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Usagi-san in love

von

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Misaki hatte ihn verlassen. Er war gegangen und wollte seinen eigenen Weg gehen. Usami hatte versucht ihn aufzuhalten, versucht ihn zum Bleiben zu überreden. Doch es half nichts. Er war dennoch gegangen.

Die Wohnung war leer, alles war so anders ohne ihn. Es war, als wäre all die Freude aus seinem Leben gewichen.

Es dauerte lang, bis er sich wieder aufraffen konnte, um an seinem Buch weiter zu schreiben. Er versuchte den Schmerz in seinem Inneren auf diese Art und Weise zu verarbeiten, aber auch der Alkohol half ihm zu vergessen.

 

 
 

~ ~ ~ ~ ~

 

 

Usami wachte auf. Sein Kopf fühlte sich an, als würde er platzen.

Was war passiert? Wo war er hier? Warum schmerzte sein Kopf so sehr? Und was war das für ein merkwürdiger Duft, der ihm in die Nase stieg?

Er richtete sich auf und sah sich um.

Es war definitiv nicht seine Wohnung. Im Gegenteil. Er kannte diese Wohnung nicht.

„Ah, du bist wieder wach“, drang eine männliche Stimme an sein Ohr.

Diese zog automatisch die Aufmerksamkeit vom Silberhaarigen auf sich und er sah in diese Richtung.

„Hiroki...“, murmelte Usami leise. „Wieso...?“

„Du hast mich in der letzten Nacht verzweifelt angerufen und gemeint, dass du vorbei kommen willst“, erklärte Hiroki. „Ich weiß nur, dass du ziemlich viel getrunken hattest und hier dann eingeschlafen bist.“

Usami wich sämtliche Farbe aus dem Gesicht.

„W-Was ist nur aus mir geworden?“

Er sah wieder auf, als er eine Hand auf seiner Schulter merkte.

„Du bist verzweifelt, bist allein und hast Hilfe gesucht. Wir kennen uns nun schon so lange und da ist es verständlich, dass du dich an mich wendest... Ich meine, Misakis Bruder wirst du schlecht um Rat fragen. Der steckt ja mitten in den Hochzeitsvorbereitungen.“

Usami sah zu ihm und dann wieder weg.

„Vielleicht... habe ich in der letzten Nacht wirklich so gedacht... Ich weiß es nicht mehr“, meinte er und deckte sich auf. „Ich sollte gehen, bevor irgendetwas... merkwürdiges passiert, was nicht passieren soll...“

„Was soll denn deiner Meinung nach passieren?“, zog Hiroki eine Augenbraue nach oben.

„Ich... weiß nicht... Vielleicht, dass ich über dich herfalle“, begann Usami leicht zu grinsen. „Ich habe einen Drang in mir, den ich nicht kontrollieren kann.“

„Du solltest dich ablenken, verreisen, vielleicht etwas unternehmen. Flieg nach London, sieh dir den Big Ben an, besuche dein Elternhaus. - Ich meine, ich kann auch verstehen, wenn du nicht allein sein willst... Ich kann versuchen frei zu bekommen, dann können wir auch etwas zusammen unternehmen. Aber ich weiß nicht, ob ich zulassen kann, dass du diese Art von Zuneigung mir gegenüber empfindest...“

Hiroki stand auf und ließ Usami im Schlafzimmer allein.

„Ich sollte wirklich versuchen Abstand zu bekommen...“, stellte er fest und stand auf.

Sein Weg führte ihn ins Bad und er sah schrecklich aus. Die Augenringe waren groß, die Erschöpfung konnte man ihm auf der Stirn ablesen und auch den Schmerz konnte man anhand seiner Augen erkennen.

Als er sich gewaschen hatte und wieder einigermaßen wie ein Mensch aussah, lief er zu Hiroki in die Küche.

„Wollen wir vielleicht demnächst etwas unternehmen? Okonomiyaki essen? Oder soll ich dich zu einem Eisbecher einladen?“, fragte Usami und lehnte sich in die Tür.

„Ja. Ich melde mich, wenn ich Zeit habe“, lächelte Hiroki ihm entgegen.

„Okay, dann werde ich jetzt gehen. Danke, dass du mich gestern ertragen hast.“

„Ach, kein Problem. Das mach ich doch gern. Dafür hat man doch Freunde.“

Usami verließ die Wohnung und ging durch die Straßen Tokios, zurück zu seiner Wohnung, zurück in seine leere Wohnung.

 

 
 

~ ~ ~ ~ ~

 

 

Hiroki klingelte an seiner Tür und Usami öffnete diese, ohne durch den Spion zu schauen, wer vor seiner Wohnung stand.

„Hey, ich bin gekommen, um dich aus dieser Wohnung zu holen“, trällerte Hiroki zu seinem langjährigen Freund und trat an dem murrenden Mann vorbei hinein in die Wohnung.

„Und weiter?“, zog Usami eine Augenbraue nach oben. „Was genau willst du?“

„Ich habe mir überlegt, damit du Ablenkung bekommst, dass wir erst Eis essen, dann ins Kino und schauen diese Komödie, die letzte Woche neu ins Kino gekommen ist und dann gehen wir noch durch die Nacht spazieren...“, sah Hiroki seinen Freund von oben bis unten an.

Usami hatte eine Jogginghose an, ein weites Shirt und war barfuß. So kannte Hiroki den Silberhaarigen ja gar nicht.

„Was ist nur aus dir geworden? Geh dich umziehen und packe eine Tasche mit Klamotten zusammen. Du wirst erst einmal ein paar Tage bei mir wohnen, bis du wieder klar kommst und das alleine...“

Usami wurde von Hiroki in das Badezimmer geschoben und dort abgestellt.

„In einer halben Stunde bist du fertig geduscht“, wies er an und ging ins Schlafzimmer.

Plüschtiere kamen ihm entgegen und er seufzte.

„Er ist zwar groß, aber groß bekomme ich ihn wahrscheinlich nicht...“

Er suchte im Schrank nach einer Tasche und stopfte einfach einige Sachen von Usami in diese.

Wieso war er nur so durch den Wind? Wieso ließ er sich nur so gehen?

Als die Tasche fertig gepackt war, lief er mit dieser in der Hand am Bad vorbei und hinunter zum Sofa. Dort ließ er sich auf eines sinken und sah den großen Bären an.

„Suzuki-San...“, überlegte Hiroki laut.

 

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Usami zu ihm und sah ihn noch immer misstrauisch an.

„Guck nicht so... Es wird dir gefallen, hoffe ich zumindest...“

„Ich komme mit, aber nicht freiwillig“, meinte der Autor und sah zu, wie sein Freund aufstand und ihn anlächelte.

„Okay, dann komm mit.“

Sie liefen zum Auto und Hiroki nannte eine Adresse, die Usami ins Navigationsgerät eingab.

„Ein Hotel?“, zog er eine Augenbraue nach oben. „Du sagtest vorhin etwas davon, dass wir Eis essen, ins Kino gehen und dann noch irgendwas mit spazieren...“

„Naja, so ungefähr... Ich habe mir überlegt, dass wir in dem Hotel, einem altem Backsteinhaus, was noch nicht lang umgebaut ist, übernachten können und wir uns das dann morgen alles vornehmen können... Naja, das Eis können wir mit Sicherheit auf das Zimmer bestellen... und das mit dem Spaziergang können wir auch noch machen...“

Usami hörte sich die Worte an und sagte nichts weiter dazu.

Die beiden fuhren schweigend durch den Nachmittag und kamen kurz vor Einbruch der Dunkelheit am Hotel an.

Das Fahrzeug wurde geparkt und Hiroki nahm die Tasche von sich und von Usami.

„Komm mit...“, sagte er freundlich.

Usami besah sich das Hotel und zog eine Augenbraue nach oben.

„Und das soll wirklich ein Hotel sein?“, fragte er sich und folgte seinem Freund.

„Ich hatte ein Doppelzimmer bestellt auf den Namen Hiroki Kamijou“, sagte dieser an die junge Frau gewandt.

Sie sah in das System und überreichte dem Dunkelhaarigen die Zimmerschlüssel.

„Den Fahrstuhl finden sie auf ihrer linken Seite. Mit diesem fahren sie in den fünften Stock, dort müsste das Zimmer auf der rechten Seite sein.“

„Okay, vielen Dank“, sagte Hiroki und sah zu Usami. „Kommst du?“

 

 
 

~ ~ ~ ~ ~

 

 

In nächster Zeit unternahmen die beiden viel und verbrachten noch mehr Zeit miteinander.

Usami band sich gerade die Krawatte und sah sich im Spiegel an.

„Du siehst gut aus“, sagte er zu sich selbst. „Aber... du gehst doch nur mit einem Freund essen, oder? Eigentlich... bin ich dafür schon zu fein angezogen...“

Er ließ sich auf das Bett sinken und starrte vor sich her, einfach in die Leere.

Wieso fühlte er sich in der Gegenwart von Hiroki so wohl? Er bemerkte immer wieder, dass sein Herz schneller schlug als sonst. Wieso hatte er Misaki so gut wie vergessen, aber hatte nur noch seinen Freund im Kopf?

Er konnte sich an einen Abend erinnern, wo die beiden zusammen durch die Nacht spaziert waren und sie den Sternenhimmel zusammen erkundeten.

In diesem Moment hatte er das dringende Bedürfnis, Hiroki an die Hand zu nehmen, ihn zu sich zu drehen, ihn küssen zu wollen und ihn einfach nicht mehr los zu lassen.

 

Heute würden sie zusammen in ein Restaurant gehen, was er selbst ausgesucht hatte und er wusste jetzt schon, dass er dort den Tintenfisch essen würde. Vielleicht würde er Hiroki dazu bringen, ihn mal mit dem Tintenfisch zu füttern.

Es klingelte an der Tür. Er zog noch schnell sein Jackett an und lief zum Eingang der Wohnung. Dort sah er durch den Spion und erkannte seinen langjährigen Freund.

„Hey“, begrüßte er diesen und ließ ihn in die Wohnung eintreten. „Es ist schön, dass du da bist.“

Er war zu freundlich, zu aufgeregt und zu nervös.

„Ja, dachtest du, ich würde nicht kommen?“, zog Hiroki die Augenbraue nach oben.

„Ähm... Nein, natürlich nicht... Ich hatte schon angenommen, dass du hier auftauchen würdest, aber... es hätte ja sein können, dass du dich verspätest...“

Hiroki hatte ein breites Strahlen im Gesicht.

„Ich würde dich niemals versetzten“, lächelte dieser.

 

Sie gingen zusammen in das Restaurant und setzten sich in eine ruhigere Ecke.

„Wie läuft es eigentlich mit deinen Büchern?“, unterbrach Hiroki die Stille zwischen ihnen.

„Ach, eigentlich ganz gut. Die negative Phase ist überwunden und kam auch bei den Lesern ganz gut an. Ich denke, wenn es so weiter geht, dann hat das nächste Buch einen guten Start“, erklärte der Schriftsteller. „Willst du nachher noch mit zu mir kommen, also ich meine, vielleicht können wir dann noch einen Film schauen oder so?“

Oh Gott, wie kitschig das in seinem Ohr klang.

„Ja, gern“, nickte Hiroki ihm entgegen. „Das wäre eine gute Idee.“

Der Kellner kam zu ihnen und fragte nach den Getränken. Usami nannte einen Wein, den er empfehlen konnte und seine Begleitung konnte nichts dagegen tun, als zuzustimmen.

„Und dann nehmen wir einmal die Nummer 108 und die Nummer 157“, sagte der Silberhaarige.

Er kannte die Vorlieben seines Freundes.

Als der Kellner dankend den Tisch wieder verließ, sah Hiroki ihn fragend an.

„Warum hast du für mich mitbestellt? Das kann ich auch ganz gut allein...“, murrte dieser.

Usami zuckte nur mit den Schultern: „Ich dachte, ich würde dir eine Freude machen. Außerdem solltest du nicht vor der Qual der Wahl stehen...“

Der Kellner kam nach einiger Zeit wieder und brachte das alkoholische Getränk und eine Flasche Wasser dazu.

„Darf ich Ihnen einschenken?“, fragte er höflich und Usami nickte als Zeichen, dass es in Ordnung war.

„Vielen Dank“, sagte der Autor und sah zu, wie die rote Flüssigkeit in das Glas gegossen wurde. „Ich hoffe, es schmeckt so gut wie immer.“

Als der Kellner sich wieder entfernt hatte, hob Usami das Glas und wollte mit Hiroki anstoßen, doch dieser fuhr nur nachdenklich mit dem Finger über den Rand des Glases.

„Sei nicht eingeschnappt und schmolle nicht. Ich meine es nur gut und wollte dir wirklich nur die Entscheidung abnehmen“, versuchte Usami sich zu rechtfertigen.

„Ich schmolle nicht, sondern überlege“, ging Hiroki seinen Gegenüber an. „Ich überlege, was wir dann noch machen oder ob du mich einfach wieder nach Hause bringen sollst...“

Der Silberhaarige nahm einen Schluck von seinem Wein und überlegte kurz.

„Nun, ich denke, ich werde dich dann wieder nach Hause fahren.“

„Okay...“

Die braunen Haare fielen nach vorn, als er den Kopf hängen ließ.

 

Das Essen wurde nach einigen Minuten an den Tisch gebracht und vor den beiden abgestellt.

„Bitte sehr, lassen Sie es sich schmecken“, sagte der Kellner und verschwand wieder.

Usami besah sich das Essen und staunte nicht schlecht. Dieses Restaurant, die Köche und die Kellner überraschten ihn immer wieder.

Er nahm eine Gabel, sah zu seinem langjährigen Freund und lächelte diesen an.

„Guten Appetit.“

„Danke gleichfalls“, erwiderte Hiroki das Lächeln sanft.

Sie begannen zu essen und kaum ein Wort fiel. Ab und zu ließ Usami seine Gabel zu Hiroki gleiten, damit er ihn kurz füttern konnte. Er sagte immer wieder, er sollte dies probieren.

 

Nachdem ein Großteil vom Teller verschwunden war, ließ der Braunhaarige die Gabel sinken und sah zu Usami in die lilafarbenen Augen.

Seine Augen waren wirklich wunderschön und er wollte gern darin versinken und einfach die Zeit vergessen. In seiner Jugend hatte er diese Augen schon geliebt und auch damals konnte er sich schon vorstellen, immer und immer wieder in den Augen zu versinken.

„Hey, aufwachen“, meinte Usami und ließ kurz die Hand vor Hirokis Gesicht vorbei gleiten. „Woran denkst du?“

„Ähm... An nichts...“, wich der Angesprochene aus. „Was wolltest du?“

„Ich wollte dich fragen, ob ich bezahlen soll oder ob du noch einen Nachtisch möchtest.“

Hiroki schüttelte den Kopf: „Nein, ich möchte nichts mehr.“

Usami gab dem Kellner ein Zeichen, dass er gern bezahlen würde. Kurze Zeit später kam der Angestellte und stellte ein kleines Tablett mit der Rechnung auf den Tisch. Ein kurzer Blick fiel auf den Zettel und Usami legte den Betrag, mit einem angemessenem Trinkgeld auf das Tablett und stand auf.

„Komm“, sagte er zu seiner Begleitung und nickte ihm kurz zu. „Ich bring dich jetzt nach Hause.“

„Okay“, schloss sich Hiroki seinem Freund an.

 

Die beiden Männer liefen zu Usamis Wagen und der Silberhaarige hielt Hiroki die Tür auf.

„Ich hoffe, es hat geschmeckt“, lächelte er kurz und lief dann rasch um den Wagen, damit er hinter dem Lenkrad Platz nehmen konnte.

„Ja, es hat sehr lecker geschmeckt. Danke für den schönen Abend.“

 

Schweigend fuhren sie durch die Straßen der Stadt, bis Usami vor der Wohnung Hirokis ankam und an der Seite der Straße anhielt.

„Da wären wir...“, murmelte der Braunhaarige leise und wirkte etwas traurig. „Danke, dass du mich nach Hause gefahren hast.“

„Ach, kein Problem.“

Hiroki stieg aus und Usami folgte ihm.

„Ich wollte mich noch von dir verabschieden...“, hauchte der Schriftsteller und sah in die braunen Augen seines Gegenübers.

Er merkte, dass zwischen ihnen ein Knistern war und doch konnte er es nicht einordnen. Usami hatte das Gefühl, sein Herz würde jeden Moment aus seinem Brustkorb springen. Jeden Moment könnte es aber auch still stehen und nie wieder anfangen zu schlagen.

Kurz entschlossen nahm er das Gesicht des Braunhaarigen in die Hand und legte seine Lippen auf die des anderen.

 

Hiroki wich im ersten Moment nicht zurück, aber schob dann den Silberhaarigen von sich und flüchtete zur Tür des Hauses. Er sah nicht zurück und suchte in seiner Jackentasche den Haustürschlüssel, fand ihn nach wenigen Momenten auch und schloss die Tür auf. Er rannte die Treppen hinauf und verschloss sich dahinter.

„Was sollte das?“, fragte er sich, ließ dann aber doch die Hände zu seinen Lippen gleiten.

Usami hatte wirklich sanfte Lippen. Er wollte sie schon immer mal kosten, schmecken, berühren. Und jetzt war er einfach geflüchtet, wie ein feiger Hase.

Er versuchte sich abzulenken und begann die Wohnung zu putzen. Sein Kopf musste weg von diesem Gedanken kommen, dass Usami ihn vielleicht mochte. Aber es war nicht so. Er suchte in ihm nur einen Ersatz für Misaki. Er versuchte es sich einzureden.

 

 
 

~ ~ ~ ~ ~

 

 

Usami stand hinter einer Bühne und wartete darauf, aufgerufen zu werden. Er mochte solche Veranstaltungen nicht und drückte sich immer davor, aber er war hier her gekommen, weil ihn seine Lektorin mitgeschleift hatte.

Sie hatte ihn seit Tagen damit in den Ohren gelegen. Irgendwann hatte er keinen Nerv mehr dafür und hatte einfach zugestimmt.

Nun stand er hier und sah auf seine Uhr. Sein Handy vibrierte in der Hosentasche und er sah auf das Display, nachdem er das Telefon in der Hand hatte.

„Hiroki“, las er vor, was auf der Anzeige stand. „Was will der denn?“

Er öffnete die Nachricht.

„Dreh dich um...“, formten seine Lippen ohne Ton.

Verwirrt tat er, was man von ihm durch die Textmitteilung verlangte.

„Hey“, sagte der Braunhaarige.

Usami blinzelte verwirrt.

„Was willst du hier?“, fragte er und steckte das Handy einfach wieder in die Hosentasche.

„Ich wollte mit dir reden...“, sagte Hiroki und kam einen Schritt auf Usami zu. „Nach dem Kuss... Ich habe mich nicht gemeldet, weil ich verwirrt war. Ich war überfordert. Ich habe viel nachgedacht. Ich frage mich immer noch, warum du das getan hast. Ich weiß nicht, war es weil ich ein Ersatz für Misaki bin? War es, weil du mich magst, mich vielleicht liebst?“

Der Autor wusste nicht, was er sagen sollte und hörte erst einmal zu, was man ihm sagte.

„Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich es nie herausfinden werde, wenn ich dich nicht frage. Ich habe in der Zeitung von dieser Preisverleihung gelesen und dachte, ich schau einfach, ob du hier bist und siehe da... Ich habe dich gefunden.“

Hiroki sah zu Boden, sah dann aber mit neuem Mut zu seinem Gegenüber auf.

„Was oder wer bin ich für dich? Wieso hast du mich geküsst?“

Usami war überfordert, wusste das erste Mal in seinem Leben nicht, was er sagen sollte. In seinen Romanen war es so viel einfacher, solche Situationen zu schreiben und jetzt steckte er selbst in solch einer.

„Ich...“, begann er und schluckte dann. „Ich habe Gefühle entdeckt, die ich dir gegenüber noch nicht einordnen will. Ich nehme an, dass es Liebe ist. Ich nehme an, dass ich dich nicht nur als Ersatz für Misaki sehe, sondern viel mehr eine Person, mit der ich zusammen sein will...“

Hiroki ging noch einen Schritt auf Usami zu und sah in seine lilafarbenen Augen.

„Gut, ich will dir eine Chance geben, aber du wirst nur diese eine bekommen. Ich will, dass du mir zeigst, wie sehr du mich liebst und wie viel ich dir wert bin.“

Er legte zögerlich die Lippen auf die von seinem langjährigen Freund.

Zögerlich erwiderte der Silberhaarige diesen und zog den Braunhaarigen enger an sich. Der Kuss wurde fordernder.

„Ich...“, wurde Usami aus seinen Gedankengang gerissen, da sein Name durch einen Lautsprecher ausgerufen wurde. „Lauf nicht weg.“

Hiroki schob ihn von sich und schüttelte mit dem Kopf.

Usami lief zum Aufgang zur Bühne und drehte sich noch einmal zu seinem Freund um.

„Ich liebe dich“, formte er mit den Lippen und lief zur Bühne, um sich einen weiteren Preis für seine Bücher abzuholen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  YukihoYT
2019-06-18T13:09:36+00:00 18.06.2019 15:09
Zufriedenstellend, ich bin beeindruckt.
Von:  Streber_Nr1
2015-10-07T12:05:26+00:00 07.10.2015 14:05
Einfach süß
Ein bißchen traurig aber einfach super süß :-)♥



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