Zum Inhalt der Seite

Saint Patrick's Day

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Saint Patrick's Day

Ihr wisst bestimmt alle, dass ich sehr gern trinke, das ist Fakt, eine Tatsache, etwas, das sich nicht ändern lässt. Deshalb wisst ihr auch alle, dass für mich, Arthur Kirkland, auch bekannt als das erstaunliche Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland, der Saint Patrick's Day heilig ist. Seien wir mal ehrlich, dieser Tag ist dazu da, um sich zu betrinken, um Whisky, Rum und Gin in sich reinzuschütten, das alles zu vermischen und dann an die Folgen zu denken, aber erst sehr viel später.

Ihr wisst sicherlich auch, dass dieser Idiot Amerika es einfach nicht sein lassen kann, mich Tag für Tag zu bedrängen, sogar während der Versammlungen der Länder. Dann wisst ihr auch, dass ich schließlich eingewilligt habe, mit ihm auszugehen weil er einfach nicht damit aufhörte, mir ständig auf die Nerven zu gehen (Es ist nicht so, dass ich es wollte, auf keinen Fall! Mein Gott, ich bin England, der perfekte Gentleman! Ich lasse mir doch nicht von so einem Trottel wie Alfred F. Jones den Kopf verdrehen.)
 

Und so konnte ich es nicht verhindern, dass dieser gewisse Jemand nach London kam um mit mir Einen trinken zu gehen und mich den ganzen Abend lang zu nerven.
 

Wir betraten einen der bekanntesten Geschäfte im ganzen Land. Der Inhaber, Liam, ein Mann von etwas über 40 Jahren und mit erstaunlich blauen Augen, empfing mich freundlich. Wie immer versuchte er, mich um den kleinen Finger zu wickeln indem er mir die besten Flaschen des Ladens zeigte, die „die er speziell für mich reserviert hatte“ und von denen manche über 100 Pfund kosteten. Ich lehnte ab, da ich die Jahrgänge aus dem 19. Jahrhundert schon probiert hatte und wusste, mir würde nichts entgehen wenn ich sie nicht kaufte. (Die französische Ernte in dieser Zeit war einfach nur grauenhaft. Francis war das ganze Jahrhundert damit beschäftigt, über sein Unglück zu jammern und zu beten, damit die Regenfälle aufhörten.) Jedenfalls kaufte ich niemals Dinge, die nicht englisch waren, das wäre absolut unmoralisch.
 

Außerdem wollte ich mich möglichst schnell betrinken um diesem Idioten Amerika nicht bei seinem Größenwahn zuhören zu müssen, tatsächlich war er schon längst dabei, mir ein Ohr abzukauen, dass Trinken nichts für einen Hero sei.
 

Ich ging direkt in die hintere Ecke des Ladens, da wo die Angebote standen, und nahm mir vor, alles zu kaufen was es dort gab. Ich knurrte als ich sah, was mich dort erwartete.
 

-„Alles für 9,99 Pfund? Gott, Liam, warum 9,99 und nicht zehn Pfund, so wie es sein sollte?“
 

-„Das zieht mehr Kundschaft an“, sagte Liam achselzuckend.
 

Mann musste doch ein Idiot sein um nicht zu merken, dass 9,99 dasselbe war wie zehn, aber wenn diese Methode bei ihm funktionierte, dann wollte ich ihn nicht davon abbringen.
 

Ich kaufte nur eine Flasche weil es nichts gab was ich mehr hasste als einen Penny in der Hosentasche zu haben. Wofür, zum Teufel, braucht man einen Penny? Mir fiel nichts ein, außer, dass man sich damit Kaugummis von der Schuhsohle kratzen konnte.
 

Ich zahlte und steckte mir den Penny schlechtgelaunt in die Hosentasche. Dann ging ich um einen anderen Laden zu finden. Und wieder 9,99 Pfund.
 

-„Verdammt!“
 

-„Warte auf mich, Iggy!“
 

Hatte ich etwa gesagt, es wären Pence in der Hosentasche, die ich am meisten hasste? Das nehme ich zurück. Ich hasse es wenn man mich Iggy nennt (vor allem er).
 

-„Was ist los?“
 

-„Nichts“, antwortete ich wütend während ich dabei war, so schnell wie möglich zu einem anderen Schnapsladen zu laufen.
 

-„Komm schon, Iggy, es ist Feiertag! Schau dir die grüngeschmückten Straßen an und die kleinen Kobolde, die du so liebst.“
 

-„Ich hab dir doch schon tausend Mal gesagt, du sollst mich nicht Iggy nennen.“
 

-„Tut mir Leid“, antwortete er mit einem dämlichen Grinsen.
 

Wir kamen beim dritten Laden an. Dieses Mal war ich mir sicher, dort etwas Billigeres zu finden. Oder etwas Teureres. Egal, jedenfalls nichts für 9,99 Pfund.

Ich hatte Recht. Die billigste Flasche kostete 4,99.
 

-„Verdammt!“, knurrte ich und verließ den Laden.
 

-„Was ist passiert?“
 

-„Ich kann keinen beschissenen Laden mit normalen Preisen finden! 0,99; 1,99; 2,99 …“
 

-„Dann kauf doch teurere Flaschen.“
 

-„Nein. Das ist jetzt eine Frage des Stolzes“, murrte ich auf dem Weg Richtung Norden. „Es ist nur, wozu, zum Henker, ist ein Penny gut? Weshalb hat man diese blöde Münze überhaupt erfunden?“
 

Im Hintergrund hörten wir fröhliche Musik und es gab schon einige betrunkene Passanten auf der Straße zu sehen. Na wunderbar, jetzt verpasste ich auch noch den Festtagsumzug, alles wegen dieser verfluchten Münze.

Ich zeigte sie ihm ohne meine Schritte zu verlangsamen.
 

-„Sag du es mir, warum würde ich einen verdammten Penny haben wollen? Was kann man damit machen, hm?“
 

Amerika schaute mich so intensiv an, dass es mich schauderte. Ich wusste, was dieser Blick bedeutete und durfte nicht zulassen, dass er das machte, nicht wenn meine Londoner an uns vorbeigingen.
 

-„Wag es ja ni-“
 

Aber Alfred hatte mich schon mit einem Kuss zum Schweigen gebracht. Wie immer ließ ich mich in seinen Armen wiegen, vergaß für einen Augenblick die Leute um uns herum, die uns umgingen, unwissend, was zwischen uns gerade passierte. Wie immer vergaß ich wie man atmete. Wie immer vergaß ich wie man die Augen offen hielt. Wie immer ließ ich mich von seinem langsamen und bedächtigen Kuss mitreißen und starb währenddessen einmal mehr vor Glück.

Als Alfred von mir abließ, landete ich wieder auf dem Boden der Tatsachen und mir fiel wieder ein, wo wir uns befanden, aber bevor ich ihn für seine unvorhergesehenen und völlig unangemessenen Aktionen ausschimpfen konnte, nahm er mir den Penny aus der Hand und steckte ihn sich in die Hosentasche.
 

Seit jenem Tag musste ich mir nie mehr um unbrauchbare Münzen, die meine Hosentaschen belegten, Sorgen machen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück