Zum Inhalt der Seite

Blind Date

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben ^^

Wow, ich hab's endlich geschafft! Dafür könnt ihr euch gern bei Soralai bedanken, die mir mit Ihrem Kommentar Feuer unterm Hintern gemacht hat :D

Ansonsten bleibt nur zu sagen, viel Spaß beim Lesen und danke an alle, die geduldig auf den nächsten Teil gewartet haben :* Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Dem Geheimnis auf der Spur

Sie zog ihn mit in ihre Wohnung, schloss die Tür hinter ihnen zu und lächelte ihn an. Ihre Jacke fiel wie von selbst von ihren Schultern, gefolgt von ihrem Schal und ihrem Pullover.

Zieh dich aus...“, flüsterte sie ihm ins Ohr und half ihm dabei, seinen Mantel abzustreifen. Kira gehorchte ihr aufs Wort, knöpfte sein Hemd auf, bevor sich ihre Hände auf seine Brust legten und sanft darüber strichen. Sie machte ihn verrückt...

Gierig verschlang er ihre Lippen und lotste sie ins Schlafzimmer, stieß sie aufs Bett und stieg über sie. Seine Hände glitten über ihren traumhaften Körper, erkundigten ihn und zogen ihn ungeduldig aus, bis sie nackt unter ihm lag.

Itoe...“, hauchte er und sah kurz auf, um sie vollends zu betrachten. Sie war perfekt. Noch besser, als in seiner Vorstellung. Kiras Lippen senkten sich auf ihre Brust und er entlockte ihr ein leises Stöhnen. Er wusste nicht, wie lange er es noch aushalten konnte, ohne zu explodieren. Kira schlüpfte aus seiner Hose und seiner Boxershorts und legte sich wieder zu ihr. Er würde sie erst schnell und leidenschaftlichen nehmen, dann langsamer und sanfter. Aber jetzt konnte er sich nicht länger beherrschen...

 

Der laute Türknall weckte Kira aus seinem heißen Traum. Nein! Doch nicht jetzt...! Es sollte doch gerade so richtig zur Sache gehen! Er setzte sich seufzend auf, benommen vom Schlaf und vom heißen Traum, und fuhr sich durchs wirre Haar. Er spürte immer noch ihre Lippen auf seinen, ihren Körper unter sich, ihren heißen Atem auf seiner Haut... als sei das Szenario real gewesen.

Der gestrige Abend war bedauerlicherweise ganz anders verlaufen, als in seinem Traum. Natürlich hatte er nicht die Absicht gehabt, sofort mit ihr zu schlafen, aber... er hatte gehofft, der Gute-Nacht-Kuss würde ihre Beziehung vertiefen. Aber das hatte er haushoch vermasselt.

Kira sah auf, als Makoto sein Schlafzimmer betrat und zu ihm aufs Bett stieg. Sie bewegte sich wie eine Raubkatze, die ihre Beute im Visier hatte, um jeden Augenblick zuzuschnappen.

„Na, bist du endlich wach, mein Süßer?“, säuselte sie und schlang ihre Arme um seinen Hals. „Mir war ganz schön langweilig ohne dich. Außerdem musst du das von gestern wieder gut machen!“

Während sie sprach, vergrub sie ihre Hände in seinem Haar und legte ihre Lippen auf seine. Kira erwiderte ihren Kuss nicht, sondern überlegte angestrengt, was sie damit meinte. Was sollte er wiedergutmachen? Für einen kurzen Augenblick war er sogar überrascht, sie hier zu sehen. Die Erinnerung an gestern Abend fiel mit einem Mal über ihn her. Kira löste sich aus ihrem Griff und drückte sie entschieden von sich.

„Lass die Spielchen“, sagte er gereizt und erhob sich vom Bett.

„Welche Spielchen bitte?!“, fuhr Makoto ihn an, „du bist doch derjenige, der hier die ganze Zeit Spielchen spielt! Gehst nicht an dein Handy, rufst mich nicht zurück. Und wenn ich schon mal da bin, machst du mich erst heiß und lässt mich dann links liegen!!“

Letzte Nacht war Makoto bei ihm aufgetaucht, daran erinnerte er sich. Er hatte sie in die Wohnung gelassen, sie geküsst... Oh man, er hatte sie geküsst! Verdammt. Hatte er es so nötig? Kira seufzte innerlich. Zum Glück ist nichts weiter passiert. Oder? Er erinnerte sich daran, wie sie es bis zu seinem Bett geschafft hatten und dass ihm plötzlich die Lust verging, weil er nur an Itoe denken konnte. Dann hatte er sich auf die andere Seite gedreht und war eingeschlafen. Er atmete erleichtert auf, als er sich sicher war, dass er nicht mit Makoto geschlafen hatte.

„Sag doch was, verdammt! Warum schweigst du? Gibst du endlich zu, dass du deine Freundin scheiße behandelt hast?!“

Kira drehte sich bei ihren Worten abrupt um, als sei es sein Stichwort, und fixierte sie mit seinen kühlen Augen.

„Du bist nicht meine Freundin, Makoto. Schon vergessen? Wir haben eine Vereinbarung. Außerdem hattest du mir letztens in einer SMS geschrieben, dass du dich von mir trennst.“

„Ha! Die hast du also gelesen? - Ja, aber ich meinte das doch nicht ernst! Ich wollte nur eine Reaktion von dir!“, unterbrach sie ihn aufgebracht, „außerdem machen wir doch immer Schluss und kommen wieder zusammen. So war das schon immer!“

„Jetzt nicht mehr.“ Er griff nach einem Shirt und zog es an. „Du solltest jetzt besser gehen.“

Makoto ließ sich jedoch nicht so leicht abwimmeln, sie war noch längst nicht fertig mit ihm. „Das lass ich mir nicht bieten! Du bist so ein Arsch, Kira! Was willst du überhaupt von dieser kindischen Schlampe!?“ Sie sprang vom Bett und rannte auf ihn zu, damit er sich nicht von ihr abwandte. „Ist sie so viel besser als ich? Weiß sie, worauf du stehst?“ Ihre Hand glitt zwischen seine Beine, doch Kira sah sie unbeeindruckt an, ohne jede Regung. Dann funkelte etwas in seinem Blick. Zorn. Verachtung. Er packte ihre Hand, die ihn soeben berührt hatte.

„Sprich nicht so von ihr.“ Seine Stimme klang leise, bedrohlich.

„Ach ja? Ich kann über jeden reden, wie ich will, verstanden?! Du hast mir gar nichts zu sagen!“

Kira hatte genug von diesem Kindergarten. Mit ihr zu streiten war anstrengend, sie hatte ihn schon immer erschöpft. Er ließ ihre Hand los und sammelte ihre Sachen zusammen, die er ihr dann in die Hände drückte.

„Zieh dich an und verschwinde“, befahl er und verließ das Zimmer.

Es war seine Schuld, dass er überhaupt diese Auseinandersetzung mit ihr hatte. Hätte er sie gestern bloß nicht in seine Wohnung gelassen! Aber was hätte er sonst tun sollen? Sie hätte vor seiner Tür Terror gemacht. Und zu allem Übel hätte Itoe das mitbekommen.

Kira kochte Kaffee und war erleichtert, dass Makoto ihm nicht hinterher lief. Erst als sie fertig gekleidet war, betrat sie die Küche. In ihrem engen roten Kleid und der Lederjacke sah sie wie ein Model aus, aber das reizte ihn nicht mehr.

„Du machst einen riesengroßen Fehler, Kira“, zischte sie und etwas an ihrem selbstgefälligen Blick verriet ihm, dass sie mit ihm noch lange nicht fertig war, „du und ich, wir passen perfekt zueinander, wir verstehen uns. Unser Schmerz, unser Leid... das hat uns doch immer verbunden und das willst du wegwerfen?“

Kira erwiderte nichts darauf. In ihren Worten lag ein Funke Wahrheit. Es gab eine Zeit, da hatten sie sich gegenseitig im Leid des anderen gesuhlt, fühlten sich zueinander hingezogen, miteinander verbunden. Doch letztendlich war diese Beziehung zerstörerisch und ungesund. Er hätte es schon längst beenden müssen. Dass Itoe in sein Leben getreten war, war seine Rettung. Wäre nicht sie, hätte er diesen Schritt vermutlich immer noch nicht gewagt. Vielleicht konnte sie ihn sogar aus seiner inneren Dunkelheit befreien, ihn erlösen mit ihrem strahlenden Licht.

Da Kira schwieg, wandte Makoto sich zum Gehen. „Ach übrigens, deine Frau war heute hier... wie hieß sie doch gleich, irgendwas mit I...“

Kira hielt mitten in seiner Bewegung inne und erreichte Makoto in nur wenigen Schritten. Er packte sie am Arm und drehte sie abrupt zu sich um. „Itoe war hier? Was hast du zu ihr gesagt?“ Kira ahnte Schlimmes. Sein Herz schlug wild in seiner Brust.

Makoto lächelte triumphierend. Nun hatte sie seine volle Aufmerksamkeit. „Dass du schläfst, was sonst? - Ach ja, und vielleicht noch eine Kleinigkeit. Dass du und ich miteinander Sex hatten und es großartig war.“

Kiras Schläfe pochte und er packte ihren Arm noch fester. „Das hast du nicht getan...“ Seine Stimme klang ruhig, aber warnend.

„Ohhhh doch, mein lieber Kira. Und jetzt lass mich gefälligst los, du tust mir weh!“

Nachdem er seinen Griff gelockert hatte, riss sie sich von ihm los und trat aus der Wohnung. „Wir sehen uns.“ Sie warf ihm einen Handkuss zu und stolzierte davon, während die Tür ins Schloss fiel.

Kira stand wie angewurzelt da und starrte fassungslos ins Leere. Das konnte doch nicht wahr sein. Wie leichtsinnig war es von ihm, Makoto in seine Wohnung zu lassen... Aber wie hätte er wissen sollen, dass sie auf Itoe treffen würde? Hatte Makoto wirklich zu Itoe gesagt, sie hätten miteinander geschlafen? Das war eine Katastrophe. Wie sollte Kira das alles erklären? Die Tatsache, dass Itoe Makoto in seiner Wohnung vorfand, ließ an seiner Glaubwürdigkeit zweifeln. Kira wurde übel bei dem Gedanken daran. Würde Itoe ihm überhaupt glauben, dass da nichts zwischen ihnen gelaufen war? Nichts war vermutlich der falsche Ausdruck. Er hatte zwar nicht mit ihr geschlafen, aber er hatte sie geküsst und das war schon schlimm genug.

Kira fluchte.

 

Erst Stunden später stand er endlich vor ihrer Tür und klingelte. Es schien still auf der anderen Seite zu sein und er holte den Ersatzschlüssel heraus. Er hatte sich das letzte Mal des Schlüssels bedient, als Itoe das erste Mal in seinem Club gewesen war und sich betrunken hatte. Er erinnerte sich gut an jene Nacht, als sei es gestern gewesen. Damals hatte er schreckliche Dinge zu ihr gesagt. Seitdem waren bereits einige Monate vergangen und seine Beziehung zu Itoe hatte sich in eine positive Richtung entwickelt. Wenn das nun alles zerstört war, weil er sich wie ein Idiot verhalten hatte...

Unschlüssig drehte er den Schlüssel in seiner Hand und schloss dann die Tür auf. Leise betrat er die stille Wohnung und schaltete das Licht ein.

„Itoe?“

Keine Antwort.

„Bist du da?“

Er sah sich in jedem Zimmer um, aber sie war nicht da. Kira vernahm den leckeren Geruch nach Gebäck und betrat automatisch die Küche. Auf dem Tisch entdeckte er die Quelle für jenen leckeren Duft: den Kuchen. Oder viel mehr die hübsch verzierte Torte. Wow. Für wen die wohl war? Kira trat näher an den Tisch heran und las die Worte, die darauf standen: Danke für alles! PS Heute habe ich Geburtstag ^w^

Etwas in seinem Inneren krampfte sich schmerzvoll zusammen. Itoe hatte heute Geburtstag? Wieso wusste er nichts davon? Dann setzte sein Gehirn die Puzzleteile zusammen und ließ das Szenario durch seinen Kopf gleiten. Er sah vor seinem inneren Auge, wie Itoe die Torte zubereitete und liebevoll verzierte, in der Erwartung sie ihm zu präsentieren. War sie deswegen heute morgen bei ihm gewesen? Makoto! Sie hatte Makoto getroffen. Verdammt! Wütend holte er sein Handy aus der Hosentasche und wählte Itoes Nummer, doch sie ging nicht ran. Kira stieß einen lauten Fluch aus und verließ eilig die Wohnung. Er musste sie finden und ihr alles erklären.

 

Dass Itoe nicht in ihrer Wohnung war, hatte einen einfachen Grund. Sie arbeitete. Sie hatte sich für heute eigentlich extra frei genommen, aber nachdem sie Kiras Freundin, oder wer auch immer die Frau war, getroffen hatte, entschied sie sich doch arbeiten zu gehen. Sie wollte nicht die ganze Zeit an diese wunderschöne, aber äußerst unfreundliche Frau denken und daran, dass sie mit Kira geschlafen hatten. Und falls du es immer noch nicht gecheckt hast, Kira hatte heute eine heiße Nacht mit mir! Doch wie sehr sich Itoe auch ablenken wollte, es gelang ihr einfach nicht.

Am Samstag war das Restaurant Matsumi, in dem Itoe arbeitete, überfüllt und man war für Itoes Hilfe sehr dankbar. Sie hatte sich schnell ihre Uniform angezogen und machte sich an die Arbeit, Bestellungen aufzunehmen.

„Heute ist die Hölle los!“, meinte Nari, während einer kurzen Pause zu ihr. Sie war ein Jahr jünger als Itoe und arbeitete nur am Wochenende hier, da sie nebenbei studierte. „Aber hattest du heute nicht frei?“

Itoe zupfte ihre Uniform zurecht und nickte. „Meine Pläne haben sich geändert“, erwiderte sie etwas geknickt und wechselte das Thema, „wir sollten, glaube ich, wieder an die Arbeit. Da kommen schon wieder neue Gäste.“

Itoe schnappte sich ein paar Speisekarten und eilte, die neuen Gästen zu begrüßen. Schon beim Näherkommen erkannte sie Katsuya und Ren, nur ihre weiblichen Begleiterinnen und zwei weitere Begleiter kannte sie nicht.

„Herzlich Willkommen in Matsumi“, begrüßte sie die Gruppe, führte sie an einen freien Tisch und verteilte die Menükarten.

„Hallo, Itoe“, begrüßte Ren vertraut und schenkte ihr sein freundliches Lächeln. Aus dem Augenwinkel spürte sie Katsuyas Blick, der sie praktisch durchbohrte. Daran würde sie sich wohl niemals gewöhnen. Als würde er bis in die Abgründe ihrer Seele blicken und ihre dunkelsten Sehnsüchte durchschauen. Itoe spannte sich unwillkürlich an und hoffte, dass man ihr ihre Unsicherheit nicht anmerkte. Katsuya war der einzige Freund von Kira, bei dem sie sich in ihrer Haut nicht wohl fühlte.

„Wusste gar nicht, dass hier so hübsche Frauen arbeiten“, meinte einer aus der Gruppe um Ren und Katsuya. Er nahm Itoe haarscharf in Augenschein und grinste anzüglich. „Ich werde wohl öfters vorbeikommen.“

Er bekam einen Stoß in die Rippen von einem der Mädchen, das an seiner Seite saß.

„Heeey! Was soll das, Hitomi? Ist doch wahr!“

Das Mädchen, Hitomi, rümpfte die Nase und musterte Itoe abwertend. „Kellnerin, bring uns doch lieber schon mal was zu trinken.“

Itoe zwang sich zu einem Lächeln, nahm die Getränkebestellungen auf und ging davon. Sie seufzte innerlich.

Wirklich ein toller Geburtstag, Itoe.

Itoe sah zu der Bar und erblickte ihr Spiegelbild in der glasbesetzten Wand. Die markanten Gesichtszüge, die langen, hellbraunen Haare, die ihr gewöhnlich in Wellen um die Schultern lagen, jetzt aber zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren, und die hell braunen Augen. Mit ihrem Aussehen hob sich Itoe schon immer von der Masse ab. Manchmal war das ein Segen, doch meistens ein Fluch, denn Männer liebten ihr Äußeres und Frauen hassten es. In der Schule war das gar nicht so einfach gewesen, Freundschaft mit Mädchen zu schließen. Ihre Klassenkameradinnen waren von ihrem untypischen Aussehen erst einmal angetan, aber nach einer Weile sahen sie sie als Konkurrenz. Oft wurde sie ausgeschlossen, gemobbt und ihr vergeblicher Versuch, sich mit jemanden anzufreunden, endete oft in einem Desaster. Irgendwann hatte sie ihr Aussehen drastisch verändert. Sie hatte ihre Haare sehr kurz geschnitten, schwarz gefärbt, und dunkle Kontaktlinsen getragen. Zu jener Zeit war sie in einem Sommercamp gewesen und dort hatte sie viele Freundschaften geschlossen, besonders mit einem Jungen, dessen Namen sie immer noch kannte: Shiro. Aber all das war Ewigkeiten her und hatte ebenfalls nicht lange gehalten.

Itoe wurde aus ihren Gedanken gerissen, als die Getränke für den Tisch sieben, an dem Ren und seine Freunde saßen, fertig waren. Itoe brachte den Gästen die Getränke und nahm die Bestellung für Essen auf, das sie 20 Minuten später servierte.

„Wann hast du Feierabend?“ Es war wieder der eine Typ aus der Gruppe, der sie schon vorhin angesprochen hatte. „Wir wollten später weiter ziehen. Wenn du willst, kannst du dich uns anschließen.“

Itoe lehnte höflich ab und entfernte sich wieder, bevor er oder jemand anderes noch etwas sagen konnte. Hätte sie bloß ihren Ring am Finger gelassen, dann würde sie solche Angebote gar nicht erst bekommen. Sie machte sich auf der Toilette kurz frisch und trat in den langen Flur. Das WC lag unten im Keller und war sehr edel ausgestattet. Itoe sah auf, als Katsuya plötzlich vor ihr stand. Sein eisiger Blick war noch beängstigender als der von Kira. Zu allem übel war in diesem Moment niemand hier unten, sodass Itoe automatisch einen Schritt zurück trat. Sicherheitsabstand. Sie wünschte sich auf einmal, ganz weit weg zu sein.

„Ich hoffe, das Essen hat euch geschmeckt“, meinte Itoe in ihrer netten Art, lächelte jedoch unsicher.

„Was geht eigentlich zwischen dir und Kira wirklich ab?“, fragte Katsuya geradeheraus.

Itoe blinzelte perplex. Mit dieser unerwarteten Konfrontation hatte sie nicht gerechnet.

„W-was meinst du?“, brachte sie stotternd hervor und versuchte seinem Blick standzuhalten. Sie war eine schlechte Lügnerin und Katsuya schien das zu ahnen. Es war klar, dass die Wahrheit irgendwann ans Licht kommen würde, aber musste es ausgerechnet Katsuya sein, der sie zur Rede stellte?

Kiras Freund ergriff unverblümt ihre Hand, an der der Ehering stecken sollte, und hielt sie ihr vor die Nase. „Ich meine das hier. - Wo ist dein Ring? Ich dachte, ihr seid verheiratet.“

Itoe wollte grade zu einer Antwort ausholen, doch er ließ ihr keine Gelegenheit dazu. „Ich kenne solche Mädchen wie dich. Sie sind hübsch, begehrenswert und sehr manipulativ. Hast du etwas gegen Kira in der Hand? Spielt ihr deswegen diese Scharade?“

Itoe stockte der Atem. Was erlaubte er sich überhaupt... Sie war innerlich hin und her gerissen. Die Angst vor ihm, lähmte sie, doch die Wut darüber, was er ihr an den Kopf warf, ließ sie sprechen.

„Was soll das?! Du hast nicht das Recht, mir so etwas vorzuwerfen!“ Itoe war entsetzt, dass er das dachte. Die Frau aus Kiras Wohnung hatte ihr Ähnliches vorgeworfen. Warum sagten das alle? Nur weil Kira wohlhabend war, hieß es noch lange nicht, dass sie sein Geld wollte.

Itoe zerrte an ihrer Hand, die er in seinem eisernen Griff hatte.

„Du willst also behaupten, ihr seid tatsächlich zusammen? - Ich kenne Kira fast mein ganzes Leben, er würde sich niemals an jemanden binden. Zumindest nicht freiwillig. Also frag ich dich noch einmal, was geht hier vor?“

Itoe fühlte sich in die Ecke gedrängt. War das der Moment, in dem sie Katsuya die Wahrheit sagen musste? Aber was war so schlimm an der Wahrheit? Vielleicht würde er es dann verstehen. Es war definitiv eine bessere Erklärung, als die, die er sich zusammengereimt hatte. Nein. Es bestand die Gefahr, dass er Kira davon überzeugte, diese unfruchtbare, gefakete Beziehung aufzulösen. - Itoe hatte plötzlich das Bild von Makoto vor Augen. - Ach, was spielte das alles noch für eine Rolle, ob Katsuya ihm diese Idee ausredete. Kira hatte doch eh eine andere Frau. Miros Plan war gänzlich gescheitert.

Itoe senkte traurig den Blick, ohne sich dessen bewusst zu sein, ganz anders als Katsuya, der seinen Griff unerwartet lockerte.

„Na ihr zwei!“

Itoe erkannte die Stimme sofort. Es war Ren, der gerade um die Ecke kam. Er musterte die beiden fragend und sah von einem zum anderen. Katsuya hatte mittlerweile Abstand genommen.

„Hab ich euch grade bei etwas gestört?“

Itoe sah unsicher zu Katsuya, dessen Gesicht nichts von seinen Gefühlen Preis gab, und sah dann zu Ren.

„Nein, hast du nicht“, sagte Itoe und strich sich eine Strähne, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte, hinters Ohr. Ren hob skeptisch eine Braue, nahm das aber schweigend hin.

„Die anderen sind schon fertig mit dem Essen, wir wollen gleich los“, sagte Ren zu Katsuya und wandte sich dann an Itoe, „wir wollen gleich in einen Club. Willst du mitkommen?“

Itoe schüttelte den Kopf. „Ich muss arbeiten.“

„Das ist doch kein Hindernis“, meinte Ren zwinkernd.

Itoe rang sich ein Lächeln ab und suchte krampfhaft nach einer Ausrede, doch Ren ließ ihr keine Zeit dafür.

„Das regle ich gleich“, meinte er vielsagend, „geh dich schon mal umziehen. Wir treffen uns draußen.“

Itoe wollte protestieren, doch gegen Rens charmantes Durchsetzungsvermögen kam sie einfach nicht an.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  HazelEyedButterfly
2015-12-01T12:52:10+00:00 01.12.2015 13:52
Yay hab grad gesehen das es hier weiter geht.
Na ein Glück das Kira doch nicht mit dieser doofen Kuh geschlafen hat x) Trotzdem tut mir Itoe leid...

Hach bin ja gespannt was im nächsten Kapitel kommt...was wohl so im Club passiert?
Findet sie Kira zu einem unpassendem Zeitpunkt? *auf seine Freunde blickt* LOL
Schreib ja schnell weiter!


Kussi
deine Hazel
Antwort von:  May_Be
02.12.2015 10:45
Hey Hazel :D

Vielen Dank für deinen Kommi!

Ich bin noch am Überlegen, wer wen in einem unpassenden Moment findet... XD
Bin selbst ganz gespannt, für welche Szene ich mich entscheide, die mir so durch den Kopf geht ^^

Ich bin schon am nächsten Kapitel dran ;)

Küsschen
Deine May_Be
Von:  Tasha88
2015-11-28T10:53:14+00:00 28.11.2015 11:53
Meine liebe May_Be,

jaaaaa, es geht weiter *-*

Mir tut Itoe leid... blöde Makoto. - aber ich war auch echt froh zu lesen, dass Kira nicht mit ihr geschlafen hat, denn nach dem letzten Kapi hätte man es wirklich vermutet.

Den Einstieg mit Kiras Traum fand ich toll, denn da merkt man, dass sie ihm etwas bedeutet... und das ist auch gut so

Ich bin jetzt mal gespannt, wie es weiter geht. Das Ende ist wieder spannend.

Also hau weiter in die Tasten
hau hau hau

Liebe Grüße
Tasha ^^

Und danke Soralai ;) Gut gemacht
Antwort von:  Soralai
28.11.2015 13:38
Huhu,

ja der Traum ist wirklich gelungen :) ich hatte schon kurzzeitig Angst das es ein Rückblick ist *uff*

Freu mich schon ungeduldig ;) aufs nächste Kapitel.

Soralai

Tasha88, immer gern :D
Antwort von:  May_Be
02.12.2015 10:47
Vielen Dank für eure Kommis :D

Ich geb mir Mühe, euch nicht mehr so lange warten zu lassen ^^ Ist halt bisschen schwer, wenn man an drei Geschichten gleichzeitig schreibt haha

Bis zum nächsten Mal :D


Zurück