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World's End

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Das Vorwort kommt spät ... aber es kommt.

Ähem, ja, jetzt sind wir also beim zweiten Trupp angelangt. Ein wenig hab ich mich hier an der D.B. Technical High School aus Fallout orientiert. Wobei ich die Idee dafür von der Grundschule aus FO3 hatte.

Zu Kendra oder der Sprache allgemein: Luffy und Co. sowie der Großteil der Einheimischen sprechen Japanisch. Da ich nicht weiß, welche Sprache sie in der One Piece Welt sprechen. Also, wir nehmen an, die Sprache ist Japanisch. Kendra spricht hierbei mit einem starken englischen Akzent. Philomena hat ebenfalls einen starken englischen Akzent. Und es wird noch einige weitere Charaktere geben, die ebenfalls so sprechen. (Auch wenn ich keine Ahnung habe, wie Japanisch mit Englischem Akzent klingt. Zur Not kann man auch sagen, dass die OP Leute Deutsch sprechen oô Soll halt nur den Unterschied aufzeigen.)
Die Sumpfbewohner werden teilweise nur in Englisch "reden" sofern man deren Gebrabbel als Reden bezeichnen kann.

Newark kommt nicht in FO vor (schätze ich zumindest, mir ist kein Ort mit dem Namen dort bekannt). Ist zwar auch ne amerikanische Stadt, aber sie hat nichts mit dem Newark zu tun. Mir war nur der Name irgendwo im Kopf rumgeflattert, weshalb ich ihn genommen habe.

Bei Robin war ich mir diesmal nicht sicher, wie ich sie handhaben soll, aber da sie bei ihrem Eintritt in die SHB gemeint hat, dass ihr Attentate liegen, gehe ich davon aus, dass sie das schon einmal gemacht hat. Deswegen ist es so, wie es ist.

Das wars denke ich auch mal.
LG Puraido Komplett anzeigen

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Die Grundschule

[Missionstrupp 2]


 

Nach einer ereignislosen Nacht machte sich die zweite Gruppe bei Sonnenaufgang fertig für die Weiterreise. Sie würden gleich bei der Grundschule sein, Robin war schon sehr gespannt, was genau sie dort erwarten würde. Sie konnte es sich nicht vorstellen.
 

Die Archäologin war gerade dabei, ihre Rüstungsteile wieder anzulegen, als sie Kilian bemerkte, dieser saß ein wenig entfernt von der restlichen Gruppe. Er sah offen gestanden gar nicht gut aus. Er war blass und sie konnte erkennen, dass er zitterte. Hatte er Angst? Eigentlich hatte er auf sie zuvor nicht den Eindruck gemacht, als ob er sonderliche Angst davor gehabt hätte.
 

Sie beschloss nachzufragen ob alles in Ordnung war, weshalb sie jetzt auf ihn zuging. Sie näherte sich ihm, doch Kilian war mittlerweile mit etwas anderem beschäftigt. Er hatte eine große Spritze in der Hand, wenn sie es richtig erkannte. Allerdings waren noch zwei weitere Ampullen an den Seiten befestigt, diese waren mit Schläuchen verbunden, es sah seltsam aus.
 

Er spritzte sich das Zeug, sie konnte beobachten, wie er sich kurzeitig verkrampfte und er versuchte ein Aufstöhnen zu unterdrücken, er hatte die Zähne zusammengebissen und sich nach vorne gebeugt. Nach einigen Sekunden ließ er die Spritze fallen und lehnte sich zurück an die Wand. Er atmete schwer ein und aus.
 

Mit einem mulmigen Gefühl ging Robin weiter auf ihn zu. „Kilian, ist alles in Ordnung?“, fragte sie ihn. Ertappt zuckte Kilian zusammen. Er sah geschockt zu ihr auf, wobei er auch sein kaputtes Auge aufgerissen hatte. – „Robin … ja, alles bestens“, er wollte aufstehen, allerdings sackte er gleich wieder zusammen. „Alles bestens“, wiederholte er, während er erneut aufstand, diesmal blieb er auch stehen.
 

„Was ist das?“, wollte sie wissen und deutete auf die Spritze, die noch am Boden lag. – „Gar nichts“, antwortete Kilian. Er wich ihrem Blick zuerst aus, doch dann, als hätte jemand einen Schalter in ihm umgelegt, grinste er wieder und sah sie mit gewohntem Blick an. „Komm, die Mission wartet“, er hatte wieder diesen gut gelaunten Klang. Kein vergleich zu eben.
 

Er ging grinsend an ihr vorbei und nach draußen, wo schon Sweety auf ihn wartete. Robin war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte. „Robin-san, wir wollen weiter“, rief Brook ihr zu. Ein letztes Mal betrachtete sie die Spritze, doch dann schüttelte sie den Kopf und ging zu der Gruppe. Kilian wusste sicher, was er machte.
 


 

Es dauerte wirklich nicht lang, da erreichten sie das Zielgebiet. Eine ehemalige Grundschule. Das Gebäude sah ziemlich mitgenommen aus, die Ostseite des Gebäudes war komplett eingestürzt.
 

Vor dem Gebäude waren Pfähle aufgestellt, deren Spitzen zierten … menschliche Köpfe. Über der großen Eingangstür hing ein Ödländer, er war dort aufgehängt wurden. „Lizzy, Kilian und ich werden mit unseren Yao Guai über die kaputte Seite in das Gebäude gehen, wir werden sie ein wenig aufmischen und ihr schlagt dann von der Vorderseite zu. Macht mit ihnen kurzen Prozess, wir nehmen keine Gefangenen“, erklärte Levi.
 

„Und wenn sie sich ergeben?“, mischte sich Robin ein. – „Ergeben gibt es nicht“, war alles, was Levi dazu zu sagen hatte. Er gab den beiden anderen den Befehl, ihm zu folgen. Lizzy und Kilian taten, was er von ihnen wollte, die anderen machten sich ebenfalls bereit.
 

Lizzy lenkte ihren Yao Guai den Schutt hoch, dieser bildete eine Art Rampe, man konnte über sie bis zum obersten Stockwerk gelangen. Allerdings tat sie dies nicht, sie sprang hinunter ins Erdgeschoss und lenkte Gilbert durch die Gänge. „Hey, was …?“, der überraschte Raider konnte seinen Satz nicht einmal beenden, da hatte ihm Gilbert schon den Kopf abgerissen.
 

Raven gab in der Zwischenzeit den Befehl, endlich vor zu rücken. Sie liefen auf die Tür zu, doch sie mussten schnell feststellen, dass sie von Innen mit einer Kette gesichert war. „Als ob uns das aufhält“, brummte Jessica genervt.
 

„Keine Sorge, ich kümmere mich darum“, meinte Robin. Sie ließ ihren Körper auf der anderen Seite der Tür wachsen und entfernte die Kette für die anderen, als sie die Tür öffnete wurde sie erst einmal angestarrt. – „Ähm, was …“, Raven war verwirrt.
 

„Teufelskräfte. Ich erkläre es dir später“, entgegnete Robin, denn jetzt war definitiv keine Zeit dafür. Ein Raider stürzte wie irre auf die Gruppe zu, er hatte einen Vorschlaghammer in der Hand. „Dos Mano, Clutch!“, Robins Hände schlangen sich um den Hals des Raiders und drückten ihn nach hinten. Er schrie auf.
 

„Hey, das ist ja praktisch“, merkte Raven an. „Aber er lebt noch“, fügte er hinzu, als der Raider aufstöhnte. Er hob seine .44er an und schoss dem Raider durch den Kopf, dieser sackte leblos zusammen.
 

Robin sah auf die Leiche, sie stieß die Luft aus und schüttelte kurz den Kopf, danach ging sie weiter. „Raaar!“, hörte sie plötzlich neben sich. Jessica hatte sich ebenfalls etwas aus so einer seltsamen Spritze verabreicht. Wie eine Irre stürmte sie jetzt ebenfalls in die Gruppe von Raidern. „Kommt her!“, schrie sie.
 

„Immer diese Junkies“, brummte Raven, danach zielte er auf den Kopf, eines sich nähernden Raiders. „Los, bewegt euch“, fügte er noch an Robin und Brook gewandt hinzu.
 

Robin und Brook setzten sich ebenfalls in Bewegung. Sie durchquerten das Foyer und bewegten sich auf den westlichen Gang zu, die anderen hatten sich in die anderen Richtungen verteilt.
 

Sie kamen an den ersten Klassenzimmern vorbei, teilweise befand sich noch die komplette Einrichtung im Gebäude, lauter kleine Pulte mit Stühlen. Die Tafeln, sofern sie noch intakt waren, waren mit abstrusen Kritzeleien beschmiert, wahrscheinlich waren das die Raider gewesen. An einer Tafel war ein Kopf befestigt.
 

Sie gingen weiter und Brook war dabei, hier und da einen Raider nieder zu strecken. Nach einigen Räumen kamen sie an eine große Flügeltür, Robin öffnete sie und vor Schock weiteten sich ihre Augen. Etwas Derartiges hatte sie noch nie in ihrem Leben gesehen. Selbst zu ihrer Zeit in der Baroque-Firma nicht.
 

Sie befanden sich allem Anschein in dem Raum, der einmal die Mensa gewesen war. Doch davon war heute nicht mehr viel Übrig. Ein großes Loch klaffte im Boden, Robin schätzte, dass es sechs bis sieben Meter in die Tiefe ging. Sie konnte den Boden gerade noch sehen, denn das Loch war nur spärlich beleuchtet.
 

Aber das war noch nicht einmal das Schlimmste. Nein, es waren die Käfige, die sich hier in dem Raum befanden. Sie hingen von der Decke, standen in den Ecken herum, überall wo Platz war, einige hingen direkt über dem Loch.
 

In den Käfigen lagen Skelette, manchmal ein einzelnes, manchmal mehrere. Knochen stapelten sich in den hintersten Winkeln des Raumes. Knochen lagen am Boden des Loches. Es stank in diesem Raum nach Blut und verwesendem Fleisch, nach Tod.
 

In einigen Käfigen befanden sich noch nicht verweste Leichen, Arme und Beine hingen schlaff zwischen den Stäben.
 

Robin hielt sich die Hand vor Nase und Mund, als ob das den Gestank davon abhalten könne, in ihre Nase zu kriechen und sich darin festzusetzen. Übelkeit bereitete sich in ihr aus, als sie das roch.
 

Brook bemerkte den Raider, der sich ihnen näherte zuerst. „Peekaboo!“, rief er als er sich mit einer Eisenstange bewaffnet auf Robin stürzte. – „So nicht“, stieß Brook aus. „Gavotte Bond Avant!“ Er traf den Raider und drehte sich dann zu Robin um. „Bist du okay, Robin-san?“
 

„Ja, alles bestens. Lass uns nur schnell wieder von hier –“, sie wurde von einem Geräusch unterbrochen. Da schrie doch jemand … - „Hey!“, ja, tatsächlich schrie da jemand. „Ist da wer? Hallo, ich bin hier oben!“, irritiert sahen Robin und Brook auf.
 

„Ich bin hier oben, in einem der Käfige“, die Stimme gehörte einer Frau. Robin sah sich suchend um und entdeckte sie tatsächlich. „Könnt ihr mich hier rauslassen? Sonst verreck ich hier oben drin!“, rief sie ihnen zu.
 

Die Archäologin zuckte zusammen und meinte: „Ja, klar doch, kleinen Moment“, zusammen mit Brook gingen sie auf die Frau zu. – „Wirklich zu freundlich. Diese Raider-Bastarde haben mich von einigen Wochen gefangen genommen“, grummelte sie. Sie hatte einen seltsamen Akzent, es war schwierig, sie zu verstehen. Es war eine Sprache die Robin noch nie zuvor gehört hatte.
 

„Gibt es einen Schlüssel für das Schloss?“, wollte sie nach einigen Momenten wissen, sie rüttelte an der Tür, doch diese war logischer Weise abgeschlossen. – „Hm, Leeto, der Raider-Boss hier, müsste ihn haben. Ey, was ist das eigentlich für ein Aufruhr hier?“, wollte sie wissen.
 

„Unsere Gruppe erledigt gerade die Raider“, erklärte Robin kurz. – „Woah, euer ernst? Ihr seid verrückt“, sie schnaubte. „Könnt ihr Leeto suchen und mich hier rauslassen? Es wird sonst echt eng für mich“, sie sah Robin und Brook an.
 

„Klar, wir werden Leeto suchen, sofern er noch nicht getötet wurde“, versicherte Robin. Sie machte auf dem Absatz kehrt und lief zurück, in die Richtung aus der sie gekommen waren. – „Vergesst mich aber nicht!“, rief die Gefangene ihnen noch hinterher.
 

Die beiden beeilten sich ziemlich, wer weiß, wie weit die restlichen Mitglieder gekommen waren und wie viel von den Raidern noch übrig war. Wie sollten sie bloß diesen Leeto finden? „Hab ich euch!“, plötzlich sprang wieder ein Raider aus seinem Versteck hervor.
 

„Nicht das schon wieder“, Robin stoppte und ließ ihre Arme aus seinem Körper wachsen, sie hielt ihn fest. – „Hey, was? Was hast du gemacht, du kleines Miststück?“, blaffte der Raider sie an.
 

„Wir sind auf der Suche nach Leeto, kannst du uns sagen, wo er ist? Oder Alternativ, wo der Schlüssel für den Käfig ist, in dem die Gefangene sitzt“, fragte Robin nach. – „Willst du mich jetzt komplett verarschen?“, knurrte der Raider. – „Nein, ich frage nur freundlich nach, da das schneller geht. Ich scheue mich nicht davor, Gewalt anzuwenden“, teilte sie ihm mit.
 

„Pah, du traust dich nicht“, forderte der Raider sie heraus. – „Clutch!“, Robin verbog den Raider nach hinten, in seinem Rücken und seinem Nacken knackte es schmerzhaft. – „Aaahrg“, schrie der Raider auf. – „Also, bist du jetzt bereit, uns zu zeigen, wer Leeto ist?“
 

„Verdammtes Miststück!“, brüllte der Raider, wofür ihn Robin noch ein wenig mehr verbog. „Ja, verdammt, aber hör auf damit“, knurrte er. Robin setzte ihn ab, behielt ihre Hände aber in Position, sodass er keine Sperenzchen machen konnte.
 

Der Raider lief widerwillig los. „Ich hab keine Ahnung, wo der Boss ist“, brummte er noch. – „Aber du weißt, wie er aussieht, du findest ihn sicherlich“, meinte Robin. Sie liefen durch den Flur zurück in die Eingangshalle. Überall lagen die toten Körper der Raider. Manchmal auch nur noch Bröckchen davon.
 

„Verdammte Scheiße, was haben wir euch getan? Wir haben euch Megaton-Scheißer doch in Ruhe gelassen“, knurrte der Raider. – „Das lag nicht an uns. Wir sind nicht von hier“, erklärte Robin.
 

Sie konnten noch immer die Kampfgeräusche vernehmen, sie kamen aus dem hinteren Teil der Schule. „Der Boss ist meistens ganz unten im Keller“, grummelte der Raider nach einiger Zeit doch. „Da lang“, er deutete auf eine Treppe die sowohl nach unten, als auch nach oben führte. „Das ist der schnellste Weg.“
 

Robin und Brook gingen zusammen mit dem Raider auf die Treppe zu, sie stiegen sie hinab und gelangten einige Zeit später in den Keller. Ein wenig unsanft schubste Robin den Raider vorwärts, als dieser sich weigern wollte, weiter zu gehen.
 

Sie liefen durch den Keller und kamen schließlich auf eine große Tür zu. Brook drückte sie auf und dahinter konnten sie ein Wasserbecken erkennen, war das hier eine Schwimmhalle gewesen? Es war noch immer Wasser in dem Becken, ekliges, dunkles Wasser. Pflanzen schwammen darauf, Robin hatte solche Pflanzen noch nie zuvor gesehen.
 

Zudem waren Holzstege durch das Becken gezogen, sodass man gerade bis nach hinten durchlaufen konnte, ohne um das Becken herumgehen zu müssen. Am hinteren Ende des Beckens war eine Art Thron aufgebaut. Auf dem saß ein Raider, das musste wohl Leeto sein.
 

Er schien nicht im Mindesten aufgeregt zu sein, sein Verhalten war seltsam, dafür dass dort oben seine Freunde gerade regelrecht geschlachtet wurden. „Hey, Boss!“, rief der gefangene Raider. „Sorry, aber die haben mich gefangen genommen!“
 

„Und wenn schon“, antwortete Leeto. Er hob seine Impro-Pistole und verpasste dem Gefangenen selbst eine Kugel. „Ballast brauchen wir nicht.“ – Robin erstarrte, das Blut des Raiders war ihr ins Gesicht gespritzt, es lief ihre Wange hinunter.
 

„Wollt ihr mich jetzt töten?“, fragte Leeto, er saß noch immer unbeeindruckt in seinem Thron, er hatte lässig die Beine überschlagen und sah verächtlich auf die beiden Piraten ab. – „Das kommt darauf an, wie kooperativ du bist, wir wollen nur den Schlüssel für die Gefangene da oben“, antwortete Robin.
 

Sie musste ihre Stimme unter Kontrolle halten, sie war wütend darüber, dass dieser Mann einfach so seinen Kameraden getötet hatte. – „Huh? Den Schlüssel? … Ah, ihr meint für die kleine Schlampe da oben? Die wollte ich eigentlich an die Todeskrallen verfüttern, aber das habt ihr mir ja wohl gründlich versaut“, er seufzte auf und griff nach einem roten Inhalator, der neben ihm auf dem Tisch lag.
 

Er schüttelte ihn kurz und führte ihn dann zu den Lippen, allerdings setzte er ihn nach einem Zug wieder ab. „Verdammte scheiße, das ist ja leer“, grummelte er. Sein Blick glitt zurück zu den Piraten. „Hey, ihr habt nicht zufällig Jet dabei?“
 

„Selbst wenn, warum sollten wir dir welches geben?“, hakte Robin nach. Sie erinnerte sich an den Inhalator, den Kilian ihr gegeben hatte, da war auch Jet drin. – Leeto schnaubte, dann kramte er in seiner Hosentasche. „Ihr kriegt den Käfigschlüssel, wenn ihr mir Jet gebt. Ist das nicht ein fairer Tausch? Ich kann das Miststück jetzt eh nicht mehr gebrauchen.“
 

Robin sah zu Brook. „Was sollen wir machen?“, fragte sie ihn. Es wäre ein leichtes für sie, ihn zu töten und dann den Schlüssel einfach so zu nehmen. Es war ja nicht so, dass sie noch nie getötet hätte. Doch sie tat es nie gerne und wenn sie hier schon die Chance hatte, diese Sache ohne weitere Tote abzuwickeln, war es dann nicht besser, ihm einfach das Jet zu geben und mit dem Schlüssel zu verschwinden?
 

„Die Zeit läuft, Süße, ticktack, ticktack. Ich kann nicht ewig warten“, er wedelte mit dem Schlüssel hin und her. – „Natürlich können wir ihm das Jet geben, die Frage ist nur, ob er uns dann auch tatsächlich den Schlüssel gibt, ich bezweifle es irgendwie“, antwortete Brook leise.
 

„Ich ebenso, aber ein Versuch ist es Wert“, murmelte sie, danach wandte sie sich an den Raider. „Okay, ich gebe dir Jet und du gibst uns den Schlüssel“, teilte sie ihm mit. – Der Raider grinste. „Super, komm her, Süße.“
 

Robin straffte die Schultern und ging über den Holzsteg direkt auf den Raider zu. Er saß noch immer auf seinem Thron, als sei er der König der Welt und wartete. Sie kramte in ihrer Tasche nach dem Inhalator und als sie schließlich vor Leeto stand, gab sie ihm das Jet.
 

Er riss es ihr quasi aus der Hand. „Sehr gut, du hast ja keine Ahnung, wie so ein Jet-Entzug ist“, murmelte er und nahm gleich einen Zug Jet. – „Der Schlüssel“, meinte Robin.
 

Leeto sah auf, die Archäologin konnte erkennen dass er kaum noch bei Sinnen war. Seine Augen waren gerötet und ein grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er stand auf und warf den Schlüssel in die Luft, er würde im Becken landen, welches höchst wahrscheinlich stark verstrahltes Wasser enthielt.
 

„Fang ihn!“, lachte er auf, während er Robin, die nah am Beckenrand stand, nach hinten stieß, er war dabei so schnell, dass sie kaum Zeit hatte zu reagieren. Fast zeitgleich zog er seine Waffe wieder und feuerte sein ganzes Magazin auf Brook.
 

Das Skelett konnte ausweichen, doch der Raider war schon nach links gelaufen, dort befand sich in der Wand ein riesiges Loch, er flüchtete dadurch. – Robin schaffte es rechtzeitig, sie aufzufangen, ehe sie ins Wasser fiel und auch den Schlüssel fing sie auf. Sie schnaubte kurz. „Das er so schnell ist, das kam unerwartet.“
 

„Sollten wir ihm folgen?“, fragte Brook gerade nach, doch bevor Robin antworten konnte, kam der Raider schon wieder. – „Das darf doch nicht …“, setzte Robin an, doch sie hatte nicht einmal Zeit, ihren Satz zu beenden. Sie musste sich und Brook in Sicherheit bringen. Mittels ihrer Arme katapultierte sie sich aus dem Schussfeld des Raiders.
 

Dieser war mit einem Raketenwerfer zurückgekommen. Er meinte es also verdammt ernst. Nun landeten sie doch im Wasser, denn die Druckwelle der eingeschlagenen Rakete riss sie von den Füßen.
 

„Na kommt schon, lauft doch nicht weg, es wird viel schneller gehen, wenn ihr euch nicht bewegt“, rief der Raider. Glaubte er ernsthaft, die beiden würden jetzt stehen bleiben? – Robin hob sich und Brook schnell wieder aus dem Wasser, zudem ließ sie ihre Arme um den Raider wachsen. „Los, Brook!“, rief sie dem Skelett zu. Mittels ihrer Hände gelang es ihr, an den Raketenwerfer zu kommen.
 

„Hanauta Sancho Yahazu Giri“, der Raider wusste gar nicht, wie ihm geschah, als Brook diese Attacke einsetze. Brook ging noch einige Schritte und Leeto brach zusammen. – „W-was … hast du gemacht“, so eine Kunst hatte er noch nie zuvor gesehen. Nicht viele Leute benutzten hier überhaupt Schwerter.
 

„Das war meine Schwertkunst. Etwas, was du nie verstehen wirst“, antwortete Brook. – „Ihr verdammten Scheißkerle“, keuchte Leeto, er hustete und Blut lief ihm aus sehr vielen Wunden. „Na los, bringt es endlich zu Ende, oder habt ihr nicht den Mumm dazu?“
 

„Du hättest es einfach lassen sollen. Vielleicht müsstest du dann jetzt nicht sterben“, meinte Robin nur. Allerdings beendete sie es. Er hatte sie schon einmal rein gelegt, noch einmal würde er nicht die Gelegenheit dazu haben. „Wir sollten die Frau befreien“, murmelte Robin resigniert. – „Da hast du recht, Robin-san.“
 

Schnell liefen sie wieder nach oben, sie wollten vorsichtshalber vor ihren Kameraden da sein, nicht dass sie die Frau auch noch mit töteten. Hier konnte man wirklich nie wissen. Sie eilten die Treppen nach oben und kamen schließlich in das Foyer zurück. Lizzy war dort und erledigte gerade einen weiteren Raider.
 

„Hey, Piraten, was habt ihr denn da gemacht? Sagt nicht, ihr habt euch im Keller versteckt“, rief sie. – „Nicht im Geringsten. Wir waren nur auf der Suche nach einem Schlüssel, der Raider-Boss hatte ihn“, Robin hielt den Schlüssel hoch.
 

„Woah, Moment mal, Stopp!“, Lizzy glitt von ihrem Yao Guai und eilte zu den beiden. „Ihr wollt mir gerade ernsthaft erzählen, dass ihr Leeto getötet habt?“ – „Ja, das will ich damit sagen“, antwortete Robin.
 

„Das muss ich mit eigenen Augen sehen!“, sie lief schnell in Richtung Keller, Gilbert wartete im Foyer auf sie.
 

Robin und Brook machten sich wieder auf den Weg, sie mussten immerhin noch die Gefangene befreien. Sie kamen einige Minuten später in dem Raum an, noch immer war der Geruch Ekel erregend, noch schlimmer als im Keller. „Ihr seid tatsächlich zurück gekommen“, rief die Frau erstaunt aus.
 

„Hattest du gedacht, dass wir dich einfach so hier zurück lassen?“, wollte Robin wissen. – „Ja, eigentlich schon. Hier im Ödland trifft man nicht oft auf Leute, die einem für lau helfen“, sie zuckte mit den Schultern.
 

„Nun, wir sind hier und jetzt sollten wir dich wohl mal da raus holen“, meinte Robin nur, sie steckte den Schlüssel in das Loch und wenige Sekunden später war die Frau frei. Sie kletterte aus dem Käfig und streckte sich erst einmal. – „Ah, das tut gut, ich war Wochen lang darin eingesperrt. Und bei dem Gestank war das echt unerträglich“, meinte sie.
 

Die Frau hatte eine dunkle Hautfarbe, ebenso dunkle Augen und schwarze, kurze und sehr gekräuselte Haare. Ihre Stirn und ihre Wangen waren mit Sommersprossen überzogen. Zudem hatte sie eine Narbe auf der Nase, eine an der linken Augenbraue und eine am Kinn. Sie steckte in grüngrauen Lumpen, die alles andere als gut aussahen. Sie waren verranzt und teilweise mit Blut befleckt. „Ich heiße Kendra“, stellte sie sich mit ihrem merkwürdigen Akzent vor. „Und ich würde jetzt liebend gerne von hier verschwinden, der Ort widert mich an“, sie zog die Nase kraus.
 

„Das ist eine gute Idee, komm mit.“ Robin, Brook und Kendra verließen den Raum und gingen in Richtung Foyer. Ob die anderen auch schon fertig waren? Hoffentlich schossen sie nicht gleich auf Kendra, weil sie sie fälschlicher Weise für einen Raider hielten.
 

Die anderen hatten sich tatsächlich schon mehr oder weniger versammelt. Levi kam gerade dazu und es fehlten jetzt nur noch Kilian und Jessica. „Sie haben tatsächlich Leeto getötet, das hätte ich den Außenweltlern niemals zugetraut“, erzählte Lizzy gerade. „Hey, da sind sie ja.“
 

Levi sah auf. „Wer ist das? Ich sagte doch, keine Gefangenen“, brummte er – seine Stimme klang durch den Helm der Powerrüstung gedämpft – und richtete seine Waffe auf Kendra. – „Sie ist kein Raider!“, rief Robin. „Wir haben sie gerade aus einem der Käfige gerettet!“
 

Levi senkte die Waffe leicht. „Ist das so?“ – „Ja, Kumpel, diese Bastarde haben mich hier als Sklavin gehalten und die beiden waren so nett und haben mich gerettet“, erklärte sie. – Levi schnaubte. „Wo kommst du her? Aus dem Norden?“, wollte er wissen.
 

„Genau, ursprünglich bin ich aus Newark aber ich kam schon ziemlich früh nach Paradise Falls, nach der Schließung wanderte ich einige Zeit umher, bis ich schließlich wieder gefangen wurde. Warum?“
 

„Dein Akzent kam mir so bekannt vor, meine Frau kam auch aus Newark“, brummte Levi. – „Ich war schon ewig nicht mehr da, weißt du, wie es dort mittlerweile aussieht?“, wollte Kendra wissen.
 

„Hm, soweit ich weiß soll das jetzt ein Supermutanten-Nest sein. Vor drei Jahren sollen sie es vollkommen überrannt haben, sie haben die Stadt sogar in Junktown umbenannt“, erklärte Levi.
 

„Shite, das ist wirklich übel. Menschen werden dort wahrscheinlich auch nicht mehr leben, oder?“, Kendra fuhr sich mit der Hand durch die kurzen Haare. – „Gehe ich nicht davon aus, höchstens als Futter oder Sklaven“, Levi warf einen Blick auf Lyria und Cullen.
 

„Ich halte mir ganz sicher keine Sklaven“, stritt Lyria ab. „Zudem sind wir mit den Supermutanten aus Junktown verfeindet. Beziehungsweise Jackal ist es. Der Anführer aus Junktown ist Fist und die beiden können sich auf den Tod nicht ausstehen, wenn wir dort hinkommen wird’s Krieg geben, das ist euch schon klar?“, erzählte Lyria.
 

„Ist ja ganz toll, noch mehr Supermutanten“, Lizzy grimassierte. – „Wir hätten die Supermutanten aus Junktown sowieso nicht am Leben gelassen. Von daher ist es vollkommen egal, ob Jackal dabei ist oder nicht“, grummelte Levi. „Wo sind Jessica und Kilian? Wir sind hier fertig und wollen aufbrechen.“
 

„Hey, ich komme mit, okay? Wenn ihr nach Newark wollt, bin ich dabei. Auch wenn es nicht mehr so aussehen wird, wie ich es in Erinnerung habe …“, meinte Kendra. – Levi sah sie einige Zeit an. „Mach was du willst, aber behindere uns nicht, kapiert?“ – „Aye.“
 

Robin sah zu Kendra. „Bist du sicher, dass du mitkommen willst? Diese Reise wird gefährlich werden.“ – „Pah, ich bin Gefahr gewöhnt, ich komm schon klar“, Kendra lächelte.
 

Da kamen die beiden fehlenden an. „Woah, wir sind spät. Sorry“, lachte Jessica, sie war noch immer high vom Psycho. Sie saß zusammen mit Kilian auf Sweety. – „Junkies …“, kommentierte Raven nur.
 

„Dann brechen wir jetzt auf. Los, wir haben noch einen weiten Weg vor uns“, meinte Levi. Er schwang sich auf seinen Yao Guai, Pax, und lenkte ihn zur Tür hinaus. Der Rest folgte ihm, sie würden sich jetzt auf den Weg zum ersten Treffpunkt machen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  fahnm
2016-03-30T19:36:25+00:00 30.03.2016 21:36
Spitzen Kapitel
Antwort von:  Puraido
30.03.2016 22:07
Danke
Von:  obelix
2016-03-30T19:32:44+00:00 30.03.2016 21:32
wie immer spannend und Interessant zu lesen. freue mich schon auf die nächste Kapitel . :)
Antwort von:  Puraido
30.03.2016 22:07
Danke schön, es wird bald mehr kommen :)


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