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Yggdrasils Essenzen

Vier Jahre nach den Ereignissen von "Broken Soul"
von

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Ein Licht in finst'rem Schatten

15. Kapitel – Ein Licht in finst’rem Schatten

 

 

„Mein Herr! Die Elfe…“, rief einer von Thanos‘ Untergebenen wenige Stunden nach dessen Ultimatum an Odins Rat, während er in das Besprechungszimmer hastete. Surt und Malbeth waren ebenfalls anwesend. Ersterer hatte gerade geltend gemacht, die Gefangenen selbst töten zu wollen. sollten ihre Feinde nicht auf die Forderungen eingehen. Malbeth weigerte sich nach wie vor strikt, Hand an die Frauen zu legen oder sich ihnen zu nähern, doch dieses Mal sollte er nicht drum herum kommen.

„Was ist mit dem Weib?“, brummte Thanos missmutig und sah von seinen Unterlagen auf.

„Sie hat ‘ne blutige Pfütze zwischen den Schenkeln, die anderen Frauen sagen, ihr Balg kommt raus!“

Na herrlich! Thanos war hin und her gerissen: einerseits sollte er wütend sein, immerhin musste er auf Gedeih und Verderb dafür sorgen, dass die Elfenkönigin ihr Kind ordentlich zur Welt brachte, denn er war sich sicher, dass sie das ebenfalls zu „Dem Kind darf nichts schlimmes geschehen“ zählen würde und er ahnte Elrien würde wie eine Rachegöttin auf ihn losgehen, sollte dem Baby was passieren. Andererseits konnte er durch ihr Neugeborenes auch den Druck auf sie erhöhen, wenn er ihr zum Beispiel androhte es ihr wegzunehmen. Das wäre wiederrum ein Grund sich zu freuen. Selbst um die Angelegenheit kümmern wollte er sich allerdings nicht. Thanos nickte Malbeth zu.

„Du sorgst dafür, dass das Kind ordentlich geboren wird und wenn du’s selber rausziehen musst. Ist mir egal!“

Was!? Wieso ich?“

Thanos erhob sich von seinem Stuhl, der einem Thron verdächtig ähnelte und kam bedrohlich dreinblickend, langsam auf den Elfen zu.

„Weil DU gerade nichts zu tun hast, DU bisher noch keinen nennenswerten Beitrag zu dieser Aktion geleistet hast und weil ich die Königin aufschneide, das Gör da selbst raushole und dass von DEINEM Untergebenen geschworene Gesülz in  die Tonne trete, wenn DU nicht endlich wieder zur Vernunft kommst und uns wieder unterstützt!“

Beim letzten Satz hatte er den Dunkelelfen so kräftig weggestoßen, dass dieser rücklings gegen einen Tisch prallte. Verbittert schnaubte Malbeth,  fügte sich aber letzten Endes dem Befehl.

„Ich geh ja schon!“

Immerhin war es besser für die Geiseln, wenn er sich darum kümmerte, als wenn Thanos das in die Hand nahm und seine Drohung war machte.

 

In der Zelle, wo sich die Frauen befanden, herrschte derweil ein mittelprächtiges Chaos. In Janes und Darcys Abwesenheit –man hatte Darcys gehäutete Stelle versorgt, doch es würde wohl für immer eine Narbe dort bleiben – hatten Elriens Wehen begonnen und deren Häufigkeit nahm durch den Stress, den sie gerade ausgesetzt war, in kurzer Zeit rapide zu. Der Wächter hatte recht gehabt, die Lichtelfe saß, oder lag halb, in einer kleinen  Pfütze aus Fruchtwasser und einem geringen Anteil Blut. Die anderen Frauen wollten ihr zu gern helfen, doch die geringe Länge der Ketten, mit denen sie an der Wand gehalten wurden, ließ das nicht zu.

>Bitte lasst mein Kind das durchstehen!<, betete Elrien im Stillen zu den Sternen, als eine weitere Wehe durch ihren Körper schoss. Es tat nicht so furchtbar weh, wie sie gedacht hatte und sie schrie auch nicht so laut herum, wie viele Frauen in Filmen, die es auf Midgard mal gegeben hatte, sie hatte lediglich ein ziemlich unangenehmes Gefühl im Unterleib, etwas sehr drängendes!

Die sonst unsichtbare Tür in der Wand glitt auf und Malbeth persönlich erschien in der Pforte, begleitet von zwei der letzten weiblichen Dunkelelfen.

„Lasst die Fesseln verlängern, die kommen hier ohnehin nicht raus!“, rief er in den dunkeln Gang hinein und kaum hatte er dies ausgesprochen, ertönte ein Rasseln an der Wand als die Ketten, die die Frauen dort hielten gute zwei Meter länger wurden. Natasha und Pepper nickten sich kurz zu und setzten sich sogleich je an eine Seite der Königin, versuchend ihr Kraft und auch Trost zu spenden. Malbeth richtete das Wort an Sif, von der er schon wusste, dass sie ihn verstand:

Schafft ihr das, ohne Hilfe?“ Die Kriegerin sah zu den anderen Frauen, die unsicher nickten und dann antwortete sie:

Denk schon. Aber wir brauchen Wasser und ein paar Tücher, damit wir das Kind nach der Geburt reinigen können… warum wirst du dann sehen!“ Der Dunkelelf nickte und gab die Anweisung seinen beiden Bediensteten weiter, die ohne ein weiteres Wort davongingen um das benötigte zu holen. Dies war wirklich eine Geburt unter spartanischen Bedingungen, doch in alten Zeiten hatten auch die Elfen unter schwierigeren Umständen gesunde Kinder geboren. Es war nur unschön, dass es ausgerechnet hier geschah!

„Ist das dein erstes Kind?“, fragte Pepper und lächelte Elrien aufmunternd zu, die schwach nickte. Für elfische Verhältnisse war sie noch recht jung und bei ihrem Volk stellte sich äußerst selten Nachwuchs ein, was auch besser war, bedachte man, dass die Elfen eine genauso lange Lebensspannung wie die Asen hatten, mitunter sogar noch länger.

„Keine Sorge, ich weiß wie du dich gerade fühlst!“, beruhigte Jane die Regentin Alfheims und kniete sich neben sie. „Wir schaffen das schon!“, versicherte Sif ihrer Freundin und auch sie und Darcy setzten sich zu Elrien. Malbeth schwieg und zog sich ans andere Ende des runden Raumes zurück, um das Geschehen von abseits zu beobachten. Ganz so nah an einen so intimen Moment wollte er sich nicht wagen und als Darcy ihn direkt ansprach zuckte er erst einmal zusammen, bevor er auf ihre Frage, woher die plötzliche Hilfe bezüglich der Geburt kam. Der Elf versuchte sich an einer gleichgültigen Miene. Sie mussten ja nicht unbedingt wissen, dass er mit sich haderte, oder? Das gäbe nur unnötige Probleme.

„Wir haben ihr zugesagt, dass dem Kind nichts Arges wiederfährt und das zählt, denke ich mal dazu und… du solltest deine Aufmerksamkeit lieber deiner Freundin schenken als mir!“

Er hatte recht! Bei Elrien hatten begannen nun die Presswehen einzusetzen, ihr Atem wurde schwerer. Jane warf einen Blick unter das mittlerweile ziemlich verunreinigte Gewand der Königin.

„Ja, sie ist soweit! Wir sollten uns beeilen. Elrien, jetzt solltest du ein bisschen Kraft einsetzten, also pressen. Von allein flupst dein Kind da nicht raus und wenn du zu schwach wirst, könnte es Probleme geben!“ Der Elfe trat langsam Schweiß auf die Stirn, als die dunkelelfischen Zofen mit groben, aber sauberen Leinentüchern und einer großen Schüssel Wasser zurückkehrten. Der Kopf des Kindes kam nun zum Vorschein, Sif hatte die Rolle der Hebamme übernommen war, und hielt das Kind sachte während es in diese Welt kam.

„Noch ein bisschen, meine Liebe!“, munterte die Kriegerin Elrien ungewohnt sanft auf, woraufhin diese erneut zu pressen begann.

„Bei den Sternen, wer hätte gedacht, dass es ein solcher Kraftakt wird?“, hauchte die Königin und legte erschöpft den Kopf in den Nacken.

„Tja, da war die Zeugung wesentlich angenehmer, oder?“, versuchte Darcy ihre Freundin aufzuheitern. Jane hatte inzwischen eines der Tücher befeuchtet und tupfte sachte über Elrien verschwitztes Gesicht.

„Du hast es bald geschafft!“

Sie sollte recht behalten. Nach nicht gar zu langer Zeit, aber noch recht starker Beanspruchung von Elriens Beckenmuskulatur hielt Sif ein winziges Elflein in den Händen, das zum ersten Mal die Augen öffnete … und schrie, wie es alle Kinder nach der Geburt tun sollten! Die Königin völlig am Ende ihrer Kräfte sackte leicht in sich zusammen. Ein Blick auf ihr Kind ließ die Elfe jedoch lächeln und sie sammelte die letzte Kraft für die Nachgeburt, während Sif und Jane das Neugeborene aufmerksam musterten und vorsichtig reinigten. Rein äußerlich sah das Kind völlig gesund aus und blickte mit großen, wachsamen Augen in die neue Welt, die sich um es herum auftat.

„Herzlichen Glückwunsch!“, gratulierte Pepper der jungen Mutter, als diese schließlich ihr Kind in den Armen halten konnte. Elrien hatte eine süße, kleine Elfenprinzessin zur Welt gebracht. Sie betrachtete ihre Tochter versonnen.

„Sie ist wunderschön!“, seufzte die Elfe und ihre Liebe für dieses kleine Geschöpf in ihren Armen wuchs über die Maßen. Alles wurde sie tun, damit es ihrer Kleinen gut gehen wurde, alles  wäre sie bereit aufzugeben, sollte es ihre Tochter retten können!

„Willkommen im Leben, mein kleiner Stern!“, flüsterte Elrien mit feuchten Augen und hauchte den ersten Kuss auf das kleine Köpfchen ihres Kindes. Selbst in diesem dunklen Gefängnis, dieser alles andere als schönen Situation, schienen Elrien und ihre Tochter in einem eigenen hellen Schein zu strahlen. Sogar Malbeth konnte es sehen und die Schuldgefühle flammten in ihm auf, wie Surts Feuer. Er beneidete Elrien auch ein wenig um das Glück einer Familie, die Gabe der Liebe. Dergleichen hatte es in seinem Leben bisher kaum gegeben. Eine Frau hatte er nicht, Kinder erst recht nicht und im Anbetracht seiner Lage würde sich das so bald auch nicht ändern. In der Überzeugung, hier nicht mehr gebraucht zu werden, zog sich Malbeth zurück, während die Bediensteten zurückblieben, um die Zelle etwas zu reinigen, was nach der Geburt bitter nötig war.

„Wie soll die Kleine den heißen?“, fragte Jane, nachdem die Frauen ihre Privatsphäre zurück hatten. Elrien konnte sich gar nicht satt sehen an dem Gesicht ihrer kleinen Tochter und antwortete erst einmal nicht. Erst als Pepper mit ihrer Hand vor ihrem Gesicht hin und her wedelte, schreckte sie aus ihrer „Mein Kind ist so süß!“-Starre und sah fragend in die Runde.

„Was?“

„Welchen Namen wird Alfheims kleine Prinzessin tragen?“, wiederholte Sif die gestellte Frage.

„Oh.. ähm… ich kann ihr noch keinen richtigen Namen geben!“, stellte die Königin fest und erklärte auf die fragenden Mienen der anderen hin: „Der Name eines Elfenkindes wird immer gemeinsam von Mutter und Vater festgelegt, das ist schon eine Art Gesetz! Die einzige Ausnahme, ist der Tod von einem der beiden Elternteile… Ich muss wartend bis Turdaer und ich wieder beisammen sind!“

Ihre Stimme, fest und klar, ließ keinen Zweifel daran, dass sie überzeugt war, wieder zu ihren Mann zurückzukehren. Ihre Standhaftigkeit gab den anderen Frauen Hoffnung. Es war an diesem Tag nicht nur eine kleine Prinzessin der Lichtelfen geboren worden –die von ihnen nun „Sternchen“ genannt wurde, damit sie wenigsten eine Art Übergangsnamen hatten – ihre Geburt hatte ein Licht in ihr Dunkel geworfen. Das Licht des Lebens gab ihnen Kraft, Kraft auszuharren, zu widerstehen und zu hoffen, bald von diesem furchtbaren Ort fort zu kommen.

 

 

Das Gefühl täuschte Thanos‘ Gefangene nicht, ihre Geliebten waren schon drauf und dran, sie dort raus zu holen. Der erste Abend von Thanos‘ Gesetzter Frist bracht gerade an, als die sechs Männer ihren Plan soweit ausgefeilt hatten, dass sie wohl reibungslos an eines der Schiffe kommen würden und sie sich sofort an die Umsetzung machen konnten. Sie hatten sich an einem alten, heruntergekommenen Dienstboten auf der Rückseite des Palastes versammelt und wer nicht wusste, dass sie dort waren, der hätte sie nicht gesehen. Alle sechs waren in die dunklen, langen Kapuzenumhänge gekleidet und bis auf Tony und Steve, trugen sie alle Rüstungen darunter, obwohl die Menschen auch  ihre Versionen davon hatten –Sternenbanneruniform und Ironman-Anzug- die aber nicht direkt als solche erkennbar waren. Thor trug seine Standardausführung, Loki seine übliche Lederkluft und die Elfen leichte Metallharnische. Steve hatte Tonys „Elfenschiff-Detektor-Brille“ auf der Nase und spähte in den Himmel.

„Du hattest Recht, Thor!“, sagte er schließlich und wandte seinen Blick zu den anderen. „Sie behalten den ganzen Palast im Auge, denke ich! Und wir bemerken es nicht einmal!“

Steve deutete auf eine Stelle im Himmel. „Dort ist eines ihrer Raumschiffe!“

Er setzte die Brille ab und gab sie Loki, der sie an seiner statt trug. Ein kurzer Blick nach oben  reichte, um sich einzuprägen, wo das Teil war. Loki schloss die Augen und die Formel zur Verbergung ihrer und des Schiffes Präsenz lag ihm schon auf den Lippen, doch er kam nicht dazu, sie laut auszusprechen.

„Ich hab es doch geahnt!“, hörten sie alle eine Stimme, die tadelnd und zugleich dennoch amüsiert klang: Odin höchstpersönlich stand hinter ihnen, in der Hand einen in dunkelgrünen Stoff geschlagenen, länglichen Gegenstand.

„Halte uns nicht auf, Vater! Du wirst für alle Zeiten mit meinem Zorn leben müssen und…“ Odin hob beschwichtigend die Hand und Thor verstummte sogleich.

„Euch abzuhalten war nie mein Anliegen, war mir doch gleich klar, dass ihr nichts unversucht lassen würdet, um eure Liebsten zu retten. Wäre eure Mutter in einer solchen Situation gewesen, ich hätte ähnlich gehandelt!“

„Was sollte dann dein Auftritt bei der Ratsversammlung?“, warf Loki zweifelnd ein. Odin zeigte ein von ihm seit langem nicht mehr gesehenes Grinsen.

„Ich musste doch vor unseren Beobachtern –ja, ich weiß davon- den Schein des hartherzigen, gestrengen König Asgards wahren. Hier…“, er drückte Loki das fast armlange Bündel in die Hände. „… Erynor gab es mir, nachdem du deine Prüfung zum vollwertigen Magier abgeschlossen hattest. Es ist von Elfen geschmiedet worden, in der Zeit als Licht- und Dunkelelfen noch ein Volk gewesen waren…“

Loki entfernte den Stoff langsam und seine Augen weiteten sich erstaunt, als er erkannte, was er da in den Händen hielt.

„Die Magierklinge…sicil luhtala*…“, flüsterte er ehrfürchtig. „Sie muss tausende von Jahren alt sein, was…?“, begann er und stockte. Er hätte nie erwartet einmal ein solch wertvolles Relikt in den Händen halten zu dürfen.

„Einst trug sie der Vorsitzende des Magierrates, als der noch größere Macht in den neun Welten hatte. Nun denke ich, ist es an der Zeit, dass der Ratsvorsitzendes seine Waffe wieder erhält…“, verkündete Odin, mit schwer verborgenem Stolz.

„Ratsvorsitz! Soll das heißen, du hast…?“

„Ich habe gar nichts damit zu tun! Du hast die von mir gestellten Bedingungen erfüllt und der Rat hat deine Bewerbung angenommen!“, Odin wandte sich an seinen Erstgeborenen: „Sieh‘ also zu, dass ihr beide da lebend wieder rauskommt!“, bat er Thor, während Loki noch immer das Geschenk betrachtete, das Odin ihm gemacht hatte. Es war ein Langdolch, mit leicht geschwungener Klinge, die fein eingravierte Runen verschiedenster Sprachen zierte. In den Griff waren drei dunkelgrüne Edelsteine eingelassen.

„Nun denn…“, Odin klopfte Thor und Loki aufmunternd auf die Schultern. „… passt aufeinander auf und holt die Frauen da raus, ich ertrag es nicht, dass sie unsere unschuldigen Schönheiten in ihrer Gewalt haben.“ Der Allvater war dabei, sie ihrer Aktion zu überlassen, machte aber auf dem Absatz wieder kehrt.

„Ich bin stolz euch!“, sagte er leise und lächelte so warm wie selten, als seine Söhne zugleich „Danke, Vater!“, antworteten.

„Was zum Teufel war denn das für ein Auftritt?“, fragte Tony erstaunt, betrachtete aber nicht minder ehrfürchtig das lange Messer in Lokis Hand.

„Leute,  wir sollten aufbrechen!“, meinte Steve.

„Hast Recht! Moment…“, Loki befestigte den Dolch an einer Halterung an seinem rechten Oberschenkel, wo sich sonst seine kleineren Messer befanden und sah nochmal hoch zum Himmel.

„Gut, sie sind noch da! Ich werde uns und das Teil da oben jetzt verbergen!“, sagte der Magier und wirkte einen kurzen Zauber. Rein äußerlich gab es keine Änderung, sie waren nach wie vor sichtbar. Nur für andere, nicht eingeweihte, waren sie nun schlichtweg nicht zu sehen. Loki nickte seinem Bruder kurz zu und gab ihm die Brille. Thor setzte sie kurz auf, suchte den Himmel nach dem Schiff ab und schickte eine Reihe von Blitzen nach oben. Seit er ein solches Schiff geflogen hatte, wusste er auch ein bisschen mehr über den Aufbau. Die Elektrischen Stöße seiner Blitze trafen einige äußere Sensoren und innere Bauteile der Steuereinheit und blockierte diese und das Kommunikationssystem zeitweilig. Hoffentlich lang genug, damit sie das Schiff übernehmen konnten.

„Die kommen hier nicht mehr weg und ihre Kommunikation ist deaktiviert. Wir können!“, sagte Thor zu Loki. Dieser wandte sich an die restlichen Teilnehmer dieser halsbrecherischen Aktion.

„Wer will mit Thors Hammerexpress fliegen und wer will teleportiert werden?“

„Gar nichts von beiden!“, stellte Tony fest und setzte seinen Helm auf, komplettierte seinen Anzug und konnte somit ebenfalls das Raumschiff über ihnen sehen.

„Ich fliege selbst, wen soll ich mitnehmen?“

Steve hob seine Hand, als Zeichen, dass er ihn gern begleiten würde und kurz darauf waren beide verschwunden. Turdaer und Aglaron wurden unter „Hammerexpress“ und einem magischen Portal aufgeteilt. Treffpunkt war ein Frachtraum, dessen Außenluke Tony kurzerhand aufgezogen hatte.

„So, den ersten Schritt hätten wir!“, bemerkte Aglaron, als sie sich alle versammelt hatten, während Thor die Luke hinter ihnen wieder schloss.

„Wie geht es jetzt weiter?“, fragte Steve und behielt die Tür im Auge. Sogleich gab er Alarm: „Oh Scheiße… Jungs, wir kriegen Gesellschaft!“ Für seinen recht unfeinen Ausdruck am Anfang dieser Feststellung wurde er gleich von Tony, aufgezogen, da Steve ihn sonst immer ermahnte, wenn er mal ein derberen Fluch abließ.

„Achte auf deine Ausdrucksweise, Kleiner. Was sind’s denn für welche?“, erkundigte er sich und aktivierte eine Schussvorrichtung an seinem Arm.

„Solche Hybride, wie der, den wir auf der Erde hatten!“

„Kalt machen?“

„Ja!“, sagte Loki schlicht und zog seine neue Waffe hervor. Skrupel, jemanden zu töten hatte keiner von ihnen mehr. Nicht nachdem sie gesehen hatte, was man mit Darcy gemacht hatte und nach der Drohung sie alle umzubringen. Kaum traten die Nachtfackelsoldaten über die Türschwelle, trafen sie die ersten Schüssen von Ironman. Steve verpasste  dem ersten in seiner Nähe einen gepfefferten Schlag, so dass dieser Sternchen sah, während Thor seinen Hammer kurzerhand zum Knochenbrecher umfunktionierte und einige Krieger schmerzhaft stöhnend zu Boden gingen. Die beiden Elfen gingen mit ihren Schwertern auf die Angreifer los, zur selben Zeit weihte Loki seine Klinge an den Kehlen der Nachtfackeln ein. Es wurde ein relativ kurzes Intermezzo und als die Leichen zu ihren Füßen lagen, konnte es weitergehen.

Der angrenzende Gang war unbewacht, doch die Gruppe stand vor der nächsten großen Frage: „Von wo aus steuert man dieses Ungetüm?“, fragte Tony und sah sich um, als würde ein Lageplan mitsamt Notausgang irgendwo an der Wand hängen.

„Da lang!“, sagte Thor, dabei zeigte er in einen Weg zu seiner Rechten und Loki nickte beipflichtend.

„Woher wisst ihr das?“, fragte Aglaron verwundert, folgte den beiden aber ohne weiteren Protest, wie alle anderen auch.

„Na ja…“, begann Thor unsicher und spähte in den angrenzenden Gang. „…wir haben so etwas in der Art schon einmal gemacht. Ist ein paar Jahre her! OH… Achtung, Wachen!“, warnte er und brach dem ersten die Nase, genau genommen zertrümmerte er glatt das Gesicht des Soldaten. Seinem Begleiter wurde Lokis Dolch bis zum Anschlag in die Brust gerammt und er ging röchelnd in die Knie.

„Ach, war das die Sache mit dem Äther, was ihr uns mal erzählt hattet?“, fragte Tony als führten sie ein ganz gewöhnliches Gespräch bei Bier an einem Lagerfeuer und als hätten die Bruder vor ihren Augen gerade keinen Mord an ihren Gegnern begangen.

„Genau!“, stimmte Loki zu und öffnete die Tür zum nächsten Raum. Die darin befindlichen Nachtwackeln wurden ohne zu zögern von den beiden Elfen ausgeschaltet, während Loki fast schon fröhlich weiter erzählte:

„Thor hat damals den ganzen Säulensaal demoliert…streng genommen hat er die halbe Stadt zerlegt und…“

„Ich sagte es schon damals und ich wiederhole mich nicht gern Loki: Halt die Klappe!“

Doch diese Fopperei entlockte Loki bloß ein helles Auflachen und den neckenden Kommentar:

„Erinner du dich lieber dran, wie du dieses Teil fliegen willst. Nicht, dass du uns wieder alles zertrummerst!“



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