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Yggdrasils Essenzen

Vier Jahre nach den Ereignissen von "Broken Soul"
von

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Kapitel 46 - Erwacht

 

 

Die Umgebung war verschwommen, als Thor die Augen aufschlug. Seine Augen waren für einige Zeit nicht benutzt worden, da er bewusstlos gewesen war. Thor versuchte sich aufzurichten, doch er fühlte sich wie erschlagen. Für einen Augenblick sah er seine Mutter vor seinem geistigen Auge, wie sie versuchte ihn wieder zum hinlegen zu bewegen.

Frigga! Hatte er seine Mutter tatsächlich gesehen? War er wirklich mit seinem Bruder in einer Art Zwischenwelt gewesen? Oder war all das nur eine Halluzination gewesen, die seinen Geist heimgesucht hatte, während sein Körper mit dem Tod rang? Nun, selbst wenn es so wäre, offenbar hatte Thor den Tod in seine Schranken gewiesen. Er war eindeutig noch am Leben, das konnte er nach einem Blick in seine Umgebung ohne Zweifel sagen. Das Totenreich würde nämlich ganz sicher nicht aussehen, wie eine der Heilkammern in Asgard. Thor warf einen Blick nach rechts und erschrak kurz. Sein rechtes Blickfeld war...dunkel! Was war geschehen? War er etwa auf dem Auge erblindet? Hatte die Verletzung doch sein Sehvermögen geschwächt? Hastig tastete Thor mit der Hand nachdem Auge und seufzte erleichtert auf. Sein Auge war lediglich mit einem in Kräutersäfte getränktem Tuch verdeckt worden, um den Schnitt zu behandeln. Er sah nichts, weil es verdeckt war und da der Raum ohnehin nur spärlich beleuchtet war, hatte er es für vollkommene Dunkelheit gehalten.

„Du bist erstaunlich leicht zu erschrecken, Bruder!“, hörte Thor eine vertraute, spottende Stimme zu seiner Rechten. Um Loki zu sehen, musste er schließlich seinen Kopf leicht drehen. Sein Bruder hatte sich inzwischen hingesetzt, die Beine vor sich gekreuzt und hatte seelenruhig gewartet, bis Thor vollends wach wurde.

„Loki, Mutter sie...“

„Ich weiß!“, unterbrach Loki seinen Bruder ruhig und gebot ihm mit der Hand, kurz still zu sein. „Ich sah sie auch, wir waren beide bei ihr. Oder sie war bei uns, wie auch immer! Letztendlich hat sie uns gerettet ... und wieder ins Leben geschickt. Was hast du gesehen, das dich zurückholte?“

„Jane!“, meinte Thor ohne eine Sekunde zu zögern. „Sie war bei mir, sie... Sie sprach mit mir, sagte sie würde mich brauchen und Damion auch! Ich konnte nicht gehen! Was war es bei dir?“

Loki presste die Lippen verbittert zusammen. Das Bild, das sich ihm in der Zwischenwelt kurz zeigte, war wie ein Schnitt ins Herz gewesen. Es laut auszusprechen würde die Bilder nur wieder aufleben lassen, die er nicht sehen wollte. Er hatte Darcys Zusammenbruch gesehen, wie sie vor Kummer der Hysterie verfiel und weinend zusammenklappte. Nicht gesehen hatte er, wie Clint seine Liebsten schließlich aus dem Sog der Trauer holte. Doch dieses Bild war es schließlich, das Loki die Kraft gegeben hatte, ins Leben zurückzukehren.

„Du musst es mir nicht sagen, wenn es dich schmerzt!“, meinte Thor verständnisvoll, bevor er sich von seinem Lager erhob und neben seinen Bruder setzte.

„Heißt das, wir haben gewonnen?“, fragte er und sah aus dem Fenster. Es schien nicht so, als würde in Asgard noch eine Schlacht toben. Friedlich lag die Stadt um den Palast da und einzig der leicht schiefe Gesang einiger, die den Sieg feierten oder anderer die Lobeshymnen auf den verstorbenen Allvater anstimmten, war zu hören.

„Klingt mir ganz danach!“, schloss Loki und setzte eine amüsierte Miene auf. Schließlich drang auch die Tatsache wieder zu ihm durch, dass Odin in dem Kampf sein Leben gelassen hatte.

„Jetzt sind wir Vollwaisen, wie mir scheint!“, sagte Thor als auch ihm die Erinnerung an seinen sterbenden Vater einholte. Er sah verwundert auf, als er die Hand Lokis auf seiner Schulter spürte.

„Das mag sein...“, bestätigte dieser. „Aber wir sind nicht allein!“ Thor kommentierte das mit einem ehrlich gerührten Lächeln, ehe er Lokis Geste erwiderte.

„Wir sollten unsere Freunde aufsuchen, sie werden wissen wollen, dass wir erwacht sind!“, sagte der Donnergott und erhob sich noch etwas ungelenk. Loki musterte seinen Bruder grinsend und tat es ihm gleich. Auch er fühlte sich, als wäre er einen Marathon gelaufen.

„Ich denke aber, es gibt jemand der gerne zuerst Bescheid wüsste!“, erwiderte er und warf Thor einen vielsagenden Blick zu.

„Natürlich werd ich Jane zuerst in Kenntnis setzen aber sag mal Loki... Erinnerst du dich daran was du geschworen hast zu tun, wenn das alles vorbei ist?“

„Was hab ich denn...Oh!“, kam es von Loki, als ihn klar wurde worauf sein Bruder da anspielte. Als sie ihre Frauen aus den Klauen von Thanos hatten befreien wollen, hatte Loki vor seinem Bruder gestanden, Darcy zu bitten seine Frau zu werden, sollte all das Chaos ein Ende haben. Das schien nun geschehen zu sein: Sie hatten Thanos getötet und allem Anschein nach tobte kein Krieg mehr. Kurz sammelte sich Loki, ehe er seinem Bruder fest in die Augen sah.

„Ja, das tue ich und ich werde es auch keine Sekunde länger hinauszögern, als nötig! Ich hoffe das Glück ist in diesem Fall auf meiner Seite!“

„Sie wird nicht ablehnen, Loki! Da bin ich mir sicher“, versuchte Thor seinem Bruder Mut zu machen und nickte in Richtung der Tür die zu den Fluren führte. „Auf ins letzte Gefecht, Kleiner!“

„Nenn mich nie wieder so!“, warnte ihn Loki, während sie die Heilkammern hinter sich ließen.

 

 

 

Thor schlug die Richtung ein, die in seine und Janes Gemächer führten. Zweifelsohne würde sie dort untergebracht worden sein, sie lebte ja schließlich beinahe dort. Die Gänge waren still –wenn man von den Gesängen der Feiernden mal absah- und verlassen. Keine Wachen streiften umher, niemand war zu sehen. Wer nicht gerade in den Tavernen den Sieg feierte und auf den verstorbenen König anstieß, der hatte sich in seine privaten Räumlichkeiten zurückgezogen und genoss den Umstand, dass der Frieden wieder eingekehrt war.

>Ich hoffe ich kann den Frieden unter meiner Regentschaft halten. Vater, wieso hast du mich zum Nachfolger erwählt? Ich bin noch nicht soweit?<, dachte sich Thor während er die Gänge durchstreifte. Odin hätte ihm an dieser Stelle wohl geantwortet, dass er bereit sei zu herrschen, gerade weil er der Ansicht war, es nicht zu sein.

Nur jemand, der auch seine eigenen Handlungen hin und wieder hinterfragt, ist ein guter Herrscher!“, hatte der Allvater ihm einst gesagt. Ein Lächeln stahl sich auf Thors Gesicht, als er an die Worte seines Vaters dachte. Aus den Erinnerungen an Odin schöpfte er die Kraft, die er brauchen würde um ein guter König für Asgard zu werden. Er wäre vor Jahren schon König geworden, hätte ihm Loki mit seinem kleinen „Scherz“ nicht dazwischen gefunkt. Im Grunde sollte er ihm dankbar sein, fand Thor jetzt. Wäre er damals schon sein Erbe angetreten, hätte er wohl furchtbar versagt. Doch nun war er ein anderer. Er war gewachsen, er hatte gelernt und er hatte sich verändert.

>Okay, genug davon! König kann ich auch sein, wenn die Sonne aufgeht. Jetzt zählt Jane…<, ging es dem neuen König Asgards durch den Kopf, als er die Tür zu ihren gemeinsamen Gemächern erreicht hatte. Kurz verharrte er bewegungslos vor dem Eingang und sammelte sich. Er musste vorsichtig vorgehen, schließlich wollte er seine geliebte Frau nicht erschrecken! Jane war nach wie vor im Glauben, er wäre bewusstlos und läge in den Heilkammern. Würde er jetzt einfach so hineinpoltern würde sie ihn entweder für einen Trick ihres Verstandes halten… oder Schlimmeres.

Mit angehaltenem Atem und darauf bedacht so wenig Geräusche wie möglich von sich zu geben, drückte Thor die Türklinke nach unten. Auf Zehenspitzen schlich der Donnergott in sein eigenes Zimmer. Kurz stutzte er und sah sich um. Er hatte erwartet den Raum in vollkommener Dunkelheit vorzufinden und Jane schlafend im Bett.

Doch entgegen seiner Erwartungen brannte im Kamin noch ein schwaches Feuer und ein paar Kerzen hüllten den Raum in ein warmes Licht. Jane lag auch nicht schlafend im Bett, sie stand am Fenster, mit dem Rücken zur Tür. Sie hatte Thor offenbar noch nicht bemerkt, sonst hätte sie sich wohl umgedreht. So leise wie er konnte Schloss Thor die Tür hinter sich und ging ein paar Schritte auf Jane zu. Als sie sich immer noch nicht umdrehte, räusperte sich Thor kurz und blieb stehen.

Endlich schien Jane bemerkt zu haben, dass sie nicht mehr allein im Zimmer war und wandte den Kopf nach hinten. Sie hatte kurz geglaubt, es sei einer der Palastdiener, denn sie hatte vor einer Weile um Wein gebeten. Doch anstatt eines Untergebenen stand dort… Thor!

Ihr geliebter Ehemann, lebendig wie eh und je stand keine drei Meter von ihr entfernt und musterte sie mit einer Mischung aus Sorge und Hoffnung.

>Bilde ich mir das ein? Bin ich eingeschlafen und das ist ein Traum?<, fragte sich Jane, während sie langsam auf Thor zuging und ihm musterte als sei er ein Geist. Sie hielt inne, als sie kaum noch eine Handbreite trennte.

„Jane, ich…“, setzte Thor an, doch sie brachte ihn mit einer kleinen Geste ihrer Hand zum Schweigen. Dann, als hätte sie Angst er würde sich auflösen wenn sie ihn berührte,  strich sie vorsichtig mit den Fingerspitzen über seine Wange. Der eben erst erwachte Krieger schloss entspannt die Augen und seufzte gelöst, als sie das tat.

„Träume ich, Thor?“, flüsterte Jane ängstlich, während sie das Tuch musterte, dass nun sein rechtes Auge bedeckte. Als sie vorher bei ihm gewesen war, hatte man es ihm noch nicht draufgebunden.

„Nein, Jane! Es ist real, ich bin hier!“, antwortete Thor, ebenfalls flüsternd und ließ es zu, dass seine Gemahlin ihm dem Verband vom Auge nahm. Als sie erschrocken zusammenzuckte, lächelte er und beruhigte sie: „Mein Auge ist nicht betroffen, es ist nur ein Schnitt in der Haut. Es wird bestimmt eine Narbe bleiben, aber ich sehe genauso gut wie früher!“

Es schien, als hätten Thors Worte einen Damm gebrochen, denn kaum war sein Satz beendet, schlang Jane ihre Arme um ihn und hielt ihn so fest, als hinge ihr Leben davon ab.

„Ich dachte, du würdest nie wieder erwachen! Keiner wusste, was mit euch los ist…warte!“, Jane hob abrupt den Kopf und Thor erschrak für einen kleinen Moment, als er sah, dass sie weinte. „Ist Loki auch wieder aufgewacht?“

„Ja, ist er!“, meinte Thor und wischte ihr sanft die Tränen aus dem Gesicht. „Er wird wohl gerade bei Darcy sein! Wenn wir Glück haben, gibt es morgen wunderbare Neuigkeiten“

„Was meinst du?“

„Lass dich überraschen!“, entgegnete Thor und zwinkerte seiner Frau verschwörerisch zu. Ohne weiter auf eine Antwort ihrerseits zu warten, legte er seine Hände an ihre Wangen und verschloss ihren Mund mit seinem. Janes Denken schaltete sich kurzerhand ab und sie erwiderte den Kuss ihres Liebsten stürmisch. Eine Ewigkeit standen sie so eng umschlungen im Raum und küssten sich, als wären sie Jahre getrennt gewesen, obwohl es nur wenige Tage gewesen waren.

„Macht das nie wieder!“, murmelte Jane zwischen zwei Küssen und lachte leise auf, als Thor sie ohne jede Vorwarnung einfach hochhob.

„Nie wieder!“, bestätigte er, während sie sich auf dem Bett niederließen, um den Sieg auf ihre eigene Art zu feiern…

 

 

 

 

 

So weit, dass er in den Armen seiner Geliebten liegen konnte, war Loki zu seinem Leidwesen noch nicht. Gerade in dem Moment, als Thor und Jane ihr Gespräch begannen, hatte er gerade einmal Darcys Zimmer erreicht. Er grinste kurz, als er sich daran erinnerte, was geschehen war, als er das letzte Mal dort gewesen war. Es war die erste Nacht gewesen, die er und Darcy miteinander verbracht hatten. Wenn das Glück mit ihm war, würde es noch viele solcher Nächte geben, doch erst einmal musste er seiner kleinen Chaotin beibringen, dass er aus heiterem Himmel erwacht war. Würde er jemals wieder die Chance haben, mit Frigga zu sprechen, würde er sie wohl darauf hinweisen müssen, dass das nicht unbedingt die optimale Methode gewesen war.

Vor der Tür angekommen, stand Loki vor dem nächsten Dilemma.

Klopfen oder einfach hineingehen?

Thor hatte dieses Problem nicht, er und Jane bewohnten seine Gemächer gemeinsam, wenn sie in Asgard waren. Darcy jedoch hatte diese Zimmer für sich allein und einfach hinein zu gehen wäre schlichtweg unhöflich –abgesehen davon, dass sie einen derben Schrecken bekommen würde!- Allerdings konnte er auch nicht davon ausgehen, dass sie noch wach sein würde. Bei seinem Blick hinaus hatte er ein ungefähres Gefühl für die Zeit bekommen. Wenn man dem Stand des Mondes und der Sterne trauen konnte, war er mittlerweile mindestens zwei Stunden nach Mitternacht und Darcy würde bestimmt schon schlafen…

Die Tür wurde ruckartig aufgerissen und Darcy wäre fast in Loki hineingerannt, hätte er sie nicht rechtzeitig an den Schultern festgehalten.

„Was zum Teufel… Loki?“, sagte sie, wobei der erste Teil fast gerufen worden war, während sie seinen Namen lediglich geflüstert hatte. Mit ihren Augen sah sie beinahe ängstlich zu ihm hoch. Loki jedoch konnte das Lächeln auf seinem Gesicht über ihre ungestüme Aktion kaum verbergen. Doch er wollte auch nicht, dass der halbe Palast ihr Gespräch mitbekam und schob Darcy rückwärts wieder in ihr Zimmer hinein.

„Was war das denn für eine Aktion?“, fragte er, während er die Tür hinter sich schloss. Er war gerade dabei sich wieder zu ihr zu drehen als eine kleine Hand auf sein Gesicht zu schnellte. Loki sah sie zu spät kommen und einen Sekundenbruchteil später ruckte sein Kopf kurz zur Seite. Überrascht hielt Loki sich die brennende Wange und musterte Darcy, als sei sie verrückt geworden. „Und was das soll, wüsste ich auch gern!“

„Was das soll?“, wiederholte Darcy und klang so, als glaube sie nicht, dass Loki das gerade tatsächlich gesagt hatte. „Hast du eigentlich eine Ahnung, was ich heute durchgemacht habe? Ich dachte du wärst tot, oder im Koma! Ich war bis vor einer Minute davon ausgegangen, du würdest nie wieder aufwachen und dann tauchst du aus heiterem Himmel hier auf?!“

„Darcy, beruhige dich, ich…“

„Ganz sicher nicht! Du hättest mal sehen sollen, was in mir vorging, ich…“

„Ich habe es gesehen, Darcy!“, fuhr Loki der wütenden Frau in die Parade und legte ihr einfach seinen Zeigefinger auf die Lippen. „Und jetzt tu uns beiden einen Gefallen und halte diesen süßen Mund geschlossen, sonst ist es mit meiner Beherrschung nicht weit her! Darf ich es dir jetzt in Ruhe erklären?“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren nickte Darcy und musterte Loki abwartend.

„Okay, … also dass Thor und ich gemeinsam mit Odin gegen Thanos kämpften, weißt du sicher?“, begann Loki zu erklären und fuhr erst fort, als sie ein weiteres Mal nickte. „Nun ja, danach waren Thor und ich nicht tot, sondern irgendwas kurz davor. Währenddessen geschah etwas ziemlich seltsames: Unsere Mutter ist uns erschienen! Sie baute uns auf, machte uns Mut und schließlich erklärte sie uns auch unseren Zustand. Wir waren beide schwer verletzt worden und offenbar brauchten unserer Körper so viel Kraft, sich zu regenerieren, dass sich unserer Seelen sehr weit zurückgezogen hatten. Aber den Weg wieder hinaus mussten wir allein finden. Mutter half uns so gut es ging, in dem sie uns sehen ließ, was sich in der Zwischenzeit hier zugetragen hat. Und dabei sah ich, was du durchgemacht hast… Es tut mir leid!“, gestand Loki ehrlich und nahm Darcy in die Arme. „Wäre mir bewusst gewesen, was für einen Kummer ich dir bereite, so hätte ich sicher versucht schneller zurück zu kehren! Ich wollte nicht, dass dich das so mitnimmt. Vergib mir, Darcy!“

Der Teil in Darcy, der sauer auf Loki sein wollte, schmolz regelrecht bei dieser Erklärung. Im Grunde war sie gar nicht sauer gewesen, es war nur ihre Art, mit Sorge und Ängsten umzugehen. Umso glücklicher war sie nun, da Loki wieder zurückgekehrt war.

„Ist schon gut!“, sagte sie leise genoss ihre innige Umarmung. Wenn sie könnte, würde sie ihn wahrscheinlich nie wieder loslassen, doch das war leider nicht möglich.

„Eine Sache wüsste ich gern noch…“, begann Darcy und Loki musterte sie abwartend.

„Ist Thanos jetzt für immer fort? Ist er tot, oder …kann er irgendwann zurückkehren?“

„Das dürfte sehr schwierig für ihn werden!“, antwortete Loki. „Thor und ich haben ihn nämlich nicht nur sprichwörtlich in Einzelteile zerlegt, sondern wortwörtlich. Er ist tot und für das da…“, er tippte sanft auf die Stelle, wo der Tyrann seiner Liebsten die Haut entfernt hatte. „…hat er ausreichend bezahlt!“

„Ich bin so froh, dass es vorbei ist!“, seufzte Darcy und lehnte ihren Kopf an Lokis Schulter. Sie hatte recht, der Spuk war vorbei, der Krieg gewonnen. Wenn sie sich nun keine großen Fehler leisteten, blickten sie einer Zeit voller Frieden entgegen.

„Darcy…“, begann Loki und schob die junge Frau sanft von sich weg, um ihr ins Gesicht zu sehen. „Erinnerst du dich an den Morgen, als Cara hier auftauchte? Als wir…“

„Als wir uns fragte, ob wir eine Familie sind?“

„Genau davon spreche ich! Hat sich… deine Einstellung diesbezüglich geändert?“

„Nein!“, antwortete Darcy fest entschlossen. Nun, da sie nicht mehr ständig um ihr Leben fürchten musste, hatte Darcy begonnen über ihr Leben nach dem Krieg nach zu denken und dass sie es an der Seite von Loki führen wollte, war ihr schon während ihrer Gefangenschaft klar geworden. Wenn Loki es so wollte, würde sie mit Cara bei ihm bleiben.

„Wenn das so ist…“, setzte Loki an und Darcy konnte ihm ansehen, dass er mit seinen Worten rang. Irgendwie fand sie das niedlich: Loki, der sonst mit Worten zu jonglieren wusste, wie kaum ein anderer, schien nun nicht zu wissen, was er sagen sollte!

>Er wird doch nicht etwa…<

„Darcy Lewis, würdest du mir die Ehre erweisen, meine Gemahlin  zu werden?“

>Er hat es doch getan!<

„Ja! Natürlich…“, antwortete Darcy, ohne dass sie groß darüber nachdenken musste. Ihr Kopf hatte bei dieser Entscheidung keine Befehlsgewalt gehabt, die beiden Worte waren lediglich von ihrem Herzen gesprochen worden.

Ehe richtig zu Darcy durchgedrungen war, dass sie nun verlobt war, fand sie sich ein weiteres Mal in Lokis Armen wieder. Ihr entrang sich ein glückliches Lachen, ehe sie ihn am Kragen packte und ihm einen kurzen, aber leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen drückte.

„Moment…“, meinte sie und sah kurz, wie Sorge über Lokis Gesicht schlich. „Du bist für den Antrag gar nicht auf die Knie gegangen!“

„Ich knie nicht! Auch nicht vor der Frau die ich liebe!“, meinte Loki fest entschlossen, als er erkannte dass seine Liebste ihn lediglich hatte ärgern wollen und grinste frech.

„Das wollte ich hören!“, erwiderte Darcy, ehe sie ihn ein weiteres Mal küsste.

 

 

 



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