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No Separate Ways

Aomine x Momoi x Kise
von

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the one-on-one.


 

7

Sie sind die ersten am Treffpunkt im Park. Es ist so früh, dass die Sonne noch nicht sehr hoch steht und auch die Temperaturen sich noch im Erträglichen befinden. Momois Tasche ist schwer und gefüllt mit Wasserflaschen und einem selbstgemachten Mittagessen, um den Jungs eine Freude zu bereiten. Sie hat einen Plan, obwohl es schwer ist, Aomine zum Kooperieren zu bekommen. Vorhin hat sie sturmklingeln müssen, damit er endlich seinen Hintern bewegt und sie loskönnen. Allerdings kann sie sein Herauszögern verstehen, jetzt da sie weiß, was vor ihrer Nase passiert. Scheinbar hat ihre Intuition in der letzten Zeit geschlafen, denn sie hat rein gar nichts von Aomines Gefühlen für Kise bemerkt. Doch gestern auf dem Schuldach sind sie mehr als offensichtlich gewesen. Endlich gibt es etwas, was Aomine neben dem Basketball interessiert.

Momoi klatscht begeistert in die Hände, woraufhin Aomine den Kopf hebt, der auf seinen Armen liegt, die wiederum auf dem Picknicktisch gebettet sind. Er blinzelt müde zu ihr hinauf, da sie direkt vor ihm steht. „Wie kannst du so früh am Wochenende schon so wach sein?“, murrt er, doch nichts kann Momois gute Laune verderben.

„Es ist doch gar nicht mehr früh, Dai-chan“, erwidert sie. „Hab dich nicht so. Oh, schau... dahinten kommen Ki-chan und Kasamatsu-senpai!“ Sie winkt ihnen zu und Kise hebt schwingend einen Arm, um ihren Gruß aus der Ferne zu erwidern, während Kasamatsu seine Tasche schultert.

Aomine hebt den Kopf an und eine Emotion, die Momoi nicht genau deuten kann, huscht über sein Gesicht. Plötzlich sieht er nicht mehr so verschlafen aus, sondern fast... skeptisch. Aber davon lässt sich Momoi nicht abschrecken, denn nicht für jeden sind sich entwickelnde Gefühle problemlos zu akzeptieren und ganz sicher nicht für jemanden wie Aomine.

Ein sanftes Lächeln legt sich auf ihren Lippen und sie tätschelt wortlos seinen Arm, was einen genervten Blick seitens Aomine zur Folge hat, der Momoi jedoch schon lange nicht mehr beeindrucken kann.

„Ihr seid früh“, sagt Kasamatsu, als Kise und er sie erreichen.

Kises Arme schlingen sich um Momois Schultern, um sie in eine Umarmung zu ziehen. „Momoicchi!“ Diese Art der Berührung ist neu, aber nicht unerfreulich. Es zeigt Momoi nur, dass es noch Hoffnung für ihren Traum gibt, dass sie alle für ewig Freunde bleiben können und ihre Wege sich nicht komplett trennen werden. Nein, sie glaubt fester denn je daran, dass sie zusammengehören. Das gilt für Kuroko und sie, seit einiger Zeit jedoch auch für Aomine, Kise und sie selbst.

„Ich bin sicher, dass Dai-chan auch gern eine Umarmung von Ki-chan hätte und er es nur nicht sagen kann“, flüstert sie, bevor Kise die Umarmung löst.

Sein Grinsen ist strahlend und er marschiert wortlos davon, um seine Arme zusätzlich um Aomines Nacken zu legen und sich halb über ihn zu beugen, da er im Stehen um einiges größer ist. „Wenn Aominecchi eine Umarmung möchte, kriegt Aominecchi auch eine Umarmung“, flötet er und festigt seinen Griff, als sich Aomine aus ihm zu befreien versucht.

„Ey, was soll der Scheiß? Niemand will hier umarmt werden. Von dir erst recht nicht, Kise!“, schimpft dieser und Momoi presst eine Hand gegen den Mund, um ihr Kichern zu unterdrücken.

„Momoicchi hat gesagt...“, beginnt Kise, als er von seinem Rivalen ablässt und neben ihm auf die Bank sinkt.

„Du glaubst Satsuki aber auch jeden Mist, was?“, murrt Aomine und richtet sein verrutschtes T-Shirt. „Behalt deine Grabscherfinger für dich, verstanden!?“

Kasamatsu räuspert sich. „Können wir dann endlich zum eigentlich Thema unseres Treffens zurückkommen?“ Er zieht ein einziges Buch aus der Tasche, denn die Materialen, die er mitbringt, werden von Mal zu Mal weniger und Momoi bekommt vermehrt den Eindruck, dass er langsam aber sicher an dieser Nachhilfegruppe aufgibt.

„Kasamatsu-senpai?“, fragt sie und zupft an seiner Schuluniform.

Er dreht sich zu ihr um und seine Ohrenspitzen erröten, obwohl sein Gesicht genauso grimmig wie Aomines aussieht. „Momoi-san?“

„Ich habe nachgedacht. Wie wäre es mit einer Belohnung, wenn sich Ki-chan und Dai-chan ausnahmsweise wirklich beim Lernen anstrengen?“ Ihr Blick wandert von Kasamatsu zu dem Basketballplatz hinüber, der im Moment verlassen ist. „Ein One-on-One vielleicht?“

Kasamatsu folgt ihrem Blick, während Kise erwartungsvoll seinen Senpai anstarrt. Aomine ist weniger begeistert und vermeidet es in Momois Richtung zu sehen, was jedoch nur bedeuten kann, dass er ihren Vorschlag unterstützt. Wer hätte gedacht, dass Aomine so schüchtern ist, wenn es um romantische Gefühle geht...

Ein Kribbeln breitet sich bei dem Gedanken in Momois Bauch aus und sie presst die Lippen freudig aufeinander. „Was meinst du, Kasamatsu-senpai?“

„Meinetwegen“, antwortet dieser und wendet sich Aomine und Kise zu. „Wenn ihr euch tatsächlich konzentriert und am Ende ein paar meiner Fragen beantworten könnt, entlasse ich euch früher zum Basketballspielen.“

Herausforderung blitzt in Kises und Aomines Augen, das kann Momoi ganz deutlich sehen. Es erinnert sie an ihr erstes Treffen zum Eisessen, bei dem die beiden den Wettkampf, wer denn nun von ihnen besser in Geschichte ist, bereits begonnen haben. Er ist in Vergessen geraten, als etwas anderes und weitaus Wichtigeres widergefunden worden ist. Etwas, was Momois Herz schneller schlagen lässt.

Aomine reißt ihr förmlich das Gesichtsbuch aus der Hand, welches sie auspackt und ihm reicht, während Kise alle schrägt zusammengefalteten Papiere aus seiner Schultasche angelt, die wie jeden Tag die runde, ausgebeulte Form eines Basketballs hat.

„In 1945 endete der zweite Weltkrieg und in...“, begann Kasamatsu zu erzählen und Momoi zwängte sich lächelnd zwischen Aomine und Kise auf die Parkbank.
 


 

8

Die Nachmittagssonne ist hinter einer Wolke versteckt, welche die Wärme erträglich macht. Auch die gelegentlichen Brisen helfen, die Kises aufgeheizte und überanstrengte Gestalt abkühlen, obwohl sie nicht einmal zum Basketballspielen gekommen sind.

Seine Wange ruht auf dem splitterigen Holz des Picknicktischs, denn sein Kopf ist schwer und vor seinen Augen flimmern Jahrezahlen und die Namen unzähliger Generäle und Offiziere. Warum muss man sich das alles merken? Geschichte ist tot, niemand braucht all diese Informationen.

Zudem knurrt sein Magen, denn obwohl Momoi Mittagessen mitgebracht hat, hat Kise keinen Bissen hinunterbekommen. Auf den Sandwichs sind saure Gurken gewesen und eine scharfe Soße, die Kise nicht einmal mit den ganzen Wasserflaschen, die Momoi zusätzlich eingesteckt hat, hat löschen können.

Aomine ergeht es ähnlich, denn dieser sitzt neben ihm und hat das Kinn auf der Handfläche abgestützt. Sein Mund steht offen und seine Augen sind geschlossen, da er weggedöst ist.

„Ausnahmsweise habt ihr euch wirklich ins Zeug gelegt“, sagt Kasamatsu, der den Verschluss seiner Tasche zuschnappen lässt. „Gute Arbeit, obwohl... der größte Dank geht wohl an Momoi-san. Wer hätte gedacht, dass es doch jemanden gibt, der euch antreiben kann. Ich bewundere dein Durchhaltevermögen, Momoi-san.“ Mit diesen Worten verabschiedet sich Kasamatsu und schlendert davon.

Momoi sieht ihm hinterher und winkt, bevor sie schwungvoll herumfährt und Kise und Aomine anlächelt. „Seht ihr? Harte Arbeit zahlt sich aus. Jetzt habt ihr doch noch Zeit für ein One-on-One.“

Erst bei diesem Wort kehrt wieder Leben in Kises Körper zurück und er setzt sich gerade hin. Sein Ellenbogen stupst Aomine an, dessen Arm umknickt. Er verliert das Gleichgewicht, fängt sich jedoch, bevor er von der Bank fallen kann, um sich verschlafen die Augen zu reiben. „Was?“, brummt er und Kise grinst.

„Zeit für meine Revanche, Aominecchi!“

Dieser stößt ein heiseres Lachen aus, als er aufsteht und sich streckt, bis seine Gelenke knacken. „Als ob du mich jemals besiegen wirst, Kise. Dass ich nicht lache.“ Trotzdem trottet er den Hügel zum Basketballplatz hinunter, dicht gefolgt von Kise, der seinen Basketball aus seinem Rucksack befreit hat.

„Du wirst schon sehen“, sagt dieser, sobald er mit Aomine aufholt. „Ich hab dich in Geschichte geschlagen und jetzt gleich in Basketball!“

„Du hast mich in Geschichte geschlagen?“, wiederholt Aomine. Er schubst Kise an der Schulter von sich, so dass dieser über seine eigenen Füße stolpert und den Rest des Hügels hinunterjoggen muss, um nicht gänzlich hinzufallen. „Ich wusste viel mehr Jahreszahlen als du.“

„Gar nicht wahr!“, lässt Kise empört verlauten. „Momoicchi, Aominecchi lügt wie gedruckt!“

Momoi joggt mit ihren gemeinsamen Sachen hinter ihnen her. „Also ich finde, ihr wart mehr oder weniger gleich auf“, sagt sie außer Atem, als sie den Basketballplatz erreichen. Sie lässt die Taschen und Bücher auf den Boden am Spielfeldrand plumpsen, bevor sie sich den Jungs widmet. „Dieser One-on-One wird es entscheiden“, sagt sie dann.

Während Aomine über das Feld zu einem der Körbe hinüberschlendert, stellt sich Kise in Position. Der Ball fühlt sich gut, richtig, in seinen Händen an. Als Model arbeiten und für Geschichte lernen mag gut für seine Zukunft sein, aber nichts ist besser als Basketball. Nichts kann sein Blut dermaßen zum Kochen bringen, als wenn er gegen Aomine antritt, der sich elegant und unberechenbar wie ein Panther bewegt. Kise hat seine Bewunderung für ihn abgelegt, aber ganz lässt ihn Aomines Spielweise nicht los, nicht komplett und das wird es auch niemals.

Ein Grinsen liegt auf Kises Gesicht, als er losrennt und auf Aomine zusteuert, auf den Korb, der über seinem Kopf hängt. Ein Wurf aus der Ferne ist zu einfach. Aomines Augen folgen ihm, huschen nach links und rechts, in jede Richtung, die Kise einschlägt, um Aomine zu verwirren, während er bewegungslos dasteht. Jeden anderen kann es täuschen, doch Kise hat schon zu oft gegen ihn gespielt. Kise kennt ihn besser, als jeder andere es jemals kann. Er kann die angespannten Muskeln sehen, die unter der Haut hüpfen, jedes Mal, wenn Kise einen Hacken schlägt und Aomine mit dem Impuls kämpft hinter ihm herzujagen.

Jedes Mal ist es dasselbe. Jedes Mal bewegt sich Aomine in der Sekunde, in der Kise es am wenigsten erwartet, in der er tatsächlich glaubt, an Aomine vorbeiziehen und den Korb erreichen zu können.

Kise rennt um ihn herum, springt und der Ball verlässt seine Hand, nur wenige Zentimeter vom Korb entfernt, ehe er Aomines Körper dicht hinter sich wahrnimmt, ebenfalls in der Luft. Ein gebräunter Arm streckt sich über seine Schulter und Finger streifen den Ball, so dass er vom Korbrand abprahlt, anstatt hineinzufallen.

Die Luft wird beim Aufprall auf dem Boden aus Kises Lungen gedrückt, aber vielleicht ist es auch das Gefühl des Verlierens oder Aomines Präsenz. Kise dreht sich um, nur um mit Aomines Blick konfrontiert zu werden, der sich wie Säure in seine Haut frisst.

„Nächstes Mal!“, entweicht es Kises Mund und er geht den Ball holen. Ein Kribbeln breitet sich auf seiner Haut aus, während Adrenalin durch seine Arterien pumpt. Er folgt dem Ball, der zu Momoi hinübergerollt ist und die ihn aufgehoben hat.

Ihr Lächeln ist strahlend, als sie ihn Kise reicht und sich ihre Finger berühren. „Ich weiß, dass du es schaffen kannst, Ki-chan“, versichert sie ihm und Kise nickt eifrig, bevor er zu Aomine zurückkehrt.

Eine Runde gleicht der anderen, denn Aomine ist eine Mauer und gleichzeitig flexible genug, um sich Kise problemlos anzupassen. Manchmal kommt es ihm vor, als ob nicht er, sondern Aomine die Fähigkeit hat, andere Spieler zu kopieren. Doch Aomine grinst nur ein schiefes Grinsen, stemmt eine Hand in die Hüfte und starrt auf Kise hinunter, der am Ende erschöpft auf dem Boden hockt und sich den Schweiß mit seinem T-Shirt abwischt.

„Ich kenn dich zu gut, Kise. Ich weiß immer ganz genau, was du vorhast“, sagt Aomine und Kise fühlt sich unangenehm an ihre erste Begegnung auf dem Spielfeld zurückerinnert, an dem Aomine ihn mit ähnlichen Worten geschlagen hat. Es ist ein Déjà-vu-Erlebnis, das keines ist. In Aomines Stimme schwimmt keine Arroganz und sein Blick ist nicht kalt, sondern herausfordernd und lebendig. Er ist Feuer auf Kises Haut.

„Nächstes Mal“, sagt Kise, als er sich aufrichtet. Ein Stich geht durch sein Bein, was mehr Phantomschmerz als alles andere ist. „Nächstes Mal!“, wiederholt er und ballt die Hände zu Fäusten.

Aomine zuckt unbekümmert mit den Schultern. „Bald sind Sommerferien. Da hab ich sowieso nichts Besseres zu tun.“

Seine Worte sind vage, aber ein Blick zu einer nickenden Momoi hinüber bestätigt Kise, dass dieser Sommer anders ablaufen wird, dass sie diesen Sommer womöglich zu dritt verbringen werden.
 


 

9

Kasamatsu ist nicht nostalgisch veranlagt, aber verbringt grundsätzlich noch immer zu viel Zeit in seiner alten Schule. Die fehlenden Gesichter der anderen Drittklässer fallen ihm auf und der Gedanke an seine Zeit hier verfolgt ihn trotzdem mit jedem Schritt über den Schulhof.

Seine Beine tragen ihn von allein zur Turnhalle, in der er so viele Stunden trainiert und geschwitzt hat, um seine Spielkunst zu verbessern. Doch er ist nie allein gewesen, der Rest von Kaijou war stets immer an seiner Seite, selbst an Tagen, an denen kein offizielles Training angestanden hat.

Er schiebt die Tür zur Turnhalle auf, in der das Team bereits trainiert. Alle sind zu konzentriert, um ihn zu bemerken. Schnelle Pässe werden geübt, welche Kasamatsu einige Momente beobachtet, bevor er zur Umkleidekabine wandert. Von Kise ist keine Spur zu sehen, aber Kasamatsu hat ihn versichert, dass er nicht ungestraft davon kommen wird, sollte er das Training ausfallen lassen.

Verärgert ziehen sich seine Augenbrauen zusammen. Eigentlich hat er gedacht, dass Kise nach dem Winter Cup etwas gelernt und etwas verantwortungsbewusster geworden ist, aber scheinbar hat er sich in dieser Annahme geirrt. Vielleicht sind aber auch Aomine und Momoi ein bisschen an seinem neusten Verhalten schuld, denn Kasamatsu hat leider Augen im Kopf und ein gutes Gehör.

Die Tür zum Umkleideraum schubst Kasamatsu mit mehr Kraft auf, so dass sie gegen die Wand dahinter knallt. Kise, der gerade dabei war in seine Basketballkleidung zu schlüpfen, zuckt zusammen. Er ist in seinem T-Shirt verheddert und steht einen Moment stocksteif da, ehe er den Kopf durch die Öffnung bekommt. Mit wuseligen Haaren dreht er sich zu Kasamatsu um. „Bist du hier, um uns beim Training anzufeuern, Senpai?“, fragt er gutgelaunt und Kasamatsu juckt es in den Fingern. Seine Selbstkontrolle wird besser, denn er verpasst Kise keine saftige Kopfnuss, als er auf ihn zukommt.

„Nein, eher um nach dem Rechten sehen“, sagt er, während Kise in seine Turnschuhe schlüpft und die Schleifen bindet. Kasamatsus Blick fällt auf den offenen Spint, der einen Haufen Sachen beinhaltet, darunter vermutlich auch eine Menge von seinen sogenannten Fans, von denen Kise ständig jedem berichten muss. Doch es ist das Foto, das mit vier Magneten an der Tür festgemacht ist, auf dem seine Augen zum Ruhen kommen. Es ist ein Gruppenfoto von allen Mitgliedern der Generation der Wunder.

„Keine Sorge, alles läuft bestens. Die anderen machen ihre Sache gut“, versichert Kise, was Kasamatsu die Augen rollen lässt.

„Um die anderen mache ich mir keine Gedanken“, murmelt er, als er sich mit einem Seufzen neben Kise auf die Bank setzt. Dieser sieht ihn verwundert an, was Kasamatsus schlechte Laune nicht verbessert.

„Du bist zur Zeit abgelenkt. Mehr als sonst schon“, sagt er dann.

Kise deutet ein Kopfschütteln an, noch immer ein Grinsen auf den Lippen tragend. „Ich habe noch nie gelernt. Nicht so wie letztens im Park.“

„Aber nur, weil du dir ein One-on-One mit Aomine davon versprochen hast“, erwidert Kasamatsu und bettet die Arme auf den Oberschenkeln, als er sich vorlehnt. „Du bist motiviert, wenn es um Dinge, die Aomine und Momoi-san betreffen, geht. Bei allem anderen bist du abgelenkt. Ich misch nicht gern in diese Dinge ein, aber... du solltest ihnen deine Gefühle gestehen, Kise.“

„Senpai...?“

Kasamatsu fixiert Kise mit einem strengen Blick. „Ich meine es ernst, Kise. Dieses ganze Hin und Her während der Nachhilfestunde geht mir tierisch auf die Nerven. Und im Sommer beginnt das Training für den nächsten Winter Cup. Du bist Kaijous Ass, du kannst nicht nur halbe Sachen machen. Oder willst du dieses Jahr den Winter Cup etwa nicht gewinnen!?“

Kise schluckt und das Grinsen verliert sich nach und nach. „N-Natürlich will ich gewinnen, Senpai. Das Team ist mir wichtig!“

Das hat Kise bereits beim letzten Winter Cup bewiesen und daran zweifelt Kasamatsu auch nicht, aber... „Dann schaff Ablenkungen aus dem Weg und spring über deinen Schatten“, redet Kasamatsu weiter. Er versteht nicht viel von romantischen Dingen und hat auch keinen besonders guten Draht zu Mädchen, aber dass Aomine und Momoi ähnliche Gefühle gegenüber Kise hegen, kann selbst er erkennen. Obwohl er es als äußerst seltsam empfindet, versucht er nicht allzu sehr über dieses Dreiergespann nachzudenken. Alles, was er weiß ist, dass Kise am besten spielt, wenn er glücklich ist und wenn es etwas gibt, das ihn antreibt. Erst vor ein paar Tagen bei der Nachhilfestunde hat sich das wieder bestätigt, denn da hat er bewiesen, dass in seinem Gehirn noch für etwas anderes als Basketball Platz ist.

„Kaijou braucht dich“, sagt Kasamatsu und Kises Unterlippe bebt gefährlich.

„Senpai, das ist das Netteste, was du jemals zu mir—“, beginnt Kise, wird jedoch unterbrochen, als Kasamatsus Hand mit seiner Schulter kollidiert und der Schwung ihn von der Bank wirft.

„Hab ich dir erlaubt zu sprechen?“, murrt Kasamatsu und steht auf, um genervt aus der Umkleidekabine zu marschieren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Swanlady
2016-01-10T14:53:10+00:00 10.01.2016 15:53
Schon nach dem ersten Absatz dachte ich mir: oh-oh, Momoi als Verkupplerin, das wird interessant. Eine Frau mit einer Mission ist immerhin nicht aufzuhalten! Und ich hatte Recht, denn sie fängt gleich mal damit an, Kise und Aomine eine Umarmung aufzuzwingen *lach*
Ein etwas schüchterner Aomine hat irgendwie was, muss ich sagen ;) Und es ist irgendwie lustig, dass Lernen zwei so sportliche Jugendliche total erschöpft – außer Basketball darf man ihnen wohl wirklich nichts zumuten. :D‘
Letzten Endes ist aber Kasamatsu-senpai der wahre Verkuppler und ich liebe es. <3 Ich finde auch nicht ‚zu nett‘, er sorgt sich einfach nur um die Zukunft seines (ehemaligen) Teams. :‘)
Ich finde es außerdem klasse, wie du zwischen den Perspektiven hin- und herwechselst, so lernt man den Blickwinkel aller Charaktere kennen. Du schreibst sie auch alle verdammt gut *-*


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