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Wenn ein Wunsch Realität wird

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ab jetzt handelt jedes Kapitel entweder von Alina oder Hailey. Komplett anzeigen

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Training

-Alina-

Es vergingen zwei Tage. Die meiste Zeit verbrachte ich mit Bepo und Shachi. Bepo erklärte mir das Navigieren etwas, auch wenn es mich faszinierte, war es schwerer als gedacht. Wenn ich nicht im Navigatorenraum war, war ich entweder im Aufenthaltsraum und las ein Buch über Heilpflanzen, welches ich mir von Law ausgeliehen hatte. Oder ich sah Penguin und Shachi beim Karatetraining zu. Alle behandelten mich schon wie ein Crewmitglied, was mich zwar sehr freute, aber Law war der Captain und bis jetzt hab ich ihn nicht wirklich oft gesehen. Nur beim Essen und als ich mir das Buch ausgeliehen hab. Er war zwar höflich zu mir, aber auch sehr distanziert. Zu seiner Crew war er ziemlich kalt und hart. Bepo versicherte mir aber, dass es nur den Anschein hat er sei herzlos und so, aber wenn man ihn länger kennt, dann ist er sehr freundlich, sonst wäre er nicht der beste Captain. Bepo sprach nur Gutes über ihn, vor allem als Captain. Auch Shachi, Penguin und Kayl bestätigten dies.

Ich saß im Trainingsraum, Shachi und Penguin trainierten, während ich in dem ausgeliehenem Buch las.

„Hey Alina! Komm doch mal her!“, rief Penguin zu mir. Ich sah von meinem Buch auf. „Warum denn?“, fragte ich dagegen. Beide verdrehten die Augen und kamen, statt einer Antwort, auf mich zu. Ich hob fragend eine Augenbraue hoch, während ich zu ihnen aufsah. Beide grinsten mich nur an und zogen mich auf die Beine. Shachi riss mir das Buch aus der Hand und warf es auf den Boden. „Was habt ihr vor?“ „Wir bringen dir jetzt Karate bei!“, riefen beide im Chor. „WAS?!“, stieß ich hervor. Sie hatten mich in die Mitte des Raumes gedrängt. Jetzt stand Shachi vor mir und Penguin hinter mir. „Pass auf so schwer ist das nicht. Also zuerst musst du…“, fing er an mir die Grundregeln zu erklären.

Shachi erklärte, während Penguin mir bei der Ausführung half, indem er meine Haltung korrigierte oder mir half die Übung zu meistern. Ich war zwar gelenkig, aber meine Beine bekam ich nicht ganz so hoch wie die beiden. Nachdem ich die grundlegenden Übungen halbwegs drauf hatte, wollte Shachi nun richtig mit mir üben. Wir stellten uns gegenüber auf und er fing auch sofort an. Keine zwei Sekunden und ich bekam einen Tritt gegen den Brustkorb und fiel rücklings hin. Ich war zu spät ausgewichen, bzw. hatte nicht mal die Möglichkeit dazu. „*Hust, hust* Kannst du etwas langsamer anfangen?“, ich stand wieder auf und ging zurück. Der Tritt hatte mich einige Meter nach hinten geworfen. Beide hatten besorgt die Luft eingesogen und sahen besorgt zu mir. „Oh Alina es tut mir so leid! Ich wollte dich nicht so fest treffen!“, fing Shachi an, doch ich winkte nur ab. „Schon ok, keine Sorge. Ich halte einiges aus. So aber bitte jetzt etwas langsamer, ich bin Anfänger.“, lachte ich und stellte mich ihm wieder gegenüber. Er stimmte kurz in mein lachen ein, dann nickte er und wir gingen in Kampfhaltung. Diesmal fing er wirklich sehr langsam an und mit Penguin‘s Ansagen konnte ich Shachi’s Angriffe ausweichen und auch angreifen. Nach einer Weile wurden wir etwas schneller und ich brauchte Penguin’s Hilfe auch nur noch selten. Wir trainierten eine Stunde. Ich bin oft auf den Boden gefallen und hatte zahlreiche blaue Flecken bekommen. Doch es machte mir großen Spaß mit ihnen zu trainieren. Ich hatte einen Overall von Shachi an, da ich ja keine wechsel Sachen hatte und nicht immer meine Sachen anziehen konnte, daher hab ich einen Overall von Shachi bekommen. Ich zog den Reißverschluss bis zu meinem Bauch hinunter, zog meine Arme aus den Ärmeln und knotete diese vor dem Bauch zusammen, da drunter trug ich mein Bikinioberteil.

Ich bin richtig ins Schwitzen gekommen und musste jetzt einfach aus diesem Overall raus. Ich legte mich auf den kühlen Boden und streckte alle viere von mir. „Hey Jungs! Danke, das ich mit euch trainieren durfte. Hat echt Spaß gemacht, aber jetzt bin ich total kaputt.“, dabei hob ich eine Hand und hielt den Daumen hoch. „Immer wieder gern Ali-“ mitten im Satz brach Shachi ab und Penguin der gelacht hatte verstummte. „Ihr beiden ab in die Küche! Shachi du hast heute mit Küchendienst! Und du Alina zieh dir gefälligst den Overall wieder über!“, Law war unbemerkt in den Raum gekommen und wies uns alle kalt zurecht. Ich zuckte auf dem Boden zusammen. Jegliche Freundlichkeit war aus seiner Stimme gewichen und als ich mich hinsetzte machte mir Law regelrecht Angst. Shachi und Penguin hatten sich schnell aus dem Raum verdrückt und ich war allein mit ihm. Er sah mich zwar neutral an, aber etwas blitze in seinen grauen Augen auf, was mir Angst einjagte. So hatte ich Law noch nie gesehen. Schnell zog ich im sitzen den Overall wieder an. Law stand immer noch an der Tür. Als ich fertig war sah ich wieder zu ihm auf. Alles von grade war verschwunden, er sah jetzt wieder neutral aus, eher gelangweilt. Ich wusste nicht was ich jetzt machen sollte, mir war unendlich warm und ich war ziemlich kaputt. Doch irgendwie fühlte ich mich unwohl mit Law in einem Raum. Mir war nie wirklich bewusst gewesen, dass er auch anderes sein kann. Gefährlich, herzlos, kalt und unberechenbar, ein Pirat eben. Nach einer Minute des Schweigens und gegenseitiges anstarren, hielt ich es einfach nicht mehr aus, es machte mich nervös und ein wenig ängstlich. Mit gesengtem Blick ging ich schnell an ihm vorbei und Richtung meiner Kajüte. Doch ich ging an ihr vorbei ins Bad. Ich brauchte dringend eine kalte Dusche.

Ich stand bestimmt schon eine halbe Stunde unter der Dusche. Ich kam einfach nicht drauf, was Law’s Problem war. Warum hatte er uns so kühl zurecht gewiesen? Hatte ich was falsch gemacht? Natürlich ich war halb nackt gewesen, aber wenn ich meine Jacke an hatte war ich auch nur im Bikinioberteil. Ich konnte sie ja nicht zu machen. Aber was war es dann? Ich drehte die Dusche ab und wickelte mir das Handtuch um und knotete es vor der Brust zu. Mit einem kleinen Handtuch fing ich an mir meine Haare trocken zu reiben. Ich stand vor dem Waschbecken und sah in den Spiegel. Ich hörte auf mir die Haare zu trocknen und strich gedankenverloren über die x-förmige  Brandnarbe, die man zum Teil sehen konnte. Man konnte ganz leicht die Umrisse fühlen. Ich ärgerte mich, warum ich an dem Tag nur Luffy machen musste. Ich hätte so viele andere machen können, dann hätte ich jetzt diese beiden Narben nicht. Aber jetzt war es zu spät und wer hätte ahnen können, dass diese Welt wirklich existiert. Mittlerweile war ich überzeugt davon, dass es eine etwas andere Welt war, als die im Manga. Schließlich änderten Hailey und ich die Geschichten von Kid und Law und vielleicht noch mehr.

„ALINA??“ Erschrocken zuckte ich zusammen. Ich hatte die Zeit total vergessen. „ALINA??“,ich erkannte das es Bepo’s Stimme war. Schnell ging ich zur Tür, schloss sie auf und trat auf den Gang und antwortete ihm sogleich „Was ist denn?? Gibt es schon Essen?“, Bepo stand an der Tür meiner Kajüte und drehte sich zu mir um „J-“ er stockte und sah mich an. „Entschuldigung!“ rief er dann schnell und hielt sich eine Tatze vor die Augen. Ich runzelte die Stirn. „Wofür Bepo?“, und sah gleichzeitig an mir runter. „Wahh!“, stieß ich dann hervor. Ich hatte total vergessen, dass ich nur ein Handtuch um den Körper geschlungen hatte. Ich drehte mich um und verschwand mit den Worten „Ich komme sofort!“ ins Bad. Ich hörte noch, wie sich Bepo nochmals entschuldigte. Ich schüttelte einerseits den Kopf wegen Bepos ewigem entschuldigen  und andererseits wegen meiner eigenen Unachtsamkeit. Schnell trocknete ich die noch feuchten Körperstellen ab, zog mir meine Sachen wieder an und kämmte mir mit den Fingern durch meine wirren Haare. Dann hängte ich die Handtücher ordentlich weg und ging schnell in Richtung Kombüse. Als ich dort an kam holte ich mir schnell ein Teller mit Essen und rutschte neben Shachi auf die Bank. Alle waren schon am Essen und redeten wie immer durcheinander. Als ich mich neben Shachi gesetzt hatte verstummten alle um mich. Ich sah auf und schaute jeden an. Shachi, Penguin und Bepo hatten den Blick auf ihrem Essen ruhen, wobei Bepo nochmals Entschuldigung in meine Richtung murmelte. Als ich Kayl dann fragend ansah lehnte er sich etwas zu mir. Ich kam ihm ein Stück entgegen. „Mach dir keine Sorgen. Du hast absolut nichts falsch gemacht. Der Captain muss sich noch ein wenig daran gewöhnen, dass ein Mädchen an Bord ist. Naja du solltest am besten nicht immer nur im Bikinioberteil rumlaufen.“ Er lief leicht rosa an und lehnte sich zurück. Ich nickte nur und fing an zu essen. Law war zum Glück nicht zum Essen erschienen. Nachdem wir fertig waren, hielt ich Kayl auf. Ich sprach leise, damit es niemand mitbekam. „Hey danke nochmals für die Info. Ich werde ab jetzt darauf achten.“ Kayl nickte nur und verabschiedete sich, da er wieder zurück ins Labor musste.

Ich ging auf Shachi und Penguin zu, die den Abwasch machten und half ihnen dabei. „Alina du musst uns nicht helfen.“ Fing Shachi an doch ich schüttelte nur den Kopf. „Ich mach das gerne. Außerdem bin ich ja irgendwie Schuld, dass du Küchendienst hast.“ Ich nahm mir einen Teller und fing an ihn abzutrocknen. „Ach mach dir mal keinen Kopf. Unser Captain ist manchmal sehr launisch. Und wir haben nicht oft Mädchen an Bord.“ Er grinste mich an und ich boxte ihm leicht gegen die Schulter „Hey ich bin eine Frau! Ich bin schließlich 21!“ dann fing ich an zu lachen, da er rot an lief. Auch Penguin lachte.

„Was ist denn hier so witzig?“, fragte Nic, der das restliche Geschirr von den Tischen geholt hatte. „Shachi hat Alina als Mädchen bezeichnet und als sie ihm klar machte, dass sie schon 21 ist und damit eine Frau sei, lief er rot an.“, erklärte Penguin ihm mühsam lachend. Nic stieg ins lachen ein. Der Abwasch ging recht schnell und wir gingen gemeinsam in den Aufenthaltsraum. Ich war ziemlich k.o. vom Training, aber die Jungs wollten noch ein bisschen Pokern. Sie wollten mir unbedingt beibringen, wie man besser pokert. Von Runde zu Runde wurde ich langsam besser, verlor dennoch immer, wenn ich vorher nicht ausstieg. Langsam leerte sich der Raum, doch es machte richtig Spaß mit den anderen zu Pokern, dass ich meine Müdigkeit vergaß. Doch nach ein paar weiteren Runden konnte ich meine Augen kaum noch auf halten. Shachi, der mir gegenüber saß, bemerkte es als erster. „Alina, du solltest besser schlafen gegen. Dir fallen ja schon die Augen zu.“ Ich sah ihn ziemlich müde an und nickte. „Ja du hast recht. Gute Nacht Jungs. Ach Shachi, Penguin, trainieren wir morgen wieder?“ „Sicher doch!“, antworteten sie im Chor. „Gute Nacht Alina!“, sagten dann alle als ich mich auf den Weg machte.

Ich konnte jetzt kaum noch die Augen aufhalten. Die Müdigkeit kam so heftig über mich, dass ich mich anstrengen musste nicht im Gehen einzuschlafen. Die Treppe fiel mir am schwersten. Als ich unten ankam, kam ich grade mal ein paar Schritte weit, als ich mit jemanden zusammen stieß. Ich taumelte leicht rückwärts und murmelte „Oh tut mir leid.“, meine Stimme hörte sich schon sehr verschlafen an und ich musste ein Gähnen unterdrücken. Ich sah überhaupt nicht auf und wollte weiter gehen, als mich eine Hand aufhielt. „Alina! Hier geblieben!“, knurrte Law. Ich erschrak so heftig, dass alle Müdigkeit verflog. Entsetzt starrte ich zu Law auf. Er hielt mein Handgelenk umschlossen, was anfing leicht weh zutun. „Pass das nächste Mal besser auf. Und noch was…“, er hatte mich gegen die Wand gedrückt und war mir ziemlich nah gekommen und zischte nun „… gewöhn dich lieber nicht an meine Crew. In ein paar Tagen sind wir auf Anaya und dann werden wir sehen wie es mit dir weitergeht.“, ein grinsen stahl sich nun auf seine Lippen, doch es war kein nettes. Eher ein diabolisches, kaltes Lächeln, was mir mehr Angst machte, als die geknurrten und gezischten Worte. Er ließ mein Handgelenk los und verschwand dann in der Tür rechts neben mir.

Was sollte das denn?

Ich rieb mir mein Handgelenk und machte mich auf den Weg zu meiner Kajüte. Immer noch in Gedanken an eben, zog ich mir den Overall aus und stieg ins Bett.

‘Nur noch ein paar Tage…. Dort wird er mich zurück lassen….‘ murmelte ich noch vor mich hin bevor ich einschlief.

*Klopf, klopf*

„Alina? Frühstück.“ „Noch fünf Minuten Mum!“, rief ich verschlafen und drehte mich um. Ich hörte wie sich die Tür öffnete und mir jemand unsanft die Bettdecke wegzog. „Hey!“, rief ich jetzt empört und riss meine Augen auf. Vor mir stand kein anderer als Trafalgar Law. Er grinste fies, als er sah was ich nur anhatte. „LAW!“, stieß ich hervor und rutschte vom Bett um mir irgendetwas überzuziehen. Doch ich war zu schnell aufgestanden und schwarze Punkte nahmen mir die Sicht. Ich knickte seitlich weg und sah mich schon am Boden liegen. Doch statt den Boden griffen zwei starke Hände nach mir und fingen mich auf. Sie waren so stark, muskulös und weich zugleich. Als sich meine Sicht klärte, sah ich in zwei graue Augen, die nur Zentimeter von mir entfernt waren. Mein Herz schlug schneller und ein leichtes Kribbeln ging durch meinen ganzen Körper. Ich verlor mich in diesen grauen Augen und vergaß alles andere. Eine Weile starrten wir uns gegenseitig nur an. Wie konnte jemand nur so unendlich tiefe Augen haben? Ich merkte nicht wie ich eine Hand gehoben hatte und nun langsam seine Konturen seines Gesichtes nach zog. Seine Koteletten hinab, leicht über seine Wange bis zu seinem Kinnbart. In meinen Fingerspitzen kribbelte es, wie in meinen ganzen Körper. Er war so warm und weich, schoss es mir durch den Kopf. Ich spürte, dass er leicht die Mundwinkel hoch gezogen hatte, doch ich sah ihm immer noch in die Augen. Kein einziges Mal sah ich weg. Ich strich ihm langsam über seine Lippen. Rau und gleichzeitig weich. Doch bevor ich noch weiter darüber nachdenken konnte, spürte ich einen harten Aufprall und ich rutschte die Wand hinunter. Ich schrie noch nicht mal, so überrascht hatte es mich. Doch Tränen liefen mir stumm die Wangen hinunter. Ich war neben der Tür an die Wand geflogen, bildete sich nur langsam der Gedanke. Er hatte mich gegen die Wand geschmissen! Ich wischte mir die Tränen weg, um eine klarere Sicht zu bekommen und suchte nach Law. Er stand an meinem Bett, den einen Arm in meine Richtung ausgestreckt. Sein Blick hatte sich verfinstert und seine Augen strahlten eine Bedrohlichkeit aus, die mir eine Gänsehaut verlieh. Ich versuchte mich stützend an der Wand hoch zudrücken. Ich verzog dabei das Gesicht, da mein Rücken schmerzte. Als ich grade aufgestanden war und Law wieder ansehen wollte, stand dieser schon dicht vor mir. Ich wollte zurück weichen, doch ich war schon dicht an der Wand.

„Mach das nie wieder!“ Er sprach mit ruhiger Stimme und genau diese machte mir Angst. Ich nickte nur und Law stürmte aus meiner Kajüte.

Meine Knie gaben nach und ich rutschte die Wand wieder hinunter. Ich zog meine Beine an mich, umschlang sie mit den Armen und legte meine Stirn auf meine Knie. Erst wimmerte ich nur, doch dann schluchzte ich hemmungslos. Mein Rücken tat ziemlich weh, aber am meisten hatte ich Angst vor Law. Er war auf der einen Seite so freundlich und hat mir das Leben gerettet und mich auf seinem U-Boot mitgenommen, aber er konnte auch fies, gefährlich und angsteinflößend sein.

Ich musste wohl eine ganze Weile geweint haben, denn jemand betrat mein Zimmer und hielt hörbar die Luft an. Ich merkte ihn aber erst als er meine Schulter berührte. Ich zuckte zusammen und riss den Kopf hoch. „Sch, sch. Ich bin’s nur. Was ist passiert?“, Kayl hockte vor mir. Ich wischte mir die Tränen weg und versuchte auf zustehen. Ich wollte nicht, dass jemand erfuhr was Law getan hatte. Kayl half mir aufzustehen, als er seine Hand auf meinen Rücken legte, biss ich die Zähne zusammen um nicht aufzustöhnen. Er half mir zum Bett und wir setzten uns drauf. „Erzähl, was ist passiert?“, fragte er wieder. „Alptraum.“ Sagte ich nur knapp, es war das erste was mir einfiel. Er nickte nur. „Komm, du brauchst jetzt Ablenkung. Schnell zieh dir etwas an und dann geh in die Küche. Mach dir Frühstück, Shachi, Peg und Nic sind noch am Abwasch machen. Die werden dich schon auf andere Gedanken bringen. Ich muss leider ins Labor, der Captain will noch ein paar Ergebnisse. Wir sehen uns später und dann lenk ich dich weiter ab.“ Er lächelte mir aufmunternd zu. Ich musste auch lächeln, da er sich wirklich Sorgen machte. „Danke.“, sagte ich leise und stand vom Bett auf und zog den Overall an. Kayl stand schon an der Tür und wartete. Ich ging an ihm vor bei auf den Gang. Er schloss die Tür und zog mich in eine Umarmung „Bis später.“, flüsterte er mir ins Ohr und ging dann den Gang in die andere Richtung runter. Ich schlug den Weg zur Küche ein. Shachi, Penguin und Nic waren noch mit dem Abwasch beschäftigt. Ich holte mir mein Frühstück, setzte mich auf die Anrichte und aß es, während die Jungs mich unterhielten und wirklich aufmunterten. Danach gingen wir in den Trainingsraum. Wie versprochen trainierten wir. Nic war diesmal dabei und alle drei standen mir mal gegenüber. Ich war erstaunt, wie schnell ich lernte und ich wurde auch langsam stärker. Auch wenn ich gegen alle drei keine Chance hatte, war ich stolz auf mich.

„Jungs ich brauch ne Pause.“ Ich war in die Hocke gegangen und stützte meine Hände auf den Knien ab und rang nach Luft. „Alles klar Alina. Setzt dich an die Wand. Jungs komm wir trainieren jetzt mal richtig!“, rief Penguin. Ich ging zu der Wand, wo ich gestern auch gesessen hatte. Als ich auf den Boden sah, lag das Buch noch dort. Ich setzte mich auf den Boden und lehnte mich gegen die Wand und hob das Buch auf. Ich überlegte, ob ich es zurück stellen sollte, aber ich wollte Law nicht begegnen. Also legte ich es wieder auf den Boden und sah nun den Jungs beim Training zu. Für mich sah es eher nach einem richtigen Kampf aus. Irgendwann sah ich mich im Raum genauer um. An einer Wand entdeckte ich mehrere Waffen. Ich stand auf und lief an der Wand entlang auf die Waffen zu. Dort angekommen, besah ich sie mir. Mehrere Katana aus Holz, aber auch echte lagen dort, auch zwei Nodachi aus Holz und ein echtes. Ich griff nach einem der echten Katana und zog es aus der Scheide. Ich hatte noch nie eins in der Hand, aber da die anderen grade mitten im Kampf waren steckte ich es schnell zurück in die Scheide und legte es zurück. Dann nahm ich eines der Holzkatana. Damit in der Hand drehte ich mich zu den Jungs um und das genau richtig. Shachi hatte mit nur zwei Tritten Nic und Penguin zu Boden gegen lassen. „Wow. Shachi.“, rief ich und die Jungs sahen zu mir. Nic keuchte und hielt sich die Seite. Penguin sah man nichts an. „Alina was hast du mit der Trainingswaffe vor?“, keuchte Nic und alle kamen auf mich zu. „Weiß nicht, mal üben. Es fühlt sich gut an in der Hand.“ Ich fuchtelte damit rum und lachte. Alle drei lachten mit. „Hey so geht das.“ Nic hatte sich wohl wieder erholt und griff hinter mich nach einem weiteren Holzkatana und stellte sich jetzt vor mich seinen Rücken mir zugewandt und fing an. Es sah bei ihm wirklich besser aus. Er konnte es super beherrschen. „Nic bringst du es mir bei?“, rief ich und er drehte sich schwungvoll um. „Klar komm ich zeig dir die Haltung und wie du es richtig führst.“ Freudig strahlte ich ihn an und lief zu ihm.

Den Tag verbrachten wir im Trainingsraum, nur zum Essen gingen wir in die Kombüse. Ich half den Jungs beim Kochen. Nic war ein wirklich toller Schwertkämpfer und mir fiel es wesentlich einfacher mit einem Schwert zu kämpfen als Karate. Nic fragte auch, ob ich nicht doch schon mal mit einem Katana gekämpft hätte, aber ich verneinte. Ich war stolz darauf. Nic wollte mir morgen mehr zeigen, aber für heute reichte es. Ich war total kaputt, mehr als gestern. Ich hatte mir noch das Buch geschnappt und war dann duschen gegangen. Nun lag ich in meinem Bett und ging den Tag nochmal durch. Die Jungs haben mich wirklich aufgemuntert und das Training war die perfekte Ablenkung gewesen. Kayl kam nach dem Mittagessen mit und sah mir beim Training zu. Law hatte ich nach heute morgen nicht mehr gesehen, was auch besser war. Ich hatte mich zum Glück nicht ernsthaft verletzt am Rücken. Es war lediglich ein großer blauer Fleck geworden. Kurz vorm Einschlafen, tauchten die Erinnerungen an heute Morgen nochmal auf. Diesmal aber die schönen. Seine Augen, sein Gesicht, die warme weiche Haut. Das Kribbeln im Bauch kam zurück und mit diesen Erinnerungen schlief ich ein.

In dieser Nacht träumte ich ziemlich schlecht. Immer wieder wie Hailey und ich entführt wurden und dann im Himmel schwebten und auf unterschiedlichen Inseln aufschlugen. Nach dem dritten Mal, beschloss ich wach zu bleiben. Ich hatte keine Ahnung wie spät es war und durch das Bullauge sah ich nur in die Tiefsee. Ich beschloss auf zustehen, mir in der Küche einen Tee zu machen und dann in dem Buch weiter zu lesen. Ich zog mir den Overall von Penguin an, den ich mir gestern von ihm geliehen hatte, da der andere vom Training verschwitzt war und erst gewaschen werden musste. Law hatte mir eindeutig klar gemacht, dass ich nicht oben ohne, also nur im Bikini, rumlaufen soll. Ich öffnete leise die Tür und schlich auf Zehenspitzen zur Treppe und dann zur Küche. Im Gang hörte man das Schnarchen der anderen. Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass die Crew 15 Mann groß war und sich viele eine Kajüte teilten. Ich würde nie bei so einem Geschnarche schlafen können. Nur gut das in den Gängen immer Licht brannte. In der Küche angekommen sah ich erstmal auf die Uhr über der Tür. 2:30 Uhr. Meine Laune sang in den Keller, es war viel zu früh. Ich machte mich dran einen Tee zu kochen. In der Küche war es nicht besonders warm, also beschloss ich in den Aufenthaltsraum zugehen, da war eine Decke und eine Couch. Ich nahm den Tee und das Buch und ging den Gang runter. Im Aufenthaltsraum setzte ich mich an einem Bullauge auf die Couch und holte die Decke und machte es mir bequem. Der Tee wärmte mich zusätzlich von innen und bald war mir schön warm. Nach einer Weile fielen mir meine Augen zu und ich schlief mit dem Buch auf der Brust ein.

„Frühstück!“, erklang es plötzlich durch die Lautsprecher. Ich schreckte hoch.

Oh ich muss doch nochmal eingeschlafen sein. Ich gähnte und streckte mich nochmal, dann stand ich auf und ging mit der Tasse in der Hand zur Kombüse. Ich musste immer wieder verschlafen gähnen. Ich hatte einfach zu wenig Schlaf bekommen. „Morgen Alina. Du siehst aber noch müde aus.“, rief Penguin von einem Tisch aus mir zu. „Mhm.“, war alles was ich erwiderte. Ich ging kurz in die Küche um mir noch einen Tee zu machen, dann setzte ich mich neben Shachi und Bepo. „Morgen Jungs.“, sagte ich halb gähnend. „Morgen, du bist wirklich noch sehr müde.“, lachte Shachi und stupste mich leicht an. „Ja, hab nicht besonders viel schlafen können. Hatte ein merkwürdigen Traum immer wieder.“ Ich nahm mir ein Brot und fing an es zu belegen. „Mhm.. was hast du denn… mhm… geträumt?“, sprach Bepo während er kaute. „Bepo mit vollem Mund spricht man nicht.“, tadelte ich ihn daraufhin. Er senkte den Kopf und entschuldigte sich. Ich schüttelte den Kopf und fing an zu erzählen. Ich bemerkte nicht wie Law sich mir gegenüber hinsetzte und auch zu hörte. Als ich fertig war kommentierte er es „Hört sich nach einer Erinnerung an. Es würde teilweise erklären, wie du auf Elyses gelandet bist. Aber nicht wie du vom Himmel gefallen bist.“, er nahm sich ein Onigiri und biss hinein. Ich hielt in meiner Bewegung inne und starrte Law an. Als niemand etwas sagte, sah er auf. Für einen Augenblick trafen sich unsere Blicke, doch ich sah schnell auf mein Brot und biss hinein, wobei ich nur nickte. „Captain, was steht heute auf dem Plan?“, fragte James. „Bepo wann erreichen wir Anaya?“ „In fünf Stunden.“, sagte Bepo prompt. „Gut. Wenn wir an der Insel sind müssen einige Proben getrocknet werden. Bis dahin habt ihr Freizeit.“ Während sie sprachen sah ich auf den Tisch.

Fünf Stunden. Seufzt. Dann heißt es Abschied nehmen. Hätte nicht gedacht, dass hier schon meine Reise endet. Schade. Vielleicht kann mich Hailey auf der Insel abholen…

„Alina?“, jemand wedelte vor meinem Gesicht mit seiner Hand hin und her. Ich sah auf und starrte direkt in zwei graue Augen. Ein leichtes Kribbeln durchfuhr mich und ich sah schnell zu demjenigen, mit der wedelnden Hand. „Hmm… ja Nic? Tut mir leid, was hast du gesagt?“ „Ich hab gefragt ob wir trainieren sollen?“ Bei diesem Gedanken lächelte ich begeistert und nickte „Klar doch! Jetzt?“, meine Müdigkeit war auf einen Schlag hin weg und ich wollte sofort los legen. Nic sprang auf und zog mich auf die Beine. „Sicher. Komm!“ und dann gingen wir auch schon zum Trainingsraum.

Wir trainierten schon eine Weile, als Shachi, Penguin und Kayl uns zu sahen. „Alina du bist wirklich gut.“, meinte Kayl und hielt mir ein Handtuch und eine Flasche Wasser entgegen. „Danke.“, sagte ich verlegen. Nach ein paar Minuten Pause machten wir weiter. Shachi und Penguin begannen mit Krafttraining, Kayl sah uns von einer Wand aus zu. Als mich Nic in die Seite traf, keuchte ich auf und bat um eine kurze Pause. Ich musste mich mal setzten. Ich war zwar schon besser geworden, bekam aber immer wieder Schläge in die Seiten, Arme, Beine und Rücken. Ich musste bestimmt schon über all blaue Flecke haben. Ich trank etwas und wollte mich grade zu Nic umdrehen, um weiter zu trainieren, als ich Law an der Tür gelehnt sah. Ich stockte und ließ fast mein Katana fallen. „Wie ich sehe kannst du mit einem Katana umgehen. Nic ich über nehme, setzt dich zu Kayl.“ „Aye.“ Nic kam an mir vorbei und murmelte „Viel Glück.“ Ich schluckte. Ich wusste wie gut Law kämpfen konnte. Das kann ja was werden. Ich betete in Gedanken schon mal, dass ich nicht sofort hinfalle oder er mir etwas bricht mit einem Schlag. Er hatte sich eins der Holznodachi’s geholt und stand mir jetzt gegenüber. Ich zitterte leicht und mein Körper war angespannt. „Bereit?“ ich nickte als Antwort und schon flog das Nodachi auf mich herab. Ich konnte im letzten Augenblick noch ausweichen, stolperte dabei aber leicht und bekam den zweiten Schlag von Law in den Rücken. Ich fiel geradewegs auf den Boden, nur mit Mühe konnte ich mich mit den Händen abfangen.

Mist!

Ich rappelte mich auf und hielt das Katana fest umschlossen, bereit für den nächsten Angriff. Law hatte ein leichtes Grinsen aufgesetzt. Er holte erneut aus, doch diesmal konnte ich den Schlag halbwegs abblocken. Seine Schläge waren etwas fester, als die von Nic. Nach dem vierten Schlag schaffte ich es mehr Kraft in die Abwehr zu legen. Ich musste diesmal nicht einen Schritt zurück treten. Law’s Grinsen veränderte sich, jetzt grinste er mich eher fies an. Das verhieß nichts Gutes. Eine Weile blieben die Schläge noch leicht, doch dann folgten die Schläge schneller aufeinander und ich hatte verdammt Mühe damit sie abzuwehren. Ich bekam es so schnell gar nicht mit, da flog mir das Katana aus der Hand und ich hatte seine Holzklinge an meinem Hals, während er mich mit einem Arm um meine Brust vor sich festhielt. Mein Herz und Atem gingen schneller. Es war still im Raum, doch ich sah ins Nichts und konzentrierte mich voll und ganz auf Law. Ich konnte seinen ruhigen Herzschlag an meinem Rücken spüren und sein Atem an meinem Ohr fühlen. Sein Gesicht musste nah über meinem Ohr sein. Ich dachte unweigerlich an gestern morgen zurück und das Kribbeln verstärkte sich. Plötzlich spürte ich seinen heißen Atem direkt an meinem Ohr und eine Gänsehaut überkam mich. „Du bist wirklich gut. Ich glaube ich überlege es mir doch noch mal, ob ich dich auf der Insel zurück lasse, Kleine.“, während er sprach berührend seine Lippen leicht mein Ohr und mein Herz fing noch schneller an zu schlagen. Ich atmete immer unregelmäßiger. Doch als ich hörte was er gesagt hatte, setzte meine Atmung kurz aus. Er überleg es sich nochmal?! Ich könnte bleiben?!

Ich fing wieder an zu atmen, doch einen Augenblick später stockte ich wieder. Er hatte mir leicht über den oberen Teil meiner Ohrmuschel geleckt. Ich hielt nicht nur die Luft an, auch mein Herz setzte aus. Dann schnappte ich leise nach Luft. Nachdem er meine Reaktion abgewartete hatte zog er sich zurück und ließ mich frei. Ich war aber noch zu geschockt und benommen um mich zu rühren. Ich bekam auch nicht mit, wie Law den Raum verlies. Ich stand immer noch da und starrte ins Leere.

Was sollte das denn?! Und was sollte dann gestern das? Was macht er nur mit mir? Jetzt beruhige dich doch mal! Scheiße aber auch!

„Alina? Geht es dir gut? Was hat der Captain zu die gesagt? Hallo??“, alle standen um mich herum und Shachi wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht. Doch ich reagierte nicht, ich bekam es nicht mal mit. „Erde an Alina?!“, jetzt schüttelte mich Shachi. „Mhm… was?“ Ich sah verwirrt und immer noch leicht abwesend zu Shachi auf. „Mensch was hat der Captain nur zu dir gesagt? Du bist ja total durch den Wind.“, meinte Shachi. „Er überlegt es sich noch mal.“, hauchte ich dann, aber eher zu mir selbst. Doch alle verstanden es. „Hey das ist doch super!!“ riefen sie im Chor. „Du musst ihn ziemlich beeindruckt haben.“ , meinte Nic. „Ja.“ Nic lachte. „Komm wir gehen in den Aufenthaltsraum. Dort ruhen wir uns noch etwas aus.“, er zog mich hinter sich her. Langsam kam ich wieder zu mir und ein Hoffnungsschimmer brachte mich zum Glühen. Ich hatte eine Chance mit ihnen weiter zu segeln.

Es waren seit dem Frühstück vier Stunden vergangen. Wir hatten angefangen zu pokern, doch ich konnte mich nicht konzentrieren und ging alleine zurück in den Trainingsraum. Nun stand ich in der Mitte und übte für mich. Ich hatte mich schon ziemlich ausgepowert.

Wie er sich wohl entscheidet? Aber ich versteh ihn einfach nicht. Erst ist er freundlich, dann gemein, angsteinflößend und jetzt sowas?!Und warum hat er so eine starke Wirkung auf mich. Ich bin doch nicht verliebt!

Ich schlug immer heftiger mit dem Katana um mich. Das konnte nicht Wahr sein! Ich kannte ihn nicht und konnte ihn noch weniger einschätzen. Ich keuchte mittlerweile schon und knickte nach einer Umdrehung ein. Meine Seiten schmerzen und ich rang nach Luft. Ich kniete eine Weile, bis ich wieder halbwegs Luft bekam.

Halb eins. Ich sollte mich mal fertig machen. Ob er sich schon entschieden hat? Ich ging ins Bad und duschte mich schnell ab. Ich hatte nicht mehr allzu viel Zeit, in einer halben Stunde sollen wir schon da sein. Ich schlang das Handtuch um mich und lugte in den Gang. Niemand zusehen. Schnell ging ich nur mit einem Handtuch bekleidet den Gang runter zu meiner Kajüte. Ich trocknete mich ab und zog mir meine Sachen an. Den Overall faltete ich und legte ihn auf das Bett, das Handtuch lag über der Stuhllehne. Auf dem Nachttisch lag die Teleschnecke, ich nahm sie hoch, steckte sie ein und dachte an Hailey. Wir haben bis jetzt nicht mehr telefoniert, aber falls ich auf der Insel bleiben musste, rufe ich sie an. Ich hatte beschlossen, dass ich auf sie warten werde und wir dann gemeinsam weiter sehen.

‘Land in Sicht. Wir tauchen auf!‘, drang es aus den Lautsprechern im Gang. Ich holte tief Luft, sah mich nochmals im Zimmer um und machte mich dann auf zum Navigatorenraum. Reges Treiben herrschte auf den oberen Ebenen. Als ich ankam lief Bepo hektisch hin und her und Shachi und Penguin gaben Anweisungen. Ich gesellte mich zu Kayl, Nic und James. Law sah ich nur kurz an, er lehnte lässig im Türrahmen. Sein Gesicht war ausdruckslos und er wirkte ziemlich kalt auf mich. Plötzlich sprang Bepo auf den Gang und lief eilig auf die massige Metalltür zu und riss sie auf.

„Ai ist das herrlich!! So rechts, check. Links, check. Vorne, check.“ Hörten wir und nun traten auch wir aufs Deck. Die Sonne blendete mich etwas, aber ich wusste wo die Reling war und ging auf diese zu. Ich konnte jetzt vor uns die Insel sehen. Laut Bepo war es eine Frühlingsinsel. Wir hatten einen guten Tag erwischt, der Himmel wies nur kleine Schleicherwolken auf und die Sonne verteilte eine angenehme Wärme. Ich sog genüsslich die frische Luft ein und besah mir die Insel. Sie war mit hohen Bäumen übersät. Wir steuerten genau auf den Hafen zu und hinter diesem musste eine Stadt sein. Je näher wir dem Hafen kamen, umso mehr konnte ich erkennen. Die Stadt war wunderschön, hohe Häuser und gepflasterte Straßen. Die Stadt machte einen sehr wohlhabenden Eindruck. Als wir am Hafen angelegt hatten wurde es still auf dem Deck und alle sahen zu Law. Er lehnte an der Metalltür und hatte alles von dort aus beobachtet.

„Bepo, Shachi und Penguin kommen mit mir. Nic und Chiko besorgen Proviant. James, Jiro und Taki ihr holt die Proben hoch und trocknet sie.“ „Aye-Aye Captain!“, riefen alle im Chor. „Alina?“ Ich drehte mich zu Law um, da ich zum Hafen sah. Ich sah ihn nur an, mein Herz raste.

Jetzt war es soweit. Wie hat er entschieden?

„Du gehst mit Kayl zusammen dir neue Anziehsachen kaufen. Eine Frau soll nicht in den Overalls rumlaufen.“, er lächelte mich schief an. Mein Gehirn versuchte die Informationen zu verarbeiten, doch bevor ich es verstehen konnte, wurde ich hochgerissen. „Juhu!! Willkommen in der Crew Alina!!!“ rief Kayl zusammen mit der restlichen Crew. Er hatte mich hochgehoben und knuddelte mich. „Was? Ehrlich jetzt?!“ ich konnte es nicht fassen. Ich sah über Bepo’s Schulter zu Law. Er nickte mir nur zu.

Ich hab es geschafft!! Ich bin Teil seiner Crew! Wahnsinn!! Yippie!!

„JAA!“ rief ich glücklich aus und umarmte Bepo glücklich. „Auf geht’s Männer und Alina!“, rief Law über unsere Köpfe hinweg. „Aye-Aye!“ Wir folgten ihm, wobei mir Kayl vom U-Boot half. Gemeinsam gingen wir den Hafen entlang in die Stadt. Die Stadt war voll mit Geschäften und ich sah auch schon ein Klamottenladen. „Komm Kayl, dort will ich mir Sachen kaufen!“, rief ich und zog Kayl am Handgelenk hinter mich her. Ich hörte noch wie alle anfingen zu lachen, doch mir war es egal, ich liebte es zu Shoppen. Wir betraten den Laden. Er war perfekt. Hier bekam man für jede Jahreszeit etwas und noch viel mehr. Ich ging durch die Reihen und zog hier und da ein Teil heraus und gab es Kayl. Er war schon über und über mit Klamotten als wir in die große Umkleide gingen. Er legte alles ab und setzte sich in einen Sessel vor der Umkleide. Ich zog eins nach dem anderen an. Immer wieder ging ich raus und holte mir Kayl’s Meinung ein. Es musste bestimmt schon eineinhalb Stunden vergangen sein. „Alina bist du fertig?“, fragte Kayl gelangweilt. „Ja sofort. Wie viel Geld haben wir denn? Ach und wie kann ich euch das denn zurück zahlen, ich hab doch keines?“ Ich stand in Unterwäsche in der Umkleide und besah mich im Spiegel. „Genug. Und brauchst du nicht, Law meinte, es ginge in Ordnung. Für dich machen wir eine Ausnahme. Du bist schließlich das erste weibliche Crew Mitglied und wir haben keine Frauensachen an Bord.“, erklärte er mir.

Der Hammer!! Ok was nehme ich? Hmm… das…das…oh das auch….und das….

Ich sortierte in der Umkleide und zog mir meine alten Sachen wieder an. Ich öffnete die Tür. „Kayl kannst du mir helfen?“ „Ist das alles?“, fragte er. „Ähm ja? Ich hab soweit erstmal alles an Anziehsachen. Ich will es ja nicht übertreiben. Ach und ich brauch noch ein paar andere Frauensachen.“, erzählte ich ihm auf dem Weg zur Kasse. „Das macht 50.000 Berry, junge Dame.“ „Der Herr bezahlt.“, grinste ich verwies auf Kayl. Er bezahlte und wir schnappten uns die Taschen. „Los gib die her.“, meinte Kayl zu mir und nahm mir meine Taschen ab. Ein Gentleman. Wir schlenderten durch die Straßen und ich kaufte hier und da noch ein paar weitere Sachen, wie etwas Schminke und Waschzeug und so Mädchenzeug.

Kayl war schon vollgepackt mit Taschen, als wir den Rückweg starteten. „Kayl gib mir doch mal ein bisschen Geld. Ich hol uns Zuckerwatte!“, ich hab schon lange keine mehr gegessen. Ich nahm Kayl einige Taschen ab, sodass er seine Zuckerwatte essen konnte. „Wow schmeckt die gut!“, ich strahlte glücklich vor mich hin. Kayl belächelte mich dafür, er hatte mich noch nie so glücklich gesehen. Am U-Boot angekommen verstaute ich meine Sachen in meinem Kleiderschrank. Ich zog ein paar neue Klamotten heraus und zog mich um. In der Schranktür war ein Spiegel und ich besah mein neues Spiegelbild. Ich hatte nun einen schwarzen Minirock an, der einen ausgestellten Saum hatte, ein bauchfreies, königsblaues neckholder Top, mit einem leichten Herzausschnitt und am Saum mit gelben Rüschen geschmückt. Der Ausschnitt war so tief, dass man meinen roten BH leicht sehen konnte, aber es gefiel mir. Dazu trug ich noch rosa-rote Overknees und schwarze Stiefeletten mit dünnem Absatz. Ich war zufrieden mit meinem neuen Outfit und ging wieder aufs Deck, wo Kayl wartete.

*ein langer Pfiff* „Wow Alina, das ist ja der Wahnsinn! Du siehst fantastisch aus!“, rief Kayl und kam aus dem Staunen nicht heraus. Auch die restliche Crew die auf dem Deck waren pfiffen und überhäuften mich mit Komplimenten. Ich lief leicht rosa an, fühlte mich aber sehr wohl in meiner Haut. „Danke. Jungs, habt ihr Lust noch mal in die Stadt?“ Alle nickten und wir machten uns auf in die Stadt.  Wir verbrachten fast zwei Stunden dort. Es war mittlerweile schon fünf Uhr, als wir uns auf den Rückweg machten. „Da seit ihr ja. Wir-“ Ich sah hoch zum Deck. Shachi und Penguin hatten sich über die Reling gelehnt. Shachi hatte gesprochen, war dann aber verstummt. Beide starrten mich mit offenen Mündern an. „Hey Leute jetzt starrt doch nicht so!“, meinte Nic und kletterte hoch. Ich folgte ihm kichernd. Die beiden sahen auch zu dämlich dabei aus. „Ich, ähm… du… du siehst super aus.“, stammelte Shachi los und Penguin nickte eifrig. „Danke Jungs! Was wolltest du uns sagen Shachi?“, ich lächelte ihn breit an. Ich hatte super Laune und der Tag lief seit heute Mittag perfekt.

„Der Captain erwartet uns alle in einer Bar. Er will dich willkommen heißen.“ „Ok. Dann auf in die Bar!“, rief ich und wir gingen zurück in die Stadt. Ich ging mit Kayl und Nic hinter Shachi und den anderen her. Shachi und Penguin unterhielten sich aufgeregt flüsternd. Worüber die wohl sprachen? In einer Seitengasse war die Bar. Ich betrat als letzte die Bar. Die Jungs steuerten sofort auf einen Tisch auf der linken Seite des Lokals zu. Ich folgte ihnen mit etwas Abstand, da ich mich in der Bar umsah. Sie war recht voll und viele weitere Piraten waren hier versammelt. Doch die Heart-Piraten waren von der Crewanzahl die größte hier. Ich sah nun zu meinen Jungs und erblickte Law. Er saß auf einer Bank an der Wand. Er hatte die Hände hinter den Kopf verschränkt und ein fasziniertes Lächeln aufgesetzt. Er musterte mich beim näher kommen. Mit diesem Lächeln, sah er so unverschämt sexy aus, schoss es mir durch den Kopf und ich schlug mir innerlich gegen den Kopf. Als ich bei ihnen war drückte mich Shachi auf einen Stuhl gegenüber von Law und gab mir ein Becher mit Sake.

Ich bin nicht in ihn verliebt! Und dass er mit diesem Lächeln so verdammt sexy aussieht ändert nichts daran! Er ist jetzt mein Captain und in seinen Captain verliebt man sich nicht!

„Auf Alina!“, rief Shachi und hob seinen Becher. „Auf Alina!“, stimmten alle mit ein und wir stießen alle an. Ich nahm einen Schluck. Ohman! Könnte besser schmecken. Naja egal, jetzt wird gefeiert!

„Ich hoffe, ich habe mich nicht falsch entschieden.“ Law hatte sich leicht über den Tisch gelehnt und stieß leicht meinen Becher an. Ich sah ihm fest in die Augen „Nein hast du nicht. Ich danke dir und freue mich auf die Reise.“ Wir hoben unsere Becher und tranken etwas, während wir uns weiterhin in die Augen sahen.

Nach einer Weile war die Stimmung in der Bar sehr ausgelassen und viele aus meiner Crew waren schon angetrunken. Auch ich merkte leicht, die Wirkung des Sakes. Ich trank zwar nie sehr viel, aber war um einiges trinkfester als Hailey. Ich lächelte noch breiter bei dem Gedanken an Hailey. Plötzlich zog mich Nic auf die Beine und fing im Takt der Musik an mit mir zu tanzen. Er war gar kein schlechter Tänzer. Ich lachte glücklich vor mich hin und nach und nach tanze ich mit Shachi, Penguin und Kayl. Wir feierten bis in den Morgen hinein. Wir alle waren angetrunken und einige auch etwas mehr. Ich musste auf dem Rückweg von Shachi und Nic gestützt werden, bzw. wir stützten uns gegenseitig. Meine Stiefeletten hatte ich ausgezogen, da ich sonst umgeknickt wäre. An Deck erwarteten uns die, die auf das Schiff aufgepasst hatten und grüßten uns lachend. Ich ging leicht wankend den Gang zu meiner Kajüte, als mich jemand zurück hielt. Law. Die anderen gingen an uns vorbei und wir wünschten uns eine gute Nacht gegenseitig. Law wartete bis alle in ihren Kajüten verschwunden waren, dann drehte er mich so, dass ich mich an die Wand anlehnen konnte. Auch er hatte einiges getrunken, aber ich glaube, dass er noch klarer im Kopf ist als ich. Ich lächelte schon den ganzen Abend vor mich hin und bekam es einfach nicht mehr weg. Law musterte mich noch mal von Kopf bis Fuß, dann stützte er sich mit einer Hand neben meinem Kopf an der Wand ab und war mir so etwas näher gekommen. „Die Sachen stehen dir wirklich ausgezeichnet. Ich hoffe du hast dir noch mehr solcher schönen Sachen gekauft?“, er sprach gelassen. Doch für mich klang es auch verführerisch, was wohl auch der Alkohol in Schuld war. Er lächelte dieses Lächeln wieder und ich musste mich echt zusammen reißen, ihn nicht mit offenem Mund anzustarren. „Ähm, ja hab ich.“ Brachte ich nach kurzem Zögern hervor. „Gut.“, hauchte er mir entgegen und ich bekam eine wohlige Gänsehaut. Er beugte sich zu mir runter und hauchte mir ins Ohr „Schlaf gut, Kleine. Ach und schönes Tattoo“ Dann entfernte er sich und verschwand in seiner Kajüte. Ich fing an dämlich vor mich her zu grinsen und ging dann auch in meine Kajüte. Ich zog mich aus und legte mich hin.

Was macht er nur mit mir? Und wieso tut er das? Ich kann ihn einfach nicht einschätzen. Aber er sein Lächeln, aww… mit dem Bild seines Lächelns schlief ich ein.



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