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Alter Ego

Anderes Ich
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
A/N: Eine Oneshot, der mir schon eine Zeit lang im Kopf herumschwirrt. Ich möchte nicht auf die Tatsache eingehen (wie es oft behandelt wird), dass Bulmas Herz „gebrochen“ ist, nachdem Vegeta wieder nach den Kämpfen der Buu-Saga zurückkehrt. Es geht eher um was anderes, aber seht selbst. Deshalb auch der Titel „Alter Ego“ (lateinisch für „Anderes Ich“).

Über eure Meinung würde ich mich natürlich freuen. Viel Spaß :-) Komplett anzeigen

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Anderes Ich

Es war zwar mitten in der Nacht, aber dennoch konnte Vegeta nicht schlafen. Sie konnten es beide nicht. Er lag mit nach Armen nach hinten verschränkt im Bett und starrte die Decke über sich an. Als sie zu Bett gegangen waren, war es etwa Mitternacht gewesen. Jedoch, wie so oft, hatten der Saiyajin und die Erdlingsfrau, zunächst etwas anderes im Sinn gehabt. Meist schlief der Prinz, nachdem sie miteinander geschlafen hatten sofort ein, aber heute Abend war er anscheinend zu aufgewühlt. Eine innere Unruhe machte sich in ihm breit. Vielleicht lag es aber auch nur an dem Wetter, das draußen herrschte. Die Regentropfen prasselten gegen die Fensterscheiben und hier und da donnerte es gewaltig.
 

„Vegeta... ist alles in Ordnung?“, fragte Bulma, die mitbekam, dass er etwas seltsam war.
 

„Es ist nichts …“, flüsterte er und blickte leicht nach links zum Fenster, wo er dem Naturschauspiel zusah.
 

Inzwischen waren einige Tage seit diesem einen Turnier vergangen. Das Tenkaichi Budokai, das Ausgangspunkt der ganzen Ereignisse rund um den Dämon Buu gewesen war. „Irgendwie seltsam“, begann die Blauhaarige, die nackt auf dem Bauch neben ihm lag, zu reden. „Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an... Mir kommt es vor, als wäre es vor Monaten passiert. Dabei ist es erst ein paar Tage her.“ Bulma drehte sich zu ihm hin und sah ihn mit einem durchdringenden Blick an. „Auch wenn ich es dir schon gesagt habe, möchte ich, dass du wirklich weißt, dass es für mich schmerzvoll war, als du gestorben bist. Ich möchte so etwas nie wieder erleben.“
 

Vegeta schenkte ihr nun seine ganze Aufmerksamkeit und löste den Blick vom Fenster. In der Tat hatte sie ihn direkt nach dem Sieg über Buu auf diese eine Sache angesprochen, dass er so viele Menschen getötet hatte. Jenes Gespräch würde er nie wieder vergessen ...
 

„Ist ja nicht so, als ob du gestorben wärst“, zischte er verächtlich und sah wieder von ihr weg. Plötzlich fühlte er ihre Finger, die über seine Bauchmuskeln strichen und anschließend ein paar Stellen kniffen. „Was soll das?“ Der Prinz zuckte ein wenig zusammen, als er ihre Berührungen vernahm. Mit zusammengebissenen Zähnen verfolgte er ihre Bewegungen auf seinem Körper.
 

„Ich wollte nur überprüfen, ob du wirklich ganz zurückgekommen bist. Jeden Zentimeter davon“, kicherte sie und ging mit ihrer Hand weiter nach unten bis zu seinem Oberschenkel unter der Decke, wo sie die Innenseite davon auch kniff. „Alles so, wie ich es in Erinnerung habe.“ Auch wenn sie gerade Minuten zuvor miteinander geschlafen hatten, stieg erneut in ihm ein warmes Gefühl hoch. Ihre sanften, schlanken Finger auf seiner Haut erregten ihn ziemlich. Als sich seine Haare unbewusst aufstellten, zog sie ihre Hand wieder zurück und setzte sich im Bett aufrecht hin.
 

„Ich bin froh, dass alles wieder ist, wie es vorher war. Nicht nur dein Körper“, sagte sie und zog dabei die Decke an sich heran, um ihre Brust zu bedecken. „Jetzt können wir wieder in Frieden leben.“
 

„Wie es vorher war ...“, wiederholte Vegeta wie automatisch ihre Worte und löste die Verschränkung seiner Arme. Er tat es ihr gleich und setzte sich im Bett auf. Ihre Worte regten ihn zum Nachdenken an. Sie hatte Dinge beim Namen genannt, die in seinen Ohren einfach… falsch klangen.

 
 

In Frieden leben.

So wie es vorher war.

 

Tausenden Gedanken streiften ihn und im nächsten Moment wendete er seinen Blick ihr wieder zu. „Glaubst du wirklich, dass es so ist wie zuvor?“ Eine gewisse Kälte ging mit seiner Aussage einher. Das wusste er, vor allem weil sie ihn augenblicklich entgeistert ansah. Jedoch schwieg sie bloß. Alles, was sie tat, war ihren Mund halb geöffnet zu lassen und zu warten, was jetzt wohl noch von seiner Seite kommen würde. Eine gefühlte Ewigkeit verging, bevor der Saiyajin beschloss weiterzureden.
 

„Glaubst du wirklich, dass du vor dir dieselbe Person hast wie zuvor? Bin das wirklich ich, der neben und mit dir schläft?“, löcherte er sie mit Fragen. Ihre Augen weiteten sich, als ihr diese Dinge an den Kopf geworfen wurden. Die Frau hatte wohl nicht damit gerechnet, dass dieses anfängliche normale Gespräch solch einen Verlauf nehmen würde. Doch sie hatte bei dem Prinzen einen wunden Punkt getroffen. Das hatte sie wahrhaftig. Sah sie es als selbstverständlich an, dass dieses friedliche Leben, das er auf der Erde lebte, tatsächlich er war? Was war für sie sein früheres Ich? Was war …  wie zuvor?
 

„Ich bin keine normale Person. Ich bin ein Saiyajin!“, fuhr er fort und im nächsten Moment senkte er seinen Kopf. Mit der rechten Hand hielt er sich seine Schläfe, so als ob er Kopfschmerzen hätte, irgendwie fühlte es sich auch so an. „Warum zum Teufel noch mal, lebe ich hier dann so friedfertig? Hier an diesem Ort, den ich verabscheue, in dieser halbherzigen Atmosphäre.“ Ohne dass er es wirklich wollte, sprudelten die Worte wie ein Wasserfall aus ihm heraus. Zu lange brannte ihm dieses Thema auf der Seele und nun schien der Moment gekommen zu sein, seinem dringenden Anliegen Ausdruck zu verleihen. Es war nicht nur die Erde, die er so verabscheute. Sondern, dass sein jetziges Verhalten als normal und gegeben angesehen wurde. Dass ihn eigentlich niemand wirklich kannte.
 

„Mein Geist ... mein Körper ... es ist, als ob ich jeden Tag die Kontrolle aufs Neue verliere. Mein Herz, meine Gliedmaßen sollten nur meinem Willen unterstehen. Meinem ganz allein!“ Vegeta musste sich zusammenreißen. Auf gewisse Art und Weise kam er sich erbärmlich vor, doch es war ihm wichtig seine Gedanken in Worte zu fassen. Der Saiyajin wusste, dass es fast wie eine Liebeserklärung klang, jedoch war dies nicht so beabsichtigt. Die Blauhaarige wusste schon längst, dass er sie wertschätzte. Dass er sie über die Jahre gelernt hatte zu lieben, auch wenn er es nie zeigte. Sein Opfer bei dem Kampf gegen Majin Buu war der beste Beweis dafür gewesen. Von daher war es doch völlig egal, was er jetzt wie sagte. Es ging nur um ihn. Den Drang sein Innerstes zu offenbaren. Wen sollte er sonst dies alles erzählen, ... wenn nicht ihr?
 

„Wann bin ich jemand anderer geworden als… ich selbst?“ Vegeta atmete gespannt die Luft aus und ließ seine Hand wieder nach unten sinken. Noch immer starrte er auf die Bettdecke vor sich hin. Nach jenen Worten wagte er es nicht sie anzusehen. Außerdem war er zu sehr mit seinen Gedanken an früher beschäftigt. Die alten Tage, wo er alles zerstört und abgeschlachtet hatte. Wo er Seite an Seite mit Nappa und Radditz gekämpft hatte. In den Diensten von Freezer gestanden und ganze Völker ausgelöscht hatte. Der Saiyajin no Ouji dachte nicht mehr oft an jene Zeit, doch wenn, dann kam es ihm wie ein Traum vor. Ein endlos langer Traum, den er zu lange geträumt hatte. Diese Ereignisse waren so lange weg, dass sie nicht mehr real erschienen. Dieser niemals endende Traum war zu Ende, als er ihn getroffen hatte. Diesen einen Sajyain, der stärker war als er und den er mehr als alles andere besiegen wollte. Kakarott wurde zu seiner Obsession und er war alles, was ihm noch geblieben war, nachdem sein altes Leben vorbei war. Ebenso die Anstrengung, die immer wieder aufs Neue verspürte, ihn zu besiegen. Jedes Mal, wenn er dachte, dass er nun stärker war als sein Rivale, wurde er eines Besseren belehrt. Es war wie ein endloser Kreislauf, der nie positiv für ihn verlief.
 

„Wie zuvor...“, hauchte er abermals und traute sich nun doch seine Gefährtin neben sich anzusehen. Noch immer hatte sie keinen Ton gesagt und sah ihn an. Jedoch nicht mehr so entgeistert wie zu Beginn. Ihr Blick zeigte eher … Mitleid. Sie schien einfach nur zuzuhören und sein Gesagtes zu verarbeiten. Sie war so schön mit diesen kurzen Haaren, die noch immer völlig zerzaust von ihrem Liebesspiel waren.
 

„Wie zuvor …“, kam es noch ein weiteres Mal über seine Lippen, während er seine Hände zu Fäusten ballte und die Decke, die auf ihm lag, festkrallte. „Das ist nicht einmal auf irgendeine Art komisch. Was weißt du schon als Mensch. Ich bin …“ Danach verstummte er.
 


 

~*~
 


 

Selten hatte sie ihren Gefährten so gebrochen gesehen. Bulma hatte nicht gewusst, dass sie mit ihren wenigen Worten einen solch wunden Punkt bei ihm treffen würde. Dass sie eine Identitätskrise in ihm auslösen würde. Normalerweise hätte sie längst etwas gesagt, doch wenn Vegeta schon einmal so im Redefluss war, wollte sie ihn auch nicht unterbrechen. Der sonst so wortkarge Prinz, der seine innersten Gedanken preisgab, war nicht etwas, das jeden Tag in Erscheinung trat.
 

Als er endlich ins Stocken kam, hob sie ihre Hand, mit der sie ihm zuvor berührt hatte, und streifte erneut über seine raue Haut. „Diese Wunde … ist vernarbt. So wie ich sie in Erinnerung habe“, seufzte sie und dabei strich behutsam über eine Stelle bei seiner Schulter. Die längliche Vertiefung ging über seine gesamte rechte Brust und sie fuhr die Konturen von Anfang bis Ende nach. 
 

Ja, so gut wie nie hatte sie ihren Gefährten so gebrochen gesehen. Genauer gesagt hatte sie ihn nur einmal so zu Gesicht bekommen. „Das erinnert mich an früher, als du versucht hast ein Super Saiyajin zu werden. Ich dachte, du würdest sterben, ehe das passieren würde.“ Abermals presste sie gedankenverloren ihre Lippen aufeinander und sah ihren eigenen gemächlichen Bewegungen nach. Bulma erinnerte sich mehr als gut daran, als er sich ähnlich zu jetzt verhalten hatte. Das alles war nach der Explosion des Gravitationsraumes passiert...
 


 

~*~
 


 


 

Sie wusste nicht, was sie geritten hatte, aber die Blauhaarige konnte einfach nicht anders, als nachzusehen, wie es dem schwarzhaarigen Kämpfer ging. Außerdem musste jemand seine Verbände wechseln und irgendwie fühlte sie sich dazu verpflichtet, auch wenn es eigentlich seine eigene Schuld war, dass er sich in die Luft gejagt hatte. Vegeta lag rücklings in einem der Gästezimmer und starrte sie entgeistert an, als sie den Raum betrat. Dem Anschein nach hatte er nicht mit ihrer Anwesenheit gerechnet. Verdammt noch mal, sie wohnte hier immerhin!
 

Bulma hatte ihm schon einmal gesagt, dass er sein Training nicht übertreiben sollte. Jedoch immer auf die sanfte Tour. Jetzt hatte er den Bogen eindeutig überspannt und sie beschloss, dass es genug war. Sie musste ihm klar und deutlich sagen, dass er diesen Mist lassen sollte. Sie stellte das Verbandskästchen auf den kleinen Tisch neben seinem Bett ab und wendete sich ihm zu. „Sei gefälligst nicht so rücksichtslos, solange du dich auf diesem Grundstück hier aufhältst!“, zischte sie ihn an. „Ich will nicht deine Leiche entsorgen müssen, wenn du es noch mal übertreiben solltest.“
 

„Halt' deinen Mund. Ich nehme keine Befehle von Leuten wie dir an!“, knurrte er sie an und setzte sich abrupt auf. Jedoch stoppte er mitten in seiner Bewegung, da die Schmerzen doch zu schlimm waren. Automatisch sank er wieder leicht nach unten und seine Muskeln zitterten unter der Anspannung.
 

„Jag nicht alles in die Luft, dann gebe ich dir auch keine Vorschriften! Und jetzt dreh dich gefälligst um, denn ich muss deine Verbände wechseln.“ Unsanft fasste sie ihn an der Schulter an, woraufhin er ihre Hand sofort wegstieß.
 

„Nimm deine Pfoten weg“, war seine erste Reaktion und er schenkte ihr einen giftigen Blick.
 

Doch Bulma ließ sich dieses Getue nicht gefallen und berührte ihn erneut an derselben Stelle. Abermals hatte sie mit seinem Widerwillen gerechnet, doch dieses Mal kam keine Regung seinerseits. Entweder war er bereits zu schwach oder ließ sie einfach gewähren, weil er wusste, dass sie genauso stur wie er sein konnte. Die Erfinderin beschloss nicht weiter über die Gründe nachzudenken, sondern nahm dankbar die Gelegenheit wahr, ihm nun den alten Verband entfernen zu können und diesen neu zu verbinden.
 

Der ganze Vorgang verlief ruhig und in Windeseile hatte sie ihn professionell wieder verarztet. „Hier wirst du eindeutig eine Narbe bekommen“, sagte sie und deutete auf die eine Stelle bei seiner rechten Schulter. „Diese Wunde geht über seine gesamte Brust und war ziemlich tief.“ Nachdem sie fertig war, legte sie ihre Hilfsmittel zurück in das Verbandskästchen und machte den Deckel zu. „Ein Wunder, dass du diese Explosion überhaupt überlebt hast. Ihr Saiyajins seid wirklich erstaunliche Wesen. Das muss ich neidlos zugeben“, redete sie weiter, ohne von ihm eine Antwort zu bekommen.
 

Ein letztes Mal warf sie noch einen Blick auf ihn, wie er wortlos in seinem Bett saß. Der Saiyajin war wirklich nicht gerade der gesprächigste Typ. Alles, was er von sich gab, waren Hasstiraden und Schimpfwörter. Bulma seufzte genervt aus und blickte wieder auf das Verbandkästchen vor sich hin. Sie fragte sich ehrlich, wie sie ihrem außerirdischen Gast nur helfen konnte. Doch sie konnte sich einfach keinen Reim darauf machen.
 

Gerade, als sie sich umdrehen und ohne weitere Worte den Raum verlassen wollte, hörte sie, wie der Schwarzhaarige zu Boden fiel. Vegeta hatte doch gerade versucht, trotz dieser Verletzungen aufzustehen! „Du Idiot, was machst du da?! Was läuft bloß falsch bei dir?“, brüllte sie ihn an, während er auf dem Boden kauerte. Die Blauhaarige verstand wahrlich nicht, was in ihm vorging. Er war von oben bis unten einbandagiert. Vegeta konnte nicht einmal aufrecht stehen, wie sollte er denn da kämpfen können?
 

„Ist es wegen Son-kun? Willst du ihm noch immer hinterherjagen? Bist du vollkommen irre? Glaubst du wirklich, dass du ihn so besiegen kannst?“
 

Der Kämpfer lehnte nun mit seinem Rücken gegen die rechte Außenseite des Bettes und atmete schwer aus. Es war kein Wunder, war er doch bis gestern noch an einem Beatmungsgerät angeschlossen gewesen. Nur mit Boxershorts bekleidet saß er am Boden und würdigte sie keines Blickes. War er auf einmal zu geschwächt, um ihr diesmal Paroli zu bieten?
 

„Ich kenn ihn, seit ich klein bin. Son-kun ist stark, sehr sogar“, erklärte sie und verschränkte die Arme dabei. Bulma ärgerte sich, dass sie überhaupt in sein Zimmer gekommen war, um nach ihm zu sehen. Sollte er doch machen, was er für richtig befand. Die Blauhaarige konnte sich jedoch nicht helfen, sie sorgte sich einfach zu viel über ihren außerirdischen Gast, auch wenn er einige ihrer Freunde einmal getötet hatte. Gerade deshalb hasste sie sich fast ein bisschen, dass sie so etwas wie Mitgefühl für so jemanden empfand.
 

„Was braucht es denn noch, dass dir die Augen geöffnet werden?“ Sie ging nun wieder ein paar Schritte auf ihn zu, jedoch weiterhin ohne Reaktion seinerseits. Seine Augen waren auf den Boden gerichtet und sein Mund blieb geschlossen. Was war nur der Grund seines Schweigens?
 

„Es ist nicht möglich, dass du ihn besiegst. Nicht auf diese Art und Weise. Wie kann man nur so fixiert auf jemanden sein? Es ist ja nicht so, als ob Son-kun dir dasselbe Interesse jemals schenken würde, oder?“
 

Plötzlich hob der Saiyajin seinen Kopf an und blickte sie bitterböse an. So als ob dies zu viel des guten wäre. Hatte sie da etwa einen wunden Punkt getroffen? Wenn es um den Kampf ging, war diese Rasse wirklich seltsam. Bulma verstand nicht, was in seinem Kopf nun vorging. Dennoch hatte sie das Gefühl, als ob sie sich entschuldigen müsste.
 

„Es tut mir leid“, hauchte sie und ging instinktiv einige Schritte zurück.
 


 


 

~*~
 


 

„Hier auch... noch eine Narbe.“ Ihre Hand war weitergewanderte bis zu seiner linken Körperhälfte. Über die Jahre waren diese Wunden nicht weniger geworden. In seinem persönlichen Training verausgabte er sich mehr als üblich. Natürlich hatte sie ihn nicht unbeschadet kennengelernt. Als sie ihn das erste Mal nackt gesehen hatte, war sie mehr als überrascht gewesen, wie sehr man vom Kampf gezeichnet sein konnte. Jedoch hatten sich nur jene Narben, die er sich erst auf der Erde zugezogen hatte, in ihrem Gedächtnis eingeprägt. Wie die eine auf seiner rechten Brust, die sie an diesen Streit zurückerinnerte.
 

Bulma wusste nicht, mit welchen Worten sie ihren Kämpfer besänftigen konnte. Doch sie verstand diesen Zwiespalt, den er fühlte. Dem er täglich ausgeliefert war. Die Veränderung, die er die letzten Jahre durchgemacht hatte, war für ihn schwieriger gewesen, als sie bisher angenommen hatte. Nie hatte sie jemanden gekannt, der solch eine Wandlung durchgemacht hatte. Auch wenn er jetzt nicht mehr dieselbe Person wie vor über sieben Jahren war, war er dennoch ihr Vegeta. Die wesentlichen Charakterzüge hatte er sich beibehalten, vor allem seine Sturheit und seinen Stolz.
 

„Ich verstehe dich sehr gut. Diese Narben und Wunden sowie die Bedeutung des Blutes, das in dir fließt. Jedes Wort. Ich weiß auch, wer du bist und wer du warst, auch wenn es andere vergessen“, sagte sie mit sanfter Stimme und strich dabei mit ihrer rechten Hand über seinem linken Oberarm. Vegeta hob seinen Kopf an und sah sie regelrecht durcheinander an. „Auch wenn du es selbst vergisst. Glaub mir … ich werde es nie vergessen.“
 

Bulma war sich unsicher, wie ihre Worte auf den Prinzen wirkten. Ob er verstand, was sie damit meinte, oder sich gleich verächtlich von ihr wegdrehen würde. Doch im nächsten Moment fühlte sie seine starken Hände auf ihren eigenen Schultern, die sich stützend an ihr festhielten. Leicht zog er sie an sich heran und hielt seine Stirn gegen ihre Brust.
 

„Bulma …“, war alles, was er noch sagte. Sie schlang ihre Arme um seinen Körper und spürte seinen heißen Atem auf ihrer Haut. Seine Hände auf ihrer Schulter waren kalt, aber dennoch verschwitzt. Ja, so hatte sie ihn wirklich noch nie gesehen. Wie viele Jahre mussten ihn diese Gedanken wohl gequält haben? Diese Krise, die er nicht zu verarbeiten schien und damit noch immer zu kämpfen hatte.
 

Die Blauhaarige stellte fest, dass sie immer gedacht hatte, ihm hinterher zu jagen. Nach ihm zu suchen, um ihn zu verstehen. Vielleicht war es anfangs auch so gewesen. Doch irgendwie verstand sie ihn jetzt. Verstand die Sorgen, die er hatte und sie versuchte ihm zu helfen, die Krise zu bewältigen. Es kam ihr vor als ob, ...
 

Wann hatten sie angefangen … ihr Leben gemeinsam zu meistern?

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Danke fürs Lesen :-) Ich denke Vegeta leidet ziemlich an seiner Veränderung, die er in alle den Jahren durchgemacht hat. Aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass sie ihm dabei hilft und ihn akzeptiert und dass er genau das dann doch zulässt. Aber das ist nur meine Interpretation.

Vielleicht liest man sich ja noch bei einer anderen Geschichte von mir :-)
Lg eure lovely Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  -N-a-m-i-
2015-12-06T20:08:27+00:00 06.12.2015 21:08
wahrhaftig wunderschön, großartige Story
Antwort von:  lovelykotori
06.12.2015 21:18
danke dir freut mich dass sie dir gefallen hat ^^
Von:  PrincessMelody
2015-11-16T16:20:32+00:00 16.11.2015 17:20
Hey,

wie immer toll geschrieben.

Aber am Ende irgendwie hat ein Kuss gefehlt, naja.

Hast du zufällig die deutsche Fassung von DB Z Kai gesehen? Also das Alte ist definitiv viel besser.

Liebe Grüße:)
Antwort von:  lovelykotori
16.11.2015 17:23
Danke dir :-)
Naja ich wollte keinen Kuss ich finde so wirkt die Szene viel intimer und vertrauter.

Nein hab ich nicht gesehen und dbz Kai werde ich mir auf deutsch nie ansehen xD
Von:  Sanguisdeci
2015-11-16T15:58:14+00:00 16.11.2015 16:58
Eine sehr schöne GEschichte. Ich würde gern mehr von dir lesen ^^
Antwort von:  lovelykotori
16.11.2015 17:05
Hey mein erstes Review :-) danke dir! Ich versuche jetzt wieder mehr zu schreiben irgendwie fiel es mir ziemlich schwer die letzten Wochen. War mir auch unsicher bei diesem OS. In 2 Wochen kommt noch eine Kurzgeschichte a der ich Grad arbeite und ab Jänner wieder ein längeres Projekt ^^


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