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Liebe führt, wie zu erwarten, zu Dummheiten

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein kurzes Kapitel, ich weiß, aber ich kann momentan nicht wirklich viel Schreiben. Eigentlich sollte ich gar nicht Schreiben, weil ich RSI in der rechten Hand habe und mich laut meinem Arzt vom Laptop fern halten soll, aber nachdem ich jetzt schon über 2 Wochen kein Wort mehr geschrieben habe, habe ich es jetzt einfach nicht mehr ausgehalten. Ich hoffe es gefällt euch :) Ich muss jetzt erst mal meine Hand ausruhen lassen, damit es aufhört weh zu tun. Komplett anzeigen

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Nachdenkliche Stille

Es war rabenschwarze Nacht draußen. Es regnete und der Wind pfiff ums Haus. Während Rei sich in das Bett kuschelte, das sein Gastgeber ihm zugewiesen hatte, stand jener Gastgeber in seinem Zimmer und sah hinaus in das Unwetter.

Er wusste nicht recht, was er von all dem halten sollte. Er wusste es wirklich nicht. Da kam dieser Chinese und feierte mit ihm westliches Weihnachten und zu allem Überfluss hatte er auch noch den Nerv ihm etwas zu schenken. Was sollte er davon nur halten? Und dieses Geschenk.. diese Torte. Selbstgebacken, nur für ihn.

Ein warmes Kribbeln breitete sich in seiner Brust aus, als er daran dachte. Er war kein besonderer Liebhaber von Süßem, auch wenn selbst er zugeben musste, dass dieser Kuchen ausgesprochen lecker war. Aber darum ging es ja nicht einmal. Es ging nicht darum, dass ihm der Kuchen schmeckte. Selbst wenn dieser Nachtisch das widerlichste gewesen wäre, was er je gegessen hätte, er hätte jeden Bissen davon genossen. Selbstgemachte Speisen waren etwas, was er seit langem nicht mehr gegessen hatte. Er war sich nicht einmal sicher, ob er das jemals getan hatte. Sicher, die Angestellten in diesem Haus kochten täglich für ihn und seinen Großvater, aber die wurden dafür bezahlt. Das war etwas anderes. Es hatte sich niemals irgendwer die Mühe gemacht, etwas für ihn herzustellen, schon gar kein Backwerk.

Es war schön gewesen diesen Kuchen mit Rei zu essen. Der kleine Chinese war wirklich ein Phänomen für sich und er musste gestehen, dass sie doch recht gut zusammen passten. Sie waren sich teilweise sehr ähnlich und dann doch wieder ziemlich unterschiedlich.

Er hätte niemals gedacht, dass ihm Weihnachten einmal so sehr gefallen würde. Es war wirklich ein schöner Abend gewesen und er wünschte sich, dass er noch mehr Tage so mit Rei verbringen konnte. Das wäre wirklich angenehm.
 

Allerdings brachte so eine Freundschaft, wie alles andere auch, was mit Sozialem zu tun hatte, Probleme mit sich. Wie heute...

Er hatte wirklich nicht vor gehabt Rei mit Wunden einer Schlägerei gegenüber zu treten, schließlich hatte selbst er ein wenig Anstand in seinem Leib. Aber manchmal war Anstand einfach nebensächlich...

Er war vom Training nach Hause unterwegs gewesen so wie immer eigentlich und wie immer war er an einem der Plätze vorbei gekommen, wo viele andere jugendliche herum lungerten. Wenn er einen schlechten Tag hatte, vermied er es dort vorbei zu gehen und wenn er einen richtig schlechten Tag hatte, dann ging er absichtlich dort vorbei. Heute jedoch hatte er einfach nicht daran gedacht, hatte einfach nur den kürzesten Weg nach Hause nehmen wollen, denn er hatte nicht mehr viel Zeit bis sein Gast bei ihm ankommen würde. Er hielt allerdings inne, als er den Namen 'Rei Kon' von einem der Jugendlichen vernahm. Kurz darauf hörte er sie lachen, was ihn dazu bewog etwas näher heran zu gehen, sich aber ein wenig versteckt zu halten.

Kurz darauf fielen einige wirklich hässliche Worte, wovon 'Schwuchtel' noch wirklich eines der harmloseren war. Wut kroch in ihm hoch, als er realisierte, dass sie sich über Rei lustig machten und mit jedem Wort das fiel, kochte sein Blut mehr und mehr. Schließlich hielt er es nicht mehr aus und statt einfach weiter zu gehen, lockte er die kleine Bande etwas Abseits und begann einen Kampf.

Es war eigentlich nicht sein Stil, denn normalerweise verteidigte er sich nur, wenn man ihn angriff, auch wenn die Gerüchte in der Schule etwas vollkommen anderes sagten. Vielleicht legte er es manchmal darauf an angegriffen zu werden, aber er hatte bisher noch nie eine Prügelei aktiv begonnen. Diesmal schon.

Er war so unglaublich wütend gewesen! Er hatte jeden Schlag den er landen konnte genossen, denn diese Idioten hatten nicht so über seinen Freund zu reden!

Er hatte so lange auf sie eingeschlagen, bis sie sich entschuldigt hatten. Bis sie vor ihm auf dem Boden gekrochen waren und um Gnade gefleht hatten.

Er hatte dieses Gefühl gemocht. Dieses Gefühl von Macht die er über diesen Dreck gehabt hatte und es hatte ihn nicht einmal erschreckt. Er wusste um diese dunkle Seite in ihm und ausnahmsweise hatte er sie ausgelebt. Rei zu liebe, auch wenn der ihm diese Aktion kaum verzeihen würde, aber der würde davon sowieso niemals etwas erfahren.

Es war ein schönes Exempel gewesen, das er hatte statuieren können. So schnell würde es keiner mehr wagen über Rei her zu ziehen.
 

Kai war bewusst, dass Rei keine Hilfe von ihm brauchte. Rei war stark, im Mentalen wahrscheinlich sogar stärker als er selbst, aber er hatte ihn vor diesen Worten schützen wollen. Es war das Erste mal in seinem Leben, dass er tatsächlich das Bedürfnis verspürt hatte jemanden schützen zu wollen und er wusste noch nicht recht ob ihm das gefiel. Es hatte ihn zu etwas sehr Dunklem getrieben und ihn gleichzeitig so stark gemacht, dass er die Schmerzen nicht einmal gespürt hatte.

Dieses Gefühl war ein zweischneidiges Schwert, so wie alle Gefühle, die man empfinden konnte. Es war unter Anderem einer der Gründe, warum er versuchte Gefühle möglichst im Griff zu haben, sie vielleicht sogar gar nicht zu empfinden. Jedes einzelne Gefühl, egal ob Liebe oder Hass war gefährlich, konnte gefährlich sein. Von allem gab es eine krankhafte, ungute Ausführung, ganz zu schweigen von der Angreifbarkeit, der man sich dadurch aussetzte.

Er würde diese Gefühle beobachten und überwachen, aber es war nicht allzu schlimm, denn spätestens wenn Rei weg war, würde sich das wieder legen. Nichts Schlimmes also und nichts, worüber er sich große Gedanken machen musste.
 

Worum er sich allerdings Gedanken machte, war Reis Weihnachtsgeschenk. Kai selbst war wirklich nicht der Typ der Anderen ein Geschenk machte, es war Geschenk genug, wenn er sich überhaupt mit jemandem abgab, aber dieser Fall war anders. Er wollte Reis Geschenk erwidern, wollte, dass sein Freund ebenfalls dieses warme Gefühl verspürte, so wie er heute.

Aber das war schwierig. Er wusste nicht besonders viel über Rei. Der Chinese las gerne, war gerne draußen und er liebte seine Eltern, obwohl die eigentlich nie für ihn da waren. Wenn er könnte, er würde ihm ein Wochenende mit seinen Eltern schenken. Irgendwo in einem kleinen, eher privaten Urlaubsort in Japan. Doch es gab Dinge, die konnte man mit Geld nicht kaufen. Den Willen der Eltern Zeit mit ihrem Sohn zu verbringen, war eines dieser Dinge.

Nein, er musste sich etwas anderes einfallen lassen und leider kam ihm da nur eine einzige Sache in den Sinn. Er wusste was Rei von ihm haben wollte. Er wusste es ganz genau.

Rei wünschte sich von ihm etwas, was er ihm nicht geben konnte und eigentlich auch nicht wollte. Es war noch zu früh dafür... oder?

War es wirklich zu früh darüber zu reden? War es nach diesem Abend immer noch zu früh? Hatte Rei nicht in den letzten Monaten bewiesen, dass er es Wert war es zu hören? Wäre es nicht fair ihn endlich in seine Welt zu lassen?
 

Kai seufze, als er sich von dem Fenster abwandte und auf sein Bett zu schritt. Ja, es wurde Zeit sich ihm anzuvertrauen, auch wenn Rei die Antworten auf seine Fragen nicht gefallen würden, er würde sich darüber freuen sie endlich zu hören.

Es war endlich an Kai zu beweisen, dass ihm der Andere wichtig war und er ihm vertraute. Denn so funktionierten Freundschaften doch, nicht?

Manchmal fragte er sich wirklich, ob er überhaupt Fähig war eine ordentliche Freundschaft oder gar eine Beziehung zu führen. Aber wenn nicht mit Rei, mit wem dann?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Riitsuya
2015-10-03T16:46:22+00:00 03.10.2015 18:46
Bin jetzt schon richtig gespannt auf das nächste Kapitel *^*
Aber bitte hetz dich nicht! Erst muss es deiner Hand wieder besser gehen :)
Antwort von:  Lyndis
03.10.2015 18:51
jaaa aber das is schlimm wenn man schon weiß was drin vorkommen soll T.T meeeeeeeeh!!!! >.< ich will schrieben!!!! v.v
aber meiner Hand gehts langsam besser^^ und ich bin dabei maßnahmen zu ergreifen, dass es nicht wieder passtiert.

Danke für den Kommentar!
Vielleicht schaff ich es bis zum nächsten Wochenende das neue Kapi fertig zu kriegen.. der erste Satz ist schon halb getippt :D
Von:  Akikou_Tsukishima
2015-09-29T10:46:42+00:00 29.09.2015 12:46
Oh ja kai
Bring endlich Klarheit zwischen euch
Antwort von:  Lyndis
03.10.2015 12:24
Ich würde den nächsten Teil sooo gerne schreiben T.T aber ich kann noch nicht... eine Woche noch, dann sollte es wieder gehen :D Ich freu mich schon so arg!


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