stimmte zu.

Nach einer Ewigkeit kamen sie endlich an der Death an und stürmten auch sofort unter Deck. „Warte hier. Ich hol Law.“, meinte Alina, als sie in einem der Krankenzimmern waren. Sie rannte zu Laws Studierzimmer und riss die Tür auf. „Was zum… Alina?“, Law sah sie verwirrt an. „Hailey ist verletzt.“, war das Einzige, was Alina sagte ehe sie ihn auch schon mit sich zog.

„Sie ist in eine Muschel getreten und hat sich diese sehr tief in den Fuß gelaufen. Sie hat eine Menge Blut verloren, aber es besteht keine Blutvergiftung, ich musste ihr Blut geben, sie ist aber ohne Bewusstsein. So ging‘s einfacher!“, erklärte sie ihm auf dem Weg. Als sie ins Zimmer kamen, schmiss Law Killer nicht nur aus dem Raum, sondern gleich vom Schiff. „Wieso das denn?!“, fragte Alina wütend. „Er hat hier nichts verloren!“, erwiderte Law kalt und fing an Hailey zu versorgen. „Geh und hol Shachi!“, befahl er ihr. Nachdem sie Shachi geholt hatte, flog auch sie aus dem Raum. „Super und wie soll ich bitte Ärztin werden, wenn er mich rauswirft?!“, grummelte sie vor sich her und holte sich aus der Küche was zu essen. Auf den Rückweg zum Krankenzimmer traf sie auf Peg und Nic. „Was ist hier eigentlich los?“, fragte Peg. „Wieso steht Killer an Deck?“, fragte nun Nic. „Erstens, Hailey ist verletzt und wird grad von Law verarztet und zweitens, Law hat Killer vom U-Boot geschmissen und anscheinend wartet er jetzt.“, beantwortet Alina die Fragen und alle drei gingen zum Krankenzimmer. Dort blieben sie vor der Tür stehen und warteten. Nach einer Weile kam Shachi heraus. „Soweit alles gut. Law wartet jetzt nur noch bis sie aufwacht, um ihr noch einiges mitzuteilen.“

„ARGH!! B-Bleibt weg!“, schrie plötzlich Hailey von drinnen. „ICH WARNE DICH! Ich- ich bin bewaffnet!“, schrie sie weiter. Alle sahen die Tür an, sie wussten, dass es besser war draußen zu bleiben. „Beruhige dich. Ich tu dir doch nichts.“, erklang Law‘s Stimme, monoton und eine Spur zu kalt. „Einen Schritt näher und ich…“, schrie Hailey wieder, wurde aber von Law unterbrochen. „Du bewirfst mich mit deinem Schuh?“, Law klang amüsiert. Und alle draußen mussten sich ein Lachen verkneifen. „Ja genau! Ich habe einen Schuh und werde ihn benutzen! Also keinen Schritt näher!“, rief Hailey.

„Sag mal, hat sie Angst vor Ärzten?“, flüsterte Peg  in die Runde. „Nicht das ich wüsste.“, flüsterte Alina zurück.

-Klong-

„Wow, das Treffen solltest du nochmal üben.“, lachte Law. „D-das war Absicht! Als Warnung! Der nächste trifft!“ „Hör mal Hailey, ich bin Arzt und muss dich nur noch kurz durchchecken, mehr nicht.“, meinte Law ruhig. „Ist klar! Du bist der Chirurg des Todes, verdammt! Also bleib weg von mir!“, kreischte Hailey.

„Oh ich glaube, deswegen hat sie Angst vor ihm.“, lachte Alina auf.

„Ja der bin ich.“, sagte Law und in seiner Stimme schwang etwas mit, was allen eine Gänsehaut verpasste. So sprach er nur mit Gegnern, die er quälte. „Ok jetzt reicht es.“, meinte Alina und riss die Tür auf.

-Klong-

Nur knapp verfehlte Haileys zweiter Schuh Alinas Kopf. „Ey! Spinnst du?! Law steht fünf Meter weiter rechts von mir!“, fuhr sie Hailey an. Alle brachen in Gelächter aus, selbst Law. Nur Hailey und Alina nicht. „So und jetzt lass dich von ihm noch mal durchchecken. Er wird dir nichts tun okay! Also entspann dich mal, so kenn ich dich ja gar nicht!“, meint Alina. „Niemals!“, kreischte Hailey zurück. „Dann halt so! Blutnadel!“, knurrte Alina und schon hatte Hailey eine ihrer Blutnadel wieder in sich. „So du kannst! Ich werde ihren Körper solange ruhig halten.“, sprach sie an Law gewandt. Er nickte und ging mit einem fiesen Grinsen auf Hailey zu und untersuchte sie noch kurz und gab ihr eine Spritze. „So das war‘s schon. Du wirst eine Weile den Fuß nicht richtig bewegen können. Den Verband bitte heute Abend wechseln lassen, dann jeden Tag einmal und diese Salbe bitte drauf tun. Sonst so wenig bewegen wie es geht.“, sprach er sachlich. Ich ließ derweilen von Hailey ab und zog sie von der Liege.

„Das war gemein!“, grummelte sie auf den Weg zum Deck. „Du hast dich halt angestellt. Nur weil Law den Beinamen Chirurg des Todes hat, tut er nicht gleich jedem etwas Schlimmes an.“, lachte Alina.  „Ach sei Still!“, brummte Hailey.

„Killer!“, stieß Hailey erstaunt aus, als sie Killer auf dem Deck sitzen sah. „Geht es wieder?“, fragte er besorgt und kam eilig auf sie zu. „Ja es wird wieder, aber sie darf ihren Fuß nicht so sehr belasten. In den nächsten Tagen ist Ruhe angesagt. Ich werde also viel Zeit bei euch verbringen. Ich glaube nicht, dass sie hier sein will, solange ihr Fuß nicht verheilt ist.“, lachte Alina. „Darauf kannst du dich verlassen!“, bestätigte Hailey. „Also dann, Killer trägst du Hailey bitte zurück zum Schiff? Ich komme gleich nach.“, meinte Alina.

Erdbeeren, Wut und Verzweiflung - Der Urlaub neigt sich dem Ende zu

Drei Tage sind mittlerweile vergangen, nach Haileys Fußverletzung. Alina verbrachte fast die ganzen drei Tage auf dem Schiff der Kid-Piraten. Kid hatte Hailey verboten das Schiff zu verlassen und falls sie es doch wagen sollte, hatte er ihr eine gehörige Drohung aller Kid verpasst. Hailey hatte sich daraufhin in ihre Kajüte eingeschlossen. Erst die Angst vor Law und dann die Drohung von Kid waren zu viel gewesen. Alina stritt deswegen mit Kid so heftig, dass es beinahe zum Kampf kam. Doch Killer und Heat griffen ein und schlichteten den Streit. Und so vergingen drei recht anstrengende Tage für Kids Nerven.

„Man schmecken diese Erdbeeren gut! Akeno wie machst du die nur?“, fragte Alina begeistert und aß eine nach der anderen. „Hehe, danke! Und das ist nicht so schwer. Wenn ich wieder welche mach, zeige ich es dir.“, Akeno lief rot an und winkte bescheiden ab. „Ey Kid willst du auch eine?“, rief Alina übers Deck. Kid saß am Heck mit Heat und Wire. Da Alina am Bug saß, konnte sie Kid nicht sehen und zu Kids bedauern, suchte sie ihn jetzt, da er keine Antwort gegeben hatte. „Ah hier seid ihr. Wieso antwortest du mir nicht?“, beschwerte sich Alina nun. „Weil du mir auf die Nerven gehst!“, brummte Kid und sah stur in eine andere Richtung. „Ich nerve überhaupt nicht! Also was ist, willst du auch eine? Gleich sind keine mehr da.“, fragte sie erneut. „Eine was?“, nun sah er doch zu ihr auf. „Na eine Erdbeere.“, sie verdrehte die Augen und hielt ihm eine Erdbeere hin. „Nein.“, gab er genervt von sich. „Dann halt nicht, aber wehe du beschwerst dich hinterher!“, meinte Alina und machte sich schon auf den Rückweg. „Ahh! Kid bevor ich es vergesse…“, fing Alina dann doch nochmal an und drehte sich zu ihm um. Kid sah genervt zu ihr wieder auf und

–KLATSCH-

Eine Erdbeere traf ihn mitten ins Gesicht. „So jetzt kannst du dich nicht mehr beschweren, du hättest keine abbekommen.“, sagte Alina, als ob sie nichts gemacht hätte und ging. „Dieses. Kleine. Nervige. Miststück!“, knurrte Kid und stand auf. Wütend schritt er zum Bug und sah sich nach Alina um. Sie war nirgends zu sehen, Hailey lag im Liegestuhl und las in einem Buch, Killer saß auf der Reling daneben, aber keine Alina. Kid verengte die Augen leicht und eine Wutader pochte auf seiner Stirn. „Suchst du jemanden?“, fragte Killer. „Das Miststück! WO IST SIE?!“, knurrte er stinksauer. „Wenn du Alina meinst, die ist grade nicht da.“, sagte Killer ruhig, doch hinter seiner Maske schmunzelte er. „Wenn ich die in die Finger bekomme!“, knurrte Kid und wollte schon wieder zurück, als ihn eine Stimme aufhielt.

„Also ich finde dieses Rot im Gesicht beißt sich ziemlich mit deinen Haaren, weist du das?“, ertönte von irgendwoher Alinas Stimme. Er drehte sich in die Richtung um, wo die Stimmer herkam, doch er fand sie einfach nicht. „Hmm, wenn ich es mir recht überlege, du ähnelst einer Erdbeere. Hihihi.“, kicherte Alina und Kid wurde nur noch wütender, da er sie immer noch nicht fand. Die anderen mussten sich das Lachen stark zurückhalten. „Komm raus!“, brüllte Kid ins Nichts. „Hihihi, du wirst ja richtig wütend!“, kicherte Alina weiter. „Ich schwöre dir, wenn du nicht sofort herkommst, wirst du es noch bereuen!“, brüllte Kid und sein Gesicht machte seinen Haaren sehr starke Konkurrenz. „Hahahaha!“, lachte Alina. „Was ist daran jetzt so Lustig?!“, schrie Kid übers Deck. Alina schwebte weiterhin in der Luft und versteckte sich immer hinter den Mast oder sonst wo. „Du bist wirklich ein Choleriker! Hmm… JA! Eine cholerische Erdbeere! Hihihi!“, kicherte Alina und die anderen konnten nicht mehr und lachten. „Wie bitte?!“, brüllte Kid. „Kiddy die cholerische Erdbeere!“

Alina konnte nun auch nicht mehr vor Lachen und fiel aufs Deck und hielt sich den Bauch vor Lachen. „Das wirst du bereuen!“ Kid ging auf sie zu, packte sie am T-Shirtkragen und zog sie zu seinem Gesicht. Alina sah ihn mit einem breiten Grinsen an, gemischt mit einem unschuldigen Blick. „Ach komm, ein bisschen Spaß muss doch mal sein.“, sagte Alina beschwichtigend. „Spaß?!“, zischte Kid zwischen zusammen gepressten Zähnen. Er zog sie noch näher zu sich, sodass sich ihre Nasen fast berührten. „Ja. Spaß unter Geschwister!“, Alina sah ihn immer noch unschuldig an und machte etwas, was alle anderen die Kinnlade herunterfallen ließ. Sie beugte sich noch näher zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Tut mir Leid Kid, aber ein bisschen Spaß verträgt jeder, auch du!“, sprach sie dann auch noch zuckersüß. Kid sah sie fassungslos an. Er ließ sie los, drehte sich um „Mach das nie wieder!“  und verschwand ins Schiffsinnere. „Hm was denn?“, fragte sich Alina schulterzuckend und drehte sich zu den anderen um. „Was habt ihr denn?“, fragte sie verwirrt und legte den Kopf leicht schief. „Ähm nichts, nichts.“, winkte Wire ab und die anderen wandten sich ihren Aufgaben zu.

„Weist du was…“, doch Alina wurde unterbrochen. „Alina-chan!!“, rief Kayl. „Hm? Hey Kayl was ist denn los?“ „Captain Law will, dass du rüber kommst. Er muss was mit dir besprechen.“ Alina runzelte die Stirn. „Was will er… hm… Süße ich komm gleich wieder. Nicht weglaufen!“, meinte Alina und zwinkerte ihr zu. „Haha sehr witzig.“, lachte Hailey ironisch auf. Alina sprang vom Schiff und ging zurück zur Death.

„Alina bitte setzt dich.“, Law sah nur kurz von seinen Unterlagen auf, als sie eintrat. Nach ein paar Minuten räumte er einige Unterlagen weg, stützte seine Ellbogen auf die Tischplatte ab, verschränkte seine Finger ineinander und stützte sein Kinn auf diese ab. Einige Augenblicke sahen sie sich schweigend an, dann begann Law zu sprechen. „Ich habe vorhin einen Anruf bekommen. Ich muss für ein paar Tage weg und möchte dich bitte, solange in einem Hotel zu übernachten. Bevor du was sagst, nein ich will und werde dich nicht mitnehmen. Ich will dich nicht in Gefahr bringen, außerdem hast du um einen Urlaub gebeten und solange Hailey hier bleibt, wirst du es auch.“ Alina wollte grade etwas erwidern, doch Law hob eine Hand. „Ah, keine Widerworte! Du bleibst hier. Alina hör mal, es gibt Dinge, die muss ich alleine erledigen und ich will nicht, dass einige Leute dich kennenlernen. Bitte versteh das. Es ist nur zu deinem Schutz.“, sprach er ruhig weiter. „Wir werden gegen Mittag aufbrechen. Shachi wird dir beim Packen einiger Sachen helfen und sie in ein Hotel bringen. In ein paar Tagen sind wir zurück.“ Law stand auf und ging um seinen Schreibtisch herum auf Alina zu. „Es geht mir zwar gegen den Strich, aber ich will nicht schon wieder einen Befehl missachten.“, fing Alina missmutig an. „Irgendwann wirst du es verstehen. Ich möchte nicht, dass diese Leute dich sehen.“, unterbrach er sie. „Aber irgendwann werden sie mich sehen! Ich habe schließlich ein Kopfgeld.“, funkte Alina nun Law dazwischen. „Genau irgendwann. Aber nicht jetzt.“, sagte Law bestimmend. „Schon gut! Ich pack dann mal.“, gab Alina nach und stand auf. Doch bevor sie gehen konnte, zog Law sie in seine Arme und verwickelte sie in einen Kuss.

Zur selben Zeit bei Hailey.

‘Ob er mich wohl wirklich mehr als nur mag? Alina sagte es zwar, aber wieso macht er dann nichts? Oder soll ich den ersten Schritt machen? Was ist wenn, er mich zurückweist? Nein lieber nicht!‘, dachte Hailey nach und sah dabei ein und dieselbe Zeile ihres Buches an. „Über was denkst du nach?“, riss Killer sie aus ihren Gedanken. „Ach über nichts.“, sagte sie schnell. „Okay. Wie geht’s deinem Fuß? Soll ich Kaito holen zum Verbandswechsel?“, schon sprang Killer von der Reling und ging zur Tür, ohne auch nur eine Antwort abzuwarten. „Danke gut und nein brauchst du nicht.“, murmelte Hailey sarkastisch und starrte Killer hinterher. Nach ein paar Minuten kam er mit Kaito wieder. Schnell war ihr Fuß behandelt und neu verbunden. „Verheilt super gut. Du wirst bald nichts mehr davon spüren.“, meinte Kaito. „Danke. Weiß einer wo Kid ist?“ „In seiner Kajüte.“ Hailey stand vorsichtig auf und machte sich langsam auf den Weg zu Kid.

Klopf, klopf- „Was ist?!“, drang Kids genervte Stimme durch die Tür. „Ich bins. Kann ich rein kommen?“, fragte Hailey. „Meinetwegen.“, kam die Antwort und sie trat ein. Er saß an seinem Schreibtisch und schrieb in seinem Logbuch. Hailey ging zu seinem Bett und legte sich, mit hinter den Kopf verschränkten Armen, hin. Eine Weile hörte man nur das Kratzen der Feder, dann brach Hailey das Schweigen. „Warst du schon mal verliebt?“ Ein schauriges Kratzen der Feder war zuhören. Kid starrte fassungslos und verwirrt auf die Seite, wo ein Strich quer übers Blatt zusehen war.

„Wieso fragst du sowas?“, fragte er. „Warst du es schon mal oder nicht?“, wiederholte sie nochmals die Frage, starrte aber weiterhin die Decke an. „Nein. Wieso?“ Sie seufzte. „Ach nur so.“ meinte sie dann. Kid fing wieder an zu schreiben. „Warst du es schon mal?“, fragte er nun sie. „Ich bin mir nicht ganz sicher. Ist es Liebe, wenn man jemanden nicht mehr aus den Kopf bekommt?“, fragte sie mehr zu sich selbst. Jetzt sah Kid zu ihr herüber. „Wen?“, fragte er ruhig, doch innerlich keimte Wut auf. Hailey sah nun auch zu ihm. „Niemanden!“, sagte sie schnell und sah rasch wieder zur Decke. „Wer ist es?!“, fragte Kid nun mit einem deutlichen wütenden und fordernden Unterton. „Unwichtig! Ehrlich, vergiss es einfach.“, meinte Hailey und stand so schnell es ging auf. „Ich werd dann mal wieder gehen.“ So schnell sie konnte lief sie zur Tür, doch Kids nächsten Worte hielten sie auf. „Egal wer es ist, ich dulde keinen Mann an deiner Seite! Nicht solange ich das Sagen hier hab!“, sprach er zwar ruhig, aber wütend und schon fast drohend zugleich. Hailey drehte sich nochmals zu ihm um. „Ist das dein Ernst?! Ich darf keine Beziehung führen, solange ich hier auf dem Schiff bin?!“, fragte sie fassungslos. „Ja!“, knurrte er und funkelte sie böse an. „Du kannst mir gar nichts verbieten!“, knurrte auch sie zurück, riss die Tür auf und verwandt. Sie ging so schnell es ging aufs Deck.

„Ich werde rüber zu Alina gehen! Alleine!“, sagte sie und war schon vom Schiff. Killer sprang ihr allerdings direkt nach. „Nein. Du kannst kaum gehen.“, meinte er und hielt sie zurück. Ein warmes, kribbelndes Gefühl ging durch ihren Körper, doch sie war zu aufgebracht. „Killer, ich muss jetzt mal alleine sein! Ich pass schon auf. Außerdem ist mein Fuß fast wieder der alte! Also bis später!“, wies sie ihn ab und ging weiter. Killer sah ihr kopfschüttelnd nach, sprang aber zurück aufs Schiff und beobachtete sie.

‘Das darf doch nicht wahr sein! Ich darf aber auch gar nichts in seinen Augen! Als ob ich erst zwölf wär! Pah! Er wird schon sehen! Ich lass mir sowas doch nicht verbieten! Und wenn Killer nicht so langsam mal was tut, dann…. ARGH!‘, dachte Hailey wütend nach und kam bei der Death an. Sie sah hoch zum Deck und sah Alina und Shachi bepackt mit Koffern. „Was habt ihr denn vor?!“, rief sie perplex den beiden zu. „Hailey?! Was machst du denn hier?“, fragte Alina überrascht. „Hab Stress mit der cholerischen Erdbeere!“, meinte Hailey genervt, musste aber dabei schmunzeln. Auch Alina lachte kurz auf und Shachi sah verwirrt von einem zum anderen. Alina sprang runter. „Wir müssen zum Hotel, meine Sachen wegbringen. Erklär ich dir später. Und während wir dorthin gehen erzählst du mir, was vorgefallen ist.“ Alina hackte sich bei Hailey ein und ging Richtung Hotelanlagen.

„Nachdem du gegangen bist, bin ich nach einer Weile zu Kid gegangen. Er ist wahrscheinlich noch sauer auf dich, aber egal. Ich hab ihn gefragt, ob er mal so richtig verliebt war. Keine Sorge ich hab ihm nicht erzählt, dass ich Kil mehr als nur mag.“, begann Hailey und Alina verdrehte beim letzten Satz die Augen. „Du liebst ihn! Gib es doch zu. Shachi wird schon nichts sagen, hab ich recht?“, dabei wurde ihre Stimme deutlich kühler und sie sah Shachi eindringlich an. Er nickte hastig. „Ja gut, also ich liebe ihn. Naja Kid ist daraufhin irgendwie ausfallend geworden und meinte so, er erlaubt es nicht, dass ich einen Freund oder auch nur ansatzweise in der Richtung was hab. Solange ich auf seinem Schiff bin, ist es mir verboten.“, redete Hailey weiter und verzog ihr Gesicht zur Grimasse. Alina sah sie bestürzt an. „Was hat er?! War das sein Ernst?!“, fragte sie nach und Hailey nickte. „Ja war es, aber ich lass mir sowas doch nicht gefallen! Der wird schon sehen, was er davon hat! Niemand kann mir sowas verbieten!“, lies sie sich aus und ballte eine Hand zur Faust. „Ja der wird sich noch wundern!“, murmelte Alina und sah auf die Hotels.

„Wie hieß das Hotel noch gleich?“, fragte sie an Shachi gewandt. „Amanecer.“, keuchte Shachi unter der Last der Koffer. „Ach ja. Dort!“, Alina zeigte auf ein Hotel. „Wow!“, stieß Hailey aus. Das Hotel war ein fünf Sterne Hotel und sah sehr, sehr luxuriös aus. „Dort wohnst du jetzt?!“, fragte Hailey, leicht perplex und starrte das Hotel mit großen Augen an. „Ja, aber nur für ein paar Tage. Ich wusste nicht, dass es eins der besten hier ist.“, auch Alina war etwas perplex. „Der Captain will nur das Beste. Und dies ist das Beste.“, meinte Shachi. Vor dem Hotel kamen zwei Hotelpagen auf sie zu und nahmen Shachi die drei Koffer ab. Ihnen wurden die Türen offen gehalten und sie betraten die Eingangshalle. Hailey pfiff anerkennend und sie und Alina sahen sich neugierig um, während Shachi an die Rezeption trat. „Hier. Appartement 22 im achten Stockwerk.“ Shachi reichte ihr eine Checkkarte und sie gingen zu den Aufzügen, begleitet von den beiden Pagen, mit Alinas Koffern.

„OMG! Hier bleibst du jetzt?! Wie reich ist Law?!“, Hailey kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. „Weiß nicht. Ist auch egal, er hat schließlich was gut zu machen.“, brummte Alina leise vor sich hin und sah sich um.

Das Appartement bestand aus einem großen Schlafzimmer, Wohnzimmer mit einer kleinen Theke, einen großen Badezimmer und Balkon mit Aussicht aufs Meer.

„Wahnsinn! Ich kann bis zum Hafen sehen!“, rief Hailey vom Balkon aus. Alina packte grade ihre Sachen in die Schränke. „Du bekommst jeden morgen Frühstück aufs Zimmer. Getränkte sind frei den ganzen Tag. Mittags und Abends sollst du essen gehen. Hier ist Geld. Das Hotel ist erstmal für eine Woche bezahlt, falls es länger dauert, sollst du von diesem Geld weitere Tage bezahlen.“, Shachi hielt ihr zwei Geldsäcke hin. „Ist gut. Noch irgendwelche Anweisungen?“, fragte Alina, innerlich genervt und auch enttäuscht. „Du sollst nicht so viel Ärger machen. Falls du dich mit Eustass streitest, musst du selbst klar kommen. Aber das weist du ja bereits.“, Shachi sah bedrückt zu Boden. „Jaja das weis ich. Gut, dann lass uns mal zurück, es ist gleich Mittag.“ Alina ging Hailey holen und gemeinsam gingen sie zurück zur Death.

„Bis bald.“, verabschiedete sich Alina von allen und winkte ihnen mit Hailey zu. „Viel Spaß Alina-chan!“, riefen einige durcheinander. Law stand an Deck und sah auf sie hinab. Er hatte seine typische Maske aufgesetzt und sah leicht desinteressiert und kühl aus. „Bis bald.“, meinte er nur, doch lautlos fügte er noch ein ‘Ich liebe dich‘ hinzu. Alina lächelte und warf ihm einen Luftkuss zu. Schneller als gedacht, war die Death schon weithinaus aufs Meer gesegelt und bald drauf untergetaucht.

„Erklärst du mir jetzt, wieso sie dich hier gelassen haben und alleine irgendwo hinsegeln?“, fragte Hailey. Alina seufzte. „Law hat irgendwas Wichtiges zu erledigen und ich darf nicht mit, weil mich irgendwelche Leute nicht sehen, kennenlernen dürfen. Keine Ahnung. Naja ein Gutes hat es ja, ich kann noch hier bleiben und weitere schöne Tage mit dir verbringen.“, nun lächelte sie Hailey an. „Das stimmt.“ „So und jetzt überlegen wir im Hotel, wie wir, bzw. du, Kid diese Gemeinheit zurückzahlst!“, Alina lächelte teuflisch dabei und ihre Augen blitzten rot auf.

Am nächsten Abend gingen beide mit Kid, Killer, Akeno und Kaito in eine der vielen Kneipen. Hailey tat so, als ob nichts vorgefallen wäre und Kid schien, auch nicht mehr sauer zu sein. Die Kneipe war ziemlich voll und sie hatten kaum Platz zum Tanzen, was Hailey und Alina zwang am Tisch zu tanzen. „Jetzt komm schon! Zieh ihn einfach vom Stuhl und tanz mit ihm!“, flüsterte Alina eindringlich auf Hailey ein. „Ich weiß nicht.“, flüsterte Hailey unschlüssig zurück. „Wenn du es jetzt nicht machst, dann mach ich es eben!“ „WAS?! Nein! Ich… ich mach ja schon.“, gab sich Hailey geschlagen. Sie ging um den Tisch herum, nahm all ihren Mut zusammen und zog Killer auf die Füße, als sie bei ihm stand. „Was ist los?“, fragte Killer leicht irritiert. „Tanz mit mir.“, meinte sie. Innerlich betete sie, dass er nun endlich seine waren Gefühle für sie zeigen würde. Entweder war mehr zwischen ihnen, oder nicht, wobei sie auf ersteres hoffte.

Alina beobachtete die beiden die ganze Zeit. Killer hatte sich zum Tanzen animieren lassen und Alina fand, dass er gar nicht mal schlecht tanzte. Hailey’s Fuß war zwar wieder verheilt, aber nach einiger Zeit merkte sie die Verletzung doch wieder. Killer löste dieses Problem, indem er sie auf seine Füße stellte. Sie tanzten jetzt engumschlungen und Alina lächelte zufrieden und setzte sich mit Akeno zurück an den Tisch. „Heute werden wir wohl kaum schlaf bekommen.“, meinte Kaito zu ihnen. „Ja sieht so aus.“, seufzte Akeno und sah zu Kid. Dieser saß etwas abseits von ihnen mit einer Frau auf dem Schoß. Alina lächelte zufrieden und sah diebisch zu ihnen rüber. Die Frau stand unter Alinas Kontrolle, nachdem sie sich von allein an Kid ran gemacht hatte und er sie wohl für gut befunden hatte. Nun konnte ihr Racheplan los gehen. Alina hatte beschlossen heute Nacht bei Hailey zu schlafen, natürlich ohne Kids Wissen. Und Morgenfrüh wird sich Kid noch wundern. Die Rache war einfach perfekt geplant.

„Hey sieh mal!“, meinte Kaito plötzlich und riss Alina aus ihren Gedanken. Sie sah zu Kaito, der in eine Richtung zeigte. „Oho. Der Vize mit der Kleinen.“, Akeno pfiff anerkennend und Alina sah zu Hailey und Killer rüber. Deutlicher konnte es nicht sein. Sie tanzten nun enger zusammen, falls das noch möglich war. Hailey hatte ihren Kopf an Killers Brust gelegt und sie schienen ihre Umgebung total vergessen zu haben. „Dann werden wir überhaupt kein Schlaf kriegen.“, maulte Akeno, lachte dann aber auf. „Ha, aber geküsst wird wohl nicht. Killer nimmt doch nie seine Maske ab. Bis jetzt haben sich doch alle immer darüber beschwert.“ Auch Kaito lachte nun. „Stimmt. Jede hat sich immer beschwert, aber trotzdem konnten wir nie schlafen.“ Das wurde Alina nun zu bunt. „Hört auf! Vielleicht hat er sie noch nie abgenommen, weils immer Fremde waren. Außerdem, wer behauptet denn, dass sie heute die Nacht zusammen verbringen?“ Alina sah sie scharf an. „Glaub ich nicht. Also ich hab ihn noch nie ohne Maske gesehen, ich glaub nur Kid kennt ihn ohne. Und klar, sieh doch nur. Sie ist ihm doch jetzt schon verfallen. Und wenn er was will, dann bekommt er es auch.“, sagte Akeno und wackelte mit den Augenbrauen zum Schluss.

„KILLER?!“, brüllte Kid plötzlich und alle in der Bar zuckten zusammen. Es wurde schlagartig still. Alina sah entsetzt zu Kid, der von seinem Stuhl aufgesprungen war und entsetzt und wütend zu Killer und Hailey starrte. Killer und Hailey standen einen Schritt auseinander und Hailey sah Kid erschrocken an. „Was macht ihr da?!“ Kids Stimme klang wütend, aber auch entsetzt. Alina ahnte schon, was als nächstens kommt, doch sie wusste nicht, wie sie einschreiten konnte. Kid ging auf die beiden zu, packte Hailey unsanft am Arm und zerrte sie zum Ausgang, die Frau lies er stehen.  „Wir gehen!“, brüllte er zu den anderen und alle folgten, Alina folgte ihnen ebenfalls.

„Hab ich dir nicht was gesagt?!“, knurrte er Hailey an. „WAS HAB ICH DENN GETAN?“, fragte sie ihn wütend. „Was wohl?! Ich hab dir doch gesagt, ich dulde sowas nicht!“, brüllte er zurück. „Wir haben doch nur getanzt!“ Hailey versuchte sich loszureißen, doch vergeblich. Auf dem ganzen Rückweg stritten sie sich. „Killer Nachtwache!“, befahl Kid ihm barsch und sah ihn mit einem vernichtetem Blick an. „Und du…“, er sah zu Hailey. „Du BLEIBST in deiner Kajüte!“ Dann verschwand er in seiner Kajüte. Alina eilte zu Hailey. „Denk an unseren Plan!“, flüsterte sie ihr beruhigend ins Ohr. Hailey nickte, man sah ihr die Wut an. Die anderen hatten sich schon verzogen, sie waren allein an Deck. „Lass uns ins Bett gehen.“ Alina zog Hailey mit sich.

„Und?“, fragte Alina später in Haileys Kajüte. „Was und?“, fragte diese irritiert. „Na wie wars mit Killer? Hat er jetzt mal seine Liebe gestanden?“, Alina war sichtlich aufgeregt. Hailey senkte den Blick. „Nicht wirklich.“ „WAS?!“, stieß Alina aus. „Aber wieso denn nicht?“ Alina war fassungslos. „Was weiß ich. Komm lass und schlafen. Morgen müssen wir fit sein. Kid wird sich noch wundern! Ich hoffe die Frau spielt noch mit?“ Alina nickte. „Klar, ich kann die Kontrolle auch im Schlaf behalten. Sie kann nur bewusst gekappt werden, entweder durch meinen Tod, oder wenn ich es will. Ich habs mit Shachi ausprobiert. Also keine Sorge, es läuft alles nach Plan. Naja bis auf vorhin.“ Hailey nickte und löschte das Licht.

Alina und Hailey feixten vor sich her. Sie saßen an Deck und spielten mit Kaito und Akeno Karten. Killer hatte sich hingelegt, und Kid war in die Stadt gegangen. Alina lenkte die Frau währenddessen durch die Stadt, auf der Suche nach Kid. Nach ein paar Minuten fand sie ihn auch. Ein Gutes war, dass die Frau von selbst aus, was von Kid wollte und sich nicht allzu sehr gegen Alina versuchte zu wehren. Alina zwinkerte kurz Hailey zu und sie grinste noch breiter.

Blad schon kam Kid zurück, die Frau bei sich. „Ich will nicht gestört werden! Egal was ist, geht zu Killer.“, damit verschwand er mit der Frau in seine Kajüte. Nach zehn Minuten stand Hailey auf und ging ins Schiffsinnere. Sie legte eine Hand an die Türklinke zu Kids Kajüte, atmete noch einmal tief ein und aus, riss die Tür auf und trat ein.

„HAILEY?!“, brüllte Kid auf und die Frau riss sich die Decke bis zum Kinn hoch. Hailey beachtete sie nicht und tat so, als ob sie etwas auf Kids Schreibtisch suchte. „Hmm, hier hab ich sie auch nicht liegen lassen.“, murmelte Hailey gespielt vor sich her. „RAUS!“, brüllte Kid und machte Anstalten aufzustehen. Hailey drehte sich um und ging langsam zur Tür. An der Tür drehte sie sich nochmals um. „Ach Kid bevor ich es vergesse. Wenn ich keinen Mann darf, dann darfst du auch keine Frau.“, Hailey sah ihn todernst an und genau jetzt stand die Frau auch noch auf und zog sich wieder an. Kid sah wütend von ihr zu Hailey. „Wie war das?! Und du! Komm sofort wieder her!“, knurrte er wütend, doch die Frau hörte nicht auf sich weiter anzuziehen. „Ich sagte doch, wenn ich nicht darf, darfst du auch nicht. Es ist nur fair, schließlich sind wir Zwillinge und somit gleichberechtigt.“, meinte Hailey und grinste nun. Das brachte Kids Wut zum Überlaufen. Er sprang vom Bett auf, in dem Moment rannte Hailey zum Deck hinaus. Als sie aufs Deck rannte, packte sie Alina und beide sprangen vom Deck, damit Kid sie nicht erreichen konnte. Es dauerte auch nicht lang, da stand Kid nur mit einer Decke um die Hüfte an Deck.

„DU!“, brüllte er, als er sie sah. „Du steckst da also hinter!“ Er streckte eine Hand zu ihnen aus, einen Augenblick später zischte er wütend auf. Alina und Hailey lachten, denn beide hatten drauf geachtet, nichts metallisches zu tragen. Nun gingen sie davon, Richtung Stadt. Hinter sich konnten sie noch Kid wütend nach ihnen schreien hören.

„Das hat ja wunderbar geklappt! So schnell wird er das nicht noch mal machen!“, lachte Hailey und Alina lachte mit. „Sag mal, was ist aus der Frau geworden?“, fragte Hailey, als sie in einem Café saßen. „Kid hat sie in seiner Wut leider etwas zu strak geschlagen. Sie ist mit dem Kopf gegen die Reling geknallt und naja da brach die Verbindung ab.“, Alina zuckte mit den Schultern. „Sie stand zwar unter meiner Kontrolle, aber ich hab sie nicht gezwungen das Schiff zu verlassen. Sie ist, nachdem Kid dir hinterher gelaufen ist, selbst hinaus gegangen und wollte das Schiff verlassen. Ich hatte damit nichts zutun.“ Hailey nickte. „Kann man nichts machen.“, meinte sie und trank ihren Kaffee.

Am Nachmittag saßen sie auf dem Balkon von Alinas Apartment und sonnten sich. „Ob Kiddy sich schon beruhigt hat?“, fragte Alina und setzte sich auf. „Weiß nicht. Vielleicht, aber er könnte auch wieder an die Decke gehen, wenn er uns sieht.“ „Ich glaub, ich check das mal ab.“, überlegte Alina. Hailey sah auf. „Wieso denn? Es ist doch grad so angenehm.“ Alina zuckte mit den Schultern. „Ich wollte eh noch was überprüfen. Du bleibst solange hier, dauert auch nicht lange. Wenn du hunger hast, bestell einfach was.“, Alina zwinkerte Hailey noch zu, dann sprang sie auch schon vom Balkon und schwebte davon. Hailey schüttelte nur den Kopf, schloss ihre Augen wieder und dachte wieder über Killer nach.

Wird denn jemals mehr als nur Freundschaft zwischen uns sein? Oder wird Kid alles kaputt machen? Sicher, er hat es doch schon. Nach Gestern wird Killer die Finger von mir lassen! Danke Kid! Manchmal wünschte ich, ich wäre nie bei ihnen geblieben.

 Hailey schlug die Augen auf und setzte sich auf. „Ich denk mal wieder zu viel nach!“, Hailey stand auf und lehnte sich ans Geländer. Sie versuchte zwar nicht über ihre Liebe zu Killer nachzudenken, allerdings konnte sie nicht anders und je länger sie darüber nachdachte, desto aussichtsloser fand sie die Situation und negativer dachte sie darüber.

Zur selben Zeit bei Alina.

Sie war nun am Schiff angekommen und schlich sich an. Sie schwebte hoch zur Reling am Bug und lauschte. „Zum tausendsten Mal, wir haben nur getanzt!“, hörte sie Killer genervt sagen. „Ach ja?! Das sah mir aber anders aus!“, meckerte Kid. „Und wonach sah es für dich aus?“, Killer klang mehr als nur genervt. Anscheinend stritten sie schon eine Weile darüber. „Ich hab dich schon oft gesehen, wenn du eine haben wolltest.“ „Hab ich jemals eine durchs Tanzen rumbekommen?!“, fragte Killer ironisch. „Es geht ums Prinzip!“ „Um welches Prinzip KID?!“ Die Diskussion eskaliert. „NA UMS PRINZIPI EBEN!“, brüllte Kid nun. „Wo liegt dein Problem?! Wir haben doch nur getanzt?! Meine Güte Kid! Sie hat einen verletzten Fuß und konnte nicht so gut tanzen, also hab ich sie auf meine Füße gestellt! Da läuft nichts!“

Jetzt wurde Alina noch hellhöriger. Kid schnaubte verächtlich. „Kid wo liegt dein Problem?!“, fragte Killer wütend. „Sie ist zu jung!“, sagte Kid und Alinas Augen weiteten sich. War das sein Ernst, fragte sie sich.

„Was?!“, Killer schien genauso perplex zu sein wie Alina. „Ich erlaube ihr es einfach nicht! Außerdem kennst du die Regel! Also lass deine Finger von ihr, klar!“, knurrte Kid. „Ihr seit gleich alt!“ „Mir doch egal! Sie ist einfach zu jung dafür!“, beharrte Kid. „Ach und du bist dann nicht zu jung?! Man Kid ihr seit gleich alt! Und sowas kannst du ihr nicht verbieten! Denk an die Aktion von heute Morgen! Du siehst, was du davon hast, wenn du ihr Sachen verbieten willst!“ Kid schritt mit lauten Schritten übers Deck. „Ich warne dich Killer! Wenn du noch einmal…“, fing Kid an, doch Killer unterbrach ihn. „Ich hab es dir grade schon gesagt. Da läuft nichts. Und wie du grade schon gesagt hast kenne ich die Regel und ich halte mich daran!“

Alina riss nun der Geduldsfaden und sie schwebte über die Reling und stand nun hinter Killer. „Ist das euer Ernst?!“, ihre Stimme war ruhig und sehr kühl. Killer wirbelte herum, Kid starrte sie erschrocken und wütend an. „DU!“, brüllte er auch sofort. Alina hob einen Finger. „Ja ich! Und ich lass nicht zu, dass du Haileys Glück im Wege stehst! Du kannst ihr nicht alles verbieten! Außerdem will ich gar nicht wissen wie alt du warst, als du die erste rumbekommen hast! Also lass Hailey tun was sie will! Sonst werde ich dir dein Liebesleben zur Hölle machen!“, schrie sie Kid an, der mit jedem Satz fassungsloser wurde. „Und noch was! Was hast du dagegen, dass Killer was von ihr will?“ „WAS?!“, stieß Killer aus, doch Alina ignorierte ihn und sah Kid fest in die Augen.

„Sie… Er… Alt… unantastbar.“ Mehr verstand Alina nicht, denn Kid sprach mit zusammen gebissenen Zähnen. „Also ich fass dann mal zusammen. Du findest Killer zu alt für sie?! Und was soll dieses unantastbar?“ „WAS?!“, war Killers geistreicher Kommentar. „Sie ist zu jung!“, knurrte Kid als Antwort. Alina warf die Hände in die Luft. „Man Kid! Du bist echt schlimm! Du wirst noch sehen was du davon hast. Mach nur so weiter und du wirst sie bald verlieren!“, meinte Alina noch kühl, dann zog sie Killer am Arm mit sich. „Und wir müssen mal was klären!“, sprach sie zu ihm, da er erst nicht mit wollte. Kid blieb verärgert zurück an Deck. Alina zog Killer weit genug vom Schiff weg, hin zum Strand.

„Was willst du von mir?“, sprach Killer sie auch sofort an, nachdem sie stehen geblieben waren. „Die verdammte Wahrheit!“, Alina reichte es mittlerweile. Sie wusste, dass Hailey seit gestern immer mehr die Hoffnung verlor, also musste sie jetzt nachhelfen. „Was für eine Wahrheit?“ „Man Killer, wie alt bist du überhaupt?! 13?“, stöhnte Alina genervt auf. „Was?! Nein!“ „Dann benehm dich mal wie… Wie alt bist du noch gleich?“, fragte Alina nun ernst. „25.“ „Man dann benimm dich doch mal auch so! Und jetzt sag mir die Wahrheit, liebst du sie?“, sie musterte ihn und hasste umso mehr seine Maske. Lange blieb es still, dann drehte er ihr den Rück zu und sie dachte schon er ginge. „Es geht nicht.“ Erneut riss Alina der Geduldsfaden. „Natürlich geht es! Man Killer ihr beide seit verliebt und keiner macht was! Wenn du nicht willst, dass ihr sie verliert, dann mach endlich was!“, schrie sie ihn an. „Und was?!“ schrie er nun zurück. „Zeig ihr endlich, dass du mehr für sie empfindest! Küss sie oder sag es ihr…, ach mir doch egal, aber mach endlich was!“ „Sie küssen?!“ Alina hörte seine Fassungslosigkeit. „Ja verdammt, dein Gesicht hat sie ja eh schon mal gesehen. Und nur deswegen hat sie sich noch mehr in dich verliebt! Also mach was und warte nicht zu lange!“, mit diesen Worten ging Alina und lies Killer einfach stehen.

Auf dem Weg zum Hotel traf sie zwei junge Frauen, die sich halblaut über zwei Zettel unterhielten. „Ich wette, dass das Captain Kids Schiff war!“, meinte die Brünette. „Meinst du? Ich konnte weder ihn, noch Killer oder Eustass Hailey sehen. Vielleicht irrst du dich auch.“, meinte die andere. Alina verlangsamte ihre Schritte, um unbemerkt weiter hinter ihnen zu gehen. „Nein, ich bin mir ganz sicher! Sie sind bestimmt nur in der Stadt oder so. Komm lass uns später wieder hin.“ Die Brünette war begeistert und Alina fragte sich, wieso sie unbedingt Kid kennenlernen wollte. Normalerweise rannten doch alle vor ihm davon, mit seinem Ruf. „Okay, aber wenn es nicht sein Schiff war, dann schuldest du mir was!“

„Entschuldigt, hab ich grade richtig gehört? Hab ihr grade von Eustass Captain Kid gesprochen?“, fragte Alina, sie war neugierig geworden, was die beiden von ihm wollten. Leicht erschrocken drehten sie sich zu ihr um. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht, aber ja hast du.“, antwortete die Brünette hochnäsig. „Was wollt ihr denn von ihm? Alle die ich kenne fürchten sich vor ihm.“, fragte Alina weiter. Die andere Frau, sie hatte kurzes blaues Haar, stemmte eine Hand in ihre Hüfte und sah sie abschätzig an. „Wir fürchten uns nicht vor ihm und es geht dich nichts an, was wir von ihm wollen. Also zieh Leine!“, gab sie zickig zurück. Alina zuckte mit den Schultern. „Na gut. Wenn ihr es so wollt. Ich geb euch nur einen Tipp. Zicken wie euch, haben bei ihm nichts zu suchen, außer ihr spielt mit eurem Leben. Na dann, tschau tschau!“, Alina winkte ihnen, wie eine Eingebildete zu und schritt weiter in Richtung Hotel. Sie war gespannt, ob sie die beiden heute noch mal sehen würde.

„Ich bin wieder da!“, rief Alina und ging ins Wohnzimmer. „Hey! Und alles erledigt? Ist Kid noch sauer?“, fragte Hailey, die immer noch auf dem Balkon lag und sich sonnte. Alina ging zu ihr und legte sich ebenfalls auf eine Liege. „Nö. Wir können morgen mal vorbeischauen und mal sehen, was sie so geplant haben!“, lächelte Alina, dann setzte sie sich wieder auf. „Aber jetzt gehen wir in den Vergnügungspark!“, dabei zog sie Hailey von der Liege und sprang auch schon wieder über den Balkon. „AHHH!! Bist du bescheuert! Mach das nie, NIE wieder!!“, schnauzte Hailey sie an, als sie unten ankamen, natürlich mit einer sanften Landung. „Geht klar! Aber so waren wir viel schneller hier!“, lächelte Alina und sie zogen los. Am nächsten Tag machten sie sich am Nachmittag auf au Schiff.

„Und du bist dir sicher, dass mein Bruder nicht gleich wieder austickt?“, fragte Hailey vorsichtshalber noch mal nach. „Ja ganz sicher! Und selbst wenn, dann ticken wir aus!“, dabei grinste Alina und Hailey verdrehte daraufhin die Augen. Bevor Hailey protestieren konnte, zog Alina sie auch schon in die Luft und landete auf dem Deck. Isamu erschrak dabei, denn sie landeten genau neben ihm. „Na Jungs!“, rief Alina ausgelassen und klopfte Isamu auf die Schulter. Hailey kicherte kurz, da Isamu Alina einen finsteren Blick zuwarf. „DU?!“, kam es von der anderen Seite und Alina sah sich zur Stimme um. Sie grinste und winkte den beiden Frauen von heute Mittag zu. „Oh ihr lebt noch.“, rief sie und sah sich um. Kid lehnte an der Reling hinter den beiden Frauen, zusammen mit Heat und Kaito. Killer war nirgends zu sehen und Wire und Akeno spielten Karten. „Was willst du denn hier?!“, fragte die Brünette in einem ziemlich unfreundlichem Ton. „Na meinen kleinen Bruder besuchen!“, sagte Alina und lächelte breit. Hailey hob eine Augenbraue. „Ich geh mich mal umziehen und dann erklärst du mir das hier mal.“, meinte sie zu Alina und ging ohne Kid eines Blickes zu würdigen auf die Tür zum Schiffinneren zu, da kreischte auch schon die Blauhaarige auf. „EUSTASS HAILEY!!“ Hailey drehte sich zu dieser um und sah sie abschätzig an, ging dann aber weiter und verschwand.

„Deinen Bruder? Und wer soll das sein?“, fragte die Brünette Alina, als sie ihre Freundin aufhalten konnte, Hailey hinterher zustürmen. Alina grinste sie an, während sie auf sie zuging. „Na Kid.“, sagte Alina grinsend, ging an ihnen vorbei auf Kid zu und setzte sich zwischen ihm und Kaito auf die Reling. „Na wieder beruhigt?“, fragte Alina Kid und sah ihn eindringlich an. Kid musterte sie kurz „Ja.“, gab er dann knapp zur Kenntnis. „Gut. Wo steckt Killer?“ „Momentmal!! Du bist nie im Leben Captain Kids Schwester!“, funkte eine der Frauen dazwischen. Kid grinste und wartete Alinas Erklärung gespannt ab. „Woher wollt ihr das denn wissen?“, fragte Alina und lächelte hochmütig. „Weil ihr euch nicht mal im Ansatz ähnlich seht! Außerdem bist du nicht mal in seiner Mannschaft!“, sagte die Blauhaarige.

Alina lachte gekünstelt „Was geht euch das eigentlich an? Gar nichts. Ach Kid, was wollen die beiden eigentlich hier? Und wo ist Killer?“, fragte Alina Kid erneut. „Sie wollen in die Mannschaft. Und Killer ist in seiner Kajüte und erledigt Papierkram.“ Alina fing an zu lachen. „HAHAHA!! Die in deiner Mannschaft!“, sie stoppte sah zu den Frauen und prustete wieder los. „HAHAHA, nicht dein Ernst!“ „EY! Halt deine Schnauze du Lügnerin!“, schrie die Brünette Alina an. Alina wischte sich ihre Lachtränen weg, sprang von der Reling und sah die beiden Frauen schmunzelnd an. „Ich seh mal nach Hailey!“ Sie ging kichernd weg, wobei die Brünette sie am Arm packte und aufhielt. Schlagartig verschwand Alinas lächeln und ihre Augen wechselten zu rot. „Hiergeblieben!“ Langsam drehte Alina den Kopf zu ihr um. „Wenn dir was an deinem Leben liegt, dann lässt du mich jetzt los.“ Alina grinste hinterlistig. „Alina-san, lass sie doch. Sie ist dir weit unterlegen.“ Mischte sich Kaito ein. „A-Alina? D-Die Alina?“, stotterte die Blauhaarige plötzlich. „Was? Was ist?“, fragte die Brünette und sah zu ihrer Freundin. Alina sah ebenfalls zu ihr. „Sie ist es! Das ist Todesengel Alina, Kopfgeld von 30 Millionen Berry!“, sagte die Blauhaarige fassungslos. Die Brünette ließ so hastig von Alina ab, dass sie auf ihren Po fiel. Alina lachte und ging ins Schiffsinnere.

Das könnte ja noch richtig amüsant werden mit denen.‘ dachte Alina und grinste vor sich her. Aus der Kombüse drangen Geräusche. „Ah hier bist du.“, begrüßte Alina Killer, der sich einen Kaffee holte. „Und?“, fragend sah Alina ihn an. „Was und?“, fragte Killer zurück. „Wirst du es ihr heute noch sagen?“, Alina verdrehte die Augen. „Was geht dich das an?“ „Einiges! Also?“ Doch Killer verlies ohne eine Antwort die Kombüse und eine Tür knallte zu. Alina seufzte und ging in Haileys Kajüte. Kurz klärte sie Hailey über die beiden Frauen auf, während sich Hailey anzog, denn sie war schnell duschen.

„Ah, also klingt nach Spaß heute.“ Auch wenn Hailey lächelte, so erreichte es ihre Augen und Stimme nicht. Alina sagte zwar nichts, aber sie wusste auch so, woran es lag. Und wenn Killer nicht bald was machte, dann wird er Hailey verlieren, da war sich Alina sicher. Doch noch wollte sie die Hoffnung nicht aufgeben und Hailey Mut machen. „Komm wir gehen wieder raus und mischen die Jungs mal auf!“, versuchte Alina sie aufzumuntern. „Klar warum nicht.“ Also gingen sie kurz in die Kombüse und holten ein paar Getränke.

„So Jungs jetzt wird gefeiert!“, riefen sie und alle Jungs stimmten mit ein. Alina ging kurz zu Kid, der sich mit der Brünetten unterhielt. „Lässt du Hailey in Ruhe?“, fragte Alina Kid und sah ihn eindringlich an. „Meinetwegen.“, knurrte er. „Gut, sonst.“, Alina lächelte teuflisch und lies den Satz in der Luft hängen. Kid funkelte sie an. Alina grinste zufrieden, gab Kid einen Kuss auf die Wange und flüsterte „Sei brav Kiddy!“ und verschwand zu den anderen. Sie drehte sich kurz um, Kid funkelte sie böse an, unterhielt sich dann aber weiter. „Süße, hol doch mal Killer. Er ist bestimmt in seiner Kajüte. Kid meinte er müsse irgendein Papierkram machen.“, Alina verdrehte die Augen und Hailey nickte und ging.

Sie klopfte an Killers Tür und trat einfach ein, eine schreckliche Angewohnheit von ihr. Killer saß an seinem Schreibtisch und wie Hailey bestürzt feststellte ohne Maske. Killer sah nicht auf und schrieb weiter. „Was ist?“, fragte er lediglich und drehte seinen Körper etwas seitlich, sodass sein Gesicht noch weiter im Schatten verschwindet. „Ähm, ich, ich wollte dich zur…“, stotterte Hailey und ihr Herz raste. Sie sah seine wunderschönen grünen Augen vor sich und konnte nicht anders, als sich in diese zu verlieren. Bei dem Klang ihrer Stimme hatte Killer ruckartig aufgesehen. Eine Weile blieb es Still, dann wandte Killer sich ab, griff nach seiner Maske und fragte „Zur was?“ „Zur Party.“, sagte Hailey leise und sah auf den Boden. Sie nahm nicht war, wie er aufstand und auf sie zu schritt. Erst als er ihr Handgelenk packte und sie mit sich zog, sah sie auf. „Dann lass uns gehen.“ Ihr Herz überschlug sich und es war das gleiche warme Kribbeln, wie am Abend zuvor beim Tanzen, welches sich in ihrem Körper ausbreitete. Doch als sie an Deck gingen lies Killer sie schlagartig los und das Kribbeln verschwand mit der Wärme.

Den ganzen Abend und die Nacht, wechselten sie und Killer kein weiteres Wort mehr. Sie fühlte sich traurig und wütend zugleich. Er saß die ganze Zeit über mit Kid, Kaito und Heat bei den Frauen und sie spürte noch nicht mal seinen Blick auf sich. Alina fiel es auf und versuchte Hailey so gut es ging abzulenken, doch es half nichts. In der Nacht sprang Hailey dann einfach vom Schiff und Alina gab Akeno schnell bescheid, dass sie beide im Hotel seien. Hailey sprach kein Wort und so gingen sie schlafen. Zwei Tage vergingen. Hailey und Alina verbrachten die Zeit in der Stadt zu Zweit und sahen ab und an bei den Jungs vorbei. Doch zwischen Hailey und Killer lief immer noch nichts. Killer verhielt sich distanzierter als vorher und so verlies Hailey immer mehr der Mut und eine tiefe Leere machte sich langsam in ihrem Herzen breit.

Am nächsten Tag bekam Alina einen Anruf von Law, er würde morgen am Hafen sein und sie dann abholen. Wütend wegen dem Zeitdruck, verschwand Alina kurz drauf aus dem Apartment und rannte zum Schiff. „KILLER!!“, schrie sie vom Weiten und der Maskierte tauchte an der Reling auf. Sie stieß sich kraftvoll vom Boden ab und sprang aufs Deck. „Wir müssen reden!“ sagte Alina und sah Killer zornig an. Dieser nickte und verschwandt ins Innere. Alina folgte ihm und alle anderen sahen ihnen verwundert nach, trauten sich aber nicht zu lauschen.

„Du wirst es ihr heute noch sagen, falls nicht, hast du sie endgültig verloren! Das ist kein Spiel Killer! Wenn du sie wirklich liebst, dann sag es ihr verdammt nochmal und ignorier sie nicht!“, Alina blieb trotz ihres Zornes ruhig und erhob die Stimme nicht. Killer lies sich seufzen auf sein Bett fallen. „Ich kann nicht.“, sagte er dann leise. „Warum nicht? Wegen Kid?“ „Nein. JA!“ Killer klang verzweifelt. „Ich hab mit Kid gesprochen und er lässt Hailey in Ruhe, also steht euch nichts im Weg!“ Alina wusste bald nicht mehr weiter. „Es geht nicht!“, Killer sprach so leise, dass Alina es kaum hörte. „ARGH KILLER!“, stöhnte Alina genervt auf und klatschte sich verzweifelt und genervt gegen die Stirn. „Pass auf, komm in einer Stunde ins Apartment. Ich werde für ein paar Stunden dann verschwinden und du wirst es dann ein für alle Mal klarstellen! Und wenn du das machst, will ich, dass du deine Maske abnimmst!“ Alina massierte sich dabei ihre Schläfen. „WAS?!“, stieß Killer aus. „Nein!“ „Was heißt hier nein? Killer, wenn du sie überzeugen willst, und das musst du. Kannst du das nur, wenn sie dir in die Augen sehen kann. Deine Augen spiegeln deine wahren Gefühle wider und nur so wird sie dir glauben.“ Sie sah Killer aufmerksam an. Eine Weile blieb es still und sie wurde nervös. Fast hatte sie die Hoffnung schon aufgegeben, als Killer nickte. „Na schön, ich mach’s. Aber nur, wenn keiner davon weiß! Es bleibt unter uns.“ Alina lächelte erleichtert auf und umarmte Killer freudig. „Geht klar!“, sagte sie und sprang wieder auf. „In einer Stunde, wenn du klopfst, werde ich verschwinden. Ihr hab vier Stunden!“, damit verlies sie seine Kajüte.

„Wo sind denn die beiden Möchtegern-Piratinnen?“, fragte Alina Kid, als sie wieder an Deck war. „Hab sie vom Schiff geschmissen.“ „Ach gut. Na, muss los! Bis später Jungs!“, Alina sprang und flog eilig zurück zum Appartement.

Sie fand Hailey im Schlafzimmer im Bett. „Süße! Schnell wir müssen dich hübsch machen Killer…“, rief sie fröhlich, doch als Hailey sich zu ihr drehte, brach sie ab. Haileys Blick hatte eine leichte Leere und ihre Mundwinkel hangen bis zum Boden. Wie Alina sich gedacht hatte, verlor Hailey die Hoffnung, wenn sie die nicht schon verloren hat. „Was ist passiert?“, fragt Alina und setzt sich neben sie aufs Bett. „Weiß du, mir ist einiges klar geworden…“, fing sie an und stand auf. Alina sah ihr besorgt hinterher. Hailey blieb am großen Fenster stehen und begann zu singen:

Wenn es für Dummheit einen Preis gäb´, würd´ ich ihn garantiert gewinnen!

Die Herren gehen mir auf die Nerven!

Das hab ich hinter mir, Männer spinnen“

Alina verdrehte dabei die Augen und entgegnete:

Was willst du verstecke? Du bist in den Kerl verschossen!

Willst du mich erschrecken und ihn von der Kante stoßen?

Änd‘re deine Meinung, sonst bist du allein und er ist nicht mehr da!“

Hailey: „Ohohh ,Oh nein! Niemals! Nie im Leben, nicht so!“

Alina: „Gib‘s zu, du schwebst nur auf Wolken oh-h!“

Hailey: „Kein Liebeskram, nein ich will keinen Mann! …Ich will die Männer nur vergessen… sonst werd ich‘s bitter bereuen!

Das Ganze ist für mich gegessen… sonst werd ich nächtelang nur noch heulen!“

Alina: „Was soll das Gejammer? Du willst alles nur verneinen!

Das ist doch der Hammer! Es gibt für dich nur noch einen!

Sei jetzt mal erwachsen! Mach jetzt keine Faxen!

Mädchen sag sag sag doch ja-ha!“

Hailey: „Ohohh ,oh nein! Niemals! Nie im Leben, nicht so!“

Alina: „Du wirst schon sehn! Sag der Liebe ‘Hallo‘!“

Hailey: „Es tut nur weh! Nein ich will keinen Maahhannn-“

Alina: „Sei still! Du spinnst! Ja du willst einen Mann!“

Hailey: „So muss es sein! Ich will keinen…“

Alina: „Du willst einen Mann!“

Hailey: „Lass mich allein! Ich will keinen…“

Alina: „Sieh‘s endlich ein! Du bekommst einen Mann!“

Hailey: „Ohohhohohh, Na fein, kann sein, außer ihn keinen Mann!“

Alina umarmte Hailey und führte sie ins Bad. „Das wäre ja dann geklärt. Jetzt machen wir dich wieder hübsch, denn mit solchen Augenringen und Mundwinkeln, rennt er gleich wieder weg!“, lachte Alina und begann eine Maske aufzutragen. Hailey fühlte sich zwar immer noch leicht betrübt, denn sie glaubte nicht wirklich daran, dass Killer noch Interesse an ihr hat, falls er es je hatte. Aber Alina hatte ihr auch Mut und Hoffnung gegeben, einen letzten Versuch zu starten. In einer Stunde würde Killer nach ihrer Aussage herkommen und wenn sich Hailey ganz ehrlich war, dann schlug ihr Herz jetzt schon schneller und ein nur sehr bekanntes Kribbeln breitete sich immer weiter aus, je weiter die Stunde verstrich.

„Und wo gehst du gleich hin?“, fragte Hailey. „Weiß noch nicht. Ich wollte am Strand spazieren und dann seh ich mal bei der Erdbeere vorbei.“, bei dem Namen mussten beide immer noch stark kichern. Alina kam auf die erstaunlichsten Sachen manchmal, nur gut, dass sie Hailey nicht so nannte.

- Klopf, klopf-

„Argh! Oh nein! Das ist er ja schon!“, Haileys Nervosität stieg rasant an und Alina beruhigte sie. „Ganz ruhig! Sei du selbst! Es wird alles Gut, da bin ich mir ganz sicher! So und jetzt mach die Tür auf, wir sehen uns in vier Stunden!“, Alina umarmte sie noch kurz und sprang dann vom Balkon. Hailey ging mit zitternden Schritten auf die Appartementtür zu und öffnete sie. Langsam sah sie von seinem schlichten grünen Hemd, welches er nur leicht zugeknöpft hatte, hoch und ihr klappte der Mund auf.

Der Abschied naht

„Kann ich bitte rein?“, fragte Killer und Hailey trat, immer noch mit leicht geöffnetem Mund, zur Seite. „Ähm, ja klar. Eh… Killer wieso…?“ Sie schloss die Tür und sah Killer fragend an. Er stand mit dem Rücken zu ihr und fuhr sich grade mit der linken Hand durchs Haar. „Hailey ich muss mit dir reden.“, begann er und drehte sich zu ihr um. Hailey stand unsicher an der Wand zum Wohnzimmer gelehnt und sah durch ihre schönen langen Wimpern hoch zu ihm. Sie konnte es nicht fassen, er hatte seine Maske nicht auf und machte auch keine Anstalten sich diese wieder auf zusetzten. Er legte sie auf den Wohnzimmertisch ab und trat nun näher zu ihr heran. „W-was möchtest du denn mit mir bereden?“, Hailey erinnerte sich an Alinas Worte: ‘Killer wird hier herkommen und mit dir was klären. Hör ihm gut zu und unterbrich ihn nicht! Egal was du dir auch in den Kopf gesetzt hast, denk über seine Worte nach, bevor du was sagst! Ich bitte dich! Gib ihm eine Chance!‘

Und hier standen sie nun und wie sie es sich gedachte hatte, ihr Herz klopfte verräterisch gegen ihre Brust und das Kribbeln breitete sich immer weiter aus, je mehr sie in diese grünen Augen sah. „Am besten du setzt dich.“ Killer nahm sie bei der Hand und führte sie zum Sofa. Hailey setzte sich, faltete ihre Hände im Schoß und sah auf diese. Killer blieb stehen und ging etwas auf und ab. Hailey wurde von Minute zu Minute nervöser. Es dauerte etwas, bis Killer zu sprechen begann. „Weißt du… also es ist so…! Hailey ich, es tut mir Leid…“, Killer schien genauso nervös zu sein, wie sie. „Ich hab einige Fehler gemacht in letzter Zeit. Es ist nicht einfach, weißt du.“ Hailey sah zu ihm auf. Er strich sich immer wieder seinen Pony aus dem Gesicht und zum ersten Mal konnte Hailey seine Mimik sehen und musste nicht raten. „Ich hab falsch gehandelt, weil ich mir etwas eingeredet hab, was nicht stimmt. Ich wollte nie… ich wollte dich nie verletzten.“ Killer sah ihr in die Augen und Haileys Herz setzte kurz aus. Ihr wurde bewusst, dass sie sich, genau in diese Augen verliebt hat und diese um jeden Preis öfter sehen wollte.

„Ich habe nur so gehandelt, da ich wusste, dass Kid dies nie verstehen würde. Aber als wir hier angekommen sind, hat sich einiges geändert und mir wurde einiges klar. Vor allem dank Alina. Trotzdem habe ich immer noch Fehler begangen und dich wieder verletzt. Bitte verzeih mir meine Fehler.“, Killers Augen trübten sich leicht beim Sprechen und Hailey konnte seine Reue sehen. Es tat ihm wirklich Leid und er hatte, wie sie, darunter gelitten. Hailey stand auf und ging auf ihn zu. Vor ihm stehend, sah sie hoch zu ihm und fragte „Was willst du mir damit sagen?“ Nun war die Zeit, die Chance gekommen und sie hoffte, dass ihr Gefühl sie nicht enttäuschte.

Killer lief leicht rot um die Nase herum an, hielt ihren Blick aber stand. „Ich, ähm… es ist so. Hailey, ich mag dich, sehr sogar… Ich hab mich schon sehr lange in dich…“, doch weiter kam er nicht. Hailey hatte sich auf Zehenspitzen gestellt und küsste ihn. Nach einigen überraschten Sekunden, erwiderte Killer den Kuss und zog sie näher zu sich. Haileys Herz schlug wie wild, das Blut rauschte nur so durch ihren Körper. Nach einigen Augenblicken lösten sie sich wieder und sahen sich engumschlugen an. „Verzeihst du mir meine Dummheit?“, flüsterte Killer und Hailey nickte. Sie strich ihm eine Strähne hinteres Ohr und sagte „Ich habe mich auch schon eine sehr lange Zeit in dich verliebt. Und ich bin jetzt einfach nur glücklich, dass du meine Gefühle erwiderst.“ Sie lächelte ihn schief an und er lächelte zurück, was ihren Puls noch mehr beschleunigte. „Ich wusste es schon eine Zeit lang, aber ich habe dir nie etwas gesagt….“ Während Killer sprach, nahm er Hailey hoch und setzte sich mit ihr zusammen aufs Sofa.

Währenddessen bei Alina.

Nachdem Killer an die Tür geklopft hatte, war sie verschwunden, so dachten Killer und Hailey es, doch Alina blieb unbemerkt am Balkon, beobachtete und lauschte. Sie wollte einerseits sicher gehen, dass Killer auch wirklich Hailey die Wahrheit sagte und ihr seine Liebe gestand. Andererseits war sie neugierig, wie er nun ohne Maske aussah. Hailey hatte ihr zwar schon mal erzählt, wie er aussah, aber sie wollte es mit eigenen Augen sehen. Und  Hailey hatte nicht übertrieben, Killer sah wirklich sehr gut aus. Aber ihr Typ war er nicht ganz, auch wenn Killer gutaussah, gegen Law konnte er nicht ankommen. Während sich Killer und Hailey küssten, beschloss sie endlich zu verschwinden. Hailey würde es ihr später sowieso erzählen, also machte sie sich auf den Weg zum Strand.

Während sie dorthin ging, holte sie den Kompass hervor und dachte nach. Sie war verwirrt und besorgt. Was wäre wenn der Mann recht hat? Sie hatte mit Hailey immer wieder darüber geredet. Wenn sie zurückdachte, so hatte sie eine Menge Gedächtnislücken. Vor allem in ihrer Vergangenheit, aber auch Hailey hatte diese. Sie wussten zwar über ihre Familie vieles, aber manche Sachen waren unklar. Alina drehte den Kompass in ihrer Hand hin und her. Vier Monate blieben ihnen bis zur Entscheidung, aber wie trifft man eine so absurde Entscheidung? Es war noch nicht mal klar, ob sie überhaupt aus einer anderen Welt kamen. Egal wie sie auch mit Hailey darüber sprach, sie blieb verwirrt und zweifelte doch stark daran.

Nur ein ganz kleiner Gedanke, ganz weit hinten versteckt, glaubte an diese so absurde Geschichte. Doch davon bemerkte Alina nicht viel, sie war zu sehr darüber verwirrt und ärgerte sich darüber. Hinzu kam, dass Law morgen wieder da sein wird und sie weitereisten. Sie wird Hailey sehr vermissen und auch die Gespräche über diesen Kompass. Es war doch zum Verzweifeln. Immer wieder drehten sich ihre Gedanken um diese Geschichte und die Frage was wäre wenn. Ja was wäre, wenn es wahr ist und wie würde Law darauf reagieren? Darüber wollte sie einfach nicht nachdenken.  Zum einen weil es Schwachsinn war und zum anderen, weil sie ihm weitaus schwerwiegende Dinge verschwieg.

Alina kam am Strand an und sah sich um. Kaum einer war hier, sie war nah am Hafen, dort waren immer nur wenige Leute. Sie schoss einige Blutnadeln um sich und schickte somit die wenigen Leute in die Stadt. Es war gerade mal 11 Uhr vormittags, aber es war jetzt schon ziemlich warm. Sie trug ein kurzes, hell grünes Tank Top und einen weitausgestellten, cremefarbenen Rock, der knapp oberhalb ihres Knies endete. Da drunter trug sie einen roten Bikini. Ihre Flip Flops legte sie einige Meter von sich entfernt in den Sand und stellte sich in Trainingsposition hin.

Sie musste einen klaren Kopf bekommen und auch ihre Wut raus lassen und dazu war ein Training genau das Richtige. Sie würde viel lieber mit ihren zwei Katana üben, aber die waren leider in ihrer Kajüte auf der Death. Jetzt blieb ihr nur das Karate. Im Sand war es zudem noch etwas schwieriger, aber so konnte sie an ihrer Ausdauer üben. Auch wenn sie viel trainiert hatte, so war sie immer noch die schwächste der Crew. Klar war ihre Teufelskraft stark und im Schwertkampf war sie gut. Aber Hailey war weitaus besser im Schwertkampf als sie und ihr fehlte auch die Ausdauer im Kampf. Und daran musste sie arbeiten und der Sand war genau jetzt richtig.

Sie ging die Grundübungen durch, um sich aufzuwärmen. Nach einer halben Stunde aufwärmen, begann sie richtig zu trainieren. Sie trat, boxte und wirbelte um die eigene Achse im Sand und ließ ihrer Wut freien Lauf. So hatte sie schon lange nicht mehr trainiert. Das letzte Mal war schon sehr lange her. Damals wollte sie die Gefühle für Law unterdrücken und steigerte sich in das Training, doch diesmal will sie nur einen freien Kopf, um besser über diese verwirrende und beunruhigende Situation nachzudenken. Und auch, um ihre Wut darüber raus zulassen, bevor noch jemand darunter leiden und zu Schaden kommt. Doch einer hatte kein Glück und störte sie.

„Ey BLONDIE!“, rief jemand nicht weit von ihr. Alina war mitten im Training versunken und sprang rückwärts kräftig vom Sand ab, drehte sich und holte mit ihrem rechten Bein aus. Sie trat Kid mit voller Wucht in die Rippen und er taumelte leicht zur Seite, während Alina sich aufrichtete und zum weiteren Schlag ausholte. Doch bevor ihre Faust Kid treffen konnte, packte er ihren Arm und hielt sie zurück. „Ah! Verdammt Alina! Was soll das?!“, brüllte Kid sie an, angestachelt von seiner und ihrer Wut. Alina hatte ihre Teufelskraft nicht unterdrückt und Kid bekam ihre Wut zu spüren. Doch so plötzlich er diese verspürte hatte, verging sie auch und verwandelte sich in eine Mischung aus Erschöpfung und Verwirrung. „Kid?“, fragte Alina verwirrt und sah ihn an. „Ja.“, knurrte er und lies Alina schnell los. „Oh KID!! Es, es tut mir Leid! Hab ich dich verletzt? Lass mal sehen!“, schnell wollte sie sich seine Seite ansehen, als ihr klar wurde, wem sie einen Tritt verpasst hatte. „Schon gut! Lass es. Mir geht’s gut! Nein Alina…!“, knurrte Kid sie an und versuchte sie von sich fern zuhalten, ohne sie zu berühren. Doch Alina streifte seinen Arm und er verkrampfte sich und schon zog sie ihm sein T-Shirt hoch und untersuchte seine Seite.

Nach wenigen Augenblicken war es auch schon vorbei. „Hmm…. Puh! Dir ist nichts passiert. Tut mir wirklich Leid. Ich war so versunken in mein Training, ich wollte dich nicht angreifen.“, entschuldigte sich Alina und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie ihre Teufelskraft nicht unterdrückte. „Schon gut, aber fass mich nicht an! Nicht so!“, sagte er wütend. Sie zog ihre Augenbrauen zusammen und sah ihn fragend an. „Was meinst du?“ Kid stieß genervt die Luft aus. „Deine Teufelskraft.“, half er ihr auf die Sprünge. „Oh.“, war ihr einfallsreicher Kommentar dazu und sie lächelte verlegen. „Wieso trainierst du überhaupt? Und wo ist Hailey?“, wechselte er das Thema. „Ich musste mal Nachdenken. Und was Hailey macht, weiß ich nicht.“, log sie letzteres. „Nachdenken? Worüber?“ „Ach über dies und das. Wieso interessiert dich das?“, Alina sah ihn mit leicht schief gelegtem Kopf an. „Nur so.“, murmelte er und noch was, das Alina aber nicht verstand.

„Was machst du denn hier?“, fragte Alina nun Kid. „Ich hab Killer gesucht, aber nicht gefunden. Und als ich zum Hafen kam, hörte ich dich, also deine Ausrufe und wollte nachsehen, was du so treibst.“, Schulterzuckend tat er es ab. „Achso.“ Kurz herrschte Stille und Alina sah gedankenverloren zum Meer. „Lust mit mir zu Trainieren?“, riss Kid sie aus ihren Gedanken. „Was?“ „Wir könnten gemeinsam trainieren, jetzt.“ Kid grinste sie an. Kurz dachte sie nach und nickte dann. „Klar warum nicht. Ein Trainingskampf gegen dich wird interessant.“

Sie stellten sich gegenüber auf und gingen in Position. „Ohne Teufelskraft!“, rief Alina noch bevor sie beginnen. Kid war auch im Nahkampf geübt. Er verließ sich zwar hauptsächlich auf deine Teufelskraft, aber auch er hatte gelernt ohne zu kämpfen. Alina war ihm ohne ihre Teufelskraft unterlegen. Zwar konnte sie hier und dort einen Treffer landen, aber Kid hatte einfach die bessere Ausdauer und eine weitaus bessere Erfahrung im Kampf. Nach nur einer halben Stunde stand Alina vornübergebeugt und hielt sich ihre schmerzende Seite und versuchte ihren Puls zu beruhigen. Kid schien nur leicht aus der Puste zu sein. Ein überlegendes Grinsen zierte sein Gesicht und Alina war mehr als frustriert. Ihr wurde immer deutlicher, wie viel sie noch trainieren musste, um auch mit den anderen mithalten zu können. „Du bist echt nicht schlecht.“, meinte Kid. „Danke, aber ich muss noch viel mehr trainieren. Ohne meine Teufelskraft bin ich noch viel zu schwach. Und meine Ausdauer kann wesentlich besser sein.“ Keuchend ließ sie sich in den Sand fallen. Die Seitenstiche wollten nicht weg und die konnte einfach nicht mehr stehen. „Na komm lass uns zum Schiff gehen.“, Kid hielt ihr eine Hand hin und mit seiner Hilfe kam sie wieder auf die Beine. Doch lange blieb sie nicht stehen. Ihre Beine fühlten sich an wie Pudding und sie kickte seitlich wieder ein. Bevor sie jedoch den Boden küsste, fing Kid sie auf und stützte sie. „Oi, schön langsam. Ich glaube du hast dich etwas übernommen.“, Belustigung schwang in seiner Stimme mit und Alina verzog schmollend den Mund. „Geht schon. Es war schon mal schlimmer.“ Murrte sie. Kid schüttelte den Kopf, sie war so stur wie seine Schwester. „Na komm ich trage dich Ausnahmsweise zum Schiff.“, meinte er und hob sie auch schon im Brautstil hoch. „Danke.“, flüsterte Alina nur noch, bevor sie vor Erschöpfung einfach einschlief. Mit Alina auf den Armen machte sich Kid auf den Weg zum Schiff und hing dabei seinen Gedanken nach und sah hin und wieder zur Blondie in seinen Armen.

„Oi Captain, hast du Killer gefunden?“, fragte Wire. Doch Kid schüttelte nur den Kopf. „Nein. Aber ich habe Alina beim Trainieren gefunden und wir haben dann kurz zusammen trainiert. Aber sie hat sich etwas übernommen.“ Wire betrachtete Alina in Kids Armen und schmunzelte. „Wenn sie so schläft sieht sie noch mehr wie ein Engel aus.“, murmelte Wire. „Ich bring sie mal in meine Kajüte.“ Meinte Kid und Wire sah Kid nachdenklich hinterher, der ins Schiffsinnere verschwand. „Was ist denn mit Kid los?“, fragte Wire doch leicht irritiert, zuckte dann aber mit den Achseln und ging seiner Tätigkeit wieder nach.

Kid legte Alina in sein Bett und setzte sich an seinen Schreibtisch. Er hatte schon länger mal wieder das Logbuch vernachlässigt. Nach ein paar Minuten fing Alina im Schlaf an zu reden. „Ich geh nicht zur Marine. Nein lass mich!“ Kid sah sie verwirrt an, dachte sich aber nichts weiter. Sie hatte sich auf die Seite gedreht und lag nun mit dem Gesicht in seine Richtung. Sie hatte die Stirn in Falten gelegt und schien auch sonst eher verkrampft. Kid achtete aber nicht weiter auf sie und wandte sich seinem Logbuch wieder zu. Nach gut eineinhalb Stunden war er endlich fertig. Er streckte sich und wollte grade seine Kajüte verlassen, als Alina erneut anfing zu reden. „Aniki es tut mir leid!... Nein! LAW!“, schrie sie plötzlich und saß senkrecht im Bett. Kalter Schweiß lief ihr die Stirn runter. Kid kniete neben ihr und strich ihr beruhigend über den Rücken. Alina wischte sich die aufgekommenen Tränen weg und sah Kid an. „Tut mir leid.“, flüsterte sie nur, doch Kid schüttelte den Kopf. „Geht es wieder?“ Sie nickte und schwang ihre Beine aus dem Bett. „Ich geh mich mal frisch machen.“, meinte sie nur und verschwand schnell aus der Kajüte und ließ einen verwirrten Kid zurück.

Alina ging zielstrebig auf das Gemeinschaftsbad zu, verschloss die Tür und duschte sich kalt ab. Sie wollte diesen Traum einfach nur vergessen. Es war schrecklich gewesen und die kalte Dusche half ihr es etwas zu verdrängen. In so eine Situation wollte sie nie kommen. Sich gegen ihre Familie stellen wollte sie nicht, aber hatte sie es nicht schon getan? Sie war schließlich eine gesuchte Piratin, aber niemand kannte ihren vollen Namen. Aber bestimmt suchten sie nach ihr. Ihre ganze Familie war in der Marine und sie glaubte nicht, dass ihr Verschwinden einfach so abgetan wurde. Dafür kannte sie ihre Eltern, Bruder und Onkel zugut. Die würden im großen Stil nach ihr suchen, wahrscheinlich taten sie es auch schon. Sie konnte nur hoffen, dass sie niemals in eine solche Situation kommt, wie in ihrem Traum. Vielleicht sollte sie ihre Familie mal kontaktieren, damit sie sich keine Sorgen machen sollen.

Sie stellte die Dusche wärmer und duschte zu Ende. Als sie sich abtrocknete, stellte sie fest, dass sie sich keine Wechselklamotten mitgenommen hatte. Sie überlegte ein paar Minuten hin und her und entschloss sich einfach den kurzen Weg in Haileys Kajüte nur im Handtuch zu gehen. Sie wickelte es sich fest um den Körper und verließ das Bad. 

Plötzlich stieß sie mit jemanden zusammen und verlor fast das Gleichgewicht. Sie hatte gehofft niemanden zu treffen. „A-Alina?!“ sie war gradewegs mit Kid zusammengestoßen. „Tut mir Leid ich war total in Gedanken. Hab nicht gedacht jemanden zu treffen auf dem kurzen Weg zu Haileys Kajüte.“ Sie hielt ihr Handtuch etwas fester, denn Kids Blick huschte immer wieder zu ihrem Körper hinab. „Noch kürzer ging’s nicht?“, fragte er und fing an pervers zu grinsen. „Es gab kein längeres Handtuch mehr. Außerdem ist es ja nicht weit bis Haileys Kajüte! Wenn du mich also entschuldigst, ich würde mich gerne anziehen gehen.“, sagte Alina entrüstet und funkelte Kid an. Dieser grinste sie weiterhin pervers an, machte ihr aber Platz und schnell ging Alina in Haileys Kajüte. Sie zog sich ein schwarzes Top an, was leicht Bauchfrei war, dazu eine rote Hotpans. Ihre Haare ließ sie nass auf ihren Rücken fallen und ging dann hinaus aufs Deck zu Wire und den anderen.

‘Wie es wohl den anderen geht? Und was Law wohl getrieben hat? Wieso nur wollte er mich nicht dabei haben?‘, dachte Alina nach, während sie sich auf dem Deck sonnte. „Wo steckt bloß Killer? Was treibt der Kerl nur? Heat, hat der etwa ein Weib aufgegabelt?“, Kid schritt wütend auf und ab und blaffte Heat dabei an. „Keine Ahnung Captain. Ich hab Killer nach Alinas plötzlichen Besuch nicht mehr gesehen.“, meinte Heat. „WAS?! ALINA!“, brüllte Kid auch schon los und Alina schrak aus ihren Gedanken. „Brüll doch nicht so! Oder bist du ein Brüllaffe?!“, schnauzte Alina Kid an und atmete tief durch. „Wieso warst du bei Killer?“, Kid trat auf sie zu und wollte schon nach ihr packen, doch im letzten Moment zog er seine Hand zurück. Alina funkelte ihn aus roten Augen an und setzte sich auf. „Das geht dich nichts an Kid! Es war vertraulich. Also lass jetzt gut sein und komm wieder runter! Wire wie spät haben wir es eigentlich?“, ohne Kid aus den Augen zu lassen fragte sie Wire. „Halb vier.“, kam prompt die Antwort. „Mist!“ „Hiergeblieben! Wo willst du hin?!“, Kid packte Alina am Top und hielt sie auf. „Kid zum dritten und letzten Mal! Das geht dich nichts an! Ich muss jetzt gehen!“, sagte Alina bestimmend und riss sich los und rannte auch schon davon.

Nach wenigen Minuten kam sie am Hotel an, sie ging durch die Eingangshalle, mit dem Fahrstuhl in den achten Stock. Sie klopfte drei Mal und wartete. Keine Reaktion. Erneut klopfte sie und rief dabei „Hailey, Killer, ich bins und komme jetzt rein!“ Kurz wartete sie noch, aber immer noch keine Reaktion. Sie öffnete die Tür und ging ins Wohnzimmer. Kurz sah sie sich um, doch keiner der beiden war zusehen. Auf dem Wohnzimmertisch lag ein Zettel.

‘Wir sind in die Stadt gegangen. Mach dir keine Sorgen wir sind gegen sechs am Schiff und wollen den letzten Abend genießen. Law hat angerufen und ich soll dir ausrichten, dass du deine Teleschnecke immer dabei haben sollst und er kommt schon früher. Wahrscheinlich  gegen Abend. Danke!‘

Alina lächelte zufrieden. Auch wenn sie es einerseits Schade fand, dass sie Hailey heute vorerst das letzte Mal sah, aber sie freute sich auch sehr auf Law und ihre Nakama. Nachdenklich drehte sie ihren Kettenanhänger mit dem Jolly Roger in der Hand. Wenn Law heute Abend schon kommt, dann sollte sie besser jetzt schon auschecken. Sie begann ihre Sachen zu packen, checkte aus und ging zurück zum Schiff. „KID?!“, rief sie von etwas weiter weg. „WAS?!“, brüllte er zurück und erschien an der Reling.

-Krach-

Kid bekam Alinas Tasche ins Gesicht und taumelte einige Schritte zurück, Alina sprang leichtfüßig auf die Reling und lachte leise. „Oh tut mir Leid. Ich wusste ja nicht, dass du an die Reling kommst. Hab ich dir weh getan?“, fragte sie unschuldig und trat auf ihn zu. „Was zum Teufel?! Hast du sie nicht mehr alle? Was sollte das?!“, knurrte Kid sie an und beugte sich so nah zu ihr runter, dass sich ihre Nasenspitzen schon fast berührten. „Wie gesagt, es war keine Absicht. Tut mir Leid.“, Alina sah ihn mit großen Augen an und hatte ihre Lippen leicht vorgeschoben. Einige Sekunden sahen sie sich einfach nur an, dann wandte sich Kid ab und brummte noch etwas Unverständliches. Alina grinste und sagte dann „Hailey und Killer wollen so gegen sechs hier sein und dann feiern wir alle.“ Sofort drehte sich Kid um und sah sie an. „Was?“ Alina verdrehte die Augen. „Was bist du nur so Begriffsstutzig heute. Hailey und Killer kommen um sechs und dann Party! Hier!“, dabei unterstrich sie ihre Sätze mit Handzeichen. Eine Ader pulsierte auf Kids Stirn. „Meinetwegen. Was sollen eigentlich deine Taschen hier?“, fragte er säuerlich. „Naja, heute wird mein letzter Abend hier. Law kommt und holt mich und dann sehen wir uns eine Weile nicht.“, Alinas Lächeln verschwand beim Reden und sie sah hinaus aufs Meer.

Eigentlich wollte sie sich nicht von Hailey trennen, aber sie wusste auch, dass Hailey bei den Kid-Piraten gut aufgehoben ist und beschützt wird, so wie sie von allen Heart-Piraten. Sie spürte plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter und sah auf. Kid hatte ihr seine Hand auf die Schulter gelegt und sah sie mit einem unergründlichen Blick an. „Dann sollten wir es heute krachen lassen.“ Er drehte sich zu den Jungs um. „Ihr macht schon mal alles klar, ich geh und besorg den Rest.“ Ein Einstimmiges „Aye!“, hallte übers Deck und da sprang Kid auch schon von der Reling. Erst als Kid schon einige Meter weit weg war, erkannte sie den Fehler. Wenn Kid jetzt  in die Stadt geht, dann… „KID!!“, rief Alina ihm nach, doch er winkte nur und Schritt weiter. „Mist!“, sie sprang vom Deck und rannte Kid hinterher. Nur so konnte sie vielleicht noch verhindern, dass Kid die beiden sah.

Während sie in der Stadt noch einige Sachen für die Feier besorgten, begegneten sie den beiden nicht. Allerdings fiel Alina auf, dass viele der Leute tuschelten. Wenn Kid und sie näher kamen hörten sie auf und sahen sie nur verstohlen an. Mehrmals schnappte sie Gespräche auf „Eustass Captain Kid und Todesengel Alina zusammen?“ „Gehört sie nicht zu den Heart-Piraten?“ „Was machen die denn zusammen?“ Unbewusst spielte sie mit ihrem Kettenanhänger und schweifte in Gedanken zu Law ab. Nach einer Stunde liefen sie zurück zum Schiff, in einer halben Stunde kamen Hailey und Killer. „Akeno fang schon mal mit Essen an. Hier sind noch ein paar Sachen.“, Kid gab Akeno einige Taschen und dieser verschwand in die Kombüse. Alina verschwand derweilen in Haileys Kajüte und zog sich um, da sie immer noch Haileys Sachen an hatte. Sie setzte sich an den Schreibtisch und suchte nach einem Blatt Papier. In der obersten Schublade stieß sie auf ein Buch. Neugierig nahm sie es heraus und schlug es auf. Es war Haileys Zeichenbuch und Alina liebte ihre Zeichnungen. Sie blätterte neugierig durch bis zu einem Bild, welches ihr merkwürdig bekannt vorkam.

Es zeigte sie beide in Abendkleidern und mit zwei Männern. Sie betrachtete das Bild eine Weile. Sie konnte sich einfach nicht erinnern, woher sie diese Männer kannte. Allein die Situation war ihr merkwürdiger Weise bekannt, bloß woher? Sie schüttelte den Kopf und blätterte weiter, sie kam einfach nicht drauf. Die meisten Zeichnungen die folgten, waren von Killer. Alina schmunzelte, allein hieran erkannte man, dass sie in ihn verliebt ist. Es war sogar eins ohne Maske dabei und Alina fand es sehr treffend, auch wenn sie wusste, dass sie Killer bis heute nur dieses eine Mal ohne gesehen hatte. Sie schloss das Buch wieder und suchte weiter nach einem Blatt und fand auch welches. Sie schrieb ein Lied für Hailey auf, damit sie auch in schlechten Zeiten etwas zum Aufmuntern hatte. Sie schrieb es schnell auf und legte es in ihr Zeichenbuch.

„ALINA!“, hallte Kids Stimme durchs Schiff. Alina verdrehte die Augen, stand auf, schnappte sich ihre Sachen und ging hinaus aufs Deck. „Ich bin doch schon da. Was…“, doch sie stoppte, als sie sah was los war.

Hailey und Killer waren wieder da und Kid hielt Killer wütend am Kragen fest. Hailey stand unschlüssig daneben. „Alina was hast du gemacht?!“, knurrte Kid sie an und Alina klappte der Mund auf. „Sie hat gar nichts gemacht! Kid lass sie daraus!“, mischte sich Hailey ein. Doch Kid schüttelte den Kopf. „Wie kannst du nur meine Mannschaft manipulieren! Lass Killer sofort frei!“, schrie Kid Alina an und lies Killer los. Alina sah Kid fassungslos an. „Kid sie hat mich nicht unter Kontrolle!“, sagte Killer und hielt Kid zurück. „Kann mir mal einer erklären was los ist?“, fragte Alina und sah zwischen Killer, Kid und Hailey hin und her.

„Naja, Kid hat uns gesehen, wie wir uns geküsst haben und jetzt meint er, wir dürfen nicht zusammen sein und dass du dahinter steckst und so weiter.“, erklärte Hailey, doch Kid unterbrach sie. „Natürlich hat Alina ihre Finger im Spiel! Und außerdem bist du zu jung!“ Alina schüttelte den Kopf und sah Kid genervt an.

Bevor Hailey was sagen konnte, hob Alina eine Hand und sprach „Kid, erstens Hailey ist genauso alt wie du, akzeptier es mal. Zweitens hab ich dir schon mal gesagt, dass sie machen kann, was sie will und mit WEM! Drittens, ja ich habe meine Finger im Spiel gehabt, aber nicht durch meine Teufelskraft! AH! Lass mich ausreden!“, fuhr Alina Kid an, als er protestieren wollte. „Ich habe Killer, sowie auch Hailey in den Arsch getreten, da ich wusste, dass beide ineinander verliebt sind, aber nur wegen DIR, hat Killer nicht die Eier gehabt, es Hailey zu sagen. Und als ich erkannte, dass Hailey aufgab, bin ich heute morgen zu Killer gegangen und hab ihm eine Ansage gemacht, die zu meiner Zufriedenheit, auch angekommen ist. Und jetzt reiß dich zusammen Kid und freu dich für sie! Oder willst du beide verlieren?!“, wies sie Kid zurecht. Er stand da, eine Ader pulsierte auf seiner Stirn und seine Hände hatte er zu Fäusten geballt und starrte Alina einfach nur an. Keiner sprach ein Wort, während sich Kid und Alina anstarrten.

Hailey ging zu Killer und dieser legte einen Arm um sie. „Bruder, bitte.“, fing Hailey an. „Hailey nein! Du brauchst nicht seine Erlaubnis! Er muss es akzeptieren und er kann froh sein, dass es Killer ist und nicht irgendein Fremder!“, fuhr Alina dazwischen und funkelte Kid immer noch an. Nach einigen Augenblicken der Stille, wandte sich Kid ab und rauschte ins Schiffsinnere davon. Man konnte seine Tür zur Kajüte zuknallen hören. Alina schüttelte genervt den Kopf „Dieser Sturkopf! Er darf alles und alle anderen nur mit seiner Erlaubnis! Was für ein scheiß Captain!“, letzeres schrie Alina und hoffte das Kid es hörte.

Und Bingo, er tat es, denn prompt flogen zwei Türen nacheinander auf und Kid stand wutentbrannt in der Tür. „Wie war das?!“, knurrte er und mit seinem Blick tötete er grade Alina. Diese blieb ruhig und wiederholte „Du bist ein scheiß Captain! Alle müssen nach deiner Pfeife leben! Selbst in der Liebe! Aber du darfst dir alles erlauben?! Eustass Kid, du bist kein Captain, du bist ein Sturkopf!“

Jetzt platzte Kid der Kragen und er schritt schnell auf Alina zu und packte sie an der Kehle und hob sie hoch. Hailey schrie entsetzt auf, doch Alina lächelte Kid an und verschmolz in Blut und tauchte unter Kids Arm wieder auf. Doch mit Kids Faust hatte sie nicht gerechnet. Schon flog sie krachend durch die Reling und landete hart auf dem Boden des Hafens. Ihr Lächeln verschwand und mit roten Augen funkelte sie Kid an. Schnell schoss sie ein Blutmesser nach ihm, traf jedoch nicht. Er sprang vom Schiff und schlug erbarmungslos auf Alina ein. Die meisten Schläge konnte sie Abwehren, aber nicht alle. Als Kid auch noch anfing Metallteile anzuziehen schrie Hailey Kid an und flehte ihn an aufzuhören, doch es brachte nichts. Alina versuchte so gut es ging mit ihrer Teufelskraft seine Schläge abzuwehren, doch Kid war einfach zu stark.

Nach einer halben Stunde griff Killer schlussendlich ein. Hailey zwang ihn schließlich dazu und wenn er nicht eingegriffen hätte, wäre Alina wohl nicht mehr am Leben, oder so gut wie nicht mehr. Sie sah fürchterlich aus, trotz ihrer doch durchaus starken Teufelskraft, hatte sie gegen Kid und seinem Haki keine Chance gehabt und schwerere Verletzungen davongetragen. Sie knie schwach auf den Knien und hielt sich ihre rechte Seite, wo langsam ihr Blut runterfloß.

„Man Kid! Willst du Hailey verlieren? Wenn ja mach nur so weiter!“, keuchte Alina und funkelte Kid an. Killer hatte Mühe ihn zurück zuhalten. „Sie ist zu jung!“, schrie er. „Du meinst eher Killer zu alt!“, schrie Alina zurück. Es wunderten alle, dass Alina noch so viel Kraft hatte um zu schreien. „Das spielt keine Rolle!“ „Gönn es ihr doch einfach mal Glücklich zu sein!“ Alina stand wackelig auf und trat langsam näher zu Kid und sah ihm direkt in die Augen. „Willst du deine einzige Schwester verlieren?“, fragte sie ruhig. Nach einer Ewigkeit, so schien es, antwortete Kid ruhig „Nein.“ Killer lockerte den Griff etwas. „Dann akzeptier die Beziehung! Killer wird ihr schon nicht weh tun, außerdem kennst du Killer schon sehr lange, um zu wissen wie er ist.“, dabei funkelte sie kurz Killer an, mit einem ‘Tust du ihr weh bist du Tod‘- Blick und sah dann wieder Kid an. „Wir hatten das doch schon mal. Und eigentlich hattest du versprochen, dich nicht mehr in ihr Leben einzumischen. Aber nun gut, versprich mir jetzt einfach, dass du ihr nicht mehr vorschreibst, was sie zu tun hat in ihrem Leben.“

„Das geht nicht!“, knurrte Kid. „Wieso nicht?“, fauchte Alina zurück. „Und fang jetzt nicht wieder mit dem Scheiß sie ist zu jung an!“, fügte sie hinzu. Kid sah sie einige Minuten an und plötzlich fiel Alina etwas ein. Sie hatte bei dem Streit von Kid und Killer etwas aufgeschnappt. Irgendwas mit unantastbar. War das der wahre Grund? „Was meintest du mit unantastbar, als du das zu Killer gesagt hast?“ fragte Alina, noch halb in Gedanken. „Das ist einer meiner Regeln auf meinem Schiff.“, antwortete Kid ruhig. „WAS soll das bedeuten?“, mischte sich Hailey nun ein. Kid verzog keine Miene, als er die nächsten Worte sagte „Nakama sind unantastbar.“ Stille. Hailey und Alina sahen sich an und ließen sich die Worte durch den Kopf gehen. Nach Minuten so schien es schrien beide los. „WAS?! Davon hast du mir nichts gesagt!!“, „Was soll denn der Scheiß?!“ Killer hatte Kid mittlerweile losgelassen und stand nun teilnahmslos hinter Kid. Alina hatte sichtlich Mühe nicht wieder einzuknicken und ihre Wut zurückzuhalten. Hailey stand einige Schritte neben ihr und starrte Kid wütend und fassungslos zugleich an. „Ich hätte nie gedacht, dass sowas hier mal passiert. Außerdem hatte ich von meinem Vizen was Anderes erwartet.“, knurrte Kid. „Also soll das heißen, dass keiner aus der Crew eine Beziehung führen darf, wenn beide damit einverstanden sind?!“, fragte Hailey. Dass sie damit den Kern des Problems erfasst hatte, war nur Killer klar, denn Kid wollte das nicht einsehen. „Ja“, war nämlich dessen Antwort und schon flog Kids Kopf zur Seite. Mit der flachen Hand hatte Hailey zugeschlagen und man konnte den Abdruck jetzt schon auf Kids Wange sehen. Alle aus der Crew zogen scharf die Luft ein, denn das hatte noch keiner Gewagt. Killer schaltete Instinktiv und hielt Kid fest, denn der wollte schon zurückschlagen.

„Wieso?“, zerriss Alinas Frage die Stille. „Weil es die wichtigste Regel auf meinem Schiff ist!“, knurrte Kid und wehrte sich weiterhin gegen Killers Griff, doch er ließ nicht locker. „Das ist doch Schwachsinn! Man Kid die beiden Lieben sich! Wieso kannst du das nicht Einsehen? Diese Regel ist nutzlos bei ihnen! Sie würden nie etwas machen, was der andere nicht will!“ Alina bemühte sich ihre Stimme ruhig klingen zulassen, doch der wütende Unterton war deutlich zu hören. „Das stimmt Kid.“ bestätigte Hailey. Man sah plötzlich, wie Kid innerlich mit sich rang.

Natürlich wollte er nur das Beste für seine Schwester, dass hatte er sich geschworen, aber musste es das hier sein? Wieso ausgerechnet einer aus der Crew, wieso überhaupt diese dummer Liebe?

Man konnte etwas undeutliches Geflüstertes hören und Kid gab seinen Versuch auf sich zu befreien. Killer ließ ihn los und einige Augenblicke sahen sich die beiden an. Stille. Für Hailey und Alina unerträglich, wobei es wesentlich schlimmer für Hailey war. Kid nickte und sah zu seiner Schwester. „Liebst du ihn?“, fragte er. Hailey liefen ungewollt Tränen über die Wangen und sie konnte nur ein gebrochenes „Ja“ hervorbringen. Wieder nickte Kid und seufzte dann. „Na schön. Na schön. Aber für den Rest der Crew gilt diese Regel weiterhin und wenn auch nur einer diese bricht, wird mit dem Tode bestraft!“ Ein lautes „AYE!“, ertönte von der Crew und Hailey lief überglücklich auf Kid zu. Sie umarmte ihn, gab ihm flüchtig einen Kuss auf die Wange, flüsterte ein leises „Danke“ und warf sich gleich drauf in Killers Arme.

Währenddessen brach Alina erschöpft auf den Boden zusammen. „Na endlich du Sturkopf.“ flüsterte sie. Sie sah schrecklich aus, eine blutige Lippe, ein blaues Auge, sowie einige tiefe Schrammen und Wunden am Oberkörper und Arme. Doch sie war zu erschöpft, um sich selbst zu heilen, erst das Training und jetzt der Kampf, waren zu viel gewesen. Sie merkte, wie jemand sie hoch hob und öffnete ihre Augen. Kid trug sie im Brautstil hoch zum Deck, wohl als kleine Wiedergutmachung.

„Die Heart-Piraten kommen!“, rief jemand vom Deck und Kid drehte sich ruckartig um. Sie konnten Law, Bepo, Shachi und Penguin sehen, die sich näherten. Innerlich fluchte Alina, denn so wie die Szene aussah, konnte Law es nur falsch verstehen. Alina sah, wie Law seinen Room erschuf und schon war sie in seinen Armen. Sie lächelte unsicher zu ihm auf und sagte etwas schwach „Du verstehst das Falsch. Ich kann das erklären.“ Law sah sie mit diesem kalten Blick an, den sie so hasste und fürchtete. „EUSTASS! Was hast du gemacht?!“, knurrte Law und sah nun Kid mit diesem Blick an. „Trafalgar beruhig dich. Wir hatten nur eine kleine Auseinandersetzung. Nichts weiter.“, versuchte Kid, doch seine Wutader trat wieder hervor. „Eine Auseinandersetzung. Und dabei musst du sie so zurichten?“, Laws Ton war so Kalt, dass Alina und Hailey eine Gänsehaut bekamen.

„Law, es war ihre Entscheidung. Sie hat sich auf einen Kampf eingelassen. Bitte, sie hat mir nur geholfen.“, mischte sich Hailey ein und trat näher. „Es stimmt. Sei nicht sauer. Wenn dann auf mich.“, bestätigte Alina und konzentrierte sich auf ihre Verletzungen und heilte sie sehr langsam. Law musterte sie für eine Weile, dann seufzte er. „Nun gut. Bepo hol Alinas Sachen, wir brechen sofort auf.“ Alina riss die Augen auf. „WAS?! NEIN!“, riefen sie und Hailey im Chor. „Das ist ein Befehl.“, sagte Law nur. Alina wand sich aus seinen Armen und stolperte mehr schlecht als recht zu Hailey. Sie umarmten sich und beide fingen an zu weinen. „Ich werde dich vermissen!“, schluchzte Alina und Hailey nickte. „Danke für alles!“, schluchzte Hailey. „Alina!“, erklang Laws kalte Stimme, doch Alina lies nicht von Hailey ab. „Ich ruf dich morgen an. Du musst mir alles erzählen! Ich will jede Einzelheit wissen, wie euer Date war!“, schniefte Alina und sah Hailey an. Sie nickte. Alina merkte, wie sich ein Arm um ihre Taille schlang. „Alina, ich sage es nicht noch einmal!“, knurrte Law ihr ins Ohr und er zog leicht an ihr.

Traurig sah sie Hailey an und sie merkte, wie Law sie weiter von Hailey wegzog, bis sich ihre Hände schließlich nicht mehr halten konnten und abrutschten. Tränen rannen den beiden Frauen die Wangen runter. Law zog sie erbarmungslos weiter. „Kid! Denk an dein Versprechen! Und Killer ich warne dich! Süße wir sehen uns schon bald wieder!“, rief Alina noch, bevor sie zu weit weg war. Dann drehte sie sich um und ging mit Law und den anderen mit. „Du hast einen Monat Küchendienst und du putzt die OP-Räume und die Krankenstation.“, zischte Law und Alina nickte traurig. Schlimmer hätte ihr letzter Abend nicht sein können. Law kam einfach zum falschen Zeitpunkt. Sie wischte sich die Tränen weg und stiegt hinauf zum Deck.

Hailey sah Alina nach bis sie außer Sicht war. Killer legte ihr einen Arm um die Schulter und drückte sie leicht an sich. Sie wischte sich die Tränen weg und sah zu Killer auf. „Ich vermiss sie jetzt schon.“, flüsterte sie. Killer nickte und führte sie zum Schiff. Kid war mittlerweile in seiner Kajüte verschwunden. „Ich freu mich für euch.“, meinte Isamu aufmunternd zu Hailey. Sie lächelte ihn dankbar an, dann schnappte sie sich eine Sakeflasche und ging zum Heck, um die Death wegsegeln zu sehen. Killer und die restliche Mannschaft gesellte sich zu ihr. Am nächsten Morgen legten auch sie ab und machten sich auf den Weg zur nächsten Insel.

Geheimnisse, Streit und Probleme

-Alina-

Seit knapp einem Monat sind wir schon wieder auf See. Der letzten Tage der Strafe sind angebrochen, zum Glück. Küchendienst ist ätzend, wenn man es ganz alleine machen muss. Sonst machen es immer drei Leute, aber der ach so liebe Captain Law hielt es für eine grandiose Idee, mich das ganz alleine machen zu lassen. Den Abwasch für 20 Crewmitglieder ist so eine Arbeit.

„ALINA!“ Die reizende Stimme meines Captains und Geliebten riss mich aus meinen Gedanken. Schnell wusch ich weitere Teller ab und baute somit den Stapel Teller weiter auf, sodass ich dahinter verschwand. „Alina!“, rief Law wieder. „WAS?!“, rief ich genervt zurück. Er weis doch wo ich bin. Schritte näherten sich und blieben in meiner Nähe stehen. Ich ignorierte ihn und spülte weiter. Nach drei weiteren Tellern reichte es mir, ich schmiss den Spüllappen ins Wasser und drehte mich um. Wie erwartet lehnte Law am Küchenschrank und grinste dreckig. Ich sah ihn aus verengten Augen an und zischte „Was willst du?“ „Brauchst du Hilfe?“, fragte er sarkastisch. „Tz. Deine ganz sicher nicht.“, damit wandte ich mich wieder meiner verhassten Arbeit zu. Er lachte leise und ging wieder.

War das sein Ernst?! Nur herzukommen, um sich lustig zu machen?! Na warte, dass wird er noch zurück bekommen!

Wütend machte ich weiter, aber meine Gedanken gingen schon wieder auf Wanderschaft. Ich dachte an Hailey und wie es ihr wohl mit Kid und Killer ergeht.

Direkt am nächsten Tag nach unserer Abreise, hatte ich Hailey kontaktiert, um zu erfahren, was sie und Killer in der Zeit getrieben haben, wo sie alleine waren. Sie erzählte mir, dass sie zunächst nur geredet haben. Als sie grade beschlossen hatten in den Vergnügungspark zu gehen, rief Law an. Er war ziemlich sauer, dass ich Sakura nicht bei mir trug, aber Hailey und ich hatten nachher nur gelacht. Die restliche Zeit haben sie im Park verbracht und es wäre nichts weiter passiert. Aber was sollte man auch schon erwarten, schließlich würden sie niemals wie ein kitschiges Liebespaar rumlaufen. Allein die Vorstellung, der bekannte Massaker-Soldat Killer Händchen haltend durch die Gegend gehen, brachte mich immer noch so sehr zum Lachen, dass ich einen Teller zerbrach.

Schnell fegte ich die Scherben auf, immer noch grinsend. Hailey hatte mir erzählt, dass Kid zwar nach unserer Auseinandersetzung nichts mehr gesagt hatte, aber er hat seitdem noch schlechtere Laune und einen Geduldsfaden von einem Millimeter, oder weniger. Und mit Killer sprach er kein Wort. Wir fanden es ziemlich kindisch, aber was soll man erwarten. Kid ist eben Kid und hin und wieder kindisch.

„Puh. Das wäre geschafft. Mal sehen was die anderen so machen.“, ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und machte mich auf den Weg zum Aufenthaltsraum. „Alina-chan! Da bist du ja endlich.“, rief Nic. Er saß mit Shachi, Kayl und Bepo an einem der Tische und wie immer ein Kartenspiel auf dem Tisch. Ich sah mich kurz um, heute waren viele hier, James, Jiro, Taki und Chiko. Also hatte das Labor mal heute frei. In einer Ecke saß Law mit einem neuen Buch. Ich warf ihm einen bösen Blick zu und setzte mich dann neben Shachi und klaute ihm seine Karten. „Oh hübsche Karten.“, neckte ich ihn. „Wer ist dran?“, fragte ich. „Ich.“, meinte Bepo mir gegenüber. „Hm, eine Herz neun. Was soll ich da nur legen?“, überlegte ich gespielt laut und legte einen Herz Buben drauf. Nach fünf Minuten war das Spiel für mich vorbei. „YEAH!! Ha ich bin König!!“, rief ich und schmiss meine letzte Karte auf den Stapel. „Wohl eher Königin.“, meinte Shachi beleidigt. „Oh. Du bist mein König. Es waren immerhin deine Karten.“, lächelte ich ihn an und seine Miene hellte sich auf. Er legte mir einen Arm um die Schulter und wir sahen den restlichen zu und nach einer Weile stand fest wer der Bimbo ist, Kayl.

„Wie kann ich euch zu Diensten sein?“, fragte Kayl mit einem Kopfnicken.

So machten wir das Spiel etwas interessanter, denn wer Bimbo wurde, musste dem König einen Wunsch erfüllen. Ich grinste und lehnte mich über den Tisch näher zu Kayl heran, winkte Nic auch dazu und flüsterte „Geht rüber zu Law. Kayl fragt ihn irgendetwas übers die Forschung oder sonst was. Hauptsache es fällt nicht auf. Nic du stellst dich am besten etwas weiter von Kayl entfernt hin, aber so nah, dass du noch etwas von Kayl fangen kannst und mir zu werfen kannst.“, ich sprach nun zu Kayl „Auf mein Zeichen klaust du Laws Mütze und wirfst sie Nic zu und er mir.“ Mein grinsen wich einem teuflischen Lächeln. „Wieso muss ich da mitmachen?“, fragte Nic. „Weil du Vize-Bimbo bist. Und mir doch keinen Gefallen ausschlagen kannst.“, dabei klimperte ich mit den Augen und schon nickte er zustimmend. „Also dann los, los.“

Sie standen auf und gingen in Laws Richtung. Kayl fragte ihn etwas und ich stand auf. Ich nickte Nic zu und er gab Kayl ein Zeichen und dann geschah es ganz schnell. Kayl riss Law seine Mütze vom Kopf, warf sie Nic zu und dieser zu mir und ich rannte so schnell ich konnte raus und die Treppe runter. Hinter mir hörte ich Law wütend rufen. Ich kicherte und rannte an einer Kajüte vorbei und öffnete sie und schmiss sie geräuschvoll wieder zu und rannte weiter hinter einer Abbiegung. Dort blieb ich stehen und lauschte. Ich hörte seine Schritte und mein Herz schlug verräterisch laut. Eine Tür ging auf und zu, danach hörte ich nichts mehr. So leise wie ich konnte schritt ich um die Ecke und – „Hab ich dich!“ Ich kreischte laut auf und drückte mich an die Wand vor Schreck. Laws Mütze versteckte ich schnell hinter meinen Rücken und lächelte ihn an.

Law lächelte mich zwar freundlich an, aber in seinen Augen blitze es gefährlich auf. „Na? Deinen Spaß gehabt?“, fragte er mit sanfter Stimme, ein schlechtes Zeichen. „Hehe. Ja, ein wenig.“ Law legte eine Hand neben meinen Kopf an die Wand und drückte mich somit weiter daran. „Tja, was soll ich jetzt machen?“, überlegte er und kam mir immer näher und seine Nähe lenkte mich ziemlich ab. So ohne Mütze sah er richtig verwegen und sexy aus. Mein Puls raste noch mehr, als ohnehin schon. Als sich dann unsere Nasen berührten, konnte ich dem Drang nicht mehr widerstehen und überbrückte die letzten Meter und küsste ihn. Er erwiderte und vertiefte ihn und schnell mussten wir uns wegen Luftmangel voneinander lösen. Er küsste meinen Hals hinab und fuhr mir mit seiner freien Hand die Seite hinab. Ich schloss meine Augen, legte den Kopf gegen die Wand und ein wohliges Seufzen entwich mir. Dann spürte ich seine Lippen auf meinen wieder, er biss mir verlangend auf die Unterlippe, stieß mit seiner Zunge dagegen und bat um Einlass, welchen ich ihn auch sofort gewährte. Ein Kampf um die Dominanz begann. Plötzlich hob er mich hoch und ich schlang meine Beine um seine Hüfte und meine Arme um seinen Nacken.

Er trug uns in seine Kajüte und ich spürte die Wand wieder in meinem Rücken. Er strich über meinen Oberschenkel und ich keuchte in den Kuss hinein. Dann hörte ich ein Reißen und meine Short lag kaputt auf dem Boden. „Ich kauf dir eine neue.“, nuschelte Law an meinem Hals, doch ich konnte nicht wirklich zuhören. Nachdem auch sein Shirt auf dem Boden lag, trug er mich zu seinem Bett und legte sich mit mir drauf, ohne den Kuss zu unterbrechen.

***

„Essen!“, hallte es durch die Gänge und weckte mich. Ich grummelte etwas Unverständliches und ein leises Lachen erklang. Ich öffnete meine Augen und sah sein Brusttattoo vor mir. Ich setzte mich auf und rieb mir den Schlaf aus den Augen. Ich spürte Laws Arm um meine Taille und dann wurde ich auch schon zu ihm rann gezogen, unsere Lippen trafen aufeinander. Nachdem wir uns gelöst hatten, zogen wir uns an, wobei ich mir eine Short und ein T-Shirt von ihm leihen musste, ich hatte keine Lust in meine Kajüte. Etwas traurig sammelte ich meine zerrissenen Sachen auf und warf sie in den Müll.

„Bei der nächsten Insel bekommst du neue.“, flüsterte Law mir ins Ohr und umarmte mich von hinten. Ich seufzte zur Bestätigung und drehte mich in seinen Armen. „Du siehst sexy in meinen Klamotten aus.“, raunte er und eine Gänsehaut lief mir den Rücken hinab. Mit einem letzten kurzen Kuss, machten wir uns auf in die Kombüse.

Kurz bevor wir da waren, klaute ich Law seine Mütze, setzte sie mir auf und ging mit sexy Schritten vor ihm her. Bevor er etwas sagen konnte, zwinkerte ich ihm noch kurz zu und verschwand in der Kombüse. Stille. Einige sahen mich mit großen Augen an, oder sahen betreten und mit einer leichten Röte woandershin.

„Ich finde dich zwar verdammt sexy grade, aber das ist immer noch meine Mütze.“, flüsterte Law mir ins Ohr, da ich im Türrahmen stehen geblieben war. Doch nun lächelte ich ihn kokett an, fuhr dabei mit einer Hand am Rand der Mütze entlang und ging auf meinen Platz zu, wobei ich ihn nicht aus den Augen ließ. Er sah sichtlich genervt aus, aber ich hatte meinen Spaß. Doch nicht mehr lange, denn kurz nachdem sich Law neben mich gesetzt hatte, zog er mir seine Mütze vom Kopf und setzte sich diese wieder auf. Ich schmollte kurz und strich mir mein Haar wieder glatt, dann begann ich zu essen.

Immer noch herrschte Stille.

Das wird mir jetzt aber echt zu blöd. Ich sah zu Shachi, der mir gegenüber saß und fragte „Ist irgendwas vorgefallen?“ Doch Shachi sah stur auf sein Essen, aber nicht mit mir. „Shachi.“, zischte ich und er zuckte zusammen. Langsam sah er auf. „Es… Ähm. Nichts.“, sagte er zögernd und warf einen flüchtigen Blick auf Law, dann schnell wieder auf sein Essen. Irgendwas stimmte hier doch nicht. Ich sah mich aufmerksam um. Alle an unserem Tisch sahen stur auf ihr Essen und wechselten kein Wort miteinander. Andere tuschelten leise. „Kayl?“, fragte ich. Der angesprochene verschluckte sich und hustete. Abwartend sah ich ihn an. „Also, naja… Du… dem Captain…“, nuschelte er und wurde zum Schluss so leise, dass ich kein Wort mehr verstand. Neben mir schnaubte Law amüsiert. Ich hingegen war leicht genervt vom Verhalten meiner Nakama und ließ schlussendlich meine Faust auf den Tisch sausen. Somit hatte ich nun wieder die volle Aufmerksamkeit aller. „Kayl spucks aus!“, sagte ich ruhig, was ich mir von Law angeeignet hatte. Und es zeigte Wirkung, denn Peg neben mir rutschte etwas ab. Kayl lief rot an, kratzte sich nervös am linken Oberarm und holte tief Luft. „Dir stehen die Sachen des Captains sehr gut.“ Sagte er dann ziemlich schnell. Ich entspannte mich und grinste. „Danke, finde ich auch. Und mit-“, schnell schnappte ich mir ein weiteres Mal Laws Mütze. „- Dieser, sehe ich ihm doch ähnlich oder?“ Grinsend lehnte ich mich zu Law rüber und sah in die Runde. Viele mussten sich ein Lachen verkneifen und Shachi, Kayl und Nic wurden erst Rot und dann Weiß. Ihre Augen weiteten sich und es war Angst in ihren Augen.

Was ist denn jetzt?

„Ein wenig. Mit schwarzen Haaren aber noch mehr.“, meinte Bepo. Ich grinste ihn an und ignorierte die anderen drei. „T’schuldigung.“, meinte Bepo plötzlich und sah betreten zu Boden. Jetzt war ich verwirrt, aber das war schnell vorbei. Ich sah ganz langsam zu meiner rechten Seite und ja, ich hatte Recht. Law sah mich kalt an, eine Gänsehaut lief mir den Rücken runter und ich schluckte. Wortlos kam er mir näher und durch seine plötzlich dunkle Aura, wich ich zurück, stieß aber auf Widerstand, da Peg immer noch neben mir saß. Law war nun sehr nah, nahm sich seine Mütze wieder und sprach mit dieser kalten, ruhigen Stimme, die einem wirklich Angst machte „Wenn wir das nächste Mal auftauchen, schrubbst du das komplette Deck. Und wenn du mir nochmals die Mütze klaust, dann kann ich für nichts garantieren.“, flüsterte er mir zum Schluss ins Ohr. Damit ging er, doch an der Tür blieb er nochmals stehen „Kayl, Nic, ihr habt drei Wochen Küchendienst. Kayl für dich wartet zusätzlich noch eine Aufgabe im Labor.“

Kayl’s Kopf sank auf den Tisch und Nic brabbelte irgendetwas vor sich her. Ich rückte derweilen von Peg etwas ab und sah in die Runde. Viele waren nach Laws Ansage, verschwunden und nur noch Peg, Kayl, Nic, Shachi und ich waren hier. Die Strafen waren gemein, aber den Spaß war es mir wert. „Kopf hoch Jungs! Schlimmer geht immer, außerdem hatten wir doch Spaß.“, meinte ich nach dem Schock und lächelte. „Drei Wochen Küchendienst!“, jammerte Nic. „Und ich muss das verdammte Deck schrubben und musste einen Monat Küchendienst leisten. Ich glaube nicht, dass ihr jetzt schon Dienst habt. Eher nach mir, also hört auf zu jammern!“, sagte ich ernst und stand auf. Abwasch ich komme, dachte ich finster und machte ich an die Arbeit.

Vier Tage vergingen und ich kniete nun in der prallen Sonne auf dem Deck und schrubbte. Law saß auf der Reling und feixte. Ich hörte auf und wischte mir den Schweiß von der Stirn und sah kurz in den Himmel. Grade rechtzeitig. Eine Zeitungsmöwe flog vorbei und ließ die Zeitung fallen. Ich stand auf, hob die Zeitung auf und lehnte mich neben der Metalltür an die Wand.

Sir Crocodile wurde verhaftet, den Rang als einer der sieben Samurai der Meere wurde ihm wegen dem illegalen Einsatz des Nebelins, dem Versuch, ein Königreich der [I]Weltregierung[/I] zu stürzen, und der geheimen Leitung einer Mafia-Organisation aberkannt… Strohhut Luffy 100 Mio. Berry, Zorro 60 Mio. Berry, Corby 30 Mio. Berry… Corby? Der Name sagt mir etwas, aber woher? Und wieso habe ich so ein eigenartiges Gefühl? Hat das etwas… nein! Das Gesicht kommt mir zwar irgendwie bekannt vor, aber…

„Alles in Ordnung?“, riss mich Laws Stimme aus den Gedanken. Ich sah leicht verwirrt auf, schüttelte dann leicht den Kopf „Nein alles gut. Hier die neuen Steckbriefe. Luffy und seine Bande hat wohl wieder Stress gemacht.“ Ich gab ihm die Zeitung und Steckbriefe. Law las sich den Hauptartikel über Sir Crocodile durch und ich machte mich wieder an die Arbeit.

Seit Wochen schon diese komischen Erinnerungen! Mittlerweile kann ich nicht mehr daran zweifeln, aber wie war das nur möglich? Vier Monate, hört sich länger an als es ist. Aber wann werde ich Klarheit haben und die Gewissheit, wo ich wirklich herkomme. Ich will nicht aus einer anderen Dimension kommen, wie soll ich das Law nur erklären? Nein niemals! Er wird das nie, nie erfahren! Ich WILL aus KEINER anderen Dimension kommen! Ich werde noch verrückt!

Seit gut zwei Wochen bekamen Hailey und ich komische Erinnerungen. Als sie mir davon berichtete, war ich sprachlos und wusste erst gar nicht was sie meinte. Doch als ein paar Tage später sowas auch bei mir geschah war es nicht so leugnen. Irgendetwas stimmte nicht mit uns und Hailey berichtete mir in den ersten Tagen alles was sie gesehen hatte. Unsere Erinnerungen glichen sich so sehr und doch war es mir fremd. Was sollten wir tun? Und mal ehrlich, ich glaubte immer noch nicht wirklich daran, das ist doch alles absurd. Doch Hailey war der festen Überzeugung, dass es was zu bedeuten hat und der Typ recht hatte. Mich verunsicherte es schon, vor allem wenn mich diese Erinnerungen heimsuchten. Sie geschehen plötzlich und unerwartet und egal in welcher Situation. Mal im Schlaf als Traum, oder mitten im Kartenspiel. Es war nie lange, aber lang genug um mich aus der Bahn zuwerfen. Ich kann mich glücklich schätzen, dass Law noch nichts mitbekommen hat.

So vergingen mehrere Stunden in denen ich das Deck schrubbte und meinen Gedanken nachhing, teils in Selbstzweifel, teils in Wut. Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen und schlief auch schon ein.

‘Ich ging mit einem Tablett in der Hand durch die vielen unterschiedlichen Essensausgaben und suchte mir einen Salat, Nudeln in Tomatensauce und einen Vanillepudding aus und setzte mich zu drei Jungs und zwei Mädchen. Eine davon war Hailey, aber sie hatte blondes Haar. „Alina, was hast du gleich?“, fragte mich der Junge rechts neben mir. „Analysis 1. Und du Max?“ „Mechanik.“ „Sollen wir heute Abend nach Köln fahren und feiern?“, fragte Hailey. „Klar.“, stimmten wir alle zu und aßen zu Ende. Nach der Vorlesung ging ich mit Hailey durch die Straßen auf ein Haus zu. Dort machten wir uns fertig und gingen stundenspäter zum Bahnhof und trafen uns dort mit den anderen. „Hab ihr schon die neuste Folge One Piece gesehen?“, fragte das eine Mädchen. „Ja!“, meinte ich schwärmerisch. „Wie fandest du die neuen Supernovae?“ „Wahnsinn! Ich mein, im Manga waren Kid und Law ja schon toll, aber im Anime. Wow! Ach wenn es die doch nur wirklich gäbe.“ „Alina?!“, mischte sich einer der Jungs ein und sah mich schmollend an. „Ach Liam! Das sind doch nur Träume die niemals wahr werden. Außerdem liebe ich dich doch!“, lachte ich und gab ihm einen Kuss.‘

Erschrocken riss ich die Augen auf. Dunkelheit umgab mich. Mein Puls war leicht erhöht, aber was mich mehr störte, war der Traum. Es fühlte sich so verdammt echt an. Unbewusst, strich ich mir über meine Lippen. Ich schüttelte den Kopf und legte mich wieder zurück ins Bett. Doch nach einer Ewigkeit, so schien es, dachte ich immer noch über den Traum nach. Die Jungs waren mir sehr bekannt, zumindest Liam. Er war der Junge auf Haileys Zeichnung in dem Anzug. Es gab keinen Zweifel. Und das Mädchen kannte ich aus einer früheren Erinnerung. Ich stand auf und verließ meine Kajüte. Ich brauchte jetzt einen Drink. Egal was. In der Kombüse nahm ich den Whisky und setzte mich an einen Tisch. Ich setzte die Flasche an und nahm einen Schluck. „Ihh. Teufelszeug.“, ich verzog das Gesicht und schüttelte mich leicht, nahm aber trotzdem einen weiteren Schluck.

Wie kann das nur sein? Aus einer anderen Dimension? Das will ich aber nicht! Und dann hab ich auch noch einen Freund?! Ohman ich hoffe, dass war schon länger her! Ich liebe Law und keinen anderen! Moment, wieso mach ich mir überhaupt so einen Kopf?! Ich will hier doch eh nicht weg! Also scheiß auf die andere Dimension! Ich gehöre hierher, bin hier aufgewachsen und noch dazu bin ich glücklich hier.

Ich nahm noch einen Schluck und stand zufrieden mit meiner Lösung auf. Ich stellte den Whisky zurück und machte mich auf den Rückweg. Als ich an Laws Kajüte vorbei ging, hörte ich ein leises Geräusch. Es klang, wie das Zuschlagen eines Buches. Las er noch? Leise klopfte ich an und ein „Herein.“ folgte. Ich öffnete die Tür und sah Law am Schreibtisch. Er war tatsächlich noch am Arbeiten und das um vier Uhr morgens. „Oh, Alina. Was machst du denn auf? Als ich nach dir gesehen hab, warst du am schlafen.“, Law sah mich überrascht an. „Ich hab schlecht geträumt und konnte nicht mehr einschlafen, da bin ich aufgestanden.“, ich rieb mir verlegen den rechten Oberarm. „Aber wieso arbeitest du denn noch so spät?“ Law sah mich aufmerksam an, seufzte dann aber. „Logbuch schreiben und die Forschungsergebnisse durchsehen.“ „Ah okay, dann wird ich dich nicht länger stören. Nacht.“ Ich hatte meine Hand schon am Türgriff, als Law mich aufhielt. „Du kannst ruhig hierbleiben. Ich bin gleich fertig.“ Das lies ich mir nicht zweimal sagen, denn sonst wollte Law nicht gestört werden. Also legte ich mich schon ins Bett, schloss meine Augen und lauschte dem Blätterrascheln.

Es war schon seltsam, dass ich nicht in seine Kajüte gezogen bin, obwohl wir zusammen sind. Aber er arbeitete oft noch in die Nacht hinein, zwar selten so spät wie heute, aber meistens wollte er nicht gestört werden. Ich respektierte dies, auch wenn ich es manchmal schade fand, nicht mit ihm einzuschlafen. Ein Gutes hatten die zwei Kajüten allerdings, wenn wir mal Stress haben, konnte ich mich in meine Zurückziehen und in den letzten Wochen passierte dies häufiger.

Law war irgendwie gereizter als sonst und reagierte auf ein bestimmtes Thema ziemlich empfindlich. Das Thema hieß, wo und was hast du die Tage gemacht, als ich auf Daryna war. Erst war er noch ganz ruhig geblieben, aber nachdem ich die anderen versucht habe Auszufragen, wurde er so sauer, dass ich an eine Wand gedrückt wurde, mit seiner Hand um meine Kehle. Daraufhin brach ein Streit aus und ich schloss mich zwei Tage in meine Kajüte ein. Von da an herrschte Stillschweigen über dieses Thema, aber ich war damit noch nicht fertig. Irgendwann muss er es mir sagen.

So in Gedanken merkte ich nicht, wie sich Law neben mich legte, erst als er mich zu sich zog. „Hast du was getrunken?“, fragte mich Law, nachdem ich ihm einen Kuss gab. Ich lief leicht rot an und nickte. „So schrecklich der Traum?“, fragte er mich und Sorge schwang mit. „Ja, aber geht schon wieder.“, meinte ich matt und kuschelte mich an ihn. Er gab mir noch einen Kuss auf den Schopf und mit einem „Nacht, Engel.“, schaltete er das Licht aus. „Nacht.“, murmelte ich noch, bevor ich auch schon einschlief, da die Müdigkeit über mich kam.

„Land in Sicht!“, rief Alexis und ich beendete mein Training. „Eine Herbstinsel. Wie hieß sie noch gleich?“, fragte ich Bepo. „Youna.“ „Stimmt, die wollten wir ja eigentlich nach Snow Island anfahren.“, meinte ich und trat zu Law. „Die üblichen Befehle.“, sagte er, nachdem wir geankert hatten. Ich hielt Law am Arm fest „Du wolltest mir neue Sachen kaufen, schon vergessen?“ Er seufzte. „Nein. Das machen wir noch.“

Am Abend saßen wir in einer Bar, Law sichtlich genervt. Manchmal hatte er es aber auch nicht leicht mit mir, denn ich liebte Shoppen. Nachdem wir die Insel kurz erkundet hatten, zog ich ihn in diverse Läden und kaufte nicht gerade wenig ein. Nun lies sich Law ein wenig voll laufen. Ich schüttelte nur den Kopf und trank meinen Rum. Hätten wir gewusst wie der nächste Tag anfing, so hätten wir beide noch viel mehr getrunken.

Der nächste Tag fing schon wieder in einem Streit an. „ALINA!“, schrie Law durch die Gänge und ich schrie genauso laut „LASS MICH!“ und schmiss die Metalltür so fest ich konnte zu. Alle an Deck schraken zusammen und sahen mich leicht eingeschüchtert an. „Ihr könnt dem Captain sagen, dass ich auf der Insel verweile und erst wiederkomme, wenn er mir endlich die Wahrheit sagt!“ Damit sprang ich vom Deck und stapfte in Richtung Stadt. In einem Café fand ich einen Platz zum Runterkommen und nachdenken.

Wieso darf ich nicht wissen, was in dem Labor ist?! Das hat bestimmt wieder mit diesem verdammten Thema zutun. Er behandelt mich einfach nicht wie ein vollwertiges Mitglied!

Ich schlug mit der Faust vor Wut auf den Tisch und zog die Blicke aller umliegenden auf mich. Ich versuchte mich zu beruhigen und wand mich meinem Kaffee zu, dabei sah ich mich im Café um. Einige Marinesoldaten betraten in diesem Moment das Café. Schnell senkte ich den Blick und drehte mich so gut es ging von ihnen weg. Jetzt durfte ich nur nicht auffallen. Auf meinem Steckbrief hatte ich zum Glück rote Augen. Auch konnte man mich jetzt nicht allzu leicht erkennen, da ich meinen Pony mit einem Haarreif nach hinten geschoben hab und einen seitlich, geflochtenen Zopf trug. Mit schnellen Griffen hatte ich meine Kette abgenommen und sie in meiner Jackentasche verschwinden lassen.  Eine Stunde verging ohne weitere Zwischenfälle, niemand achtete groß auf mich. So konnte ich in Ruhe nachdenken, doch meine Wut auf Law blieb. Und da ich keinen meiner Nakama sah, vermutete ich, dass auch Laws Wut nicht nachgelassen hatte. Es war mir aber egal und genau in solchen Momenten kam meine typische Mädchenseite hervor, die Unnachgiebige und Zicke. Ich sehe es einfach nicht mehr ein, warum ich nicht erfahren darf, wo er war und was zur Hölle in diesem Labor ist.

„Miss haben sie hier einen von diesen Personen gesehen?“ hörte ich jemanden fragen und sah mich im Café um. Ein Mann im schwarzen Anzug, Umhang und schwarzen Cowboyhut hielt einer Kellnerin mehrere Steckbriefe entgegen. Ich musterte den Mann genauer. Nach seinem Aussehen her, ist er kein Marine, zumindest nach seiner Kleidung her, aber wie ein normaler Zivilist sah er auch nicht aus. Blieben also nur zwei Möglichkeiten, entweder er ist ein Kopfgeldjäger oder ein Pirat. Meiner Meinung nach ist die erste Möglichkeit wahrscheinlicher, könnte mich aber auch irren. Da ich bei der ersten Möglichkeit blieb, musste ich so schnell wie möglich, ohne Aufsehen, aus dem Café verschwinden. Also winkte ich eine der Kellerinnen in meiner Nähe herbei, bezahlte und ging. Dabei verhielt ich mich so normal wie möglich, allerdings musste ich an diesem Mann vorbei. Kurz trafen sich unsere Blicke und ich konnte das Gesicht des Mannes genauer betrachten. Er hatte einige Narben, eine Hakennase und schwarze Augen. Ein Schauer lief mir über den Rücken.

„Entschuldigen Sie bitte Miss.“, sprach mich zu meinem Pech, der Mann an. „Haben Sie dieses Mädchen hier auf dieser Insel gesehen? Das Mädchen ist jetzt 10 Jahre älter und müsste um die 22 Jahre alt sein.“ Er hielt mir ein Bild hin. Mein Herz setzte für einen Schlag aus, nur um dann schneller zuschlagen. Ich starrte das Bild fassungslos an, bemühte mich um Fassung. „Nein tut mir leid.“, meinte ich dann und gab ihm die Bild zurück. Kurz musterte er mich noch, dann nickte er. Ich verschwand und ging um drei Häuserecken. Dort blieb ich stehen und atmete kurz durch.

Was soll das?! Shit! Wenn die Crew das rausbekommt... Oh nein! Wenn Law das erfährt! Scheiße…

Ich lief so schnell es ging zurück zum Hafen, doch kurz vorher musste ich in eine Seitengasse ausweichen und mich verstecken. Ein ganzer Marinetrupp lief in Richtung Hafen darunter auch der Mann aus dem Café. Im Dunkeln der Gasse wartete ich einige Minuten danach schlich ich mich zurück zur Stadt. Ich musste die Death kontaktieren und dazu lief ich in den angrenzenden Wald. Doch egal wie Sakura es auch versuchte nahm keiner an der Death ab. Frustriert steckte ich sie zurück in meine Tasche und überlegte was ich jetzt machen soll.

Wieder sah ich das Bild vor meinen Augen. Ein junges Mädchen mit hellblonden, schulterlangen Haaren lachte vergnügt in die Kamera. Sie saß auf den Schultern ihres Bruders. Woher ich das wusste. Ich war dieses Mädchen. Aber wieso suchte man jetzt auch noch so intensiv nach mir? Ich bin doch alt genug! Ich klatschte mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. Natürlich! Es lag doch auf der Hand! Meine ganze Familie war in der Marine, wieso sollten sie mich denn nicht suchen?! Ich war ja einfach spurlos verschwunden! Und wer dachte schon, dass die eigene Tochter Piratin wird. Obwohl Mum mich eigentlich erkennen sollte auf dem Steckbrief. Aber spielte das jetzt eine Rolle? Nein. Aniki würde niemals aufgeben mich zu finden, aber was würde er nur sagen…

Während ich in Gedanken versunken war, lief ich zurück in die Stadt. Beim letzten Gedanken lies ich traurig den Kopf sinken und stieß natürlich prompt mit jemanden zusammen.

„Verzeihen Sie!“, entschuldigte ich mich sofort und verbeugte mich leicht. „Schon gut Miss.“, erklang eine freundliche Männerstimme. Ich sah auf und mich strahlten funkelnde grüne Augen an. Doch so schön diese Augen bzw. der Mann war, so steckte er in den falschen Sachen. Meine Unachtsamkeit hat mich direkt in die Arme eines Marines geführt. „Miss, Sie sehen so traurig aus. Stimmt etwas nicht?“ Innerlich schrie ich Ja, doch was sollte ich ihm schon erzählen. Hey meine ganze Familie ist bei der Marine und sucht nach mir, nur leider bin ich eine gesuchte Piratin und ich mach mir Gedanken was sie darüber nur sagen würden. Das klingt wie eine Irre. Also sagte ich stattdessen „Es ist nichts.“ Und lächelte. Der Mann hob eine Augenbraue beließ es aber dabei. Ich wollte grade weiter, als er ich aufhielt. „Eine Frage noch, haben sie dieses Mädchen gesehen. Das Bild ist leider schon 10 Jahre alt, der Admiral hatte leider kein anderes.“ Und wieder sah ich das Bild von meinem Bruder und mir. Ich schüttelte den Kopf und verneinte. Nach einem Nicken des Mannes ging ich weiter.

Doch plötzlich hielt ich inne.

Admiral? Er hatte Admiral gesagt?! Das ist nicht gut! Gar nicht gut!

Ich sank auf einer Bank zusammen, mein Herz raste und der tiefe schwarze Abgrund tat sich vor meinem inneren Auge auf. Ich war plötzlich in meiner eigenen Welt gefangen und vergas alles um mich herum.

Wenn er nach mir sucht ist die Sache noch schlimmer als eh schon! Was mach ich nur. Er wird mir das nie verzeihen! Mein…. Nein! Nein sie werden mich nie finden. Niemals das darf nicht passieren! Aber was, wenn doch? Würde die Crew zu mir stehen? Und was wäre mit…. Oho! HAILEY!! Scheiße er weiß von ihr, von unserer engen Freundschaft. Verdammt sie ist in Gefahr. Was wenn er sie als Druckmittel nimmt? Oder schlimmer, sie tötet….

Erschrocken von meinen eigenen Gedanken, sprang ich auf und lief blindlinks Richtung Hafen. Ich musste mit Law reden und dann Hailey warnen!

Ein seltsames Gefühl befiel mich, je näher ich dem Hafen kam. Immer wieder sah ich mich verstohlen um, doch ich konnte niemand verdächtigen sehen. Kurz bevor der Hafen in Sichtweite kam, bog ich in eine Seitengasse ein und sprang in die Höhe. Ich flog mit Hilfe meiner Teufelskraft auf das Dach eines Hauses und sah in die Gasse hinunter. Und keine Sekunde später traten zwei Männer in diese und sahen sich um. Ich duckte mich weg, da sie nach oben sahen und überlegte mir, wie ich unbemerkt an Deck kommen würde. Ich lies den Blick zum Hafen wandern und musste erschrocken feststellen, dass die Death nirgends zusehen war. Mein Magen zog sich unsanft zusammen und ein Gefühl der Enttäuschung und Verlassenheit machte sich in mir breit. Ich sah wieder in die Gasse, die beiden Männer waren immer noch dort und sprachen jetzt in eine Teleschnecke. Beim näheren Betrachten, erkannte ich den einen Mann, er war der aus dem Café. Der andere musste sein Partner sein.

Wahrscheinlich sind sie wegen der Marine von der Insel weg und irgendwo in der Nähe untergetaucht. Sie würden mich doch nicht einfach hierlassen. Oder doch? Nein! Sowas darf ich jetzt nicht auch noch denken! Law würde mich doch nicht wegen einem Streit hierlassen.

Trotzdem nagten Zweifel an mir. Mit einem prüfenden Blick in die Gasse, sprang ich auf das nächste Dach und bahnte mir so einen Weg weit weg von ihnen. Als ich auf einem Dach in der Innenstadt war, überprüfte ich schnell, ob meine Verfolger oder Marinesoldaten in der Nähe waren, dann sprang ich in eine Gasse hinunter und lief im Schatten der Häuser mehrere Straßen entlang. Ich sah, dass ein Klamottenladen noch geöffnete hatte und lief schnell hinein. Dort kaufte ich mir ein langes Kleid in dunkellila, welches für die Bewohner der Insel typisch war, dazu einen schwarzen langen Mantel mit goldener Verzierung und einen passenden dunkellila Hut. Meine Frisur band ich mir schnell zu einer eleganten Hochsteckfrisur hoch, platzierte den Hut passend drauf und bezahlte.

In den neuen Sachen verließ ich den Laden. Meine alten Sachen lagen in der Einkaufstasche, die ich schnell in einer Seitengasse versteckte. Ein weiteres Mal ging ich nun durch die Innenstadt und sah mich diesmal aufmerksamer um. Die meisten Frauen in einem ähnlichen Kleid wie meines, waren in Begleitung von schicken Männern, oder anderen Frauen. Mir war bewusst, dass ich nun als eine Dame der höheren Schicht aussah und mich dementsprechend zu verhalten hatte. Ich sah zwei Frauen auf einer Bank am Springbrunnen sitzen, ich schätzte sie in meinem Alter ein, und lief auf sie zu. Ich setzte mich zu ihnen auf die Bank und sprach leise: „Bitte helft mir.“ Ich legte so viel flehen in meine Stimme wie nur ging. Beide sahen mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Warum?“, fragte mich die Frau im dunkelroten Kleid skeptisch. „Mein Vater will mich zu einer Heirat mit einem schrecklichen Mann zwingen. Ich bin vor einer Woche geflohen. Heute morgen bin ich hier angekommen und vor einer halben Stunde habe ich die Männer meines Verlobten gesehen. Bitte helft mir. Ich möchte kein Aufsehen erregen.“, erklärte ich ihnen, meine soeben erdachte Lüge. Schon bei meiner Erklärung sah ich ihnen ihr Mitleid an und wusste, sie würden mir helfen. „Natürlich helfen wir dir!“, versicherte mir die andere Frau. „Wir sind gleich zu einer Verlobungsfeier eingeladen. Dort werden sie dich nicht finden. Und nach der Feier, kannst du bei uns übernachten.“, sprach sie weiter. „Oh vielen Dank!“, sagte ich und war wirklich erleichtert so ohne weiteres die Hilfe der beiden zuhaben. „Ich bin Filara und das ist meine Schwester Kira. Und wie heißt du?“ „Sakura.“

Filara trug ein dunkelblaues Kleid mit vielen silbernen Borten. Sie hatte schwarzes Haar, was im Lichtschein leicht bläulich schimmerte. Ihre Schwester Kira trug das dunkelrote Kleid und hatte ebenfalls schwarzes Haar, was genauso bläulich schimmerte. Nach kurzer Zeit verstanden wir uns sehr gut und machten uns auf zur Verlobungsfeier einer Freundin von ihnen. Auf der Feier wurde ich als Cousine zweiten Grades vorgestellt.

Ich entschuldigte mich und erkundigte mich, wo das Bad wäre. Dort angekommen, schloss ich ab, setzte mich auf den Rand der Badewanne und zog meine kleine Teleschnecke Sakura aus meiner Handtasche. Schnell wählte ich die Nummer der Death und wartete.

Bölle Bölle Bölle Bölle Clank.

„Hallo?“, erklang Alexis Stimme. „Alexis, ich bin’s Alina. Wo seit ihr?“ „Alina-chan!“ riefen mehrere Stimmen und ein Lächeln zierte meine Lippen. „Wir mussten untertauchen, weil die Marine auf uns aufmerksam wurde. Wir sind jetzt auf der anderen Seite der Insel. Captain Law, Shachi und Peg suchen schon seit Stunden nach dir.“, berichtete Alexis mir. Erleichterung machte sich breit, Law, Shachi und Peg suchten nach mir. „Okay. Kontaktier Law und sag ihm ich bin in Sicherheit bis morgen. Ich musste untertauchen, da ein Kopfgeldjäger in der Stadt ist. Ich weiß nicht, ob er mich wirklich erkannt hat, da ich mich eigentlich unauffällig verhalten habe, aber egal. Wo genau seit ihr?“, erzählte ich. „Wir müssten vor dem Waldrand sein.“ „Gut. Sagt Law noch, dass ich mich morgen nochmal melde. Taucht bis dahin nicht auf und sagt ihm, er soll sich auf gar keinen Fall bei mir melden, sonst fliegt meine Tarnung auf.“ „Alles klar!“ „Gut bis morgen.“  -Clank-

Ich seufzte, steckte Sakura weg, wusch mir die Hände und ging zurück zur Gesellschaft. Obwohl ich noch nie auf einer Verlobungsfeier in der höheren Gesellschaft war, fand ich schnell Anschluss und verstand mich gut mit den anderen Frauen und Männern. Nach gut zwei Stunden trafen mehrere Marineoffiziere ein. An ihrer Uniform konnte ich erkennen, dass es sich nicht um allzu hochrangige Leute hielt und beruhigte mich etwas. Vielleicht konnte ich hier und da ein paar Informationen erlangen, schoss es mir durch den Kopf und ich gesellte mich zu Filara. Nicht lang, da gesellten sich drei der Marinemänner zu uns. Geschickt versuchte ich ihnen etwas über die derzeitige Lage der Marine zu entlocken und wen sie zurzeit verfolgen würden. „Nun Miss Sakura, wir verfolgen momentan die Heart-Piraten. Sie sollen sich hier aufhalten.“, verriet mir einer. Gespielt riss ich ängstlich die Augen auf und zog erschrocken die Luft ein. „Machen Sie sich keine Sorgen Miss, wir haben alles unter Kontrolle.“, versicherte er mir. Ich lächelte in mich hinein und schüttelte innerlich den Kopf über ihn.

Der Abend verstrich und die Feier neigte sich dem Ende zu. Auf dem Weg zu Kira und Filaras Haus, wurden wir von drei Marineoffizieren begleitet, die unbedingt darauf bestanden hatten. Auch wenn ich eine Piratin war, so konnte ich nicht leugnen, dass es mir gefiel so vornehm behandelt zu werden. Die drei Männer waren in unserem Alter und sehr zuvorkommend und charmant. Filara und Kira flirtete gekonnt mit zweien von ihnen, während ich mich einfach nur gut mit dem dritten unterhielt. Auf dem Weg zum Haus, beschlich mich ein Gefühl beobachtet zu werden und als ich mich einmal verstohlen umsah, hätte ich schwören können Law in einer Seitengasse gesehen zu haben. Doch als ich genauer hinsah, war er nicht mehr da. Ich musste mich getäuscht haben und wie sollte er mich denn erkannt haben. Ich fand mich sehr gut getarnt und wenn die Marine nichts gemerkt hat, wie sollte Law es dann rausbekommen haben? Ich verschwendete keinen Gedanken mehr daran, doch das Gefühl der Beobachtung blieb.

Am nächsten Morgen saßen Filara, Kira und ich auf dem Balkon und frühstückten. Beide schwärmten von den Männern, während ich mir Gedanken machte, wie ich am besten verschwinden konnte. Nicht lange und meine Chance kam. „Sakura, wir müssen jetzt zur Arbeit. Bis später!“, verabschiedeten sich beide, nachdem sie mir angeboten hatten, solange hierzubleiben wie ich möchte. Sie waren sogar so freundlich mir ein neues Kleid zugeben, damit ich nicht in meinem Kleid von gestern einkaufen gehen musste. Ich entschied mich noch ein Bad zunehmen, bevor ich mich auf den Weg machte.

Nach einer Stunde verließ ich das Bad und ging das Gästezimmer. Dort lag ein schönes, langes, blass-grünes Kleid. Es war mit einem leichten Efeumuster bestickt und mit einem goldenen Taillenband.  Ich steckte mir die rechte Haarseite locker nach hinten weg, bis auf einige Strähnen. Sonst ließ ich mein Haar offen. Ich schrieb noch schnell einen Zettel, packte mein anderes Kleid und den Hut in eine Tasche, zog meinen Mantel an und verschwand in die Stadt.

Ich eilte so unauffällig wie es nur ging zu der Seitengasse mit meinen Sachen, dabei sah ich mich in der Stadt wieder um. Kurz bevor ich mit meinen Sachen aus der Seitengasse gehen konnte, sah ich einen Marinetrupp aus sechs Leuten. Zu meinem Glück, standen sie mit dem Rücken zu mir. Ich zog meine Kapuze tief ins Gesicht und ging eilig Richtung Wald.

Ich wollte grade in die Straße Richtung Wald einbiegen, als ich mit einer jungen Frau zusammenstieß. Ich fiel rücklings auf die Pflastersteine, die junge Frau auf mir. „Ey!“, stieß ich keuchend hervor und schob die Frau von mir. „T’schuldigung!“, keuchte auch sie und half mir sogar auf. „Dort ist sie!“, rief ein Mann vom Waldrand und mehrere Männer liefen auf uns zu. „Scheiße!“, fluchte die Frau und sah sich panisch um. Dann ohne Vorwand griff sie meinen Arm und zog mich mit sich. „Lauf!“, meinte sie dann noch. Leicht überfordert mit der Situation lief ich mit. Wir rannten durch die Innenstadt und zogen die Aufmerksamkeit sämtlicher Menschen auf uns. „Warte mal!“, rief ich und riss mich los. War ich denn bescheuert. Wieso rannte ich mit? Die Frau stoppte und sah mich verwirrt an. „Was? Komm!“, meinte sie und zog an meinem Arm. „Nein. Ich kenn dich doch gar nicht!“ Sie schüttelte den Kopf und sah über meine Schulter. Ich sah mich um und sah die Männer näherkommen. Als ich mich wieder zu der Frau umsah, erblickte ich auch noch den Kopfgeldjäger. „Lauf!“, schrie die Frau auf, als die Männer immer näherkamen und zog mich ein Stück mit. Ich stoppte sie wieder, da sie in Richtung des Kopfgeldjägers lief. Keine gute Idee. „Nicht da lang!“, meinte ich und zog sie zurück. Ich packte nun meinerseits ihren Arm und zog sie zur linken Seite, weg von den Männern und weg vom Kopfgeldjäger, der uns nun ebenfalls verfolgte. Durch den Zusammenstoß mit der Frau, ist mir die Kapuze vom Kopf gerutscht und mein langes, blondes Haar konnte man nun in der Mittagssonne hervorragend erkennen.

„Wieso flüchtest du vor den Männern?“, fragte ich die Frau, während wir um mehrere Häuserecken rannten. „Ich war ihre Gefangene und konnte mich befreien.“ „Aha. Sind das Piraten?“, doch es war mehr eine rhetorische Frage. „Ja.“, keuchte sie und hielt sich ihre Seite. „Und vor wem rennst du weg?“, fragte sie plötzlich. Ich stutzte und verlangsamte kurz meine Schritte. „Ich habe deinen Blick grade gesehen. Und die Marines verfolgen uns, bzw. dich.“, fügte sie hinzu. „Weil ich Piratin bin, aber sie wissen noch nicht Hundertprozentig wer ich bin.“ Die Frau sah mich geschockt an und blieb ruckartig stehen. Ich verdrehte die Augen und rannte zu ihr zurück und zog sie wieder mit, wieso wusste ich zwar nicht ganz, aber wenn sie eine Gefangene war, dann musste ich ihr doch helfen. „Weiter sonst haben sie uns noch!“, rief ich und sah den Wald, als wir in eine Seitenstraße liefen. Wäre die Marine nicht auch hinter uns her, hätte ich meine Teufelskräfte eingesetzt, aber ich wollte mich nicht verraten. Alleine würde ich zwar mit ihnen fertig werden, aber wer wusste schon wie viele sich von diesen Piraten hier versteckten.

Und genau in diesem Moment schloss sich eine starke Hand um meinen Arm und ich wurde brutal zurückgezogen. Ich schrie entsetzt auf, genau wie die Frau hinter mir. Durch die Kraft prallte ich gegen den Brustkorb des Mannes und keuchte auf. „Jetzt haben wir dich ja. Und sieh mal an. Was haben wir denn hier für ein hübsches, junges Ding.“, sprach der Mann der die Frau festhielt und grinste mich lasziv an. Ich verfluchte innerlich den Mantel, da er langärmlig ist. Die Männer zogen und in eine Seitengasse und ich musterte nun den Mann, der gesprochen hatte.

 Er trug ein blaues Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln, eine schwarze Weste und eine rote, leicht kaputte Hose. Er hatte dunkelbraunes, schon fast schwarzes Haar und eine Narbe quer über seine rechte Wange, die seinen Hals hinab lief. Seine Augen waren so dunkel, wie sein Haar. Mir lief ein Schauer über den Rücken. „Eine ist uns abgehauen und nun haben wir zwei. Und eine genauso Hübsche.“, dabei nahm er eine der Schleifen an meinem Mantel in die Hand und musterte mich. Ich funkelte ihn an und wollte grade etwas erwidern, als die restlichen Männer zu uns stießen. Und zu unserem Pech, hatten die anderen Piraten die Marines fertiggemacht. Allerdings sah ich, nicht weit von der Gasse entfernt im Schatten, den Mann aus dem Café und seinen Partner. Sie machten aber keinerlei Anstalten sich einzumischen. Also waren es keine Marines. Wer sie dann waren, war mir egal. Fieberhaft überlegte ich, wie ich hier rauskam, ohne mich erkennen zu geben. Die Frau hinter mir wimmerte auf und meine Aufmerksamkeit galt nun ihr. „Fass sie nicht so grob an!“, schnauzte ich den Typ an. Er lachte trocken auf, lies aber nicht von ihr ab. „Sag mir nicht, wie ich sie behandeln soll. Außerdem kennst du sie doch gar nicht. Aber ihr werdet noch genügend Zeit bekommen, euch besser kennenzulernen.“ „Boss, irgendwie kommt mir ihr Gesicht bekannt vor.“, meldete sich nun ein anderer und sah mich eindringlich an. Ich wand mich so gut es in diesem Griff ging ab und sah auf den Boden. „Und an wen?“ Ich hörte ein rascheln und sah kurz auf. Der Mann übergab seinem Boss einen Zettel und ich wusste genau welchen, meinen Steckbrief. Im Augenwinkel nahm ich war, wie sich die Männer näher an uns heran bewegten.

Dann packte mich der Captain der Bande am Kinn und riss es hoch zu ihm. Er drehte meinen Kopf hin und her und verglich es mit dem Bild. „Sie hat blaue Augen und keine Roten, aber eine Ähnlichkeit hat sie mit der hier.“, meinte er und ließ mein Kinn los. Lange werde ich mich nicht mehr zurückhalten können, doch ich hoffte inständig einen anderen Weg zu finden.  Doch das Glück ist heute nicht auf meiner Seite.

Bölle Bölle Bölle Bölle

Bölle Bölle Bölle Bölle

Ich schloss meine Augen und verfluchte denjenigen, der mich grade anrief. Der Mann grinste breiter und griff in meine Manteltasche und zog Sakura heraus.

Bölle Bölle Bölle Bölle Clank.

„Wo bist du?“, fragte die gereizte Stimme meines Captains. Der Mann hob eine Augenbraue an und musterte Sakura. Dann sagte er zu meiner Überraschung: „Trafalgar, lange nicht mehr gehört.“ Nur mit Mühe fiel mir meine Kinnlade nicht runter. „Jack.“ sprach Law kalt und ich wusste, jetzt war er mehr als nur gereizt. „Ich glaube wir haben jemanden, der zu dir gehört.“, meinte Jack lässig und grinste mich an. „Es scheint so.“, kam es von Law. „Tja, was machen wir jetzt? Hm… ich glaube ich weiß, was wir jetzt machen.“, sprach Jack und ein schreckliches Grinsen legte sich auf seine Lippen und ich wusste, jetzt blieb mir keine andere Wahl mehr. „Ich werde sie mitnehmen. Sieh es als gelungene Rache. Du hast uns auf Amisit zurückgelassen und wir nehmen die hübsche Alina mit. Ist doch nur fair, meinst du nicht.“ „Du wirst schon sehen, was du davon hast.“, meinte Law und legte auf. Jack lachte und rief seinen Männern zu: „Gebt mir die Seesteinkette. Wir wollen doch unseren Engel nicht verlieren.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Über Kommentare würde ich mich sehr freuen ^_^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Reviews?? ^-^ Komplett anzeigen
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P.S.: Reviews??? Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo liebe Leser!
Tut mir schrecklich Leid, dass ich erst jetzt wieder ein Kapitel hochladen konnte >.<
Aber seid Juli habe ich eine Weiterbildung begonnen, die jetzt erst zu Ende ist. Nun habe ich wieder Zeit und freue mich endlich weiter schreiben zu können :D
Bis bald! Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  seli101
2016-11-12T21:20:16+00:00 12.11.2016 22:20
Bitte mach weiter diese FF ist so toll
Von:  Niry
2016-06-06T20:04:05+00:00 06.06.2016 22:04
Ich versteh zwar nichts von lieve aber die ff is genial
Antwort von:  blood-red_Rose
07.06.2016 15:19
Ach das macht nichts ; ) und danke ^_^
Von:  chriss-marvin
2016-06-06T19:07:42+00:00 06.06.2016 21:07
Richtig gute kapis, danke für diese nice ff ^^
Antwort von:  blood-red_Rose
07.06.2016 15:17
Danke ^_^
Von:  chriss-marvin
2016-04-16T11:51:36+00:00 16.04.2016 13:51
Nices kapi ^.^ ich dachte Law und Kid würden sich gegenseitig versuchen zu killen
, wenn sie sich begegnen
Von:  chriss-marvin
2016-04-15T15:20:23+00:00 15.04.2016 17:20
Geniales Kapi, mach weiter so ^.^

Von:  Niry
2016-03-12T14:31:48+00:00 12.03.2016 15:31
Geniales kapi einer genialen ff
Antwort von:  blood-red_Rose
12.03.2016 23:13
Aww ;3 Vielen vielen Dank ^_^
Von:  Niry
2016-02-28T21:50:00+00:00 28.02.2016 22:50
Wirklich geniale ff
sollte man nur nich lesen wenn man morgens f7h raus muss XP
Antwort von:  blood-red_Rose
01.03.2016 15:51
Vielen Dank :3


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