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This is our jungle!

von

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Wie angewurzelt war er stehen geblieben und starrte in den Lauf der Waffe, aus welcher leichter Rauch zu sehen war. Erst nach und nach realisierte er was passiert sein musste und sah zu seinen Füßen. Eine kleine Blutlache hatte sich im Zentrum der Person gebildet, dessen goldblonde Haare wie ein Fächer ausgebreitet waren und dabei das sonst so strahlende Gesicht bedeckten.
 

Langsam ließ er sich zu der Gestalt auf den Boden sinken, streckte seine Hand aus, nur um doch wieder zurückzuzucken. Dieser sonst so aktive, junge Mann vor ihm bewegte sich nicht. Wieso nicht? Er war doch sonst immer so aufgekratzt. Oder war es nur ein schlechter Scherz?
 

„Kise? Oi, Kise!“ Seine Stimme kam ihm fremd vor und doch versuchte Aomine es nun immer wieder, immer lauter, nur um jedes Mal keine Antwort zu bekommen. Sachte drehte er ihn schließlich auf den Rücken und stockte leicht, als er die Wunde sah, die sich auf seiner Brust gebildet hatte. Wovon? War dieses kleine Ding so gefährlich?
 

Leise zischte er auf und strich ihm seine Haare aus dem Gesicht, um in ein schmerzverzerrtes Gesicht zu sehen. Langsam beugte Aomine sich runter, ehe er erleichtert aufatmete, als er einen kleinen Laut vernommen hatte. Sein Herz schlug noch wie es schien, also war es nicht getroffen. Dennoch wusste er nicht wie sein Zustand war und stand sofort auf.
 

Dieses Mal war er es, der sich schützend vor Kise stellte und entschlossen seinen Speer auf ihren Feind richtete. Niemand sollte ihn mehr verletzten. Schon gar nicht dieser Kerl, der diesem Sonnenschein anscheinend schon viele Schmerzen zugefügt hatte. „Ha, wie jämmerlich. Aber er war schon immer so. Lieber würde er selbst sterben als irgendjemanden sterben zu sehen. Dabei wollte ich ihn noch etwas leiden sehen, wie schade~“
 

„Halt den Mund! Was gibt dir das Recht so über jemanden zu reden?!“ Aomines Wut war greifbar und während er noch versuchte einen klaren Gedanken zu schaffen, hörte er plötzlich ein schwaches Surren, welches rasch immer näher zu kommen schien.
 

Bereits im nächsten Augenblick zersprang eins der großen Fenster zu seiner rechten und Haizaki wurde mit einem überraschten Laut seinerseits entwaffnet. Verwundert folgten seine Augen dem Schatten, welcher eben zwischen ihnen geflogen war und weitete seine Augen etwas. In der Wand steckte ein Speer und er wusste was das bedeutete. „Kagami, schnell! Bring ihn hier raus!“
 

Wie vom Blitz getroffen dachte der Angesprochene nicht lange nach und legte die kurze Distanz zu ihnen zurück, um Kise vom Boden aufzusammeln. Prüfend sah Kagami ihn noch an, ehe er zur kaputten Scheibe sprintete und sich mit der Schulter dagegen warf, um ein größeres Loch zu schaffen aus dem sie verschwinden konnten. Den verletzten Blonden drückte er dabei mehr an sich, um ihn vor den Scherben zu schützen, was dazu führte, dass er beim Aufprall selbst einige Schrammen bekam.
 

Kurz zischte er auf, ehe er sich erhob und zurück sah, wo Aomine sich bereits auf den verdutzten Mann gestürzt hatte. Noch während dem Sprint hatte Aomine seinen Speer fallen gelassen und stattdessen ein Messer aus seinem Gürtel gezogen, mit welchem er auf das Herz dieses Monsters gezielt hatte. Leider hatte Haizaki sich anscheinend schneller erholt als geplant, denn er hatte den gezielten Stich mit seinem linken Arm abgefangen, sodass eine wilde Rangelei entstanden war, in welcher jeder versuchte dem anderen den Gar aus zu machen.
 

Gerade als Aomine dachte er hätte die Oberhand bekommen, sah er ein wildes Funkeln in der Hand des Mannes. Schnell drehte er sich zur Seite und hörte einen lauten Knall neben seinem Kopf. Fluchend ließ er von ihm ab und rannte zu seinem verlassenen Speer, ehe er in einer spitzen Kurve zum Fenster rannte, um ebenfalls raus zu kommen.
 

„Pass auf!“ Als Aomine die Warnung hörte spürte er erneut einen Luftstreif an seiner Wange und hörte hinter ihm erneut das laute Fluchen des Mannes, der ihn erneut nur knapp verfehlt hatte. „Schnell weg hier!“ Aomine nickte leicht als er Kagami erreicht hatte und rannte mit ihm zusammen in den Wald hinaus, vorbei an den Wachen, die mit mehreren Speeren und Pfeilen aufgehalten wurden.
 

Erst nachdem sie eine Weile gerannt waren nahmen sie den Weg an einem Abhang runter und liefen ein kleines Stück zu einem Fluss, wo sie halt machten. Laut keuchend ließen sie sich nieder, doch noch bevor er überhaupt zu Luft gekommen war, sah Aomine wieder zu Kise und zog ihn vorsichtig vom Rotschopf auf seinen Schoß. Behutsam strich er ihm die Haare aus dem Gesicht und seufzte leise, bevor er noch einmal seinen Herzschlag überprüfte.
 

Er war noch da, weswegen er das Kleidungsstück, welches Kises Brust verdeckte, auseinander riss, um die Wunde besser in Augenschein nehmen zu können. Skeptisch hob er eine Augenbraue als er das runde Loch sah, aus dem nach wie vor Blut zu tropfen schien. Glücklicherweise schien die Kugel wirklich das Herz verfehlt zu haben, und auch sonst sah es nicht so aus als seien lebenswichtige Organe verletzt worden.
 

„Lass mich mal sehen“, begann Kagami schließlich und rutschte etwas näher, ehe er sich die Wunde genauer ansah. „Was tust du da? Als ob du Ahnung hast wie man ihm helfen kann.“ „Sagt der Richtige. Halt ihn fest. Momoi und Kuroko haben mir bevor wir gegangen sind noch eine kleine Einweisung gegeben. Anscheinend hatte Kuroko damit gerechnet, dass so etwas passieren könnte. Momoi hat mir erklärt was ich machen soll wenn der Fall wirklich eintritt.“
 

Rasch holte er zwei Nadeln aus einer kleinen Tasche, die an seinem Gürtel hing und wusch sie kurz im klaren Wasser. Anschließend kam er wieder zu ihnen und beugte sich über den Blonden. „Halt ihn gut fest. Das wird nicht gerade schmerzfrei sein.“ Überrascht sah Aomine in das plötzlich so ernste Gesicht und nickte leicht, während er den Blonden gut fixierte. Mit einem kleinen Nicken positionierte Kagami seine Hände, ehe er mit einem leisen
 

„Ich fange an“ die Nadeln behutsam in das Einschussloch steckte. Sofort begann der Blonde sich zu wehren und Aomine hatte seine Mühe ihn festzuhalten. „Beeil dich, Kagami!“, fluchte er und kurz darauf gab er endlich ein „Ich hab’s!“ von sich. Neugierig sah er ihn nun an, ehe er das kleine Metallding sah, welches Kagami einfach mit den Nadeln zur Seite geworfen hatte.
 

„Halt ihn weiter fest, es ist noch nicht ganz geschafft. Beug ihn vor, damit ich besser dran komme.“ Verwundert tat Aomine was ihm gesagt wurde und brachte Kise mehr in seine sitzende Position. Kagami hatte derweil ein kleines Fläschchen aus seiner Tasche geholt, welche er nun geöffnet auf der Wunde des Blonden ausschüttete. Erschrocken zuckte der Blonde zusammen und schrie schlagartig laut auf, bevor ihn seine Kräfte anscheinend komplett verließen und er mit einem Wimmern und tränenüberströmten Gesicht in Aomines Armen zusammenbrach.
 

Geschockt hielt Aomine ihn fest, bevor er Kagami einen bitterbösen Blick schenkte, der lediglich seine Hände verteidigend hoch hob. „Momoi meinte ich soll die Wunde damit desinfizieren indem ich sie darauf entleere.“ Fragend sahen sie daraufhin auf die Wunde, ehe Kagami sich fing und begann sie schnell mit Bandagen zu bedecken, welche er ebenfalls vorsorglich mitgenommen hatte.
 

Gut das er sich zuvor noch mit den beiden unterhalten hatte, sonst sähe die Sache wohl nun ein wenig anders aus und er war wirklich dankbar, dass Kuroko ihnen soweit vertraut hatte, um ihnen diese Information mit auf den Weg zu geben. Derweil strich Aomine Kise sachte durch die Haare und versuchte auch immer wieder die Tränenspuren aus seinem Gesicht zu verbannen, die nach wie vor noch das hübsche Gesicht zierten. Erst jetzt wurde Aomine wirklich klar, dass er Kise hätte verlieren können und allein der Gedanke ließ eine kalte Hand sein Herz ergreifen.
 

Vorsichtig drückte er ihn ein wenig mehr an sich, als Kagami fertig war und vergrub seinen Kopf in den blonden Haaren, bis er ein Geräusch aus dem Wald vernahm und sich sofort etwas aufrichtete. Erst als er einen grünen Haarschopf auftauchen sah, entspannte er sich wieder und sah Midorima anklagend an, bevor es sich zu einem dankbaren Blick wandelte.
 

„Wir mussten einen Umweg machen. Sie haben uns entdeckt. Die Männer sind bereits über Umwege auf dem Weg zurück zum Lager“, gab er bekannt und hinter ihm trat ein grinsender Takao hervor, der sofort ernst wurde, als er den Blonden erblickte. „Du hast die Speere geworfen, nicht wahr?“, fragte Aomine leise nach und bekam ein kleines Nicken vom Grünhaarigen. Verstehend richtete er sich auf und hob den Blonden dabei auf seine Arme.
 

„Wir sollten ins Lager gehen. Kise braucht Ruhe. Außerdem benötigen wir eine neue Strategie.“ Alle Anwesenden stimmten einvernehmlich zu und machten sich auf den Weg zurück zum Lager. Als sie dort angekommen waren, brachte Aomine den Blonden als erstes zu den Heilern, die sich ihm sofort annahmen, ehe er zusammen mit Midorima durch die Reihen ging, um zu sehen wie viele es zurück geschafft hatten. Nur wenige fehlten noch und er hoffte wirklich dass sie noch kommen würden.
 

Müde schloss er seine Augen und sah zu Kagami, der nicht minder erschöpft wirkte. „Ruh dich aus und lass deine Wunden versorgen. Wir sehen morgen wie es weiter geht. Sag auch den Männern, dass die Verletzten unbedingt zu den Heilern sollen. Wir brauchen keine Opfer durch leichtsinniges Verhalten.“ „Das gilt für dich genauso wie für den Rest, Aomine“, warf der Rotschopf noch ein, ehe er sich auf den Weg machte, um die Nachricht zu verbreiten.
 

„Können wir morgen weiter reden? Ich bin auch ziemlich erschöpft… wir machen den Plan morgen, wenn wir sicher sind das niemand mehr kommt“, begann er anschließend, nachdem er sich wieder an den Grünhaarigen gewandt hatte, welcher es ihm gleich getan hatte und bereits durchgegangen war, wie viele von seinen Leuten noch fehlten. „Einverstanden. Lass deine Verletzungen auch gleich untersuchen, wenn du auf dem Weg zu ihm bist.“
 

Leise lachte Aomine als Antwort auf die Worte und hob lediglich seine Hand zum Abschied, ehe er sich tatsächlich auf den Weg zu Kise machte. Als er vor seinem Bett stand, fühlte es sich fast so an wie beim ersten Treffen, nur dass er dieses Mal einen besseren Eindruck von ihm hatte. Erschöpft sackte er neben ihm zusammen und griff nach seiner Hand. Müde honigbraune Augen hoben sich durch die Berührung und ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen, als er erkannte wer da war.
 

Sanft drückte der Krieger die blasse Hand, ehe er sich vorbeugte und ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn drückte. „Werde schnell wieder fit. Versprich es mir.“ Ein schmales Lächeln, sowie ein schwaches Nicken waren alles wozu der Blonde noch in der Lage gewesen war. Kurz darauf fielen seine Augen wieder zu und auch Aomine konnte es nicht mehr verdrängen.
 

Seine Wunden waren Kratzer, also konnte er sie auch am nächsten Morgen noch behandeln lassen, wenn es sein musste. Viel lieber blieb er nun hier bei dem Blonden, zu dem er sich nun behutsam legte und vorsichtig einen Arm um seine Hüften schlang, bevor er selbst in einen tiefen Schlaf hinab glitt.



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