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GOTTHEIT

"Polaris"
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Mir gehört Devil Survivor 2 The Animation nicht! Alle Rechte gehen an den wahren Besitzer und ich verdiene mit der Verwendung der Charaktere kein Geld!

Überarbeitet!!! 01.09.2017 Komplett anzeigen
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Überarbeitet!!! 02.09.2017 Komplett anzeigen
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Überarbeitet!!! 10.05.2018 Komplett anzeigen
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Überarbeitet 27.06.2018 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
06.08.2018

Alle Rechte und Charaktere der Devil Survivor 2 Serie gehören mir nicht!!! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
28.10.2018

Endlich geschafft!! Achtes Kapitel!!! Komplett anzeigen

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Kapitel 1 - Wahrheit

Hibiki flitzte die Straßen entlang. Ein Gefühl von Rastlosigkeit und Bedrängnis schwellte in ihm. Gerade, vor exakt 22 Minuten, als er aus der U-Bahn von Tokyo nach Shinjuku stieg und auf der vereinsamten Plattform zum Stehen kam, stand er vor ihm - Alcor - Der Schmerzerfüllte. Die Bilder dieser Begegnung, brannten sich unter die Haut des Jungen. Hibiki zitterte unregelmäßig und sein Atem kam stoßweise, aus seinen Lungen. Die Bilder der Begegnung, schlitterten wie Schlangen entlang seiner Gedanken und ließen alles noch surrealer wirken. Der Schwarzhaarige erlaubte sich, nochmal einmal alles ins Gedächtnis zu rufen, was passierte während dieser Begegnung.
 

Alcors weiße Haare flackerten im schwachen Licht der U-Bahnlampen und er roch, wie jedes Mal, wenn sie sich begegneten, nach der weiten Welt. Wie die Welt roch, das konnte sich der Schwarzhaarige nicht erklären. Ein Windhauch blies ihm ins Gesicht und Hibiki zog fröstelnd die Jacke enger um seinen Körper. Die Nacht war herein gebrochen und verlieh dem ganzen hier, eine schaurige Note. Der Schwarzhaarige starrte Alcor beunruhigt an und mustere diesen zu gleich neugierig. Er trug eine schwarze Hose mit eingeschlagenem Hosenbund, einen schwarz-rot gestreiften Pullover und lächelte Hibiki sanft an. Seine lilanen Augen strahlten überglücklich, doch gaben auch nichts Preis. Sofort spürte der Schwarzhaarige, Unruhe in sich keimen. Warum war ER hier? Nicht, dass er etwas gegen Alcor hatte, oder ihn nicht mochte. Aber sein Auftreten erschreckte ihn in einer Ebene, an die der Schwarzhaarige sich nicht erinnern wollte. Einer vergessenen Ebene, wo Blut auf den Straßen lag und wahrhaftige Dämonen ihn jagten. Alcor legte kindlich Kopf schief.
 

„Lange nicht gesehen, oh Strahlender", sprach er träumerisch. „Alcor...", murmelte Hibiki unbeholfen. „Ja, der bin ich", stimmte der Mann Stirn runzelnd zu, so als dachte er selber darüber nach, ob das auch wirklich so stimmte. Ein kleines Lächeln erschien auf den Lippen des Weißhaarigen und langsam flog er auf Hibiki zu. Sachte ließ er sich auf den Boden gleiten, wie jedes Mal, wenn er erschien. Alcor hatte es noch nie gemocht zu gehen, zu laufen, wenn er doch fliegen konnte. Er empfand das Fliegen, als eine Freiheit von allen schrecklichen Dingen, die er manchmal tun musste. Doch setzte diese Fähigkeit, ihn wieder von den Menschen fern, die er so sehr liebte. „Ich bin immer noch nicht dran gewöhnt, wie ihr, auf dem Boden zu laufen", sagte er nüchtern und blinzelte Hibiki bestätigend zu. Geräuschlos schüttelte der Weißhaarige den Kopf und fixierte den Schwarzhaarigen mit einem durch dringenden Blick. Seine lilanen Augen strotzen vor Wissen, was tief in seinem Unterbewusstsein verankert war.
 

Wissen, welches das überirdische Wesen nur alleine besaß und ungern mit Fremden teilte, die für ihn kein Potenzial in sich trugen. Aber trotzdem stand er hier, vor dem Schwarzhaarigen und zeigte, dass Wissen in ihm lungerte und er breit war, dies zu teilen. Unmut breitete sich immer weiter, wie der Flügelschlag eines Käfers, sich in Hibiki aus und er umkrallte fest seine Tragetasche.

„Wie geht es dir? Ich habe lange nichts mehr von dir gehört...", fragte Hibiki und versuchte seine Besorgnis zu verbergen.

„Die Menschen und ihre Art Gespräche anzufangen... Wie faszinierend! Aber heute ist keine gute Gelegenheit, mit dir über die Angewohnheiten der Menschen zu plaudern... Störe ich dich etwa, oh Strahlender?", fragte Alcor interessiert. Hibiki sah verwirrt in das Gesicht seines Freundes, da die Ersten Worte für ihn keinen wirklichen Sinn ergaben. Alcor und seine Rätsel beim Sprechen, dachte Hibiki und schmunzelte leicht.
 

„Nein! Ganz im Gegenteil! Es freut mich dich zu sehen", sagte der Schwarzhaarige fröhlich und meinte dies auch ernst.

Alcor legte nochmals den Kopf schief und lächelte glücklich, als würde er die Wahrheit sowie den Unmut von Hibiki, sichtlich bemerken. „Also... Warum bist du hier? Nicht, das ich dich nicht gern hier hätte. Aber...", sagte der Schwarzhaarige neugierig. Der Weißhaarige drehte sich um und starrte auf das verrostete Zuggleis vor ihm. Er schien tief in Gedanken, die er noch nicht aussprechen konnte. Hibiki musterte von der Seite sein Profil. Alcor wirkte bleich, bleicher als sonst. Und in großer Sorge.
 

Das erblickte der Schwarzhaarige an ihm sehr stark. Aber was war so besorgniserregend, was er nicht selbst klären konnte, so dass er Hibiki, einen Menschen, aufsuchen musste? Alcor ist schließlich eine übermächtige Waffe und hatte Fähigkeiten, die jeden Menschen vor Neid blühen ließ. Doch auf der anderen Seite, wurde er nur als Waffe erschaffen, die in einem ungünstigen Moment, ein Bewusstsein entwickelt hat und Emotionen somit in sich erschuf, mit denen er nur schwer klar kam. Und dann war noch die Sache mit der Menschheit, die ihm schwer auf den Schultern lag. Schließlich sah der Weißhaarige sie heranwachsen, blühen und zu dem werden, was sie jetzt sind. Eine hochentwickelte Spezies, die er abgöttisch liebte.

Doch schon einmal musste Alcor ihre Zerstörung er tragen, ein weiteres Mal, würde ihn töten.
 

Ein Jahr war es her, als Hibiki ihn das letzte Mal gesehen hatte. Wahrscheinlich hatte er für eine Weile Urlaub gemacht und seine Menschen weiter beobachtet, sogar spießen sehen. Langsam lockerte der Schwarzhaarige den Griff, um seine Tasche. Vorsichtig Schritt auf Alcor zu und legte ihm eine warme Hand auf die Schulter. Auch wenn er nicht menschlich war, fühlte er mehr und intensiver, als jeder andere Mensch selbst. Alcors Gesicht schimmerte, dann erlosch es wieder, bevor Hibiki etwas dazu sagen konnte. Tief holte der Weißhaarige Luft. „Es wird wieder die Zeit kommen, in der du das Schicksal selbst in die Hand nehmen musst. Eigentlich darf ich nicht hier sein... Eigentlich darf ich dich nicht warnen... Aber-", er brach und sackte in sich zusammen, dann straffte er wieder die Schultern und blickte Hibiki mit einem festen Blick an. Der Schwarzhaarige wusste nicht, was er fühlen sollte, was er sagen sollte. Etwas war unterwegs, das verstand er. Und so wie es klang, war es etwas Dunkles und Großes, größer als das Gericht der Menschheit. Alcor musterte ihn stumm.

„Wie... Meinst du das genau?", fragte Hibiki nach einer endlosen Zeit, „Was wird kommen? Warum muss ICH wieder kämpfen? ICH?! Der damit aufgehört hat? Und warum kannst du nicht mehr sagen?"
 

Angst spross in dem Schwarzhaarigen, schlenderte sich durch seine Adern und ließ ihn rationales denken aus dem Fenster werfen.

„Wie ich es gerade gesagt habe, oh Strahlender, ich kann nicht mehr sagen", sprach Alcor erneuert. „Ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst!", entgegnete Hibiki barsch. Alcor betrachtete ihn verwundert, so als hätte er nicht verstanden von was ER sprach. Vorsichtig blickte der Weißhaarige in Hibikis eisblaue Augen und sagte nochmal langsam: „Es wird nichts mehr so sein wie es war. Alles wird erneuert fallen... Und du musst dafür vorbereitet sein. Ich kann nicht viel tun. Nicht viel sagen. Mir sind, wie ihr es sagen würdet, die Hände gebunden. Ich kann euch nur einen kleinen Gefallen tun."
 

Er drehte sich von dem Schwarzhaarigen weg, dann wieder zu ihm, spreizte die rechte Hand und hielt sie ihm hin. Geschockt weiteten sich eisblaue Augen und konnten nicht wahrnehmen, was sie sahen. Auf Alcors Hand, schwebte Hibikis blaues, klappriges Tastenhandy.

„Wie...Wann?", fragte der Schwarzhaarige verständnislos. Hibiki wusste nicht wie er mehr fühlen, denken oder handeln sollte. Warum er erneuert kämpfen musste?

„Du weißt, was das ist und was es bedeutet. Den Rest musst du Erst noch herausfinden", sagte Alcor leicht schmunzelnd. Vertrauen blitzte in seine lilanen Augen auf und er übergab Hibiki sein Handy. Langsam schwebte er vom Boden wieder nach oben in die eisige Luft. Klackernd sprangen metallene Schweife aus seinem Rücken, umschlangen seinen Körper und ließen ihn lautlos verschwinden.


 

Hibiki rannte hastig an dem bekannten Park von Shinjuku vorbei. Ampeln die rot schimmerten und Leute, die ihn empört anstarrten, interessierten ihn im Moment nicht. Weiter, immer weiter, bis er Halt machte. Er stand vor einem kleinen, weiß-grauen Apartmenthaus mit 5 Stöcken und kleinen Fenster, in denen schon warmes Licht brannte. Er keuchte, klappte verängstigt sein Handy auf und starrte fassungslos auf den Bildschirm.

„Warum ich?", wimmerte er. Seine Augen weiteten sich und er zuckte heftig zusammen, so als hätte er einen Schlag gekriegt. Auf dem Bildschirm war eine weißliche App, namens Nicea. Hibiki kannte sie Gut. Warum auch nicht? Das ganze Jahr über, musste er mit Alpträumen kämpfen, weil diese App, Todesvideos von seinen Freunden, kurz vor ihrem Tod, ihm zuschickte. Jedes Mal, wenn er an die App dachte, hatte er Angst, dass genauso etwas erneuert passieren könnte. Etwas, worüber er keine Macht hatte. Stille. Kein Geräusch drang zu ihm durch. Verzweifelt blickte er in den unklaren Himmel, sah, wie Gewitterwolken sich formten, auftürmten und spürte einen weiteren, kalten Windzug an sich vorbei ziehen. Er hoffte, dass dies bloß ein weiterer Alptraum war.
 

Aber als er wieder auf den Bildschirm schaute, wurde er bleich. Er lief rückwärts und stieß gegen eine Laterne. Der Bildschirm seines Hanys, hatte einen Bahnkreis in der Mitte bekommen. Kurz leuchtete dieser blutrot auf, dann wurde er blau. Hibiki dachte wie in Trance zurück, an das letzte Jahr. An die ganzen Kämpfe, die Dämonen, die pure Verzweiflung und an die Gottheit Polaris, die für all das Übel verantwortlich war. Doch in all den wirren Erinnerungen, Gedanken, klarte sich einer stark heraus. Er konnte wieder Dämonen beschwören. Doch dieses Mal war die Gefahr stärker, unberechenbarer und zerstörender. Doch, wer würde die Welt bedrohen wollen?
 

FORTSETZUNG FOLGT...

Kapitel 2 - Der Erste Dämon... ( Teil 1)

Hibiki hatte keine Ahnung, wie er es geschafft hatte, in seine Wohnung zu kommen, geschweige sich schlafen zu legen. Das Einzige was er auf jeden Fall wusste, war das seine Träume, von feuchten Tränen und dem Feuer der Angst geprägt waren. Angst, welche stetig in seinem Unterbewusstsein schlitterte und ihn drängte, alles zu vergessen, sich zu verstecken, zu verkriechen und dem Schicksal mit der neuen Bedrohung zu entgehen. Gähnend richtete sich der Schwarzhaarige im Bett auf, streckte sich und ließ seinen Blick durchs Zimmer schweifen. Der seichte Blauton, der in der Nacht wie schwarz schimmerte, beruhigte seine aufgebrachten Nerven. Das Bett, welches in der Mitte des Raumes stand, bildete das Zentrum des Zimmers und einen angenehmen Ruhepol für Hibiki, der Platzangstgefühle niederstreckte. Links von ihm stand ein kleiner, brauner Nachtisch mit weißer Lampe, worauf sein Handy lag. Rechts von dem Bett, einen halben Meter entfernt, stand ein großer weißer Schrank. Daneben ein weißer Schreibtisch, der mit allen möglichen Büchern und Schriften zu gehüllt war.

Normalität, schoss es dem Schwarzhaarigen durch den Kopf, ließ den Blick kurz auf das Handy lenken und wieder weg schweifen. Er wollte nicht wieder an die Monster seiner Vergangenheit denken und würde eine weitere Konfrontation mit dieser vermeiden.
 

Plötzlich erklang ein dumpfes scheppern. Erschrocken sprang der Schwarzhaarige auf und Schritt langsam auf die Tür zu. Warum hat es im Flur gekracht? Ist was passiert? Leise öffnete Hibiki die hölzerne Tür und musste seufzen, als seine eisblauen Augen auf seinen Kumpel fielen. Dieser lag wie ein getretener Welpe vor seiner Zimmertür und schaute ihn unschuldig an. „YO!", sagte er noch hibbelig dazu und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Ein Zeichen dafür, dass es ihm mehr als peinlich war, wieder in so eine Situation zu geraten. Der Schwarzhaarige hob die Augenbraue und fragte: „Was machst du da?"

Daichi Shijima, lag in einem kleinen Gang, der mit verwaschenen Holzbrettern ausgelegt war. Die Wände des Flures waren in einem blassen Rosaton und überall hingen Bilder von den Beiden, manchmal sogar von ihren Familien oder Freunden. „Ich... Äh... Lese?", stammelte Daichi. Er hielt Hibiki ein goldenes Psychologiebuch unter die Nase. Verwirrt las der Schwarzhaarige die Überschrift, die verkehrt herum war. Erneuert seufzte er genervt auf. Daichi Shijima war keine Person, die freiwillig ein Psychologiebuch anfasste. Eher würde mit seinem Kindheitsfeind Frieden schließen, dachte Hibiki nüchtern. Dann fragte er wissend nach: „Du und Psychologie? Ernsthaft?! Außerdem Daichi, hältst du es verkehrt herum."

„Oh... Äh... Jaaaaaaa hab Interesse daran gefunden... Außerdem... Macht es verkehrt herum mehr Spaß", brabbelte Daichi und ein hibbliges Lachen hallte im Flur wieder. „Ist das so?", fragte Hibiki ruhig nach.
 

Daichi nickte nur, so das sein wirres rot-braunes Haar, aufgeregt hin und her wippte. Manchmal glaubte der Schwarzhaarige, wenn er seinen Freund betrachtete, dass seine Haare ein Eigenleben besaßen. Abrupt brachte der Schwarzhaarige sein Gedankengut von Haaren mit Eigenleben zurück und dachte scharf nach, was sein Kumpel vor seiner Zimmertür wollte. Ihm ging plötzlich ein Licht auf und panisch guckte er in sein Zimmer zurück, doch alle Schriften, Bücher und Stifte lagen noch genauso, wie er sie hingelegt hatte. Daichi hatte also noch nicht in seinen Sachen herumgewühlt und nach Lösungen für Referate gesucht, die er noch nicht geschrieben hatte. Erleichtert atmete der Schwarzhaarige aus und fixierte seinen Freund mit einem bösen Blick. Dieser zuckte panisch zusammen, war im Begriff aufzuspringen und reiß auszunehmen, als Hibikis Gewicht ihn wieder zu Boden drückte, als sich dieser auf ihn drauf schmiss. Erbarmungslos begann der Schwarzhaarige, seinen Kumpel durch zu kitzeln. Er wollte Antworten und zwar jetzt!
 

Der Flur wurde plötzlich mit schrillem Gelächter und dumpfen Schlägen auf dem Holzboden, erfüllt. Das Herz von Hibiki sang in seiner Brust und für einen kurzen Moment, war er einfach nur ein Student, der mit seinem Kumpel herumalberte, als dieser wieder versucht hatte, seine eigenen Referate zu stehlen und zu kopieren, um nicht selbst arbeiten zu müssen. Doch der Moment hielt nicht ewig, war kostbar auf seine Weise und ließ ihn schlagartig wieder an die Angst denken, die ihn schon mehrmals übermannt hatte. Rasch verdrängte Hibiki den Gedanken und versuchte weiter sorglos zu spielen. Der Schwarzhaarige attackierte weiter seinen Freund, kitzelte die empfindlichsten Stellen und hörte dem schrillen Gelächter seines Kumpels zu. „Hey! Hey! HEY! HÖR AUF SONST MACH ICH MIR IN DIE HOSE!", schrie Daichi und fiel erneuert lachend in sich zusammen.

„Nein, mach ich nicht! Erst wenn du mir versprichst, zu sagen, was du hier vor meiner Zimmertür wolltest", entgegnete Hibiki mit einem verspielt-drohenden Unterton. Der Rotbraunhaarige wusste, das Hibiki wusste, warum er vor seiner Zimmertür lag. Das hielt ihn aber nicht davon ab, seinen Schwarzhaarigen Kumpel ein Lachen zu entlocken, versuchen ihn zu entspannen und den Unterton von unterdrückter Angst, die er in ihm spürte, weg zu wischen. Koste was es wolle, dachte Daichi.
 

Der Rotbraunhaarige versuchte verzweifelt den Schwarzhaarigen von sich herunter zu werfen, was sehr stark scheiterte. „Okay.... HAAHA.... Ich ver- Haha sprech...es!", brüllte der Braunhaarige schrill und laut in den Gang. Abrupt stoppte Hibiki in seiner Tätigkeit und ließ seinen keuchenden Kumpel Luft holen. Er hatte es versprochen, also musste er sich daran halten. Würde er es tun? Nein! Warum? Weil Hibiki es ihm nie übel nehmen würde, wenn er seine Aufgaben kopierte, um die Uni zu bestehen. Und außerdem, war Daichi einfach zu faul zum Lernen. Wie er dann ein Studienplatz ergattern konnte, wusste der Schwarzhaarige sich nicht zu erklären.
 

Nachdem sich beide von dieser überaus anstrengenden Situation erholt hatten, war es Zeit für Antworten. Schließlich sah man den Braunhaarigen nur dann vor der Tür seines Kumpels liegen, wenn er Hibikis Aufgaben wollte. Und das dringend. Erwartend blickte der Schwarzhaarige Daichi an. Dieser kratzte sich erneuert am Hinterkopf und sagte: „Eigentlich wollte ich bloß in dein Zimmer... Um mir... deine Unterlagen für den letzten Sozialkundekurs zu holen..." Erneuert lachte der Braunhaarige, doch als er die verletzte Miene seines Freundes sah, bekam er es mit Schuldgefühlen zu tun. Ja, Daichi hatte Hibiki versprochen, in den Kursen mehr auszupassen. Hoch und heilig! Aber jetzt wo es sich herausstellte, dass der Rotbraunhaarige das nicht getan und somit Hibiki verletzt hatte, dem er es versprochen hat, gingen die wirklichen Schuldgefühle mit ihm durch und brachen einen Damm in dem Schwarzhaarigen, den diesen manchmal zur Gewalt greifen ließ, um seinen Kumpel zur Besinnung zu zwingen.
 

Hibiki hob die Faust und donnerte sie auf den Kopf seines Freundes, so dass dieser mit einem GONG zu Boden ging. „AU!“, rief Daichi mit Tränen in den Augen und rieb sich die wunde Stelle auf dem Kopf. Mit Erleichterung und einem Rinnsal von Trauer, stieg Hibiki über seinen Kumpel hin weg und stolzierte in Richtung Bad, um sich den Rest des Schlafs aus den Gliedern zu waschen. Der Rotbraunhaarige hatte das verdient, mehr als nur verdient. Zu sich selbst nickend, blickte der Schwarzhaarige nostaglisch zu den Bildern, die verteilt auf den Wänden hingen und betrachtete sie im vorüber gehen.
 

Der Gang ihrer Wohnung war klein, reichte aber für 2 Studenten vollkommen aus. Rechts befand sich das Wohnzimmer mit angrenzender Küche und dem Bad. Links waren die Zimmer von Daichi und Hibiki. Er nahm die erste Tür rechts und sofort stand er in einem gefliesten, weißen Bad. Schnell zerrte er sich die Sachen vom Körper, ließ sie achtlos zu Boden fallen und stieg unter die Dusche. Erleichtert drehte er den Wasserhahn auf und spürte, wie warmes Wasser auf seinen Körper prasselte, seine erschöpften Glieder entspannte und einen frischen Atem zuließ. Sein Kopf dröhnte schmerzlich, wie als hätte er Drogen zu sich genommen, die ihm nun bewusst wurden. Aber es waren keine Drogen, die ihm zu schaffen machten. Nein. Seine Gedanken zwiebelten, sprangen und verankerten sich so ineinander, dass sie kurze Panik in dem Schwarzhaarigen ausriefen. Nein. Es war die Tatsache, dass da draußen etwas lauerte und die Welt wieder bedrohte. Und davor hatte er eine gewaltige Angst, die jeden Gedankenprozess stoppte. Seufzend lehnte er sich mit der erhitzten Stirn an die kühle Fliese der Duschkabine.
 

Es dauerte nicht lange, bis Hibiki dann nur mit einem Handtuch um die Hüfte aus dem Bad kam und verdutzt Daichi anstarrte, der auf der braunen Ledercouch im Wohnzimmer saß. Der Rotbraunhaarige hatte sich in zwischen an Hibikis Dokumenten vergriffen, sich ins Wohnzimmer platziert und angefangen sie zu studieren. Der Schwarzhaarige drehte sich weg und ignorierte gekonnt den Stich in seiner Brust, den Daichi hervorrief. Kopf schüttelnd steuerte der Schwarzhaarige die Küche an und ließ das seinen Kumpel schweigend auf der Couch zurück. Das Wohnzimmer war mit verwaschenem Holzböden, grünen Wänden und 2 kleinen Fenstern mit nächtlichem Ausblick auf das andere Wohnappartement, gestaltet. Rechts hinten in der Ecke stand eine alte, braune Ledercouch mit bunten, zusammen geflickten Kissen. Davor ein brauner Couchtisch und davor ein Fernseher, der auf einem wackligen Hocker stand.
 

„Du Hibiki…“, fing plötzlich Daichi das Gespräch an und blickte seinen Kumpel aus traurigen, braunen Augen an. „Ja?“, fragte dieser nach. „Ich… Es tut mir Leid…“, sagte der Rotbraunhaarige, kratzte sich beschämt am Hinterkopf und führte seinen Satz weiter fort: „Ich wollte dich nicht kränken, geschweige dein Versprechen brechen. Deshalb werde ich jetzt alles daran setzten, es auch zu halten!“ Der Schwarzhaarige drehte sich mit einem leichten Lächeln zu seinem Freund um und sagte: „Danke Daichi, das bedeutet mir viel.“ Nickend wandte sich der Rotbraunhaarige wieder den Unterlagen zu und ließ den Schwarzhaarigen zu Frieden.
 

Als Hibiki in der Küche zu stehen kam, öffnete er den Kühlschrank, schnappte sich eine Coladose und trank daraus. Es herrschte Schweigen von beiden Seiten. Interessiert warf Hibiki einen Blick auf die Mikrowellenuhr, zog verwirrt die Stirn kraus und blinzelte. 10 Uhr. Hatte Daichi nicht um 10 Uhr eine Vorlesung? Besorgt schaute er seinen Freund an und fragte: „Daichi, hast du nicht um 10 Uhr eine Vorlesung?"

Der Rotbraunhaarige schaute ihn erst verwirrt, dann panisch an. Sprang vom Sofa und stürmte an Hibiki vorbei, raus auf den Flur. Schnell streifte er sich Jacke, Schuhe und Tragetasche über und rannte mit Hyperspeed aus dem Gebäude, Dokumente ganz vergessen lassend. Der Schwarzhaarige schmunzelte leicht, machte auf dem Absatz kehrt und flüchtete wieder in sein Zimmer zurück. Daichi würde wieder zu spät kommen und so etwas nannte er Karma.
 


 

Break
 

Mit einem flauen Gefühl im Magen, lief der Schwarzhaarige durch die Straßen von Shinjuku, die schon in den frühen Morgenstunden sehr aufgeweckt waren. Das Gefühl verstärkte sich, als Hibiki die ganzen Menschen betrachtete, die unbesorgt ihren Tätigkeiten nachgingen. Übelkeit stieg kurz in ihm auf, verschwand aber schnell wieder und der Schwarzhaarige versuchte sich auf seine Umgebung zu konzentrieren. Menschenmassen strömten aus allen Seitengassen heran, warfen hektische Blicke auf Handys, sprachen mit ihren Begleitern oder eilten an anderen, beschäftigten Menschen vorbei. Hibiki wanderte auf ein kleines Café, abseits der geschäftlichen Straßen, zu. Bedacht schob er die gläserne Tür auf und suchte sich einen Platz am Fenster. Das Café „Sunny“, hatte eine gemütliche, alte Atmosphäre, die an Bücher erinnerte und Hibiki entdeckte es an seinem Ersten Tag an der Uni, als er sich in diesem verirrte.
 

Gemütlich schlenderte er auf einen Fensterplatz zu, packte seinen Laptop aus und schaltete ihn ein. Beunruhigt warf der Schwarzhaarige eine Blick durchs Cafe, biss leicht auf seine Unterlippe und wandte sich wieder seinem Laptop zu. Seine Finger zitterten mit jedem Tipp auf die Tastaturen und wollten nicht aufhören. Irgendetwas würde heute noch passieren und der Körper des Schwarzhaarigen, spürte diese Schwingungen deutlich. Vorsichtig sah er auf, atmete den Geruch von frisch, gebrühten Kaffee ein und wartete ungeduldig auf die Bedienung. Es dauerte nicht lange, da kam sie auch schon angewatschelt.

„Was möchten Sie?", fragte das Mädchen mit einer Stimme, die sehr hoch und unangenehm war. Trotzdem lächelte Hibiki sie freundlich an und sagte: „Einen Kaffee, bitte. Mit Milch und viel Zucker." Die Frau lief mit seiner Bestellung davon und kam einige Minuten später mit dem heißen Gebräu wieder. Sachte stellte sie die Tasse vor ihm hin und ging. Behutsam nahm der Schwarzhaarige einen Schluck seines Kaffees und schenkte dann seine ganze Aufmerksamkeit seinem Laptop. Hibiki hatte noch Arbeit zu erledigen und begann nach Informationen über die griechische Antike, für sein neues Referat in Geschichte, zu suchen.
 

Die Stunden vergingen schnell. Manchmal schrieb der Schwarzhaarige an seinem Referat. Ein anderes Mal beobachtete er, wie die Menschen in das Café ein und aus strömten. Schüler, Studenten aus Colleges und Arbeiter. Alle zusammen gewürfelt aus jeder Schicht und doch glücklich, traten in Sunny ein, um sich zu vergnügen. Abrupt wurde Hibiki wieder an die Begegnung mit Alcor erinnert, die ihm lebhaft vor Augen in Existenz schimmerte. An seine verschlüsselten Worte, die sich wie Schlangen um ihn wanden. Und die neue Bedrohung.
 

Seufzend stellte der Schwarzhaarige seinen 4 Kaffee leer auf den Tisch und blickte träge raus in die Welt. Langsam wurde der helle Tag zur dunklen Nacht und Hibiki entschied sich zu gehen, bezahlte den Kaffee und verließ das Sunny. Der Schwarzhaarige überlegte, ob er durch Shinjukupark spazieren sollte, um sich irgendwie zur Ruhe zu kriegen. Genervt stöhnte er auf. Der Schwarzhaarige wurde das Gefühl nicht los, welches ihm schon seit dem Verlassen der Wohnung begleitete, heute eine Entscheidung treffen zu müssen, die ihm seine Angst vorher nicht machen ließ. Für was, das war ihm unklar.
 

Gedankenverloren schlenderte er durch den Park. Spürte wie ihn die Kälte der Nacht frösteln ließ und wie der Geruch von Benzin, sich mit dem Geruch vom stickigen Wald vermischte. Plötzlich ertönte ein schnurren hinter ihm. Erschrocken drehte Hibiki sich um. Sah aber nichts. Vielleicht war es Einbildung? Tief atmete der Schwarzhaarige durch und drehte sich wieder nach vorne. Nur um überrascht sowie panisch zu gleich, in goldene, blutrünstige Augen zu starren. „AHH!", schrie er und stürzte nach Hinten. Prompt fiel er auf seinen Hintern. Hibiki hatte sich mehr als nur erschreckt. Sein Herz polterte ihm bis zur Kehle, drohte ihn seinen Atem weg zu nehmen und schnell fand er wieder die goldenen Augen, die ihn belustigt anstarrten.
 

Etwas Bedrohliches lag an diesem Gold, das seine Seele inspizierte und ihn zum ersten Mal seit langem, Furcht fühlen ließ, die nur eigentlich aus Erinnerungen stammte. Nein, dachte der Schwarzhaarige, spürte einen Teil in sich zerbrechen, zu Splitter zerfallen und an seinem Verstand kratzen. Brüchige Fetzten von verloren geglaubten Erinnerungen strömten auf den Schwarzhaarigen ein, brachten ihn zum Zittern und riefen eine Angst hervor, die er nicht mehr erleben wollte. Furcht ließ ihn erstarren und als er sah, richtig sah, was vor ihm stand, blieb ihm der Atem weg.
 

Bedrohlich und blutlustig, grinste es durch die schwarze Nacht an. Das Licht des Mondes, fiel auf einmal auf das Wesen hinab und Hibiki sah die mysteriöse Gestalt ungläubig an. Ein kurzer, dürrer Körper, in einem kränklichen Lilaton mit langen, buschigen Katzenschweif, lag nicht weit von ihm auf einer Parkbank. Das Gesicht war schmal, die goldenen Augen zu Schlitzen verzogen und ein gefräßiger Mund mit spitzen Zähnen, prangte genüsslich offen. Über die Schultern des Wesens fielen dreckige, blonde Haare und aus den Haaren lugten 2 Katzenohren empor. Das Wesen rekelte sich und starrte ihn an. Es sah aus wie eine Katze, war aber viel bedrohlicher und dunkler als jede andere. Hibiki zitterte angsterfüllt. Ein Alptraum mit schmackhaftem Kuss, der lebendig wurde. Das Gefühl, dass etwas kommen würde und nun endlich vor ihm stand, breitete sich wie eine tosende Welle in Hibiki aus.
 

Angst keimte rasant. Kletterte in seine Arme und Beine empor, fraß sich an seinem Bewusstsein fest und er konnte nichts machen. Das Wesen stand genüsslich auf und kam Hibiki näher. Ein Grinsen prangte in dessen Gesicht, der Schwanz wedelte vergnügt hin und her. Es hatte seine Mahlzeit gefunden. Hibiki sprang erschrocken auf, drehte sich um und-
 

„GUWAHHH!", sprang das Wesen mit einem lauten Schrei auf den Schwarzhaarigen. Riss ihn hart zu Boden und verlagerte sein ganzes Gewicht auf Hibiki, so dass das Atmen ihm schwer fiel. Es fauchte den Schwarzhaarigen mörderisch an. Leckte sich grotesk über die Lippen und Hibiki lag wie gelähmt unter dem Wesen. Vor einem Jahr hatte er es oft gesehen, wie Menschen von Dämonen zerfleischt wurden, gefressen wurden, weil sie sie nicht beherrschen konnte. Damals hatte er eingreifen können. Tat es auch. Heute sah aber die Welt ganz anders aus und dies beängstigte ihn. Schnürte dem Schwarzhaarigen die Kehle zu.
 

Niemals hatte er gedacht, dass es mal wieder eine Zeit kam, in der er so eine Furcht verspürte. Das Katzenwesen fuhr aus einer ihrer Tatzen schwarze Krallen heraus. Hibiki war nicht in der Lage zu ducken, oder sich zu verteidigen. Es war nur ein kurzer Stoß, der blitzschnell in seinen Leib drang. Er spürte noch nicht mal den Schmerz. Geschockt weiteten sich seine eisblauen Augen. Schweiß rann schlagartig seinen Nacken herunter und keuchend sackte er zusammen.
 

Genauso wie am Anfang, dachte der Schwarzhaarige prompt, erfüllt von einer vergessenen Tatsache, zuerst musste man beinahe sterben, um zu erkennen, was man wirklich wollte. Aus Hibiki sickerte plötzlich eine warme, dunkle Flüssigkeit. Schlaff lagen seine Arme an der Seite. Und er konnte sich vorstellen, wie die Farbe der Flüssigkeit, die aus ihm sickerte, Aussah...
 

Das Katzenwesen presste Tatze tiefer, so das Hibiki schmerzlich auf schrie und zog sie genüsslich mit einem schmatzen aus der Brust. Mit erhobenem Schwanz, ging es von ihm herunter, leckte über die blutige Pfote und legte sich wieder auf die Bank nieder. Zitternd und voller Schmerzen, keuchte der Schwarzhaarige. So würde Hibiki nun enden. Getötet von einem Dämon, der aus seinen Alpträumen entsprang. War das Schicksal? Oder eher Rache daraus, weil er Angst hatte? Hibikis Augenlider wurden schwer wie Blei und fielen ihm langsam zu. Sein Körper war taub und reagierte auf keinen Befehl mehr. Drohte ihm nicht mehr zu gehorchen. Doch er wollte nicht sterben, sprach sein Herz in seiner Brust! Noch nicht! Etwas vibrierte in seiner Hosentasche. Ein Rinnsal Blut sickerte aus seinem Mund und mit letzter Kraft, griff er schlaff in seine Hosentasche und klappte sein Handy Müde auf. Die Welt drehte sich, wurde schwarz und hell, um ihn herum. Sein Handy reagierte ohne ein Befehl von ihm, verband Hibiki mit seinem mächtigsten Gefährten und schickte diesem unermessliche Kraft zum Überleben.
 

Sein Arm wurde mit blauem, schillerndem Licht erfüllt. Eine mächtige blaue Säule stieg in den schwarzen Himmel, materialisierte sich wie kleine, feine Staubpartikel. Wind heulte, um taube Ohren des Schwarzhaarigen Dann herrschte Stille.
 

„WAAAAAAARRRRRRRGGGGGGHHHHH", brüllte es wie vom Donnergott selbst geschlagen. Das Gebrüll hallte in Hibiki wieder. Stark und Stolz. Erhaben und Mächtig. Der Schwarzhaarige schweifte zwischen Ohnmacht und Bewusstsein, hin und her. Doch das vertraute Brüllen, brachte ihn kurz zu Sinnen. Schwach öffnete Hibiki die eisblauen Augen und überzeugte sich von seinem Überleben, welches er über die Angst heute gewählt hatte. Ein großer, blau-weiß gestreifter Tiger mit elektrisierenden, blauen Augen, stand beschützend vor ihm. Er fauchte bösartig das Katzenwesen an. Blitzschnell war er bei diesem, hob die Pranke und schlug sie donnernd nieder. Mit einem schrillen fauchen und schimmernden Licht, verschwand das Wesen mühelos.
 

Doch das Blut floss immer noch aus der offenen Wunde. Weiter und weiter. Befleckte Hibikis Hand, den Boden unter ihm und den grauen Betonboden des Parks. Stille. Erdrückend und angespannt zu gleich. Anmutig Schritt der Tiger auf den Schwarzhaarigen zu, starrte seinen Meister besorgt an und begann mit seiner roten Zunge, die Wunde vorsichtig zu lecken. Ein weißer, gleißender Lichtball umspielte plötzlich Hibikis Verletzung und erfüllte ihn mit Wärme. „Byakko...", sagte der Schwarzhaarige zu dem Tiger und fiel in endlose Finsternis sowie in die süßen Arme von Bewusstlosigkeit.
 

FORTSETZTUNG FOLGT!

Kapitel 3 - Wiederkehr

Hibiki wurde durch das sanfte Schaukeln, den surrenden Motoren der Autos und den stetigen Schritten seines Gefährten Byakko, aus einem dunklen, traumlosen Schlaf gerissen. Er spürte, wie der Wind ihm durch die Haare glitt, sie kräuselte und eine nackte Gänsehaut auf seiner entblößten Haut hinterließ. Kraftlos stöhnte er auf, sackte noch mehr auf dem Rücken des blau-weiß, gestreiften Tigers zusammen und dachte müde über das Geschehene nach. Goldene, blutrünstige Augen, krumme Krallen und blaues Licht, tanzten unter seinen geschlossenen Augenlidern und verdeutlichten die Tatsache, dass er beinahe gestorben wäre. Gestorben durch eine Angst, die er nicht kontrollieren wollte. Nicht mutig genug war, sich dieser entgegen zu stellen. Beschämt biss sich Hibiki auf die Unterlippe. Er wollte doch gar nicht kämpfen, wollte sich nicht an schemenhafte Formen und Dinge erinnern, die wie leiser Sand durch seine Finger rieselten, als er versuchte, sich diesen nicht zu verweigern. Er hasste das, wozu man ihn gezwungen hatte. Wozu man seine Freunde gezwungen hatte und wünschte sich nichts mehr, als sein unbeschwertes Leben zurück.
 

Verwundert blinzelte der Schwarzhaarige und dachte träge über die jetzige Realität nach. Diese war gesteinigt von Wendungen, Entwicklungen und dem Fortschritt der Menschheit, die sich erneuert in einen Schlamassel geritten hatte, der ihn mit Furcht füllte. Genervt seufzte er auf und blickte verschlafen um sich herum. Das blau-weiß, gestreifte Tigerfell von Byakko, schillerte sacht im Mondlicht der versunkenen Straßen und ließ Hibiki nostalgisch in die Präsenz seines Gefährten fallen. Müde schwankten seine Gedanken von einem Ort zum anderen. Blieben aber nie wirklich an einem Ort fest stehen. Neugierig musterte Hibiki das Profil von Byakko unter ihm, versuchte Veränderungen auszumachen, die er erhalten hatte. Vergebens. Die breiten Schultern des Tigers, die eine Erhabenheit von Kraft besaßen, trugen ihn immer noch sowie vor einem Jahr. Außerdem erinnerte ihn der Gang seines Gefährten, an einen Silberhaarigen Mann, dessen verworrene Augen ihn durch blickten.
 

Ernst schüttelte Hibiki den Kopf. Er sollte sich nicht in Erinnerungen vergraben, die ihm sein Verstand kosten könnte. Ein kalter Windzug schoss plötzlich um seine Ohren und ließ ein angenehmes frösteln zurück, welches seinen erschöpften Körper, an den Angriff vor wenigen Stunden zurück erinnerte. Interessiert fielen seine eisblauen Augen auf seinen weißen Hoddie, der von der linken Schulterseite bis zur Brustmitte zerfetzt war und nur halb seinen nackten Oberkörper bedeckte. Mit einer Grimasse, nahm der Schwarzhaarige das Still zur Kenntnis und notierte sich geistlich, den Hoddie schnellstmöglich zu entsorgen. Doch was Hibikis Blick wieder auf sich zog, war der unversehrte Bereich seiner Haut, in dem vorher krumme Klauen sich in ihm verhakt hatten.

Bedächtig fuhr der Schwarzhaarige über seine linke, nackte Schulter bis hinunter zur seiner Brustmitte und stellte mit Erstaunen fest, das dort kein Anzeichen von einer Narbe vor zu finden war. Abrupt richtete sich Hibiki auf und tastete seine entblößte Haut weiter nach unsichtbaren Narben ab. Byakko geriet ins Stolpern, fauchte genervt auf und blickte den Schwarzhaarigen mit seinen elektrisierenden, blauen Augen anklagend an. Entschuldigend, lächelte Hibiki seinen Begleiter an und streichelte im sanft durch sein wildes Fell. Byakko verzog missbilligend seine Schnauze, knurrte leicht und stieß einen heißen Wall an Luft aus seinen Lungen.
 


 

Break
 

Der hochgewachsene, Silberhaarige Mann, betrachtete den Shinjukpark mit einem spöttischen, gar anklagenden Blick. Seine Schritte hallten im leeren Park dumpf hin und her, ließen den Fremden noch suspekter, unerwünschter und unzufriedener erscheinen. Der Mann wusste selbst, dass er hier nichts verloren hatte, dass er an so einem idyllischen Ort, nicht hin gehörte und den Park mit seiner Anwesenheit, mehr als nur in menschlichen Ebenen kränkte. Irritiert von dem Ganzen, blickte der Silberhaarige hinter sich.
 

Die strahlenden Scheinwerfer von schwarzen Jeeps, erfüllten den Park mit geräumigem Licht und leuchteten gespenstig auf eine Stelle, wo rotes Blut, im dunklen Kontrast zum Betonboden trocknete. Langsam legte der Mann den Kopf schief und betrachtete die Stelle und deren Umgebung genauer. Die Blutlache, lag hinter einem weiten Busch, nicht weit von einem Springbrunnen und einer alten Bank versteckt. Ein gutes, abgeschirmtes Jagdrevier für einen hungrigen Dämon, der es geschafft hatte, einen Menschen zu verletzen. Der Mann runzelte die Stirn, blickte sich erneuert in der Gegend um und starrte dann ausdrucklos in den schwarzen Nachthimmel. Ein Lächeln stahl sich auf seine Mundwinkel und deckte nicht die grausamen Züge, die der Silberhaarige oft verbarg, ab.
 

Der Mann hatte eine schwache Vermutung, von wem ein starkes, dämonisches Signal in die Atmosphäre gesendet wurde. Wer seine Aufmerksamkeit in den bizarrsten Wegen erhalten wollte, ihn damit bezirzen zu versuchte. Aber ohne die richtigen Beweise, konnte er weder handeln noch eine Konfrontation heraus spielen. Das Lächeln auf dem Gesicht des Silberhaarigen, erhielt einen Zacken von purer Arroganz, in der Tatsache, dass er Recht haben würde, mit dem was er vermutete. Ein kalter Windhauch strich ihm durchs silberne Haar und ließ seine geschärften Sinne, auf eine Präsenz in seinem Rücken aufmerksam werden. Leicht hob er den Kopf in die Richtung von dieser.
 

„Sir!“, sprach eine warme Stimme den Mann an, „Wir haben einige Informationen, bezüglich des Auftauchens des Nekomatatadämons, erhalten.“ Eine Frau erschien in seinem hinteren Sichtfeld, versteckt von gräulichen Schatten und hielt eine weiße Akte in ihren Händen, die sie unruhig von einer Hand in die Nächste gab. Die Frau sprach weiter, als sie bemerkte, dass sie die Aufmerksamkeit ihres Chefs erlangt hatte. „Fumi konnte sogar herausfinden, was für ein Dämon, Nekomatata besiegte. Und war sichtlich überrascht, als sich herausstellte, dass es der Himmelswächter des Westens war-“
 

Der Silberhaarige hob eine Hand und der flüssige Redeschwall stoppte. Die Frau bemerkte sofort, dass ihr Chef ihr nicht wirklich zugehört hatte. Warum, war die Frage, die sie nicht stellen konnte sowie auch durfte. Es würde schließlich bei ihrem Chef, an reiner Ungehorsamkeit grenzen, die sie in mehr Ärger tauchen würde, als es wert war. Trotzdem musste sie ihren Chef über das Geschehene informieren, ihm vertrauen, dass er das Richtige tat in diesem Fall, egal wie bitter der Beigeschmack dabei war. Fest biss sie die Zähne zusammen und dachte über die Informationen nach, die sie vor einigen Minuten erhalten hatte. Intelligente, lilane Katzengleiche Augen, musterten die Frau, die einige Meter von ihm Abstand hielt. Genervt bemerkte er, wie sie tief Luft holte, die weiße Akte in ihren Hände verkrampfte, ihn entschlossen an sah und einfach wartete. „Sako“, sprach er die Frau kühl an. Sofort glitt der Blick der Frau zu ihrem Chef, der erhaben einen Schritt auf die trocknende Blutlache zu machte. „Was siehst du hier?“, fragte er kühl.
 

Der Silberhaarige schaute sich nochmal genauestens um und sog jedes Detail, was er erfassen konnte, in sich auf. Erneuert blickte er die Frau, seinen Vize, an. Die junge Dame mit schwarz-blauen Haaren, die vorne kurze und hinten lang geschnitten waren, blickte aus einem runden Gesicht mit nachtblauen Augen, ihn respektvoll an. Ihre schwarze Jacke aus festem Leder mit dem goldenen JP´s Zeichen, umschmeichelte ihren Oberkörper. Der gelbe Rock, die schwarze schlichte Hose und die Oberschenkelhohen, weißen Stiefel, machten ihr Outfit komplett. „Sir?", fragte sie verwirrt nach und konnte mit dem ganzen Satz nichts anfangen, den er ihr gestellt hatte.
 

Der Silberhaarige drehte sich erneuert von ihr weg, ließ die Frage in der Luft hin und her schwingen und starrte auf den dunkelroten Fleck, der im Mondlicht schimmerte. Die lilanen, Katzengleichen Augen, blickten hoch in den Himmel, der gefüllt von Dunkelheit war. Der Mann holte tief Luft, drehte sich wieder zur Frau, die eindeutig verwirrt, doch breit war seine Befehle entgehen zu nehmen und sagte: „Ich will, dass ihr Proben von dem trocknenden Blut nehmt, sie analysiert und mir die restlichen gesammelten Informationen, in den nächsten 2 Stunden zu schickt.“ „Jawohl!", sprach die Blauhaarige, salutierte und verschwand in einer Menge von Menschen die gelbe lange Jacken, schwarze Hosen und kurze, weiße Stiefel trugen. Vage konnte der Mann vernehmen, wie die Frau seine Befehle weitergab. Der Silberhaarige schaute zum Mond, legte seicht den Kopf schief und sagte leise: „ Ich sehe Veränderung, Alcor und Anscheinend wird ein baldiges Wiedersehen, nicht zu umgehen sein, Hibiki Kuze.“
 

Nicht weit entfernt von dem Silberhaarigen, flog eine Gestalt im Nachthimmel. Bedrückte beobachtete diese, dass rege Treiben im Shinjukupark. „Das Schicksal, so gebrechlich und widerspenstig, hat begonnen zu ticken. Die Gottheiten haben sich entschieden, wenn sie als ihren Boten wählen. Und nur der strahlendeste Stern am Horizont, kann diesen den Weg zum Gott sein leiten“, murmelte Alcor in die Lüfte der Nacht und hoffte, dass seine Worte die Kraft besaßen, Hibiki aus seiner Angst zu befreien. Mit einem klackernden Geräusch, sprangen dünne metallene Schweife aus seinem Rücken, schlangen sich um seine Körper und ließen ihn von der Bildfläche verschwinden.
 


 

Break
 

Hibiki stellte mit Bedauern fest, dass Byakko mit ihm in seinem Bett lag und ihn unter seinem gestreiften Fell allmählich begrub. Genervt stöhnte der Schwarzhaarige auf und pustete eine verwirrte, schwarze Locke aus seinem Gesicht. Byakko bekam von der Gereiztheit seines Herrn nichts mit und schlummerte einfach nur friedlich dahin. Ab und zu, zuckte sein buschiger Schweif in die Richtung von Hibikis Gesicht, der entrüstet Fell dann aus seinem Mund spuckte und seinen Gefährten mit bösen Blicken strafte, die dieser nicht mitbekam. Seufzend lehnte sich der Schwarzhaarige in seinem Kissen zurück, legte seine rechte, freie Hand in Byakkos Nacken und begann vorsichtig das weiß-blau, gestreifte Fell zu streicheln. Wahrscheinlich, dachte Hibiki, hatte Byakko die ganze Nacht über mich gewacht und aufgepasst, dass mir nicht noch mehr zu stößt. Dafür war Hibiki seinem Gefährten unendlich dankbar. Doch langsam wurde es zu warm unter der dicken Felldecke und der Schwarzhaarige wünschte sich nichts mehr, als das Byakko sich endlich von ihm herunter bewegte.
 

Vorsichtig stupste Hibiki den Tiger auf die dunkle Nase, die halb auf seiner Schulter lag „Ehm… Byakko, könntest du mir herunter gehen?“, fragte der Schwarzhaarige und sah, wie sich die elektrisierenden, blauen Augen seines Begleiter mühsam öffneten. Der Tiger nickte ihm wortlos zu und sprang mit einem kleinen Satz, von seinem Herrn herunter. Erleichtert kroch Hibiki von seinem zerknautschten Bett hinunter, griff dabei nach seinem Handy, was unter dem Bett gerutscht war, klappte es auf und sprach fest: „Byakko ich danke dir für alles. Du kannst dich jetzt erstmal ausruhen gehen."
 

Damit ließ der Schwarzhaarige den Tiger in einem blauen Wirbel von feinen Partikeln verschwinden. Gähnend streckte Hibiki seine gesamten Glieder, lockerte seine Kopf mit einer Drehung und trat aus seinem Zimmer ins Bad. Schnell wusch er sich die Ereignisse von der letzten Nacht, von seinem Körper und schlüpfte in trockene, frische Kleidung. Die Wunde, die ihm zugefügt wurden war, war so gut wie verheilt und zeigte keine Konsequenzen, die ihn weiter belasten könnten. Genauso war es auch vor einem Jahr gewesen, dachte der Schwarzhaarige abrupt und konnte den Gedanken von blutigen, rostigen Wunden, die durch ein paar Tastengriffe auf dem Handy, von Dämonen geheilt wurden, nicht verdrängen. Verärgert über sich selbst, schüttelte Hibiki prompt den Kopf, griff nach seinem blauen Handy und steckte es sich rücksichtslos in die Hosentasche. Er wollte nicht darüber nachdenken, geschweige irgendwie in eine dieser Erinnerungen fallen, die ihm die Bäume zum Atmen nahmen. Doch manchmal… Manchmal übermannte es einfach Hibiki und er konnte dann nicht anders, als sich in den Erinnerungen zu versklaven, sie zu sich zu machen und einen Teil davon in seine nun erneuerte, gebrechliche Seele zu stecken.
 

Seufzend trat er in die Küche, öffnete lustlos den Kühlschrank und starrte matt in dessen Inhalt hinein. Er war leer. Naja nur fast. Merkwürdige, gelbe Soßen von Daichi, die dieser ohne weitere Beilagen aß, standen noch drin. Die würde der Schwarzhaarige garantiert nicht essen. Genervt schob er die Soßen beiseite, so dass die Flaschen beim Zusammenprall laut klirrten und suchte nach weiteren, essbaren Dingen. Seine eisblauen Augen, erhaschten einen Blick auf Reisbällchen, die tief versteckt, in der dreckigsten Ecke des Kühlschranks lagen. Laut knurrte der Magen des Schwarzhaarigen und Hibiki verzog angeekelt das Gesicht, bei der Auswahl, die ihm gestellt wurde. Rasch nahm er die Reisbällchen aus der Ecke und schob sie sich achtlos in den Mund. Langsam kaute er. Sie schmeckten zwar etwas trocken, waren aber immer noch besser, als eine Woche liegengebliebene Chips. Der Schwarzhaarige schob sich noch einen Reisball in den Mund, holte sein Handy aus der Hosentasche und browste ein wenig durchs Internet. Zwischen uninteressanten Star - News und Skandalen, erregten mehrere Bloggerbeiträge auf Shinjukeventseiten, seine Aufmerksamkeit. Stirnrunzelnd nahm sich der Schwarzhaarige ein Glas, füllte es mit kaltem Wasser und trank daraus. Unwohl begann er ein Gespräch zwischen zwei Bloggern zu verflogen.
 

Soyo20XD: Soll´n schon wieder einige Monster auf Passanten losgegangen sein

Miko-chan: Echt?! Wann??

Soyo20XD: Keine Ahnung. Aber laut Polizei schon mehr als 5x in dieser Woche

Miko-chan: Davon habe ich auch schon gehört! Und von der Kompetenz der Polizei die immer weiter sinkt

Soyo20XD: Ja davon hab ich auch gehört. Aber echt mal, wenn die Bullen noch nicht mal die Idioten fangen können die das Chaos anrichten, wie sollen sie uns vor anderen Dingen schützen

Miko-chan: Ich hab da noch was anders dazu gehört…

Soyo20XD: Was denn?

Miko-chan: Nun ja… Laut Gerüchten sollen es wirklich Monster gewesen sein die Passanten angriffen

Soyo20XD: Heilige Scheiße! Glaubst du an den MIST?!

Miko-chan: Anderes bleibt mir doch nicht mehr übrig. Oder findest du es nicht merkwürdig das so viele Menschen angegriffen werden ohne Spuren wie Fingerabdrücke oder Haare da zu lassen???

Soyo20XD: …

Soyo20XD: Ich glaub daran jedenfalls nicht. Ist doch sinnlos. Es gibt so etwas wie Monster nicht!
 

Hibiki schluckte den letzten Rest seines Wassers hinunter. Zitternd scrollte er über die restlichen Beiträge. Ließ sie sich durch den Kopf gehen und dachte an das Katzenwesen von letzter Nacht. Angst schlug in seinen Magen, kroch ihm die Kehle neckend hoch, verschloss seine Speiseröhre und verankerte sich fest in seinem Bewusstsein. Abrupt drehte sich der Schwarzhaarige zur Spüle um und kotzte in heißen, großen Zügen die Reisbällchen wieder aus. Würgende Geräusche erfüllten für Minuten die Küche. Zitternd klammerte sich Hibiki am Spülenrand des Waschbeckens fest und wischte sich mit dem rechten Handrücken über den Mund. Ihm war schlecht, ganz schlecht. Eine böse Vorahnung machte sich in seinen Gedanken breit, verwirrte seine Sicht und ließ ihn haltsuchend sich irgendwo festklammern. Erinnerungen schlugen durch seinen Kopf, spielten endlose Szenarien ab, die ihn Gänsehaut bekommen ließ.
 

Hibiki sog einen tiefen Luftzug in seine Lungen. Sein Magen rebellierte immer noch, es bestand aber nicht mehr die Gefahr, dass er sich übergab. Ironisch dachte Hibiki, das er die trockenen Reisbällchen auch hätte nicht essen müssen. Schließlich lagen die Überreste seines Frühstücks jetzt im Abfluss, wo sie wahrscheinlich auch besser auf gehoben waren. Trotzdem verstörte ihn die Tatsache, dass Dämonen wieder Menschen wahllos angriffen, ohne dabei wirklich gesichtet zu werden. Was hatte das zu bedeuten? Wie sollte der Schwarzhaarige jetzt darauf handeln?

„DRING, DRING, DRING!“, schreckte es den Schwarzhaarigen aus seinen Gedanken geziert von Furcht. Überrascht starrte er auf sein blaues Handy, dass er fest umklammert hielt. Unruhig blickte er auf das Display. Eine Unbekannterufnummer leuchtete ihm entgegen und brachte Nervosität in Hibiki zum Rollen. Luft holend, hob er den Anruf ab. Dabei konnte er einen grausigen Schauer nicht unterdrücken, der bei ihm alle Haare aufstellen ließ.
 

„Hibiki Kuze." „Ich bin´s mein Jungchen!", sprach eine zierliche Stimme am anderen Ende der Leitung. „Oh!“, erwiderte der Schwarzhaarige. Erleichtert lehnte sich Hibiki gegen den Kühlschrank und spürte, wie die Aufregung aus seinen Adern verschwand, als er die bekannte, zierliche Stimme hörte. „Was gibt es?“, fragte er höflich. „Ach mein Jungchen, was hast du jetzt schon wieder angestellt?“, stellte die zierliche Stimme ihm eine Gegenfrage. Verwundert zog der Schwarzhaarige die Stirn kraus. „Was sollten ich getan haben, Mrs Silky?“, fragte Hibiki verwundert nach. Erneuert breitete sich ein mulmiges Gefühl in seinem Magen aus und ließ Hibiki überrascht nach Luft schnappen. „Nun ja, da sind einige Leute die nach dir fragen-“ „Leute die nach mir fragen?“, unterbrach Hibiki sie. Genervt seufzte die alte Frau, die am anderen Ende der Leitung saß. Der Schwarzhaarige konnte spüren, wie schnippischer Mrs Silky wurde und musste schluckend zur Kenntnis nehmen, dass Leute nach ihm suchten. Leute, die ihn aufgespürt haben und nun festnehmen wollen. Wer, das wusste er noch nicht. Konnte aber vage vermuten, wer es sein könnte. „Mrs Silky, wie sehen diese Leute aus?“, fragte er deswegen. Schnaubend sagte die alte Dame: „Leute, ohne Manieren mit grässlichem Kleidungsstil!“
 

Sofort verfiel Mrs Silky in einen Plapperrausch, bei dem sie Hibikis Ohren erbarmungslos abkaute und davon sprach, wie unhöflich und schlecht gekleidet diese Personen waren. Das Unwohlsein im Schwarzhaarigen stieg, flutete seine Nerven mit einer Vorahnung, die sich bestätigt fühlte. Weit riss er seine eisblauen Augen auf und fragte laut: „Haben Sie ihnen gesagt wo ich bin?“ „Bitte was? N-Nein mein Jungchen, wieso sollte ich-“, redete Mrs Silky und verstummte abrupt, als sie bemerkte, das Hibiki ihr nicht antwortete. „Jungchen, was ist?“, fragte sie erneuert. Plötzliche Stille herrschte in ihrem Telefonat und Hibiki bemerkte erst jetzt, dass Mrs. Silky nicht mehr sprach. „Mrs. Silky?“, fragte der Schwarzhaarige vorsichtig und konnte auf einmal dumpfe, hallende Schritte im Hintergrund ihres Telefonats vernehmen.
 

„Steige aus dem Fenster, jetzt! Sie marschieren die Treppe hoch!", schrie plötzlich Mrs. Silky Hibiki an. „WAS?! Aber wie?!“, brüllte er zurück und schlagartig begann sein Herz zu rasen. Pumpte wild Adrenalin durch seine Adern, ließ ein zittern durch den Körper des Schwarzhaarigen rollen und ihn endlich in Bewegung setzen. Hastig legte er auf, schleuderte sein Handy in die Hosentasche und blieb wieder ruckartig stehen. Nebel befüllte seine Sinne, trug Adrenalin gepaart mit Angst in sein Gehirn und ließen ihn zum ersten Mal wirklich spüren, dass er lebte und wieder einmal Angst davor hatte, sich den Konsequenzen zu stellen, die dadurch entstanden sind.
 

Das Laute poltern von Stiefeln, das Rascheln von Uniformen und eine weibliche Stimme, die sagte das die Zimmernummer 35 das Ziel war, rissen Hibiki aus seiner Eisstarre. Schnell rannte er auf ein Fenster zu, schnappte nach dem Griff und zog es eilig auf. Rasch blickte er nach draußen, suchte mit seinen eisblauen Augen nach einem Objekt, was ihm half auf dem Boden zu gelangen. Der Schwarzhaarige entdeckte ein Rohr, welches linkes neben dem Fenster nach unten glitt. Schnell kletterte er aufs Fensterbrett, packte mit schwitzenden Händen das Rohr und schwang sich mit seinem gesamten Körpergewicht daran. Tief holte der Schwarzhaarige Luft und lauschte die Wohnung still hinein. Polternde Schritte erreichten ihn, gefolgt von einem aufkrachen der Wohnungstür, die mit schallenden Schlag gegen die Wand donnerte. „Schnell!“, schrie eine weibliche Stimme und das poltern näherte sich dem Schwarzhaarigen.
 

Hektisch schluckte Hibiki, sah hinunter auf den Boden und begann leise, sowie vorsichtig das Rohr hinunter zu klettern. Er spürte, wie das rostige Rohr in seine Hände schnitt, wie der Schweiß seinen Rücken entlang tropfte und sein Herz unkontrolliert schlug. Er musste fliehen, sich sammeln und etwas Kraft schöpfen. Zitternd sog Hibiki Luft in seinen bebenden Lungen, unterdrückte ein schwarzes brennen in seiner Brust und warf zögerlich einen Blick nach oben.
 

Sofort fielen seine eisblauen Augen in den Blick von nachtblauen. Quietschend setzte sein Herz aus. „AHH!“, schrie Hibiki, verlor seinen Halt und sauste mit rasanter Geschwindigkeit das Rohr hinab. Fahrig schnitt Rost in seine Hände, ließ die dünne Haut zerreißen und den Rutschgang geschmeidiger werden. Achtlose Hände versuchten nach ihm zu greifen und rissen ihm dabei kraftvoll schwarze Locken vom Kopf. Aber einen Halt, konnten sie nicht bewirken. Hart traf Hibiki mit den Füßen auf dem Betonboden auf, drehte sich um und verschwand in den Häusergassen ihres Wohnviertels.
 

FORTSETZTUNG FOLGT!

Kapitel 4 - Der Erste Dämon...(Teil 2)

Hibiki rannte die schmale Gasse entlang, so schnell wie ihn seine Beine tragen konnten. Graue Mauern, dreckige mit Rost verzierte Fenster und alte Graffitikunstwerke, zogen rasant an seinen eisblauen Augen vorbei. Mal wendete er sich rechts, dann links, wieder rechts und bog dann scharf in eine Straße ein, die im nächsten, keuchendem Atemzug, auf dem belebtesten Plaza in Shinjuku endete. Hechelnd kam Hibiki zum Stehen, stützte sich auf die Knie ab und wischte sich staubigen Schweiß von seinem Gesicht. So viel Action am frühen Morgen, war der Schwarzhaarige nicht mehr gewöhnt und das spürte er in seinen pochenden Muskeln, die bei jedem ringenden Atemzug, kochend pulsierten.
 

Langsam sog der Schwarzhaarige die feuchte Morgenluft in seine Lungen und stieß sie vorsichtig wieder aus. Adrenalin und Schweiß, kullerte aus den Poren seines Körpers in den morgendlichen Himmel und der Schwarzhaarige sah begeistert zu, wie seine geliebte Stadt, langsam aus ihrem Schlaf erwachte. Ein gurren über dem Schwarzhaarigen, ließ diesen, seinen Blick in den Himmel richten. Blitzartig stoßen weiße, wundervolle Tauben in die Morgenröte, die aufgeschreckt von einem Mann, davon huschten. Sie erinnerten Hibiki stark an Freiheit. Freiheit, die er niemals haben könnte, solange er an das Schicksal mit den Dämonen verbunden war und diese ihn verfolgten. Außerdem rückte die Konfrontation mit seiner Vergangenheit, welche er bloß in seinen Träumen erkennen musste, immer näher. Blei fiel in Hibikis Magen, rutschte bis unter die Gürtellinie und ließ ihn verwirrt an seinen Gedanken entlang gleiten. Er brauchte einen Ort, um sich zu sammeln, um seine Angst unter die Kontrolle zu kriegen und sich vor den Leuten aus seiner Vergangenheit zu schützen.
 

Rasch warf der Schwarzhaarige einen Blick über seine Schulter, versicherte sich, dass ihn Niemand wirklich verfolgte, drehte sich zur Hauptstraße und begann einen Weg einzuschlagen, der ihn zu so einem Ort führte. Aber das bedrängende Gefühl, verfolgt zu werden, zu spüren, dass da etwas war, verschlimmerte sich mit jedem Schritt, den Hibiki tat. Gereizt biss er sich auf die Unterlippe, ignorierte seine kreischenden Instinkte, kuckte erneuert in den Himmel und starrte zu den Tauben hinauf, die vor ihm flogen. Gefühlvoll spreizten sie ihre weißen Flügel, hoben den Kopf und stiegen der warmen Sonne leicht entgegen. Ein seichter Wind schob sich durch die schwarzen Locken von Hibiki und brachte den Geruch von stinkenden Abgasen mit sich.
 

Mit einem schweren Seufzer, begann der Schwarzhaarige wieder seinen Weg fortzusetzten. Noch immer war das konstante Gefühl da, verfolgt zu werden. Es existierte in einer endlosen Schleife der Zeit, welches Hibiki an einem Mann aus seiner Vergangenheit erinnerte, der das gleiche, bedrückende Gefühl von Verfolgung, in jemanden auslösen konnte mit nur wenig Kraftaufbringung. Ein leichtes Grinsen, geschmückt von lilanen, Katzengleichen Augen, schoss in Hibikis Gedanken und fesselte ihn von einem, auf den anderen Augenblick. Hastig schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf und setzte seinen Blick stur nach vorne. Er hatte keine Zeit, über diesen Mann nachzudenken und sich mit den verbunden Erinnerungen, zu diesem zu befassen. Er musste weiter!
 

Break
 

„Sir, Sako hier!", meldete sich eine junge Frau an ihrem Telefon. „Er ist entkommen", sprach ihr eine tonlose Stimme entgegen. „Ja!", antwortete die Frau bedauernd. Genervt zischte der Mann am anderen Ende der Leitung und fragte: „Gibt es irgendetwas, dass ich noch nicht weiß?" Ein kalter, kribbelnder Schauer fuhr den Rücken der jungen Frau hinunter. Schluckend antwortete sie: „Laut unseren Informationen ist der Verdächtige, Schwarzhaarig, 19 Jahre alt, kommt aus und ist Student an der Shinjuku Universität. Er könnte zum Shinjukupark von gestern oder zur Universität geflohen sein. Mehr Anhaltspunkte über sein befinden haben wir noch nicht.“ Leise atmete die Frau ein und wartete auf einen Befehl ihres Chefs. „Schicke Agents zum Park und zur Universität. Lass Sie das Gebäude umstellen und absichern. Sobald er an einen der beiden Orte auftaucht, sollen Sie ihn in Gewahrsam", sprach er kommandierend. „Jawohl!", sprach die Frau ins Telefon und legte samt 1auf, um rasch die Befehle weiter zu geben.
 

Mit einem Handwinken ihrerseits, kam ein Agent angerast und wartete auf weitergehende Befehle. „Geht zum Shinjukupark und zur Universität, umstellt das Gebäude und sichert es mit allen vorhanden, möglichen Mitteln ab. Sobald ihr Sichtkontakt zum Verdächtigen herstellt, nehmt ihn fest“, sprach die junge Frau an den Agent gerichtet, dieser nickte eifrig, salutierte und verschwand zu den Anderen, um die Befehle weiterzugeben. Seufzend strich sich die junge Frau eine blaue, kurze Strähne hinters Ohr und ließ ihren Blick durch die Wohnung des Schwarzhaarigen schweifen.
 

Ihre nachtblauen Augen blieben bei einem Bild hängen, welches unschuldig im Flur hing. Müde und erschöpft, ging sie trägen Schrittes auf es zu, hob es vorsichtig von der Wand und betrachtete es genauer. Auf dem Bild war ihr Verdächtiger, der mit seinen vergnügten, eisblauen Augen in die Kamera grinste. Neben ihm stand noch ein weiterer Mann. Sein rot-braunes wirres Haar, stand in alle Richtungen ab, der ebenfalls fröhlich neben seinem Freund in die Kamera kuckte. „Sie sind doch fast noch Kinder...", murmelte die Blauhaarige mitleidig, straffte angespannt ihre Schulter, hängte das Bild zurück an die Wand und ging mit sturen, mitleidigen Schritt aus der Wohnung.
 

Break
 

Sanft strichen seine Finger über alte, ledergebundene Bücher, die Hibiki versteckt in einem Regal gefunden hatte. Tief atmete der Schwarzhaarige den Geruch von Tinte und Druckerschwärze ein. Erneuert strich er übe Buchrücken, ließ seine eisblauen Augen über kringelnde Schriften fliegen und spürte, wie eine sänftigende Ruhe, sich über seinen Köper ausbreitete. Wie konnte sich auch sein Körper nicht beruhigen, wenn er sich in einer Umgebung befand, die mit Grenzenlosen Wissen durchflossen war. Der Schwarzhaarige, blickte von den markanten Buchrücken auf und schaute sich in der Umgebung langsam um. Atemraubende, hellbraune Bücherregale, türmten sich vor seinen Augen auf, streckten sich in drehenden Richtungen davon und ließen den suchenden, in ihrer Welt vollkommen verschwinden.
 

Hibiki stand im 23. Gang, von der Bibliothek der Shinjuku Universität. Der Schwarzhaarige dachte über seine Bewegründe nach, die ihn zur Bibliothek führten. Erstens, wenn es eine neue Bedrohung gab, die schrecklicher als die vorhergehende war, musste er unbedingt herausfinden, um was sie ging und die beste Möglichkeit Informationen zu ergattern, war in Büchern zu schmökern. Zweitens, musste Hibiki seine Angst überwinden, die ihn jeden Schritt, jeden Gedanken und jeden Willen zum Kämpfen nahm. Jene Angst, welche in seiner Vergangenheit und jetzt auch in seiner Gegenwart lag. Doch wo würde dieser Weg ihn hinführen? Was würde dies für ihn bedeuten? Eine Ungewissheit, die Hibiki sich nicht stellen wollte, gar konnte.
 

Der Schwarzhaarige seufzte, strich mit seiner linken Hand an einer Buchzeile entlang und begrub seine Unsicherheiten, in den tiefen seiner gerissenen Seele, die durch sein Überleben mit der Konfrontation eines Dämons, entstanden war. Tief in Gedanken versunken, bemerkte Hibiki nicht, wie sich Jemand an ihn heranschlich. Langsam und mit vorsichtigem Schritt trat der Jemand näher. Die Präsenz war schwach, aber nicht unauffindbar und sprühte eine Ruhe aus, die zur Umgebung passte. Durch einen lauten Knall hinter seinem Rücken, drehte sich Hibiki abrupt um, zog instinktiv das Handy aus der Hosentasche, klappte es klackend auf und starrte mit seinen eisblauen Augen auf das Ziel, welches ihn erschreckt hatte.
 

„Kann ich Ihnen irgendwie helfen?", fragte eine zarte, weibliche Stimme. Schlagartig hielt er in all seinen Bewegungen inne, blinzelte und starrte das Mädchen vor sich verwirrt an. Hastig ließ er sein blaues Handy zurück in die Hosentasche gleiten, schüttelte den Krampf von Angst von seinen zitternden Fingern und blickte das Mädchen freundlich lächelnd an. Ein sanftes Gesicht mit braunen, schulterlangen Locken und rehbraunen Augen, die mit einer weißen, Rundbrille geschmückt war, starrten den Schwarzhaarigen an. Perplex runzelte Hibiki die Stirn und dachte über ihre geäußerten Worte nach. Nervös tapste das Mädchen näher und fragte erneuert: „Ähm… Sie sahen ein bisschen verzweifelt aus… Und deshalb wollte ich fragen… Brauchen Sie Hilfe beim Finden eines Buches?" Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf und entgegnete: „Nein brauche ich im Moment nicht. Danke der Nachfrage."
 

Hibiki schenkte ihr ein freundliches Lächeln und stellte fest, dass ihre Wangen einen rötlichen Ton annahmen und ihre rehbraunen Augen sich leicht verschleierten, als sie ihn nochmal musterten. Leicht legte der Schwarzhaarige den Kopf schief und musste das Mädchen ebenfalls. Sie war niedlich, auf eine beruhigende Seite, wenn man sich die Zeit nahm, sie näher zu mustern. Sofort zerdrückte er diesen Gedanken und wandte sich wieder der Realität zu. Solche Gedanken sollte er jetzt nicht zu lassen. Schnell sprang Hibiki von diesen Gedankengängen, zu denen, die ihm Kopfschmerzen und Angstzustände, bereiteten. Jetzt wo er darüber wirklich nachdachte, könnte er Hilfe bei Suche von Büchern, wirklich gebrauchen.
 

„Obwohl…“, fing der Schwarzhaarige an und bei diesen Worten, horchte das Mädchen hoffnungsvoll auf, „Sie können mir doch helfen." Fröhlich nickte sie, schaute ihm dem Schwarzhaarigen ins Gesicht und wartete darauf, dass er zu ihr etwas sagte. Hibiki dachte scharf nach. Wo könnte er mit seiner Suche beginnen? Welche Informationen waren wichtig, um zu verstehen, was hier passierte? Irgendwo musste er doch anfangen… Der Schwarzhaarige holte tief Luft und sagte: „Ich suche Geschichten über Sternenkonstellationen, auch welche, die mit Mythen in Verbindung stehen.“ Erstaunt nickte das Mädchen, drehte sich rasch um und deutete ihm an, dass er Folgen sollte. Schnell lief Hibiki dem springenden Mädchen hinter her und hoffte, sie nicht dem Irrgarten der Bücherregale zu verlieren. Als der Schwarzhaarige dem Mädchen links um die Ecke folgte, jagte ein bedrohlicher, tödlicher Schauer, seinen Rücken hinunter und machte Platz für ein unangenehmes Gefühl, welches sich schwarz und wie ein geschwungener Bogen, um seine eisblauen Augen ausbreitete.
 

Hibiki hielt inne und schaute sich verängstigt um. Doch da war nichts zu sehen. Nichts zu spüren. Verärgert biss er sich auf die Unterlippe, lief laut hinter dem Mädchen her und fragte sich, was ist jetzt schon wieder mit ihm los sei. Es konnte doch nicht sein, dachte der Schwarzhaarige, dass er schon vor jeder einzelnen Kleinigkeit, Angstzustände bekam. Frustriert wischte er sich durchs bleiche Gesicht, straffte hart die Schultern und nahm noch einen Schritt zu. Aber das Gefühl, dass da doch etwas war, ließ nicht los, nein es wurde sogar noch schlimmer. Wie ein Blutegel, saugte es sich an Hibikis Nieren fest und verstärkte das Gefühl von etwas Bösartigem. „Hier sind einige", sagte die Stimme des Mädchens. Völlig aus der Bahn geworfen, brachte Hibiki nur ein verwirrtes Hää zu Stande. Worauf das Mädchen vergnügt kicherte. Sie deutete mit ihrer linken Hand auf einige sehr zerknauschte Bücher und lächelte den Schwarzhaarigen schüchtern zu. Hibiki schüttelte den Kopf und schenkte ihr ebenfalls ein Lächeln. Trotz des immer noch bestehenden, unguten Gefühls, amüsierte sich das Mädchen auf die Kosten von Hibiki. Aber was soll´s? Gerade als sich der Schwarzhaarige zu dem Regal wandte und dem Mädchen somit den Rücken kehrte, bewahrheitete sich das unangenehme Gefühl in seinen Adern und-
 

„KKKKKYYYYYYYYAAAAAA!", schrie Jemand schrill. Benommen setzte sich Hibiki auf, rieb sich stöhnend den Kopf und hustete Staub aus seinen Lungen. Kopfschmerzen schossen wie ein Pistolenschuss durch seinen Schädel und verklärten ihm die Sicht auf seine Umgebung. Verwirrt blickte sich der Schwarzhaarige um, sah wie Schutt und Staub vor seinen Augen zischte und 1entdeckte das Mädchen das ihm die Bücher gezeigt hatte, das wie beim Spießrutenlauf ängstlich schrie. Laut knackte es hinter ihr und Hibiki schoss ruckartig vom Boden nach vorne, packte sie am Handgelenk, riss sie zu sich und weg vom umfallenden Regal, das scheppernd vor ihnen zu Boden fiel.
 

Im nächsten Moment zersprangen Fenster und feine Glassplitter rieselten wie Schneeflocken auf beide nieder. Prompt drückte Hibiki sich und das Mädchen auf den Boden. Ein weiterer Schrank brach entzwei, wurde von einem grünen, heftigen Wind angehoben und über ihre Köpfe hinweg geschleudert. Ängstliche Schreie drangen durchs Fenster zu ihnen hoch und ließen einen grollendes zittern, in den beiden Anwesenden übrig. Donner erschallte und grüne, heftige Windböen knallten erneuert gegen die Regale, ließen sie zu Holzsplitter und Papier brechen. „AHHHH!", schrie das Mädchen erneuert und weckte Hibiki somit aus seinem Schockzustand. Eisblaue Augen nahmen die Zerstörungswut atemlos auf. Adrenalin und Angst kochte durch Hibikis erhitzte Adern, füllte sein Wesen mit Tatendrang, Vorahnung und ließ ihn im nächsten Moment aufspringen, das Mädchen mit sich reißen und ruckartig zur Seite weichen.
 

„Ich… Ich… Hilfe… Waghhhhaaha", das Mädchen begann schrecklich zu weinen und ihr Makeup lief ihn triefenden Bäche über ihr zartes Gesicht. Panisch klammerte sie sich an ihn und heulte laut in Hibikis Schulter hinein. Glas klirrte hinter ihnen, Bücherregale knarzten und brachen unter grünen, heftigen Windböen. Chaos regnete und triumphierte in Wogen. Und Hibiki spürte, wie ihn erneuert seine Erinnerungen erdrückten, plagten und zum ersten Mal, ihm deutlich vor Augen riefen, was seine Angst mit ihm getan hatte. Geschockt weiteten sich eisblaue Augen. Er hatte versucht zu vergessen. Hatte es sogar geschafft und vergessen warum er eigentlich gekämpft hatte. Hibiki hatte vergessen, warum er diese ganzen Grausamkeiten auf sich genommen hatte. Warum ER, ausgewählt wurde eine Entscheidung zu treffen, die über Tod und Leben entschied.
 

Das Mädchen schrie erneuert, als ein Stück gesplittertes Holz sie am Kopf traf und eine lange, blutige Schürfwunde hinterließ, die schnell sprudelte. Schützend drückte der Schwarzhaarige das Mädchen auf den Boden und legte seine Arme schützend über ihren Kopf. Rote Flüssigkeit, klebte plötzlich an seinem Pulloverärmel, zog Hibikis Aufmerksamkeit auf sich und ließ diesen schockiert darauf starren. Er rannte weg. Wieder einmal. Der Schwarzhaarige wurde kreidebleich und Übelkeit leckte an seinem Körper. Es stimmt, er hatte vergessen. Aber nicht nur vergessen, sondern auch noch Angst gehabt und war weg gerannt. Und jetzt, attackierte ein Dämon die Universität und Hibiki, war der Einzige der die ganzen Menschen, vor diesen sinnlosen Tod, retten konnte. Aber etwas in ihm rebellierte dagegen, wieder zu kämpfen. Der Schwarzhaarige wollte wegrennen, sich verstecken und seinen Kopf im Sand vergraben. Aber seine Seele, seine geschundene Seele, konnte dieses Opfer nicht tragen. Hibiki sah, wie das Mädchen vor ihm schluchzte, sich ihrer Angst hingab und betete, dass sie das hier überleben sollte.
 

In seinem inneren ertönte ein donnerndes Grollen, welches stark an seinen Gefährten Byakko erinnerte. Und plötzlich, war es ganz leicht seine Angst zu Seite zu schieben und Platz für seinen gerechten Kampfgeist zu machen, da der Schwarzhaarige auf einmal wusste, dass er es nicht alleine kämpfen würde. Mit entschlossener Kraft, brüllte Hibiki über den Lärm: „WIR WERDEN GLEICH HIER RAUS RENNEN UND EINEN SICHEREN ORT SUCHEN!“ Schockiert und Tränen verheulte blickte das Mädchen ihn an, nickte aber dann schniefend. Hastig half Hibiki ihr auf die Beine, reichte ihr die Hand mit dem blutigen Pulloverärmel und begannen zu rennen.
 

Sie schlitterten an zerbrochenen Regalen vorbei, duckten sich unter Windböen weg und hetzten zum Ausgang der Bibliothek. Staub flog Hibiki ins Gesicht, Glas zerschnitt seine linke Wange und trotzdem kämpfte er weiter nach vorne. Wind zerrte an ihren Körper, Schnitt ihnen erneuert in die Haut und fraß sich an ihren Leibern hart fest. Ein hysterisches Lachen schäumte in Hibiki auf, als er den Ausgang entdeckte und rasend darauf zu steuerte, das Mädchen mit im Schlepptau. Laut krachte es über ihnen und Zeit blieb kurz stehen. Eisblaue Augen weiteten sich dramatisch, als die weiße Bibliotehksdecke bröckelte, Putz leise auf sie niederrieselte, ein grauer Stahlbalken ruckartig aus der Decke brach und auf sie hinunter rutschte. Furcht erfüllt, krallte der Schwarzhaarige sich an dem Handgelenk des Mädchens fest, riss sie mit sich zur rechten Seite und sprang aus einem zerbrochenen Fenster, das links neben sie auftauchte.
 

„AHHHH!“, schrien beide und fielen in einem Zug aus tobendem Wind, aus dem 3. Stock. Eisig zerrte die Schwerkraft nach ihnen und zog sie nach unten, zu ihrem sicheren Tod. Tränen stiegen Hibiki in die Augen und er umarmte die Braunhaarige in einem keuchenden Atemzug. Schmerzhaft rollte Adrenalin und Angst durch seinen Körper und ließ ihn sein Handy aus der Hosentasche fischen. Unverständlich schrie der Schwarzhaarige: „BYAKKO!" Blaues, bekanntes Licht umhüllte seinen Arm und eine mächtige, blaue Lichtsäule schoss neben ihm in den grauen Himmel. Brüllend materialisierte sich ein wilder, zorniger Tiger direkt unter ihnen.
 

Break
 

„Neue D-Daten lokalisiert! Sie tauchen in der Nähe von Shinjuku auf!", rief ein Agent, der wild am Computer herum tippte. „Was?!", rief entsetzt eine Blauhaarige, junge Frau und blickte fassungslos in die versammelte Mannschaft an Agents unter sich. Die Agents und die Frau, befanden sich in einer großen, unterirdischen Halle, die mit Bronze Rohren, durchzogen war. Metallene Brückenübergänge, hingen in der Luft an Pfeilern gestützt und ließen das rege Treiben unter ihnen einfach überblicken. Ein Übergang, ging länglich an der hintersten Wand entlang und verband 2 unterschiedliche Eingänge, die vom Boden aus nach oben mit Treppen führten. Ein weiter Übergang reichte vom Mittelpunkt der länglichen Brücke, bis in die Mitte der Halle und spiegelte somit das Zentrum wieder. Große Monitore, wurden eilig von den Seiten der nackten Wände vor das Zentrum geschoben und stellten verschiedene, bunte Grafiken dar, die Dämonische Aktivitäten oder kurz D-Daten, deuteten. Unter den Brückenübergängen, saßen Agents an Computern und tippten hastig auf Tastaturen herum.
 

„Die D-Daten weißen eine immense Kraft an einem Luftelement auf", rief ein weiter Agent zum Zentrum hoch, wo die junge Frau Platz genommen hatte. Ernst nahm sie die Worte zur Kenntnis und fragte: „ Wo genau materialisiert sich der Dämon und warum?" „Noch unklar Ma´am!", rief ein Anderer sofort. Erschrocken schrie ein weiter Agent: „Weitere D-Daten sind in unmittelbarer Nähe aufgetaucht. Die Gleichen, wie wir gestern Abend auf gespürt haben!“ "Wo!?“, rief die Blauhaarige zurück, erhielt aber keine Antwort. Frustriert biss sie sich auf die Unterlippe und lenkte ihre Augen auf den Monitor vor sich. „Sako", sprach eine tonlose Stimme sie an.
 

Erschrocken schwang Sako sich um und blickte in das Gesicht ihres Chefs. Seine Katzengleichen, lilanen Augen, wirkten kalt und doch sehr interessiert. Der lange, schwarze Ledermantel mit goldenen Verzierungen, wiegte sich in seinem erhabenen Gang. Die dunkle Hose und die schwarzen, Kniehohen Stiefel, stellten einen dumpfen Schritt auf der Metallbrücke her. Langsam kam er auf die Frau zu, lief an ihr vorbei und blieb am Rande der Brücke stehen. „An Diejenigen, die sich in der Nähe dieses Gebietes sich befinden, kehrt euren jetzigen Aufgaben den Rücken zu und begebt euch sofort dann hin", befahl er tonlos an alle Agents gerichtet. Schockiert weiteten sich nachtblaue Augen, stimmten aber dann dem gesagten resigniert zu. Schnell Schritt die junge Frau die Treppen hinunter und leitete alles für medizinische Versorgung und Ersatzkampfeinheiten in die Wege.
 

Der Silberhaarige nahm stumm zur Kenntnis, dass die D-Daten auf den Monitoren, erneuert gestiegen sind. Ein kaltes Lächeln erschien auf seinen Lippen und leise sagte er: „Sich vor einen Kampf scheuen und davor wegrennen, würdest du dich nie wagen, Hibiki Kuze."
 

FORTSETZTUNG FOLGT!

Kapitel 5 - Der Erste Dämon...(Teil 3)

Das blaue Licht von Hibikis Arm verschwand und laut kreischend landeten beide Unistudenten auf dem Rücken des zornigen Tigers, der mit einem kraftvollen Sprung auf einem abgelegenen, gepflasterten Gehweg der Uni landete. Die heftigen, grünen Windböen, die sie vor Minuten noch gefährdete, waren in diesem Gebiet mager und stellten somit keine Gefahr dar. Erleichtert stieß der Schwarzhaarige einen Seufzer aus und sah zu, wie sich das Mädchen verwirrt im blau-weiß, gestreiften Fell des Tigers festkrallte. „W-Was geschieht hier?“, fragte sie leise und blickte Hibiki mit ausdrucklosen, rehbraunen Augen an und der Schwarzhaarige ahnte mitleidsvoll, was ihr psychischer Zustand im nächsten Moment mit ihr tun würde. Schlagartig klappten ihre Augenlider über ihre Pupillen, ihr Kopf kippte nach vorne, ihr Griff im Fell wurde schlapp und prompt rutschte sie bewusstlos vom Tiger. „Oh mein GOTT!“, rief Hibiki, packte sie hastig an den Händen und zog sie mühevoll wieder nach oben. Seufzend beruhigte der Schwarzhaarige sein schnell, rasendes Herz, das beim Anblick des kippenden Mädchens beinahe versagte, drängte das Adrenalin aus seinen Adern und zog das Mädchen angestrengt auf den Rücken von Byakko zurück. Hibiki versicherte sich, dass sie ordentlich lag und nicht aus ihrer jetzigen Position rutschen konnte und blickte sich dann mit seinen eisblauen Augen in der Gegend um.
 

Ein knochiger, grüner Wind, pfiff ihm schlagartig ins Ohr und schützend hielt er sich die Arme vors Gesicht, als eine heftige Windböe an seinen Klamotten zerrte. Fest hielt Hibiki sein blaues Handy umklammert und versuchte durch den aufwirbelnden Sturm, von grünen Wind und feinen Staub, etwas zu erkennen. Doch nichts. Ein kühler Schauer, jagte Hibikis Rücken hinunter, ließ ihn einen eisigen Atem in die trübe Luft hauchen und ein ängstliches wimmern, unterdrücken. Irgendetwas beobachtete ihn, verfolgte seine Schritte, war aber im Augenblick vor seinen Sinnen verborgen. Für den Augenblick, dachte der Schwarzhaarige ernst und sprang vom Rücken seines Gefährten herunter. Vorsichtig zog er das Mädchen vom Rücken des Tigers und suchte mit seinen eisblauen Augen nach einem Ort, der sie vor den androhenden Sturm schützte. Entschlossen schwang der Schwarzhaarige das Mädchen über seinen Rücken, legte ihre Arme um seinen Hals und hob ihre Beine fest vor seinen Körper. Hibiki grub seine Fingernägel in die Knöchel des Mädchens und hoffte, dass sie nicht durch irgendeinen Einfluss, von seinem Rücken hinunter rutschten konnte. Grummelnd begann er leichten Schutt zu umgehen, Steinbrocken und Glassplittern auszuweichen und nassen Staub, aus seinen Augen mit dem blutdurchtränkten Pulloverärmel zu wischen.
 

Die Gebäude neben Hibiki, waren kaum bis gar nicht zerstört und wirkten so, als hätten sie nichts von der unberechenbaren, zerstörerischen Wut mit bekommen. Schnaubend, trottete Byakko neben dem Schwarzhaarigen her und starrte ihn aus seinen elektrisierenden, blauen Augen, anklagend an. „Entschuldige bitte, aber ich kann für dieses Chaos hier nichts!“, sagte Hibiki und schickte seinem Gefährten einen mürrischen Blick. Byakko schnaubte ungläubig und stupste ihn mit seiner Schnauze in die Seite. „Ja, ja. Ich bin doch daran Schuld…“, sagte der Schwarzhaarige und blieb betrübt an einer Ecke des Geländes stehen, das relativ unbeschadet Aussah. Hibiki musste sich aber im Stillen zugeben, dass sein Gefährte wirklich Recht hatte. Er alleine, war für das Schicksal dieser Menschen verantwortlich, fühlte sich gegenüber ihnen verantwortlich. Und der Schwarzhaarige hatte sie bitter ihren eigenem Schicksal überlassen, weil er verdammt nochmal Angst hatte und weggerannt war. Und jetzt, wo sich Hibiki so umblickte, sich vergewisserte, dass Niemand ihn beobachtete und das Mädchen hinter einem ausgebeulten Gebüsch versteckte, packte ihn mehr als nur Schuld.
 

„Das müsste fürs Erste funktionieren“, murmelte der Schwarzhaarige und stand wieder auf. Fest umklammerte er sein blaues Handy und starrte dann in die elektrisierenden, blauen Augen seines Gefährten. Zischende Schuld, rief in seinem Inneren nach Gehör, aber genauso Entschlossenheit. Tief holte Hibiki Luft und schaute dann starr in den grauen Himmel, der mit schwarzen Gewitterwolken durchzogen war. „Wir holen uns den Dämon, der das hier angerichtet hat!“, sprach er zu Byakko, der Aufmerksam auf die Worte seines Meisters hörte und schlussendlich, ein furchterregendes Brüllen von sich gab, dass bebend ihre Umgebung erschütterte. Und plötzlich war es ganz einfach sich zu erinnern, wofür Hibiki gekämpft hatte und wofür es sich wieder zu kämpfen lohnte. Er wollte, nein, musste die Menschheit beschützen, weil sie es selbst nicht konnte. Dafür hatte man den Schwarzhaarigen ausgesucht, darum aus dem vergossenen Blut der Menschheit erschaffen und ihm eine Richtung gegeben, die er strahlender als jeder Stern am flackernden Horizont, nun beschritt.
 

Adrenalin, ließ seinen Kopf kühl werden, als Hibiki sich auf den Rücken seines Tigers schwang, sich in dessen Fell krallte und diesen anwies, den wahren Ort des Geschehens zu finden, der dieses Chaos fabrizierte. Knurrend setzte der Tiger zum Sprung an und sprang dann leichtfüßig zum Dach der Universität hoch. Heftige, grüne Windböen pfiffen ihm Augenblicklich wieder in die Augen, trieben Tränen seine Wangen hinunter, die sich durch das salzige Wasser kratzend entzündeten. Doch Hibiki drängte seinen Gefährten weiter zu gehen.
 

Schnell eilten sie am Rande des Daches vorbei und wurden immer mehr von kräftigen, grünen Windböen erfasst, die eisig an ihren Gliedern nagten. Abrupt Durchschnitt die schaurige Luft ein majestätisches Brüllen, die um Meister und Gefährte waberte. Konzentriert blickte Hibiki um sich, konnte aber keine Bedrohung ausmachen, weder spüren. Vielleicht war es eine Warnung, nicht näher zu kommen? „Weiter“, sprach er entschlossen und der Tiger gehorchte wortlos. Einige Minuten liefen sie um herausragende Stahlbalken, sprangen über eingebrochene Dächer und suchten die Umgebung nach ihrem Feind ab. Kein einziges Mal während sie anhielten, traute sich der Schwarzhaarige auf den Boden zu kucken. Er befürchtete, dass die Verletzten und die Toten, ihn doch noch dazu brachten umzukehren und all das hier wieder zu vergessen. Er musste das hier tun, egal ob er es wollte oder nicht. Auch wenn es bedeutete, dass der Tod wieder mit seiner Sichel in seinem Nacken hing. Sekunden verstrichen harmlos und schlagartig spürte Hibiki, wie sich die Atmosphäre in einem grauenvollen Zucken veränderte. Byakko stürzte grollend rechts vom Dach und Hibiki klammerte sich panisch im weiß-blauen Fell fest. Es knallte hinter ihnen, brachte das Gebäude zum Zittern, schlottern und der Schwarzhaarige warf rasch einen schockierten Blick, über seine linke Schulter.
 

Dort, wo sie vor wenigen Sekunden noch gestanden hatten, tobte jetzt ein grüner Tanz von Wind und Geröllen. Im nächsten Moment kam Byakko schlitternd zum stehen und Hibiki hatte Probleme, nicht vom Rücken seines Gefährten hinunter zu fallen. Beunruhigt schaute der Schwarzhaarige sich um, betrachtete jedes noch so kleine Detail, was ihm ins Auge stach, konnte aber den Angreifer ausfindig machen. Byakko kauerte sich auf den Boden und begann vorsichtig mit seiner Schnauze zu schnüffeln. Angespannt spitzte der Tiger seine Ohren, lauschte nach dem hektischen Atem seines entschlossenen Meisters und konzentrierte sich darauf, eine Fährte auf zu lesen. Kalter Schweiß lief Hibikis Rücken hinunter, je mehr sie im offenen Feld standen und einfach bloß warteten. Sein Blut kochte und kühlte ihn zu gleich, jagte Furcht und Wachsamkeit durch seinen Kreislauf. Konzentriert lauschte er der Umgebung, konnte aber neben dem tosenden Wind und den gebrochenen Schreien der Studenten, nichts Weiteres vernehmen. Frustriert wischte er sich übers Gesicht. Blitzschnell sprang Byakko nach vorne und wurde nur knapp von schwarzen, wirren Flügeln gestrichen. Grollend drehten sich Tiger und Meister um, um zu sehen was sie genau angegriffen hatte.
 

Ein schwarzer, gefiederter Oberkörper mit dunklen, wirren Flügeln erstreckte sich vor ihnen. Krächzend, zog das Wesen den Blick der Beiden auf seinen länglichen Kopf, der mit weißen Schnabel und grauen Augen geschmückt war. Angespannt stellte Byakko seinen Schweif auf und kleine blaue Blitze, begannen an seinem Fell entlang zu kriechen. Zittrig nahm Hibiki das Ausmaß seines Gegners in Betracht, hob sein Handy Kampfbereit in die Höhe und sagte: „Jetzt!“ Geschickt schnellte Byakko nach vorne, ließ seine Krallen aus der Tatze fahren und stürmte gegen den peitschenden, grünen Wind auf den anderen Dämon zu. Blitzschnell holte der Tiger aus, sprang vom Boden ab und zielte zornig. Der Dämon hob kreischend einen schwarzen Flügel. Seine grauen Augen kuckten vergnügt und Blutlustig. Im nächsten Moment donnerte ein gewaltiger, grüner Windstoß in ihre Richtung, ließ sie nach links ausweichen und mit einem festen Satz, unter einem ausgerissenen, Baumstamm wegducken.
 

„AHHHHHH!", schrie Hibiki und rollte vom Rücken seines Gefährten hinter einen ausgebeulten Busch. Keuchend rang er nach Atem und schützend stellte sich Byakko vor ihh. „KRACHH!" brüllte das Wesen majestätisch und schickte ihnen einen weiteren, grünen Windzug in die Richtung. Eilig schmiss sich Hibiki zur Seite und wurde nur knapp von der scharfen, grünen Klinge verfehlt. „Byakko!", schrie er nach dem Tiger, der sofort neben ihm landete und zornig den Dämon an grollte. Langsam begannen beide Dämonen sich zu umkreisen. Versuchten, ihre Schwachstellen zu erraten, um diese später zu attackieren. Hibiki entfernte sich einige Schritte von seinem Gefährten. Angespannt schnaubte Byakko und starrte zornig in die grauen Augen seines Gegners. Knisternd tanzten blaue Blitze über sein Fell, knackten im wirbelnden Wind und warnten den Dämon vor seiner Entschlossenheit zu siegen. Die Luft war mit Magie, Zorn und Elementen geladen, die der Schwarzhaarige vor einem Jahr, schon einmal zu schmecken bekommen hatte. Er zeigte nach vorne auf den Dämon, der sich plusternd ihm entgegenreckte und hämisch seinen weißen Schnabel verzog. „Wir müssen seine Schwachstelle herausfinden“, sagte er leise zu seinem Gefährten. Byakko nickte wortlos mit dem Kopf und setzte erneuert für einen Sprung an. Hibiki wusste, dass er sogenannte elementare oder magische Skills, gegen den gefährlichen Dämon einzusetzen hatte. Doch das Problem lag darin, dass jeder Dämon ein persönliches Element mit Skillset besaß und man somit erst herausfinden musste, welches Element schwächend auf den Gegner wirkte. Darunter galten auch physische Attacken.
 

„Byakko!", rief Hibiki nach vorne. Rasant schnellte der Tiger vor, grob Furchen in den gepflasterten Boden und nahm Kurs auf den Dämon. Heftige, grüne Windböen knallten ihm entgegen, brachten Schutt und Staub mit sich und ließ seine Sicht kurz verschwinden. Brüllend sprang Byakko nach links, hob seine Tatze und grub seine Klauen in schwarzes Gefieder. Schmerzerfüllt kreischte der Dämon auf, schlug mit dem gesunden Flügeln nach dem Tiger, traf ihn prompt an der Seite und schleuderte ihn einige Meter von sich zurück. Erneuert holte Byakko zum Angriff aus und krallte sich mit seiner Tatze im Gefieder seines Gegners fest. Blitzschnell sprang er wieder zurück, als der Dämon erneuert mit seinem Flügel ausholte und ihm einen grünen Windstoß entgegen schickte. Kurz hielten beide Dämonen inne, starrten sich entschlossen an und begannen sich in Bissen, Schlägen und Kratzern zu vergraben.
 

Geschockt starrte Hibiki auf die Szene vor sich und wurde zitternd an die Kämpfe im letzten Jahr erinnert. Fest biss er sich auf die Lippe, bis er sein eigens Blut schmecken und sein ängstliches zittern kontrollieren konnte. Tief atmete er ein und dachte angestrengt über den jetzigen Kampf nach. Physische Attacken verletzten den Dämon nicht viel, also musste eine elementare Attacke sein Schwachpunkt sein. Entschlossen machte er auf dem Absatz kehrt, rannte nach rechts und schrie: „Byakko, komm her!“ Sofort gehorchte der Tiger, entfernte sich schnell von seinem Feind und rannte zu Hibikis Seite. Keuchend rang der Schwarzhaarige nach Luft und brüllte: „Wir werden jetzt etwas ausprobieren! Ich kann aber nicht garantieren, ob das klappen wird, okay?!“ Byakko nickte, verzog zornig die Schnauze und wich geschickt einen grünen Strom von Wind aus.
 

Der Schwarzhaarige drehte sich um, schlitterte auf den Steinen zurück und hielt hart sein Handy nach oben. Der Dämon nahm Schritt auf die Beiden zu, breitete seine schwarzen Flügel aus und zischte auf sie zu. Konzentriert klickte Hibiki auf sein Skillset und wählte dann eine berüchtigte Fertigkeit von Byakko aus. Blaues Licht umhüllte seinen Arm, ließ ihn das Kribbeln einer fremden und doch vertrauten Macht fühlen. Glühende, blaue Blitze stiegen vom Tiger auf. Ringten ihn wie eine Seifenblase ein und zuckten machtvoll über die Luft. Nur zu spät merkte der andere Dämon, was Meister und Gefährte vorhatten.
 

„Ziodyne Dance!" Weitere, gewaltige Blitze stiegen auf, bündelten sich zu einem mächtigen Wall an Strom und Spannung und fuhr auf den Dämon nieder, der kreischend um sein Leben brüllte. „KRACHHH!“, schrie er ein letztes Mal, bevor er sich geräuschlos in Luft auflöste.
 

Break
 

Laute Gespräche, eilige Schritte und erschütterte Töne, erfüllten den prächtigen Untergrund Saal der Geheimorganisation. Doch der Silberhaarige kümmerte sich wenig um die Unruhe, die jetzt herrschte. Intensiv blickte er auf einen Monitor vor sich, der Informationen von Dämonen einspielte und verglich. Schlagartig trat von einem Moment auf den nächsten, Stille in den Saal. Makoto schob sich eine blaue Strähne hinter ihr linkes Ohr und starrte ratlos in die Richtung eines Agents. „Was haben Sie gesagt?“ Der Mann schluckte laut und wiederholte sich: „Der Unbekannte Dämon, wurde gerade von dem Dämon, den wir gestern Abend geortet haben, vernichtet.“ Makoto blickte ungläubig auf den Bildschirm, als sie sich näherte und stieß dann einen geschockten Ton aus. Wie war das nur möglich? Der Dämon den sie gestern geortet haben, hat einen weiteren Dämon einfach so vernichtet. Die nachtblauen Augen der Frau weiteten sich. Abrupt schaute sie zu ihrem Chef hinauf und schluckte hart, als sie dessen Mimik sah. Er lächelte ruhig. Ein Lächeln, das nicht der Freundlichkeit galt. Nein, eher von Jemanden, der ein Spiel gewonnen hatte, von dem er nur die Regeln kannte. Respektvoll sprach sie ihn an: „Sir, was machen wir jetzt?"
 

Der Silberhaarige überlegte kurz, legte den Kopf dabei leicht zur Seite und blickte Makoto dann aus seinen lilanen, Katzengleichen Augen kühl an. „Informiere die Agents in dieser Umgebung, dass sie den Beschwörer ausfindig machen sollen und ihn in Gewahrsam bringen.“ „In Ordnung!“, erwiderte die Blauhaarige und drehte sich zu den anderen Agents um. „Ach, Sir?“, fragte Makoto erneuert. Genervt schaute der Silberhaarige sie an, trat von der Brücke zurück und begann seinen Weg zurück in sein Büro anzutreten. Sein schwarzer, langer Mantel wehte dabei um seine Beine und tonlos sagte er auf die unausgesprochene Frage: „Sobald er medizinisch versorgt wurde, bringt ihn in das Verhörzimmer 6.“ „Jawohl!“, sprach sie und wendete sich nun endgültig wieder ihrer Arbeit zu.
 

FORTSETZUNG FOLGT!

Kapitel 6 - Alptraum des Erwachen

Unscharf blickte Hibiki den verkrusteten, schwarzen Boden an. Er blinzelte mit seinen eisblauen Augen, wobei verknotetes Licht dabei in seinen Augapfel trat und ihn irritiert, die Augenlider wieder schließen ließ. Stöhnend kreiste er den Kopf, begann vorsichtig seine Muskeln im Körper anzuspannen und setzte sich dann schmerzvoll stöhnend auf. Die Welt drehte sich in seinem Schädel, ließ alles verschwommen, kantig und rissig wirken. Benommen legte Hibiki die linke Hand auf den Boden, fuhr sachte mit seinem Zeigefinger über knochige Risse und blinzelte erneuert in seine Umgebung. Schlagartig wurde sein Bild scharf, füllte seine Augen mit Licht, Farben und Schattierungen.
 

Ein beißender Geruch drang dem Schwarzhaarigen in die Nase. Verwirrt verzog Hibiki das Gesicht, schüttelte langsam den Kopf, um den dichten Nebel um seine Gedanken zu verlieren und atmete tief ein. „Wahh…“, röchelnd fasste sich Hibiki an den Hals und massierte diesen stark. Tränen trieben in seine Augen, ließen die Welt kurz verschwinden und prompt wieder auftauchen. Hustend drehte er sich zur Seite, kniff die Augen schmerzvoll zusammen und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Erneuert drang der beißende Geruch in seinen Rachen, raubte ihm den Atem und spielte verrückt mit seinen Sinnen. Abrupt drehte sich Hibiki zur Seite, öffnete weit den Mund und spuckte heiße Kotze auf die brüchige Erde. Geschockt starrte der Schwarzhaarige auf die Ansammlung von gelb, grün und braun, ehe er erneuert gurgelnd und schluckend weitere Kotze nach oben brachte und auf dem Boden verteilte. Einige Minuten vergingen, bis sich Hibikis Magen letztendlich beruhigte und der Schwarzhaarige erleichtert aufatmete.
 

Vorsichtig stand Hibiki auf, wuschelte sich durch seine schwarzen Haare und wischte sich mit einer Hand übers Gesicht.

Der beißende Geruch, drang nicht mehr so intensiv in seine Lungen, war aber immer noch ein Beigeschmack, der auf seiner Zunge verweilte. Kurz dachte der Schwarzhaarige nach. Er kannte diesen Geruch, hatte ihn schon einmal kosten müssen. Aber wo? Angestrengt dachte er nach und abrupt riss er seine eisblauen Augen auf, als er bemerkte, woher er diesen Gestank kannte. Und ein blutdurchtränkter Gedanke schoss durch seinen Kopf und ließ die Worte, Dämonen, Magie und Gericht zurück. Heftig schüttelte Hibiki den Kopf, rieb sich über die eisblauen Augen und zwang sich dazu, seine Umgebung zu betrachten. Er wollte nicht glauben, dass er wieder in so eine Welt zurückgekehrt war. Fest biss sich der Schwarzhaarige auf die Unterlippe und blickte sich um.
 

Rissige, schwarze und verkrustete Erde erstreckte sich vor ihm. Ein weinroter Himmel, der von grauen Wolken durchzogen war, senkte sich auf den Boden Stück für Stück nieder. Und erneuert drang der beißende Geruch von Blut, Verwesung und Staub in seine Nase. Hibiki schluckte schmerzlich den Kloß in seinem Hals hinunter, drehte sich um die eigene Achse und erblickte das, was er für immer vergessen wollte. „Grugh…“, gurgelnd blieb ein Schrei in seinem Hals stecken, ließ hin auf die Knie fallen und verängstigt auf das Gemälde vor sich blicken. Verzweiflung pflanzte Samen in sein gutes Herz und ließ dieses rasend zurück, vor dem, was Platz genommen hatte.
 

Tausende, leblose Menschen, mit roten und schwarzen Blut überströmt, lagen gehäuft vor ihm. Leere Augen blickten in die eisblauen des Schwarzhaarigen, ließen ihn erschaudern und verängstigt in sich hinein krümmen. Fassungslos blickte Hibiki nach vorne, blieb aber regungslos auf dem Boden kniend und konnte nur verzweifelt, verängstigt beobachten, wie die Leichen von einem purpurnen Feuer verschlungen, gefressen und gereinigt wurden. Weiße Rauchschwaden stiegen in den Himmel, mischten sich mit weinrot und grau, verschmolzen zu einer gewaltigen Masse an spiritueller Energie und ließen den ganzen Raum um ihn herum erzittern.

Verängstigt starrte Hibiki auf seine zitternden Hände, spürte wie sie sich verkrampften, verknoteten und ihm den gehorsam verwehrten. Plötzlich sprang ein Schrei aus der Kehle des Schwarzhaarigen, das zum einen Teil gebrochen, zum anderen Teil vervollständigt klang und ein Beben in diesem Alptraum hervor rief, der Hibikis Welt erschütterte. Der Schwarzhaarige schrie, haute mit der Faust auf den Boden, streckte die Beine von sich und verzweifelte über den Alptraum, der in Wirklichkeit passiert war und wünschte sich nichts sehnlicher, als zu vergessen.
 

Der Körper des Schwarzhaarigen bebte, zitterte und sackte kraftlos auf dem Boden in sich zusammen. Schniefend wischte Hibiki Rotze unter der Nase weg, rieb sich die tränenden Augen und rollte sich wie ein junger Hund zusammen. Der Schwarzhaarige schloss die Augen, schniefte kurz noch einmal und glitt dann in einen unruhigen Schlaf, der geprägt durch ein Realitätsbild war, dass so viel Furcht in ihm erregte, dass es schon unnatürlich war. Erst später würde Hibiki auffallen, dass dieser Alptraum, keinen einzigen Ton besessen hatte.
 

Break
 

Grummelnd wachte Hibiki aus seinem Schlaf, hob stöhnend seinen Kopf von der kalten, metallenen Tischplatte und lehnte sich in dem eisigen Stuhl zurück. Seine Gedanken ruderten wild in seinem Schädel, verklärten seine Sicht und ließen ihn schmerzlich einen Ton von sich geben. „Die Agents haben dir wohl eine Überdosis an apimanu NeurotoSan gegeben“, sagte eine Stimme hinter ihm. Ruckartig drehte sich Hibiki in dem Stuhl um und versuchte auf zuspringen, um der Stimme entgegen zu laufen. Aber schwere Handschellen beförderten den Schwarzhaarigen zurück an den Tisch. Verwirrt starrte Hibiki auf seine Hände, die von 20cm breiten, schwarzen Handschellen an seinen Gelenken fixiert waren. Beunruhigt hörte er dem Klacken von Stiefelabsätzen zu, spürte eine Präsenz hinter sich entlang schweifen und blickte dann in zwei lilane, Katzgleiche Augen, die ihn kühl beobachteten. Geschockt weiteten sich Hibikis eisblaue Augen und realisierten gar nicht wirklich, wer sich hier vor ihm befand und blickten somit den Silberhaarigen ratlos an. „Yamato…“, murmelte der Schwarzhaarige nach einer Weile und ein Mundwinkel vom Gegenübersitzenden, zuckte kalt vergnügt nach oben.
 

„Ich bin auch begeistert dich wieder zu sehen, Hibiki. Vor allem weg dem, was in den letzten Stunden passiert war“, begann Yamato leise zu sprechen, wobei seine silbernen Haare zur Seite fielen und im dämmrigen Licht des Raumes blitzen. Erhaben schlug Yamato die Beine übereinander, kreuzigte die Arme vor der Brust und warf einen interessierten Blick, auf eine weiße Akte vor sich. Hibiki fühlte stark, wie ihn die Situation hier überforderte, vor allem, weil dieser Mann vor ihm saß. Ein Mann, dem der Schwarzhaarige nicht trauen sollte und trotzdem sich mit diesem verbunden fühlte. Aber warum saß er eigentlich hier? Was hatte Yamato Hotsuin dazu bewegt, mit Hibiki Kuze zu reden? Fragen über Fragen spukten in seinen Gedanken, auf die der Schwarzhaarige keine Antwort hatte.
 

Bitterkeit machte sich in Hibiki breit und hastig biss er sich auf die Unterlippe, um schnell dieses Gefühl wieder hinunter zu schlucken, wo auch immer es her kam. Angestrengt dachte er nach, versuchte nach Erinnerungen zu greifen, die vor seinen Augen flimmerten und leckte sich über die trockenen Lippen. Doch nichts keimte in seinen Gedanken auf, welches ihn auf einen Hinweis führen sollte, der ihm diese Situation erklärte. Was ist passiert? Warum war Hibiki hier? Was bedeutet das Auftreten von Yamato? Und warum konnte er sich an die letzten Stunden nicht erinnern?! Der Schwarzhaarige musste wohl ziemlich ratlos geguckt haben, den Yamato blickte ihn mit schief gelegtem Kopf an, seufzte leise und nahm die weiße Akte in eine behandschuhte Hand. Gleichgültig öffnete er sie und begann dort drin zu lesen. Angespannt rutschte Hibiki auf dem Stuhl hin und her, bewegte vorsichtig seine Finger in den schweren Fesseln und betrachtete unruhig den Mann.
 

„Menschen zeigen psychische Schwäche, wenn sie mit einer Situation konfrontiert werden, die sie vergessen wollen“, begann der Silberhaarige erneuert das Gespräch und starrte Hibiki aus verengten, lilanen Augen an. Der Schwarzhaarige schluckte und spürte, wie die antiklimatische Atmosphäre, sich um beide veränderte und neue Zügen zu der Situation erschuf, in der sie sich befanden. Hibiki erwiderte nichts zu den ausgesprochenen Worten, blickte sich diskret im Raum um, der sehr an eine graue Zelle aus einer billigen Krimiserie erinnerte und stellte fest, dass diese von einem gräulichen Schimmer umgeben war. Fasziniert beobachtete der Schwarzhaarige, wie der gräuliche Schimmer, wie Wackelpudding sich hin und her bog und eine generelle Blase um diesen Raum bildete.
 

Klatschend, legte der Silberhaarige die weiße Akte wieder auf den Tisch vor ihnen und riss Hibiki somit aus seiner Beobachtung. Bedrohlich lehnte sich Yamato auf den Tisch nach vorne und zischte angerregt: „Versuch mir zu erklären, warum du an zwei Orten warst, an dem dämonische Aktivität aufgespürt wurde. An denen, Dämonen gesichtet und danach sofort vernichtet wurden. Erkläre mir, Hibiki Kuze, warum du wieder die Macht besitzt, Dämonen zu beschwören.“

Überrascht blickten eisblaue Augen den Silberhaarigen an, ehe sie sich verdunkelten und Hibiki bedacht auf diese Frage antwortete: „Ich weiß nicht warum.“ Yamato schmunzelte sardonisch, lehnte sich angespannt zurück und schob die Akte rüber zu Hibiki. Erstaunt blickte der Schwarzhaarige darauf, nahm sie vorsichtig in die Hände und schlug die Akte ebenfalls auf.
 

Stirnrunzelnd schlug er sie wieder zu und schob sie Yamato, nach einigen Minuten Stille, zurück. „Ich kann das nicht lesen“, gab Hibiki beschämend zu und hätte sich am Kopf gekratzt, wenn er es könnte. Seufzend öffnete der Silberhaarige die Akte und erzählte kühl: „Diese Akte ist geschrieben in dämonisch, somit lesbar für alle Beschwörer und Beschwörerinnen, nach einiger Zeit im Kontakt mit Dämonen. Sie ist im Grunde eine selbstupdatende Datenbank, mit spiritueller Kraft zum Schreiben. Erschaffen wurde sie von Fumi Kanno, mit der Hilfe von Technologie und Dämonen. Jeder Agent besitzt eine solche Akte, auch du. Außerdem enthält diese, Informationen über dich, deinen Dämon und über die zwei Kämpfe, in denen du verwickelt warst." „Soweit ich weiß, gab es so eine Art von Akte noch nicht zum Zeitpunkt des Gerichts der Menschheit, oder?", fragte Hibiki sichtlich erschüttert. „Ja, sie ist neu“, sagte Yamato dazu und schenkte Hibiki ein grausames Lächeln.
 

Schockiert dachte der Schwarzhaarige über das Gesagte und Ungesagte nach. Eine Art Akte für JP`s, um jemanden zum Gehorsam zu zwingen und Informationen über diesen zu lagern, um der Person später zu Schaden, wenn sie die Geheimorganisation betrog oder etwas anrichtete, war ihr nicht passte. Eine sehr furchterregende Waffe in bereits falschen Händen, dachte Hibiki grimmig. Yamato lächelte kalt, als wüsste er, über was Hibiki nachdachte und blickte den Schwarzhaarigen herausfordernd an, eine weitere Frage zu stellen. Hibiki schwieg stur und wartete. „Der Detektiv, hat mich mit seiner Arbeit auf die Idee gebracht und ich habe diese an Fumi weitergeleitet. Interessant, oder?“, erzählte der Silberhaarige tonlos und blickte Hibiki mit vergnügt, lilanen Katzengleichen Augen an. Tief holte der Schwarzhaarige Luft und fragte: „Seit wann besitze ich eine?“
 

„Sagen wir es mal so, du besaßest schon immer eine. Nur inoffiziell. Versteht sich, oder?", erwiderte Yamato auf die Frage und Hibiki knirschte leise mit den Zähnen. Sofort dachte der Schwarzhaarige über alle Informationen nach, die man ihm gegeben hatte. Ein Informationspool, erschaffen um Beschwörer zu dokumentieren. Eine Akte, die angelegt wurde um Hibiki zu bewachen, falls er irgendwie wieder in Kontakt mit Dämonen trat. Diese dazu noch geheim gehalten und jetzt mit allen seinen Aufzeichnungen, ihm vorgeführt, die er nicht lesen konnte und somit auch er nicht wiederrufen konnte, falls eine Information in dieser Akte nicht stimmte. Außerdem ein beeindruckendes Druckmittel, um ihn gefügig zu machen und in den Augen seines Heimatstaats ihn anzuklagen. Im Großen und Ganzen, ein sehr aus gepflügtes Schachspiel, welches Hibiki am Verlieren war. Und ein weiter Fakt, welcher den Schwarzhaarigen belastete, war, das Yamato dadurch Hibiki zu einem Kampf, nach seinen eigenen Interessen, zwingen würde.
 

Plötzlich hielt Hibiki in seinen wirren Gedankengängen inne, dachte über das Wort Kampf noch einmal nach und schlagartig schossen ihm Erinnerungen der letzten Stunden durch den Kopf, die ihn kurz schwindeln ließ. Der Silberhaarige beobachtete mit Vergnügen die Realisierung, die auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen erschien und wusste, das Hibiki gleich mit Fragen aus allen Nähten platzen würde. Erhaben lehnte Yamato sich noch weiter in seinem Stuhl zurück und wartete. Der Schwarzhaarige öffnete lautlos seinen Mund, zog scharf die Luft in seine Lungen und blickte den Anführer von JP´s regungslos an. Heiser fragte er: „Wie viele Studenten sind-" „Drei. 14 Verletzte, darunter sechs schwer und acht nur leicht", erwiderte der Silberhaarige und starrte Hibiki kühl an. Der Schwarzhaarige schluckte den fetten Kloß in seinem Hals hinunter, senkte seinen Blick auf die metallene Tischplatte und dachte schwer über die Worte nach, die der Mann geäußert hatte. Drei Studenten waren gestorben. Drei konnte er nicht retten. Bitter brannten Tränen in seinen Augenwinkeln, doch der Schwarzhaarige wollte sie nicht fallen lassen. Warum? Was würde das bringen? Sie waren TOT und Niemand konnte an der Tatsache etwas ändern. Verdammt, er konnte sich nicht retten. Verzweifelt verspannte Hibiki seinen Körper, zog sich in sich zusammen und versuchte das Gefühl von Verlust hinunter zu schlucken. Doch es war leichter gesagt als getan.
 

Plötzlich griff eine behandschuhte Hand nach seinem Kinn, hob es nach oben und ließ ihn unwillkürlich in die lilanen, Katzengleichenaugen von Yamato Hotsuin blicken. Der Silberhaarige verstärkte seinen Griff um das Kinn des Schwarzhaarigen, blickte ihn stumm in die Augen, ehe er sagte: „Du hast alles Nötige getan, um viele Studenten in dem vergangen Augenblick, vor dem sicheren Tod zu wahren." „Aber nicht alle", sprach Hibiki zittrig aus und erneuert brannten Tränen hinter seinen Augen. Hart schloss er für einen kurzen Moment seine Lider, schluckte kalte Luft in seine Lungen und verspürte den Drang, sich irgendwo zu verstecken, zu weinen, zu schreien und seinen Verstand aus seinen Körper zu reißen, wie eine gebrochene Puppe!
 

Ruckartig zog Yamato das Kinn von Hibiki zu sich, starrte fest in überraschte, eisblaue Augen und sagte eindringlich: „Wenn dir etwas an den Menschen liegt, dann höre auf vor deiner Macht wegzulaufen. Höre auf die Erinnerungen von uns in dir zu unterdrücken und schließe dich mir wieder an. Helfe mir, die kleinen, schwachen Menschen zu beschützen!" Hibiki konnte den Spott in Yamatos lilanen Augen entdecken, als er die Menschen als kleine, schwache Insekten beschimpfte. Aber trotzdem sah der Schwarzhaarige eine Chance, eine Wahrheit, über das, was der Anführer von JP´s sprach. Doch in dem Augenblick, in dem sich sein Blick mit dem der Katzengleichen kreuzigte, sah Hibiki, wie sich die Welt veränderte. Schnaubend wand sich der Schwarzhaarige aus dem Griff der behandschuhten Hand, lehnte sich in seinem eisigen Stuhl zurück und blickte Yamato herausfordernd an. Der Silberhaarige wirkte kurz überrascht, ehe er leicht grinste und seine lilanen, Katzengleichen Augen auf die eisblauen fokussierte.
 

„Du überraschst mich immer wieder aufs Neue, Hibiki Kuze", sagte Yamato tonlos, stand auf, nahm die Akte vom Tisch und Schritt auf die schwere Tür hinter dem Schwarzhaarigen zu. Hibiki blickte stur nach vorne und hörte nur noch, wie Yamato äußerst zu Frieden fragte: „Wann hattest du dich bereits entschieden, JP´s wieder bei zu treten?" Ein Lächeln huschte über die Lippen des Schwarzhaarigen. „Gar nicht", sagte Hibiki, „Ich habe mich nur entschlossen, aufzuhören wegzurennen.“ „Deine Aussage ähnelt aber eher einer Zustimmung, mit mir wieder gegen Dämonen zu kämpfen", gab Yamato zurück, drehte seine linke Hand gegen den Uhrzeigersinn und schnippte mit den Fingern. Ein lilafarbener, magischer Zirkel mit dem Wappen eines brüllenden Löwen, erschien summend in seiner ausgestreckten Hand. Erhaben drückte er seine Finger auf die gräuliche Blase, schob sie fix zur Seite und öffnete leicht die schwere Tür. Quietschend ging diese auf und der Silberhaarige trat mit klackenden Stiefeln auf den Flur vor sich.
 

„Eins noch, Hibiki Kuze", sagte Yamato ernst und Angesprochener drehte sich vorsichtig in seinem Stuhl zu der Stimme um. „Was auch immer Alcor damit zu tun hat, es kann nichts Gutes bedeuten, wenn er dich darin mit verwickelt", sagte der Silberhaarige gedämpft und wirkte in dem Moment wie ein selbstloser Anführer für die Menschheit. Aber nur kurz hielt sich der Moment, ehe Yamato Hostuin wieder seine selbstsüchtige Art annahm und die Tür quietschend hinter sich zu schmiss. Nickend, sagte Hibiki: „Ich weiß zwar nicht was er vorhat, Yamato. Aber ich vertraue ihm mehr als dir."
 

FORTSETZUNG FOLGT...

Kapitel 7 - Suzuka Inoe (Teil 1)

Eifrig flogen dünne Finger über die Tastatur auf dem Computer. Kryptische, grüne Buchstaben, erschienen auf dem schwarzen Monitor, der mit der Tastatur verbunden war. Makoto starrte verwirrt auf diese, seufzte und warf einen misstrauischen Blick durch die Glasfront, die in das Verhörzimmer zeigte. „Mach dir keine Sorgen, Mako-chan“, sprach eine klare Stimme sie an. Angesprochene drehte sich um und schaute die Person fragend an. „Der Boss weiß schon was er tut“, fügte die Person hinzu, blickte kurz in nachtblaue Augen und wandte sich wieder dem Computer zu, der weitere kryptische, grüne Buchstaben ausspuckte. „Das hoffe ich wirklich“, sagte Makoto leise, drehte sich wieder zur Glasfront zu und blickte den Schwarzhaarigen, jungen Mann ratlos an. Kurz runzelte die Blauhaarige Stirn, als ein Schwall von drückenden Emotionen über das Gesicht des jungen Mannes huschte, die sie nicht identifizieren konnte und ihren Chef sichtlich unbeeindruckt ließ. Makoto schob sich eine Locke hinters Ohr, holte tief Luft und begann den jungen Mann noch einmal zu mustern.

Schwarze, wilde Locken, umrahmten ein rundes Gesicht mit eisblauen Augen, die sehr widerstandsfähig den Blick ihres Chefs kreuzten. Sein Körper wurde von einem langen, weißen Hoodie umhüllt, der mit einer schwarzen Hose abgeschlossen wurde. Im Großen und Ganzen, wirkte der Bursche wie ein unscheinbarer Student. Und trotzdem konnte Makoto das Gefühl von Vertrautheit, gegenüber diesem Mann nicht abschütteln. Eine Vertrautheit, die nur durch einen bestanden Krieg entstehen konnte. Aber sie hatte den Schwarzhaarigen noch nie zuvor gesehen, geschweige etwas von ihm gewusst. Woher kam aber dann diese Vertrautheit? Was spielten die Dämonen für eine Rolle in diesem Spiel? Und warum konnte der Chef der Blauhaarigen ihr nicht sagen, was für eine Bedeutung der Schwarzhaarige für ihn hatte?
 

Nachtblaue Augen, nahmen interessiert die Interaktion zwischen den Beiden auf. Sahen, wie sie sich wie zwei Planeten umkreisten, aufeinander prallten und wie gegensätzliche, magnetische Pole, wieder zurück stießen. Außerdem wirkte ihr Chef nicht besorgt über die Tatsache, dass der Bursche Dämonen beschwören konnte. Wieso? Makoto konnte es sich nicht erklären. Fragen über Fragen, die Niemand beantworten konnte, strömten durch ihren Kopf, die sie sich nicht mal traute, zu fragen, ohne dabei ihre Position zu verlieren.
 

Frustriert zerwühlte die Blauhaarige ihre Frisur, drehte sich zu der Person hinter sich um und fragte: „Wie sieht es mit der APP aus?“ Hellgraue, langegezogene Augen, blickten sie amüsiert an. „Sie funktioniert wie unsere. Der Unterschied liegt darin, dass wir bei unserem System selbst auswählen, welches Potenzial wir erhalten wollen. Bei dem Programm „Nicea“, wird hingegen einen Vorgang eingeleitet, der unsere monekulare Existenz entschlüsselt, auflöst und neu wieder zusammensetzt, um uns akkurat ein Potzenial zu zuweisen. Sehr faszinierend“, sagte die Stimme klar und warf Makoto einen aufgeregten Blick zu. Auf den Lippen der Blauhaarigen erschien ein sanftes Lächeln, das mit jeder Sekunde, die durch ihren Blickkontakt gehalten wurde, größer sich zog.
 

Amüsiert sagte Makoto: „Nur du kannst dich für so etwas begeistern, Fumi.“ „Ist halt so. Und außerdem, der Junge ist schon beeindruckend“, erwiderte Fumi und blickte der Blauhaarigen erneuert in die nachtblauen Augen, die im verdunkelten Zimmer schwarz leuchteten. Ein schmales Gesicht mit hellgrauen, langgezogenen Augen und einen schwarzen, schroffen Pony, der links zur Seite gestrichen war, blitzte im halbdunklen Zimmer Makoto entgegen. Die Blauhaarige zuckte mit den Schultern und erwiderte nichts, auf Fumis konkrete Faszination mit dem Burschen. Makotos Blick glitt von dem kindlichen Gesicht, zu den zwei, kleinen Zöpfen, die Fumi links und rechts auf die Schultern fielen, hinunter zum dem langen, rosafarbenen Kimono, der den Rest ihres Körpers bedeckte. Die Blauhaarige musterte Fumi noch einmal, ehe sie sich wieder der Glasfront zu wandte und bemerkte, dass ihr Chef den Verhörraum verlassen hatte und den jungen Burschen allein zurück ließ. Schon merkwürdig war der Bursche, dachte Makoto, als sie sich der Tür zuwandte, um den Raum zu verlassen.
 

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„Sir!“, rief die Blauhaarige ihrem Chef hinter her und beeilte sich, um zu ihm auf zu holen. Hart klackten ihre weißen, Kniehohen Lederstiefel dabei auf dem beigen Linoleumboden, ehe sie die Distanz überwand und einen Schritt hinter dem Mann zum Stehen kam. Der Gang in dem sich beide Personen befanden, war mit grauen, verschmutzten Backsteinen und brüchigen Abzweigungen gezeichnet und verband abgeschirmte Verhörzimmer sowie einfache Gefängniszellen von JP`s miteinander. Über ihren Köpfen, schlängelten, drehten und verbanden sich bronzene Abwasserrohre, die hin und wieder laut klapperten. Angesprochener warf einen Blick über die Schulter, ließ lilane, Katzengleiche Augen über ihr Gesicht huschen und fragte dann: „Was gibt es Sako?“
 

Makoto schob sich eine blaue Locke hinters Ohr, blickte ihren Chef unverblümt an, sammelte ihre ganze Rationalität und fragte: „Was sollen wir jetzt mit dem Burschen machen?“ Yamato drehte sich nun vollkommen zu ihr um, dabei zog sein langer, schwarzer Mantel mit den goldenen Verzierungen, eine dunkle Wolke des Amüsierens mit sich, die die gesamten Nackenhaare bei Makoto aufstellen ließ. Furchtvolle Gänsehaut, bescherte dem Vizekomandanten von JP´s, einen kalten Luftzug, der ihren stolzen Rücken herunter jagte. Unwohl verschluckte Makoto sich an ihren weiteren Worten. Sie hätte vielleicht noch etwas mit der Frage warten sollen. Aber nun war sie ausgesprochen und nicht mehr zurück zu nehmen. „Eine berechtigte Frage“, sagte Yamato und lauschte kurz dem Rauschen des Wassers, das durch die bronzenen Rohre hinab glitt. Die Blauhaarige schluckte leise bei dem vergnügten Ton, den sie bei ihrem Chef aus der Stimme entnehmen konnte.
 

Yamato dachte über Hibiki, seine jetzige Rolle und die Bürde, die dieser nun zu tragen hatte, scharf nach. Der Silberhaarige musste sich eingestehen, dass ihn der Junge immer noch sehr faszinierte und das obwohl der Schwarzhaarige das ganze Jahr in Angst und Alpträumen versunken war und somit sich seiner Schwäche hingeben hatte. Eigentlich hasste Yamato Menschen generell und verabscheute sie in Situationen extrem, wenn sie sich ihrer persönlichen Schwäche hingaben. Aber Hibiki faszinierte ihn auf eine Art und Weise, die der Silberhaarige vorher noch nie erlebt hatte. Man könnte meinen, dass etwas in Yamato erweckt wurde, als er seinen Kontrahenten in einem Schachspiel, aus Blut und Zerstörung fand. Doch das frustrierende bei der ganzen Sache war, dass der Silberhaarige nicht wusste was sie bedrohte und auch erst mal herausfinden musste, welche Gefahr sie in Bedrängen zog.
 

Yamato betrachtete seinen Vize noch einmal und lächelte dann die Blauhaarige schmal an. Makoto schluckte dieses mal etwas lauter, straffte ihre Schulter und hielt dem kalten Blick ihres Chefs stand. „Er gehört jetzt zu JP´s. Ist sogar einer meiner neusten Offiziere und erhält somit die Verantwortung von Fällen, die durch geomagnetische Ströme entstanden sind. Und sein Erster Fall… Nun ja, übertrage ihm einfach den Inoefall“, sagte der Silberhaarige tonlos, wandte sich von Makoto ab und verließ mit dem dumpfen Aufprall von Stiefel die Frau. Fassungslos starrte die Blauhaarige ihm hinter her und konnte ein grobes frösteln nicht unterdrücken, als sie sein Aussehen nochmal betrachtete.
 

Im verdunkelten Licht, wirkten die silbrigen Haare weiß, die lilanen, Katzengleichen Augen violett und seine ganze stolze Haltung, dämonisch, wie die Wesen, die sie beschworen und somit die wahre Macht, die in diesem Mann herrschte, noch geprägter erscheinen.

Erst als ihr Chef schon eine Zeit verschwunden war, realisierte Makoto die Worte, die Yamato Hotsuin ausgesprochen hatte. Schock fuhr in ihre Glieder, ließ sie versteifen und nicht richtig begreifen, warum gerade dieser Fall, Hibiki Kuze fortführen sollte. „Der Inoefall…“, murmelte sie, drehte sich um und lief den Gang langsam zurück.
 

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Klackend nahm ihm das bekannte Gesicht, der Wissenschaftlerin und Astrologen Fumi Kanno, die schweren Fesseln ab. Grob sowie zuckend strichen ihre Finger über die schwarzen Handschellen, die mit gemurmelten Worten in der Luft und einem Fingertipp von ihr, verschwanden. Hibiki beobachtete unterdessen Makoto Sako, Vize von JP´s, ruhig und vertraut. Seufzend setzte der Schwarzhaarige sich in seinem eisigen Stuhl zurück, von dem er sich kurz erhobenen hatte, atmete kühle Luft in seine Lungen und blickte der Blauhaarigen ins Gesicht, die gegenüber von ihm Platz genommen hatte.
 

Ihre nachtblauen Haare, die verständnisvollen Augen und der gerechte Unterton in ihrer Haltung, ließen ihn ein abruptes schniefen, hastig hinunter würgen. Sie hatte sich nicht wirklich verändert, dachte Hibiki und musste Tränen weg stecken, die versuchten ihn zu überbrücken. Sie wirkte wie immer, dachte der Schwarzhaarige erneuert, als er Makoto dabei beobachtete, wie sie einen weißen Aktenordner nach den anderen, auf den Tisch pfefferte und Fumi sie mit besorgt, amüsierten Blick dabei anstarrte.
 

„Hibiki Kuze, 19 Jahre alt, Student für Sozialwesen in der Shinjuku Universität und neuer Offizier von JP`s“, sprach sie ihn barsch an und unterbrach somit seine Melancholie die aus Blut, Tränen und salzigen Geruch bestand. Schwarze Schatten tanzten noch in seinem Sichtfeld, ehe überraschte eisblaue Augen, die Frau an blickten und warteten, dass sie mit dem durchblättern der weißen Akten fertig wurde. Fumi unterdessen lehnte sich ruhig zurück an die metallene Wand, zog ein rosanes Handy, aus ihren schwarzen, Kniehohen Lederstiefeln und begann an diesem zu hantieren. Die Blauhaarige warf der Wissenschaftlerin einen genervten Blick zu, die diesen geflissentlich ignorierte und weiter ihr Ding durchzog. „Seit wann bin ich Offizier?“, platzte es aus Hibiki heraus, der jetzt mit erstaunten Blicken von den beiden Frauen konfrontiert wurde. Fumi und Makoto sahen sich erstaunt, dann unsicher an. „Du hast dich doch entschieden, JP´s beizutreten, oder nicht?“, fragte die Blauhaarige und schob die weißen Akten ordentlich zur rechten Seite. „Nun ja…“, fing der Schwarzhaarige an und kratzte sich am Hinterkopf, „Ich habe gesagt, dass ich wieder kämpfen werde. Aber nicht, dass ich beitrete.“ „Das ist jetzt dein Pech. Der Boss will, dass du für uns arbeitest und hat gegenüber uns die Bedingungen gestellt, in dir wir dich stecken können. Außerdem, meine Datenbank kann feurig dein Leben zerstören, oder etwa nicht?“, setzte Fumi an seine Aussage, rutschte an der metallenen Wand ein Stück hinunter, blickte von ihrem Handy nach oben und sah Hibiki trotzig an.
 

Der Schwarzhaarige schüttelte zustimmend den Kopf. Man hatte ihn perfekt gespielt, manipuliert und für fremde Ziele gewonnen, die er nicht erahnen konnte. Io würde genau in diesem Moment, ihm eine Backpfeife für seine Rücksichtslosigkeit erteilen und ihm eine Lektüre in Sachen Manipulation einprügeln. Daichi würde daneben stehen, grinsen und lachen bis seine rot-braunen, wirren Haare sich komplett verknotet hätten.
 

Makoto blickte von Hibiki zu Fumi, seufzte verzweifelt auf, schob eine blaue Locke hinters rechte Ohr und legte erneuert eine weiße Akte in ihr Sichtfeld. „Wie dem auch sei“, fing sie laut an und erhielt sofort sie die gesamte Aufmerksamkeit der beiden im Raum, „Der Zustand lässt sich jetzt nicht mehr ändern, wurde schon eingetragen und nun liegt es an uns beiden, dich in deinen Pflichten und in deinen ersten Fall, als Offizier von JP´s einzuweisen. Verstanden?“ Kraftlos sackte Hibiki in sich zusammen und wurde von einer jämmerlichen Welle der Emotionen erschüttert, die ihn sofort wieder wachrüttelten und seine Aufmerksamkeit auf die Frauen im Verhörraum stieß. „Also…“, räusperte sich die Makoto, schob noch einige Ordner zu recht und blickte Hibiki dann mit strafen Schulter, geraden Rücken an.
 

„Als Offizier von JP´s ist es deine Aufgabe, Fälle mit geomagnetischen und spirituellen Strömen zu bearbeiten und zu verhindern, dass die Bevölkerung von Japan sowie die Betroffenen herausfinden, dass Dämonen hier am Werk waren. Dabei beruhen wir auf große Geheimhaltung, selbst in einem Notfall, wenn nicht, trifft die Todesstrafe für Hochverrat auf dich zu. Verstanden soweit?“, fragte Makoto ernst. Fumi zuckte reglos mit den Schultern und wandte sich wieder ihrem Handy zu, dass sie vorher lose in ihren Finger baumeln ließ. „Ja“, antwortete der Schwarzhaarige und ließ erneuert die Worte durch seinen Kopf rauschen, bis er sich wirklich die Bedeutung vor seine Augen geführt hatte und ängstlich einen fetten Kloß in seinem Hals hinunter schluckte. Die Blauhaarige blickte Hibiki durchdringend an, leckte sich über die trockenen Lippen und setzte mit ihrer Ansprache fort: „Zudem erhälst du einen Lohn von 330.000,000 Yen im Monat und eine Totengebühr von 645.000,000 Yen, wenn du bei einer Mission, der Beihilfe einer Mission oder in einem Fall, von spirituellen Einflüssen, getötet wirst.“
 

Dem Schwarzhaarigen fiel Quecksilber und Blei in den Magen, der diesen verkrampfen, verbittern und fast zum überkochen ließ. Wie in dem wilden Alptraum, brannte sein Rachen, kochte sein Magen und rührte sich sein innerstes mit einer Wucht, die in kurz atemlos in den eisigen Stuhl taumeln ließ. „Ihr habt eine Totengebühr?“, fragte Hibiki fassungslos und starrte Makoto, dann Fumi schreckhaft an. „Ja“, erwiderte die Wissenschaftlerin sachlich und beendete damit das Thema. Schwer schluckte der Schwarzhaarige diesen Brocken herunter, erstickte ihn in seinem Gewissen und hörte halbherzig den weiteren Erzählungen der Blauhaarigen zu. Eine Totengebühr… Wenn Jemand starb… Die gab es vorher noch nicht… Was ist alles in einem Jahr nur passiert? Wie lange hatte sich Hibiki in seinen Alpträumen gefesselt, sich vor der Außenwelt versteckt, nur um jetzt mit einer Realität konfrontiert zu werden, mit der bei jedem Schritt seine Moralen, sich zu Wort meldeten. Und dann noch… Eisblaue Augen begegneten den grauen, langgezogenen Augen von Fumi, die ihn misstrauisch musterte und sich dann wieder ihrem Handy zuwandte.
 

Ihre ganze Haltung schrie „Fremder in meiner Welt“ und es schmerzte, dass wusste der Schwarzhaarige. Es schmerzte ungeheuerlich in seiner Brust. Sie kannten den jungen Hibiki Kuze nicht, wussten nicht, was sie zusammen durch gestanden hatten und traten ihm mit einer Menge Misstrauen gegenüber, welchen ihn zusammen zucken ließ.
 

„-da wären wie bei deinem Ersten Fall, Suzuka Inoe“, prasselte Makotos weibliche Stimme auf ihn ein. „Was?!“, fragte Hibiki perplex nach, wurde somit aus seinen Gedanken gerissen und schaute die Blauhaarige verwirrt an, die genervt ihre nachtblauen Augen verzog. „Dein Erster Fall als Offizier, ist Suzuka Inoe“, wiederholte sie, klatschte wie Yamato eine weiße Akte vor sein Gesicht und öffnete sie. Interessiert blickte der Schwarzhaarige auf die Papiere, die kurz vor seinen Augen schwarz flimmerten, gleich sofort mit Gold verschmolzen und zu richtig Buchstaben wurden. „Wie…“, fragte Hibiki ratlos. „Deine Augen haben sich jetzt schon an Dämonisch gewöhnt und können es entziffern? Das ist echt schnell“, sagte Fumi klar und sah ihn an, als wäre er ein neues Projekt zur Erforschung. Unwohl rutschte Angesprochener auf seinem Stuhl hin und her, erwiderte aber nichts auf diese Tatsache. Fumi verengte die grauen Augen, rümpfte die Nase und warf Makoto einen fragenden Blick zu, die diese mit einem Kopf schütteln verneinte.
 

Makoto strich sich eine Locke hinters Ohr, öffnete die Akte und deutete mit ihren Zeigefinger, auf ein paar unklare Bilder. Unsicher und zum Teil interessiert, betrachtete Hibiki die verschwommenen Bilder. Das Erste Bild, zeigte eine Gasse, dessen Schatten sich ineinander fraßen und kein Licht durchließen. Das Zweite, ließ nur vage erahnen, wie geplatzte, braune, eklige Rohre, durch den Durchgang einer Clubtür ragten und auf eine alte, schwarz-weiße Uhr deuteten, dessen Zeiger auf 9 Uhr gerichtet waren. Auf dem letzten Bild war ein junges, 14-Jähriges Mädchen zu sehen, dass mit ihrem kantigen Gesicht eher an eine Gans, als an ein menschliches Wesen erinnerte. Ihre blonden Haare, die großen Zähne und die blauen, Blutunterlaufenen Augen, gaben dem Mädchen eine klippenartige Last, die sie kaum halten konnte.
 

Makoto beobachtete wie Hibiki die Bilder in sich aufnahm, analysierte was sie bedeuten konnten und dann seine Aufmerksamkeit wieder auf sie richtete. Räuspernd streckte die Blauhaarige ihren Zeigefinger auf das Bild mit dem Mädchen und sagte leise: „Das da ist Suzuka Inoe, Verdächtige in einem Mordfall von vor über 10. Jahren, bei dem ihre Eltern ums Leben kamen.“ Hibiki lauschte mit voller Aufmerksamkeit. „Vor einigen Wochen wurden Menschen, durch nicht natürlichen Ursprung, an Rohren gefesselt aufgefunden. Zum Glück waren sie unversehrt, doch das Besorgniserregende dabei, war nicht nur der unnatürlichen Ursprung der Fesselung, sondern der Gedächtnisverlust dieser Personen.“ „Ihre Erinnerungen wurden mit einem spirituellen Spruch versiegelt, so dass eine merkwürdige, verknotete Feder, in ihrem Bewusstsein entstand, die wir noch nicht entschlüsseln konnten“, ergänzte Fumi das erzählte, rutschte an der metallenen Wand noch ein Stück hinunter und spielte sorglos an ihrem Handy weiter. „Was hat Suzuka Inoe damit zu tun?“, stellte Hibiki die Gegenfrage.
 

Makoto blickte ihm fest in die eisblauen Augen und sagte: „Das gleiche Federmuster, fanden die Agents vor 10 Jahren bei ihren Eltern. Exakt das GLEICHE.“ Der Schwarzhaarige stieß einen Schall Luft aus, blickte erneuert auf die Bilder und sah sich das Mädchen genauer an. Widerspenstig blickte sie in die Kamera, hatte ihre Hände zu Fäusten geballt und starrte ausdrucklos in die Linse. Ein misstrauisches Gefühl breitete sich in ihm aus, dass nichts mit dem Mädchen zu tun hatte. „Da ist mehr dahinter“, sagte Hibiki schlussendlich, zog die weiße Akte zu sich und blätterte sie weiter durch. Krakelige Notizen, kamen zum Vorschein, die er kurz überflog. „Das war uns auch klar. Doch wir kommen nicht weiter, da sie nicht mit uns sprechen will, gar uns vertraut“, sagte die Blauhaarige und Fumi fügte hinzu, „Und da kommst du ins Spiel. Du wirst herausfinden, was geschehen ist, wieso, warum und dann, diesen Fall aufklären.“
 

„Mehr nicht?“, harkte Hibiki nach und zog fragend eine Augenbraue nach oben. „Erst Mals!“, erwiderten beide Frauen zur gleichen Zeit, erhoben sich von ihrem Platz und schritten aus dem Verhörraum raus. Klackend fiel die Tür hinter Hibiki wieder ins Schloss. Der Schwarzhaarige wusste, dass sie Offenen war, wusste, dass er gehen konnte. Doch irgendetwas hielt ihn an Ort und Stelle, ließ ihn über das Bild des Mädchens streichen und sich fragen, was das für ein Gefühl war, was sich ätzend durch seine Brust zog. Mitleid? Nein. Bitterkeit? Nein. Hoffnungslosigkeit? Abrupt erhob sich Hibiki, schob die Bilder in die Akte zurück, klemmte die sich unter den Arm und verließ mich schnellen Schritten den Raum.
 

Ja, er spürte Hoffnungslosigkeit und zwar für das Mädchen, dem das Schicksal übel mitspielt. Aber warum?
 

FORTSETZTUNG FOLGT!

Kapitel 8 - Suzuka Inoe (Teil 2)

Seufzend lehnte sich Hibiki gegen die verwaschene, dunkelbraune Holztür, Daichis und seiner Wohnung. Zögerlich hob er den Kopf und blickte sich mit eisblauen Augen um. Nach der Komplexität der letzten beiden Tage, die mehr und mehr in die Wege eines verrotteten Vergangenheit fielen, erschien ihn der Zustand ihrer Wohnung, die sich in ein Zwischending von Ordnung und Chaos schmökerte, viel zu bizarr, viel zu normal. Der Schwarzhaarige holte tief Luft, um sich zu entspannen und blickte stumm in den Flur. Schummriges Licht, brannte im Bad ihrer Wohnung, erfüllte den halbdunklen Flur mit gespenstigen Schatten und zeichnete das Ende des Tages. Hibiki lauschte sanft in den Flur hinein. Das Rauschen von Wasser drang in sein Ohr, wusch melancholische Gedanken aus seinem Gedächtnis und hinterließ ein befriedigendes Gefühl.
 

Ja, er war vor all den Dingen weg gerannt, die er sich vor einem Jahr fruchtlos gestellt hatte. Und ja, er hatte sich in seinem kostbaren, neu aufgebauten Leben, in der Fassade eines gewöhnlichen Studenten versteckt. Und jetzt, war Hibiki wieder an einem Punkt gelangt, wo er den Kampf gegen die Dämonen erneuert aufgenommen hatte, um unschuldigen Menschen zu helfen. Von den neuen Wegen erdrückt und beflügelt zu gleich, schob er sich von der Tür weg, hob bunten Kaffeetassen auf, die neben der Tür zum Wohnraum standen und lief mit diesen in die Küche. Mit dem Ellenbogen kippte der Schwarzhaarige schnell den Lichtschalter um, so dass er sich im dunklen Flimmern der Wohnung, nicht noch irgendwo stieß.
 

Vorsichtig stellte Hibiki die Tassen in der Spüle ab, legte die weiße, dünne Akte auf den Tresen, die er sich unter den Arm geklemmt hatte und drehte den Wasserhahn an der Spüle auf. Kaltes Wasser spuckte aus dem dünnen Rohr, ehe es angenehm warm wurde und das Aufwaschen der Tassen erleichtern würde. Fasziniert beobachtete Hibiki, wie das Wasser silbrig hinglitt, kurz die Farben des Regenbogens wiederspiegelte und verschroben wirkte, als wäre es nicht von dieser Welt.

Haare, so Silber und leuchtend wie der Mond in einer stürmischen, geprägten Nacht, flackerten unbewusst in den Erinnerungen des Schwarzhaarigen empor. Abrupt schoss seine Hand nach vorne, drehte geräuschvoll den Wasserhahn zu und nahm sich die Erste Tasse. Mürrisch begann er diese mit Seife und Schaum zu schrubben. Warum waren gerade diese Haare, als Vergleich mit dem Wasser erschienen? Irritiert mit sich selbst, spülte Hibiki die Erste Tasse mit Wasser aus und stellte sie auf den Küchenschrank neben sich. Sofort nahm er die Nächste und schrubbte diese ebenfalls. Der Schwarzhaarige sollte schlafen gehen, denn schließlich spielte seine Wahrnehmung schon mit ihm Tanga, ließ wirres Zeug nach oben sprudeln und das brauchte er jetzt gar nicht.
 

„HIBIKI!“, schrie plötzlich Daichi, polterte die verwaschenen Holzbretter im Flur entlang, stieß die Tür zur Küche und dem Wohnzimmer auf und rief lautstark: „Du bist wieder da!“ Vollkommen gewöhnt an die Angewohnheiten seines Kumpels, drehte sich der Schwarzhaarige belustigt um und musterte den Rotbraunhaarigen von oben bis unten. Daichis Haare klebten ungemütlich auf seinem Kopf, die roten Schlafshorts hingen nur von der rechten Hand gehalten auf seinem Hintern und das nasse Handtuch, welches er schlagartig fallen ließ, landete mit einem lauten platschen auf dem Fußboden. Sofort bildete sich ein dunkler Fleck, der sich zögerlich ausbreitete und die Aufmerksamkeit des Rotbraunhaarigen wieder auf sich zog. Amüsiert sah Hibiki, wie Daichi die Shorts mit einem lauten fluchen befestigte, das Handtuch blitzschnell auf hob und mit einem ungeschickten Tritt, in die Pfütze trat. Mit einem gequälten Gesichtsausdruck und dem Schicksal ergebend, rutschte er in der nassen Brühe aus.
 

„AU!“, brüllte Daichi, landete harte auf seinem Hintern und rieb sich diesen fluchend. Hibiki lachte. Seine Stimme klang glücklich und befreit durchs Zimmer. Trieb seinen Kumpel von seinem schmerzenden Hinterteil weg und ließ diesen erstaunt den Schwarzhaarigen anblicken. Überrascht sah dieser zu, wie Hibiki sich den Bauch hielt, nach vorne beugte und einfach nur herzlich lachte. Mehr nicht. Blut schoss in Daichis Wangen, färbten sie Tomatenfarben und ließen den Rotbraunhaarigen empört Luft holen. „Das ist nicht witzig Hibiki!“, rief der Rotbraunhaarige und brachte den Schwarzhaarigen damit noch mehr zum Lachen. Rasch zog Daichi sich auf die Beine, knüllte das nasse Handtuch in einen Ball und pfefferte es in das lachende Gesicht seines Kumpels. Klatschend schlug es in dessen Gesicht auf, ehe es wie eine Bergschnecke einen langsamen Weg nach unten zog und Hibikis Pullover mit feinen Tropfen durchnässte.
 

Prompt verstummte das Lachen und der Schwarzhaarige starrte Daichi erschüttert an. Kurz blinzelten beide, ehe sie in schallendes, gesundes Gelächter verfielen, dass sie von ihren Füßen riss. Mit Vergnügen lachten die Kumpels um die Wette, betrachteten einander immer wieder, nur um erneuert in Gelächter zu zerfallen. Eine angenehme, warme Atmosphäre bildete sich um die Zwei Studenten, die sich von nichts durchdringen ließ. Die Situation war auch urkomisch, wenn man Daichi einen Sturzflug machen sah und Hibiki wie ein erdrückter Pudel benässt wurde. Langsam verklang ihr Lachen in dem Raum und beide blickten sich breit grinsend, sowie schwer atmend an. „Man eyyy…“, sagte Daichi, trat zu Hibiki, hob das nasse Handtuch erneuert vom Boden auf, drehte sich um und sagte: „Ich werde das hier schnell aufhängen gehen, ´kay?“
 

„O-Okay“, erwiderte der Schwarzhaarige, drehte sich ebenfalls den Tassen wieder zu und wusch die Restlichen auf. Das sorglose Gelächter mit seinem Freund, war Balsam für seine gereizte Seele gewesen, hatte die Strapazen der letzten Tage für ihn bandagiert und Hibiki sehr dankbar gegenüber seinem Freund gemacht, dies getan zu haben. Den schließlich war es seine verkeilte Art, die ihn im letzten Jahr bei dem Kampf gegen die Dämonen, mehr als nur unterstützt hatte. Ihn gerettet hatte. Seufzend blickte der Schwarzhaarige sich nach einem Küchenhandtuch um, um die noch nassen Tassen abzutrocknen.
 

„Hier“, sagte die erneuerte Stimme Daichis und drückte Hibiki ein blaues Tuch in die Hände. „Danke.“ Eine Stille breitete sich über die Jungs aus, zog sich durch das Zimmer wie das Zirpen von Grillen und ließ beide in einer angenehmen Stimmung. „Du Hibiki…“, fing der Rotbraunhaarige das Gespräch an. „Mhm?“, fragte Angesprochener. „Ist dir etwas Merkwürdiges an Mrs. Silky aufgefallen?“ Kurz stockte der Schwarzhaarige panisch in seiner Bewegung und warf seinem Kumpel, einen fragenden Blick über die Schulter zu. Hatte Mrs. Silky Daichi etwa darauf angesprochen, das fremde, suspekte Leute ihn gesucht haben? Ihn sogar verfolgten? Nein, bitte nicht. Bitte nicht, dachte der Schwarzhaarige betend und hoffte, dass sein Kumpel nicht in die Sache mit JP´s reingezogen wurde. Angespannt horchte er den Worten seines Freundes. „Ich meine…“, erzählte Daichi, starrte nach oben an die Decke und suchte nach passenden Worten. „Ich bin ihr heute auf der Treppe begegnet und habe mich bei ihr entschuldigt?“ „Ist das eine Frage oder eine Bestätigung dafür, dass du es getan hast?“, harkte Hibiki amüsiert nach, doch die Anspannung verließ nicht seine Finger, seinen Körper und seine Gedanken. Daichi blickte Hibiki peinlich berührt an und sagte: „Beides?“
 

Ein hibbeliges Lachen entsprang aus der Kehle des Rotbraunhaarigen, wobei er sich beschämt am Hinterkopf kratzte. „Ist aber auch egal!“, fügte er auf die hochgezogene Augenbraue von Hibiki hinzu, wedelte mit den Händen wirr vor seinem Gesicht herum und starrte den Schwarzhaarigen mit ernsten Augen an. „Jedenfalls, naja, hatte ich sie heute Morgen angerempelt und hatte aber auch keine Zeit mich bei ihr zu entschuldigen, denn sonst wäre ich wieder zu spät zur Uni gekommen -“ „Mal wieder“ „- und wollte das dann am Nachmittag tun. Das Komische dabei war aber, dass sie sich nicht mehr daran erinnerte. Klar, zuerst fand ich es merkwürdig, ließ es dann aber auch bleiben und ging wieder. Cool, na?“, erzählte Daichi breit grinsend und schlug sich wie ein Gorilla Stolz auf die Brust.
 

Erleichterung durchfloss Hibiki, setzte sich in seinen angespannten Muskeln nieder und ließ eine Lockerung zurück, die ihn lauter als gewohnt die Tassen in den Schrank zurückstellen ließ. „Deshalb die Frage“, sagte der Schwarzhaarige an Daichi gerichtet, der verwirrt das Gesicht verzog. Seufzend setzte Hibiki hinzu: „Naja, du hast mich gefragt, ob heute etwas merkwürdig bei ihr war und ganz ehrlich, mir ist nichts aufgefallen.“ „Oh“, sagte der Rotbraunhaarige, verzog die Lippen zu einer kindlichen Schnute und sagte: „Naja, wenn dir nichts aufgefallen ist, dann wird Mrs. Silky wirklich einfach nur alt und beginnt die einfachsten Dinge zu vergessen.“ Der Schwarzhaarige nickte, schloss die Schranktür mit den Tassen und trat aus der Küche hinaus. „Aber schon komisch, dass ich es jetzt erst bemerkte, dass sie alt wird“, murmelte Daichi in den Rücken seines Freundes. Lächelnd drehte sich Hibiki um und blickte seinen Kumpel aus eisblauen Augen belustigt an. „Irgendwann bekommt es jeder mit und außerdem…“, fing der Schwarzhaarige an und wurde von seinem Kumpel unterbrochen: „… ist sie eine alte Schachtel mit Puddelfetisch! Ja, das haben wir schon geklärt“ „Korrekt“, setzte Hibiki noch hinzu, hob die weiße Akte vom Tresen und marschierte raus auf den Flur.
 

Der Rotbraunhaarige fuhr sich wild durchs Haar und folgte dem Schwarzhaarigen erleichtert. „Naja, ich werde dann zu Bett gehen-“ „Du meinst wohl eher eine Runde zoggen“ „-damit ich Morgen ausgeschlafen bin!“, sprach Daichi grinsend über Hibikis Worte, gewohnt das sein Kumpel ab und an mal so ein Kommentar einwarf und stoppte an seiner Zimmertür. Der Schwarzhaarige lief träge auf seine zu, spürte wie sich Müdigkeit Bruchstimmartig in seine Knochen legte und die Bewegung seiner Gliedmaßen erschwerte. Leise öffnete er seine Zimmertür. „Ach, Hibiki?“, fragte Daichi. „Mhm?“ „Bist du in Ordnung?“, fragte der Rotbraunhaarige und stand reglos vor seiner verschlossenen Zimmertür. Angesprochener drehte sich zu seinem Freund und falsch glitt eine Lüge über seine Lippen, die ihn wie ein loderndes Kaminfeuer verbrannte: „Ja, alles in Ordnung.“ Daichi nickte, öffnete seine Zimmertür und verschwand in seinem Raum. Mit der Welt fertig, betrat der Schwarzhaarige sein Zimmer, schloss die Tür hinter sich und schmiss sich Müde auf sein Bett.
 

Nein, es war nichts in Ordnung. Er hatte den Mut gefunden wieder zu kämpfen, wurde sich aber gerade erst eben dem Gewicht bewusst, welches er dazu brauchte um zu kämpfen, um zu retten. Unwohl drehte er sich auf den Rücken und dachte an Mrs. Silky, die wahrscheinlich unter einem Siegel von JP´s stand, die ihre Erinnerungen verschloss, so dass Niemand herausfand, wer sie waren und warum sie ihn verfolgten. Träge rollte sich zur Seite und schloss müde die eisblauen Augen. Doch erneuert flackerte eine ganze bestimmte Erinnerung in ihm hoch. Eine, die er nur allzu gerne verbannen würde und ehe er sich versah, verfiel Hibiki in einen Traum, in denen lilane, Katzengleiche Augen, ihn grausam verfolgten.
 

Break
 

Die Universität von Shinjuku, wirkte nicht gerade so als hätte sie ein gewaltiger, zerstörerischer Dämon angegriffen, zum Teil verwüstet und eine Bedrohung in ihrer Existenz dargestellt. Mit erhobenen Haupt, stand sie prunkvoll vor den Studenten, die laut rasselnd seine Türen aufstießen, um das Erste Gebäude von vielen zu betreten. Fasziniert schaute Hibiki sich um und fragte sich, wie JP´s es geschafft hatte, die Uni in weniger als 24 Stunden wieder aufzubauen. Verwarf aber die Frage wieder sofort, denn schließlich das was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß. Und trotzdem beeindruckte ihn das hier und ließ den Gedanken an eine geheime, untergeordnete Organisation, noch bizarrer erscheinen als jemals zuvor. Neben Hibiki schnatterte Daichi, kaute dessen Ohr ununterbrochen ab und bemerkte nicht, wie sein Kumpel, sich andauernd umsah.
 

Hibiki suchte mit seinen eisblauen Augen, irgendeinen Punkt, der vom gestrigen Kampf zeugte, ihn sogar bestätigte. Aber alles was er vor fand, war eine heile Universität an ihrem Zenit des Tages. „Hibiki-kun! Daichi-kun!“, rief eine zarte Stimme hinter ihnen und riss die Beiden Jungs aus ihrem einseitigen Gespräch. Sprungvoll drehte Daichi sich um, hob die rechte Hand und winkte aufgeregt der Stimme zu. „Nitta-san!“, rief der Rotbraunhaarige freudig, lächelte das Mädchen vergnügt an und wippte auf seinem Fußballen hin und her. „Morgen Io“, sagte Hibiki zu dem Mädchen, als sie schwer keuchend vor ihnen zum Stehen kam und beide sanft begrüßte.
 

Ihre eichenbraunen, halslangen Haare, klebten ihr feucht im Nacken. Das zarte Gesicht mit den feinen Hamsterbacken, der kleinen Ziernase und den großen, haselnussbraunen Augen, funkelte fröhlich die Jungs an. „Oh, Nitta-san, ist das etwas ein neues Top in einem ganz anderen Style?“, fragte Daichi aufgeregt, wobei sein rot-braun wirres Haar in einem symphonischen Takt mit wippte. Ios Wangen färbten sich rosa, um ihren hellen Teint und peinlich berührt blickte sie kurz Hibiki, dann Daichi nickend an. „Ja, ich wollte etwas neues ausprobieren“, setzte sie noch hinzu und strich ihr weißes mit Rüschen besetztes Top, nach unten glatt.
 

„Wow“, sprach Daichi leise, dessen Blick sofort zu Ios mehr als üppigen Busen huschte und dann nach weiter unten wanderte. Die Braunhaarige spürte den Blick von Daichi, der schamlos über ihren Körper glitt, wobei Hibiki sich prustend die linke Hand vor den Mund halten musste, um nicht sofort über den baldigen Tod seines Kumpels zu lachen. „Daichi-kun“, sagte Io zuckersüß und zog somit den Blick von braunen Augen, wieder in ihr Gesicht. „Ja?“, fragte Angesprochener schluckend, als er den urteilsverkündenden Blick im Gesicht der Braunhaarigen sah.
 

Angstschweiß bildete sich im Nacken des Rotbraunhaarigen, ehe er diesen irritiert weg wischte und ein hibbeliges Lachen aus seiner Kehle stieß, welches auf taube Ohren von Io traf. „Die Musik spielt hier oben, du Perverser Busenbeglotzter!“, donnerte die Braunhaarige Daichi entgegen und schlug mit ihrer schweren Büchertasche nach dessen Kopf. „EHHH!“, rief Rotbraunhaarige, sprang erschrocken zurück, schlug die Arme schützend über seinen Kopf zusammen und versuchte den mörderischen Stößen seines Untergangs zu entgehen. Hibiki begann lautstark zu prusten, stützte sich mit seinen Händen auf die Knie und lachte seinen Freund Schadenfroh aus. „Hibiki, das ist nicht witzig!“, brüllte Daichi und entging einen erneuerten Schlag von Ios Büchertasche, die mehr als nur schwer und gut gefüllt war. „Aber es ist eine gute Rache!“, rief die Braunhaarige, sah Daichis Verteidigung sinken, holte blitzschnell mit ihrer Tasche aus. Hart pfefferte die Braunhaarige ihm die Tasche ins Gesicht. „WAH!“, schrie der Rotbraunhaarige laut, stolperte kurze Schritte zurück und rieb sich den roten, schmerzenden Abdruck in seinem Gesicht.
 

Hibiki konnte nur über die Angewohnheiten seiner Freunde lachen. Lachen mit Schadenfrohen, befreienden Vergnügen, die all seine Sorgen im Unterbewusstsein verstummen ließ. Dafür lohnte es sich zu kämpfen, dachte der Schwarzhaarige und betrachtete seine Freunde, welche lautstark über öffentliches, angebrachtes Verhalten diskutierten. Dafür und für die Menschen, die sich nicht wehren konnten gegen Dämonen sowie deren Einfluss.
 

Wie Suzuka Inoe, dachte Hibiki schlagartig und seine eisblauen Augen weiteten sich. Sie konnte sich nicht gegen den monströsen Einfluss von Dämonen wehren, geschweige ihn brechen. Wurde außerdem für den Mord an ihren eigenen Eltern beschuldigt und ist nun wieder die Hauptverdächtige, für eine Reihe von Amnesieopfern, die eines übernatürlichen Ursprungs entstanden sind. Ihre Situation wirkte wahrlich hoffnungslos, voller Bürde und Anfeindungen, aber Hibiki spürte, dass dieses Mädchen unschuldig war und er dies bloß noch beweisen musste.

„Hibiki?“, riss Io ihn aus seinen düsteren, gefährlichen Gedanken, die einem Totentanz der Indianer sehr ähnelten. „Mhm?“ „Wir müssen jetzt zur ersten Vorlesung, schon vergessen?“, fragte die Braunhaarige und blickte Hibiki besorgt an. „Nein, habe ich nicht. Schließlich heiße ich nicht Daichi-“ „HEY!“ „-und verschlafe fast jedes Mal“, entgegnete der Schwarzhaarige gespielt fröhlich und blickte in die haselnussbraunen Augen seiner Freundin, die ihn besorgt musterten. Kurz huschten die Augen Ios über seinen Körper, betrachteten seine Haltung und sahen dann wieder in seine eisblauen Augen. „Okay, dann gehen wir“, erwiderte sie zart, griff vorsichtig nach Hibikis rechter Hand und zog ihn hinter sich her. Fest drückte der Schwarzhaarige Ios Hand und dankte ihr im Stillen, für den wortlosen, sanften Beistand, der seine Seele weiter bandagierte und für die Besorgnis, die sie nicht ausdrücken konnte, aber empfand.
 

„Komm Daichi!“, rief sie vergnügt zu dem Rotbraunhaarigen der verwirrt den beiden nach starrte, sich zusammen raffte und den seinen Zwei Freunden hinter her rannte. „Wartet auf mich!“, brüllte er über die Studentenmasse, die wie eine große Traube, sich um sie schützend schloss. „NÖ!“, rief Io und rannte lachend mit Hibiki bis zur Eingangstür, stieß diese stürmisch auf, platzte durch Studentengruppen hindurch, drückte sich an Vitrinen vorbei und raste um die nächste Ecke. Hibiki musste sich dem Schicksal ergeben und seiner zarten Freundin schnell hinter her eifern, da diese ihren Griff um seine Hand nicht frei ließ. Nur vage spürte und sah der Schwarzhaarige aus dem Augenwinkel, wie ein verschleierter Regenbogen, sich um seine Iris zog und den Blick von zerstörten Gebäuden freigab, an denen unscheinbare Agents von JP´s mit ihren Dämonen werkelten. Also eher ein Siegel, das wie eine täuschend, echte Illusion auf die Studenten wirkte, umgab die Uni, dachte Hibiki Kopf schüttelnd und nahm diese Tatsache einfach hin. Für heute.
 

Break
 

„Mensch, warum dauerten die Vorlesungen heute solange?“, fragte Daichi mit einem gequälten Gesichtsausdruck, als er die verwaschene, braune Holztür ihrer gemeinsamen Wohnung zu stieß. „Sie dauerten gar nicht so lange Daichi“, entgegnete Hibiki, rutschte aus seinen schwarz-grauen Sneakers und stellte diese neben die Eingangstür. „Für mich waren sie sehr lange…“, murmelte der Rotbraunhaarige, zog seine grüne Strickjacke aus und warf sie sich über die Schulter. „Für dich dauert Unterricht immer lange“, widersprach ihm Hibiki, grinste seinen Kumpel belustigt an und marschierte zu seiner Zimmertür. „Ja, ja…“, grummelte Daichi, öffnete die Tür zur Küche und Wohnzimmer und ließ sich achtlos auf die braune Ledercouch fallen. „Ist ja auch egal! Schließlich ist der Tag schon so gut wie vorbei und ich kann entspannt deine Notizen kopieren, beruhigt schlafen gehen-„ „Meinst zoggen.“ „- und morgen gut ausgeholt in den Tag starten!“, sagte Daichi mit nickendem Kopf, grinste Hibiki wie ein Lamm an, das kurz vor der Schlachtbank stand und sauste an dem verblüfften Schwarzhaarigen vorbei in dessen Zimmer.
 

Erst realisierte Hibiki gar nicht, was Daichi gerade getan hatte. Wenige Sekunden später, sprintete der Schwarzhaarige ungläubig und zum Teil gewohnt um die Ecke, stieß abrupt seine Zimmertür auf, packte blitzschnell seinen Kumpel an den wirren, rot-braunen Haaren und zerrte diesen aus seinem Zimmer. „NEIN!“, schrie Daichi gepeinigt auf, griff nach Hibikis Hand in seinen Haaren und versuchte sich keuchend zu lösen. Doch der Schwarzhaarige festigte seinen Griff, öffnete mit einer raschen Handbewegung die Zimmertür seinen Kumpels und zog einen strampelnden, rotangelaufenen Daichi in seinen Raum. „Du Monster!“, rief der Rotbraunhaarige aufgebracht und trat Hibiki mit mäßiger Kraft ins Schienbein. „WAHH!“, schrie der Schwarzhaarige schmerzlich auf, knickte mit seinem linken Bein weg, ließ Daichis unzähmbare Mähne los und landete mit einem quiekenden, über sich schlagenden Kumpel, auf dem dreckigen Boden von dessen Zimmer.
 

Kurz herrschte peinliche Stille, ehe sie von Daichis hibbligen Lachen unterbrochen wurde und in einem schallenden, warmen Gelächter, der beiden Studenten endete. Laut prustenden schlugen sie auf den Boden, hielten sich die Bäuche und dachten gar nicht erst daran, irgendwie auf zu hören. Ein warmes, tröstendes Gefühl, durchflutete Hibiki, ließ ihn erleichtert die Schultern lockern und den Kopf wieder gerade hoch halten. Das hatte er gebraucht, um sich zu befreien, zu retten und aus einer tiefen, kantigen Schlucht zu entkommen, die seiner zerbrochenen Seele bis auf den feinsten Faden glich.
 

„Haha… Hibiki, wir sollten aufhören uns in solche Situationen zu katapultieren!“, kicherte Daichi aus seinem weit geöffneten Mund und sog hektische, kühle Luft in seine Lungen. Verwundert starrte der Schwarzhaarige seinen Kumpel an und sagte: „Ich wusste gar nicht, dass du das Wort „katapultieren“, in einem Satz verwenden kannst.“ Der Rotbraunhaarige verzog wehleidig das Gesicht, streckte Hibiki die rosane Zunge heraus und entgegnete: „Selbst ich kann schwere Wörter benutzen.“ „Lass es ja nicht zu Angewohnheit werden“, setzte der Schwarzhaarige dazu, rollte mit den eisblauen Augen und erhob sich vom dreckigen Zimmerboden. Daichi tat das ebenfalls und klopfte sich dabei ein wenig Schmutz von der Kleidung. „Na dann, ich werde weiter an meinem Referat für Psychologie arbeiten“, sagte Hibiki, wischte sich den schwarzen Schmutz aus seinem trockenen Gesicht und marschierte in sein Zimmer. „Ach ja!“, rief Daichi hinter ihm, legte eine Hand auf die Schulter des Schwarzhaarigen und drehte diesen zu sich herum.
 

Mit einer ernsten Miene und die Lippen zu einem merkwürdigen Strich verzogen, der an ein vergammeltes Sandwich erinnerte, blickte der Rotbraunhaarige Hibiki an. Amüsiert grinste Daichi dann und klopfte seinem Kumpel freundschaftlich auf die Schulter. Verwirrt blinzelte der Schwarzhaarige und fragte sich, was für eine Klatsche sein Kumpel jetzt schon wieder hatte. Im nächsten Moment wusste Hibiki, was jetzt schon wieder los war. „Also Hibiki, Hibiki, Hibiki… Ich hatte ja gar keine Ahnung, dass du eine Verehrerin hast, die dir so viele weiße Kartons mit dummen Kritzeleien schenkt!“, rief der Rotbraunhaarige freudig und grinste wie ein Honigkuchenpferd. Der Schwarzhaarige blinzelte erneuert, schob Daichis Hand von seiner Schulter und blickte durch seine offene Zimmertür auf den Fußboden. „Oh“, entkam es ihn und verlegen kratzte sich Hibiki im Nacken.
 

Weiße Kisten, die mit schwarzen, kringeligen Buchstaben verziert waren, thronten unaufhaltsam auf seinem Zimmerboden, zogen die Aufmerksamkeit der beiden Studenten auf sich und ließen den einen vergnügt kichern und den anderen panisch nach einer Ausrede suchen, die nicht darin endete, dass die Katrons von seinem Kumpel durchsucht wurden. „Also… Ähm… Die sind fürs Referat!“, fiel es Hibiki wie Schuppen von den Augen und schwungvoll drehte er sich zu seinem Kumpel um, der ihn argwöhnisch beobachtete. „Für ein Referat?“, fragte Daichi ungläubig und wippte mit dem Kopf hin und her. Dabei verknoteten sich seine wirren, rot-braunen Haare zu einem Klumpen von chaotischem Desaster. „Ja“, beteuerte der Schwarzhaarige und betete, dass sein Kumpel diese Ausrede hinnehmen würde. „Menschen Hibiki, ich weiß du lernst gerne. Aber denkst du nicht, dass du ein bisschen übertreibst?“, fragte Daichi besorgt nach und ließ seine braunen Augen über die vielen Kisten, die zahlreichen Notizen auf dem Schreibtisch und zurück zu Hibiki schweifen.
 

Leise schluckte der Schwarzhaarige einen großen, verklebten Kloß in seinem Hals hinunter und unterdrückte das Gefühl von aufgeregter Spannung, die plötzlich durch in seinen Adern lag. „Ja, vielleicht“, antwortete Hibiki gedehnt, schob seine Zimmertür auf, blickte kurz auf die Kisten und sagte dann an Daichi gewandt: „Weißt du, ich werde diese erst mal hier in meinen übervollen Schrank räumen. Später können wir dann in unseren Lieblingsshop essen gehen. Wie findest du das?“ „Mach lieber Fotos und speichere sie auf deinem Laptop. So wird unsere Wohnung nicht noch zu gefüllter als sonst, ne?“, sagte der Rotbraunhaarige, drehte sich um und verschwand in seinem Zimmer. „Das ist eigentlich eine sehr gute Idee“, erwiderte Hibiki auf die darauffolgende Stille und schloss ebenfalls seine Tür um in sein eigenes Reich zu fallen.
 

FORTSETZTUNG FOLGT!

Kapitel 9 - Suzuka Inoe (Teil 3)

Quietschend, schwang die schwarze, schwere Tür ins Schloss, hüllte den großen Raum, der sich dahinter befand, in bedachtes Schweigen. Klackende, hohle Schritte, ertönten auf dem polierten Marmorboden und stürzten den Raum, in einen Kampf um Macht und Verhangen. Saurer, rauchiger Wein, stieg Yamato in die gerade Nase, stülpte seine kalkulierenden Gedanken in ein warmes Netz und ließ ihn kurz den sanften Genuss von Alkohol auskosten. Die lilanen, Katzengleichen Augen, strichen interessiert über ein altes, zerbrochenes Schachbrett, das auf einem blanken, schwarzen Holztisch, am Rande von großen, gewölbten Fenstern stand. Langsam schwenkte der Silberhaarige, das schwere Weinglas, setzte die rechte Hand neben das Schachbrett und schob einen weißen Springer, dessen Pferdekopf fehlte, auf das Feld B6. Die hohlen Schritte verklangen, hallten kurz, unmittelbar vor dem JP´s Anführer wieder und ließen diesen, arrogant eine Augenbraue heben.

 

Ein Ruck ging durch einen schwarzen Bauern, katapultierte diesen auf B5 und somit in Springweite des kopflosen Pferdes. Kühl betrachtete Yamato den Bauern, hob ihn mit seiner rechten Hand vom Brett und betrachtete ihn von allen Seiten. „Du trägst immer noch die Handschuhe, die ich dir vor Jahren geschenkt hatte“, sagte eine träumerische Stimme vor dem Silberhaarigen und warf einen fragenden Blick, auf die behandschuhten Hände des JP`s Anführers. Yamatos Augen wanderten von der Schachfigur, zu dem Weißhaarigen, träumenden Septentorion, der ihn neugierig anblickte. Wortlos betrachtete der Silberhaarige, das vor sich sitzende Wesen, schürzte schmal die Lippen und überlegte, ob er nicht Alcor sofort von seiner Existenz befreien sollte. Stumme, verlassene Erinnerungen, spukten abrupt durch sein innerstes. Verrieten ihn, an sein eigenes Wesen. Schlugen wie glühende Wellen, an seiner mächtigen Selbstbeherrschung und rückten den Weißhaarigen, noch einmal in ein anderes Licht. Ein Licht, dessen Schatten ihn für immer erreicht hatte und einen bitteren Verrat zurück ließ, der ihn selbst durch einen Neuanfang, verfolgte.

 

Hart knirschte Yamato mit den Zähnen, ballte leicht seine linke Hand zur Faust und zähmte seinen ganzen, unerschütterlichen Zorn, der wie eine hungrige Bestie in seinem Geiste loderte. Langsam, nahm der Silberhaarige noch einen Schluck von dem sauren Wein, stellte das schwere Glas und den schwarzen Bauern, auf den blanken Holztisch ab und sagte: „Es sind die einzigen Handschuhe, die etwas gehen deines gleichen ausrichten kann.“ Gebahnte Ruhe kehrte in den Raum, schlug wie auftürmende Wolken, von den silbernen Bücherregalen, der verkümmerten Bibliothek, zurück zu Yamato und Alcor.

 

Plötzlich färbten sich die Handschuhe goldenen und ließen die Dunkelheit, die sie umgab, eisig zurückweichen. Die wunderschönen, verschnörkelten Zeichen, auf dem Rücken der goldenen Handschuhe, begannen machtvoll zu pulsieren und eine gebändigte Kraft auszustrahlen, die Alcor wie ein Faustschlag ins Gesicht traf und seinen Kopf dröhnend zur Seite rückte. Ein blutlustiges Lächeln, schlich sich auf die makellosen Gesichtszüge von Yamato und zog sich ganz sachte, ganz harmlos, über dessen Lippen, Nase, hoch zu seinen lilanen, Katzengleichen Augen, die verzückt das Septentorion musterten. „Ah…“, stöhnte schmerzvoll der Weißhaarige, hob eine blasse Hand zu seinem Kopf und rieb sich vorsichtig die Schläfen, die wie ein klopfender Hammer, gegen seine Gehirndecke drückte. „Ich bin besser vorbereitet, als unvorsichtig, wenn du dich mit mir treffen willst, ohne zu kämpfen“, fing der Silberhaarige das Gespräch, mit einem Lawinenartigen Effekt an, den Alcor in seinem schwarzen Stuhl, frösteln ließ.

 

„Ich weiß zwar nicht, was du von mir willst oder was du mir mit diesem Treffen sagen möchtest. Nur eines weiß ich gewissenhaft“, sagte der JP`s Anführer tonlos und trotzig hob Alcor sein Kinn an, blickte starr mit seinen lilanen Augen, in die von Yamato und fragte gelassen: „Und das wäre?“ „Das meine Zeit kostbar ist. Und ich sie nicht mit dir verschwenden werde“, sagte der Silberhaarige, fuhr mit dem rechten Zeigefinger, den Rand des schweren Weinglases nach und starrte das Wesen berechnend an. Dabei nahm der goldene Ton der Handschuhe, noch einen tieferen Schnitt der Macht an, der aus allen Ecken, Kanten und Sprüngen, von Yamato kroch.

 

Seufzend legte Alcor seine Hände in den Schoß, senkte die Augenlider, so dass sich seine weißen Wimpern im dunkeln Licht der Fenster spiegelten und sagte vertraut: „Nur du kannst so viel Egoismus, gegenüber einen Menschen aufbringen und damit durchkommen.“

 

Eine silberne Augenbraue schoss in die Höhe und zwei starke, lilane, Katzengleiche Augen, blickten das Wesen vor sich ruhig an. Gefährlich langsam, lehnte sich Yamato in seinem schwarzen Stuhl nach vorne, blickte Alcor aus unergründlichen Augen an und spuckte ihm förmlich Worte entgegen, die nichts mehr von ihrer früheren Freundschaft zeigte, außer bröckelnden Schutt und stinkender Asche, die durch Dämonen verstreut wurden. „Du bist kein Mensch! Noch nicht mal ein atmendes Wesen. Sondern eine Waffe, erschaffen von einem jämmerlichen Gott, der versucht Richter, mit schlagender Gerechtigkeit zu spielen. Also hör auf, solche Worte von dir zu geben und sage mir, was du von mir willst!“, voller Abscheu, zogen sich Yamatos Worte durch die Bibliothek. Erhaben lehnte sich dieser in seinem Stuhl zurück und betrachtete die Wirkung, die seine Worte auf das Wesen hatte.

 

Schwach sackte Alcor in sich zusammen, atmete hörbar Luft aus und fragte zittrig: „Denkst du wirklich so über mich?“ „Ja“, kam ohne Erbarmen aus Yamatos Mund, zeichnete sich mit triefender Wahrheit und bezeugte eine gefühlskalte Grausamkeit, die in diesem mächtigen Mann thronte. Zittrig und leicht verschwommen, schaute der Weißhaarige Yamato ins Gesicht und fand dort etwas, das seine Mimik erschüttert werden ließ. Schluckend, führte Alcor seine Hände zu den Knien, kaute stumm auf seiner Unterlippe herum und begann dann wässrig zu sprechen: „Ich weiß selber, das ich kein Mensch bin. Noch nicht mal ein atmendes Lebewesen. Und trotzdem…“ „Was trotzdem?“, harkte der Silberhaarige spöttisch nach und in seiner Körperhaltung blitze Unglauben und Belustigung auf, die nur vor vergnügter Grausamkeit strotzte. „Trotzdem habe ich gelernt zu fühlen“, setzte Alcor leise und fest hinzu, presste seine Augenlider hart aufeinander und unterdrückte Tränen, die warm und schmerzvoll, seinen Wangen hinunter hätten laufen müssen.

 

„Das ändert nichts an der Tatsache, dass du immer noch kein Mensch bist“, erwiderte Yamato schroff, kreuzte seine Arme vor dem Oberkörper und beäugte den schweigsamen Septentorion, aus kalkulierenden Augen. „Und doch habe ich begonnen zu fühlen…“, murmelte Alcor und blickte stumm in die Augen des Silberhaarigen. „Emotionen sind bloß Lasten, die wir meistens nicht kontrollieren können. Und Alcor, hörst du jetzt bitte auf mich vom eigentlichen Thema wegzulocken“, sagte der JP`s Anführer, hob sein Weinglas erneuert an und trank daraus. Erschrocken blinzelte der Weißhaarige, schmunzelte dann leicht und fragte: „Wann hast du mitbekommen, das ich dich versucht habe, vom eigentlichen Thema abzulenken?“ „Das war das Einzige, was mir logisch erschien. Und außerdem, bist du nicht so gefühlvoll, wie du vorgibst zu sein“ „So kühl und berechnend, wie eh und je“, sagte Alcor zögerlich, kaute auf seiner Unterlippe herum und schenkte Yamato ein gutgemeintes Lächeln, welches der Silberhaarige mit einem harten Blick niederschlug.

 

Seufzend richtete Alcor sich mit einer Geschwindigkeit auf, die nichts mehr, von seiner vor gespielten Schwäche zeigte und starrte Yamato mit einem unnachgiebigen Blick an, der unter die blanke Haut des JP´s Anführers fuhr. „Ich weiß, du vertraust mir nicht“, fing Alcor an, legte verträumte den Kopf zur Seite und betrachtete Yamato mit einem Blick, der Verwünschungen aussprechen wollte. „Aber selbst du weißt die Anzeichen zu deuten, die uns geliefert wurden.“ „Die Anzeichen, die mit Hibiki in Verbindung stehen?“, harkte spöttisch der Silberhaarige nach und schenkte Alcor, ein mehr als nur frostiges Lächeln. Ein Ausdruck des Schmerzes, zischte über die unberührten Gesichtszüge des Septentotions und wuschen eine Klarheit heraus, die Yamato fassungslos werden ließ. „Du wollest ihn nicht miteinbeziehen“, murmelte er leise, hoffte, dass die Worte nicht bestätigt wurden, wie das  tröpfeln von Wasser, welches vor dem gewölbten Fenster, hinunter glitt.

 

Zittrig holte Alcor Luft. „Ich habe Hibiki, ein ganzes Jahr aus der Ferne beobachtet. Ich habe gesehen, wie seine Albträume und seine Alltagsträume, sich überschnitten und seine Realität wurden“, das träumerische, welches Alcor selbst in Yamato´s Kindheitstagen trug, bröckelte wie fallende Sterne, die verglühten. Und der Silberhaarige starrte fassungslos mit leicht zuckenden Händen, verengten, lilanen, Katzengleichen Augen, seinen Feind an. Bitterkeit schnellte auf seine Zunge, überdeckte karg den Geschmack des rauchigen Weins und Yamato fragte: „Warum hast du es dann getan?“ Alcor ruckte blitzschnell mit seinem Kopf zu ihm herum und starrte diesen, aus lilanen, müden Augen, nieder. „Ich hatte keine Wahl. So wie immer“, murmelte er verzweifelt, grub seine Hände verbittert in seinen Schoß und schürzte aufgeregt die Lippen.

 

„Keine Wahl?“, fragte Yamato, ballte seine Hände zu kochenden Fäusten und wiederholte seine Frage: „Keine Wahl?“ Der Silberhaarige wollte eine Antwort, auf diese Frage. Eine, die ihm erklärte, was hier eigentlich vor sich ging. Doch Alcor kam der unausgesprochenen Aufforderung nicht nach, fiel, wie zerklüftete Felsen in sich zusammen und blickte Yamato, aus fiebrigen, lilanen Augen an. „Ich darf weder hier sein, noch dir eine Antwort geben, auf das was passiert“, Worte rollten aus dem Mund des Weißhaarigen. Verschlangen sich Rätselhaft ineinander und hinterließen ein bedrückendes Gefühl, das mit jedem hektischen Atemzug des Septentorions, anstieg. „Alcor?“, fragte Yamato, richtete sich in seinem schwarzen Stuhl auf und schob das Schachbrett achtlos zur Seite, welches mit einem beunruhigenden scheppern, zu Boden krachte. Der Weißhaarige schreckte aus seinen Gedanken und warf dem Silberhaarigen, einen verzweifelten Blick zu. Hart zuckte Yamato zusammen, grollte im nächsten Moment über seine induzierte Körperspannung und versuchte, seine aufkeimende, schlängelnde Angst, zu unterdrücken. „Alcor“, sprach der Silberhaarige mit Nachdruck, blickte das Wesen aus berechnenden Augen an und erhob sich vorsichtig aus seinem schwarzen Stuhl. „Yamato… Ich kann dir nichts erklären… Nichts sagen… Nichts wagen!“, stieß Alcor ruckartig aus seinem Mund, schoss aus seinem Stuhl empor und stieß mit einer wegwerfenden Handbewegung, das schwere Weinglas vom Holztisch.

 

Krachend flog es ans Fenster. Zersplitterte in Tausende, gläserne Teile und klirrte mit einer Eile auf dem Boden, die den hektischen und unerwarteten Ausbruch des Septentorions bezeugten. Der rauchige Wein, glitt wie der tröpfelnde Regen am gewölbten, dunklen Fenster hinunter und platschte mit einem dumpfen Ton auf den Boden. Fahrig fuhr sich Alcor durch die weißen Locken, blickte Yamato aus fiebrigen, angsterfüllten Augen an und brachte einen Wortschwall über seine Lippen, der ihn innerlich zerriss: „Ich wollte nicht, das Hibiki anfängt wieder zu kämpfen. Ich wollte nicht, das er wieder seine Alpträume durchlitt und sich am Ende fürs kämpfen erneuert breit erklärt. Aber ich hatte keine Wahl. Nie habe ich SIE!“ Metallene, schlanke Schweife, flogen aus seinem Rücken, schlangen sich wie eine schützende Mauer um ihn und ritzten sich tief in seinen Körper, so dass schwarzes Blut auf den Boden tropfte. Hart holte Yamato aus. Schlug mit goldenen, verschnörkelten Handschuhen, Alcor mitten ins Gesicht und hinterließ einen Abdruck seiner Ängste, die aus den tiefsten Ebenen von ihm gekrochen kamen. Stille. Plötzlich schallte ein knacken durch die Luft. „AHH!“, schrie der Weißhaarige, bog seine metallernen Schweife von seinem Körper weg und flog mit einem rasanten Schall, durch die Stille.

 

Staub wirbelte auf, verfing sich in Alcors sauberen Sachen und blieb an ihm hart haften. Mit einem gequälten Gesichtsausdruck, landete er in einem silbernen, verkümmerten Bücherregal, das unter seiner Last drohte, zusammen zu brechen. Bücher fielen aus ihren Reihen, klatschten verbittert auf das Septentorion und hinterließen ein merkwürdiges klingeln in Alcors Ohren. Yamato biss die Zähne zusammen, streckte eine behandschuhte, goldene Hand drohend zu Alcor und sagte kühl: „Beruhige dich und erzähle mir alles nochmal ganz langsam!“

 
 

Break
 

 

Erschöpft schloss Hibiki die Tür vor sich auf, drückte die kalte Klinke in seiner Hand hinunter und betrat Daichis und seine Wohnung. Seufzend schob er die Tür zu, schlüpfte aus seinen dreckigen, schwarzen Schuhen und stellte diese ordentlich neben die Wohnungstür. Vorsichtig tastete der Schwarzhaarige, sich seinen Weg zum Lichtschalter und kippte diesen nach oben. Kurz flackerte das grelle, weiße Licht der Röhrenlampe, über die wandelnden Schatten der Wohnung, bevor es mit einem sanften summen, alles hell erleuchtete. Hibikis  eisblaue Augen blinzelten, nahmen den hellen Schein der Lampe, zittrig auf und passten sich seiner neuen Begebenheit, unruhig an. Achtlos ließ Hibiki seine Tasche von der Schulter geleiten, spürte, wie ihr vertrautes Gewicht von seiner Schulter verschwand und sie in eine stumme Ecke, zwischen den vielen Schuhen, vor dem Haustüreingang, parkte.

 

Erschöpfung biss an seinen Gliedern, ließ ihn missmutig die Stirn runzeln und ein müdes gähnen, aus seinem Mund entschlüpfen. Die letzten Tage waren mehr als nur nervenaufreibend. Weckte nicht nur seine fürchterlichsten Alpträume aus dem Grab. Nein, sie führten Hibiki alles vor Augen, wofür er gekämpft hatte und was er vergessen wollte, was damit in Verbindung stand. Grummelnd kratzte er sich im Nacken, wuschelte seine schwarzen, lockigen Haare, wirr durcheinander und unterdrückte, ein weiteres Gähnen. Widerwillig schleppte sich der Schwarzhaarige, über das alte, braune Parkett, in sein unaufgeräumtes Zimmer. Mit großer Vorsicht, schloss Hibiki seine Zimmertür auf, sperrte sie von der Außenwelt wieder ab und stieß einen warmen Luftschwall aus seinen Lungen.

 

Seufzend, drehte er sich seinem Zimmer zu und blickte auf die dunklen, wabernden Schatten, die sich ominös um ihn zogen. Gedankenverloren lauschte er in die sanfte Stille seines Zimmers und betrachtete die Schatten, die versuchten ihn zu locken und für einen Augenblick ihn bettelten, alles zu wieder vergessen. Weiche Watte, füllte plötzlich Hibikis Kopf und ließ diesen, wechselnde Strömungen von Gefühlen, bestehend aus blanker Furcht und eisernen Willen, zusammenraffen. Ein angenehmes kribbeln, kroch seine verschwitzen Hände empor und zog sich wieder ein stumpfer Kamm, durch seinen müden Körper. Der Schwarzhaarige blinzelte schläfrig, legte vorsichtig den Kopf zur Seite und lauschte erneuert.

 

Ein ruppiges knacken ertönte und schlug ihn wie ein kalter Eisbrocken ins Genick. Hibikis eisblaue Augen verengten sich und sein Körper nahm eine feste Kampfposition ein, die wie heiße Butter, von seinen Gliedmaßen glitt. Eilig griff er in seine Hosentasche, zückte sein blaues Handy und ließ es mit einem finalen klappen, aufschlagen. Im sterilen Licht des Handys, erhellte der Schwarzhaarige die flüsternden Schatten. Die eisblauen Augen huschten von einer Wölbung des Zimmers, in die Andere. Untersuchten, ob sich irgendetwas vor seinen Sinnen verborgen hielt. Doch es herrschte bloß sanfte Stille, die einen Nachgeschmack von überreifem Granatapfel hinterließ. Hibiki blickte sich noch einmal um, unterdrückte ein geistiges wühlen in seinem inneren und trat einen Schritt von der hölzernen Tür weg.

 

Scheppernd stieß sein zitternder Fuß, gegen einen Pappkarton und brachte diesen drohend zum Wackeln. Hastig stürmte der Schwarzhaarige nach vorne, keilte die Kiste zwischen seine Arme fest und stoppte das bedrohliche hin und herschwenken. „Was zur Hölle?!“, platzte perplex aus Hibiki heraus, drückte sich unangenehm gegen seinen Rachen und ließ ihn kurz, holprig atmen.

 

Langsam entließ er die schwere Kiste aus seinem Griff, trat wieder ein Stück zurück und erhellte mit seinem blauen Handy, die Stelle, an die er gerade getreten war. Der Schwarzhaarige hoffte, nicht das davor zu finden, was er befürchtete. Tief holte Hibiki noch einmal Luft und blickte dann das Ausmaß wagemutig an. Weiße, tischhohe Pappkartons, standen unkoordiniert in seinem verdunkelten Zimmer. Spannten sich wie Steigseile durch sein halb-chaotisches Bergland und lächelten ihn spöttisch an. „Yamato…“, entkam es Hibiki genervt und er runzelte verärgert die Stirn. Natürlich hatte der JP´s Anführer, die ganzen Informationen für den Inoefall in sein Zimmer liefern lassen und sie dann auch noch, mit einer Art Verschleierungzauber, für untrainierte Augen verborgen. Und diesen hatte er mit wenigen Minuten zu nichte gemacht. Mürrisch hob Hibiki die schwere Kiste, die einsam vor ihm stand, an und stellte diese, neben seinen überfüllten Schreibtisch. Sofort zog der Schwarzhaarige eine weitere Kiste neben die Andere und stieß verärgert, einen Schwall Luft aus seinen Lungen.

 

Yamato hatte die Kisten nicht nur verborgen, um sie vor ungebetenen Augen zu schützen, dachte Hibiki mit einer himmlischen Eingebung und spürte, wie seine Brust mit Erkenntnis an schwoll, sondern hatte den Schwarzhaarigen damit auch unter Probe gestellt, diesen Zauber zu durchschauen und dem JP´s Anführer wirklich zu zeigen, wie mächtig sein Beschwörerpotenial doch war und ob er ihm eine helfende Hand sein würde, in seinen merkwürdigen, dubiosen Spielchen. Die vorhergehende Verärgerung verblasste in Hibiki, wie der träge Wind hinter einer hämischen Herbstnacht.

 

Kopfschüttelnd, fuhr er sich durch die schwarzen Locken und trug seufzend, eine weitere Kiste zu den Anderen, stellte diese scheppernd auf den Boden und fragte sich, wie das sein Leben sein konnte. 

 

Fortsetzung folgt!

Kapitel 14 - Stützende Pfeiler

Hibiki las die Notizen der letzten Unterrichtsstunden durch. Morgen ist Freitag und er würde das komplette Wochenende mit Dämonen und Yamato beschäftigt sein, zu allen besten findet auch noch die Prüfung im Psychologiekurs statt. Das heißt er müsste theoretisch in mitten der gesamten Arbeit lernen. Er seufzte angeschlagen, pustete sich eine Locke aus dem Gesicht und notierte sich einige Dinge die der alte Mann Toshida vorne am Pult berichtete. Die wirren Grauen Haare, der Bierbauch mit einem viel zu kleinem weißen Hemd und roter Krawatte, die braune Hose und die altmodischen Flip-Flops. Toshida gestikulierte durch die Luft, gab sein bestes den Kurs ,Genial, zu gestalten. Der Saal war hoch verlegt, viele Treppen mit den zugehörigen Sitzbänken verliehen diesen Raum wenigstens etwas fröhliches, vom Pult aus gesehen. Hibiki kramte das Handy aus der Hosentasche, checke nach SMS und forstete nach neuer Musik seiner Lieblingsband.

"Okay das war´s für heute Leute. Vergesst nicht bis Montag für Psychologie zu büffeln!"

Mit einer abschneidender Geste, stürmte er aus dem Saal, jeder fing an Sachen zusammen zu packen, es wehte ein leichter Geruch von Kaffee und die ersten Studenten verließen den Raum. Hibiki trat mit hängenden Kopf auch aus den Saal, wie sollte er bloß den ganzen Schlamassel hinbekommen? Er bemerkte nicht das eine Person auf ihn zu schlich.

"Hibiki-kun?", zarte Stimme weckte ihn auf, ließ ihn auf schauen und über beide Augen lächeln.

Io stand neben ihm. Sie trug einen weißen weiten Rock, eine geblümte Bluse und braune Sandalen. Ihre hell gold-braunen Haare im Pagenschnitt, die braunen Augen gaben ihr das süße und niedliche Aussehen. Vom Rücken her konnte Hibiki Neid´s Blicke fühlen. Viele waren an Io interessiert, aber sie an vielen nicht. Doch die meisten gafften sowieso ihr in den Ausschnitt gerade deswegen nur, weil er so... Naja... Sehr ovalent und riesig ist. Sie blickte ihn fragend an, lächelte fröhlich.

"Io. Schön das es dir Gut geht", sagte er mit einem zückenden Lächeln.

Ihren Wangen zeichneten eine leichte Rötlichkeit.

"Was macht Daichi?"

"Oh Daichi? Naja bis nächsten Monat Osaka, dann ist er wieder da."

Sie liefen nebeneinander her als sie das Gebäude hinter sich hatten. Der Straßenverkehr war laut und sie mussten sich gegenseitig anschreien um ein Wort zu verstehen. Motorräder, Autos fuhren an ihnen vorbei und hinter ließen einen Geruch von Öl. Sie lachten, quatschten aus gelassen und horchten einfach nur auf den Verkehr. Sie kamen an ihrem Lieblingscafe vorbei.

"Komm lass und hinein gehen!"

Io packte Hibiki am Kragen und schleifte ihn in den kleinen Laden wo er immer seine Arbeiten verrichtete, Menschen beobachtete und Kaffee zu gleich schlürfte hinein. Sie waren in Mitten in einem Gespräch über Daichi.

"So Daichi wird er nächsten Monat wieder kommen", sprach die laut aus, Traurigkeit in ihrer Stimme.

"Ja wahrscheinlich", Hibiki lächelte sie warm an.

Die Bedienung dackelte an, nahm die Bestellung auf, kehrte einige Minuten später mit extra großen Latte Cappucino auf ihren Tablett zurück und stellte sie hin.

"Danke schön", antworte Hibiki warm.

Die Bedienung wurde Rot, murmelte von etwas ,Wenn ihr noch etwas braucht ruft mich, und dackelte mit eiligen Schritten davon. War ja auch klar warum, Hibiki war ja auch jemand dem die Mädchen immer hinter her schauen sollten. Die meisten seiner Freunde hatten sich an die Mädchen heiß versemmelnden Blicke schon gewöhnt, son nannten sie es. Io schlürfte die Sahne von ihrem Latte.

"Was wirst du am Wochenende tun?", fragte sie Thema wechselnd.

"Ich? Mhm... Schwer zu sagen", er überlegte hart.

Hibiki verstummte. Alles was passiert war in diesem Trial verschwieg er nicht seinen Freunden, sondern erzählte es ihnen. Sie glaubten ihm auch ohne weitere Fragen zu stellen. Er erzählte ihnen auch das er jetzt wieder für JP´s arbeitete, seiner Begegnung mit Yamato und Joseph natürlich auch. Io lächelte geschmeidig, tauchte den Löffel von ihrem Latte tiefer, grinste, stieß ihn wieder raus und zielte mit ihm auf Hibiki. Er war überrascht und geschlagen zu gleich.

"Kann es sein das du dich mit diesem Yamatoburschen triffst?", die Worte eher eine Feststellung.

Der Schwarzhaarige sagte nichts, eine leichte Rötlichkeit umspielte seine Wangen, er nickte verlegen.

"Also was werdet ihr tun?", fragte Io neckend.

Sie stemmte die Ellenbogen auf den Tisch und kreuzte ihr Arme dabei, starrte Hibiki grinsend an.

"Nichts weiter als einen Detektiv suchen, der Ärger in den Laboern bereit", gab Hibiki sich geschlagen.

Io verschränkte die Arme vor der Brust und zog ein langes Gesicht.

"Ich glaube das ist nicht alles", sprach sie langsam.

Hibiki verschluckte sich als Io das von sich gab, patschte auf den Brustkorb, röchelte kurz um Luft zu gewinnen und starrte sie mit offenem Mund an. Im nächsten Moment sackte er auf dem Tisch zusammen, legte ächzend den Kopf auf die Arme.

"Also?", fragte Hibiki.

Io kam näher um zu verstehen was er von sich gab. Anderes Thema! Wedelte in Hibiki´s Kopf. Jetzt in dem Moment kam ihn der Spruch mit Pferden und Marmelade in den Kopf. Ja ihm wären die Pferde viel lieber gewesen, viel lieber um ehrlich zu sein. Gerade jetzt wollte er nicht darüber sprechen. Er seufzte.

"Ich reise morgen nach Nagoya mit ihm."

Sie nickte.

"Und gestern ist... Naja vielleicht waren wir im Moment...", er stutzte an der Erinnerung.

"Sag es bitte. Ich kann dir leider nicht folgen", sprach Io wahrheitsgemäß und belustigt zu gleich.

Ein weiteres gemurmeltes seufzen stieß Hibiki aus dem Mund. Natürlich wusste Io von was Hibiki sprach, aber der Gute alte Freund Sarkasmus! Jetzt hasste ihn der Schwarzhaarige dafür.

"Also wir haben uns darüber unterhalten das ich ihn ignorierte. Aber ich kann ihm ja unmöglich sagen das seine Nähe mich elektrisieren lässt, verstehst du?", brachte er mit Rötlichkeit auf den Wangen hervor.

Er rührte in seinem Latte um her. Io zuckte es in der Hand, jetzt wäre es Möglichkeit ein Foto von ihm zu machen wenn er in einer peinlichen Situation ist,okay es ist fies, aber zum lachen, denn der Ausdruck war zum brüllen. Nur mit Mühe unterdrückte Io ein Gekicher.

"Ich sagte ihm das alles, easy pesay wäre. Doch sogleich unterhielten wir uns über Taube und Wolf. Ich war Wolf und er Taube, ich glaube damit ist er nicht zu frieden gewesen, er attackierte mich, warf mich auf den Schreibtisch und pinnte mich dort fest. Als ich sagte er wäre Wolfe, dafür ich Drache schwang ärgerte er mich krass mit seiner genialen Erotischen Stimme. Hast du gewusst das sie sowas von geil ist... Warte ich schweife ab... Er trat in meine Privatsphäre ein... Und naja wollte halt nicht gehen, bis ich ihn daran erinnerte."

Io schluckte den Rest ihres Lattes runter, kuckte Hibiki amüsiert an.

"Ich glaube... Er fühlt genauso wie du gegenüber ihm."

"Das verstehe ich nun gar nicht..."

Io lächelte, Hibiki bleibt ihn Beziehungen Liebe ein VOLLIDIOT.

"Ist auch egal wirst vielleicht es irgendwann mal kapieren."

Sie spielte ihre Stimme Zucker süß an. Hibiki stand auf, bezahlte ihren Latte und beide verließen das Cafe. Sie quatschten noch eine Weile, bis sie die U-Bahn Station erreichten und sich verabschiedeten. Hibiki kehrte um und lief in die Apartment Richtung. Die müden Beine trugen ihn gerade so durch Gassen und Schleichwege, im Rücken spürte er jemanden, er blieb stehen. Keine Lust auf etwas zu warteten. Was war das Gefühl das er nicht los bekam.

"Okay ich hab´s verstanden!"

Hinter dieser Wendung hörte er eine bekannte Stimme. Hell und kratzig. Joseph. Er schlich sich an die linke Ecke und beschaute den Jungen in grünen Haare wie er mit jemanden redete am Handy.

"Nein... Was meinst du wir haben keine Ahnung!"

Seit einigen Wochen hatten sie sich nicht gesehen, was ihn sehr merkwürdig erscheinen ließ. Schon wieder setzte Hibiki´s Magengefühl ein. Das erste Treffen was sehr komisch und endete auch so. Er schien sehr tief in einem Gespräch verwickelt zu sein.

"..."

Hibiki verstand nur Gemurmel an der anderen Ende, aber wenn er näher ran gegangen wäre, könnte es für ihn Gefährlich enden.

"Wie ich das schaffe einen Dämon zu revolutionieren. Ich kralle mir einen starken Summoner, was sonst?", der spöttische Gunst in der Stimme ließ den Schwarzhaarigen auf horchen.

Summoner? Dämon? Revolution?

"..."

"Wie ich einen so starken finden könnte? Ganz einfach."

Er lehnte sich gegen die Wand, atmete kurz. Auf seinen Lippen stand die blanke Boshaftigkeit geschrieben. Ein eiskalter Schauer ran über Hibiki´s Rücken, der Geruch von Joseph´s Parfüm stieg ihm in die Nase un verstärkte die Übelkeit.

"Yamato Hotsuin, besitzt einen mächtigen Summoner. Vor einer Weile wahr er noch ein Zivilist, aber anscheinend besaß er eine Summoning App, von woher auch immer. Er war sehr stark, davon konnte ich mit Blobb deinem Dämon sehr Gut bezeugen."

Blobb? Der Dämon der Beide angegriffen hatte. Also hatte Hibiki mit dem unguten Gefühl recht, es war seine Schuld, das es sich merkwürdig anfühlte. So als hätte er einfach nur Tests bestehen müssen. Doch warum wusste Joseph davon? Womöglich ist er der Drahtzieher...

"Das Portal..."

Er lachte hämisch.

"Keine Sorge diese Bastarde haben noch nicht heraus gefunden, dass wir dem Dämon Kunag viele Menschen zu fressen gaben. Schließlich gab es nur noch seine Kräfte die er in ein Portal umwandelte. Schöne Geschichte."

Hibiki musste deutlich hin hören, um was zu verstehen. Er stieß dabei eine Blechbüchse zur Seite. Erschrocken hielt er die Hand vor den Mund gepresst.

"Was war das?"

"..."

"Keine Sorge nur eine Ratte des Chiefs. Ich erledige sie und komme danach zu euch."

Aus dem Augenwinkel sah Hibiki, wie Joseph ein Brecheisen auf hob und an die Ecke marschierte. Er knallte das Brecheisen an die Wand gegen und fuhr mit dem Ding die Wand Schmerz ziehend entlang. Die Töne die es davon sich gab klang wie die eines Heulenden Motors durch die Nacht.

"Wer auch immer da ist sollte jetzt zum Vorschein kommen."

Kurz bevor er an der Ecke an kam, klingelte sein Handy wieder.

"Was ist denn nun schon wieder?"

"..."

"Er ist verschwunden? Shit. Ich komme so gleich."

Joseph ließ das Brecheisen fallen, drehte sich um und stolzierte aus dem Blickfeld des Schwarzhaarigen. Hibiki schlich entlang der Wand um die nächste Ecke. Ihm war zu kotzen und Angstschweiß bildete sich auf seiner Stirn. Immer wieder dachte er ,Denke Rational, jetzt im Moment hast du keine Hinweise was das für ein gewaltsamer Typ ist, noch was er von dir WILL,. Hibiki rannte aus den Gassen raus, wieder zurück auf die Hauptstraße. Die Beine jetzt leicht wie Wolken, flitzte er noch einige Straßen weiter, bis er an einem normalen Gebäude hielt mit grüner Farbe. Hier arbeitete er unter JP´s, heute hatte er keine Schicht, musste trotzdem etwas heraus finden, dass ihn beschäftigte. Er betrat das Gebäude, um nur in einer weitere Konfliktäre Angelegenheit gestoßen zu werden...

Kapitel 15 - Akte XYD (Teil 1)

Yamato saß in seinem schwarzen Ledernen Stuhl in der Mitte des Zimmers. Weiße Wände mit schwarzen Ornamenten, jeweils links und rechts Bücherregale die gefüllt und perfekt in einer Reihe standen. Der große Schreibtisch der nur mit Berichten und Akten voll gerümpelt war versperrte die Sicht auf ihn, der einzige Punkt im Raum der keine Einsamkeit strahlte. Hibiki atmete ein und aus, konnte sogar den vereisten Atem sehen. Zitternd rieb er sich die Hände. Warum nur, warum nur, musste er aus gerechnet heute kommen. Langsam bewegte er sich zum Schreibtisch, lehnte sich gegen die Kante, atmete noch einmal, über kreuzte die Beine, stützte sich mit den Händen auf der Kante auf. Die Uniform´s Jacke hing Ungeschick über den Schultern. Bevor er den Raum betreten hatte, riss er sich die Jacke vom Leibe, schmieß sie auf den Boden, tanzte auf ihr wie Rumpelstilzchen zog sie wieder an und ging in den Raum. Bei diesen Gedanken lachte er leise auf. Als könnte er das wirklich tun.

"Hibiki."

Der Schwarzhaarige beachtete ihn nicht und inspizierte den Raum weiter. Neben dem linken Regal war eine geräumige Eckcouch mit schwarzem Leder eingeräumt. Der Boden war mit persischen Teppichen in runden Formen bestückt. Auf die drauf schauende Wand hinter dem großen Schreibtisch waren Fenster die bis zum Boden reichten, mit weißen Vorhängen die im warmen Sommerwind wehten.

"Du hast nach mir verlangt", sagte er matt.

Hibiki´s Stimme lag klagend im Raum, ein erschüttertes Lächeln um spielte den Mund und er verkrampfte sich. Yamato beäugte ihn, wagte sich aus seinem Sessel, stellte sich direkt vor Hibiki, kreuzte die Arme. Er machte keinerlei Anstalten seine Blick von dem Teen zu nehmen, strich elegant einige weiß-graue Strähnen nach hinten. Wo so sieht er ja noch sexyhafter aus, dachte Hibiki und stoppte in dem er weg schaute, sonst würden seine wilden Gedanken durch kommen. Wilde Gedanken? Fantasiert er jetzt schon mit ihm Bett? Er unterdrückte einen Aufschrei, roten Schimmer und blickte wieder in Yamato´s unglaublichen Augen.

"Erzähl mir mal warum du mich ignorierst?"

Hibiki verschluckte sich an der eigenen Luft, zog die Brauen hoch.

"Das tue ich gar nicht", antwortete er matt.

"Doch sehr wohl und ich würde gerne den Grund wissen", Yamato ließ nicht locker.

Er wollte wirklich wissen was ihn störte, aber Hibiki hätte ihn unmöglich sagen können das wegen ihm sein Herz, Kasper spielte, seine Nähe elektrisierend ist und er einen gewaltigen Adrenaline stoß bekam. Hibiki wollte diese Gefühle nicht anerkennen und betrachtete sie als normale freundschaftliche Emotionen, doch jedes mal wenn er mit Yamato sprach kamen diese Gefühle wieder.

"Nun?", er wahr nicht gerade geduldig.

"Mhm... Eigentlich nichts."

"Nichts?"

"Jo, warum. Machst du dir sorgen?", fragte Hibiki neckend.

Er beugte sich vor, die Anspannung verloren, grinsend seinen Blick auf Yamato gerichtet, die Hände immer noch auf der Kante fest gekrallte und verkrampft.

"Nicht ganz. Wenn es deine Arbeit oder Fähigkeiten beeinträchtigt muss ich dich wohl oder übel fragen."

Autsch! Wow, das tat weh.

"AHAHAAhahaa...", Hibiki lachte schief.

"Du lachst wie eine Märchenfigur aus Hänsel und Gretel."

Hibiki staunte. Yamato kannte als auch Märchen, das überraschte ihn sehr sogar.

"Man das tat weh wusstest du das?"

"Was tat weh?"

"Das du mich nur wegen meinen Fähigkeiten benutzt und ich versuche dir jedes mal ein zu Hämmer das du dich auf mich verlassen kannst, ohne auch nur zu schreien. Schließlich bin ich dein Freund", langsam sprach er diese Worte damit der Mann gegen über die Bedeutung voll kommen vernimmt.

Er wackelte ein bisschen, denn durch seinen Kopf spuckten lauer unlogische Gedanken von Hibiki, versuchend die Wörter zu erfassen.

"Ich würde sagen wir sind Chef und Angestellter-"

"Wegen Rang brauchst du dir keine Sorgen machen. Schließlich kann man auch so Freunde sein."

Er bewegte sich erneuert, stieß seine Haare nach hinten, lächelte kalt.

"Wahrscheinlich, trotzdem gibt es einige Grenzen die du nicht über schreiten kannst. Wahr?"

Hibiki streckte ihm verärgert die Zunge entgegen. Yamato´s Kontrolle ihm eine zu verpassen wurde immer schwächer.

"Ich glaube du bist hier die Taube und ich der Wolf!"

Er klatschte in die Hände, lehnte sich weiter weg, von Yamato, da es anfing brenzlich zu werden.

"Oh. Glaubst du das wirklich?", fragte er betörend

Hibiki nickte zu frieden.

"Ach so?", sprach er sehr erotisch.

Hibiki wurde verlegen, der rötliche Schimmer legte sich auf seinen Wangen nieder, Yamato beobachtete diese Reaktion mit vergnügen. Im Inneren verfluchte Hibiki Yamato für diese Erotische Stimme. Rasend schnell stürzte sich auf Hibiki. Voller Überraschung wurde er auf den harten Schreibtisch aufgeknallt. Die Hände über seinen Kopf gehalten, Yamato über ihn liegend, schief grinsend. Das Blut pulsierte in Hibiki´s Adern, Dokumente flogen von dem Tisch, landeten schweigsam auf den Boden. Alles stoppte in den Bewegungen, alles wurde aus geschlossen, nur noch die Beide blickten sich an. Yamato war nur einige Millimeter von seinem Gesicht entfernt, starrte in Hibiki´s Augen. Der Schwarzhaarige schluckte, zappelte Unvernünftig in seinem starken Griff. Er drückte auf die Hände über dem Kopf. Der Tenn holte scharf Luft, biss sich auf die Lippen und atmete rasch Luft ein und aus. Yamato gefiel was er sah. Hibiki schwach und wehrlos auf seinem Schreibtisch. Die kleine Stupsnase, die schockierenden blauen Augen, die kleinen vollen leicht roten Lippen... Rote Lippen. Eine Hand ließ die Hände von Hibiki los, die Andere hielt sie weiter und strich über die Lippen des Schwarzhaarigen. Die Augen weiteten sich, weit sehr sogar. Sie fuhren über die Lippen entlang, den Hals, stoppten an der offenen Jacke, stemmte sich auf die Brust und fühlte den Herzschlag. Hibiki wahr aufgewühlt, was geschieht hier? Er hatte keine Angst vor Yamato, aber diese Situation war einfach nur... Bescheuert. Der Hals war trocken, konnte nichts schlucken geschweige atmen, als Yamato den Hals entlang fuhr. Doch Hibiki musste aus dieser Situation heraus.

"Okay! Ich hab´s verstanden!", schrie er es aus.

Im machte die Nähe des Anderem schwer zu schaffen.

"Wirklich?"

Er drückte noch mehr auf die Hände und auf der Brust so als könnte er den Herzschlag hören.

"Waggh!"

"Ja, ja...haaa", Yamato lehnte sich noch näher, das Hibiki mit atmen Probleme hatte.

Er war direkt neben seinem Ohr.

"Kriegst wohl keine Luft mehr", flüsterte er vergnügt.

Mit einer schwungvollen Bewegung verschwand die Hand vom den Händen, presste sich neben Hibiki´s Seite, Yamato richtete sich auf. Yamato stemmte sein anderen Arm neben seinem Gesicht und war wieder über ihm.

"So wer ist jetzt derjenige der Taube und Wolf darstellt?", alarmierend signalisierte er das er mehr Kraft besaß als jeder Andere. Hibiki hatte keine Angst vor ihm, nein überhaupt nicht, sondern ne Scheiß ANGST! Er grinste breit und atmete auf, nur um sein Werk von oben an zusehen.

"Okay ich gebe dir Recht, du bist Wolf und ich Drache."

Hibiki´s Lachen ertönte im gesamten Raum, das Gesicht von Yamato unerschüttert, bis er Gefährlich nahe vor Hibiki´s Gesicht wieder kam.

"Mhm... Also sagst du das ich als Drache schlecht geeignet bin?"

"Womöglich..."

Er schlitterte über dünnes Eis. Seinen Spaß und Humor hatte Hibiki nicht vergessen können. Eine Stille befahl sie, nur noch das leise Ticken der Uhr war zu hören, das wehen des Windes und die letzen Vögel die ihre Lieder sangen. Yamato´s Gesicht blieb einige Meter entfernt vor Hibiki´s Gesicht erstarrte in der Bewegung, starrte ihn in die ausdrucksvollen blauen Augen. Die Haare noch quirliger den sonst.

"Würdest du bitte von mir runter gehen?"

Das piepsen war fast unverständlich. Stockend und enttäuscht entfernte er sich aus seiner Nähe richtete sich wieder gerade in seiner Pose auf und betrachtete seinen Untergeordneten mit scharfen Blick. Enttäuscht warum war er enttäuscht? Er packte sich am Arm, rieb sich die schmerzenden Hände, kuckte Yamato an und lächelte erneuert.

"War das alles was du von mir wolltest, Yamato?"

Wie er den Namen sprach, Yamato leckte sich über die Lippen unbewusst, Hibiki war verwirrt.

"Nein. In 2 Tagen wirst du mich begleiten auf eine Mission in Nagoya."

"Was ist passiert?"

Er gab Hibiki erstaunte Blicke bis er fortsetzte.

"Anscheinend kannst du dir etwas denken. Ronaldo Kuriki hat sich in einige unserer Laboranten ein geschlichen und gefährliche Siegel zum versiegeln von Dämonen mit genommen."

"Stimmt ja, darüber hat mir Mako-chan etwas erzählt."

Yamato ließ sich zwar nichts an merken war aber schockiert zu hören das Makoto so genannt wurde.

"Das Ronaldo dieses Arschloch sich in die geheimen Labore der neuen Entwicklung von Siegel und Entschlüsselung von spirituellen und seelischen Substanzen der letzten Hypnose einschleust und die Dokumente sogar verbrennen ließ", er spukte die Wörter förmlich aus.

Die Spannung von vor 5 Minuten ist verschwunden und der Rang Chief und Untergeordnete oder Rechte Hand trat wieder in Kraft.

"Ganz genau. Aber diese Dokumente wurden schon wieder ersetzt", sprach der Weiß-grau Haarige.

Hibikis Augen staunen auf mit Verwunderung, das Yamato Stolz auf sich wahr.

"Wie ist das möglich. Das waren mehr als 32000 Dokumente. Selbst ich habe gerade mal an die 100 gelesen wenn sie von Nöten waren."

"Ich habe sie alle gelesen und sie aufgeschrieben. Problem damit?"

Hibiki war sichtlich begeistert und schüttelte schnell und gespannt den Kopf. Nein im geringsten! Es war ja auch total normal 32000 Dokumente nur mit Wimpern klimpern zurück zu bekommen. Mental klatschte Hibiki sich Blumentöpfe auf den Kopf.

"Was ist dann passiert?"

Wie ein kleines Kind aus purer Neugierde und mit Dreck im Mentalen zu Stand.

"Er nahm nicht nur Siegel und Dokumente sondern auch noch Telefone mit dem Summoning Programm das wir in JP´s herstellten, wo die Effizienz gesunken war und zur Reparatur geschickte wurde. Was wir auch wissen ist das Nicea nur bei dir wieder funktioniert."

Wahrscheinlich existiert in seinem Wortschatz nicht! Alles stimmte was er sagte, erneuert ein Blumentopf auf dem Kopf.

"Ja, war zu erwarten."

Hibiki fing eine Locke, ließ sie um den Finger kräuseln. Yamato beobachtete ihn einfach nur, sagte nichts mehr. Er spürte diese Blicke auf ihn.

"Okay ich werde gehen wenn´s Recht ist."

Er stand auf, bewegte sich zur Tür, öffnete sie, grinste nur verlegen und verließ das Büro. Erleichtert seufzte Yamato auf.

"Was habe ich nur getan..."

Er hörte noch die Schritte im Gang verkommen. Hibiki war nicht nur ein potenzieller Gegner sondern er zeigte so viele Emotionen für ihn wie niemand anderes. Er stützte sich auf die Schreibtischkante, atmete langsam ein und aus, bis er sich wieder an die Arbeit machte...

Kapitel 16 - Akte XYD (Teil 2)

Hibiki war auf vieles gefasst gewesen, als er JP´s erneuert betrat, aber auf manche Dingen konnte er nicht gefasst sein. Tja so ein Moment schien ihn nun endlich zu verflogen, denn wisst ihr was man als Rechte Hand von Yamato machen darf? Büroarbeit! Berichte schreiben und Berichte schreiben und Berichte schreiben... Doch auch manchmal musste man in Action treten, meiste Zeit verbrachte man damit die Siegel zu untersuchen, abzustempeln und Dämonen die Amoklaufen zu besiegen. Seit einigen Wochen arbeitete er auch schon bei ihnen. Es fiel ihm manchmal sehr schwer, College leben und JP´s Arbeit unter den Hut zu bekommen doch Hibiki würde es niemals zu zugeben, dass es zu schwer war. Er hatte von Yamato, in einer kleinen Zweigstelle in Shinjuku, ein Büro bekommen, da er ja die Rechte Hand war angeblich. Yamato war zwar nicht hier, da die Hauptbasis sich in Osaka befindet, aber hatte immer wieder ein Auge auf ihn geworfen mit Makoto. Makoto in der Zwischenzeit freundete sich mit Hibiki unter großen Umständen die Yamato anrichtete mit der Überwachung sehr Gut an. Sie war faszinierend von ihm, die Sichtweisen seiner Welt die er ihr vermittelte, wie niemand anderes taten ihr Gut. Das Büro war mit vielen Dingen ausgestattet, die hohe Qualität besaßen. In dem Zentrum des Zimmers stand ein dunkel-brauner Schreibtisch, mit großer Schreibtischlampe in der rechten Ecke, Lap-Top in der Mitte des Tisches und mehrere Akten, Berichten, Fassungen und Aufgaben überall verteilt, die er erledigt werden musste. Ein schwarzer Leder Drehstuhl, auf dem Hibiki saß, quietschte ab und zu. Hinter ihm waren die Bodenlangen Fenster, Blickrichtung Stadt, mit schwarzen Vorhängen, die die Wand schmückten elegant. Die Wände waren klassisch weiß und mit Regalen von den Seiten links und rechts mit Büchern förmlich überfüllt und der Boden mit braunen Parkett ausgelegt. Selbst nach Joseph suchte Hibiki, er kam einfach von dem Gedanken nicht weg, dass er mehr weiß als er vor gibt. So weit Hibiki wusste gab es einzelne Berichte von Labor Experimenten die etwas mit den 12 Reihen-Dämonenrassen zu tun hatte. Es gab auch noch andere gemischte Rassen aber diese waren unerforscht. Aber keine Menschenexperimente. Hibiki schob sich in seinem Drehstuhl her, versuchen die Langeweile zu vertreiben. Die schwarze Stofflederjacke mit den Goldenen Verzierungen lag offen über seine Schultern, der weiße Pulli lugte hervor mit den Hasenohren, die schwarze Hose hoch gekrempelt, die Stiefel achtlos im Raum verteilt liegen gelassen. Er zog Grimassen und dachte über seine beendeten Arbeit nach. Yamato war wirklich perfekt in solchen Dingen. Die Öffentlichkeit zu manipulieren so das alles nur wie ein Unfall des Belüftungssystem war. Die perfekte Erklärung, das die Lüftungssysteme umgekehrt wirkten mit hoher Windgeschwindigkeit und sogar mit vielen weiteren einen Tornado erzeugen konnten, beeindruckte er alle Menschen. Das kauften sie ihm ab. Selbst für Hibiki hatte er alles geplant, ihm ein Büro gegeben die Stunden so eingeteilt das er genügend Schlaf, Zeit für College und JP´s hatte. Er war ein Mann der Wunder. Was Hibiki jetzt noch den Magen und einen Stich im Herzen versetzte, war das treffen vor 2 Tagen.
 

Vor 2 Tagen trafen sie sich erst dort wieder, nach vielen Wochen. Hibiki wurde dort hin beordert, weil es zu einem Meeting der D-Case und Daten in der Umgebung von Shinjuku waren. Sie mussten zu einem Entschluss kommen und heraus finden was passierte. Hibiki mit seinen Fähigkeiten wurde von Yamato vorgeschlagen, angenommen und trug alles vor, machte es Perfekt wo die anderen Mitglieder nicht mehr nein sagen konnten.

"Wir können die Zivilbevölkerung nicht mit hinein ziehen, egal was kommt", waren seine Worte.

Der Entschluss den jeder mit einem nickten zu stimmte. Sie kamen auf das abkommen das Hibiki befördert und die Kontrolle für die auftauchenden D-Cases bekam, sowie die Führung des Einsatzes da seine Einsätze sehr präzise waren, ohne mehr nach ihnen zu fragen. Als Hibiki den Meetingraum verließ begleitete ihn ein JP´s Agent um ihn Berichte von weiteren D-Cases zu reichen und unterhielt sich mit ihm. Er hatte blass Schwarze Haare, leicht gewellt, über Müdetes Gesicht. Die Uniform die aus gelber Lederjacke, schwarzer Hose und weißen Stiefeln bestand, blätterte an einigen Rändern ab. Im großen und ganzen wirkte er Müde.

"Sir alles was wir wissen ist, das sie es auf junge Zivilisten abgesehen haben, doch wir können nicht heraus finden warum-", er stockte, fing an zu zittern.

Hibiki blickte ihn irritiert an, bis er selbst merkte das ein groß gewachsener Mann mit weiß-grauem Haar in seine Reichweite kam.

"Yamato", die Stimme verzerrt.

Er war der einzige der ihn nicht Chief nannte, sich auch zu gleich weigerte ihn so zu nennen. Die weiß-grauen Haare sind das Zeichen der Hotsuin´s, sowie der lange schwarze Ledermantel mit der langen schwarzen Krawatte. Das Gesicht besaß keine Emotion, wie ein Stein. Hohe Wangenknochen, perfekte Nase, lilane Auge mit weißen Wimpern unter einem erstarrenden Blick.

"Hibiki ich habe gehört das du in einem Meeting warst für die D-Cases. Jetzt besitzt du volles Kommando, nicht wahr?", ein Blick der Zufriedenheit, zierte ihn für einen kurzen Moment.

Er starrte auf ihn herab, Hibiki schnaubte nach Luft, bis er Yamato ins Gesicht blickte.

"Wohl wahr."

Mehr kam nicht aus seinem Mund hervor, da der Rest wahrscheinlich in der Speiseröhre steckte. Er fühlte sich unwohl in seiner Präsenz, ganz gleich ober ihn mochte als Freund oder nicht, denn schließlich war er manchmal mehr als kompliziert.

"Wenn du mich dann entschuldigen, könntest."

Er beugte sich kurz als Geste der Entschuldigung und ließ ihn stehen. Yamato schmunzelte nur kurz bis er sich zu dem Agent drehte.

"Mach dich an die Arbeit", sagte er dominierend.

"J-J-Jawohl, Sir!", schrie dieser zitternd.

Er salutierte und eiferte Hibiki hinter her.

"Wir werden uns schon bald wieder sehen."

Er ging in die Entgegengesetzte Richtung ohne um zu schauen.
 

Hibiki schmunzelte bei den Gedanken, das er keine Angst vor ihm hatte, nein er ließ sein Herz viel zu schnell schlagen, das ist was ihn sich nicht wohl fühlen ließ. Aber nicht nur das bereitete ihm Sorgen, sondern das Auftauchen von Joseph und die ständigen Dämonen, so als wäre irgendwo ein Portal oder Tür auf gebrochenen wurden- Ein stoß durch zuckte Hibiki. Na klar darauf ist er noch nicht kommen. Eines der Portale oder Türen, war doch egal wie man es nannte! Er wühlte sich durch einen Stapel Akten, schmieß sie zu Boden, sprintete zu den Bücher, warf sie hinaus. Nur ein bestimmtes Buch wusste etwas über die Standorte der jeweiligen Portale oder Türen, wie auch immer, bescheid, Hibiki warf jenes Buch zur Seite das diese Informationen nicht enthielt, kletterte die Regale nach oben, abwärts, durch forstete alles. Die Tür schlug prompt auf.

"Entschuldige das ich-", sprach die Frau in einem ausdrucksvollem Ton.

Es war Makoto.

"Oh Makotoooo-!", schrie Hibiki mir Freuden, seine Freundin zu sehen.

Hibiki fiel, Makoto rannte noch schnell um ihn auf zu fangen, doch konnte ihn nicht mehr erreichen und wurde unter ihm begraben.

"Auaaa", kroch es unter seinem Rücken empor.

Hibiki sprang auf und reichte Makoto die Hand. Sie nahm die Hand entgegen, stiebte den Staub von ihren Sachen und funkelte ihn böse an.

"Was hast du da gemacht! Das ist viel zu rücksichtslos! Du könntest dir ernsthaft etwas brechen!"

Er kratzte sich mit der Hand am Hinterkopf, lächelte verlegen, trat auf einen Fuß. Er betrachtete sie genauer. Die Haare waren verwuschelt, die Augen Müde und sie stank stark nach Parfüm. Wo ist sie bloß wieder stecken geblieben? In Doglous?

"Ich suche das Buch der Portale oder Türen. Weißt du zu fällig wo es ist?"

Makoto schaute ihn dreist an, seufzte und schüttelte den Kopf. Ihre blau-schwarzen Haaren wedelten schwungvoll hinter ihr her. Die Augen weit aufgerissen um die ganze Umgebung zu inspizieren, die farblosen Lippen zu einem Strich, nun wirkte sie wie eine Puppe mit wuscheln Frisur. Hibiki musste sich dazu bringen nicht durch die Haare selbst zu wuscheln, denn sie sah einfach bescheuert schrecklich aus, bescheuert schrecklich im Sinne zum Lachen!

"Wozu brauchst du es?"

Hibiki drehte sich um und begann die Bücher wieder in die alten Orte zurück zu räumen, Makoto half.

"Es ist zwar nur eine These, aber..."

"Aber?", fragte sie nach.

Sie trug in ihren Händen einen Stapel Bücher, erneuert kletterte Hibiki mit Vorsicht die Fächer der Regale hinauf und nahm Makoto Bücher ab. Alles musste sortiert werden.

"Was nun mit dem aber?"

"Wie ich gesagt habe, diese These ist verbunden mit wenn und aber."

Sie zog ein verärgertes und unwissendes Gesicht.

"Wie meinst du das?"

Sie war konfus, ja wahrscheinlich.

"Wenn eines der Portale in den alten Shinjuku-Schreien, was eher unwahrscheinlich ist. Besser gesagt eines der Siegel bricht dann kommt doch entweder ein Dämon oder etwas ähnliches heraus."

"Ja.", sagte sie mit, Das weiß doch jeder, Ton.

Makoto reichte ihm die nächsten Bücher.

"Dann nehmen wir mal an, das einer dieser Dämonen sich wegen Einsamkeit, Kontaktlosigkeit, Furcht selbst das Leben nimmt. Was passiert dann mit den Siegel die sie binden?"

Makoto verstummt, die Augen weit.

"W-Willst du damit sagen das ein Dämon hier in der Nähe zu einem Dämonischen Portal wurde?"

Die Stimme klang erschüttert, ihre Augen erstarrt.

"Wo möglich", schnatterte Hibiki Träumlich, was Makoto nervte.

Er sprang runter, lächelte sie an, räumte die Akten vom Boden wieder auf den Tisch und setzte sich wieder in den gepolsterten Drehstuhl.

"Aber da stellt sich die Frage wie es zu einem wurde...", achte sie laut.

"Ganz genau, deshalb werde ich es heraus finden wie es genau entstehen konnte."

Er nickte ihr zu.

"Tut mir Leid dich in deinen Nachforschungen zu stören. Der Chief erwartet dich in seinem Büro hier in Shinjuku gleich. Darum bin ich hier."

Er erstarrte. Was? Was?

"Oh... Okay. Wann will er mich sehen?"

Hibiki kramte aus in einem kleinen Schubfach herum, um die Nervosität zu überdecken.

"Jetzt gleich. Also mach dich fertig."

Somit ging sie. Das kam völlig unerwartet.

"Na Toll ich dachte ich sehe ihn erst in den nächsten Meetings..."

Mit einem Achseln zucken, erhob er sich aus dem Stuhl, schlug die Jacke über seine Arme, richtete seinen weißen Pulli und verließ den Raum.
 

Der Gang war mit vielen Lampen beschmückt die schon die Untergehende Sonne wieder gaben.

"Ich wünschte ich würde nicht mit ihm reden müssen, geschweige treffen."

Er seufzte. Ein große dunkel-braune Eichen Holztür kam in die Sicht. Als Hibiki vor der Tür stand, wartete er. Sollte er klopfen oder wieder gehen. Naja beides handelte ihm Ärger ein. Sein Körper gehorchte ihm nicht und klopfte, wie von einem Willen angetrieben. Was tat er gerade? Das Herz rutschte ihm in die Hose, schlug schneller und er über floss mit Wärme.

"Herein."

Die Monotone Stimme, ließ ihn zusammen zucken, still stehen. Atme tief ein und aus. Okay, öffne nun die Tür. Solche Gedanken flogen ihm durch den Kopf als er die Tür öffnete und hinein trat...

Kapitel 17 - Akte XYD (Teil 3)

Hibiki schlug hinter sich die Tür ins Schloss, als er sein bekanntes Büro betrat. Er atmete schwer und Angstschweiß lief ihm am ganzen Körper entlang. Er hatte Angst keinen Zweifel, die letzten Szenen wühlten noch in seinem Kopf, ehe er langsam wieder versuchte sich zu beruhigen. Der Körper zitterte trotzdem unter den Umständen noch, Angst durch wanderte die Luft und ließ sie träge wirken. Er holte Luft, griff sich an die Brust, fühlte wie sein Herz schmerzte nach diesen bekommenden Informationen. Er kam sich immer kleiner vor, schützend schlang er die Arme um den Oberkörper. Sein Blick viel auf die langen Fenster, ehe er auf sie zu Schritt und die Vorhänge davor zog um sich zu schützen. Der Raum wurde in ein dunkleres Licht gehüllt. Er machte sich dran heraus zu finden wer Joseph wirklich war, in dem er die JP`s Netzwerke dafür ausnutzte. Hibiki schaltete den Laptop an. Die schlanken Finger tippten wirre Zahlen, Nummern, Passwörter bis es klickte und er auf einer Seite mit Daten, Codes, vergangen Ereignissen und Experimenten kam. Experimente. Er klickte darauf. Eine Datei öffnete sich darin. Experimente listeten sich auf den Folgenden Dokumenten nach oben. Hibiki tippte erneuert dieses mal suchte er spezifisch nach Mongo Akten mit den Demonstationsrechter Genforschung mit grüner Haarveränderung. Nichts. Er fluchte, tippte erneuert einige Codes in den Laptop. Denke rational, Joseph besitzt eine Haarveränderung, vielleicht hat es erst später mit der Farblichen Änderung gekommen... Das ist das einzige was noch fehlt. Hibiki ließ Finger über die Tasten gleiten und suchte stattdessen nach Genforschung mit Menschen aus Shimane und Volltreffer. Es gab eine Akte mit der Familie, doch sie hieß nicht Mongo sondern Rose. Merkwürdig. Vielleicht wechselten sie die Namen. Aber Joseph sah so aus als hätte er nichts zu verbergen. Kann es sein das er bloß heraus finden will was hier wirklich alles passiert? Hibiki konnte sich nicht mit diesen Gedanken anfreunden, überhaupt nicht. Tief in Gedanken versunken drehte er sich in seinem Drehstuhl hin un her. Die Tür schlug mit einem Poltern auf. Erschreckt verlor Hibiki sein Gleichgewicht, rutschte aus dem Stuhl und krachte dem Hintern auf den Boden, erlandete mit dumpfen schlag und schrie auf wie Wild.

"Hibiki?", eine bekannte Stimme polterte sich durch sein Unterbewusstsein.

Er starrte mit wütendem Blick auf die erscheinende Person. Yamato stand mit einem vergnügten Grinsen vor ihm, fixierte ihn, doch schien wie immer keine Emotion zu zeigen. Keuchend brachte Hibiki sein altes Gleichgewicht wieder in Schwung und war auf fast gleicher Augenhöhe wie des Gegenüberliegenden. Yamato war größer, geschmackvoller und kleidete seinen Körper in Schwarz mit Gold. Die weiß-grauen Haare leuchteten manchmal nur so einem entgegen. Die lilanen Augen die einen ausziehen konnten, waren unvertauscht und lagen auf Hibiki. Alle Dinge der Welt könnte ihn interessieren aber, die Augen lagen auf ihm und auf niemandem Anderem. Man muss sagen er besitzt dieses gewisse Attraktive, was ihn bei den Frauentrasch beliebt macht. Schließlich war er zu gleich ein Perfektionist mit der größten Erfolgschance.

"Oh, habe dich nicht erwartet", versuchte Hibiki normal zu antworten.

Hibiki brachte ein schwaches Lächeln zum Gesicht, seine Finger berührten den Laptop, klappten ihn zu mit einem Klack. Yamato beobachtete seine Aktion, kreuzte die Arme mit den Dokumenten in den Handschuh gehüllten Händen.

"Wir haben morgen erst den Auftrag, da uns noch die jeweiligen Informationen fehlen zum sofortigen Eingreifen. Was machst du hier?"

"Ah... Öh... Mhm... Habe den Laptop geborgt."

Yamato durfte nicht wissen, das er einen Kumpel oder Feind, bei dieser Entscheidung kam er noch nicht an, hatte der von solchen Experimenten kam und Dämonen beschwörte. Sofort tritt er dann in Kraft und würde alle möglich Mittel benutzen um ihn zu töten dass wollte Hibiki nicht machen ohne auch nur etwas von seinem Vorhaben zu erfahren oder nicht. Nein das kam nicht in Frage!

"Den Laptop geborgt? Ein bessere Lüge fällt dir nicht ein?"

Hibiki´s Augen weiteten sich, nahmen ein besorgtes Gesicht an. Es kam ihm vor das Yamato mit einer Pistole auf ihn zielte und sogar abdrücken würde. Okay er bewegte sich auf dünnem Eis, viel zu dünn. Hibiki´s Körperhaltung, die Ausstrahlung gaben manchmal den Anschein als wäre er zu naiv. Er wirkte zu wahrheitsgemäß und ehrlich. Es störte Yamato, irritierte ihn sogar.

"Also was machst du wirklich hier."

So ein Schuss mit der Pistole auf ihn, dachte Hibiki in Gedanken. Die Stimmung wurde immer gedrückter, Hibiki wusste auch nicht wie er antworten sollte.

"Sorry, aber das sind meine Angelegenheiten. Ich habe mir wirklich den Laptop geborgt um etwas zu recherchieren."

Hibiki sah sehr ernst aus mit dem was er sagte, doch Yamato glaubte ihm kein Wort. Er schlug mit einem lauten knallen die Faust auf den Tisch auf.

"Ich glaube dir kein einziges Wort."

Hibiki Schritt einige male zurück, steppte dann wieder nach vorne, seufzte verlegen.

"Okay, hab´s ja schon verstanden. Bevor du mir den Kopf ab hackst, kann ich dich ja auch mit um Hilfe bitten."

Er grinste hämisch. Er dachte er hatte gewonnen, aber Hibiki würde etwas gewaltiges tun, was ihn retten würde.

"Mit was den?"

Hibiki legte sich Wörter zurecht.

"Letztens habe ich einige Dokumente von Dämonen gefunden die aus ihrer ursprünglichen Form heraus sich verändert haben und komplette neue Dämonen mit Fähigkeiten wurden."

Schnelle Lüge, vielleicht klappt die ja. Naja nicht ganz Lüge, er hatte wirklich vor 2 Wochen die Dokumente gefunden. Sie waren in Englisch, trotzdem entschlüsselte Hibiki sie mit Erfolg und ihm wurde bewusst das JP´s sich um mehr als nur Dämonen sich kümmerte.

"Wo hast du sie gefunden?"

"Ist das von belangem?"

"Nicht unbedingt."

Hibiki warf Yamato einen vielsagenden Blick zu, öffnete den Schieber des Schreibtischs, verstaute den Laptop und wagte einen riskanten Blick auf Yamato, der nachdachte was jetzt geschehen würde. Yamato wusste das Hibiki früher oder später alles herausfand. ohne nach zu fragen, also ist diese Frage eher Loyalität´s entsprechend. Hibiki entschied sich zu gehen, da er keine Antwort bekam. Er passierte gerade Yamato.

"Da du schon die Dokumente gefunden hast werde ich dir ein bisschen was von der Dämonischen Geschichte erzählen."

Sein Gesicht hellte sich auf, lachte förmlich.

"Das wäre toll!"

Mit einem Freudenschrei, schnappte er sich Yamato´s Handgelenk und rannte mit ihm im Gepäck nach draußen in den Flur. Der Kontakt den Hibiki fühlte macht ihn noch unendlich glücklicher. Yamato warf Hibiki einen warnenden Blick zu, schüttelte den Kopf, riss das Handgelenk von ihm frei und stolzierte mit erhobener Statur Hibiki hinter her, der schon eilig zu seinem Büro rannte. Die Dokumente in Hibiki´s Büro schon längst vergessen, auch er fühlte etwas Fröhliches in sich selbst auf keimen. Was er aber schnell wieder unterdrückte.
 

Beide saßen auf der Couch sich gegenüber, Tassen mit Kaffee in den Händen. Hibiki wartete geduldig, pustete über den Kaffee. Yamato stellte den Kaffee auf den Unterteller, überschlug seine Beine, stützte seinen Arm auf die Couchlehne, bequemte sich in seinem Sitzplatz. Kuckte auf den Dampf des Kaffees, er begann zu erzählen.

"Vor vielen Jahren wurden die reflektierten Teilchen von Menschen in neue umgewandelt, diese bekamen den Namen Daemion, daraus auch die Ableitung Dämon. Menschen mit stärkeren Emotionen, Wille und Fähigkeiten wurden zu Daemion. JP`s untersucht seit Jahren diesen Ursprung und vor Jahren stießen wir auf die spirituelle Dimension dieser Teilchen mit unterschiedlichen Zusammensetzungen. Doch sie waren durch die 12 Tore versiegelt."

"12 Tore?"

Yamato kuckte ihn an, da er die Verwunderung bemerkte.

"Die 12 Tore des Nibelungen Königreich."

"Das Königreich der Dämonen?!"

"So kann man es auch bezeichnen."

Er räusperte sich um weiter zu sprechen.

"Man muss die gleichen Pigmentischeneigenschaften plus die zugehörigen Teilchen Auflösung der eigenen spirituellen Kraft erzeugen können, meist aus den Fähigkeiten oder Emotionen der Menschen, wenn dann ein Deamion drauf reagiert sammelt er die Kräfte und materialisiert sich."

"Also das ist die Dämonenbeschwörung, wie bei dem Terminal, nur noch komplexer mit der eigenen Erfolgsrate, huh.."

"Nicht ganz. Wir unterteilen uns in weitere Teilchen. Nicht nur Emotionen, Fähigkeiten spielen eine Rolle. Auch das befinden und Bewusstsein desjenigen. Deshalb ist es den Menschen verboten die Deamionwelt zu betreten, geschweige zu erforschen. Doch um diese Welt vor den Attacken zu schützen, traten wir in das Reich durch eines der 12 Tore."

"Wie habt ihr das gemacht?"

Yamato schaute auf, grinste vielleicht sogar.

"Wir nahmen einige Opfer der Rosefamilie die mit mächtigen Bewusstsein, Fähigkeiten und Emotionen geboren kamen."

Hibiki schluckte, hielt den Atem an. Die Rosefamilie. Das hatte er gerade gesagt? Yamato spürte den tiefen Eindruck von Hibiki. Er verfluchte hingegen, dessen Yamato´s krasse Instinkte. Die Rosefamilie wurden Opfer, Laborratten,...

"Leben sie dennoch?"

Jetzt stockte Yamato, gab Hibiki einen verwirrten Blick.

"Dies ist doch nicht vom belangem, da sie schon lange ein Dorn im Auge waren."

"Aber dafür muss man sie doch nicht töten!"

Hibiki wurde laut. Yamato starrte ihn wütend an.

"Es liegt in der Vergangenheit, keiner hat ÜBERLEBT."

Aber wer war dann Joseph wenn er gar nicht am leben sein kann...

"Haa... Alle Spuren waren beseitigt und selbst das heutige viel verbesserte JP´s kann diese Dateien nicht ersetzen. Deshalb ist es auch sehr wichtig für uns von Ronaldo die Dokumente zurück bekommen."

Hibiki schlürfte den Kaffee runter, stellte den Topf auf den Tisch zurück und kuckte Yamato an, der vergessen in seinen Gedanken hing.

"Weißt du auch wenn du versuchst deine Leistungsorientierte Gesellschaft überall durch zu bringen, wird es immer wieder jemanden geben der dich stoppen will."

Yamato ließ ein leises lachen erhallen.

"Höchst wahrscheinlich."

"Aber ich will noch wissen was mit der Reise zum anderen Reich passiert ist, wie die Tore versiegelt wurden."

Hibiki kreuzte seine Beine im Schneidersitz auf der Couch und blickte Yamato begeistert an von den Geschehnissen.

"Manchmal bist du selbst das größte Rätsel. Wie kam man sich für solche Dinge bloß interessieren?"

"Oftmals hat das meiste bloß etwas damit zu tun das ich versuche dir zu helfen oder anderen, mit den Dingen die ich mache. Kurios ist das, weil die meisten Angst vor dir haben, ich nicht. Gerade nicht wegen deines Standes, nein sondern ich mag dich so wie du bist. Egal ob eisern, kalt, Emotionslos, Aufopfernd. Du tust alles meist nur für die Menschen die du hasst. Das ist echt faszinierend."

Wieder dieses prickelnde, elektrisierende Gefühl machte sich in Hibiki breit, seine Wangen nahmen eine leichte Rötlichkeit an, er wandte die Augen von Yamato ab. Yamato immer noch da sitzend und berührt, doch auch in ihm kam ein warmes Gefühl zum Vorscheinen. Einige Minuten saßen sie da, Yamato starrend auf Hibiki und er selbst weg kuckend. Er klatschte in die Hände.

"Du willst ja wissen wie es weiter geht, richtig?"

Er nickte voller Spannung.

"JP`s brach vor 30 Jahren mit dem letzten Kopf der Hotsuinfamilie also mein Großvater Raven Hostuin eines der berühmten Siegel. Besser gesagt das 12te Siegel, dieses befindet sich auch in unserem Gewahrsein. Wo darf ich dir nicht erzählen, aber auf jeden Fall, kann ich selbst den Ort nicht erreichen, alles dank Alcor."

Er biss sich auf die Zähne, holte tief Luft.

"Jeden Fall als Raven durchbrach, nahmen sie die Rosefamilie als Opfer, somit bekamen sie den Eintritt gewährt."

"Kurz gesagt ihr brach ihre Teilchen in Informationen um die ihr dann in Energie umgewandelt habt?"

Yamato verkniff sich sein Lächeln nicht.

"Ganz genau."

"Was passierte danach als sie eingetreten waren. Los erzähl schon!"

Hibiki platzte förmlich vor Neugier.

"Mhm..."

Yamato dachte intensiv nach, wie er es ihm erzählen konnte. Plötzlich klingelten bei ihm alle Alarmglocken, als er ein verheerendes Grummeln hörte. Schlagartig sprang er auf, zückte sein, klappte es auf und richtete es vor sich ihn. Stille folgte.

"HAHAHAHAHAHA!"

Hibiki kullerte von der Couch auf den Boden und krümmte sich vor Lachen. Yamato schickte ihm einen wütenden Blick.

"Haa... Sorry habe heute noch nichts gegessen. Muss wohl endlich hungrig sein."

Yamato schnappte nach Hibiki´s Gesicht und hielt es nach oben gedrängt zu ihm blickend.

"Hungrig?... Du bist unmöglich."

Er lachte verklemmt und kratzte sich dabei am Kopf. Yamato drückte auf die Wangen.

"Nabja webbn mabn nixchts den gbnzen Tab issbt dabnn isbt logibisch dab manb hungerb hatbt."

"Wie bitte?"

Er grinste mit einem gewissen Vorzug, erlöste Hibiki von seiner Qual.

"Naja wenn man nichts den ganzen Tag isst, dann ist logisch das man Hunger hat. HABE ICH GESAGT!"

Wütend stapfte er auf den Boden auf, drehte sich um und spielte ein säuerliches Gesicht.

"In Ordnung ich werde etwas sofort herkommen lassen."

Hibiki wendete sich 180° zurück zu Yamato und funkelte ihn fröhlich an.

"Was willst du?", antwortete er kalt.

"Takoyaki!"

"Bitte?"

"Weißt du nicht was das ist?"

"Nein."

"Dann komm wir gehen essen!"

Hibiki schlängelte seinen Ellenbogen in Yamato´s und lief mit ihm aus der Tür, aus dem Gebäude auf die belebten Straßen von Shinjuku.
 

"Sir, wo waren sie den heute am Vorabend?"

Yamato sah zu Makoto auf. Sie stand mit ihren Dokumenten im Arm vor ihm, schenkte ihm einen besorgten Blick. Der Schreibtisch war groß an dem er saß. Neue Informationen von den Job den sie morgen zu erledigen hatten schienen noch nicht dazu sein.

"Sako."

Sie nickte mit Besorgnis. Yamato unterschrieb die letzten Dokumente, schob sie ihr in die Hand, lehnte sich in seinem Drehstuhl zurück.

"Warum fragst du?"

Sie wich zurück einige Schritte. Makoto war zwar loyal, trotzdem nicht ganz manchmal bei Sinnen. Was auch immer geschieht sie steht mit jemanden in Verbindung den sie liebt und niemals hergeben würde. Nicht mal JP´s weiß wer es ist.

"I-Ich habe mich bloß gewundert..."

Yamato gab ihr einen unzufriedenen Gesichtsausdruck, griff nach weiteren Dokumenten und las sie durch.

"Makoto ich zweifle nicht an deiner Loyalität. Du wirst auch deinem geheimen Lover von nichts in Kenntnis setzten und meine Befehle aus führen, richtig?"

"Ja, Sir!"

Sie salutierte mit Ehre.

"Gut, Dann kümmere dich darum das der Terminal morgen start klar ist nach Nagoya, informiere die Agents das Labor zu bewachen und Fumi die Datenkontrolle schnellst wie möglich zu beenden."

"J-ja, Sir."

Sehr schwach war ihre Stimme, sie kehrte um und verließ den Raum. Yamato dachte an den Vorabend. Hibiki zeigte ihm wie Takoyaki gegessen wurde und nicht nur das es ihm geschmeckt hat. Er strich sich über die Lippen, leckt über sie, als er an Hibiki´s leuchtendes Gesicht in seinen Erinnerungen sieht lachen. Was machte sich für ein Gefühl in ihm breit. Unkalkulierbar, elektrisierend, prickelnd und reizend. Er wollte Hibiki schreien sehen, weinen, zerstören! An was dachte er bloß. Er legte seinen Kopf auf die Hand, die sich mit samt Arm auf die Lehne des Stuhl zu recht gefunden hatte und lächelte leidenschaftlich. Das würde ein Spaß werden. Es wird eine Revolution der Dämonen kommen, er sah es schon vor sich...

Kapitel 18 - Das ich, was geschieht

Als Hibiki entlassen wurde, war er nicht mehr so aufgewühlt und Emotionell. Er hatte nicht geahnt das er Yamato so sehr vermisst hatte, dass er gleich weinte. Doch auch nichts hatte sich wirklich verändert. Hibiki stand vor einem kleinen Gebäude das wie eine Zweigstelle von JP´s aus sah. Naja nicht wirklich wie eine Zweigstelle, für normale Zivilisten wirkte es wie ein Wirtschaftsgebäude das mit Technik sich umfasst. Die gewagten Fenster auf den 4 Etagen, die grüne strahlende Farbe, der Pracht Eingang am Boden des Gebäudes in der Mitte, öffnete und schloss sich mit Schiebetüren. Wenn man nicht wusste was wirklich hinter dieser Fassade steckte das sich mit Technik umfasst, würde man sagen das es ein normaler Betrieb mit Arbeitern war. Was Hibiki selbst heraus fand aus Kuriosität ist, das mehr als 30% der Wirtschaft Eigentum und Betrieb von JP´s ist, aber die meisten interessieren sich dafür nicht, so lange sie kein Problem mit ihnen haben. Hibiki kehrte dem Gebäude dem Rücken zu, ging rechts entlang auf dem gepflasterten Fußweg und schaute nicht zurück. Das Gebäude lag in Mitten eines Regelrechten Verkehrsmechanismus. Fast an jeder Ecke aus gesehen, steuerten mindestens die Hälfte auf das Gebäude zu. Man müsste mal ein Schild aufhängen, HIER IST EINE GEHEIME ORGANISATION DIE UNS AUS DEN SCHATTEN HER BESCHÜTZT, BEWACHT UND SOGAR STALKT WENN MÖGLICH. Er kicherte leise, wenigstens sitzte der Sarkasmus noch. Hibiki befand sich tief in Shinjuku im Teil der Geschäftsbezirke, zückte sein Handy aus der Hosentasche und tippte eine Nummer ein als er aus der Sicht des Gebäudes war. So wie er Yamato kannte, wurden ihm bestimmt schon einige neue Agents auf den Hals gesetzt die ihn stalken sollten. Auf jeden Fall konnte er eine Verfolgung nicht ausschließen um zu entkommen. Er spürte die zweifelnden Augen im Rücken und es lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Er klappte es wieder zu, schob es in seine Taschen, schaute eifrig nach rechts und links, sprintete im nächsten Moment über die Straße auf die andere Seite. Er sprintete mit seiner übrigen Kraft die Straße entlang und hörte hinter ihm schweres aufschlagen von Stiefeln. Also bestätigte es seine Vermutung. Er bog in eine Gasse ab weg vom Verkehr, wendete sich links. Sackgasse. Mist sie würden kommen.

"Hey!", rief eine unbekannte Stimme von oben.

Auf die unbekümmerte Stimme von oben wurden Hibiki aufmerksam. Er trat von einem Fuß auf dem anderen und suchte mit den Augen die Gasse entlang.

"Er ist da lang!"

"Mist!", zischte er.

Wieder die Stimme. Schlagartig wurde er am Kragen gepackt, nach oben gezerrt, nein kein weiter Verfolger oder Stalker, nicht schon wieder, er wollte los schreien, aber eine Hand verdeckte den Mund, so das nur unterdrücktes Röcheln heraus kam. Jetzt würde er lieber von den JP´s Stalkern gefasst werden. Verstohlen schielte er nach hinten. Der-Am-Kragen-Packer saß in der Hocke hinter ihm, legte den Zeigefinger auf die Lippen, was zeigte das Hibiki ruhig sein sollte und deutete auf die Menschen unter ihm, Hibiki starrte nach unten. Er hockte auf einem kleinen Balkon, rechts an der Wand, einige Meter unter dem Standpunkt wo er bis eben noch gestanden hatte. Der Balkon bestand aus schwarzen Metallstäben mit einer Feuerleiter zum ein- und ausfahren nach unten, oben bis zum Dach, doch leider ist die Leiter nach oben gezogen wurden, so das es ein Perfektes Versteck vor den Agents war. Die Agents wuselten hastig umher und glaubten ihn verloren zu haben ohne nach oben zu kucken, Vollidioten, bewegten sie sich rückwärts. Der-Am-Kragen-Packer beschützte ihn vor denen. Sie waren wirklich achtlos. Er wurde aus seiner Erstarrung befreit, Hibiki rang nach Luft und kuckte den Am-Kragen-Packer an. Ein weites Grinsen breitete sich über den Mund, grünes Haar, das in verschieden Richtungen stand, fiel ihm ins Gesicht und braune Augen begutachteten ihn, ein lederner Mantel bekleidete fast seinen ganzen Körper. Hibiki starrte ihn verwirrt an.

"Halt dich von den Spinnern mit Betrieben fern."

"W-was?"

Verwirrung durch griff die Atmosphäre.

"Oh, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Wie unhöflich, aber zuerst sollten wir hier weg, falls sie umdrehten"

Er streckte die Hand aus. Hibiki stutzte, aber irgendwo hatte der Fremde recht. Als er das Gesicht genauer betrachtete, fiel ihm auf, das er hohe Wangenknochen, große Nase, vollen Mund und strahlende Zähnte das Grinsen zäumten. Von den Anblick her schüttelte Hibiki sich und betrachtete ihn erneuert. Merkwürdig, er kam ihm bekannt vor, aber woher..

"... Warum hast du mit geholfen."

"Oh, das war ganz einfach. Ich habe dein Handy getreckt hier in der Nähe, schließlich hast du eine Nachrichtennotiz gesprochen ins Handy richtig?"

Er nickte bewundernswert, Hibiki lachte freudig. Der Typ ließ die Leiter wieder nach unten gleiten und rutschte hinunter, Hibiki hinter her.

"Wie kann ich dir deine Hilfe zurück zahlen?", sprach er den Mann an.

Der Fremde war einen halben Kopf größer als Hibiki und unter dem Mantel zeichneten sich schwach Muskeln ab.

"Ganz einfach, erzähl was du mit denen am Hut hast."

Hibiki zuckte genervt mit den Achseln, wie viele mal kam heute die Frage mit WEM er es hier zu tun hatte schon vor, es kümmerte ihn nicht mehr, als konnte er auch zu gleich der ganzen Welt verkünden was er hier trieb.

"Ich werde dir eine Gute Antwort geben... Eine von der Regierung eingesetzte Organisation die sich mit den wilden ,,Dämonen-Dingen,, beschäftigt und die Wirtschaft stark beeinflusst", stieß er mit sarkastischen Ton unter zusammen gebissenen Zähnen.

Er bleib stehen, wendete sich und grinste.

"Cooolll~Hab ich wieder was zu tun!"

Bitte, was? Hibiki klatschte sich in Gedanken gegen die Stirn. War er auch ein STALKER? Warte wie kommt er darauf das er ein Stalker ist?

"Dir hänge ich auch das Schild Stalker um!", murmelte Hibiki.

"Was?"

Wie ein Esel sah er ihn an... Beide traten aus der Gasse wieder auf die Straße, liefen nebeneinander her. Der Kerl stemmte seine Arme hinter seinen Hals. Hibiki konnte seine Neugierde manchmal nicht unterdrücken.

"Woher kommst du den eigentlich. Grünes Haar ist nicht üblich für Japan, nicht wenn es gefärbt ist"", plapperte er unbewusst aus.

Er drehte sich kurz um, grinste.

"Mann ey ich komme doch auch aus Japan. Besser gesagt aus Shimane, Chugoku."

"Warum hast du dann grünes Haar?", fragte der Schwarzhaarige.

"Fragst wohl gerne?"

Hibiki stutzte, ließ ein gekränktes Lachen erklingen.

"Eigentlich... Ich will nur... Bin einfach zu Neugierig!", sprach Hibiki.

Der Kerl drehte sich nicht um und es herrschte für eine Weile Stille. Hibiki wollte seinen Mund öffnen um eine Entschuldigung zu sagen.

"Hast wohl Recht! Jeder wäre Neugierig, wenn man grünes Haare sieht bei einem Japaner. Is ja auch seltsam."

Er lachte nervös. Hibiki wurde das Gefühl nicht los, dass diese Worte ihn hinters Licht führen sollten. Von außen wirkte er nur mal, aber, was war das für ein Gefühl bloß das auch sein Atm sich vereiste in der Nähe dieses Mannes. Er zog den Pulli enger an den Körper und folgte dem Mann.

"Okay, ich beantworte dir deine Fragen wenn du mir meine beantwortest", sprach er.

Nur eine Beantwortest... Es wurde immer seltsamer und wahrscheinlich bemerkte er es jetzt auch. Hibiki schluckte den Kloß im Hals hinunter, räusperte sich und blickte in Braune Augen die einen verführen konnten. Das Licht spielte ihnen einen Streich und er verlor sich in ihnen. Er mochte die Augen dieses Mannes nicht, sie sollten warm wirken, aber sie sind kalt, skrupellos und nur für eigene Vorteile gedacht, wenn jetzt hier eine gute Wand wäre würde Hibiki seinen Kopf dagegen Hämmern.

"Klar!", sprach der Schwarzhaarige um den Anderen zu beruhigen.

Er räusperte sich, wahrscheinlich erwartete er nicht eine so schnelle Antwort.

"In meiner Familiengeschichte waren wir früher Laborratten", seine Stimme klang angeschlagen und ernst.

Ins Geheim hoffte er, das auch nur irgendetwas dieser Wahrheit entsprach, er beschloss mit zu spielen um ihn helfen zu können. So viel Traurigkeit wollte er nicht in den Augen der Menschen sehen und immer ihnen sofort helfen, auch auf langen Umwegen.

"L-Laborratten?!", fragte Hibiki verunsichert.

"Ja, Laborratten. An meiner Ururgroßmutter und Ururgroßvater wurden Experimente der Genforschung probiert", sprach er mit einem kniffligen Unterton des Hasses.

Aber des Hass, war gelogen das spürte Hibiki unter allen, Hass den er jemals bekam.

"So gesagt ihr wurdet dafür benutzt um Fehler zu korrigieren, richtig?"

"Wow, bringste Hammer aufn Punkt!", der Grünhaarige Sprach mit leichtem Akzent aus Chugoku.

"Und die Resultate waren das unsere samt braunen Haare grün wurden. Das ist aber noch nicht alles wie bekamen auch eine hohe Intelligenz vererbt", er konnte Gut Schauspielern, aber nicht zu Gut.

Hibiki durch schaute ihn, ja das stimmt das man mit bestimmter Forschung Gene ändern kann, aber nicht die Intelligenz.

"..."

"Sprachlos was alles Menschen, tun können", ein neckender Ton.

"Es ist grausam, ganz ehrlich, das ist gar nicht Menschlich", sagte Hibiki überraschend zu sich selbst.

"Haste wohl Rescht!"

Der Schwarzhaariger ignorierte den Kommentar und bearbeitete in seinen Gedanken die Informationen. Beide liefen eine kleinere Straße entlang, die ersten Sonnenstrahlen verschwanden schon am Horizont, immer weniger Menschen begegneten ihnen.

"So was machst du dann hier um genau zu sein?", sicher ist sicher.

Er lachte.

"Ganz einfach mein Großvater wahr in einen Unfall verwickelt. Dieser Unfall hatte mit einer Organisation zu tun die im Schatten der Regierung sich mit Dämonen beschäftigte. Er fand alles mögliche heraus, infiltrierte sie und ließ einige Wertvolle Dokumente verschwinden, sowie die erste Auflage der Summoning App die er mir vererbte und nun werde ich weiter mach wo er aufhörte", keine Zweifel er sagte es wahrheitsgemäß.

Hibiki stutzte, die Erste Auflage des Summoning App, er wusste zwar nicht viel, aber Fumi erzählte ihm etwas davon. Das sie sehr selten gewesen war, von der Familie des Chiefs also Yamato´s Seite stammt und sogar eine Zusatzfunktion besaß. Aber diese Verschwand vor umgerechnet 23 Jahren.

"Er kam bei einem arrangierten Unfall ums Leben deswegen kamst du nach Shinjuku um heraus zu finden was abgeht", Hibiki schenkte seinen Worten glauben, Yamato wäre dazu in der Lage, aber würde er das tun?

"Ganz genau!"

Die Stadt war hinter ihnen und die Straßenlaternen schalteten einer nach der Anderen sich ein. Sie waren aus dem Getümmel der Menschenmassen und wanderten die Trampelpfade entlang zum Shinjuku Park. Die Stadt veränderte sich nicht wirklich mit dem verschwinden der Sonne und die Lautstärke übertönte manchmal ihre eigenen Worte die sie wechselten. Der Kerl hieß Joseph Mongo. 23 Jahre alt und Computerfreak wie Hibiki mitbekam. So konnte er sich also auch in sein Handy hecken, aber das hätte Fumi dann auch mit bekommen oder jemand anderes. Was versteckte er? Er erzählte Hibiki das er vor einiger Monaten das erste mal auf Dämonen traf und sich sofort dran setzte sie zu identifizieren. Woher sie kamen, Richtungen und so weiter. Hibiki beantwortete auch seine Fragen, wie zum Beispiel das er selber auch Dämonen beschwören konnte, ließ aber den Fakt mit Nicea außen vor.

"Echt genial! Was für welche?", Bewunderung trat in die Stimme von Joseph.

"Ich kann Byakko und Suzaku beschwören. Und du?"

"Was die? Mein Großvater hatte mir von denen erzählt. Byakko die stärkste Gottheit der Vier Richtungen und Suzaku als eines der mächtigsten Schützungsdämonen. Normale Menschen kriegen es nicht mal auf die Reihe einen mittleren Dämonen zu beschwören", jetzt diskriminierte er auch noch wie Yamato das Zivilvolk.

"Es ist nicht so als hätte ich es gewollt."

Joseph drehte sich um, stützte sich auf die Hüfte und zeigte mit dem Finger auf ihn.

"Komm sehee ess doochh nii so!", sagte er lang gezogen.

Er grinste breit, Hibiki tat dasselbe im Moment.

"KYAAAA!", ein Schreien störte sie.

Das Gekreische einer Frau ließ sie umher fahren. Es kam aus dem Park. Sie schauten sich an, nickten und rannten in die Richtung der Schreie. Eine Frau kauerte am Boden, zitternd umklammerte sie ihre Handtasche, stand auf, lief in die Beiden und schrie panisch auf, stürmte vorbei und ließ Hibiki und Joseph stehen. Joseph suchte den Ort ab, sprang zurück und zückte sein Handy.

"Mach dich klar Hibiki!"

Hibiki zog sein Handy, starrte nach vorne. Eine Art klecksige Form erschien. Schwarz, weiß gepunktet mit einem Auge sah sie dumm und unwissend aus. Sie schoss spitze Tentakeln nach vorne, beide wischen aus.

"Byakko!"

"Nozuchi!"

Der Tiger schleierte sich um Hibiki und ein kugelrunder Fellball, mit langem grauen Rüssel und grauen schenkligen Beinen links und rechts türmte sich neben Joseph.

"Geh und zertrümmer ihn!"

Nozuchi hieß der Dämon, schlug mit dem Rüsseln kräftig nach vorne, der Gegner fiel in sich wie ein Pudding und formte einige Sekunden sich später und schoss mit den Tentakeln.

"Wagh!", schrie es auf und verschwand in einem glimmernden Schein.

"Byakko zeigs ihm!"

Hibiki ließ den Tiger mit der Pranke aus schlagen, doch selbst die verfehlte.

"Äh... Weglaufen, oder?!", schlug Joseph vor.

Der Pudding formte sich zu Stacheln warf sie nach ihnen aus, beide wurden geschrammt an Armen und Beinen als sie zur Seite kullerten. Der nächste kam geschossen direkt auf Joseph, verfehlte ihn kurz am Arm, Schweiß und Angst stand ihm ins Gesicht geschrieben.

"Ich bin außer Gefecht!", spuckte er feindselig aus.

Immer wieder ließ der Pudding seine Tentakeln aus fahren nach ihnen. Zwar wischen sie aus, aber auch nur mit Kratzern. Sie versteckten sich hinter einem dicken Baum wo das Geschützte nur auf ihnen so prasselte. Byakko war schon längst verschwunden, weil er ihnen den Weg zum Baum bahnte. Mit jedem weitern Hieb wurde das Geschütz stärker. Was zu tun? Hibiki hielt sein Handydisplay zum Monster um die nächste Attackrichtung heraus zu finden. Da viel es wie ein Spiegel von ihm. Es hatte Joseph nur kurz verfehlt aber, nicht direkt getroffen, natürlich, warum fällt ihm dies erst jetzt auf!

"Ich weiß wie wir diesen Dämon aufhalten!"

"Ach wie!? Erklär es dem Idioten!", der Sarkasmus war noch da, okay.

Als die Tentakeln sich zurück drängten, stellte sich die These für Hibiki war. Dieser Dämon hatte nur eine Begrenzte Reichweite mit maximaler Geschwindigkeit auf 140 Stunden pro Kilometer.

"Suzaku!"

Der Feuerphönix brachte den Himmel mit seinen Flammen zum leuchten. Das Rot-braune lange Federkleid das sie wie beim Pfau aufrichtete am Rumpf des Phönix, links und rechts befanden sich jeweils die Flügel zum fliegen, die langen braunen Krallen die Empor ragten, der lange Hals wie von einem Schwaan, der braune Schnabel und die blutroten Flammen die den gesamten Körper elegant umrammten. Wenn er auch wirklich Recht hatte dann klappte dies auch.

"Suzaku flieg in den Himmel so hoch du kannst!"

Er gehorchte und flog so hoch wie es ihm erlaubte die Flügel trugen. Die Tentakeln verfolgten ihn hielten jedoch in mitten halber Strecke an.

"Verstehe! Dieses Ding kann nur bis zu einer gewissen Weise und Schnelligkeit sich formen. Gut gedacht!"

Er patschte Hibiki auf den Rücken, denn er sich dann vor Schmerz rieb.

"Suzaku verbrenn ihn! MARAGI !"

Der Himmel erleuchtete erneuert, schickte mehrere Feuerbälle zum Dämon das aufschrie, die Tentakeln zuckten zurück und mit leichtem Aufschrei verschwand auch dieser im glimmernden Schein, wie jeder Dämon.

"Puh...", Hibiki pustete erleichtert die Luft aus.

Hibiki schickte Suzaku zurück und schaute Joseph an. Er benahm sich komisch, viel zu komisch.

"Mann ey, echt krass das du das alles in kurzer Zeit heraus findest. Naja ich muss dann wohl gehen!"

Er machte kehrt, verabschiedete sich und flitzte davon wie eine Biene von der Tachantel gestochen. Hibiki blieb verdattert zurück, Hand noch immer aus gestreckt, schüttelte den Kopf und begann seinen Heimweg an zu treten. Joseph verbarg etwas vor ihm, das machte Hibiki zwar Angst, aber Joseph noch mehr. Viel zu viel war heute passiert. Er musste über alles nachdenken und versuchen heraus zu finden was JP´s und Josephs Motive sind. Naja JP´s Motive waren ihm ja eigentlich bekannt. Doch erstmal benötigte er eine Mütze Schlaf. Hibiki schnüffelte an sich, nickte dann angewidert, Jap sowie eine Dusche.
 

Joseph bog blitzschnell um die Ecke, schaute sich um, ja das ihn niemand verfolgte.

"Ich hab dich gefunden, oh Shining One. Das wird ein Spaß", knurrte er wie ein Hund.

Ein hämisches Lächeln umspielte die vollen Lippen, er zückte sein Handy und starrte auf den Bildschirm. Auf dem Display erschien ein Bild von Hibiki wie er, die JP´s Agents begleitete.

"Ich werde am Ende derjenige sein der dein Leben zerstört Yamato Hotsuin. Mache dich darauf gefasst. HAHAHAHAHA!"

Das Lachen stimmte sich in die Nacht mit ein. Es ist Vollmond, das Mondlicht warf Joseph in ein Entgegengesetztes Licht. Böse, wie ein Mörder erschien er.

"Bald werde ich den benutzen, von dem du es am wenigsten erwartetest."

Kapitel 19 - Der Kumpeldetektiv (Teil 1)

Hibiki stiefelte durch die Pfützen, die im Morgenschein leicht schimmerten. Vor 5 Stunden hat die Jagd begonnen, zum finden der Informationen und wenn sie, sie innerhalb von 24 h nicht finden, gibt es sogar Probleme mit der Regierung. Hibiki nahm die Gruppe die die Abflusskanäle inspizieren sollte, Yamato die Siegelschreine und Makoto nahm die Stadt in Angriff. Die Befehle waren klar, spürt Ronaldo auf, nimmt ihm die Dokumente ab und verschwindet. Alles klar, aber wie so kam Hibiki wieder und wieder an der gleichen Ecke vorbei. Und wie konnte sich er von seiner Truppe so einfach trennen! Er schlug sich mit der Handfläche auf die Stirn und fluchte unter seinem Atem. Er hatte sich von der Truppe trennen lassen, weil er Ronaldo gesehen hat im Schatten und ihn selbst stellen wollte. Aber is ja nicht so als würde er sich an ihn erinnern. Anscheinend lief er in einem gesonnen Kreis der Morgendlichen Röte, fluchend ritzte er mit dem Stein ein Pfeil in die Linke Richtung des Kanals. Wieso hatte er bloß nicht die Siegelstätte oder die Stadt genommen. Naja er wollte ja alleine sein oder auch nicht. Das einzige was seine Aufmerksamkeit erregte waren die Erinnerungen mit Yamato wo er das erste mal Takoyaki vors Gesicht bekam. Er kicherte.

"Platsscchh!"

Das Geräusch ließ ihn das Handy zücken und in den Ausgang des rechten Tunnels zeigen, er wartete, machte sich bereit für den Kampf.

"Mach ihn fertig für die Gerechtigkeit!", zischte eine wohlbekannte Stimme.

Ein wilde lange Spindelförmige Speerspitze schoss auf Hibiki zu.

"SHIELD ALL!", schrie aus und streckte beide Hände zur Seite aus.

Ein blauer Schützungsschild brauste vor ihm auf, schütze ihn gerade so vor den Angriff und ließ den Angreifer zurück schnappen.

"Also gibt es doch noch Gute Summoner."

Die warme Rasspelstimme verkleidete sich in dem Schatten. Ronaldo?

"MAZAN!"

Ein unglaublich schnelle Windböe beförderte Hibiki auf den Rücken, einige Meter von seinem Standpunkt entfernt. Die schwarze Krähe taucht aus dem Schatten auf, lachte ihn hämisch und feuerte die nächsten Attacken los. Hinter sich hörte Hibiki wie Jemand versuchte zu entkommen. Nein das würde er nicht zu lassen. Er tippte auf sein Handy, das sofort von einem blauen eingenommen wurde.

"Byakko schnapp ihn dir!"

Der Tiger tauchte vor ihm auf, zerschmetterte den Raben, sprang auf die Person drauf die nicht mehr reagieren konnte. Die Schnelligkeit dieses Wesen war über normal stark für einen normalen Summoner. Das ganze Gewicht lag auf Ronaldo drauf. Hibiki wälzte sich auf dem Boden, schwang sich auf und lief auf ihn zu.

"Byakko zerdrück ihn bitte nicht."

Er gehorchte, richtete sich auf und ging von der Person runter. Ein keuchen, er fasste sich an die Brust, beruhigte seinen Atem. Jetzt konnte Hibiki die Konturen vor ihm erkennen. Ronaldo Kurikki. Die braunen Halslangen Haare, hellbraune Haut, braune Augen, eine Jacke die Lila war und mit weißem Fell am Rand verziert in der Menge auffällig war, die braune geblichene Hose die Schmutz zeigte.

"Haa..."

Hibiki reichte ihm die Hand. Er begutachtete sie, nahm sie mit behutsamen Druck entgegen und stand auf.

"Warum hilfst du mir? Bist du nicht mit JP`s?"

"Ja ich helfe dir und naja mit JP´s habe ich auch so meine Probleme, immer hin wurde ich zum arbeiten gezwungen."

Er kratzte sich am Kopf, lächelte verschämt. Ronaldo hielt ihm sein Handy vors Gesicht.

"Keine Angst?"

Hibiki musterte ihn, klappte sein Handy zu und lächelte aus ganzem Herzen.

"Das geht gegen deine Prinzipien."

Erstaunt schielte er zur Seite, lächelte bedrückt und steckte das Handy in die Hosentasche. Stille herrschte für eine Weile.

"Ich weiß nicht warum, aber irgendwie kann ich dir vertrauen. Also werde ich dir etwas zeigen", Ronaldo fuhr sich durch die Haare so das sie leicht struppig wurden. Es machte ihn noch sexier als vorher. Doch dies war neben Sache für Hibiki. Also besaß Ronaldo keine Erinnerungen aber seine Instinkte sagen etwas anderes zu ihm. Ronaldo ging ein paar Schritte, drehte sich um und fragte:"Kommst du?" Hibiki nickte und folgte ihm. Aber was war das für ein Gefühl, so als würde Ronaldo ihm noch mehr ärger machen als vorher...

Kapitel 20 - Der Kumpeldetektiv (Teil 2)

Hibiki trottete Ronaldo hinter her, horchte auf die Klänge von Regentropfen, die auf den Boden fielen. Ronaldo blieb stehen und er lief in ihn rein. Hibiki rieb sich schmerzend die Nase und schaute in das Gesicht des Anderen. Von Schatten und Furcht überzogen wich er einen Schritt zurück und fragte sachte:"Ronaldo?"

Dieser blinzelte nur kurz und erwiderte:"Wir müssen Hotsuin hier her holen."

"W-Was?Wieso?Warum?", fragte Hibiki.

Stille herrschte zwischen den Beiden und Geräusche wurden hörbar, Ronaldo legte einen Finger auf den Mund als Andeutung, das kein Mucks von Hibiki kommt. Er verdrehte die Augen und wartete auf dessen Antwort.

"Die Dokumente die wir gestohlen haben sind in einer alten Forschungsfabrik gelagert... Wir konnten... Nein es ist nicht das wonach wir gesucht haben, aber wir können nur von hier verschwinden, wenn Hostuin uns den Weg abschneidet..."

Hibiki war verwirrt. Warum sollte Yamato den Weg abschneiden sollen für ihn. Er trat von einem Fuß auf den Anderen und lauschte den Tropfen die von der Decke fielen. Dunkelheit umwandelte die Beiden, ließen sie mystisch erscheinen. Der Tunnel wurde kleiner und an den Rändern, wo das Wasser nicht hin reichte, wuchs Moos.

"Es gibt einen Geheimgang", sagte Ronaldo schließlich.

Fröstelnd zog Hibiki die schwarze JP´s Lederjacke etwas enger um seinen schmalen Körper, nickte und wartete das Ronaldo weiter sprach.

"Der Geheimgang wird mit Magie betrieben", sagte er,"Und wird nur in Notfällen benutzt, dort ist auch etwas Wertvolles versteckt... Aber darüber diskutieren wir später."

Der Schwarzhaarige starrte verwirrt in die Augen des Braunhaarigen, ließ aber das Thema für jetzt schweifen. Also wird der Geheimgang mit Magie betrieben, so viel Stand fest für Hibiki. Sie nahmen wieder ihren Trip auf und wanderten noch eine Weile in der Dunkelheit bis sie beide etwas betraten...
 

"Wie sieht es mit den anderen Gegenden aus?"

Yamato hatte einen Schwarm Agents um sich herum.

"Sir, alles bei den Siegel, Schreinen und Städten ist gesichert. Nur noch der Bericht des Untergrunds fehlt."

Er schickte sie fort, um seine Arbeit zu beenden. Doch ein ungutes Gefühl gab in seinem Bauch, ein Zeichen das etwas merkwürdig war. Sie hatten nichts gefunden. Die Labore waren auch sauber fast, nur das einige Spritzen mit den Genen der Molekularen Kraftsteigerung fehlten. Jeder normale würde an so einer Überdosis sterben. Was wollten sie damit? Wütend knallte er die Faust auf den Tisch auf. In seinem Schoß lagen Berichte mit verschiedenen Einträgen und Schmuggeleien. Das Gesicht kälter und ernster als vorher, warum tat sein Herz weh noch dazu? Wegen Hibiki? Das Gesicht des Schwarzhaarigen füllte seine Sinne kurz bis er sich wieder fing und noch kälter und ernster wurde. Kein JP´s Agent wagte sich in seine Nähe.

"Sir, ...", fragte eine schwache Stimme aus dem Hintergrund

"Was gibt es? Warum machst du nicht deine Arbeit?", knurrte er.

Ein verschwitzter Agent trat ihm unter die Augen wich zurück von dem Anblick, Yamato durch starrte ihn mit mordlustigen, eisernen Augen.

"Sir- Ich bin bereit meine Bestrafung zu bekommen", stammelte dieser Hilflos.

Er verbeugte sich tief und ließ den Kopf unten. Bestrafung?

"Was ist passiert."

"Also ich komme gerade aus dem Untergrund...", die Stimme wirkte geknickt.

Yamato reichte das Gestammel.

"Wenn du mir etwas zu sagen hast, dann sage es laut und deutlich."

Er wagte immer noch nicht ihn an zuschauen.

"Wir haben bei der Expedition Kuze Hibiki aus den Augen verloren, wurden angegriffen und mit Leichtigkeit zerschlagen. Es sind wahrscheinlich noch Überlebende unten-", quiekte aus ihm.

"Ruhe."

Er stoppte, der Ton von Yamato erbarmungslos.

"Wir werden sie nicht retten. Wenn sie überleben haben sie Glück, wenn nicht sterben sie. So ist das halt. Doch wie konntet ihr von Kuze Hibiki getrennt werden!"

Er ballte die Faust. Nun bekam er es wieder auf dem silber Tablett serviert, wie inkompetent seinen Untertanen waren. Nicht mal auf Hibiki konnten sie Acht geben. Am liebsten hätte Yamato diesen ängstlichen Agent getötet für dies, aber etwas anderes hatte jetzt Priorität. Er würde ihn nicht bestrafen, sondern aus JP´s rauswerfen. Aber erst später.

"Wir- waren in einen Kampf verwickelt und er sagte er hörte etwas und ging dem nach."

"Verschwinde. Du bist entlassen", keifte Yamato erbarmungslos .

Der JP´s Agent starrte nach oben.

"A-Aber-"

"Nichts mit aber. Gehe."

Er richtete sich auf, salutierte und verschwand. Makoto trat neben ihn an die Seite, Dokumente in den zitternden Händen.

"..."

"Menschen die nicht in der Lage sind zu überleben sollen einfach verschwinden, nichts weiter. Verstanden. Alles nur Müll und Dreck. Daran wird sich auch nichts ändern. Doch das Hibiki dazu gehört hätte ich nicht gedacht", Yamato war geschockt mit dem was aus seinem Mund kam und hätte sich dafür geschlagen. Aber tat es nicht und ließ es fallen wie ein Stück Butter und eine Weile in der Luft hängen. Makoto stand hinter ihm, wischte sich schweiß aus dem Gesicht. Die Haare verwuschelt, die Kleidung zerknittert und keuchend trat sie auf ihren Chef zu.

"Deswegen bin ich zu ihnen gekommen", sagte sie Loyal.

Yamato starrte auf sie an.

"Wir fanden Spuren von Shield all weiter außerhalb eines Umkreises. Wir nahmen an das er irgendwie konfrontiert wurde-"

Sie breite vor den Augen Yamato´s ein Telefon mit 3-D-Kartenaufstellung aus, deutete auf die Stellen. Yamato ignorierte den Rest was sie sagte. Ob er am leben wäre oder nicht entschiede er selbst. Er lächelte.

"DRINNG!"

Yamato schreckte leicht auf ohne sein Gesicht zu verziehen, fischte sein Handy aus der Jackentasche, starrte irritiert drauf, unbewusst das hinter seinem Rücken jemand noch erklärte, er stoppte Makoto am arbeiten, lachte lauthals auf und ging ans Handy.

"Anscheinend lebst du noch?", fragte er neckend.

"Hahahaha... Hey! Das ist nicht witzig du Idiot!", kam die schrille, sanftmütige Stimme aus der Anderen Leitung.

In einem Reflex, war das Handy von Yamato, auf einer sichern Distanz bevor, er anfangen konnte zu brüllen.

"Wie ist dein Standort?", fragte er professionell.

"Ohh... Wegen dem. Keine Ahnung."

Er war erstaunt und enttäuscht zu gleich, er legte das Handy auf den Tisch mit Lautsprecher, Makoto stand neben ihm mit ernster Miene.

"Willst du damit sagen du weißt nicht wo du bist?", fragte er ernst.

Er ließ die Finger in einem Takt tippen, das selbst Makoto zurück wies und seine Arroganz zum Ausdruck brachte.

"Nicht ganz genau", nuschelte er.

"Ich versteh dich nicht rede lauter."

Aus der anderen Leitung kam ein klingen und knacken so als würde etwas geöffnet werden.

"Wie ich schon gesagt ich weiß nicht wo genau ich bin. Eines kann ich aber sagen, die Basis von Ronaldo ist im Untergrund in einer alten Forschungsfabrik."

"Woher weißt du das?", hakte er nach.

Etwas war faul das spürte er, aber kümmerte sich nicht drum. Yamato war nicht erstaunt, so viel hatte er erwartet.

"Ähm..naja... Vielleicht hat mich Ronaldo erwischt und unter Drogen gesteckt?"

"Du ließ dich also absichtlich unter Drogen setzten?"

"Jo."

Yamato massierte die Schläfen.

"Noch etwas genaueres."

"Ich bin an gekettet, in einer Art Höhlenkomplex nur halt ohne riesen Öffnung, es stinkt nach Desinfektionsmittel, ich höre Menschen quatschen und mich bewachen-"

"Du bist angekettet?"

"Ja... Aber nicht mehr lange den in 3 2 1!"

Es rasselte auf der anderen Seite, die Ketten fielen zu frieden auf den kalten Steinboden.

"Tada! Nun nicht mehr."

"Unmöglich."

Er konnte spüren das Hibiki grinste, Makoto neben ihm, wie eingefroren. Yamato wusste das Hibiki etwas verheimlichte und etwas anderes im vor machte ließ es aber nicht zu ihm durch kommen und hörte weiter zu

"Suche nach einem Ausgang."

"Keine Chance, dieser Komplex sitzt tief drin und wurde wahrscheinlich früher als Touristen Attraktion benutzt", kam die Standhafte Aussage von ihm.

"Sako, suche nach solchen Untergrundveränderungen mit Komplex und 3-facher Quotierung."

Sie salutierte und verschwand zu einigen JP´s Agents.

"Öhh... Und was mache ich?"

"Siehst du Kabel irgendwo?", fragte Yamato.

Er hörte es an der Leitung poltern, Dinge zurück schieben, wahrscheinlich Steine, dachte er vergnügend und etwas über den Boden schaben.

"Ja... Puh hier sind einige. Was jetzt- Warte diese Kabel sind mit dem Nagoya Sicherheitssystem verbunden. Das heißt nahe eines Satelliten Standort und das Experimentlabor von-"

"-Shinbashis Doktor Fraga. Das heißt das, dass Gebäude unter dir das Kommando Center ist. Mmh. Sehr clever muss ich sagen."

Ruhe herrschte, alles klar, Makoto bestätigte das es gerade mal 5 Autorisierte Komplexe gab, eines von denen war von Doktor Fraga, also nahe der Sicherheitszentrale von allem. Ronaldo hatte sich wirklich Mühe gegeben. Trotzdem unterschätzt er die Kraft von JP´s. In dem er weiter zappelt, spinnt Yamato ihn, ein in seinem Netz.

"An alle die im Untergrund sind macht euch Kampfbereit, wir werden stürmen. Die Südlichen Truppen werden westlich gehen. Die Nördlichen nach Süden. Die Westlichen Truppen nach Osten und Osten selbst geht Nördlich. Bildet die Kampfpattern so das die blitzrassigen Dämonen zu erst stehen, bereit euch vor das Gebäude ein stürzen zu lassen. Verstanden?", machte er eine gnadenlose Durchsage.

"Ja, wohl Sir!", schreien alle.

Die Agents marschierten aus, ohne zu wissen, was Yamato´s wahrer Plan war. Er wollt ihnen zeigen was es bedeutet Macht und Kraft zu haben. Sowie es ist an der Spitze zu stehen.

"DU MÖRDER!", Hibiki´s Stimme bebte mit Wut, dass wahr ihm auch recht egal.

"Hibiki du wirst unten durch brechen, das Kommando Center zerstören und uns entgegen kommen mit den gesicherten Dokumenten. Sie befinden sich in einem Koffer, sie versuchen ihn noch auf zu brechen. Also los!"

Er legte auf.
 

Stille herrscht erneuert. Hibiki schaute Ronaldo in die Augen. Alles was er gesagt hatte war ein Spiel gewesen. Yamato hier her zu bringen war einfach, aber das was er tun würde nicht. Er müsse wohl oder übel seine Tarnung fallen lassen und Ronaldo´s Leute zeige können, dass egal was auch kommt nichts mit ihnen passiert...

Kapitel 21 - Der Kumpeldetiktiv (Teil 3)

Der Anruf endete, Hibiki klappte das Handy zusammen, verzweifelt knallte er die Hände auf den dreckigen Boden, versuchte sich an irgendwas fest zuhalten was die Situation nicht wahr sein ließ. Hibiki liefen vereinzelt Tränen übers dreckige Gesicht. Ronaldo starrte ihn entgeistert an und wurde Sekunden später von Mitleid überflutet. Der Schwarzhaarige stand langsam wieder auf, wischte sich die restlichen Tränen aus dem Gesicht, nickte kurz und blickte den Lederjackenträger mir ernster Miene an. Beide drehten sich um, rannten durch den Rest des Tunnels und standen vor einer alten, grauen verlassenen Fabrik. Hibiki war, während sie liefen, wie in Trance. Er konnte, nein wollte seine Gedanken nicht ordnen. Ist es wirklich so schwer einen Menschen zu zeigen, dass es noch Hoffnung gibt? Yamato würde schon wieder Menschen in den Tod reißen und Hibiki musste Tatenlos daneben stehen. Nein das will er nicht zu lassen! Aber wie will er es verhindern? Vertrauen durch Andere in dieser Situation bekommen ist schwer? es wird eher beschädigt? Schnell schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf frei von den Gedanken. Er konnte später darüber nachdenken. Ronaldo stieß Hibiki an. Sie waren vor einem großen, alt gemäuerten Saal angekommen. Erst jetzt fielen ihm die Massen von Menschen auf, die verzweifelt um her rannten. Wahrscheinlich war das ein Raum in der Fabrik. Waren sie etwa schon so weit gekommen? Es roch nach Öl und Metall, Hibiki hielt bei dem Gestank sich die Nase zu. Beide Personen blickten durch Forschungsfenster von ihren Seiten auf alte Reaktoren die Dampf abstießen. Unwillkürlich verzog der Schwarzhaarige das Gesicht. Es war gefährlich hier. Sie staksten eilig auf ein Podest zu Mitten durch die Menschen.

Plötzlich bebete der Saal und Schreie kamen Hibiki zu Ohren. Verzweifelt klammerten sich die meisten an alte Pfeiler am Rande des Saals oder versuchten ihr Gleichgewicht zu waren. Der Reaktor stieß kurz Dampf in den Raum. Man konnte spüren das sie bald explodieren würden. So schnell wie das Beben kam beruhigte es sich auch wieder und die Reaktoren pfeiften vergnügt weiter. Als alle wieder einiger Maßen ihr Gleichgewicht gefunden hatten, sahen sie die dunkle Tunneldecke aus Angsterfüllten Augen an. Die Decke konnte sie jeden Moment erschlagen und sie hatten keinen Weg zu entkommen. Wenn Hibiki Recht hatte, würde Yamato alle JP`s Agents von Außen an greifen lassen und die Fabrik würde zusammen brechen. Keiner würde hier überleben. Der Schwarzhaarige senkte den Kopf. Es musste eine Lösung geben! Er seufzte lautlos auf und richtete seinen Blick wieder auf die Menschen die ihr Leben hier riskierten für etwas was es für andere Menschen gar nicht gab. Trauer fiel von ihren Herzen, Glücklichkeit saß in den Menschen da sie sich umarmten, wieder lachten das sie doch noch nicht Sterben mussten. Jede Minute könnte ihr verderben sein und alle wollten dies nicht, wussten aber auch nicht weiter. Der Schwarzhaarige Schritt mit Ronaldo auf die Mitte des Podests. Der Lederjackenträger beobachtete ihn bei all diesem. Er konnte keine Unehrlichkeit aus den Zügen heraus lesen und er machte sich wirklich Sorgen. Gab es für sie doch noch Hoffnung. Hibiki stellte sein Wort nun an ihn:"Ronaldo. Mein Pakt mit Yamato ist anders. Ich wurde regelrecht gezwungen mit ihm auf der gleichen Seite zu stehen. Er benutzte 3 Konditionen sowie ich."

Er starrte die Decke an. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen als er weiter sprach, so als wäre es eine lustige oder Schöne Erinnerung. Die Menschen um ihn herum konnten sehen das er nichts Böses wollte und vertrauten ihrem Anführer Ronaldo. Dieser musterte den Schwarzhaarigen mit ernster Miene. Er wollte wissen woher er das Gefühl hatte ihn zu kennen. Hibiki sprach ehrlich weiter:"Ich will niemanden verletzten noch töten, deshalb werde ich euch helfen von hier zu fliehen."

Jeder fixierte den Jungen mit überraschten und misstrauischen Blicken. Hibiki der mit Seelenruhe auf der Tribüne stand ließ sich nichts von seiner Innerenunrhe beeinflussen. Er musste es wenigstens mit vertrauen versuchen. Hoffentlich klappt es. Der Braunhaariger kniff die Augen zusammen, überlegte Scharf wie seine nächste Frage lautete und sprach:"Warum kämpfst du dann mit Hostuin?"

Überrascht weiteten sich Hibiki´s Augen. Diese Frage warf ihn aus der Bahn und steckte sie aber schnell in seinen Hinterkopf. Ja warum arbeitete er wirklich mit ihm? So genommen hatte er sich die Frage noch nicht bewusst gestellt.

"Naja, er hat mich regelrecht gezwungen", hoffte er überzeugend zu antworten. Hibiki stützte sich auf die alte Brüstung vor ihnen und betrachtete den Tunneleingang für weinige Momente, bis er sich wieder Ronaldo zu wandte, da dieser in bestürzt an sah.

"Willst du damit sagen, du kämpfst selbst gegen ihn, ein Monster alleine an?", fragte er unglaubwürdig. Hibiki nickte heftig und bejahte es erneuert. Ronaldo musterte ihn, ließ die Hände in die Lederjackentaschen gleiten und dachte Ernsthaft nach.

"Hahahaahaha...", lachte er rau auf.

"Was ist?", fragte Hibiki stutzig und reckte sein Kinn dem Braunhaarigen entgegen. Dieser winkte mit der Hand ab, fuhr sich übers Gesicht und blickte ihn mit einem freundlichen Lächeln wieder an.

"Das ist das Beste was ich je gehört habe. Trotzdem stehst du mir ehrlich Antwort und Rede. Nicht nur das, du stehst sogar zu diesen Emotionen und verdienst dir ohne Lügen, Gewalt und Macht deine Freunde. Dies sehe ich dir an. Ich habe dich unterschätzt. Vergib mir", sprach er mit etwas Reue. Der Schwarzhaarige fühlte sich geschmeichelt, wurde etwas Rot um die Nase und bekam die Hand von dem Braunhaarigen entgegen gestreckt. Er schüttelte sie heftig und ließ wieder los.

"Du bist ein Gutes Kind", sagte Ronaldo worauf Hibiki mit den Zähnen knirschte. Er war kein Kind!

Die Menge stimmte bei dem Lachen auch mit ein und lachten über den Schmollmund den Hibiki zog. Trotzdem konnte der Schwarzhaarige ein bisschen Misstrauen in ihren Stimmen hören, wie Furcht da er immer noch zu JP´s gehörte. Was verständlich ist, aber er konnte mal wieder Jemanden mit Ehrlichkeit überzeugen, was ihn kurz mit Stolz an schwellen. Bis er wieder eine ernste Miene auf setzte und mir fester Stimme aussagte:"Ronaldo es gibt ein großes Problem. Yamato hat begonnen sich zubewegen und ist auf den Weg hier her. Ich weiß nicht wie Lange uns bleibt, aber bevor ich hier her kam habe ich mir die Untergrundstunnelpläne angesehen Vielleicht können sie bei eurer Flucht helfen."

Es legte sich eine eiserne Stille über den Saal und jeder starrte ihn mit Wut an. Der Schwarzhaarige stauchelte und trat einige Schritte nach hinten.

"Also greift er uns an?", fragt Ronaldo, um sich zu vergewissern. Seine Gesichtszüge wirken verbissen, regelrecht Wütend.

"Ja", antwortete Hibiki mit besorgter Miene.

Mit besorgter Miene, schaute er auch in die Gesichter der Zivilisten. Wenn es eine Möglichkeit gebe ihnen zu helfen ohne entdeckt zu werden, hätte Hibiki es schon längst getan. Er kaute auf seiner Unterlippe herum. Was kann er tun um zu helfen? Wie schon gesagt sie können die Untergrundtunnel nehmen, aber er müsste sie diesen erklären.

"Es gibt Probleme wenn ich euch helfe", murmelte er unbewusst.

Ronaldo schaute ihn unbewegt an und fragte Hibiki:"Wie kannst du uns helfen? Obwohl du hier raus weißt, können wir dich nicht als Führer nehmen, da du bestimmt nicht als Feind von ihnen gelten willst, stimmt´s?"

Ronaldos Ton wirkte schmetternd, Hibiki dachte scharf nach. Es gibt immer einen Ausweg. Hibiki´s Gesicht erhellte sich und er schnippte mit den Fingern-

"Ich könnte euch aus den Schatten heraus unterstützen!"

Die Fragezeichen über den Köpfen der Zivilisten, im Saal wurden größer und größer mit jeder Minute. Ronaldo lachte, schüttelte die braunen Haare nach hinten, stemmt die Hände auf die Hüfte.

"Das werden wir machen. Doch was verlangst du dann von mir?"

"Warte mal Ronaldo-san wir verstehen gar nichts!", rief eine Stimme. Einer seiner Mitläufer stand auf. Ronaldo seufzte, sog Luft ein und antwortete: "Hotsuin wird ein massives Kampfgefecht innerhalb von Sekunden aufbauen. Er ist genial das muss ich zu geben, aber ohne Kampf gehe ich nicht zu Boden. Er wird Strategien benutzen auf die wir nicht alleine kommen können."

"Was bedeut das den?", fragte eine Frau.

Hibiki wedelte mit den Händen um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen.

"Das bedeutet wir brauchen Jemanden der Nahe genug an ihnen dran ist, der hilft und unterstützt von beiden Seiten", erklärte er ihnen. Ronaldo zeigte auf Hibiki, dieser verschränkte seiner Hände hinter seinem Kopf.

"Er bewies uns gerade sein Vertrauen. Wir werden sein Wissen benutzen um von hier zufliehen. Was danach kommt, klären wir später. Zuerst werden wir planen von hier weg zu kommen", sagte Ronaldo mit fester Stimme und streichte seine Lederjacke glatt.

Hibiki sagte noch dazu:"Yamato erwartet viel von mir. Er weiß auch das ich alles tun werde um andere zu beschützen, aber versuche dabei nicht gegen seine Befehle zu gehen. Ich werde euch aus dem Schatten her unterstützen mit Informationen, Strategien und mehr."

Erleichterung machte sich in ihren Gesichtern breit und einige begangen auch schon zu planen und zu räumen, so das ein alt bekanntes Gewussel entstand. Der Braunhaarige setzte nochmal zum reden an:"Trotzdem kann er ohne Erfolg von unserer Seite aus, uns keine Informationen geben."

Sie saßen tief in der Tinte, das spürte Hibiki deutlich mit der erdrückenden Stimmung und das Netz das Yamato dabei spinnte wurde dichter. Was zu tun?

"Warum übergebt ihr mir einfach nicht die gestohlenen Dokumente?", fragte Hibiki.

Die Frage war verblüffend, aber genial zu gleich.

"Dies wäre einer der Wege, aber wir haben viel einstecken müssen um all diese Dokumente zu bekommen", sprach Ronaldo überrascht. Dachte er etwas das sind wichtige Dokumente über die Pläne von Yamato. Hibiki wischte sich etwas Dreck von dem schwarzen Mantel und fragte:"Was wollt ihr überhaupt mit diesen Dokumenten?"

Ronaldo wankte, in seinem Hals bildete sich ein Kloß ehe er wieder sprach.

"Wir brauchen sie um heraus zu finden wer hinter all diesen chemischen Experimenten steckt, da er uns Zivilisten dafür benutzt."

Also wusste der Braunhaarige über die Menschen Experimente Bescheid. Hibiki nickte, legte eine Hand auf den Arm des Mannes und sagte beruhigend:"Keine Sorge, ich werde einen Weg finden, heraus zu finden was das bedeutet. Aber diese Dokumente sind Sinnlos dafür."

Alle starrten ihn ungläubig an, selbst Ronaldo stieß die Hand von ihm weg.

"W-Wie kannst du dir da sicher sein!", stotterte er etwas.

" ganz einfach. Sie enthalten lediglich Informationen von Politikern, Siegeln und Dämonen. Mehr nicht", Hibiki sagte dies vollkommen ehrlich.

Der Schwarzhaarige blieb ruhig und blickte in die verwirrten Gesichter. Ronaldo stützte Kopfschüttelnd die Hände auf die Knie und starrte Wütend auf den Boden. Der Schwarzhaarige sah sie betroffen an. Jemand gaben ihnen falsche Informationen und wollte das sie Beide gegeneinander kämpfen zur Belustigung. In Hibiki kroch der blanke Terror empor. Wer würde so was tun?Jemand der keinen Scheiß auf die Menschheit gab und versucht etwas zu bewirken. Hibiki rannte von einer schwierigen Situation in die nächste. Er hatte fiele Fragen, aber keine Antworten. Was geschieht hier?

"Wer tat... Euch das an?", fragte er mit blanker Furcht. Alle Farbe ist aus seinem Gesicht gewichen und die blauen Augen wirken unklar. In Ronaldo´s Augen blitze Wut auf, sogar Hass.

"Er... Er... Wir werden ihn zur Strecke bringen. Wir haben viel verloren wegen eines kleinen Spiels", sagte er zitternd vor Wut.

"Ja wir wurden alle benutzt in einem Spiel. Sicher ist auch Yamato dabei heraus zu finden wer, sonst hätte er niemals dieses Spiel angefangen. Er würde niemals etwas unüberlegt tun, egal was er dafür opfert. Ich sehe selbst darin nur kleine Fehler. Aber Menschenleben weg zuwerfen ist kalt und grausam. Sowie ungerecht", sprach Hibiki bedacht um nicht die Leute weiter aufzuregen.

Alle starrten zu Boden. Ronaldo richtete sich auf, lachte schwach.

"Also Gut, ich sage dir wer, gebe den Koffer und du hilfst uns mit Informationen des Gegenüberliegenden bei den Experimenten, sowie Flucht. Abgemacht?"

Hibiki schüttelte kompromisslos die Hand, starrte für einen vielsagenden Moment drauf und lächelte. So eine Welt ist schön. Wo jeder hilft auch jeden ohne Kompromiss, auch wenn nicht ganz. Vielleicht ist es einer der Gründe warum Yamato die Welt hasst, da sie in seinen Augen kein potenzial besitzt. Doch nun besaß Hibiki alles in seinen Händen um ein Faires Spiel zu spielen, egal wie absurd es klang und er müsse es auch gewinnen...

Kapitel 22 - Suzaku (Teil 1)

Die Agents rannten, sowie geplant, von Norden, Süden, Westen, Osten über die Tunnelbrücken, Boden und Wasserleitungen zu anderen Positionen und wieder umgekehrt. Immer wieder ließ Yamato sie tauschen, um nicht auf zufallen das sie Ronaldo und seiner Bande eine Falle stellten. Zu frieden lächelte er, mit übergelegten Beinen saß er auf einem Stuhl und beobachtete wie die Agents hin und her rannten, sowie nach seiner Pfeife tanzten. Hibiki wusste was die wahre Natur hinter diesen Attacken war, nur konnte er sich nicht direkt gegen sie stellen, deshalb hat Yamato es so arrangiert das er sich mit Ronaldo verbinden müsste um ihn zu schlagen. Das würde Amüsant werden. Makoto befehlte die Truppen also konnte nichts schief gehen, schließlich war es sein Plan. Yamato stand auf, bewegte sich auf sie zu und kam neben ihr zum stehen.

"Sako, wie weit sind die Vorbereitungen", fragte er mit leicht amüsanten Unterton. Seine Finger zuckten schon verräterisch für Action. Die dunkel Blauhaarige Frau drehte sich zu ihrem Chef, salutierte und sprach:"Fast fertig, Sir."

Sie wandte sich wieder ihrer Arbeit zu, da sie wusste das Yamato mit neuen Strategien sofort aufkommen würde, wenn etwas schief geht. Er kehrte um und setzte sich wieder auf den Stuhl, bald würde der großartige Chief auf den Plan treten und gewinnen.
 

Hektik herrschte im Saal. Dinge wurden abgebaut, Befehle erteilt, Ronaldo´s Leute durch alte Labortunnel nach draußen gebracht und Hibiki half den anderen mit Informationen, die ihm im Moment zur Verfügung standen. Sid, ein kleiner, brauner Haariger, dicker Fast- Foodesser, bequatschte mit ihm die Strategie.

"Was sollen wir machen, wenn sie aus allen Richtungen in weniger als 20 Minuten uns angreifen?", fragte er leicht nervös. Man sah ihn im Gesicht an, dass er Angst hatte heute zu sterben, denn Yamato´s Truppen waren rießig und ihre klein und nicht gerade mächtig.

"Naja, sie werden vielleicht innerhalb von 20 Minuten angreifen, aber ...", sprach Hibiki angespannt. "Aber ... Was?!", fragte Sid nach. Er beugte sich leicht über den Tisch, um den sie beide herum standen.

"Es gibt eine Möglichkeit sie abzuwehren", sprach Hibiki in einem Ton, der keine Wiederworte zu ließ. "Wir?", fragte Sid ungläubig nach. Er griff sich einen Hamburger, packte ihn aus der Hülle und futterte ihn in sich hinein.

"Ganz einfach, sie werden versuchen uns oder euch zu irritieren", sagte Hibiki bedrückt und zog die Stirn kraus.

"Irritieren?", nun verstand Sid gar nichts mehr. Hibiki an sich war ein Rätsel für ihn. Ronaldo vertraute dem Bengel, so als hätten sie schon sowas durch gestanden, was theoretisch unmöglich ist. Nicht nur das fand Sid komisch, er konnte keinerlei Zusammenhänge aus den Letzten Sätzen erschließen. Vielleicht war er einfach zu dumm? Nein! Sid schüttelte den Kopf und blickte verwirrt den Schwarzhaarigen an. Hibiki nickte eifrig, sie mussten sich beeilen.

"Yamato wird eine Gruppe von Summoner als Front angreifen lassen, zur Provozierung wahrscheinlich", sagte er und deutete mit seinem Finger, auf eine schmale Stelle, auf einer ausgebreiteten Karte der Tunnelgänge.

"Wie hoch ist diese Wahrscheinlichkeit, wenn sie es mit rassigen Dämonen eines Elementes machen?", fragte der Fast-Foodesser.

Also war Sid nicht dumm. Trotz seines auf treten´s, galt er als einer der Fähigsten und klügsten Summoner in Ronaldos Bande.

"Das weiß ich nicht", nervös kratzte sich Hibiki am Kopf. Sid verschränkte die Arme.

"Gehen wir mal davon aus das sie Schallwellendämonen aus den Rassen 3, 4, 5 nutzen. Wäre das Sinnvoll für uns dann auch welche zu benutzen?", fragte Sid nach. Hibiki räumte schnell seine Gedanken auf, schüttelte den Kopf.

"Nein so weit würde er nicht gehen. Yamato hat das Ziel euch seine Kraft zu demonstrieren. Das heißt er wird seine Front wahrscheinlich mit Physischen Attacken, Feuer, Wind, Elektrizität machen und die restlichen Truppen der Klassen werden zwischen den Reihen hin und her wechseln", Hibiki deutete auf weitere Tunnel, aus denen wahrscheinlich Agents kommen würden.

"Achso", sagte Sid nicht klüger als vorher und schaute auf die angedeuteten Stellen der Tunneleingänge. Er strich sich über´s Kinn, schnippte mit den Finger.

"Also brauchen wir sie nur um gehen mit Heiligen Attacken", sagte er glücklich aufbrausend.

"Tja wir besitzen aber keinen Summoner mit solchen Fähigkeiten", Ronaldo kam auf sie zu, nickte mit Verständnis und deutete auf die Leute die alles zusammen packten.

"Höchste Priorität ist es nicht Yamato´s Ehre zu zerstampfen, sondern zu entkommen mit wenig Verlust", sagte Ronaldo allwissend. Er wusste das Sid manchmal nicht nachdachte, wenn es um Angriffe ging, aber sonst keine Probleme mit allen hatte.

Hibiki wechselte Blicke mit Sid aus und stimmte zu. Sie einigten sich darauf, das ein paar von Ronaldo´s Leuten vor der alten Ölfabrik wache hielten, der Rest sich raus schleicht und die anderen sich dann unter den kämpfenden Mengen verschwinden lassen, trotzdem war es Riskant ohne gesehen zu werden. Hibiki lief gerade mit Ronaldo einen langen Flur entlang. Das Gebäude war sehr abgelegen und lag tief in einem Tunnel, die Farbe war grau egal wie man es betrachtete, nur kleine Räume und lange Windungen sowie Flure formten einen kleinen Komplex. Wenn man hier ein brechen würde, hätte man Probleme. Das Gebäude sah von außen aus, wie mehrere Häuser auf einander gestellt, mit langen Rohren zum Abwasserkanal verbunden und großen Tanks gefüllt mit Öl. Früher wurde es von Doktor Fraga benutzt. Er war bekannt für die Experimente an Menschen, doch vor 3 Jahren wurde er gefasst und in den Knast verfrachtet. Was für Dinge er nach geforscht hat und wofür, blieb ungeklärt.

"Du fragst dich warum wohl, ich diesen Ort ausgewählt habe oder?", fragte Ronaldo mit einem leichten grinsen Hibiki. Hibiki schreckte aus seinen Gedanken heraus und nickte zaghaft mit dem Kopf..

"Ich werd dir´s erzählen", sagte Ronaldo etwas ernster. "Okay... Das ist Gruselig", sagte der Schwarzhaarige leicht bestürzt und spürte wie ein kalter Schauer seinen Rücken herauf kroch.

"HAHAHA!", lachte der Braunhaarige Lederjackenträger. Er lachte mit Freude.

"Natürlich! Warum wir diesen Ort ausgewählt haben ist ganz einfach, er ist in JP`s Territorium und ich wollte bloß euch ein bisschen Ärgern", lachte Ronaldo aus vollem Halse. Der Schwarzhaarige sah ihn entgeistert an und sprach:"ERNSTHAFT!"

Ronaldo wuschelte ihm durchs Haar, blickte ihn belustigt an und wurde wieder ernster. "Nein das ist nicht der Grund warum wir diesen Ort gewählt hatten", sprach er mit Sorge. Er atmete tief durch und sagte in einem leisen Ton:"Vor 2 Jahren bekam ich eine Nachricht. Von Doktor Fraga."

"Warum du?", fragte der Schwarzhaarige verwirrt und schnell. Er merkte noch nicht mal das er den Braunhaarigen unterbrochen hatte. Ronaldo betrachtete Hibiki mit einem undefinierbaren Blick.

"Obwohl du kämpfen kannst, schlau bist, bist du in manchen Situationen einfach nur ein Kind", sagte er leicht hämisch grinsend.

Hibiki zwirbelte eine Locke um den Finger und lachte leicht.

"Egal... Anscheinend bestand er drauf das seine Forschung nicht in die Hände von JP´s geht. Was für eine Forschung ist mir heute noch unbewusst. Und warum er mir nach mir fragte ist einfach. Noch bevor er als Doktor anfing, war er ein Detektiv, wie ich. Somit arbeiteten wir manchmal an den gleichen Fällen."

"Also wart ihr Freunde", sagte Hibiki verwundert, denn über Doktor Fraga war nicht fiel Bekannt. Aber das Ronaldo sein Freund war, hätte doch JP´s wissen müssen, warum wussten wir es dann nicht.

"Ja, in etwa", sagte der Braunhaarige gekränkt und verzog das Gesicht zu einem grinsen. Hibiki wusste das, das was Ronaldo erzählte, nicht ganz stimmte und fragte nach:"Wie in etwa ,, Freunde?,,"

Er begann Ronaldo zu ärgern mit Sticheleien, pikste ihn in den Bauch und lachte herzlich. Gelächter füllte die Menschenleeren Räume sowie der Geruch von verbrannten Fleisch. Sie beide blieben vor einem eingeschlagenen Fenster stehen und starrten in die Ferne. Ronaldo ergriff erneuert das Wort:"Sie sind hier."

Hibiki erkannte in der Ferne die ersten Agents aus ihren Versteck kriechen und Ronaldo´s Leute sich auf den Kampf vorbereiten. Aber woher kam dann der Geruch von verbrannten Fleisch?

"Schnell!", sprach hastig der Braunhaarige, grabschte nach Hibiki´s Arm und schlief den Gang entlang mit höchst Tempo.

"Er kontaktierte mich, weil er wusste das seine Forschung mehr als nur mit normalen Dingen zu tun hat", sprach er hektisch weiter und rannte, mit Hibiki im Schlepptau um viele Ecken. Der Schwarzhaarige stauchelte kurz, fing sich aber schnell wieder.

"Warte ich komm nicht ganz mit", sagte Hibiki Panisch, denn er wusste was jetzt kam. Sie würden sich jetzt verabschieden. Er blieb stehen, riss den Arm von Ronaldo, deutete mit Gesten an, das er es genauer erklären soll. Er war sichtlich angepisst, da er keine Antwort auf Fragen erhielt, sondern nur noch mehr. Ronaldo starrte ihn an, seufzte und sprach:"Hör zu, ich habe keine Zeit mehr alles zu erklären. Ich bringe dich zu einem leeren Raum mit Schloss, brate dir ein über und lasse in dem äußersten Raum Dokumente da, den Koffer, die Informationen des Mannes der uns zu dieser Aktion angezettelt hatte und der Grund von der Einbuchtung Fraga´s."

"Du willst mir eine über braten!", schrie der Schwarzhaarige entgeistert. Alles andere hatte er überhört, mit Absicht. Ronaldo nickte amüsiert, seufzend gab Hibiki nach. Folgte dem Braunhaarigen und gelang an einem Raum mit Schloss an. Der Schwarzhaarige drehte sich im Kreis, spreizte die Arme aus, so das seine Kleidung etwas auf wehte und fragte sarkastisch:"Okay wir bekomme ich jetzt eine ÜBER GEBRATEN?"

Ronaldo schlug genau in dem Moment mit einem Eisenrohr auf Hibiki´s Kopf ein. Wie ein Taschenmesser klappte er Richtung Boden und blieb regungslos liegen.

"Es tut mir Aufrichtig leid, aber du musst jetzt schlafen, sonst fliegt alles auf, den Rest des Planes, haben wir zu deiner eigenen Sicherheit nicht verraten", flüsterte der Braunhaarige bedrückt, drückte Hibiki einen Kuss auf die Wange und schwang die Tür hinter sich zu, befehlte seinen Leuten, die sich um die nächste Ecke befanden, sich zurück zu ziehen und nur das Nötigste mit zu nehmen. Obwohl sie sich gerade mal nur ein paar Stunden kannten, wissen sie das Hibiki es schaffen kann die Welt vor was auch immer zu beschützen.
 

In der Zwischenzeit, zerschmetterte Yamato´s Plan die meisten Fluchtwege, über ein Viertel wurde gefangen genommen, später würden sie befragt werden, doch sein größter Schreck lag noch vor ihm. JP´s war es möglich die komplette Kontrolle über die verlassene Basis zu bekommen, keine Spur von Ronaldo, geschweige von Hibiki. Agents flitzen durch die Gegend, sammelten Berichte ein, befolgten Befehle. Yamato war enttäuscht, er hätte mehr erwartet. Aus Langerweile stolzierte er endlose Gänge entlang bis er vor einige Räumen stehen blieb die sich klar von den meisten unterschieden. Alle verschlossen, genervt schwang er sein Bein und trat die erste Türen ein, durchsuchte sie, ging weiter. Als er die vorletzte Tür einschlug, stockte er. Seine Augen weiteten sich und aufgebracht glitt er zu Boden wo Hibiki lag, befühlte seinen Puls, suchte nach Verletzungen. Die größte war wahrscheinlich die am Kopf, stellte er mit Kalter Miene fest. Blut befleckte den grauen Boden. Ronaldo würde dafür drauf gehen. Hibiki lebte. Kam auch langsam wieder zu Bewusstsein und sah einen Engel mit grau-silbernen Haaren vor sich sitzen. Um ihn herum lag ein warmer Arm, sowie ein frischer Atem pustete ihm ins Gesicht. Seine Augen weiteten sich, als sie merkten das Yamato ihn fest hielt und ihn mit einem mahnenden Blick fixierte. Selbst in diesem Zustand überraschte es Yamato nicht das Hibiki es schaffte zu lächeln, zwar gequält, aber gelassen.

"Wie... Cough... Der Kampf?", die Stimme klang krächzend, ein Zittern fuhr durch seinen Körper. Er war unterkühlt, höchst wahrscheinlich. Yamato zog seinen langen Mantel aus und legte ihn auf Hibiki. Er erhaschte einen Blick auf seine Kleidung dir zum Teil total zerfetzt, gerissen und dreckig war. Neue Klamotten, schon wieder, dachte Yamato mürrisch. Yamato schaute Hibiki erneuert an. Er lag in seinen Armen, Schutzlos und Machtlos. Eine Hand berührte seine Wange. Hibiki. Seine Augen sahen ihn verdutzt an. Yamato, gefiel es wie Hibiki vor ihm lag, es machte ihn sogar wahnsinnig ihn so zu sehen und sein Herz setzte aus. Er leckte erneuert über die Lippen, unter ihm bekam Hibiki es mit Angst zu tun. Yamato betrachtete ihn als wäre er eine Beute und dies faszinierte sowie beängstigte ihn immer mehr. Und wieder rum auch nicht. Langsam griff Yamato nach der Hand auf seiner Wange und schloss seine Hand fest um die Andere. Er genoss die Wärme die von dieser Ausging.

"Keine Sorge. Alles Problemlos gelaufen. Aber was machst du hier. Wolltest du nicht auch ,,kämpfen?,,", fragte Yamato mit Monotoner Stimme. Er ärgerte ihn. Schmollend drehte der Schwarzhaarige seinen Kopf zur Seite und machte die dicke Lippe. Yamato war es egal ob Hibiki antworten wollte oder nicht. Er würde bekommen was er wissen wollte.

"Naja... Ich kann... Unmöglich von hier verschwinden ohne in Erfahrung zu bringen wo der Koffer ist... Sonst... Cough!", eilte Hibiki mit seinen Worten bevor er hustete. Er müsste untersucht werden, denn von einer Kopfverletzung konnte man nicht so viel husten. Yamato stützte ihn Aufrecht auf, er rieb sich die Wunde am Kopf, und betrachtete das Blut an seinen Händen was seinen Atem raubte.

"Hibiki, also weißt du wo er ist?", riss ihn Yamato aus der Trance, in der er sich kurz befand.

"Ja...", antwortete er etwas verwirrt und zog eine Augenbraue hoch. Doch plötzlich zuckte der Körper des Schwarzhaarigen zusammen und Hibiki´s Augen schlossen sich ruckartig.

"Hey, bleib wach!", Yamato´s Ton, das kalte Gesicht so wie alles andere wirkte weit entfernt. Die Nähe unbedeutend.

"Im... Äußersten... Raum... dieser Fabrik...", flüsterte der Schwarzhaarige zu letzt.

So viel konnte er ihm noch sagen bevor er erneuert das Bewusstsein verlor. Yamato hielt ihn immer noch fest, seufzte enttäuscht auf, dass Hibiki nicht mehr sagen konnte und hob ihn hoch. Er hätte ihn liegen lassen können und den Agents sagen können wo er liegt, tat es aber nicht. Der dunkle Raum hinter lassen und ins frische Licht getreten, steuerten sie beide den Weg zu den Lazaretten an, Makoto würde sich um den Rest kümmern...



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  fahnm
2015-12-02T21:37:30+00:00 02.12.2015 22:37
Spitzen Kapitel
Mach weiter so


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