Zum Inhalt der Seite

Bittersüße Erfahrungen

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Lang ist es her, aber nur weil ich vergessen habe das 2. Kapitel hochzuladen. ^^" Ich sitze zurzeit am 3 Kapitel, aber es geht schleppend voran, weil ich selten die Zeit finde. Tut mir leid.
Habt dennoch Spaß bei dem Kapitel. :D Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Angry at you

„Ihr kommt klar?“, erkundigte sich Zero und betrachtete Vater und Tochter, die am Boden hockten und versuchten, die Hausaufgaben zu lösen. Er fand es immer noch absurd, dass Koharu auf eine private Vorschule gehen musste, die schon Kindern Hausaufgaben aufzwang. In dem Alter sollte man spielen und Spaß haben. Doch was das anbetraf, hatte eben nur Koharus Mutter das Entscheidungsrecht.

„Klar, wir schaffen das. Wir holen dich nachher dann ab.“

„Bis später, Papa Zero“, rief Koharu und winkte ihm, ehe sie sich wieder zu ihrem Vater drehte. „Papa, nicht! Ich muss das machen! Das Kana kann ich noch gar nicht“, hörte er noch die kleinen Beschwerden und verschwand glucksend.

Draußen wartete sein Fahrer im Wagen und er stieg einfach nur noch in den Mercedes ein. Drinnen saßen sein Bruder und Hizumi. Dass der Kleinere dabei war, irritierte ihn, aber dafür gab es sicher seine Gründe. Er begrüßte die beiden und ihm wurde die Situation erklärt. Es war Ware angekommen, etwas früher als erwartet. Er wusste, dass es wichtige Ware war, weshalb sie diese persönlich überprüfen würden. Allerdings verstand er noch nicht, warum Hizumi dabei war. Sie fuhren zu einer Lagerhalle am Hafen.

„Wir sind gleich wieder da, du wartest bitte hier, Hizu-chan.“ Zero konnte sehen, dass diese Ansage ihrem Hundebetreuer nicht gefiel, aber jetzt ging es nun mal um die Arbeit und Hizumi war kein Yakuza.

„Ist gut. Bleibt Yuto hier, dass ich wenigstens wen zum Reden habe?“

„Ja, tut er. Wir beeilen uns auch. Danach bring ich dich zur Arbeit.“

Zero stieg schon mal aus und gab den beiden noch Zeit für einen kleinen Moment Zweisamkeit. Er wusste nur zu gut, dass im Haupthaus wenig Möglichkeit dazu bestand. Mit seinem Bruder ging es dann zum Lagerhaus, wo noch eine große Gruppe ihrer Leute wartete. In der Mitte der Halle standen zwei große Schiffcontainer. Jemand öffnete diese und darin befanden sich eine Menge gefesselter Mädchen.

„Wie viele sind es? Wurde die Bestellung von fünfzig erreicht?“, erkundigte sich Tsukasa und zerrte ein kleines Mädchen, welches stark wimmerte, hervor. Kritisch betrachtete das Clanoberhaupt das Mädchen.

„Leider fehlen mal wieder welche. Scheinbar hat unser Vertragspartner in letzter Zeit einige Probleme, genug Mädchen zu bekommen. Er entschuldigt sich und hat von dem geforderten Geld einmal den Betrag für die fehlende Ware abgezogen und er gibt gleichzeitig auch einen Nachlass“, erklärte einer der Yakuza und reichte Zero den Brief.

Tsukasa zerrte in der Zwischenzeit noch andere Mädchen nach vorne und begutachtete sie. „Wenn er nicht genug ranbekommt, kann man nicht viel machen. Gefallen tut es mir dennoch nicht. Wir sollten eventuell daran denken, jemand neues zu finden, der uns die Ware liefert.“

Ruhig schritt Zero auf seinen Bruder zu. „Wir sollten darüber nachdenken, aber vorher müssen wir wissen, was wir machen. Uns fehlen Mädchen und wir haben auch Bestellungen“, warf Zero ein, aber der Größere winkte ab.

„Das klappt schon. Einige haben ein paar extra angegeben, würden aber auch mit weniger auskommen und das nutzen wir eben für unseren Vorteil.“ Tsukasa schob das Mädchen weg, welches er gerade begutachtet hatte. „Taku, kannst du dafür sorgen, dass jede von ihnen die Markierung erhält?“ Der Angesprochene nickte Tsukasa zu und fing an, die Mädchen aufzuteilen, da dieser nicht alle gleichzeitig wegbringen konnte.

„Zero, ich hab nachher noch ein paar andere Geschäfte zu erledigen. Begleite mich. Ich muss mit dir noch etwas besprechen.“ Sie drehten sich um und wollten zum Ausgang gehen, als sie Hizumi dort stehen sahen, welcher einfach nur geschockt da stand.

„Das wird jetzt eine unangenehme Angelegenheit“, kommentierte Zero und ging schweigend auf den Kleineren zu, drängte diesen zurück zum Wagen. Er wusste, dass sein Bruder ihm gleich folgen würde.

„Tsukasa, was wird mit diesen Mädchen passieren? Die meisten sahen aus, als wären sie gerade mal zehn Jahre alt. Sie sollten bei ihren Eltern sein. Was soll das?“

Genervt setzte sich der Älteste von ihnen auf seinen Platz und zündete sich eine Zigarette an, obwohl er die letzte gerade erst ausgedrückt hatte. „Das willst du nicht wissen, Hizu-chan.“

„Doch Tsukasa, das will ich!“, protestierte Hizumi aufgebracht.

„Auf deine Verantwortung…. Die Mädchen wurden entweder von ihren Eltern entführt oder verkauft. Sie sind jetzt hier in Japan, um an Bordelle, AV-Firmen oder andere Sexindustriefirmen verkauft zu werden. Manche werden vielleicht Glück haben und nur die Lustsklaven von irgendwelchen Perversen werden. Wer weiß das schon? Sie werden jetzt ein Tattoo erhalten und ein Brandzeichen, mit welchem sie immer als Besitz unseres Clans markiert und zugeordnet sind. Sollte eine weglaufen, kann man daran erkennen, dass sie uns gehören“, erklärte Tsukasa.

„Gleichzeitig können wir auch erkennen, an wen wir sie verkauft haben“, fügte Zero hinzu und konnte an Hizumis Geschichtsausdruck sehen, dass diesen das mehr als schockierte.

„Wie könnt ihr so etwas machen? Die Mädchen haben euch nie etwas getan. Sie haben nicht einmal eine gute Zukunft. Tsukasa, bitte, könnt ihr damit nicht aufhören?“ Der Kleinere schien sehr tief getroffen über diese Offenbarung. Zitterte Hizumi? Warum kümmerten diesen die Schicksale von irgendwelchen Menschen, die er nicht einmal kannte? Das machte keinen Sinn, zu mindestens nicht für Zero.

„Das ist unser Job. Du hasst die Yakuza doch eigentlich genau deswegen, weil wir Leben zerstören ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Nur weil wir andere Tätigkeiten ausüben, als die in Miyazaki heißt das nicht, dass wir anders sind.“ Er war sich nicht sicher, ob das, was sein Bruder gerade gesagt hatte, wirklich die beste Idee gewesen war, auch wenn es den Tatsachen entsprach. Der Wagen hielt vor dem Hostessclub, bei dem Hizumi noch immer ab und zu arbeitete. Schweigend, aber merkbar wütend, stieg Hizumi aus und knallte die Tür des Autos hinter sich zu.

„Glaubst du, das war die richtige Art und Weise ihm das mitzuteilen? So schnell wird er dir das nicht vergessen…“

„Er kann nicht länger in einer Traumwelt leben. Wenn er es schon durch Zufall erfahren hat, muss er eben damit zurechtkommen. Er ist keine fünf mehr und wir sind nun einmal ebenso die bösen wie alle anderen Yakuza-Clans auch. Irgendwie wird er es schon verkraften. Lass ihn ein paar Tagen bocken und schmollen, dann werde ich ihn schon irgendwie gütig stimmen können.“

„Was wenn nicht?“

Zero war überrascht, als er den bitteren Ausdruck auf dem Gesicht seines Bruders sah. Es war das erste Mal, dass er so viel Schmerz bei seinem einzigen Familienangehörigen sah.

„Sollte er sich nicht wieder einkriegen, werde ich ihn ziehen lassen. Dann soll er wieder zurück in die fast heile Welt, aus der ich ihn gerissen habe. Womöglich ist das sogar besser für ihn. Er ist keiner von uns, er gehört nicht in unsere Welt.“ Tsukasa schnippte seine Zigarette aus dem leicht geöffneten Fenster. „Wir sollten uns auf die Arbeit konzentrieren. Es ist einer der wichtigeren Drogendeals, da können wir uns keine Ablenkung leisten.“

Zwar stimmte Zero seinem Bruder zu, aber dennoch störte es ihn, dass dieser Hizumi gehen lassen wollte, wenn nötig. Natürlich wusste er, dass Tsukasa Hizumi auf seine ganz eigene Art und Weise liebte, auch wenn er das anders zeigte als normale Menschen. Es hatte einige Jahre gedauert, bis die beiden als wirkliches Paar zusammen gefunden hatten, es durfte nicht so enden. Aber was konnte er schon tun? Jetzt sollte er sich aber wohl ernsthaft auf den Deal konzentrieren, Zero wollte nicht daran schuld sein, dass da etwas schief ging.
 

~*~
 

Vor sich hin meckernd stand er in der Küche und schnitt Obst für die Früchteteller zurecht. Gelegentlich kam mal eines der Mädchen zu ihm und beschwerte sich über seine Kunden. Die Momente, in denen er aufhörte über Tsukasa zu motzen. Natürlich wussten die Angestellten hier mittlerweile, dass da mehr zwischen Chef Tsukasa und ihm lief. Es hatten sich alle dran gewöhnt und es störte sich niemand daran. Viele der Hostessen fanden es auch witzig, wenn er so vor sich hin blubbernd in der Küche stand.

Aber was sollte das auch mit diesem Menschenhandel? Ja, natürlich wusste er, dass Yakuzas alles machten, aber nicht das Gesetz beachteten. Jedoch hatte Hizumi gedacht, dass sich der Clan, bei dem er schon seit zehn Jahren lebte, sich nur auf Gelderpressung, Prostitution und eben diese ganzen Hostclubs beschränkte. Wie naiv er doch mal wieder war. Doch die armen Mädchen, die einfach in so ein Leben gezwungen werden sollten. Es störte ihn. Vielleicht weil sein eigenes Leben, als Jugendlicher von Yakuzas zerstört worden war, hatte er sich gewünscht, dass sein Freund das nicht tat. Irgendwo hatte er mal gehört, dass es solchen Mädchen auf kuriose Art und Weise sogar unter solchen Umständen besser gehen konnte. Das käme wohl ganz drauf an, aus welchen Verhältnissen diese stammten. Der Grund warum manche Eltern ihre Töchter eben auch verkauften, aber Hizumi konnte sich das einfach nicht vorstellen.

„Hizu-chan, du bist heute einfach nicht bei der Sache. Geh nach Hause. Die Früchte sind nicht so sauber geschnitten wie sonst und du schimpfst die ganze Zeit vor dich hin. Du schneidest dich noch in den…“

„Au!“, unterbrach er den Ladenchef und schob sich seinen Finger in den Mund, aus welchem Blut quoll. Schmollend sah er seinen Vorgesetzten an, welcher nur lachte über das Timing. „Warte Hizu, ich bring dir ein Pflaster und dann gehst du nach Hause.“ Noch immer mit dem Finger im Mund nickte er und wartete auf sein Pflaster.
 

Doch ziemlich deprimiert über den ganzen Tagesverlauf, war er auf dem Heimweg und hatte sich für einen Spaziergang entschieden, anstatt für die Bahn. Eilig hatte er es nämlich nicht. Zuhause würde er nur wieder auf Tsukasa treffen. Heute würde er wohl auch seit langem Mal wieder in seinem eigenen Zimmer schlafen. Sonst lag schlief er immer bei Tsukasa im Bett. Es war schön, wenn er auf der Seite lag und sein Freund ihn an sich drückte, sicher in den starken Armen. Es kam selten vor, aber gelegentlich war auch sein Freund mal ein paar Tage weg. Dann lag er alleine in dem Bett und konnte kaum schlafen, weil ihm die starken Arme fehlten, die ihn so sicher hielten. Manchmal hatte er sich so sehr nach Kontakt gesehnt, dass er dann zu den Hundezwingern gegangen war und dort bei den Hunden geschlafen hatte. Wenn er also heute alleine schlief, würde er sich irgendwie auch selber bestrafen.

„Hizumi?“ Verwirrt suchte er nach der Stimme, die ihn gerufen hatte. „Hizumi! Wir haben uns schon ewig nicht mehr gesehen!“

„Makoto?“ Den Typ, der ihm jetzt gegenüber stand, kannte er aus seiner Schulzeit. Er konnte es kaum glauben. Tokyo war so riesig und dennoch traf er jemanden den er kannte, durch Zufall. Wenn er ehrlich war, war Makoto auch nicht irgendwer, sondern sein bester Freund. Er bereute es schon, dass er sich nie wieder gemeldet hatte, aber vielleicht konnten sie das jetzt nachholen.

„Ja, genau! Du warst nach High School plötzlich verschwunden, keiner wusste, wo du hin bist. Es ist voll cool, dass ich dich jetzt durch Zufall hier treffe. Wollen wir etwas trinken gehen? Wenn du willst können wir auch im Konbini was kaufen und zu mir gehen. Ich wohne da vorne um die Ecke. Das ist die günstigere Variante.“

Hizumi überlegte. Er könnte sich auch einfach heute volllaufen lassen und dann bei Makoto übernachten. Ohne ein Wort zu sagen. Mal sehen was sein Freund dazu sagen würde. „Lass uns zu dir gehen, da müssen wir uns keine Sorgen um Öffnungszeiten machen, falls wir uns festquatschen“, erklärte er dann und sie machten sich auf in den nächsten Konbini. Die gab es zum Glück an allen Ecken und Enden, sodass sie sich schnell mit einer größeren Menge Alkohol eindecken konnten. Makoto wohnte wirklich nicht weit weg. Die Wohnung war zwar klein, gerade im Vergleich zu dem Anwesen, wo er wohnte, aber zu seiner damaligen Wohnung doch wieder groß. Sie setzten sich um den kleinen Tisch und Hizumi ließ seinen Blick schweifen. „Du hast unseren Wisch vom Gläser Rücken immer noch?“, meinte er erstaunt und musste lachen.

„Klar! Ich kann doch so eine wichtige Erinnerung nicht wegwerfen. Wenn du willst, können wir noch mal unser Glück versuchen. Was meinst du?“

Hizumi winkte ab. „Erst trinken und dann sehen wir weiter, Makoto!“ Sie hatten viel nachzuholen. Außerdem musste er noch an ihre Jugend denken. Wie häufig hatten sie sich heimlich Alkohol besorgt und dann irgendwo betrunken. Häufig sind sie dann einfach eingeschlafen und erst im Morgengrauen aufgewacht, hatten ihre Eltern zu Tode besorgt. Jetzt würden sie niemandem Sorgen bereiten.

Kaum hatte er das gesagt, stellte er sein Handy aus und öffnete die erste Dose Bier. Erst hatte er noch versucht mitzuzählen, wie viel er eigentlich trank, aber irgendwann wollte sein Gehirn da einfach nicht mehr mitmachen. Sie redeten über alte Zeiten, was sie jetzt machten oder was sie noch gerne machen wollten. Mit steigendem Alkoholpegel wurde aus dem Reden auch eher ein Lallen, aber sie verstanden sich dennoch irgendwie.

Hizumi starrte seinen Kumpel doof an, als dieser ihren alten Zettel vom Gläser rücken hervor kramte.

„Ein letztes Mal, aus Nostalgiegründen“, erklärte Makoto und er nickte nur zustimmend. Warum auch nicht? Bisher war es immer interessant gewesen, wenn sie das gespielt hatten. Sie räumten den Tisch leer und legten das Papier darauf. Während Makoto ein Glas holte, betrachtete er den Zettel. Oben hatten sie Buchstaben hingeschrieben und unten Zahlen, alles in einem Halbkreis. In der Mitte hatten sie sich an irgendeinem Zeichen versucht, von dem er nicht einmal mehr wusste, was es bedeuten sollte. Schräg versetzt darunter standen noch ‚ja‘ und ‚nein‘. Sie saßen sich gegenüber, das Licht gedämmt. Hizumi musste immer wieder kichern, weil er die Situation einfach zu unwirklich fand.

„Okay, dann lass uns loslegen“, meinte sein Schulfreund. Sie legten ihre Finger auf das Glas und fragten, ob ein Geist anwesend wäre. Es dauerte einen Moment, dann bewegte sich das Glas auf das geschriebene ‚ja‘. Hizumis Körper spannte sich kurz an, er hatte nicht damit gerechnet.

„Darf ich anfangen, Hizumi?“ Der Angesprochene nickte, da er sich nicht komplett sicher war, was er eigentlich fragen wollte.

„Erwidert meine Flamme meine Gefühle?“, wollte Makoto wissen und musste sich mit einem ‚nein‘ als Antwort vom Geist zufrieden geben. „Du bist dran, Hizumi.“

Er atmete tief durch. Ja, er würde wohl eine ähnliche Frage stellen. „Geist, sag mir, werde ich glücklich in meiner Beziehung sein?“ Sein Herz raste. Was würde wohl die Antwort sein? Das Glas bewegte sich langsam und tendierte zum ‚ja‘, aber wanderte dann in die gegensätzliche Richtung. Also bekam auch er ein ‚nein‘, jedoch gab er sich nicht damit zufrieden. „Warum?“

Das Glas wanderte zurück zum Ausgangspunkt, um sich dann auf den Weg zu den Buchstaben zu machen. Stück für Stück folgte Buchstabe nach Buchstabe, bis ‚Tod‘ entstand. Hizumi schnappte nach Luft. „Wer?“, murmelte er unbewusst und konnte es kaum fassen. Deswegen würde er nicht glücklich werden können? Es lag also nicht an dem Beruf seines Liebsten. Oder aber dieser würde dadurch sterben. Oder würde er selber sterben? Vielleicht durch jemanden, der seinem Freund eins auswischen wollte. In seinem Kopf jagten die verschiedensten Ideen herum und er bekam gar nicht mit, wie das Glas einen Namen formte, bis Makoto diesen sagte.

„Tsukasa?... Wer ist das?“

Überrascht sah er auf. „Mein Partner… Sorry, ich muss nach Hause.“

„Hizumi, nun warte doch. Es fährt schon lange keine Bahn mehr und so sicher ist es in der Gegend auch nicht.“ Makoto versuchte ihn aufzuhalten, aber er stürmte nur zur Tür und wollte in seine Schuhe schlüpfen, was ihm nicht so ganz gelingen wollte. „Hizumi, interpretier da nicht zu viel rein. Du weißt doch, man soll dem ganzen doch nicht trauen. Jetzt warte doch bitte. Hizumi! Vielleicht hat einer von uns unbewusst das Glas bewegt. Beruhige dich!“

„Makoto, hör auf!“, schrie er panisch. „Kurz bevor unsere beiden heiß geliebten Haustiere gestorben sind, haben wir auch Gläser rücken gespielt. Es ging ebenfalls um Tod. Wir haben beide nicht viel hinein interpretiert und uns einen Spaß draus gemacht, Details zu erfragen. Keine zwei Tage später war dein Hund und mein Hamster tot und sie sind genauso gestorben wie es der Geist gesagt hatte. In diesem Punkt muss ich einfach daran glauben!“

Makoto versuchte ihn weiterhin aufzuhalten, doch er hörte nicht, sobald seine Schuhe halbwegs angezogen waren, stürmte er los. Er wollte Tsukasa sehen, sich vergewissern, dass dieser noch lebte. So schnell ihn seine Beine tragen konnten, lief er nach Hause, auch wenn seine Lungen brannten und der Alkohol ihn kaum geradeaus laufen ließ. Er stolperte, fiel hin und stand sofort wieder auf. Den Schmerz in seinen Armen und Knien ignorierte er einfach. Alles was er wollte, war Tsukasa sehen. Das Gläser rücken nie ernst zu nehmen war, wusste er tief in seinem Inneren, aber gerade war das unwichtig. Auch seine Probleme mit der Arbeit seines Freundes waren gerade nebensächlich. Wichtig war, dass es Tsukasa gut ging. So sauer er auch auf seinen Freund war, er wollte nicht, dass diesem etwas zu stieß. Die Sache mit seinem Hamster hatte ihn nie losgelassen. Es war der Grund gewesen, weshalb er aufgehört hatte Gläser rücken mit jemanden zu spielen. Die Angst, dass noch jemandem den er liebte etwas zustieß, war zu groß. Auch wenn er eigentlich nicht an Geister glaubte und auch nicht an das was beim Gläser rücken rauskam, so hatte ihn die Geschichte mit dem Tod besseres gelehrt. Wenn es um das unvermeidbare ging, etwas was nicht wieder rückgängig gemacht werden konnte, glaubte er dem Zettel einfach.

Gefühlt nach einer Ewigkeit, stürmte er in das Anwesen und wurde von einem verschlafenen Yakuza, der gerade auf die Toilette wollte, verwirrt angestarrt.

„Wo ist Tsukasa?“, japste er und hatte das Gefühl Blut zu schmecken, von der Anstrengung.

„Im Krankenhaus“, antwortete der Yakuza nur verschlafen.

„Und warum?“, erwiderte er harsch zu dem verschlafenen Untergebenen seines Freundes, doch dieser tapste nur schweigend weiter zur Toilette.

Sein Freund war im Krankenhaus? Warum? Was war passiert? Hektisch holte er sein Handy hervor und stellte dieses an, wählte Zeros Nummer, aber dieser reagierte nicht.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück