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Pellis Serpentis

Anguifer Leo II
von

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Konsequenzen, die wir tragen

Wenn es etwas gab, das Salazar Slytherin amüsierte, dann gab es da mehr, als so manch einer glaubte. Aber die meisten würden sofort goldrichtig liegen, wenn sie meinten, dass ihn entsetzte Blicke seiner Mitmenschen amüsierten. Das tat es durchaus und diese entsetzten Blicke hätte er am liebsten mit diesen neumodischen Fotoapparat einfach festgehalten. Aber leider wäre das wohl zu auffällig und damit auch zu unhöflich. Alleine hätte er dem Drang vielleicht nicht widerstehen können, aber da seine Freunde mit dabei waren, zügelte es sich deutlich leichter.

„Das... das können Sie nicht tun.“, kam es leise von Lucius Malfoy.

Der Mann hatte seinen Stand im Ministerium und im Schulrat eigentlich nur wegen Salazar und Harry halten können. Letzterer hatte nämlich sehr glaubhaft rüber bringen können, dass die Malfoys Voldemort nur noch aus Angst gefolgt waren, da sie Sorge um ihren Sohn gehabt hatten. Bla bla bla.

Interessierte doch eh kein Schwein. Die Familie hatte ihr Ansehen verloren und nur noch wenige schenkten ihr Gehör. Draco tat ihm da schon etwas Leid, da er versuchte den Ruf seiner Familie wieder aufzubauen. Allein deswegen konnte er seine Beziehung zu Harry auch nicht publik machen. Reinblütige Familien waren gleichgeschlechtliche Beziehungen nach wie vor ein Dorn im Auge, das hatten auch Godric und er selbst zu spüren bekommen. Das Lustige daran war wohl, dass immer noch kaum einer wusste, dass Godric eigentlich ein Halbblut war. Der Löwe sagte ja auch nichts dazu. Er widersprach den Leuten nie wenn sie es behaupteten, schlicht und ergreifend, weil sie ihn nie direkt fragten. Würden sie es tun, da war sich Salazar sicher, würde er die Leute aufklären, dass seine leibliche Mutter keine Hexe gewesen war. Aber warum sollte man jemanden etwas fragen, wo man sich doch der Antwort schon gewiss war? Er selber hatte auch nie gefragt, was vielleicht daran lag, dass er eigentlich ein Gespür dafür hatte, aber Godrics Magie diesen instinktiv vor solchen Begabungen schützte.

Egal, er schweifte ab.

„Doch, das können wir. Wir hatten nie einen Schulrat vorgesehen und dieser Schulrat ist viel zu sehr mit der Politik verknüpft. Wenn wir einen Schulrat wünschen werden wir das tun. Aber aktuell benötigen wir das nicht.“

„Sie reißen die Herrschaft der Schule an sich!“, kam es von einem anderen älteren Herren.

Noch immer blieb Rowena völlig gelassen und ließ sich ihr eigenes Amüsement nicht anmerken. Salazar war da ja irgendwie stolz und auch etwas neidisch, da er sich sicher war, es nicht so gut verbergen zu können. Aber andererseits erwartete man von ihm nicht sowas?

„Wir nehmen uns nur das, was uns gehört. Wo war denn der ach so tolle Schulrat, als die Schule den Rat benötigt hat? Ihr habt lediglich zugesehen, euch zurück gelehnt und keinen Finger krumm gemacht. Ihr habt im Jahre 92 und 93 für Dumbledores Abtritt gestimmt, obwohl ihr keinen geeigneten Rektor vorgeschlagen habt. Ihr habt die Schüler komplett allein und ohne Hilfe gelassen. Ja die Lehrer waren hier, aber die waren im Grunde genauso mit der Situation überfordert. Ihr hattet keine Lösung und habt einfach Dinge beschlossen, ohne die genauen Folgen abzuschätzen. Und ich denke im Jahre 95 und 96 habt ihr ebenso den Mund gehalten, als Dolores Umbridge mal so eben die Macht ergriffen hat, mit den feinen Unterschied, dass sie die Schüler gefoltert hat und was habt ihr getan? Däumchen gedreht und nur zugesehen.“

„Ach und was machen Sie, Godric Gryffindor? Lassen Greife auf die Schüler los.“

„Diese Greife sind gegenüber den Schülern nicht aggressiv geworden. Die Schüler werden ein Jahr vorher auf das Zusammentreffen vorbereitet und Godric selbst ist immer achtsam und -“

„Und wurde angegriffen. Wir wissen von dem Vorfall.“

„Ach, seid ihr dabei gewesen? Der Greif hatte mitbekommen, dass ich schwanger war und das hat ihn irritiert! Es lag nicht an den Schülern! Ihr kennt keine Greife. Keiner von euch hat sich je mit ihnen auseinander gesetzt, ich schon. Ihr habt nicht Mal irgendeinen pädagogischen Wert. Ihr seid überflüssig.“, kam es nun doch leicht grollend von Godric.

Sein Gefährte war wütend, ohne Frage. Er war in letzter Zeit eben leicht reizbar und dieses Mal unternahm er auch nichts um den Löwen aufzuhalten. Nein, dazu amüsierte er sich gerade einfach viel zu sehr.

„Sie haben -“

„Wir haben die Macht dazu Sie einfach zu ignorieren, genauso wie das Ministerium nicht länger Macht über Hogwarts hat. Die einzige Meinung die uns interessiert sind die der Schüler und deren Eltern. Also, das war's. Ich denke, Sie wissen wo die Tür ist?“

Helga klang einerseits zuckersüß wie immer, aber ihre Tonlage hatte etwas endgültiges an sich.

„Das werden Sie noch bereuen!“, empörte sich Lucius, ehe er und der Rest sich dann doch davon trollte.

Draco musste den Charakter seiner Mutter haben. Dieser Lucius benahm sich wie ein plärrendes Kind. Obwohl, er kannte den Mann nur als unterdrückter Diener seines Nachkommen. Wer wusste schon, wie er am Anfang gewesen war. Die letzten Herrschaftsjahre Toms hatten den Malfoys zugesetzt, da sie in dessen Gunst gesunken waren. Sie hatten versucht ihren Sohn zu schützen, das rechnete er ihnen an. Auch wenn ihr Schutz so ausgesehen hatte, ihn in die Reihen dieses Idioten zu locken. Aber für sie war es die einzige Möglichkeit gewesen.

Salazar hatte nichts gegen die Malfoys. Sie waren Opfer gewesen. Opfer, die zwar freiwillig da rein gelaufen waren, aber wenn Tom irgendwas von ihm geerbt hatte – und er redete nicht vom Parsel -, dann vermutlich seine Art andere auf seine Seite zu ziehen. Die Silberzunge, wie Godric es gerne bezeichnete. Er hatte Erinnerungen gesehen. Tom hatte nicht immer schrecklich ausgesehen, auch wenn er das Aussehen wohl von seinem Muggelvater geerbt hatte, denn Inzucht führte oft zu seltsamen Deformationen und seine Erben hatten dies auf die Spitze getrieben. Traurig, was aus seinem Blut geworden war. Aber es war nur eine Reihe. Eine, die Katharinas Blut in sich getragen hatte. Aber dieses Blut war nun endgültig ausgelöscht. Seines nicht. Seines lebte nun in Arthur weiter.

Die Stimme seines Gefährten holte ihn wieder aus seinen Gedanken.

„Nun, das war doch einfacher als gedacht.“

„Ich glaube Godric hat ihnen zum Schluss doch Angst gemacht.“, kicherte Rowena, woraufhin Godric lediglich nur schnaubte und er selber schmunzeln musste.

„Gut, gehen wir doch nun langsam was Essen, aber vorher sehe ich nach Arthur.“

Godric nickte ihm zu und während die anderen drei Gründer zur großen Halle aufbrachen, sah er selber nach seinem Sohn. Der Junge schlief nach wie vor, also überprüfte er noch einmal kurz den Zauber, der ihm sagen würde, wenn der Kleine Terz machte und lief ebenfalls zur Halle. Zusätzlich zum Zauber, überwachten auch Schlangen den Kleinen. Es würde schon nichts passieren.

 

„Und?“

„Er schläft.“, meinte Salazar lächelnd.

Das beruhigte Godric etwas. Er war froh, dass Arthur diesen ganzen Trubel um sich herum kaum bis gar nicht mitbekam. An dem Samstag wo der Minister mal wieder vorbei gekommen war, hatte er vor Arthur nicht seine Laune verbergen können und der Kleine war sehr verwirrt gewesen, wieso sein Dad so wütend war. Deshalb hatte Salazar sich um ihn gekümmert. Damit war das Ganze dann doch recht gut von dem Kleinen weg gekommen.

Er selber steckte diesen Trubel nicht so gut weg, wie er es gerne hätte. Das Ministerium beharrte darauf, dass die Greife getötet wurden. Solche gefährlichen Wesen hätten an einer Schule nichts zu suchen und es gab auch alle Unterschriften des Schulrates. Deshalb hatten sie beschlossen einen Schlussstrich zu ziehen und Politik aus Hogwarts endgültig zu entfernen. Das Ganze würde zwar wie eine Rebellion gegen das Ministerium wirken, aber so war es nun einmal. Für die Schule würden sie es tun. Sie wollten keinen Krieg und privat achteten sie auch die Gesetze, aber letztendlich hatte das Ministerium bisher nur einen schlechten Einfluss gehabt und eben jener politischer Einfluss hatte das zerstört, was sie aufgebaut hatten. Kinder wurden benachteiligt, oder bevorzugt, der Lernstand wurde den Wünschen der Politik angepasst. Es gab kein optimales Lernen mehr. Somit mussten sie es tun, auch wenn sie wussten, dass niemand gerne einen Machtbereich aufgab. Niemand, erst Recht nicht eine so führende Kraft wie das Ministerium.

Was ihn auch beunruhigte war die Frage, wie das Ministerium handeln würde. Würden sie wissen was Salazar und Arthur waren? Wenn sie Greife – diese absolut majestätischen und klugen Wesen -, als gefährlich einstuften, wie würden sie dann auf Dämonen reagieren?

„Denk nicht mehr dran.“

Irritiert sah er auf, blickte in die silbernen Augen seines Gefährten.

„Ich weiß. Es ist nur ein großer Schritt.“

„Das ist es, aber es ist das Beste und Nötigste für die Schule.“

Langsam nickte er, nahm kurz die Hand von Salazar. Es war unterm Tisch, das war nicht wirklich zu sehen. Dennoch währte die Berührung nur kurz. Man musste das Ganze ja nicht übertreiben. Somit widmete er sich wieder seinem Essen. Heute war es nicht von Helga. Die Blonde kochte nicht mehr jeden Tag, es war ihr einfach zu viel. Sie hatten viel mehr Schüler als damals, da ging es einfach nicht anders. Aber die Hauselfen nutzten ihre Rezepte und dementsprechend war das Essen dennoch lecker. Aber man merkte, wann Helga kochte. Salazar aß dann immer mehr, als wenn sie es nicht tat. Sein Gefährte liebte eben Helgas Essen. Er selber merkte da kaum einen Unterschied, immerhin hielten sich die Elfen ja an ihre Rezepte und somit war es doch dasselbe, oder nicht? Laut Salazar nicht, aber wie gesagt, er selber merkte da keinen großen Unterschied.

„Ach übrigens, wir haben eine Menge Post bekommen von Eltern die euch beide beglückwünschen. Scheinbar trauen sich nicht alle, euch selber zu beglückwünschen.“

„Ach wirklich? Wir bekommen dabei schon eine Menge Post. Auch von Journalisten, die ihn unbedingt Mal sehen wollen.“, meinte Salazar auf Helgas Worte hin und Godric verzog kurz das Gesicht.

Ja die Paparazzi. Scheinbar waren sie als Gründer sowas wie Promis in der Zaubererwelt geworden und das nun die beiden männlichen Gründer ein gemeinsamen Kind hatten, hatte schnell Schlagzeilen gemacht. Ihnen war bewusst gewesen, dass die Schüler und Lehrer plaudern könnten, aber ihnen war nicht bewusst gewesen, welch reges Interesse an Arthur herrschen würde. Etwas was Salazar und ihm nicht so sehr passte. Ihr Sohn sollte sich entwickeln können wie jedes andere Kind auch und nicht eine Berühmtheit sein wie Harry Potter als 'der Junge der lebt'. Harrys 'Glück' war wohl, dass er fernab der magischen Welt groß geworden war, bis er 11 geworden war. Arthur hatte dieses Glück nicht, er war mittendrin und es würde ihm auch nicht entgehen, dass man ihn wohl anders behandeln würde. Aber man musste es nicht übertreiben und ihn jetzt schon vor die Aasgeiern der Presse stellen. Sie wollten doch nur Fotos und am Besten ein Interview über den Kleinen um den Artikel des Jahres schreiben zu können, der dann eh voller Lügen war. Nein, sie würden ihren Kleinen so gut es ging vor der Presse schützen. Sie hatten auch die Schüler gebeten keine Bilder von Arthur zu machen. Natürlich würde es welche geben, welche nicht auf sie hören würden, aber was sollten sie anderes tun? Den Kindern die magischen Fotoapparate nehmen? Nein, einfach weil sie so selber keine persönlichen Erinnerungen an Hogwarts machen konnten. Somit blieb ihnen nichts Anderes übrig als Arthur vorerst vom Rest fern zu halten und die Schüler darauf zu sensibilisieren.

Ein lauter Knall ertönte in der Halle und dann war da Arthur, inmitten der Halle und schien sich verwirrt umzusehen.

„Dada!“

Er erblickte sie und krabbelte sofort in seinen Tempo los. Dabei legte er einen halben Rekord hin. Bevor er sich seinen Kopf stoßen konnte, ließ Godric den Kleinen in seinen Arm schweben. Arthur quietschte vergnügt durch die kleine Schwebeeinlage und paschte aufgeregt in seine Hände. Er selber sah irritiert zu seinem Gefährten, welcher aber ebenso verblüfft drein sah.

„Unser Sohn kann sich apparieren Salazar. Warnst du mich nächstes Mal?“

„Ehrlich, Katharina konnte das in dem Alter noch nicht und ich weiß selber nicht, ab wann ich das konnte.“

„Nun jetzt wissen wir, dass der Zauber, der Apparieren innerhalb Hogwarts verhindert, ebenso nicht für Arthur zählt.“, murmelte Rowena und Godric stöhnte entsetzt auf.

Das war nicht gut. Wenn ihr Sohn das konnte, könnte er sich in der Theorie überallhin apparieren und das unkontrolliert. Es war ein Wunder, dass dem Kleinen nichts passiert war. Ohne Training konnte das nämlich gewaltig schief gehen.

„Wir müssen den Zauber auch auf ihn erweitern. Ich will nicht, dass ihm dabei was passiert, oder er sonst wo landet.“

Er merkte wie Salazar dabei erschauderte und ja, er selber wollte auch nicht daran denken, wo der Kleine landen könnte.

Er bemerkte erst jetzt die Stille der Halle und sah zu den Schülern. Die waren wohl genauso geschockt wie sie selbst. Auch die anderen Lehrer wirkten überrascht.

„Geht es ihm gut?“ fragte McGonagall dann doch besorgt nach.

„Ja, es geht ihm gut.“

Die Lehrerin nickte und musterte Arthur noch einmal etwas besorgt, aber der freute sich gerade ein Ast ab und mümmelte eine Teigtasche. Er schien nicht Mal zu merken, was er eigentlich hier ausgelöst hatte. Mhmh... wie konnte man ein Apparrierverbot für Arthur entwickeln, die Gründer aber weiterhin passieren lassen? Rowena meinte ja, dass Arthurs Magie seiner und Salazar so ähnlich war und Hogwarts deshalb auf den Jungen so reagierte. Konnten sie also Arthur überhaupt ausschließen?

 

Kommt schon Salazar!“

Zu Fuß wäre er schneller. Aber so konnte er eben nur das Tempo halten, was sein Pferd konnte. Er folgte dem Löwen durch den dichten Wald und es war nicht immer einfach, da sein Pferd um einiges störrischer war, als das von Godric. Lag vielleicht auch daran, dass Godrics Ross es gewöhnt war durch Dickicht zu preschen. Seines verließ kaum die Wege und wenn dann nur über weite Felder zu galoppieren.

Er nahm das Lachen von Godric wahr und ärgerte sich weniger als vorher. Solange es ihm Spaß machte, war es das Wert. Schließlich hielt Godric an und er konnte endlich aufholen. Sein Pferd schnaubte empört, aber dankbar, als es ebenfalls stehen bleiben konnte. Sie standen auf einer Klippe. Unter ihnen erstreckte sich ein riesiger See, auf dessen Wasseroberfläche die untergehende Sonne glitzerte. Etwas links neben dem See erkannte man schon die Umrisse von ihrer Schule. Es war noch nicht fertig, aber es schmiegte sich jetzt schon perfekt in das wunderschöne Bild ein.

Wow.“, kam aus seiner Kehle und er sah aus den Augenwinkeln, dass Godric breit grinste, scheinbar erfreut darüber, dass es ihm auch gefiel.

Allein deswegen wollte ich, dass wir Hogwarts hier errichten. Es wirkt alles so harmonisch miteinander.“

Manchmal schien Godric doch normal. Denn normal war er wahrlich nicht. Kein Mensch kuschelte einfach so mit Viechern wie Greifen oder stürzte sich laut jauchzend ins Gefecht mit einem gefährlichen magischen Wesen – er zählte sich selbst als eines. Aber Godric tat solche Dinge, er freute sich die Greife zu sehen, mit ihm zu kämpfen und allgemein nach Abenteuern zu suchen. Dass er dann dennoch Mal die Ruhe fand sich der Schönheit eines Ortes bewusst zu werden,war eine Seite, die er an sich nicht bei ihm vermutet hätte. Aber Godric hatte eindeutig diese Seite, man erkannte es an seinem verträumten, zufriedenen Gesichtsausdruck. Die rötliche Sonne ließ sein blondes Haar golden leuchten, brachte seine Hautfarbe dazu passend zur Geltung und das Grün in den verträumten Augen war wie ein warmer magischer Funkenregen.

Salazar sah wieder nach vorne. Er sollte sich auch der Schönheit dieses Ausblicks widmen und nicht Godrics. Auch wenn ihm dieser Anblick mehr gefiel. Jedoch würde er sich nur verraten und er kannte Godrics Meinung dazu. Es war 'nicht natürlich'. Menschen... Er verstand nicht was daran nicht natürlich sein sollte. Gleichgeschlechtliche Paare gab es auch in der Tierwelt. Aber Menschen waren eben seltsam. Dennoch... Er liebte diesen Menschen.

Wann habt Ihr diesen Ort entdeckt?“

Zur selben Zeit als ich einen Ort gesucht habe, wo unsere Schule sein sollte. Bin mit einem Greifen hier herum geflogen und da ist mir die Aussicht aufgefallen und diese Klippe. Dann sah ich mich um und dachte mir 'Ja, hier ist der perfekte Platz.'“

Salazar schüttelte lächelnd den Kopf.

Und seid dann gleich zum König um das Land zu erwerben?“

Richtig und dann direkt zu euch dreien.“

Wisst Ihr, es wäre besser gewesen, Ihr hättet es uns vorher gezeigt. Natürlich der Ort ist perfekt, aber dennoch hätte ich vielleicht auch gerne was dazu beigetragen.“

Ihr tragt was dazu bei, Salazar.“

Er sah zu Godric wieder herüber und dieser sah ihn mit dem warmen Blick an.

Ohne Euch, oder Rowena und Helga, gäbe es diese Schule gar nicht, noch wäre dieser Ort so wunderbar. Er ist doch erst jetzt so perfekt, weil es ein Ort ist, an dem wir alle zusammen an einem gemeinsamen Traum arbeiten.“

Ja, manchmal war Godric seltsam. Seltsam und perfekt für ihn. Mit all seinen Macken, seiner Art, seinem Herzen und seiner Sicht.

Sein Blick löste sich von ihm und schweifte wieder über die Ländereien ihrer Schule. Langsam verschwand die Sonne hinter den Bergen und das dämmrige Licht gab dem ganzen eine neue Aura, die aber nicht minder schön war.

Danke Ric.“

Wofür?“

Dafür, dass Ihr mir diesen Ort gezeigt habt und dafür, dass Ihr so hartnäckig geblieben seid uns von der Idee zu überzeugen.“

Und fürs Existieren. Es tat zwar weh, nicht so nah bei Godric zu sein wie er wollte, aber er wollte ihn nicht missen. Um keinen Preis der Welt.

 

Fassungslos ließ er die Zeitung sinken. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Eulen kommen würden. Sein Blick huschte zu Rowena, welche ihre Stirn runzelte und die Lippen schürzte. Als er zu Helga sah, sah er einfach nur ihren ungläubigen Blick. Godric war zum Glück nicht hier, konnte also den Tagespropheten nicht lesen, da er so oder so viel zu sehr damit beschäftigt war Arthur einzufangen. Nachdem der Junge sich hatte apparieren können, tat er dies zwar nicht mehr, aber er war eindeutig mehr der Meinung plötzlich selbst vor seinen Eltern weglaufen zu wollen. Das morgendliche Ritual ihn also fertig zu machen dauerte nun etwas länger.

„Wie kommt man auf so etwas?“, sprach Helena leise.

Rowenas Tochter hatte sich – dank Helga – mit ihrer Mutter vertragen, aber sie schien noch hier bleiben zu wollen und war nun oft in der Nähe ihrer Mutter vorzufinden. Auch sie hatte den Tagespropheten wohl mitgelesen.

„Das Ministerium. Das sind deren Worte.“, meinte Rowena und ihre Stimme zitterte leicht vor unterdrückter Wut.

Salazar konnte dem nur zustimmen und blickte nachdenklich zu den wenigen Schülern, die bereits frühstückten. Einige von ihnen lasen ebenso die Zeitung und sahen sich verwirrt an. Manche empört, andere verunsichert. Salazar schnaubte und stand auf.

Besser er erzählte Godric hiervon, ehe er offen ins Messer lief, denn die Schüler würden ihn vermutlich gleich fragen ob es stimmte. Einige Slytherins sahen zu ihm, schwiegen aber und hielten ihn nicht auf, als er die große Halle verließ. Er nutzte eine Abkürzung und war kurz darauf vor ihrem gemeinsamen Gemach. Er murmelte leise das Passwort auf Parsel und es öffnete sich auch sogleich. Kaum trat er ein, packte er seinen Sohn, welcher versucht hatte die kurz geöffnete Tür auszunutzen. Arthur fauchte kurz erbost, aber fing an mit einer seiner Schlangen zu brabbeln, die auf einen der Balken darüber lag. Salazar ging weiter ins Innere und sah Godric, welcher ihn bereits misstrauisch musterte.

„Du bist angefressen.“, stellte Godric überflüssigerweise fest.

„Ja, bin ich.“

Mithilfe seiner Magie und einer Schlange setzte er Arthur in den Hochstuhl. Die Schlange hatte sich um diesen geschlängelt und unterhielt nun den Kleinen. Nyra schien noch zu schlafen, da sie sich nicht regte und weiterhin um Arthurs kleinen Hals hing.

„Was ist es, was dich aufregt?“

Godric nahm das Frühstück und gab die mundgerechten Happen Arthur, welcher das kaum registrierte und nur so nebenbei aß. Besser so, denn sonst würde er mehr Spaß daran haben es durch die Gegend zu schmeißen, statt brav zu essen.

„Das Ministerium hat zum Gegenschlag ausgeholt.“

„Ach, hat es das? Was diesmal? Verlangen sie weiterhin, dass ich das ganze Rudel hinrichten lasse?“

„Ich glaube sie haben verstanden, dass du das nicht tun wirst. Deine letzte Einlage diesbezüglich hat dem Minister das nur allzu deutlich gemacht. Aber sie nutzen nun ihren Einfluss auf den Tagespropheten und reden schlecht über uns und über Hogwarts. Von wegen, dass Schüler von Greifen angegriffen werden und wir zum Beispiel die schneidende Schreibfeder nutzen würden. Es gäbe Beweise in Form von Aussagen und Narben der Schüler. Außerdem meinen sie, wir Gründer planen England zu übernehmen, indem wir Hogwarts soweit abschotten und würden uns dem Fortschritt verweigern.“; zählte er ruhig auf.

Deutlich spürte er die Wut Godrics und verwundern tat es ihn nicht.

„Was?! Diese Narben stammen von Umbridge! Und sie ist vom Ministerium gesandt worden! Kein Greif hat je einen Schüler angegriffen und wir verweigern uns nicht dem Fortschritt!“

Natürlich taten sie das nicht. Sonst würde Godric mit erhobenen Schwert versuchen einen König zu benennen oder so. Der Gedanke erheiterte ihn, was Godric bemerkte und ihn verwirrt ansah.

„Ach ich hatte nur einen Gedanken. Egal. Fakt ist, dass viele Eltern dem Tagespropheten nach wie vor glauben, trotz der Sache, dass er schon öfters Falschnachrichten lieferte, weil andere es so wollten. Wie zum Beispiel die Verleugnung von Toms Rückkehr, oder eben, dass das Ministerium alles unter Kontrolle hätte. Und wir wiederum haben keinen Einfluss auf den Tagespropheten oder anderen öffentlichen Nachrichten.“

Das war der Preis dafür, dass sie sich eben nur um die Schule kümmerten und sich aus allem anderen raus hielten. Sie hatten so gesehen keine Verbündeten, standen alleine da. An sich war das kein Problem. Sie boten keine große Angriffsfläche, aber Hogwarts war was anderes. Hier wurde Hogwarts schlecht geredet, indem man die Gründer als schlechten Einfluss darstellte. Es war ein Punkt, den sie so nicht beachtet hatten und es ärgerte ihn selbst, dass er nicht daran gedacht hatte.

All ihre Bemühungen wären umsonst, wenn die Eltern entschlossen ihre Kinder auf andere Schulen zu schicken. Hogwarts ganze Existenz würde so vernichtet werden. Alles, wofür sie seit der Gründung gearbeitet hatten.

Godric setzte sich erst einmal und starrte nachdenklich auf den Kamin.

„Was machen wir jetzt?“

„An die Eltern appellieren, sobald die erste Post kommt und mit den Schülern reden. Vielleicht sollten wir einen Ball veranstalten und die Eltern einladen. So können wir persönlich mit ihnen reden.“

Godric nickte stumm. Es waren nur Ideen und keiner wusste, ob es half. Sie konnten nur mit Sicherheit sagen, dass das nicht der einzige 'Angriff' des Ministeriums sein würde. Nein, das war erst der Anfang. Alles was sie tun konnten, war zu hoffen, dass die Schüler nicht zur Zielscheibe werden würden. Denn das wäre der Punkt, wo sie gezwungen wurden Schritte zu tun, die niemanden gefallen würden.

Er setzte sich zu seinem Gefährten und dieser lehnte sich an ihm.

„Reden wir nach dem Unterricht mit Helga und Rowena darüber.“, schlug er leise vor und der Blonde nickte erneut zustimmend.

 

Godric starrte nachdenklich auf den See. Es war etwas stürmisch, aber das störte ihn nicht besonders. Warum auch?

„Godric!“

Er sah verwundert auf, schaute zu Harry, welcher ihm zu winkte. Bei ihm standen Hermine, Ron, Draco und Luna. Ron sah aus als würde er Draco noch immer nicht ganz dabei haben wollen, aber daran würde sich der Rotschopf wohl noch gewöhnen. Hoffentlich. Godric hoffte es für Harry.

„Was macht ihr hier? Vor allem ungekündigt.“

Er selber trat nun auf die Freunde zu, weshalb Harry die Hand wieder senkte.

„Nun, nachdem wir in den letzten Wochen diese unverschämten Artikel lesen mussten, haben wir beschlossen euch zu helfen.“

„Helfen?“

Der Ritter hob eine Augenbraue. Er konnte sich nicht vorstellen wie sie ihnen helfen konnten. Sie waren keine Professoren, welche die Eltern beruhigen könnten, noch konnten sie dem Propheten befehlen solche Sachen nicht mehr zu schreiben.

Inzwischen gab es fast jeden Tag irgendwas Neues, was über sie heraus kam. Salazar zum Beispiel sollte sogar schon einen Schüler sexuell belästigt haben, weil Godric ihn während der Schwangerschaft nicht an sich ran gelassen hätte. Als ob. Salazar war da echt kurz davor gewesen dem Autor einen Besuch abzustatten. Aber Salazar war nicht das einzige Opfer. Über jeden der Gründer gab es an den Haaren herbei gezogene Gerüchte und es zermürbte sie alle. Bisher wurden aber die Schüler außen vor gelassen. Es wurde nie einer namentlich genannt oder über sie schlecht geredet. Nein, nur über die Gründer selbst und über Hogwarts.

„Nun, bisher haben die Gründer nichts dagegen getan. Jedenfalls wurde nichts in der Zeitung berichtet. Ich gehe Mal davon aus, dass es an dem mangelnden Einfluss zurück zu führen ist.“, meinte Draco dazu und Godric legte den Kopf schief.

„Der Tagesprophet berichtet das, was das Ministerium ihm sagt.“

„Größtenteils ja. Dank meinem Vater weiß ich auch, dass der Grund dafür die Abkapslung Hogwarts ist und der letzte Schritt den Schulrat aufzulösen, wohl das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Wenn ich ehrlich bin, ich stimme eurem Weg inzwischen zu. Ich habe immer geglaubt, dass man mir nichts kann, da mein Vater ja im Schulrat saß. Und ich bin sicher nicht das einzige Kind gewesen, dass so gedacht hat.“

So ein Geständnis von Draco war überraschend, aber Godric empfand es als positiv.

„Aber das Ministerium vergisst etwas ganz wichtiges.“, meinte nun Harry und grinste breit: „Der Tagesprophet schreibt das, was die Leser lesen wollen. Und was außer Skandale lesen die Leser denn noch gerne?“

„Ähm...:“

Ja was lasen diese Geier denn noch gerne? Wusste er nicht. Er war nicht so... erpicht auf Skandale von Anderen zu lesen. Es interessierte ihn nicht.

„Na, ist doch klar. Von Prominenten. Deren Leben, deren Geschichte, deren Meinung. Und auch wenn ich es nervig finde, aber als Junge-der-überlebt-und-gesiegt-hat, gehöre ich nun Mal zu einen der größten Promis der magischen Welt und als Auror habe ich irgendwie auch eine kleine Gewichtung. Außerdem vergesst ihr Gründer scheinbar auch, dass ihr ebenso prominent seid.“

„Das Ministerium wird nur unsere Versuche was dagegen anzumerken im Keim ersticken.“, meinte Godric dann leise.

Nun war es Luna die lächelte.

„Es gibt nicht nur den Tagespropheten. Mein Vater hat ebenfalls eine Zeitschrift, da können wir dann einen großen Bericht veröffentlichen.“

„Ich glaube aber nicht, dass so viele die Zeitschrift lesen, wie den Tagespropheten Luna...“

„Das stimmt, aber ich für meinen Teil kenne eine Journalistin, die sehr viele Leser hat und sie braucht im Tagespropheten nur einen Hint geben, dass die nächste Ausgabe von dem Klitterer Mal wieder einen Bericht ihrerseits veröffentlicht.“, erklärte Hermine geheimnisvoll.

„Und diese Journalisten wäre?“

„Rita Kimmkorn.“

Godric stöhnte entsetzt, weshalb die Hexe schnell weiter redete.

„Ich weiß, dass sie ein nicht registrierter Animagus ist. Deshalb habe ich sie in der Hand. Sie wird nur das Schreiben, was wir ihr berichten.“

Nun... das wäre eine Anfang.

„Gehen wir doch rein und reden mit den anderen Gründern darüber. Aber ich denke, jede Hilfe, egal wie, ist uns willkommen.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Also diese Geschichte ist irgendwie ein Kampf für mich.
Aber ich mag sie dennoch und ich werde dieses Baby auch zu Ende bringen, es wird nur etwas dauern.
Entschuldigt deswegen die langen Wartezeiten.
Das Blöde ist nur, ich habe so viele Ideen für Salric, was aber alles nicht in das Universe dieser Story passt. Muss mir so verkneifen ein neues Projekt anzufangen.
Mal sehen ob ich es nach Pellis mache.
Das Kapitel wurde übrigens von der lieben Rin_Saketo Beta gelesen. Danke dir. Mein eigentlicher Beta ist im urlaub und da wollte ich ihm keine Arbeit aufhalsen :D
Ansonsten genießt diese Hitzewelle, indem ihr immer im Wasser bleibt oder so. Ich geh dann Mal sterben xD

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Omama63
2018-08-08T14:35:08+00:00 08.08.2018 16:35
Du kannst nicht sterben! Du musst weiter schreiben!
Wir müssen nur noch morgen aushalten, denn am Freitag wird es besser.
Artur ist jetzt schon so stark, dass er sich einfach durch Hogwarts apparieren kann. Er wird einmal sehr mächtig werden.
Ich bin auch der Meinung, dass die Gründer etwas dagegen tun müssen, was die da alles in die Zeitung bringen.
Bin schon gespannt, wie es weiter geht.

LG
Omama63
Von:  Roxi_13
2018-08-07T20:15:57+00:00 07.08.2018 22:15
Oh bitte nicht sterben, denn ich fand das Kapitel klasse
Vor allem wie die Gründer jetzt zum gegenschlag aus hollen
Ich hoffe es kommt bald ein neues Kapitel
Freue mich schon darauf

LG
Roxi_13
Antwort von:  TKTsunami
08.08.2018 12:07
Huhu
vielen lieben Dank für dein Kommi^^

Ja, die Gründer wollen ausholen. Mal sehen was sie alles dabei ins Rollen bringen.
Aktuell versuch ich noch nicht zu sterben, aber diese Hitze X_x Dachgeschoss ist echt blöd und die haben letztes Jahr erst gedämmt, aber natürlich nicht das Dach... ja nee... Idioten.
Nun, ich hoffe ich lese beim nächsten kapitel auch wieder von dir.

Da fällt mir ein... Wenn du Rita wärst, was für Fragen würdest du stellen? brauche Ideen *hust*

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Antwort von:  Roxi_13
08.08.2018 15:23
Nun ich würde wissen wollen was es mit den Greifen auf sich hat
Ob es stimmt das Salazar sich an Schülern vergriffen hat
Wie der kleine Arthur aussieht und wie es ihm geht
Etwas über die Beziehung zwischen Salazar und Godric
Und vielleicht noch etwas darüber was die Gründer nun mit der Schule vorhaben und was sie gegen das Ministerin vor haben
Ich hoffe das dir das etwas weiterhelfen wird


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