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Wir sollten eigenlich Feinde sein

von

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Der letzte Tanz

Der letzte Tanz
 

Lina lag bereits zwei Wochen im Bett, davon war sie volle drei Tage bewusstlos gewesen. Was genau passiert war konnte sie nicht sagen. Aber alleine hatte sie es auf keinem Fall aus dem Fluss geschafft, aber ihr Gefühl sagte ihr, dass Kane sie gerettet hatte. Die Prinzessin wollte sich sehr gerne bei ihm Bedanken, doch sie fand keine Ruhe ihn zurufen. Da ständig irgendwelche Heiler, Priester und Besucher um sie wirbelten.

Erschöpft legte sich zurück. Irgendjemand, vermutlich ihre Mutter, hatte ihr einen Stapel Bücher auf ihren Nachttisch gelegt, aber dazu hatte sie keine Lust, denn ihre Gedanken drehten sich um den schwarzhaarigen Dämon.

Gerade war die letzte Heilerin verschwunden und verkündete, das sie nichts anderes als Ruhe brauchte-Die Diagnose hatte Lina sich bereits vor Fünf Stunden selbst gegeben.

Nun ja, jedenfalls würde so spät am Abend niemand mehr kommen. So strich die Prinzessin über ihren Seelenstein und rief mit ihrer inneren Stimme nach Kane.

In dem Moment schwang die Tür auf und König betrat würdevoll ihr Gemach.

„Vater“, sagte sie und versuchte sich aufrechter hin zusetzen. Er winkte nur ab und sagte: „Du brauchst die Ruhe. Wie geht es dir?“ Angellina sah ihn an und wählte ihre Worte mit bedacht. „Besser, ich denke ich kann bald wieder aufstehen.“ Ihr Vater nickte. „Gut, morgen Abend findet der alljährliche Maskenball statt und ich habe dort eine wichtige Ankündigung zu machen. Ich hoffe du fühlst dich bis dahin wieder fit!“

Es war ein Befehl. Sie nickte ihm nur zu, dann rauschte ihr Vater auch schon wieder raus. Lina hatte noch nie ein gutes Verhältnis zu ihm gehabt. Er sah in ihr immer nur das Vorführobjekt. Noch dazu hatte sie ihn schon wieder enttäuscht, da sie die Ritterprüfung nicht bestanden hatte.
 

Kane, hatte sich nicht blicken lassen. Am Abend nicht und auch am nächsten Tag nicht.

Letztendlich lies sie es über sie ergehen, wie ihre Zofe sie in ein Kleid zwängte und frisierte, ohne zu murren, da ihre Gedanken zu ihrem Freund wanderten. War ihm was passiert? Oder war es ihm nicht möglich in den Palast gelangen?

Sie grübelte weiter. Oder... Hatte er mit bekommen das sie die Prinzessin war. Ging er ihr aus dem Weg? Immerhin, sollte sie seinen Prinzen umbringen... Aber dürfte das ihm nicht egal sein? Er hatte sich schließlich von den Dämonen abgewandt.

Lina nahm sich ihre Masken und schritt zum alljährlichen Maskenball.

Gelangweilt stand sie am Rand und beobachtete die Menschen. Trotz der Masken konnte sie ihren Bruder ausmachen, welcher umringt war von einigen Damen. Richard hatte scheinbar einen Witz gemacht, jedenfalls kicherten die hirnlosen Weiber drauf los... Lina wusste das es unfair war sie so zu nennen. Doch sie konnte nichts an sinnloser Konversation anfangen. Sie hasste es als Prinzessin geboren wurden zu sein. Zwar wusste sie nicht was sie lieber von Beruf sein würde, aber Hauptsache weg von der steifen Etikette.
 

Kane hatte seit gestern Abend gegen das Ziehen angekämpft. Lina hatte ihn mehrmals gerufen. Doch er konnte nicht zu ihr-wollte nicht zu ihr. Doch trotzdem saß der Dämon, auf dem Dach des Palastes und beobachtete das Treiben auf dem Hof, wo eine Kuschte nach der anderen an hielt.

Ein Maskenball... da kam ihm eine Idee, das könnte Spaß machen... Außerdem klappte es in vielen Schnulzen auch. Der Schwarzhaarige schlich in die Kleiderkammer und lieh sich unbemerkt einen Anzug und fand auch eine Maske, die ein Mann abgelegt hatte, nach dem er mit einer Frau in einem Zimmer verschwunden war.

Die Gänge und die angeschlossenen Räume waren gut beleuchtet. Anfangs hatte Kane Angst sich dort durch zu bewegen, doch die Gäste waren so mit sich selbst beschäftigt, das er nicht weiter auf viel. Er erreichte den prunkvollen Ballsaal und spähte die Galerie hinab. Lina entdeckte er sofort, es war ihm regelrecht unheimlich, wie gut er sie kannte. Sie stand abseits und nippte an einem Glas Wasser. Kein Wein, kein Sekt oder gar Champagner. Dann sah sie hinauf und starrte ihn an.

Keine Hektischen Bewegungen, fies er sich selbst zurecht- Doch zu spät auch sie hatte ihn erkannt.

Es war eine blöde Idee her zukommen. Er dachte nach, ein entkommen gab es nicht, trotzdem wollte er lieber in einem ruhigen Rahmen mit ihm reden... Sie schien es genau so zu sehen und nickte unbemerkt in eine Richtung.

Dann schritt sie voran. Jetzt könnte er verschwinden... Im Weglaufen war er immer gut. Doch jetzt lief er nicht vor seinem Vater weg sondern, vor seiner besten Freundin, vor der Person, vor der er keine Geheimnisse haben brauchte, dennoch hatte er eins und sie hatte es auch gehabt.

Lina verschwand hinter einer Tür. Fast hatte er sie eingeholt, ein letztes Mal atmete er tief ein und aus, dann folgte er ihr.

Toll, die Besenkammer....

Lina hatte ihre Maske abgenommen und sah ihn Wortlos an.

Der Mond schien durch ein kleines Fenster, direkt auf ihn Gesicht. Mein Engel, war sie wunderschön.

Die hochgesteckten Haare, ihre Augen... ein Traum.

Auch Kane nahm seine Maske ab und sie fing an sich in seinen Augen zu versinken. „Du weißt es“, flüsterte die Prinzessin. Er nickte leicht. Sie schloss ihre Ozean blauen Augen... Wenn es nur nicht so schwer war. Doch er hatte seine Entscheidung getroffen.
 

Die Prinzessin nahm sein Nicken zur Kenntnis und ihre Gedanken begannen zu arbeiten. „Ich hätte es dir sagen sollen... aber ich habe es nicht. Nicht absichtlich. Ich fand es schön, das mich endlich mal jemand nicht als Prinzessin wahrnahm und mich akzeptierte so wie ich bin. Es tut mir Leid, Kane.“ Der Dämon schwieg immer noch und ein großes Unbehagen stieg in ihr auf.

„Lina“, murmelte Kane, „es tut mir leid. Wir können keine gemeinsame Zukunft haben. Denn ich... Ich bin der Sohn des Teufels.“

Ihre Welt erstarrte. Kane,ihr Kane war was?! Am liebsten würde sie sofort los heulen, wäre da nicht ihre Erziehung, die es in der Öffentlichkeit verbat.

„Das kann nicht wahr sein.“ Sie suchte in seinen Augen einen Hinweis, das er sich nur einen Scherz erlaubt hatte. Doch dem war nicht so.

Kane sah sie mitleidig an und wandte sich zu Tür, durch sie steckte ihre Hand nach ihm aus und hielt ihn zurück. „Warte...Schenk mir wenigsten einen Tanz.“ Was sie geritten hatte diesen Satz auszusprechen, wusste sie nicht. Dennoch steckte darin ihre letzte Hoffnung, seine Meinung zu ändern.

Er war Kane und es war ihr egal, wer sein Vater war.

Kaum merklich nickte er und setze seine Maske wieder auf. Das fehlen der Prinzessin war unbemerkt geblieben. Etwas scheu ergriff sie seine Hand und ließ sich vom Prinzen, des feindlichen Nachbarreiches, auf die volle Tanzfläche führen.

Ihr schoss das Blut in den Kopf, als er sie an der Hüfte packte. Sie wirbelten auf der Tanzfläche um her und Lina stellte fest, das Kane ein guter Tänzer war.. Natürlich er war ja schließlich auch ein Prinz, aber sie hatte angenommen, das er vieles verlernt hatte.

Der Tanz sollte nie Enden. Doch leider endete er viel zu schnell, Lina hoffte das sie Kane zu noch einem Tanz überreden konnte, doch da schob sich noch ein Tänzer zwischen sie und bat sie um einen Tanz. Kane nutzte die Chance und verschwand zwischen den Menschen.
 

Angellina tanzte noch mit drei weiteren Männern und ihrem Vater. Bis der sich auf die Treppe stellte. Schlagartig legte sich die Stille über den Saal.

„Liebe Gäste, schön das Sie alle so zahlreich erschienen sind. Ich habe eine heute eine erfreuliche Mitteilung zumachen! Die Verlobung meiner Tochter Angellina mit dem Herzog Liam von Tron.“

Lina befand sich auf einmal neben ihrem Vater und musste sich zusammen reißen nicht laut zu schreien oder zu weinen. Sie schaute die Menschen an, als hätte sie von der Verlobung gewusst und schielte zu dem Mann, welcher auf der anderen Seite von ihrem Vater stand. Liam, welcher gerade seine Maske abnahm und sein strahlendes Lächeln präsentierte. Lina hätte kotzen können... Sie kannte Liam, doch viele Worte hatte sie mit dem Siebenundzwanzig - jährigen nicht gewechselt.

„Sobald meine Tochter achtzehn Jahre alt ist, wird die Vermählung stattfinden.“

Na immer hin blieben ihr dafür noch etwas mehr als ein Jahr Zeit.

Der Rest des Abends bekam sie nur noch in einem Schleier mit und tanzte mit Liam. Okay Liam sah nicht schlecht aus, aber er war nicht Kane... Und dieser hatte ihr einen Korb gegeben.
 

Der Ball endete und sie war mit ihrer Familie allein. Zeit ihren Vater zu Rede zur stellen:

„Vater, hattest du vor mich vorher in deine Pläne einzuweihen? Seit wann ist die Heirat geplant!“

Ihr Vater sah sie kalt an. „Die Heirat war Plan B, falls du bei der Ritterprüfung versagen solltest. Was du wie erwartend getan hast. Ich habe dir nichts gesagt, damit du nicht Nein sagen konntest. Du wirst Liam heiraten. Er ist ein guter Mann und ein stärker Krieger. Mit ihm an der Seite, kannst du lernen wie man Dämonen tötest! Enttäusche mich nicht wieder!“ Damit war das Gespräch beendet und der König rauschte aus dem Saal.



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